RKI meldet 9160 Neuinfektionen und 84 Todesfälle
3. Mai 2021Laut Berichten streicht Dänemark das Vakzin von Johnson & Johnson aus seinem Impfprogramm. In Hessen haben die ersten Betriebsärzte Corona-Impfungen verabreicht. Köln beginnt Impfungen in sozialen Brennpunkten. Alle Entwicklungen im Live Blog.
- EU-Kommission will Einreise aus Drittstaaten erleichtern
- Neue Version der Corona-Warn-App
- Marburger Bund fordert verstärktes Impfen in Brennpunktvierteln
- Lockerungen in Frankreich trotz Inzidenz von rund 300
- UKE versorgt mehr Schwangere auf Covid-Intensivstation
- RKI meldet 9160 Neuinfektionen und 84 Todesfälle
- Mehr als 100 Millionen US-Bürger vollständig geimpft
Spanien: Ein Viertel hat Erstimpfung
In Spanien hat ein Viertel der Bevölkerung mindestens eine erste Impfdosis gegen das Coronavirus erhalten. Inzwischen seien 12,16 Millionen Spanierinnen und Spanier erstgeimpft, teilten die Gesundheitsbehörden mit. Das entspricht 25,6 Prozent der Bevölkerung. Mehr als fünf Millionen Menschen – etwa elf Prozent Einwohnerinnen und Einwohner – hätten bereits beide Dosen erhalten. Der spanische Ministerpräsident Pedro Sanchez sagte zuletzt, er gehe davon aus, dass 70 Prozent der Bevölkerung bis Ende August geimpft würden.
New Yorker U-Bahn fährt wieder rund um die Uhr
Rund ein Jahr nachdem der New Yorker U-Bahn in der Coronavirus-Pandemie eine nächtliche Putz-Pause verordnet worden war, sollen die Züge von 17. Mai an wieder rund um die Uhr fahren. Die Verbesserungen bei der Sauberkeit sollten aber trotzdem aufrecht erhalten bleiben, teilte New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo mit.
Seit dem vergangenen Mai hatte das U-Bahn-System der Stadt, das normalerweise als eines der wenigen in der Welt rund um die Uhr läuft, jede Nacht eine mehrstündige Pause eingelegt, damit die Züge desinfiziert werden konnten. Eine solche Maßnahme hatte es zuvor seit der Gründung der New Yorker Verkehrsbetriebsbehörde MTA vor rund 50 Jahren noch nie gegeben.
USA: Florida hebt alle Corona-Beschränkungen auf
In den USA hat jetzt auch der Bundesstaat Florida alle Corona-Beschränkungen aufgehoben. Gouverneur Ron DeSantis begründete dieses Schritt mit der Wirksamkeit und Verfügbarkeit von Impfungen. „Wenn Menschen bis jetzt nicht geimpft wurden, dann sicherlich nicht wegen eines Mangels an Angebot“, sagte der Republikaner. DeSantis hob nun alle örtlich geltenden Notfallverordnungen im Kampf gegen die Pandemie auf. Die Menschen sollten „frei im Bundesstaat Florida leben“ und das Leben „genießen“, sagte der Gouverneur. Wer jetzt noch Vorschriften im Umgang mit dem Virus mache, der „glaubt nicht an Impfungen“.
In Florida haben bislang knapp neun Millionen der 23 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner mindestens eine Impfdosis erhalten. Zuletzt hatten eine Reihe von Bundesstaaten ihre Corona-Beschränkungen gelockert oder ganz abgeschafft. So hoben schon Anfang März Texas und Mississippi alle Vorgaben einschließlich der Maskenpflicht auf.
Novavax beginnt klinische Studie mit Kindern
Der US-Pharmakonzern Novavax hat klinische Studien seines Impfstoffkandidaten mit Kindern begonnen. 3000 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen zwölf und 17 Jahren sollen sich beteiligen. Es gehe bei den Tests um die Wirksamkeit und die Sicherheit des Impfstoffs, teilte das Unternehmen mit. Die Teilnehmenden erhalten entweder den Impfstoffkandidaten oder ein Placebo und werden danach über einen Zeitraum von bis zu zwei Jahren untersucht.
Das Vakzin von Novavax ist bislang noch in keinem Land der Welt zugelassen, auch nicht für Erwachsene. Das Unternehmen plant eigenen Angaben zufolge jedoch, im zweiten Quartal 2021 eine Notfallzulassung in Großbritannien zu beantragen, gefolgt von den USA. Studien mit Erwachsenen haben eine Wirksamkeit des Impfstoffkandidaten von 89,3 Prozent gezeigt.
Nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters will der Konzern ab Ende des Jahres auch die EU mit seinem Impfstoff beliefern. Der größte Teil der geplanten Lieferung von bis zu 200 Millionen Dosen solle jedoch erst im kommenden Jahr erfolgen.
Gastgewerbe fordert umgehende Öffnung
Die Hauptgeschäftsführerin des Branchenverbandes des Gastgewerbes (Dehoga) hat die unmittelbare Öffnung gefordert. „Wir erwarten, dass jetzt Hotels, Restaurants und natürlich die Außengastronomie für Geimpfte, Genesene und negativ Getestete geöffnet werden“, sagte Dehoga-Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges bei RTL/ntv. Die Branche liege am Boden und die Situation werde immer schlimmer, sofern nichts unternommen werde, sagte sie. „Die Probleme für unsere Branche werden nur noch größer, wenn jetzt nicht geöffnet wird.“
Köln: Impfungen in sozial Brennpunkten
Die Stadt Köln hat mit der vorgezogenen Corona-Impfung von Menschen in sozialen Brennpunkten begonnen. Zum Beginn der sogenannten Schwerpunktimpfungen wurde den Bewohnerinnen und Bewohnern des Stadtteils Chorweiler ein Impfangebot gemacht, wie ein Sprecher der Stadt mitteilte. Ein sogenannter Impfbus parkte auf einem zentralen Platz des Viertels; 300 Impfdosen des Moderna-Präparats standen bereit.
Nach Wiesn-Absage: Schausteller fordern unabhängige Regelung für Volksfeste
Die Corona-bedingte Absage des Oktoberfests darf nach Ansicht des Deutschen Schaustellerbundes (DSB) nicht automatisch das Aus aller deutschen Volksfeste bedeuten. Die Wiesn sei weltweit das Aushängeschild und Flaggschiff der deutschen Volksfeste, kein anderes Fest sei in den Medien so präsent, so der DSB. Das Oktoberfest sei nicht repräsentativ für die 9750 anderen deutschen Volksfeste und Kirmessen. „Die Absage des Oktoberfests darf kein Indikator dafür sein, um andere Volksfeste in Deutschland voreilig abzusagen“, sagte DSB-Präsident Albert Ritter. Die Veranstalter sollten für unvermeidliche Absagen den letztmöglichen Zeitpunkt nutzen. „Wir sind jederzeit startklar, können in der Regel binnen weniger Tage auf dem Festplatz erscheinen und das Fest aufbauen“, sagte Ritter.
Zahl der französischen Intensiv-Patienten steigt erneut
In Frankreich steigt die Zahl der Corona-Patienten auf den Intensivstationen den zweiten Tag in Folge. Sie liege nun bei 5630, gaben die Gesundheitsbehörden bekannt. Zuvor war sie fünf Tage nacheinander gesunken.
Südafrika bekommt erstmals BioNTech-Impfstoff
Südafrika hat seine erste Lieferung des von BioNTech und Pfizer entwickelten Impfstoffs erhalten. 325.260 Dosen seien auf einem Flughafen von Johannesburg eingetroffen, wurde von offizieller Seite bestätigt. Eine Probe der Dosen wird Qualitätsprüfungen durchlaufen, bevor sie in verschiedene Landesteile gebracht werden.
Südafrika rechnet damit, bis Ende Juni knapp 4,5 Millionen Dosen des Impfstoffs zu erhalten und bis zum Jahresende insgesamt 30 Millionen. Das Land rechnet auch mit 31 Millionen Dosen des Impfstoffs von Johnson & Johnson. Bislang sind in Südafrika erst etwas mehr als 317.000 von 1,2 Millionen Beschäftigten des Gesundheitswesens geimpft worden. Das Land hat mehr als 1,58 Millionen bestätigte Infektionsfälle gemeldet und mehr als 54.000 Tote.
