Coronavirus-Mutation erneut in Baden-Württemberg nachgewiesen

31. Dezember 2020 Aus Von mvp-web

Top-News zur Coronavirus-Pandemie am 31. Dezember

  • Erster Fall von südafrikanischer Coronavirus-Variante in Frankreich (19.19 Uhr)
  • England bereitet Wiedereröffnung der Notfall-Lazarette vor (18.30 Uhr)
  • Coronavirus-Mutation erneut in Baden-Württemberg nachgewiesen (15.10 Uhr)

Berliner Polizei verteilt gleich mehrere Anzeigen

20.22 Uhr: Bereits am frühen Abend kam es in Berlin zu ersten Verstößen gegen die Corona-Regeln. Mehrere Personengruppen machten nach Angaben der Polizei auf sich aufmerksam, zündeten Pyrotechnik, feuerten aus Schreckschusswaffen und konsumierten Alkohol. Die Vorfälle ereigneten sich in Gropiusstadt, im Märkischen Viertel sowie am Hermannplatz. Die Polizei nahm die Personalien der Übeltäter auf und verteilte mehrere Anzeigen.

OVG kippt Versammlungsverbot an Silvester in NRW

19.47 Uhr:  Das nordrhein-westfälische Oberverwaltungsgericht hat ein vom Land verhängtes Demonstrationsverbot für Silvester und den Neujahrstag kurzfristig aufgehoben. Ein Sprecher des Innenministeriums bestätigte einen entsprechenden Beschluss des Münsteraner Gerichts vom Donnerstag. Vom Gericht selbst gab es am Silvesterabend keine Bestätigung mehr. Zuvor hatte der WDR berichtet.

Die Landesregierung hatte in der Corona-Schutzverordnung für den 31.12. und den 1.1. Demonstrationen grundsätzlich untersagt. Dahinter stand die Sorge, dass angemeldete Versammlungen missbraucht werden könnten, um das Verbot von Silvesterfeiern zu umgehen. Die Richter befanden, diese Regelung sei rechtswidrig und unverhältnismäßig – die Behörden könnten den Infektionsschutz auch ohne das pauschale Versammlungsverbot gewährleisten.

Die Polizeidienststellen im Land seien deshalb kurz vor dem Jahreswechsel über die neue Rechtslage informiert worden, bestätigte der Ministeriumssprecher. Sollten Demonstrationen nun noch kurzfristig angemeldet werden, würde die Polizei als Aufsichtsbehörde sie entsprechend überwachen.

Silvesterabend in Hessen ruhig angelaufen

19.18 Uhr: Der Silvesterabend unter Corona-Bedingungen hat in Hessen ruhig begonnen. Die Polizei bereitete sich am Donnerstag landesweit auf Kontrollen vor. Man sei da und vorbereitet, hieß es aus den hessischen Polizeipräsidien, wo bis zum frühen Abend keine besonderen Vorkommnisse registriert wurden. An Silvester sei es in der Regel bis etwa Mitternacht ruhig, sagte ein Polizeisprecher in Wiesbaden. Nun müsse man schauen, wie es unter Corona-Bedingungen laufe.

Angesichts der Beschränkungen zur Eindämmung der Pandemie wurde ein ruhigerer Jahreswechsel als sonst erwartet. Gemeinsame Feiern auf Straßen oder Plätzen sind untersagt, es darf in der Öffentlichkeit kein Alkohol getrunken werden. Silvesterpartys sind nicht erlaubt. Vielerorts darf kein Feuerwerk gezündet werden – generell war in diesem Jahr der Verkauf von Böllern oder Raketen untersagt.

Die Polizei hatte angekündigt, Präsenz zeigen und mit Kontrollen die Einhaltung der Corona-Regeln überprüfen zu wollen. Mancherorts nehmen die Beamten auch in den Blick, ob die nächtlichen Ausgangsbeschränkungen eingehalten werden. Wo diese gelten, ist es nicht erlaubt, sein Zuhause ohne triftigen Grund zwischen 21.00 und 5.00 Uhr zu verlassen.

