Russland: 20 Millionen weltweit mit Sputnik V geimpft
6. Mai 2021Stand: 06.05.2021 12:21 Uhr
Die nächtlichen Ausgangsbeschränkungen führen seit Ende April zu gut zwölf Prozentpunkte weniger Mobilität im Vergleich zum Jahr 2019. Etwa 30 Prozent der Deutschen sind erst geimpft. Alle Entwicklungen im Live Blog.
- AstraZeneca-Impfstoff wird freigegeben
- Mehr als eine Million Infektionen in Schweden
- Maas will Sommerurlaub in der Türkei ermöglichen
- Moderna schreibt erstmals schwarze Zahlen
- STIKO hält an Impfreihenfolge fest
- EU offen für Debatte über Patent-Aussetzung
- Mehr als 30 Prozent in Deutschland erst geimpft
- RKI meldet 21.953 Neuinfektionen
- Städtetag fordert Lockerungen für negativ Getestete
- Indien meldet weltweiten Höchstwert an Neuinfektionen
Forscher: Etwa doppelt so viele Tote wie erfasst
Das Coronavirus hat laut Schätzung des Institute for Health Metrics and Evaluation (IHME) zum Tod von fast 6,9 Millionen Menschen weltweit geführt. Die Zahl ist mehr als doppelt so hoch wie die Gesamtzahl der Toten, die nach offiziellen Angaben mit dem Virus in Verbindung gebracht werden. Die IHME-Experten führen an, dass in vielen Ländern nur die Todesfälle in Krankenhäusern oder von Patienten mit bestätigter Infektion gezählt würden. Außerdem hänge die Mortalitätsrate stark ab von der Zahl der Tests.
Das IHME gehört zur Universität von Washington. Seine Schätzung bezieht sich nur auf Todesfälle, die direkt durch das Virus verursacht wurden, und nicht auf Todesfälle, die auf Beeinträchtigungen der Gesundheitsversorgung im Zuge der Pandemie zurückzuführen sind. Unklar ist, inwieweit die Forscher berücksichtigten, ob Patienten konkret an der Lungenerkrankung Covid-19 starben – oder es um eine reine Zählung von Todesfällen geht, die mit einem positiven Corona-Test in Verbindung gebracht werden.
Moderna bei Jugendlichen zu 96 Prozent wirksam
Der Corona-Impfstoff des US-Pharmaunternehmens Moderna hat laut ersten Studienergebnissen bei Jugendlichen eine Wirksamkeit von 96 Prozent. Die Studienteilnehmer im Alter zwischen zwölf und 17 Jahren hätten das Vakzin grundsätzlich gut vertragen, erklärte das Unternehmen. „Bislang wurden keine ernsthaften Sicherheitsbedenken identifiziert.“
An der Studie nahmen 3235 Jugendliche teil, von denen zwei Drittel den Impfstoff und ein Drittel ein Placebo erhielten. Im Verlauf der Studie seien zwölf Teilnehmer ab einem Zeitpunkt zwei Wochen nach der ersten Impfdosis an Covid-19 erkrankt, erklärte Moderna. Das Moderna-Vakzin ist derzeit unter anderem in Europa und in den USA ab einem Alter von 18 Jahren zugelassen. Der Impfstoff der Allianz BioNTech/Pfizer ist bereits ab einem Alter von 16 Jahren genehmigt, die Unternehmen haben zudem Anträge auf eine Zulassung ab zwölf Jahren gestellt. Kanada ließ den BioNTech/Pfizer-Impfstoff am Mittwoch als erstes Land weltweit für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren zu.
Russland: Einzeldosis-Version von Sputnik V zugelassen
Die russischen Behörden haben eine Einzeldosis-Version des Corona-Impfschutzmittels Sputnik V zugelassen. Es hat die Bezeichnung Sputnik Light und ist den amtlichen Angaben zufolge identisch mit Sputnik V, das nach zwei Dosen den vollen Impfschutz entwickelt. Tests mit Versuchspersonen hätten im Januar begonnen und die Studien dauerten noch an, hieß es weiter. Wissenschaftliche Standards bei der klinischen Erprobung bezüglich der Sicherheit und Wirksamkeit müssen noch erfüllt werden.