Lauterbach: „Werden die dritte Welle bis Ende Mai gebrochen haben“
18.01 Uhr: Gute Nachrichten von Karl Lauterbach. „Wir werden die dritte Welle bis Ende Mai gebrochen haben, das ist ganz klar“, sagte der SPD-Gesundheitsexperte der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“.
Sowohl in Großbritannien, als auch in den USA und Israel könne man sehen, was eine Impfquote zwischen 40 und 60 Prozent, wie in den drei genannten Ländern, bringe. „Das ist der Softspot, ab dem Impfungen die Inzidenz senken“, so Lauterbach. Diesen Wert werde Deutschland Ende Mai erreichen.
Geschäfte und Außengastronomie in Estland offen
In Estland dürfen angesichts relativ stabiler Corona-Infektionszahlen nun alle Geschäfte und die Außengastronomie unter strengen Auflagen wieder öffnen. Gleiches gilt für die Museen. Auch Grundschülerinnen und Grundschüler und einzelne Oberstufenklassen dürfen wieder zum Präsenzunterricht in die Schule. Veranstaltungen in Innenräumen bleiben weiterhin untersagt – mit streng festgelegten Ausnahmen für Sport. Dabei muss wie überall die sogenannte 2+2-Regel befolgt werden. Danach dürfen nicht mehr als zwei Personen zusammen sein und sie müssen einen Abstand von mindestens zwei Metern zu anderen Personen einhalten.
Tschechien beschließt weitere Lockerungen
Die tschechische Regierung hat weitere Corona-Lockerungsschritte beschlossen. Neben dem Einzelhandel dürfen vom kommenden Montag an unter anderem auch Autohändler und Werkstätten, Sonnen- und Tattoo-Studios sowie Schießstände öffnen. Die Maskenpflicht im Freien dann nur noch bei Kontakten mit anderen Personen. Gesundheitsminister Petr Arenberger gab zudem erste Erleichterungen für Geimpfte bekannt. Für Reiserückkehrer, die ein tschechisches Impfzertifikat vorweisen können, entfällt demnach die Quarantäne- und Testpflicht.
Ukraine beklagt mangelnde europäische Impf-Hilfe
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die fehlende Hilfe der EU für sein Land bei der Lieferung von Covid-Impfstoffen beklagt. „Trotz des Abkommens, das wir ausgehandelt haben, hat die Ukraine nichts von der EU erhalten“, sagte Selenskyj bei einem Treffen mit seinen Amtskollegen aus Polen, Litauen, Lettland und Estland. „Ich denke, es entspricht nicht den europäischen Werten. Ich denke, es ist sehr unfair“, so Selenskyj.
Die EU unterstützt die Ukraine im Rahmen des Covax-Programms, das von der Weltgesundheitsorganisation WHO, der EU-Kommission und Frankreich organisiert wird. Aus diesem Programm erhielt die Ukraine bislang 117.000 Dosen des Präparats von BioNTech/Pfizer. Im Februar hatte die EU-Kommission zudem angekündigt, sie wolle Polen beim Weiterverkauf von 1,2 Millionen Dosen AstraZeneca an die Ukraine helfen. Laut dem Gesundheitsministerium in Kiew hat das Land bislang weitere rund 1,5 Millionen Impfdosen aus China, Indien und Südkorea erhalten.
Impfung mit dem chinesischen Präparat CoronaVac in einer Wohnung in Kiew. Nach Angaben des ukrainischen Gesundheitsministeriums haben bislang erst etwa 750.000 Menschen im Land eine erste Impfdosis erhalten. 290 Personen sind vollständig geimpft.
WHO: Impfbedarf Indiens führt zu globalen Engpässen
Der steigende Bedarf an Covid-19-Impfdosen in Indien führt laut den Vereinten Nationen zu einem gefährlichen Mangel beim globalen Programm Covax für arme Länder. Das Minus bei Covax liege bei 20 Millionen Impfdosen im zweiten Quartal, sagte der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus. Er forderte die Staaten mit großen Impfstoffbeständen auf, überschüssige Dosen an Covax abzutreten.
Indien ist der größte Produzent von Impfstoffen weltweit. Die indische Firma Serum Institute stellt den Wirkstoff von AstraZeneca in Lizenz her und ist einer der größten Lieferanten von Covax. Wegen der aktuellen Infektionslage im Land ordnete die indische Regierungeinen Ausfuhrstopp für Vakzine gegen Covid-19 an.
Mehr als 260 Verfassungsklagen wegen Bundes-„Notbremse“
264 Verfahren wegen der sogenannten Corona-„Notbremse“ des Bundes sind bislang beim Bundesverfassungsgericht eingegangen. Das teilte ein Sprecher mit. Wann mit Entscheidungen zu rechnen ist, blieb unklar. Unter den Klägern sind demnach Anwälte und die Gesellschaft für Freiheitsrechte, aber auch Politiker verschiedener Parteien wie Freie Wähler und FDP. Manche richten sich gegen einzelne Punkte, andere gegen das gesamte Maßnahmenpaket, das Bundesrat und Bundestag beschlossen hatten. Offen ist allerdings auch noch, ob das oberste deutsche Gericht überhaupt der richtige Adressat ist, oder zunächst einmal Verwaltungsgerichte zuständig wären. Umstritten sind vor allem Ausgangsbeschränkungen von 22.00 Uhr bis 5.00 Uhr in Regionen, in denen innerhalb einer Woche 100 oder mehr Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner nachgewiesen werden.
Italien: Impfungen für Fußball-Nationalteam und Olympioniken
Gut einen Monat vor dem Start der Fußball-Europameisterschaft sind in Italien die ersten Spieler der Nationalmannschaft gegen das Coronavirus geimpft worden. Das teilte der Fußball-Verband FIGC mit. Die Regierung habe angesichts der Relevanz der EM dafür grünes Licht gegeben, hieß es. Die Europameisterschaft soll am 11. Juni mit dem Eröffnungsspiel Türkei gegen Italien in Rom beginnen. Zu der Partie sollen auch etwa 16.000 Fans in das Olympia-Stadion kommen dürfen.
Italien will in nächster Zeit außerdem seine Olympioniken impfen. „Wir werden in Kürze die Athleten impfen, die an den Olympischen Spielen teilnehmen sollen“, sagte der außerordentliche Kommissar für den Corona-Notfall, Francesco Figliuolo, bei der Eröffnung eines Impfzentrums in Rom. Dies sei ein Zeichen für den Neustart in Italien.
9500 Fans bei Europa-League-Finale zugelassen
Das Finale der Europa League in Danzig dürfen bis zu 9500 Zuschauerinnen und Zuschauer verfolgen. Wie die Europäische Fußball-Union nach der Zustimmung der polnischen Behörden mitteilte, darf das Stadion zum Endspiel am 26. Mai mit bis zu 25 Prozent der verfügbaren Kapazität ausgelastet werden. Ausländische Fans müssen die zu diesem Zeitpunkt gültigen Einreise- und sonstigen Corona-Beschränkungen in Polen beachten.
Österreich plant Testbefreiung nach Erstimpfung
In Österreich soll schon bald eine Corona-Erstimpfung als Eintrittskarte für Restaurants, Veranstaltungen und Hotels gelten. Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein kündigte im Parlament an, dass dies 21 Tage nach Erhalt der ersten Dosis gelten solle. Die große Parlamentskammer, der Nationalrat, beschloss eine Gesetzesänderung, mit der Geimpfte und Genesene von der Testpflicht befreit werden können, wenn ab 19. Mai Gastronomie, Hotellerie, Sport und Kultur wieder ihre Dienste anbieten. „Natürlich soll das auch ein Anreiz sein, dass man sich impfen lässt“, sagte Mückstein.
Impfnachweis statt Corona-Test bei Reisen nach Deutschland
Im Zuge der Rücknahme von Corona-Einschränkungen für vollständig Geimpfte will die Bundesregierung auch Einreisen nach Deutschland für diese Gruppe erleichtern. Das Corona-Kabinett über eine entsprechende Änderung der Einreiseverordnung gesprochen, sagte Gesundheitsminister Jens Spahn. Statt eines negativen Tests zur Einreise bei Flugreisen soll demnach künftig auch der Nachweis einer vollständigen Impfung reichen. Spahn kündigte außerdem an, dass neben Arztpraxen und Impfzentren auch die Apotheken den geplanten digitalen Impfnachweis, der im Sommer kommen soll, ausstellen können sollen.
