News zu Corona in Deutschland vom 29. April

News zu Corona in Deutschland vom 29. April

29. April 2021 Aus Von mvp-web

Großteil der Mitarbeiter nicht geimpft: Corona-Ausbruch in Seniorenheim – 21 Infizierte und zwei Tote

20.05 Uhr: In einem Seniorenheim in Lützen (Sachsen-Anhalt) ist es zu einem schwerwiegenden Corona-Ausbruch gekommen. Wie die „Bild“ berichtet, sind in dem Seniorenheim „Drei Villen“ insgesamt 21 Menschen positiv getestet worden – zwei der Bewohner starben.

Ofenbar war das Virus von einem oder mehreren Mitarbeitern eingeschleppt worden. So haben 75 Prozent der Mitarbeiter, darunter alle sieben infizierten Pflegekräfte, das Impfangebot nicht angenommen. Besucher dürfen nach Angaben des DRK-Kreisverbands Weißenfels die Einrichtung nur dann betreten, wenn sie einen negativen Test vorweisen können.

Insgesamt wurden laut Bericht 14 Heimbewohner und sieben Pflegekräfte positiv getestet.

Macron will Restaurants und Läden Mitte Mai schrittweise öffnen

16.26 Uhr: Frankreichs Präsident Emmanuel Macron will Geschäfte, Kultureinrichtungen und Außenbereiche von Restaurants Mittte Mai schrittweise wieder öffnen.

Zum 19. Mai soll der Beginn der landesweiten abendlichen Ausgangssperre von derzeit 19.00 Uhr auf 21.00 Uhr nach hinten verlegt werden, kündigte Macron in einem Interview mit mehreren Regionalzeitungen an. Zum 9. Juni soll die Sperrstunde dann erst um 23.00 Uhr beginnen. Dann sollen auch Cafés, Restaurants und Fitnessstudios komplett wieder öffnen dürfen.

Die Zeitung „Le Parisien“ veröffentlichte am Donnerstag Ausschnitte des Gesprächs. Das gesamte Interview soll am Freitag erscheinen. Die Corona-Lage in Frankreich ist weiter angespannt, hat sich aber zuletzt leicht verbessert. Zuletzt wurden gut 300 Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche gezählt. Die Lage auf den Intensivstationen ist weiter extrem schwierig.

Nach Angaben des „Parisien“ sollen nach dem 19. Mai sportliche Aktivitäten drinnen und draußen wieder erlaubt sein, Stadien dürfen öffnen. Ähnlich wie bei Kultureinrichtungen gebe es aber Beschränkungen bei den Besucherzahlen. Versammlungen von mehr als zehn Menschen im öffentlichen Raum bleiben demnach verboten. Aktuell liegt die Zahl bei sechs. Am 30. Juni soll die Ausgangssperre endgültig aufgehoben werden. Mit einer Art Gesundheitspass soll es möglich sein, an bestimmten Veranstaltungen teilzunehmen.

Macron bestätigte außerdem, dass bestimmte Bewegungseinschränkungen zum 3. Mai aufgehoben werden sollen. Aktuell dürfen sich die Menschen inn Frankreich ohne triftigen Grund nicht weiter als zehn Kilometer von ihrer Wohnung entfernen. Diese Regelung gilt dann nicht mehr.

New York will ab Juli wieder voll öffnen

16.02 Uhr: New York will im Juli alle Corona-Beschränkungen wieder aufheben. „Unser Plan ist, New York vom 1. Juli an wieder voll zu öffnen“, sagte Bürgermeister Bill de Blasio am Donnerstag dem TV-Sender MSNBC. „Wir sind bereit dafür, dass Läden wieder öffnen, Unternehmen wieder öffnen, Büros, Theaters, volle Kraft.“ Weitere Details nannte der Bürgermeister zunächst nicht.