Die russischen Behörden erwarten, dass mit der Einzeldosis-Version die sogenannte Herdenimmunität schneller erreicht werden kann. Dazu müssten etwa 70 Prozent der 146 Millionen Menschen in Russland geimpft sein. Momentan sind es neun Prozent mit der Erstdosis und 6,4 Prozent mit vollem Schutz. International war die schnelle russische Zulassung von Sputnik V auf Kritik und Skepsis gestoßen, die aber im Februar von einer in der britischen Fachzeitschrift „The Lancet“ veröffentlichten Studie mit 20.000 Teilnehmern in Russland widerlegt wurde. Demnach ist das Vakzin zu 91 Prozent effektiv.
40 Prozent halten Lockerungen für Geimpfte für falsch
40 Prozent der Deutschen halten es einer Infratest-Umfrage zufolge für falsch, wenn Genesene und vollständig Geimpfte von einigen Corona-Einschränkungen bereits befreit werden. Dies ist ab diesem Wochenende geplant. 55 Prozent finden, solche Lockerungen gingen in die richtige Richtung, sie sind allerdings geteilter Auffassung, was den geeigneten Zeitpunkt angeht. Drei Viertel der Deutschen wollen der Erhebung nach sich auf jeden Fall gegen das Coronavirus impfen lassen oder haben dies bereits getan.
AstraZeneca-Impfstoff wird freigegeben
Die Menschen in Deutschland können sich in ihrer Arztpraxis künftig ohne Priorisierung mit dem Corona-Impfstoff von AstraZeneca impfen lassen. Bund und Länder beschlossen die Aufhebung der Bevorzugung von Risikogruppen bei diesem Impfstoff, wie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn in Berlin mitteilte.
Schweizer Infektionszahlen fallen trotz Lockerungen deutlich
In der Schweiz gehen die gemeldeten Corona-Infektionen trotz weitreichender Lockerungen der Coronamaßnahmen zurück. In der Woche vom 26. April bis 2. Mai nahm die Zahl der gemeldeten Infektionen um rund 18 Prozent ab, wie das Bundesamt für Gesundheit berichtete. Die Inzidenz pro 100.000 Einwohner sank von 168,8 auf 137,8 Ansteckungen, zugleich stieg aber die Zahl der Todesfälle von 50 auf 59. Das Amt legt täglich Zahlen zu den neu gemeldeten Infektionen vor, berechnet aber tagesaktuell nur die 14-Tage-Inzidenz. Die Sieben-Tage-Inzidenz wird einmal pro Woche errechnet. Am Donnerstag wurden insgesamt 1687 neue Infektionen innerhalb von 24 Stunden gemeldet, vor einer Woche waren es 2066 gewesen.
Bundesregierung betont Notwendigkeit von Patentschutz
Nach dem Vorstoß aus den USA in Richtung einer möglichen Freigabe der Patente auf Corona-Impfstoffe hat die Bundesregierung die Notwendigkeit des Patentschutzes betont. „Der Schutz von geistigem Eigentum ist Quelle von Innovation und muss es auch in Zukunft bleiben“, teilte eine Regierungssprecherin in Berlin mit. Der US-Vorschlag für eine Aufhebung des Patentschutzes für Covid-19 Impfstoffe habe „erhebliche Implikationen für die Impfstoffproduktion insgesamt“. Die US-Regierung hatte am Mittwoch signalisiert, dass sie eine Aussetzung des Patentschutzes für Corona-Impfstoffe unterstützen werde, um die Produktion von Impfstoffen international hochfahren zu können.
„Der limitierende Faktor bei der Herstellung von Impfstoffen sind die Produktionskapazitäten und die hohen Qualitätsstandards, nicht die Patente“, hieß es weiter von Seiten der Bundesregierung. „Wir arbeiten in vielerlei Hinsicht daran, wie wir innerhalb Deutschlands und innerhalb der Europäischen Union, aber auch weltweit die Kapazitäten für die Produktion verbessern können.“ Dies täten auch die betroffenen Unternehmen mit großem Engagement.