Großbritannien: Hoffnung auf Ende der Abstandsregeln
Der britische Premier Boris Johnson hat seinen Landsleuten Hoffnung auf ein baldiges Ende der Corona-Abstandsregeln gemacht. „Ich denke, wir haben gute Chancen, dass wir ab 21. Juni auf die Ein-Meter-Plus-Regel verzichten können“, sagte Johnson bei einem Besuch in der nordenglischen Stadt Hartlepool. Das sei jedoch abhängig davon, ob die Infektionslage weiterhin stabil bleibe. Derzeit liegt die Sieben-Tage-Inzidenz in Großbritannien bei etwa 23 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern.
Johnsons Weg aus dem Lockdown sieht bei einer positiven Weiterentwicklung der Corona-Zahlen die nächsten Lockerungsstufe in England für den 17. Mai vor: Dann sollen Pubs und Restaurants auch wieder drinnen Gäste bewirten dürfen und Kontaktbeschränkungen gelockert werden. Auch erste Auslandsreisen könnten wieder erlaubt sein. Für den 21. Juni ist in England die Aufhebung aller Corona-Beschränkungen geplant.
Impfungen in kleineren Firmen: Mitarbeiter müssen wohl in die Praxis
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kleinerer Firmen werden nach Einschätzung des Verbands Deutscher Betriebs- und Werksärzte (VDBW) künftig wohl in den Praxen der Betriebsärzte die Gelegenheit zur Impfung bekommen. Dass der Arzt von Betrieb zu Betrieb zieht, sei anders als bei einer Grippeimpfung wohl nicht möglich, sagte VDBW-Vizepräsidentin Anette Wahl-Wachendorf. Man gehe davon aus, dass den Ärzten vorrangig der Stoff von BioNTech zur Verfügung stehen werde, weil davon aktuell sehr viel produziert werde. „Der Impfstoff ist labil, da kann man nicht mit der Kühltasche über Land ziehen.“
Viele Großunternehmen haben sich in Anlehnung an die Impfzentren indes schon lange mit großen Impfstraßen auf einen Start vorbereitet. Spätestens ab der Woche vom 7. Juni soll es dann so weit sein: Laut Bundesgesundheitsministerium sind mindestens 500.000 Impfdosen pro Woche vorgesehen.
Umfrage: Weiter Impfskepsis in EU
In der Europäischen Union ist die Skepsis gegen eine Corona-Impfung einer Umfrage zufolge nach wie vor verbreitet. 33 Prozent der EU-Bürger wollten sich weder so schnell wie möglich noch in diesem Jahr impfen lassen, sagte der Vertreter der EU-Kommission in Österreich, Martin Selmayr. Damit drohe das Ziel einer Herdenimmunität in diesem Jahr verfehlt zu werden. In Deutschland sei der Anteil der Impfskeptiker etwas geringer als im EU-Durchschnitt, so Selmayr unter Berufung auf eine Umfrage unter 27.000 Bürgerinnen und Bürgern, die im Auftrag der EU im Februar und März erhoben wurde.
Oktoberfest-Chef: Absage „völlig richtig“
Der Wiesn-Chef und Münchner Wirtschaftsreferent Clemens Baumgärtner wertet die Absage des Oktoberfests als richtigen Schritt. „Die Entscheidung des Oberbürgermeisters und des Ministerpräsidenten ist völlig richtig – nicht nur aus Rücksicht auf die Gesundheit der Besucher, sondern auch aus Rücksicht auf den guten Ruf des Münchner Oktoberfests als qualitätsvolles, sicheres Fest“, sagte er. „Deshalb unterstütze ich sie ausdrücklich.“ . Er setze nun auf das Oktoberfest 2022 – und rechne dann mit großem Zulauf. „Ich bin ganz sicher, dass es sehr, sehr gut besucht sein wird, weil die Menschen hungrig und durstig sind nach der Wiesn“, sagte der Wiesn-Chef.
Zuvor hatten Ministerpräsident Markus Söder und Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter bekannt gegeben, dass das Oktoberfest wegen der Corona-Pandemie auch dieses Jahr nicht stattfinden wird.
EMA prüft Zulassung von BioNTech-Impfstoff für Kinder
Die EU-Arzneimittelbehörde EMA prüft die Zulassung des Corona-Impfstoffs von Biontech und Pfizer für Kinder und Jugendliche zwischen zwölf und 15 Jahren. Die Prüfung habe begonnen, mit einer Entscheidung sei voraussichtlich im Juni zu rechnen, erklärte die Behörde. Das Mainzer Unternehmen BioNTech und sein US-Partner Pfizer hatten die Zulassung für die Altersgruppe in der vergangenen Woche beantragt. Bisher ist der Impfstoff in der EU ab einem Alter von 16 Jahren zugelassen.
Dänemark verzichtet auf J&J-Impfstoff
Die dänische Regierung hat entschieden, den Corona-Impfstoff des Herstellers Johnson & Johnson aus seinem Impfprogramm zu streichen. Das berichteten mehrere Medien unter Berufung auf ein Treffen des Gesundheitsministers Magnus Heunicke mit Vertretern der Parteien. Grund seien Befürchtungen, dass der Wirkstoff, der auch unter dem Namen Janssen bekannt ist, in seltenen Fällen zu Blutgerinnseln führen kann. Aus demselben Grund hatte Dänemark zuvor den Impfstoff des Herstellers AstraZeneca aus dem Programm genommen.
Da man von diesem Präparat nur eine Dosis benötigt, hatte Dänemark der Nachrichtenagentur Ritzau zufolge besonders viel bestellt. Der Direktor der Gesundheitsbehörde, Søren Brostrøm, wies darauf hin, dass ein Stopp für Johnson & Johnson dazu führen könne, dass gesunde, junge Menschen zwischen 20 und 40 Jahren etwas länger auf ihre Impfung warten müssen.
Asklepios will Impfstoffreste über Warteliste vergeben
Reste von Corona-Impfstoffen sollten nach Ansicht des Krankenhauskonzerns Asklepios über eine digitale Warteliste vergeben werden. „Es ist ein Skandal, dass bundesweit immer noch Impfstoffreste weggeworfen werden, anstatt sie kurzfristig an Impfwillige zu verimpfen“, sagte der Chef der Asklepios Kliniken Gruppe Kai Hankeln in einer Pressemitteilung. Allein in Hamburg seien nach Medienberichten seit Jahresbeginn Zehntausende Impfdosen im Müll gelandet. Hankeln verwies auf das Beispiel von Potsdam, wo bereits Tausende Dosen erfolgreich vermittelt worden seien. Fast alle Impfstoff-Großampullen enthielten noch eine Zusatzdosis für eine weitere Impfung, die aber von der Zulassung nicht abgedeckt sei.
Aber rein praktisch ließen sich nach Angaben von Apothekern und Ärzten aus den Multidosis-Durchstechflaschen von BioNTech, Moderna oder AstraZeneca mehr als die offiziell vorgesehenen Dosen entnehmen. „Dann könnten täglich viele Tausend Menschen zusätzlich geimpft werden, wir könnten die Pandemie schneller in den Griff kriegen“, erklärte der Unternehmenschef.
Oktoberfest auch 2021 wegen Corona abgesagt
Das Oktoberfest wird wegen der Corona-Pandemie auch in diesem Jahr nicht stattfinden. Das teilte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder mit. Die Empfehlung sei, auch andere große Feste nicht abzuhalten. Schon 2020 war das größte Volksfest der Welt der Pandemie zum Opfer gefallen.
Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter sagte, es habe keinen Sinn ergeben, noch weiter mit einer Entscheidung zu warten. Die Planungen für die diesjährige Wiesn hätten jetzt konkret beginnen müssen. „Für mich persönlich ist das auch keine leichte Entscheidung“, sagte Reiter. Es sei „sehr schade“ für die Millionen Fans der Wiesn. Es sei aber auch schade, weil es „existenzielle Auswirkungen“ habe für die Menschen, die dort arbeiteten.
Bayern will Pfingsten Tourismus ermöglichen
Touristen sollen bei einer positiven Entwicklung der Corona-Inzidenz zu Pfingsten Urlaub in Bayern machen können. „Wir wollen zu Pfingsten eine Tourismusperspektive haben für Hotels, auch für Ferienhäuser und Ferienwohnungen“, sagte CSU-Chef Markus Söder im Anschluss an eine Vorstandssitzung seiner Partei. Bedingung sei, dass die Sieben-Tage-Inzidenz in einem Landkreis unter 100 liege. Dann sollten Öffnungen mit Hygienekonzepten und täglichen Tests für Übernachtungsbetriebe möglich werden.
