Corona-Variante äußert sich anders – Häufiger Husten, selten Geschmacksverlust: Wer Briten-Mutation hat, zeigt andere Symptome

28. Januar 2021 Aus Von mvp-web

Forscher lernen die Virus-Mutante B.1.1.7 zunehmend besser kennen. Nun gibt es neue Erkenntnisse hinsichtlich der Symptome, die sie auslösen kann. Offenbar hängt B.1.1.7 deutlich seltener mit Geschmacksverlust zusammen – was bislang als typischer Corona-Indikator galt.

In vielen Fällen ist es ohne einen Test unmöglich, Covid-19 von einer Erkältung oder Grippe zu unterscheiden. Denn zu den häufigsten Symptomen, die bei Infizierten auftreten, zählen Fieber, Kopfschmerzen und trockener Husten. Die Frage “Habe ich Corona oder nur eine Erkältung?” könnte sich in Zukunft noch deutlich schwerer beantworten lassen. Denn offenbar können Mutationen des Coronavirus dazu führen, dass bestimmte Symptome häufiger, andere deutlich seltener auftreten.

Das teilte das britische Amt für Nationale Statistiken in Bezug auf die Mutante B.1.1.7 mit. Menschen, die sich mit dieser Variante angesteckt hatten, litten deutlich häufiger als andere Covid-19-Patienten an:

  • Husten
  • Müdigkeit
  • Muskelschmerzen
  • Halsschmerzen

Seltener klagten sie dagegen über Geschmacks- und Geruchsverlust. Bislang galt dieser als relativ sicheres Anzeichen für Covid-19. Laut einer Untersuchung des University College in London im Frühjahr 2020 trat dieses Symptom bei vier von fünf Patienten auf. Kommt es bei Covid-19, ausgelöst durch die britische Mutante, seltener vor, könnte sich die Erkrankung noch häufiger als harmlose Erkältung tarnen.

Die folgende Grafik des britischen Amts zeigt die unterschiedliche Ausprägung der Symptome bei Patienten, die sich mit der Mutante B.1.1.7 angesteckt haben (hellgrün), verglichen mit Patienten, die sich mit anderen Virus-Varianten infiziert haben:

Quelle: Office for National Statistics – Coronavirus (COVID-19) Infection Survey, Bearbeitung: FOL
  • hellgrün: Virus-Variante B.1.1.7
  • dunkelgrün: alle anderen Varianten
  • Einheit: Prozent der positiv getesteten Covid-19-Fälle
  • Untersuchungszeitraum: 15. November 2020 bis 16. Januar 2021

Auch Durchfall, Fieber und Kurzatmigkeit kommen laut der Statistik bei der untersuchten Corona-Mutation häufiger vor. Generell ist der Anteil der Menschen, die nach einer Ansteckung an Beschwerden leiden, bei B.1.1.7 etwas höher als bei anderen Varianten: 52,92 Prozent im Vergleich zu 47,7 Prozent.