England: Rekord bei Todesfällen durch Alkohol
In England und Wales sind im Corona-Jahr 2020 die meisten durch Alkoholkonsum verursachten Todesfälle seit zwei Jahrzehnten verzeichnet worden. Wie die britische Statistikbehörde ONS mitteilte, stieg die Zahl im Jahresvergleich um 20 Prozent auf den höchsten Stand seit Beginn der Statistik im Jahr 2001. Die Daten seien „alarmierend“, erklärte die Leiterin des britischen Instituts für Alkoholstudien (IAS), Sadie Boniface. Der Anstieg der Todeszahlen falle mit dem Beginn der Pandemie zusammen. Im zweiten Quartal 2020, nachdem Großbritannien zum ersten Mal einen Lockdown verhängte, wurde laut der Statistik ein Anstieg um 17 Prozent beobachtet. In den zwei folgenden Quartalen wurde ebenfalls ein Wachstum um 22 und 28 Prozent verzeichnet. Zwar seien „wesentliche Veränderungen im Trinkverhalten“ aufgefallen, ein Großteil der Todesfälle sei aber auf Langzeitfolgen wie Lebererkrankungen zurückzuführen. Zudem könne der fehlende Zugang zu medizinischer Versorgung ein weiterer Grund für den Anstieg der Sterbefälle sein, hieß es.
Neue Milliardenhilfen für Busse und Bahnen
Busse und Bahnen in ganz Deutschland bekommen wegen erheblicher Einnahmeausfälle in der Corona-Krise neue Milliardenhilfen. „Wir brauchen auch langfristig einen leistungsfähigen öffentlichen Nahverkehr, und dafür tun wir auch was“, sagte Bundesfinanzminister Olaf Scholz der Nachrichtenagentur dpa. „Bund und Länder nehmen in diesem Jahr noch mal jeweils eine Milliarde Euro in die Hand.“ Dies seien „gute Nachrichten für die Pendler und für das Klima“, betonte Scholz. Zuvor hatte das „Handelsblatt“ über die Einigung zwischen Finanz- und Verkehrsministerium berichtet.
Maas will Sommerurlaub in der Türkei ermöglichen
Bundesaußenminister Heiko Maas will mit der Türkei an Regelungen arbeiten, um deutschen Touristen sicheren Urlaub in beliebten Ferienregionen des Landes zu ermöglichen. „Wir wollen, dass im Sommer so viel Urlaub möglich ist, wie eben verantwortbar ist“, sagte der SPD-Politiker nach einem Gespräch mit seinem türkischen Kollegen Mevlüt Cavusoglu. „Daran werden wir weiter arbeiten auf der Basis dessen, was wir im letzten Jahr schon einmal intensiv miteinander besprochen haben und, wie ich finde, auch sehr erfolgreich umgesetzt haben.“
Die Bundesregierung hatte die Reisewarnung wegen der Pandemie für die beliebten türkischen Urlaubsregionen am Mittelmeer im August vergangenen Jahres nach langem Drängen der türkischen Regierung aufgehoben. Voraussetzung dafür war ein spezielles Tourismus- und Hygienekonzept. Mitte November wurde die Reisewarnung für die ganze Türkei aber wieder in Kraft gesetzt, weil die Bundesregierung die Transparenz bei den Infektionszahlen nicht mehr als gegeben ansah.
Schweden übersteigt Marke von einer Million Infektionen
Seit Pandemiebeginn haben sich in Schweden insgesamt mehr als eine Million Menschen nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt. Das skandinavische EU-Land mit seinem viel beachteten Sonderweg kam am Nachmittag auf mittlerweile 1.002.121 bestätigte Corona-Fälle, was einem Anstieg um rund 6500 Neuinfektionen im Vergleich zum Vortag entsprach.
Auf die Bevölkerung heruntergerechnet hat das Zehn-Millionen-Einwohnerland damit bisher mehr als doppelt so viele Infektionen pro 100.000 Einwohner verzeichnet als Deutschland. Auch die aktuelle Inzidenz liegt bei mehr als dem Doppelten des Wertes der Bundesrepublik.
Russland: 20 Millionen weltweit mit Sputnik V geimpft
Weltweit haben mehr als 20 Millionen Menschen mindestens eine Injektion mit dem russischen Impfstoff Sputnik V bekommen. Das teilte der staatliche Direktinvestmentfonds RDIF mit, der das Vakzin im Ausland vermarktet. Sputnik V besteht aus zwei Komponenten und ist nach Angaben aus Moskau in mehr als 60 Ländern zugelassen, in denen insgesamt 3,2 Milliarden Menschen leben.
Russlands Präsident Wladimir Putin zeigte sich offen, den Patentschutz auf Impfstoffe auszusetzen. Diese Idee verdiene Beachtung, sagte er der Agentur Interfax zufolge. „Eine Pandemie ist ein Notfall.“ Die USA hatten zuletzt die Debatte angeheizt, dass Pharmafirmen vorübergehend den Patentschutz verlieren sollen.