Söder kündigte außerdem an, dass eine zwischenzeitlich wegen steigender Neuinfektionen ausgesetzte geplante Regelung für Gastronomie, Theater und Kinos wieder in Kraft treten soll. Demnach wäre es in Landkreisen mit einer Inzidenz von unter 100 dann ab der kommenden Woche möglich, mit Bedingungen wie negativen Coronatests oder Terminen die Biergärten sowie Theater und Kinos zu öffnen.
Erleichterungen für Geimpfte auf den Weg gebracht
Das Corona-Kabinett der Bundesregierung hat den Entwurf für eine Verordnung für mehr Rechte von Geimpften und Genesenen auf den Weg gebracht. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn kündigte an, die Beratungen mit Vertretern von Bundestag und Bundesrat würden umgehend aufgenommen. Ziel sei, dass die Verordnung Ende der Woche oder spätestens nächste Woche in Kraft treten könne.
Tunesien: Impfungen wegen Ärztestreik unterbrochen
Wegen eines Ärztestreiks werden in Tunesien die Impfungen gegen das Coronavirus drei Tage lang ausgesetzt. Etwa 40.000 Menschen seien vom Impfstopp betroffen, teilte das Gesundheitsministerium mit. Weil Impfstoff knapp ist, gehen die Immunisierungen im Land ohnehin nur langsam voran. Knapp zwei Monate nach Beginn der Impfkampagne haben dem Gesundheitsministerium zufolge rund 300.000 Menschen eine erste Dosis und knapp 100.000 vollen Impfschutz erhalten. Die Regierung will in diesem Jahr etwa die Hälfte der rund 11,5 Millionen Einwohner impfen lassen.
Die Mitarbeiter des Gesundheitswesens fordern wegen der Pandemie unter anderem finanzielle Zuschüsse. Das Gesundheitsministerium forderte Ärzte im Land auf, ihre Arbeit wieder aufzunehmen und die Menschen weiter zu impfen. Das nordafrikanische Land registrierte am Sonntag nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) 1600 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden. Es wird allerdings sehr wenig getestet. Seit Ende März nehmen die Infektionszahlen wieder stetig zu. In den meisten öffentlichen Krankenhäusern liegt die Auslastung wegen der vielen Covid-Patienten inzwischen bei mehr als 90 Prozent.
Corona-Inzidenz sinkt in Hamburg unter 100
Die Corona-Inzidenz ist in Hamburg nach Berechnungen der Stadt erstmals seit Mitte März unter die wichtige Marke von 100 gesunken. Demnach ging die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen, von 100,8 auf 98,6 zurück. Vor einer Woche hatte der Wert 115,2 betragen. Auf anderer Berechnungsgrundlage gab das Robert Koch-Institut (RKI) für Hamburg eine Sieben-Tage-Inzidenz von 92 an – der bundesweit zweitniedrigste Wert nach Schleswig-Holstein (58).
Die Corona-Inzidenz ist in Hamburg nach Berechnungen der Stadt erstmals seit Mitte März unter die wichtige Marke von 100 gesunken. Bild: dpa
Hamburg hatte Mitte März die Corona-Notbremse gezogen, nachdem die Inzidenz über 100 gestiegen war. Als Messlatte – auch für mögliche Lockerungen der Corona-Einschränkungen – sieht der rot-grüne Senat den von der Gesundheitsbehörde errechneten höheren Inzidenz-Wert. Liegt die Inzidenz an fünf Werktagen in Folge unter 100, müsste die Notbremse mit nächtlicher Ausgangsbeschränkung am übernächsten Tag aufgehoben werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob zwischen den fünf Werktagen Sonn- oder Feiertage liegen.
Der Sprecher der Hamburger Sozialbehörde, Martin Helfrich, betonte jedoch, dass es in Hamburg keinen Automatismus für die Aufhebung gebe. Der Senat werde am Dienstag über dieses Thema beraten, kündigte Sozialsenatorin Melanie Leonhard an.
Erste Betriebsärzte impfen in Hessen
Gut einen Monat vor dem geplanten bundesweiten Start haben am Montag in Hessen erste Impfungen gegen das Coronavirus durch Betriebsärzte begonnen. Es handelt sich um ein Pilotverfahren in vier größeren Pharmafirmen, wie Innenminister Peter Beuth und Sozialminister Kai Klose in Wiesbaden mitteilten. Konkret nehmen daran die Firmen Merck in Darmstadt, Sanofi-Aventis in Frankfurt, B. Braun in Melsungen und Pharmaserv in Marburg teil. Dafür wurden den Angaben zufolge rund 10.000 Impfdosen zur Verfügung gestellt.
Beuth sagte bei einem Besuch zum Beginn des Testbetriebs im nordhessischen Melsungen, noch stehe nicht ausreichend Impfstoff zur Verfügung, um die Betriebsärzte flächendeckend einzubeziehen. Die generelle Versorgung der Betriebsärzte mit Impfdosen plant der Bund ab dem 7. Juni. Das Land Hessen habe für den Pilotverfahren gezielt vier Unternehmen ausgewählt, in denen notwendiges Zubehör für die Impfungen hergestellt wurde, sagte Beuth. Geimpft werden in den vier Betrieben zunächst die Mitarbeiter, die wegen ihrer Tätigkeit in die Gruppe mit der Priorität 3 eingeordnet sind.
Köln beginnt vorgezogene Impfungen in sozialen Brennpunkten
Die Stadt Köln hat mit der vorgezogenen Corona-Impfung von Menschen in sozialen Brennpunkten begonnen. Zum Beginn der sogenannten Schwerpunktimpfungen wurde den Bewohnern des Stadtteils Chorweiler ein Impfangebot gemacht, wie ein Sprecher der Stadt mitteilte. Ein sogenannter Impfbus parkte demnach auf einem zentralen Platz des Viertels. Zum Beginn der Schwerpunktimpfungen in der Hochhaussiedlung stünden 300 Impfdosen des Herstellers Moderna bereit.
Das Kölner Pilotprojekt sieht vor, Bewohner von dicht besiedelten sogenannten vulnerablen Sozialräumen mit hohen Infektionszahlen bevorzugt gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Dazu sollen mobile Impfteams eingesetzt werden. Im Kölner Stadtteil Chorweiler lag die Sieben-Tage-Inzidenz zuletzt bei 543,4 und somit deutlich über dem städtischen Durchschnitt. Kritik an den vorgezogenen Impfungen wies Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) zurück. Die vorgeschriebene Impfreihenfolge werde nicht ausgehebelt, weil es gelungen sei, „die Menschen in den benachteiligten Stadtteilen auf Gruppe drei vorzuziehen“, sagte Reker.
Schweden will eine Million Astrazeneca-Dosen spenden
Die schwedische Regierung spendet eine Million Impfdosen an die internationale Initiative Covax zur Versorgung ärmerer Länder. Entwicklungsminister Per Olsson Fridh sagte am Montag der Nachrichtenagentur TT, dass es sich dabei um den Impfstoff des britisch-schwedischen Herstellers Astrazeneca handele, der in Schweden nicht mehr benötigt werde.
Das Astrazeneca-Mittel Vaxzevria kann in sehr seltenen Fällen Blutgerinnsel auslösen, weshalb es in Schweden nur an Menschen über 65 Jahren verabreicht wird. Schweden erwarte in Zukunft große Lieferungen, so der Minister. „Diese Dosen werden von uns nicht verwendet. Und dann ist es wichtig, dass wir nicht darauf sitzen und die Dosen behalten, wenn die ganze Welt Impfstoffe benötigt“, sagte Fridh.
Dänemark, das den Einsatz von Vaxzevria komplett gestoppt hat, hat sich noch nicht entschieden, was es mit den überflüssigen Impfdosen machen wird. Der dänische Gesundheitsminister versucht, den Impfstoff gegen den eines anderen Herstellers zu tauschen. Im April bekam Schleswig-Holstein 55 000 Dosen «geliehen».
Gut 28 Prozent der Deutschen gegen Corona erstgeimpft
In Deutschland haben 28,2 Prozent der Menschen mindestens eine Corona-Impfung erhalten. Das geht aus dem Impfquotenmonitoring des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Montag hervor. Den vollen Impfschutz erhielten bislang acht Prozent der Bevölkerung. Am Sonntag wurden demnach 250.114 Impfspritzen gesetzt. Der bislang höchste Tageswert seit Beginn der Impfkampagne war am vergangenen Mittwoch mit mehr als einer Million Impfungen erreicht worden. Insgesamt verabreichten alle Impfstellen bislang etwas mehr als 30,1 Millionen Dosen, davon fast 23,5 Millionen bei Erstimpfungen und weitere knapp 6,7 Millionen bei Zweitimpfungen.