Viel fehlt zu einer kompletten Öffnung der Millionenmetropole an der amerikanischen Ostküste schon jetzt nicht mehr: Bis auf Großveranstaltungen ist das Meiste erlaubt und geöffnet – wenn auch fast immer mit Abstands-, Hygiene- und Maskenvorschriften sowie teils eingeschränkten Kapazitäten.

Einige kulturelle Einrichtungen wie die Metropolitan Oper haben allerdings angekündigt, erst zum Jahresende hin wieder zu öffnen. Die Theater des Broadway planen mit Herbst. New York war im vergangenen Frühjahr das Epizentrum der Pandemie in den USA. Inzwischen hat sich das Infektionsgeschehen jedoch stabilisiert. Die Zahl der Neuinfektionen sinkt. Die Impfkampagne kommt rasch voran.

Corona-Party mit FPÖ-Mitgliedern – fünf Infizierte 

15.45 Uhr: In St. Urban in Kärnten ermittelt die Polizei wegen einer folgenreichen Corona-Party mit FPÖ-Mitgliedern. Am 22. März soll unter anderem der Geburtstag von Bürgermeister Dietmar Rauter (FPÖ) in der Mehrzweckhalle gefeiert worden sein. Wie die Boulevardzeitung „Krone“ berichtet, sollen sich fünf Personen mit dem Coronavirus infiziert haben. Der Bruder eines Gemeinderates der FPÖ verstarb den Angaben zufolge Mitte April an den Folgen einer Covid-19-Erkrankung. Nun werde ermittelt, ob es einen Zusammenhang gegeben haben könnte.

Reuter dementierte die Geburtstagparty. „Dazu gehören nach meinem Verständnis schriftliche oder mündliche Einladungen, die gab es nicht. Wir haben uns nach der Sitzung, etwa zehn Personen, zwanglos unterhalten“, wurde der Bürgermeister zitiert. Man habe zudem versucht, sich an alle Hygienevorschriften zu halten.

Wieler: „Wir werden bis Ende 2022 voll in der Pandemie stecken“

14.54 Uhr: Die dritte Welle der Corona-Pandemie in Deutschland ist nach Einschätzung des Robert Koch-Instituts (RKI) abgebremst. Es gebe eine „gute Entwicklung“, aber für Entwarnung sei es momentan noch zu früh, sagte RKI-Präsident Lothar Wieler am Donnerstag in Berlin.

Die Fallzahlen seien noch zu hoch, auch wenn das exponentielle Wachstum sich seit Ostern nicht mehr in dem befürchteten Maße fortgesetzt habe. Sehr wahrscheinlich hätten sich noch mehr Menschen an die Maßnahmen gehalten. Bei Menschen unter 60 Jahren nähmen die Zahlen jedoch zu, bei Kindern deutlich: „Kinder tragen auf jeden Fall zum Infektionsgeschehen bei“, sagte Wieler.

Langzeitfolgen, die es auch bei Kindern gebe, dürfe man nun bei der Risikobewertung nicht aus dem Blick verlieren, warnte Wieler. Nach bisherigen, noch nicht finalen Daten könnte es Wieler zufolge „jeden Zehnten treffen“, das dürfe man nicht zulassen. „Wir müssen weiter alles dafür tun, um die Fallzahlen zu senken“, betonte er. Es gehe jetzt darum, Ungeimpfte „auf den letzten Metern“ kurz vor der Impfung zu schützen. Wieler verwies auch auf die internationale Lage: „Die Pandemie wird erst dann unter Kontrolle sein, wenn sie in allen Teilen der Welt unter Kontrolle ist.“ Nur Infektionsschutzmaßnahmen und Impfungen in Kombination wiesen den Weg hinaus. Wielers Prognose: „Wir werden bis Ende 2022 voll in der Pandemie stecken.“

Die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner im Zeitraum von sieben Tagen ist bundesweit so niedrig wie seit rund zwei Wochen nicht mehr. Die Sieben-Tage-Inzidenz sank am Donnerstagmorgen dem RKI zufolge auf 154,9. Niedriger war sie zuletzt am 14. April (153,2), vor einer Woche hatte sie bei 161,1 gelegen. Mit 24 736 gemeldeten Corona-Neuinfektionen lag der binnen eines Tages verzeichnete Wert aber immer noch auf relativ hohem Niveau.