Bund schlägt AstraZeneca-Freigabe vor – Impfungen ab zwölf geplant
Impfwillige in Deutschland sollen sich nach einem Vorschlag der Bundesregierung künftig ohne die gültige Priorisierung mit dem Impfstoff von AstraZeneca impfen lassen können. Außerdem soll als Ziel festgeschrieben werden, dass allen 12- bis 18-Jährigen bis zum Ende der Sommerferien ein Impfangebot mit dem Impfstoff von BioNTech/Pfizer gemacht werden soll. Das geht aus Beschlussentwürfen des Bundesgesundheitsministeriums für Beratungen der Fachministerinnen und -minister von Bund und Ländern hervor.
Mit einer Zulassung des bisher erst ab 16 Jahren freigegebenen BioNTech-Impfstoffs für 12- bis 15-Jährige wird im Juni gerechnet. Die Entwürfe lagen der Nachrichtenagentur dpa vor.
EU-Kommission: Bis Oktober drei neue Medikamente
Im Kampf gegen Covid-19 will die EU-Kommission die Entwicklung und Zulassung neuer Medikamente zügig vorantreiben. Impfstoffe könnten nicht die einzige Antwort auf die Krankheit sein, sagte EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides. Es gebe in der Europäischen Union zwar vier zugelassene Corona-Impfstoffe, aber mit Remdesivir nur ein Medikament.
„Wir müssen stärker auf Behandlungen setzen, damit die Krankenhäuser weniger Menschen stationär aufnehmen müssen, die Erkrankten schneller genesen und die Sterblichkeit gesenkt wird“, sagte die EU-Kommissarin aus Zypern. Als Ziel nannte sie, dass bis Oktober drei Medikamente entwickelt und zugelassen werden sollten. Bis Ende des Jahres sollten möglicherweise zwei weitere hinzukommen.
Zahl der US-Arbeitslosenanträge stark gefallen
In den USA hat sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt stärker als erwartet verbessert. In der Woche zum 30. April ist die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe um 92.000 auf 498.000 gefallen, wie das US-Arbeitsministerium mitteilte. Analysten hatten im Schnitt einen Rückgang auf 538.000 erwartet. Der Wert aus der Vorwoche wurde allerdings von 553.000 auf 590.000 nach oben revidiert.
Mittlerweile haben die Hilfsanträge ein Niveau erreicht, das so niedrig ist wie zu Beginn der Pandemie in den USA im März 2020 nicht mehr. Vor der Corona-Krise waren aber noch deutlich weniger Anträge gestellt worden.
Russland genehmigt Einsatz von Sputnik V mit nur einer Dosis
Russland hat einen Einsatz seines Corona-Impfstoffs Sputnik V auch nur mit einer Dosis statt zwei Injektionen genehmigt. Diese Zulassung gaben der Hersteller und Vize-Regierungschefin Tatjana Golikowa während einer Sitzung mit Präsident Wladimir Putin bekannt, die im Fernsehen übertragen wurde. Nach Angaben der russischen Behörden ist die „Light“-Version von Sputnik V zu 79,4 Prozent gegen das Coronavirus wirksam, während bei zwei Dosen die Wirksamkeit bei 91,6 Prozent liege.
Moderna schreibt erstmals schwarze Zahlen
Die weltweite Impfkampagne zur Bekämpfung des Coronavirus hat dem US-Biotechunternehmen Moderna erstmals in seiner Geschichte zu einem Gewinn verholfen. Dieser belief sich im ersten Quartal 2021 auf 1,22 Milliarden Dollar, teilte der Impfstoffhersteller mit. Im Vorjahr war noch ein Verlust von 124 Millionen Dollar angefallen.
Für das laufende Geschäftsjahr erwartet das Unternehmen nun ein Umsatzplus von 4,3 Prozent auf 19,2 Milliarden Dollar – bislang hatte das Unternehmen 18,4 Milliarden Dollar in Aussicht gestellt. Moderna will die Produktion seines Corona-Impfstoffs kräftig steigern will.
Wieder mehr als eine Million Impfungen
Die Corona-Impfungen in Deutschland kommen weiter voran: Am Mittwoch wurden rund 1,1 Millionen Menschen geimpft. Es ist bereits der zweite Tag mit einer siebenstelligen Zahl seit Beginn der Impfkampagne.