Je nach Bundesland variiert die Impfquote. Die höchste Quote an mindestens Erstgeimpften hat das Saarland mit 31,4 Prozent. Brandenburg liegt mit 25,5 Prozent leicht hinter den anderen Bundesländern zurück. Von etwa 35,7 Millionen gelieferten Impfdosen wurden bislang 84,4 Prozent verbraucht. Die Impfkampagne in Deutschland hat Ende vergangenen Jahres begonnen. Zunächst waren Menschen über 80, Bewohner von Alten- und Pflegeheimen und medizinisches Personal an der Reihe. Unter anderem werden auch chronisch Kranke mit erhöhtem Risiko für einen schweren und tödlichen Verlauf bevorzugt geimpft.
Corona-Spendenkonzert bringt 44 Millionen Euro ein
Bei einem Corona-Spendenkonzert in Los Angeles wurden nach Angaben der Organisatoren im Laufe des Abends mehr als 53 Millionen Dollar (44 Millionen Euro) zur Finanzierung von mehr als zehn Millionen Corona-Impfdosen für arme Länder eingesammelt.
Bei der Spendengala „Vax Live“ sprach auch Prinz Harry am Sonntag vor tausenden vollständig gegen das Coronavirus geimpften Zuschauern in einem Stadion in Los Angeles. „Heute Abend stehen wir zusammen in Solidarität mit den Millionen Familien in Indien, die gegen eine verheerende zweite Welle kämpfen“, sagte er. „Das Virus hält sich nicht an Grenzen, und der Zugang zu Impfstoff kann nicht von der Geographie bestimmt werden“, betonte der britische Prinz.
Bei der Spendengala traten zudem Stars wie die Hollywood-Schauspieler Ben Affleck und Sean Penn auf, Papst Franziskus und US-Präsident Joe Biden wurden per Video zugeschaltet, Jennifer Lopez sang gemeinsam mit ihrer Mutter und dem Publikum „Sweet Caroline“, die Foo Fighters brachten gemeinsam mit Brian Johnson von AC/DC „Back in Black“ auf die Bühne.
Moderna will bis zu 500 Millionen Impfdosen an Covax liefern
Der US-Hersteller Moderna will bis zu 500 Millionen Dosen seines Corona-Impfstoffs an die internationale Initiative Covax zur Versorgung ärmerer Länder liefern. Davon sollen 34 Millionen Dosen im vierten Quartal 2021 kommen, weitere 466 Millionen Dosen seien eine Option für 2022, teilte das Unternehmen am Montag in Cambridge im US-Bundesstaat Massachusetts mit. Alle Impfdosen würden zum niedrigsten Preis des gestaffelten Preissystems angeboten. Das Projekt Covax wird gemeinsam von der Weltgesundheitsorganisation WHO sowie den globalen Impfinitiativen Gavi und Cepi organisiert. Es soll ärmere Länder mit Corona-Impfstoffen versorgen. Bei der Finanzierung sollen reichere Länder helfen. Doch hat Covax Schwierigkeiten mit dem Nachschub. Die WHO hatte zuletzt an reichere Länder appelliert, so schnell wie möglich Impfstoff zu spenden. Dem Impfstoff von Moderna hatte die WHO vergangene Woche eine Notfallzulassung erteilt.
Pfizer spendet Indien Medikamente
Pfizer will Indien angesichts der heftigen Corona-Welle Medikamente im Wert von mehr als 70 Millionen Dollar spenden. Dies bestätigte eine Unternehmenssprecherin der Nachrichtenagentuir dpa. Auch gebe es Gespräche zwischen Pfizer und der indischen Regierung, um den Impfstoff in der größten Demokratie der Welt möglicherweise schneller zulassen zu können. Bislang haben in Indien rund zehn Prozent der Menschen mindestens eine Impfdose erhalten. Knapp zwei Prozent sind vollständig geimpft. Seit dem Wochenende dürfen sich alle Erwachsenen impfen lassen. Die Impfstoffe sind aber noch sehr knapp.
FDP fordert freies Reisen in Deutschland schon zu Pfingsten
Die FDP fordert, noch im Mai Reiseeinschränkungen innerhalb Deutschlands aufzuheben. „Der Deutschlandtourismus braucht jetzt Planungssicherheit – und zwar nicht erst mit Blick auf die Sommerferien, sondern zu Pfingsten“, sagt der tourismuspolitische Sprecher der Bundestagsfraktion Marcel Klinge der Nachrichtenagentur Reuters. „Aus meiner Sicht sollten Modellprojekte, wie aktuell in Sylt, bundesweit ausgeweitet werden, und das Beherbergungsverbot muss mit Blick auf Pfingsten zeitnah fallen.“ Zudem müsse in der geplanten Verordnung über Lockerungen für Geimpfte, Genesene und negativ Getestete auch der Tourismus berücksichtigt werden.
Georgien: Nahverkehr eingestellt, Feiertage verlängert
Wegen steigender Corona-Neuinfektionen in der Südkaukasus-Republik Georgien ist der Nahverkehr in den Städten des Landes weitgehend eingestellt worden. Bis Dienstag nächster Woche sollen die meisten Linienbusse in den Depots bleiben, um so eine weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern, wie die Behörden in der Hauptstadt Tiflis mitteilten. Zudem gilt ein Besuchsverbot auf Friedhöfen für einige Tage. Rund um das orthodoxe Osterfest gehen viele Gläubige an die Gräber ihrer Verstorbenen. Wer sich nicht daran hält, muss bis zu 500 Euro Strafe zahlen.
In Georgien am Schwarzen Meer gab es zu Wochenbeginn laut offizieller Statistik mehr als 500 Neuinfektionen. Mehr als 300 000 der 3,7 Millionen Einwohner haben sich seit Beginn der Pandemie vor einem Jahr infiziert. Zuletzt habe es wieder mehr Erkrankungen gegeben, hieß es. Deshalb seien die Feiertage rund um den 1. Mai um eine Woche verlängert worden.
Lockerungen in Frankreich beginnen
In Frankreich hat die erste größere Etappe der Corona-Lockerungen begonnen. Die Menschen im Land dürfen sich nun tagsüber wieder ohne triftigen Grund mehr als zehn Kilometer von ihren Wohnungen entfernen. Das heißt, auch Reisen in andere Regionen sind wieder erlaubt. Die nächtliche Ausgangssperre ab 19 Uhr bleibt allerdings noch bis Mitte Mai bestehen. Außerdem beginnt in den Mittel- und Oberstufen nun auch wieder der Präsenzunterricht – allerdings nicht für alle in voller Klassenstärke.
Präsident Emmanuel Macron hatte in der vergangenen Woche weitgehende Öffnungen angekündigt. So sollen ab dem 19. Mai Außenbereiche von Restaurants, Geschäfte und Kultureinrichtungen wieder öffnen. Die abendliche Ausgangssperre soll dann erst um 21.00 Uhr beginnen. Im Juni sollen dann weitere Lockerungen folgen. Macron kündigte auch eine Art Notbremse an. Sie soll verschiedene Faktoren wie die Auslastung der Intensivstationen in Betracht ziehen und sieht eine Sieben-Tage-Inzidenz von 400 als Richtwert vor.
Geschäfte in ganz Österreich wieder offen
In Österreich haben in allen Bundesländern die Geschäfte und viele Dienstleister wieder geöffnet. Nach rund vierwöchigem Lockdown empfingen auch in den Bundesländern Wien und Niederösterreich die Geschäftsleute wieder Kunden. In den restlichen sieben Bundesländern hatte der Handel den Lockdown schon früher beendet. Die Branche hofft auch dank vieler Sonderangebote auf einen vielversprechenden Neustart.
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen war in den vergangenen Wochen gesunken. Die Sieben-Tage-Inzidenz in Österreich liegt bei rund 150, in etwa auf dem deutschen Niveau von aktuell 147. Ab 19. Mai dürfen – begleitet von einem Schutzkonzept mit Zutrittstests – alle anderen Branchen wie Gastronomie, Hotellerie, Sport und Kultur österreichweit wieder ihre Dienste anbieten.