Mecklenburg-Vorpommern: Ab Samstag keine Testpflicht mehr für Geimpfte

11.59 Uhr: Von Samstag an fällt die Testpflicht für vollständig gegen Corona geimpfte Menschen in Mecklenburg-Vorpommern weg. Damit können sie zum Beispiel ohne negativen Schnelltest zum Friseur, in den Zoo oder in den Baumarkt gehen, wie Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) nach einer Sondersitzung des Kabinetts sagte. Die Corona-Landesverordnung sei entsprechend geändert worden. Bisher haben im Nordosten rund 106.000 Menschen den vollständigen Impfschutz. Angestrebt sei, dass im Mai weitere rund 100.000 Menschen im Land ihre zweite Spitze gegen Covid-19 bekommen.

Sozialminister Heil für Impfmobile in sozialen Brennpunkten

11.02 Uhr: Bundessozialminister Hubertus Heil unterstützt die Idee, in sogenannten sozialen Brennpunkten Impfmobile einzusetzen. „Ich halte es für dringend geboten, dass das Thema Impfen nicht zu einer sozialen Frage in Deutschland wird“, sagte der SPD-Politiker am Donnerstag in Berlin. Er nannte es „eine ausgezeichnete Idee“, mobile Teams in solchen Regionen einzusetzen, beispielsweise Busse. Heil verwies auf die für Juni vorgesehene Aufhebung der Impfpriorisierung. Es gehe dann darum, schnell Termine zu bekommen. „Und wir müssen schon auf eine Balance achten, dass Impfen nicht zu einer sozialen Spaltung in Deutschland führt, sondern eine Chance für alle ist, durch diese Pandemie zu kommen.“

Erneut Rekord bei Corona-Neuinfektionen in Indien – 379.000 Fälle

09.20 Uhr: Die Corona-Pandemie wütet in Indien weiter mit immer höheren Werten bei den täglichen Neuinfektionen. In den vergangenen 24 Stunden haben sich 379.000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, wie Zahlen des indischen Gesundheitsministeriums am Donnerstag zeigen – ein weltweiter Rekord. 3645 Menschen sind demnach im selben Zeitraum mit oder an der Krankheit gestorben.

Ab Mai sollen sich in Indien alle Erwachsenen impfen lassen können. Am Mittwoch war der Ansturm auf die Registrierungswebseiten so groß, dass die Server zeitweise überlastet wurden, wie indische Medien berichteten. Zunächst sollen Impfungen nur nach einer Online-Registrierung möglich sein.

An Impfstoff mangelt es angesichts der riesigen Zahl von 1,3 Milliarden Einwohnerinnen und Einwohnern aber – auch wenn Indien selbst massenhaft Impfstoffe herstellt. Bislang haben weniger als zehn Prozent der Menschen mindestens eine Impfdosis erhalten.

Nach Lauterbach-Aussagen: Regierung kennt Alter von Corona-Intensivpatienten nicht

07.47 Uhr: Die Bundesregierung hat nach eigenen Angaben keine Kenntnis vom Durchschnittsalter der Covid-19-Patienten auf deutschen Intensivstationen. Das teilte das Bundesgesundheitsministerium auf Anfrage der FDP mit. Demnach müssen die Krankenhäuser zwar täglich ihre Behandlungskapazitäten sowie etwa die Zahl der entlassenen Patienten und Patientinnen übermitteln. „Daten über das (Durchschnitts-)Alter von Covid-19-Patientinnen und Covid-19-Patienten mit intensivmedizinischem Behandlungsbedarf“ fallen aber nicht darunter.