Wiener Neujahrskonzert ohne Publikum im Goldenen Saal

17.36 Uhr: Wegen Corona ohne Publikum aber wie gewohnt mit Musik der Walzer-Dynastie Strauß geht das traditionelle Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker an diesem Freitag über die Bühne. Der italienische Dirigent Riccardo Muti (79) wartet im Goldenen Saal des Musikvereins aber auch mit neuen Akzenten auf, darunter Werke von Carl Zeller, Carl Millöcker und Karl Komzák. Das ZDF überträgt live von 11.15 bis 13.45 Uhr. Muti dirigiert das Neujahrskonzert zum sechsten Mal. Es wird nach ORF-Angaben in mehr als 90 Länder übertragen und hat mehr als 50 Millionen Fernsehzuschauer.

Um trotz fehlenden Publikums im Saal Atmosphäre zu schaffen, soll vor der Pause und nach dem Ende Live-Applaus eingespielt werden, den Zuhörerinnen und Zuhörer am heimischen Bildschirm auf ihrem Smartphone aufnehmen. Für die Teilnahme musste man sich vorher registrieren, was zu einem Ansturm von Interessenten führte.

China beginnt neues Jahr ohne große Corona-Einschränkungen

17.10 Uhr: Weil in China die Corona-Pandemie unter Kontrolle ist und es kaum noch Infektionen gibt, hat das neue Jahr in der Volksrepublik ohne große Einschränkungen begonnen. Allerdings ist Silvester für die Chinesen auch kein besonders wichtiger Feiertag. Nach ihrem traditionellen Mondkalender beginnt das neue Jahr erst im Februar. Erst dann beginnt eine große Reisewelle, in der sich Hunderte Millionen durchs Land bewegen, um ihre Familien zu besuchen. Erst dann wird auch richtig groß gefeiert. Dennoch wurden am Freitag um Mitternacht in einigen Städten Feuerwerke gezündet. Auch in Wuhan, der Stadt des Corona-Ausbruchs, war eines geplant gewesen.

Berliner Polizei in der Silvester-Nacht mit zahlreichen Kräften im Einsatz

16.58 Uhr: Die Berliner Polizei ist in der Silvesternacht mit zahlreichen Beamten im Einsatz. “Bis zu 2900 Einsatzkräfte werden heute dafür sorgen, dass Sie hoffentlich so ruhig wie noch nie aus diesem besonderen Jahr 2020 in ein hoffnungsfrohes 2021 rutschen werden”, teilte die Polizei auf Twitter mit.

Erster Fall von südafrikanischer Coronavirus-Variante in Frankreich

19.19 Uhr: In Frankreich ist ein erster Fall der in Südafrika aufgetretenen Coronavirus-Variante registriert worden. Wie das Gesundheitsministerium am Donnerstag mitteilte, war die Virusvariante bei einem in Frankreich lebenden Mann nachgewiesen worden, der sich zuvor in Südafrika aufgehalten habe. Einige Tage nach seiner Rückkehr habe er Symptome gehabt und sich umgehend zu Hause isoliert. Es gebe keine Risikokontakte, der Mann sei mittlerweile genesen.

Der in Grenznähe Lebende war in der Schweiz getestet worden, wie es vom Gesundheitsministerium hieß. Untersuchungen ergaben, dass er mit der vorerst 501.V2 genannten Variante infiziert war. Um die Ausbreitung dieser Form des Coronavirus in Frankreich einzudämmen, ist ein negativer Corona-Test aus den vorangegangenen 72 Stunden bei der Einreise aus Südafrika notwendig.

Erst am Samstag war ein erster Fall einer in Großbritannien aufgetretenen Coronavirus-Variante in Frankreich nachgewiesen worden. Auch wer aus dem Vereinigten Königreich nach Frankreich reist, muss einen negativen Corona-Test vorweisen, wie das Gesundheitsministerium mitteilte.

England bereitet Wiedereröffnung der Notfall-Lazarette vor

18.30 Uhr: Angesichts eines Anstiegs der Ansteckungen mit der neuartigen Corona-Mutation hat England am Donnerstag die Wiedereröffnung seiner Notfall-Lazarette vorbereitet. Wie der staatliche Gesundheitsdienst (NHS) mitteilte, stellen sich die behelfsmäßigen Einrichtungen in ganz England auf die Aufnahme von Patienten ein. Derweil meldete Frankreich einen ersten Fall mit der in Südafrika aufgetretenen Virus-Mutation.