Kassenärzte warnen vor Engpass bei Erstimpfungen
Kassenärzte warnen davor, dass Erstimpfungen mit dem Vakzin von BioNTech/Pfizer wegen Versorgungsengpässen ins Stocken geraten könnten. „Die vom Bundesgesundheitsministerium für Mai angekündigten Mengen des Impfstoffs von BioNTech/Pfizer reichen nicht aus, um damit ab Mitte des Monats Erstimpfungen in nennenswertem Umfang in den Praxen durchführen zu können“, heißt es vom Vorstandschef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, in einer Mitteilung, die der „Rheinischen Post“ vorliegt. „Grund hierfür ist, dass ab diesem Zeitpunkt die erforderlichen Zweitimpfungen mit diesem Impfstoff erfolgen.“ Gassen forderte, dass es nun Zeit sei, „endlich dafür zu sorgen, dass die Praxen genügend Impfstoff erhalten.“
Würzburg-Studie: Kita-Kinder in zweiter Welle keine Pandemie-Treiber
Im Herbst 2020 wurde in Würzburg eine groß angelegte Studie in Kitas gestartet. Knapp 600 Kinder sowie Erzieherinnen und Erzieher haben teilgenommen, ein Großteil von ihnen wurde über drei Monate hinweg getestet. Jetzt liegen erste Ergebnisse vor.
Demnach wurden zwischen Oktober 2020 und März 2021 mehr als 5000 Tests vorgenommen und ausgewertet. Ein Ergebnis: Die Kita-Kinder spielten damals keine wesentliche Rolle bei der Verbreitung des Virus. Bei den regelmäßigen Tests sei nur bei einem Kind eine Corona-Infektion nachgewiesen worden, das Personal hingegen habe sich öfter infiziert. Das spreche dafür, dass ein Impfangebot für Kita-Personal wichtig bei der Bewältigung der die Pandemie sei, hieß es.
Leichtere EU-Einreise für Geimpfte aus Drittstaaten
Die EU-Kommission will die Einreise in die Europäische Union wieder erleichtern. So sollen künftig auch wieder touristische Aufenthalte von Personen aus Drittstaaten möglich sein, schlägt die Brüsseler Behörde vor. Voraussetzung für die Einreise sei dann, dass eine Person aus einem Land komme, in dem eine „gute epidemiologische Situation“ herrsche, heißt es in einem Vorschlag an die Mitgliedstaaten. Zudem müsse die Person einen vollständigen Impfschutz mit einem Vakzin vorweisen, das in der EU zugelassen sei. Eine Erweiterung auf die Notfallliste der Weltgesundheitsorganisation WHO sei möglich, heißt es in dem Vorschlag weiter. Dieser Hinweis bezieht sich auf den russischen Impfstoff Sputnik V, der in der EU noch nicht zugelassen, aber bei der WHO gelistet ist. Kinder, die noch nicht geimpft werden können, sollen mit ihren geimpften Eltern einreisen dürfen, wenn sie einen negativen PCR-Test vorweisen können.
Die Kommission betont allerdings zugleich, dass angesichts von mutierten Viren Achtsamkeit weiter geboten sei. Dazu schlägt die Behörde eine „Notbremse“ vor, mit der ein Einreiseverbot aus Mutationsgebieten schnell wieder verhängt werden kann. Die 27 EU-Mitgliedstaaten müssen dem Vorschlag zustimmen. Erste Beratungen darüber auf technischer Ebene soll es nach Angaben der Kommission bereits am Dienstag geben.
Spahn optimistisch zu raschen einheitlichen Regeln für Geimpfte
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat sich optimistisch zu einer raschen Einigung über einheitliche bundesweite Erleichterungen für vollständig Geimpfte und von Covid-19 Genesene geäußert. Das Corona-Kabinett werde in seiner Sitzung heute einen ersten Entwurf zu Geimpften, Genesenen und tagesaktuell Getesteten diskutieren, sagte Spahn. Wenn man diesen Entwurf nun in der Bundesregierung schnell abstimmen könne, könnten die neuen Regeln sicherlich auch in dieser oder in den nächsten ein, zwei Wochen umgesetzt werden. Etwa beim Öffnen des Einzelhandels und der Außengastronomie sowie bei der Einreise könnten alle drei Gruppen in der Perspektive gleichgestellt werden, sagte Spahn.
Wenn der DJ beim Impfen hilft
Hunderte Kulturschaffende sorgen in Berliner Impfzentren für reibungslose Abläufe. Es war ein Fernsehbericht über die darbende Clubszene, die Jens Quade vom Deutschen Roten Kreuz auf die Idee brachte. „Wer Veranstaltungen mit Tausenden von Menschen organisieren kann, der kann auch Impfzentrum“, sagt er. Ein Bericht von Ulrich Crüwell.
Australien impft alle ab 50 Jahren
Australien hat sein Impfprogramm zur Eindämmung des Coronavirus auf alle Menschen ab 50 Jahren ausgeweitet. Bisher konnten nur Menschen über 70 Jahre, solche mit Vorerkrankungen und Mitarbeiter in medizinischen Berufen sich impfen lassen. Die Gesundheitsbehörden erklärten, in ausgewählten Krankenhäusern stehe der Impfstoff von AstraZeneca nun für alle ab 50 Jahren zur Verfügung. Wer sich von seinem Hausarzt impfen lassen wolle, müsse noch einige Wochen warten.
Das australische Impfprogramm kommt nicht so voran wie geplant, unter anderem, weil Europa einige Exporte von Impfstoffen blockierte. Bisher sind etwa 2,3 Millionen der 26 Millionen Einwohner geimpft worden.
Tavernen und Bars in Griechenland wieder geöffnet
Sechs Monate nach ihrer Schließung sind Bars und Tavernen in Griechenland wieder offen – allerdings mit Auflagen und nur im Außenbereich. So muss das Personal zwei Mal pro Woche einen negativen Corona-Schnelltest vorweisen und immer eine Maske tragen. Stehende Gäste und Musik sind nicht erlaubt, an einem Tisch dürfen höchstens sechs Personen sitzen. Zudem müssen die Stühle zwischen zwei Tischen einen Abstand von mindestens 1,80 Metern haben. Tavernen und Bars müssen um 22.45 Uhr schließen. Von 23.00 Uhr bis 05.00 Uhr gilt weiterhin ein Ausgangsverbot.
Die Fallzahlen gehen in Griechenland nach Angaben der zuständigen Gesundheitsbehörde zurück, mit den Impfungen geht es voran. Vom 15. Mai an will Athen das Land vollständig für den Tourismus öffnen. Touristen werden in Griechenland bereits jetzt empfangen, allerdings dürfen sie sich nach der Einreise nur zu ihrem Zielort begeben und nicht tagelang umherreisen. Zudem müssen sie bei der Einreise einen aktuellen, negativen PCR-Test oder eine abgeschlossene Impfung vorweisen. Eine Quarantänepflicht besteht für die meisten Länder nicht mehr.
Dachstuhl von Impfzentrum in Flammen – Impfstoff gerettet
Der Dachstuhl eines Corona-Impfzentrums in Oberhaching in Bayern ist in Flammen aufgegangen. Die Brandursache ist noch unklar. Über Verletzte war zunächst nichts bekannt. Der Impfstoff sei der Polizei übergeben worden, teilte das Landratsamt mit. Die Termine im Impfzentrum Oberhaching vom Montag seien abgesagt worden. Die Betroffenen sollen in den nächsten Tagen informiert werden, wann ihr Termin nachgeholt wird.
Marburger Bund: Impfungen in Brennpunktvierteln verstärken
Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund stellt sich hinter Überlegungen für schnellere Corona-Impfungen in sogenannten sozialen Brennpunktvierteln. „Ich unterstützte ausdrücklich die Forderung der Bundesfamilienministerin, verstärkt mobile Impfteams dort einzusetzen, wo sozial benachteiligte Menschen meist in beengten Wohnverhältnissen leben“, sagte die Marburger-Bund-Vorsitzende Susanne Johna der „Rheinischen Post“. Die Menschen in solchen Stadtteilen seien besonders stark von Corona-Infektionen betroffen.