Die Antwort auf eine Anfrage der FDP-Politikerin Judith Skudelny lag AFP am Donnerstag vor. Darin heißt es weiter, dass folglich auch keine Angaben darüber vorliegen, wie alt im Durchschnitt die Patientinnen und Patienten waren, die auf den Intensivstationen an dem Coronavirus starben. Das Alter sei bislang nicht „als erforderlich angesehen“ worden, heißt es in der Antwort weiter.

Skudelny nahm eine Äußerung des SPD-Gesundheitspolitikers Karl Lauterbach zum Anlass der Anfrage. Dieser hatte kürzlich in der ZDF-Sendung „maybrit illner“ gesagt, diejenigen, die jetzt auf den Intensivstationen behandelt werden, seien „im Durchschnitt 47 bis 48 Jahre alt“. „Die Hälfte von denen stirbt. Viele Kinder verlieren ihre Eltern.“ Das sei „eine Tragödie“, sagte Lauterbach weiter.

Skudelny kritisierte den SPD-Politiker dafür scharf und warf ihm vor, mit „falschen Fakten“ Angst zu verbreiten. Da das Alter aber gar nicht erfasst werde, entbehre diese Darstellung jeder Grundlage, sagte sie AFP.

Die FDP-Bundestagsabgeordnete kritisierte zudem grundsätzlich, dass die Regierung „in Zeiten, in denen Politik und Ethikkommission über eine Impfpriorisierung diskutieren“, die Erhebung von simplen Zahlen mit hoher Bedeutung vernachlässige. Dazu gehöre auch das Alter der Intensivpatienten. „Das ist hanebüchen und wird dem erforderlichen Weitblick zur Pandemiebekämpfung nicht gerecht.“

In ihrer Antwort schreibt die Regierung indes, dass die Altersangaben der Patientinnen und Patienten mit intensivmedizinischem Versorgungsbedarf „in Kürze erhoben“ werden sollen, da das Alter nunmehr als relevant für die Aufrechterhaltung der Gesundheitsversorgung in Krankenhäusern angesehen werde. Dazu soll die sogenannte DIVI IntensivRegister-Verordnung angepasst werden, die die Übermittlung der Daten regelt.

Erste Fälle mit indischer Doppel-Mutante in Köln

06.19 Uhr: In Köln sind erstmals zwei Fälle von Infektionen mit der indischen Corona-Virusmutation nachgewiesen worden. Das teilte die Stadtverwaltung am Mittwochabend mit. Seit einem Vierteljahr werden in der Domstadt alle positiven Tests auch auf die Virusvarianten untersucht. So wurde nachgewiesen, dass es schon 6242 Fälle mit der mutierten britischen Variante gab, 330 Fälle mit der südafrikanischen und 8 mit der brasilianischen.

Nun kommt die indische hinzu. Insgesamt wurden in Köln seit Ausbruch der Pandemie 47.227 Corona-Infektionen dokumentiert. Die Wocheninzidenz war in der Stadt am Mittwoch mit 230,7 Infektionen relativ hoch. In Indien sorgt eine heftige Infektionswelle für eine besonders dramatische Lage. Die dortige Variante ist aus Sicht von Experten allerdings nur ein Faktor von mehreren für die vielen Ansteckungen in dem südasiatischen Milliardenstaat.

RKI meldet fast 25.000 Neuinfektionen

06.18 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 24 736 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 264 neue Todesfälle verzeichnet. Das geht aus Zahlen von Donnerstagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.55 Uhr wiedergeben. Nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich. Am Donnerstag vor einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 29.518 Neuinfektionen und 259 neue Todesfälle verzeichnet.

Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner lag laut RKI am Donnerstagmorgen bundesweit bei 154,9. Am Vortag hatte das RKI diese Sieben-Tage-Inzidenz mit 160,6 angegeben, vor eine Woche hatte sie bei 161,1 gelegen.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3 357 268 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 2 975 200 an. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 82.544.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht von Mittwochabend bei 0,90 (Vortag: 0,93). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 90 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.