Durch die Ausbreitung des neuen Corona-Stamms stehe den Krankenhäusern in England möglicherweise eine erneute Überlastung bevor, erklärte der NHS. Während der ersten Corona-Welle waren in ganz England sieben behelfsmäßige Lazarette eröffnet worden, um zusätzliche Betten für Corona-Patienten zur Verfügung zu stellen.

Das Militär, das bereits beim ersten Aufbau der Lazarette geholfen hatte, stehe erneut bereit, sagte der britische Verteidigungsminister Ben Wallace dem Radiosender der “Times”.

Neuesten Zählungen vom Montag zufolge werden in Großbritannien derzeit 23.771 Menschen mit einer Corona-Infektion in den Krankenhäusern behandelt. Allein am Mittwoch registrierten die britischen Behörden 50.023 neue Fälle, davon mehr als 12.000 in London.

26 Bewohner von Altenheim sterben nach Nikolausbesuch an Covid-19

16.05 Uhr: Nach einem Besuch des Nikolaus sind in Belgien 26 Bewohner eines Altenheimes an einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben. Der als Nikolaus verkleidete Mann war Träger des Coronavirus, war sich aber seiner Infektion nicht bewusst, wie die flämischen Gesundheitsbehörden am Donnerstag mitteilten. Er wurde erst später positiv getestet.

Derzeit sind in dem Altenheim in der Provinz Antwerpen 169 Menschen untergebracht, wie ein Mitarbeiter der Nachrichtenagentur AFP sagte. 85 Bewohner und 40 Mitarbeiter hätten sich mit dem Coronavirus angesteckt.

Der als Nikolaus verkleideter Mann stattete den Bewohnern am 5. Dezember einen Besuch ab, wenige Tage später wurde der Corona-Ausbruch bemerkt. Der Virologe Marc Van Ranst deutete an, dass die Mehrheit der Infizierten im Pflegeheim “von derselben Quelle” angesteckt worden sei. Der Sprecher der flämischen Gesundheitsbehörde, Joris Moonens, betonte jedoch, es gebe “keine Gewissheit”, dass der Nikolaus die Bewohner angesteckt habe.

Die Alten- und Pflegeheime in Belgien sind von der Corona-Krise besonders stark betroffen: Seit Beginn der Pandemie starben 11.066 Heimbewohner mit dem Coronavirus. Das entspricht rund 57 Prozent aller Todesfälle im Land. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hatte der belgischen Regierung im November die “Vernachlässigung” von Altenheimen während der Pandemie vorgeworfen.

Coronavirus-Mutation erneut in Baden-Württemberg nachgewiesen

15.10 Uhr: Die britische Variante des Coronavirus ist erneut in Baden-Württemberg aufgetaucht. Das Gesundheitsministerium berichtete am Donnerstag von zwei neuen Fällen, wie die Nachrichtenagentur dpa in Stuttgart erfuhr. Betroffen sei ein Paar aus dem Ortenaukreis. Ein Test der Frau sei am Mittwoch positiv auf die Virus-Variante gewesen. Sie hatte sich offensichtlich bei ihrem Partner angesteckt, der im Dezember nach einer Geschäftsreise in Großbritannien erkrankt war. Da die Frau bereits vor Weihnachten auf Corona positiv getestet worden sei, seien die engen Kontaktpersonen schon wieder aus der Quarantäne entlassen worden. Die Gesundheitsbehörden hätten nun erneute Tests der engen Kontaktpersonen veranlasst, um das Risiko einer Weiterverbreitung zu minimieren.

An Heiligabend war die Virusvariante erstmals in Deutschland nachgewiesen worden – ebenfalls in Baden-Württemberg. Zwischenzeitlich tauchte die Variante B.1.1.7 auch schon bei Patienten in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen auf. Sie ist nach Einschätzung von Wissenschaftlern deutlich ansteckender als die bisher bekannte Version.