Der Vorsitzende des Zentralrates der Muslime, Ayman Mazyek, teilt diese Forderung und stellte im Deutschlandfunk klar, dass es in sozialen Brennpunkten mit hohem Migrantenanteil hohe Inzidenzen gebe, dass dies aber nicht mit der kulturellen Herkunft oder der Religion der Menschen zu tun habe, sondern mit Armut sowie prekären Arbeits- und Wohnverhältnissen. Wichtig sei es deshalb, verstärkt in die armen Wohnviertel der Ballungsgebiete zu gehen, um die Menschen dort zu impfen, etwa mit Hilfe von Impfbussen, erklärte Mazyek. Impfteams sollten dabei mehrsprachig sein.
Schnelltest-Ergebnisse jetzt auch auf Corona-Warn-App
Die offizielle Corona-Warn-App des Bundes kann jetzt auch die Ergebnisse von Schnelltests anzeigen. Das Update auf Version 2.1 stand am Montagmorgen bereits im App-Store von Apple für das iPhone bereit. Die Version für Android-Smartphones soll im Google Play Store spätestens am Dienstag zur Verfügung stehen.
Mit dem Update können die Anwender nach dem Schnelltest einen QR-Code scannen und erhalten dann kurze Zeit später in der App das Testresultat. Ein negatives Ergebnis wird 48 Stunden lang in der App angezeigt und kann dann auch beim Einkaufen oder beim Friseurbesuch vorgelegt werden. Positive Ergebnisse werden in der App so lange angezeigt, bis die User das Ergebnis teilen. Der Schnelltest werde von der Corona-Warn-App gleichberechtigt zum aufwendigeren PCR-Test behandelt.
Pfizer wirbt für schnelle Impfstoffgenehmigung in Indien
Der US-Pharmakonzern Pfizer wirbt für eine rasche Genehmigung seines gemeinsam mit BioNTech entwickelten Impfstoffs in Indien. Mit der dortigen Regierung werden Gespräche über ein beschleunigtes Zulassungsverfahren geführt, wie Pfizer-Chef Albert Bourla in einem Beitrag auf der Internetplattform Linkedin erklärt. „Bedauerlicherweise ist unser Impfstoff nicht in Indien zugelassen, obwohl unser Antrag vor Monaten eingereicht wurde.“ Bourla gibt zugleich eine Arzneimittel-Spende im Wert von mehr als 70 Millionen Dollar bekannt.
Großer Verbesserungsbedarf nach Corona-Krise
Ärztepräsident Klaus Reinhardt sieht als Lehre aus der Corona-Krise großen Verbesserungsbedarf von Notfallplänen bis zur Pflege – aber auch eine Warnung vor zusätzlichem Kostendruck. „Wir brauchen eine kritische Analyse der jetzt zu Tage getretenen Schwächen“, sagte der Chef der Bundesärztekammer. „Der Wert des Gesundheitswesens ist in der Krise aber sehr deutlich geworden.“ Daran sollte man sich erinnern, wenn wieder Debatten darüber geführt würden, wie Strukturen ausgedünnt und auf reine Kosteneffizienz getrimmt werden sollten.
Lehren aus dem Corona-Krisenmanagement sind ein Thema des Deutschen Ärztetages, der morgen als Online-Veranstaltung beginnt. Es sind die ersten großen Beratungen der Ärzteschaft seit Beginn der Pandemie, nachdem der Ärztetag im vergangenen Jahr ausgefallen war.
Rekord-Umsatzplus im März für Einzelhandel
Erste Lockdown-Lockerungen haben den deutschen Einzelhändlern im März zu einem Rekord-Umsatzplus verholfen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat, in dem die Corona-Einschränkungen begannen, legten ihre Einnahmen um 12,3 Prozent zu, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Dies war der stärkster Zuwachs seit Beginn der Statistik 1994. Viele Geschäfte konnten im März Terminshopping-Angebote („Click and meet“) anbieten. Der März zählte diesmal allerdings auch einen Verkaufstag mehr als vor einem Jahr.
Im Vergleich zum Vormonat konnten die Händler ihre Einnahmen um 7,4 Prozent steigern. Preisbereinigt (real) fiel das Plus mit 7,7 Prozent noch etwas stärker aus. Die höchste Steigerung schaffte einmal mehr der boomende Internet- und Versandhandel: Hier gab es ein Umsatzplus von 42,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Der Handel mit Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren sowie der Einzelhandel mit Waren verschiedener Art (zum Beispiel Waren- und Kaufhäuser) zog um 23,0 Prozent an.
Polizeigewerkschaft fordert Verbot für „Querdenken“-Demos
Nach den Protesten vom 1. Mai hat der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, ein Verbot für alle Querdenken-Demonstrationen bundesweit gefordert.“„Bei diesen Demonstrationen ist der Rechtsverstoß schon vorprogrammiert und findet dauerhaft und zigtausendfach statt, weil die Teilnehmer keine Maske tragen und den Mindestabstand nicht einhalten“, sagte Wendt der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Wenn bei solchen Veranstaltungen vorher schon klar sei, dass die Teilnehmer die Auflagen nicht beachten würden, müssten Politik und Justiz dafür sorgen, dass sie nicht stattfänden.
Beamte seien schon häufig bei Querdenken-Demos angespuckt, beleidigt und angegriffen worden. „Es ist völlig unverständlich, warum solche Demos überhaupt noch genehmigt werden“, sagte Wendt und mahnte: „Ja, man darf gegen die Maskenpflicht demonstrieren, aber man muss dabei eine Maske tragen. Wer das nicht versteht, muss zu Hause bleiben.“ Es sei zudem den Bürgern nicht mehr zu vermitteln, dass auf der einen Seite die Bürger wegen nächtlicher Ausgangssperren um 22 Uhr nach Hause geschickt würden, während gleichzeitig etwa in Berlin am 1. Mai Menschen bis in die Nacht hätten demonstrieren dürfen.
FDP verlangt Aufhebung der Beschränkungen für Geimpfte
FDP-Generalsekretär Volker Wissing hat die Bundesregierung dazu aufgefordert, Freiheitsbeschränkungen für Geimpfte in der Corona-Pandemie sofort zurückzunehmen. Im gemeinsamen Morgenmagazin von ARD und ZDF sagte er, die Bundesregierung habe nach der Verfassung den Auftrag, die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen, sie habe aber auch den Auftrag, die Freiheit der Bürgerinnen und Bürger zu schützen. „Sie darf sich nicht aussuchen, dass sie nur einzelne Aufgaben wahrnehmen möchte“, sagte der FDP-Generalsekretär.
Auch FDP-Chef Christian Linder sprach sich gegen „jede Form der Freiheitseinschränkung“ für zweimal Geimpfte aus. Von wem keine Gefahr für andere ausgehe und wer selbst nicht gefährdet sei, der dürfe auch wieder in Kinos und Restaurants gehen, sagte Lindner bei „Bild live“ am Sonntag.
„Bundes-Notbremse“ zeigt laut Intensivmediziner Wirkung
Die deutschen Intensivmediziner haben angesichts sinkender Infektionszahlen eine erste positive Bilanz der bundesweiten Corona-„Notbremse“ gezogen. „Wir sind zuversichtlich, dass die Zahl der Covid-19-Patienten auf den Intensivstationen sinken wird – und das hängt dann unmittelbar mit den Maßnahmen der ‚Bundes-Notbremse‘, wie aber auch dem deutlichen Fortschritt beim Impfen zusammen“, sagte der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Gernot Marx, der „Rheinischen Post“.
Das rückläufige Infektionsgeschehen werde auf den Intensivstationen in einer Woche sichtbar, „davon sind wir überzeugt“, sagte Marx weiter. Von einer Entspannung auf den Intensivstationen könne aber noch keine Rede sein. Seit einer guten Woche sei eine „Plateau-Bildung“ bei der Zahl der Corona-Patienten auf den Intensivstationen von um die 5000 Patienten zu beobachten.
Reisen zwischen Neuseeland und Cookinseln ohne Quarantäne
Neuseeland wird seine Grenzen am 17. Juni für quarantänefreie Reisen auf die Cookinseln öffnen. Nach Australien handelt es sich um das zweite Land, das Neuseeländer dann wieder ohne Notwendigkeit einer zweiwöchigen Isolation besuchen dürfen. „Das wird heißen, dass Familie sich wiedersehen können, Handelsvereinbarungen wieder aufgenommen werden und Neuseeländer einen ersehnten Winterurlaub machen und den Tourismussektor der Cook Islands unterstützen können“, sagte Ministerpräsidentin Jacinda Ardern.
Die Cookinseln im Südpazifik haben bislang keinen einzigen Corona-Fall verzeichnet. In Neuseeland, das weltweit für seinen Umgang mit der Pandemie gelobt wird, wurden insgesamt rund 2200 Infektionen bestätigt, 26 Menschen sind in Verbindung mit Covid-19 gestorben.
Lockerungen für Geimpfte in Nordrhein-Westfalen
Wer geimpft ist oder bereits mit dem Virus infiziert war, ist von heute an in NRW von einigen Einschränkungen zur Eindämmung der Pandemie befreit.
Jeder fünfte Euro übers Online-Geschäft
Einzelhändler haben einer Studie zufolge im vergangenen Jahr fast jeden fünften Euro ihres Umsatzes über das Online-Geschäft erwirtschaftet. Die weltweit über das Internet erzielten Erlöse der Einzelhändler machten nun 19 Prozent ihres Gesamtumsatzes aus, nach 16 Prozent im Jahr 2019, hieß es in einer Studie der Vereinten Nationen, die auf Statistik-Daten zahlreicher Länder basiert. In der Corona-Pandemie hatten Verbraucher vermehrt in Online-Shops gekauft – auch, weil viele Geschäfte wegen des Virus geschlossen bleiben mussten. Den größten Anteil erwirtschafteten demnach Einzelhändler in Südkorea über das Online-Geschäft – hier lag der Anteil bei 25,9 Prozent. In China waren es 24,9 Prozent, in Großbritannien 23,3 und in den USA 14,0 Prozent.
Frankreich lockert
Von heute an dürfen sich die Bürger in Frankreich erstmals seit Inkrafttreten des Lockdowns vor einem Monat tagsüber wieder frei bewegen. Bisher galt eine Zehn-Kilometer-Grenze um die Wohnung für nicht notwendige Fahrten. Zudem kehren Mittelschulen und Gymnasien überwiegend zum Präsenzunterricht zurück. Kitas und Grundschulen sind bereits seit einer Woche geöffnet. Ab dem 19. Mai ist unter anderem die Öffnung von Außengastronomie und Kulturstätten geplant. Die nächtliche Ausgangssperre soll dann später beginnen – statt bisher 19.00 Uhr um 21.00 Uhr. Die Lockerungen sind umstritten, die Inzidenz in Frankreich ist mit rund 300 weiter sehr hoch. Die Regierung setzt deshalb auf mehr Impfungen.
Mehr Schwangere auf Intensivstation – Ärzte für Impfung
Am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) versorgen Intensivmediziner zunehmend an Covid-19 erkrankte Schwangere. Allein in den vergangenen zwei Wochen habe es fünf solcher Fälle gegeben, sagte der Direktor der Klinik für Intensivmedizin am UKE, Stefan Kluge. Er sprach sich dafür aus, „unbedingt auch Schwangere“ zu impfen, was bisher nicht von der Ständigen Impfkommission STIKO empfohlen wird, und schloss sich damit der Meinung mehrerer seiner Kollegen an. Die aktuelle Häufung hat laut Kluge auch damit zu tun, dass die Frauen aus anderen Häusern ins UKE verlegt werden. Allerdings habe es am UKE im gesamten Jahr 2020 nur einen solchen Fall gegeben, in den ersten Monaten 2021 schon sieben. Das liege auch an der Variante B.1.1.7, die deutlich ansteckender ist und im Verdacht steht, schwerere Krankheitsverläufe zu verursachen.
Die betroffenen Patientinnen seien Frauen um die 30, die im Regelfall keinerlei Vorerkrankungen hätten. „Diese Frauen stehen mitten im Leben. Für die behandelnden Teams sind diese Fälle sehr belastend“, sagte Kluge. Die Frauen seien meistens im dritten Trimester der Schwangerschaft. Teils stünden Ärzte und Pflegekräfte vor der Frage, ob und wann das Kind entbunden werden müsse. Auch die Gabe von Medikamenten sei bei Schwangeren natürlich ein heikles Thema.
Fast 370.000 Neuinfektionen und mehr als 3400 Tote in Indien
Das indische Gesundheitsministerium hat 368.147 Neuinfektionen binnen 24 Stunden verzeichnet. Am Samstag hatte das Land erstmals über 400.000 Fälle und damit einen weltweiten Höchstwert registriert. Insgesamt haben sich mehr als 19,93 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt. Das ist der zweithöchste Wert nach den USA. Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus steigt um 3417 auf 218.959. Indien, wo mehr als 1,3 Milliarden Menschen leben, wird seit Ende Februar von einer weiteren Corona-Welle mit mehreren Virus-Varianten heimgesucht.
RKI verzeichnet 9160 Corona-Neuinfektionen und 84 neue Todesfälle
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 9160 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen des RKI von Montagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.05 Uhr wiedergeben. Montags sind die vom RKI gemeldeten Fallzahlen meist niedriger, unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird. Deutschlandweit wurden nach RKI-Angaben innerhalb von 24 Stunden 84 neue Todesfälle verzeichnet. Nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich.
Am Montag vor einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 11.907 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 60 weitere Todesfälle verzeichnet. Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner lag laut RKI am Montagmorgen bundesweit bei 146,9. Am Vortag hatte das RKI diese Sieben-Tage-Inzidenz mit 146,5 angegeben.
Mehr als 104 Millionen Menschen in den USA vollständig geimpft
In den USA sind inzwischen 104,7 Millionen Menschen vollständig geimpft. Das teilt die Seuchenbehörde CDC mit. Rund 147 Millionen Menschen hätten bis Sonntag mindestens eine Impfdosis erhalten. Insgesamt seien mehr als 245,5 Millionen Dosen verabreicht worden. In den USA leben 328 Millionen Menschen.
Städte- und Gemeindebund fordert einheitlichen Öffnungsplan
Der Städte- und Gemeindebund hat angesichts der zuletzt rückläufigen Zahl der Corona-Neuinfektionen von der Bundesregierung einen langfristigen Öffnungsplan gefordert. „Nach über einem Jahr Pandemie ist das Motto ‚Wir fahren auf Sicht‘ kaum noch vermittelbar. Langfristige Perspektiven – wenn auch unter Vorbehalt sinkender Infektionszahlen – sollten jetzt auf den Weg gebracht werden“, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg der „Rheinischen Post“. „Die Inzidenzzahlen sinken, die Impfkampagne nimmt Fahrt auf. Wir können hoffen, dass wir die dritte Welle bald überwunden haben. Mit immer mehr geimpften Personen wird im Sommer mehr Normalität möglich sein.“
Hans will Geimpfte von Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen ausnehmen
Saar-Ministerpräsident Tobias Hans dringt für Geimpfte und Genesene auf rasche Ausnahmen von den im Infektionssschutzgesetz verankerten Corona-Maßnahmen. „Vollständig Geimpfte und von Corona Genesene von privaten Kontakt- und nächtlichen Ausgangsbeschränkungen auszunehmen, halte ich für vernünftig und rechtlich auch geboten“, sagt der CDU-Politiker den Zeitungen der „Funke Mediengruppe“ laut Vorabbericht. Wenn wissenschaftlich nachgewiesen sei, dass von ihnen keine besondere Gefahr mehr für andere ausgehe, „dann müssen wir diesen Menschen ihre im Grundgesetz verbrieften Freiheitsrechte auch wieder zurückgeben.“ Die weitgehenden Grundrechtseinschränkungen dürfen kein Dauerzustand werden.
Auch Vizekanzler Scholz hält Lockerungen bei Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen für vollständig Geimpfte für immer wahrscheinlicher. Im Bericht aus Berlin sagte er, bis Ende der Woche könnte ein entsprechender Vorschlag beschlossen werden. Heute tagt das Corona-Kabinett zu diesem Thema.
Tourismusbeauftragter Bareiß hält Inlandsreisen ab Juni für möglich
Der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiß (CDU), setzt auf Inlandsreisen ab Juni. „Ich bin sehr zuversichtlich, dass Urlaubsreisen bei uns ab Juni in immer mehr Regionen möglich werden. Wichtig ist, dass der Bundes-Lockdown nicht über den 30.6. hinaus verlängert wird“, sagt er der „Bild“-Zeitung. Hotels und Restaurants hätten gute Sicherheitskonzepte aufgestellt. Außerdem würden „bis Ende Juni so viele Impfdosen ausgeliefert sein, dass es theoretisch jedem Bundesbürger für die Erstimpfung reicht“. Skeptisch äußerte sich Bareiß in dem Bericht zu Reisen über Pfingsten: „Das wird in vielen Urlaubsregionen leider wieder ins Wasser fallen.“