STIKO hält an Impfreihenfolge fest
Die Ständige Impfkommission (STIKO) hält an der bestehenden Impfreihenfolge weiter fest. Es gebe noch einen beträchtlichen Anteil an impfbereiten Personen mit hohem Risiko für einen schweren Covid-19-Verlauf, die noch keine Möglichkeit zur Impfung hatten. Die Kommission appellierte daher an die Solidarität der Ärzteschaft und der gesamten Bevölkerung, bis auf Weiteres vorrangig besonders gefährdeten Personen eine Impfung zu ermöglichen.
Bundestag beschließt Erleichterungen für Geimpfte
Der Bundestag hat grünes Licht für die geplanten Erleichterungen für vollständig gegen das Coronavirus Geimpfte und von der Erkrankung Genesene gegeben. Für die entsprechende Rechtsverordnung der Bundesregierung stimmten im Parlament die Koalitionsfraktionen CDU/CSU und SPD sowie Grüne und Linke. Am Freitag soll der Bundesrat über die Verordnung abstimmen.
BioNTech stellt Impfdosen für Olympia-Teilnehmer bereit
Das Mainzer Pharmaunternehmen BioNTech und sein US-Partner Pfizer stellen ihren Corona-Impfstoff den Teilnehmern der Olympischen und Paralympischen Spiele in Tokio zur Verfügung. Eine entsprechende Absichtserklärung sei mit dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) unterzeichnet worden, teilen die Firmen mit.
Um wie viele Impfdosen es geht, ist noch offen. Die beiden Unternehmen würden sich mit dem IOC und den Nationalen Olympischen Komitees (NOCs) weltweit abstimmen, um den Bedarf für die Athleten und Betreuer abzuschätzen.
Frankreich will ab Juni EU-Parlamentssitzungen in Straßburg
Das Europäische Parlament soll nach Ansicht des französischen Präsidenten Emmanuel Macron nach der Unterbrechung in der Corona-Pandemie ab Juni auch wieder regelmäßig in Straßburg tagen. „Eine Rückkehr zum normalen Betrieb für die Straßburger Plenarsitzungen erscheint uns zwingend notwendig“, sagt ein Vertreter des Präsidialamts.
Macron will dies am Sonntag beantragen. Laut EU-Regeln ist einmal im Monat eine viertägige Sitzung des Parlaments in Straßburg vorgesehen, eine Vorgabe, auf die Frankreich besteht, die aber in der Corona-Krise ausgesetzt wurde. Die Sitzungen finden deswegen derzeit nur in Brüssel statt.
EU hebt Corona-Einreisestopp für Israel auf
Die EU hat den wegen der Corona-Pandemie verhängten Einreisestopp für Israel aufgehoben. Israel ist das Land mit der höchsten Quote von Geimpften weltweit. Inzwischen haben mehr als die Hälfte der Bevölkerung einen vollständigen Impfschutz erhalten.
Wie der EU-Rat mitteilte, gilt die Ausnahme von den Reisebeschränkungen damit derzeit für insgesamt sieben Drittstaaten. Neben Israel stehen auf der Liste nun auch Australien, Neuseeland, Ruanda, Singapur, Südkorea und Thailand. Für alle anderen Staaten gelten drastische Einschränkungen. Die Liste wird regelmäßig überarbeitet.
Tourismusverband: „Sommerurlaub steht nichts mehr im Wege“
Der Geschäftsführer des Deutschen Tourismusverbandes, Norbert Kunz, ist davon überzeugt, dass die Bürger im Sommer wieder verreisen werden können. „Es wird Sommerferien, Tourismus im Sommer geben. Davon bin ich überzeugt“, sagte Kunz der „Passauer Neuen Presse“ . Würden die Corona-Vorsichtsmaßnahmen eingehalten, „dann steht dem Sommerurlaub, davon bin ich mir ganz sicher, nichts mehr im Wege.“ Kunz rechnet mit einem „moderaten“ Anstieg der Preise.
Montgomery fordert Pharmakonzerne zu Patentverzicht auf
Der Weltärztebund-Vorsitzende Frank-Ulrich Montgomery hat die Pharmaunternehmen aufgefordert, staatlichen Maßnahmen zuvorzukommen und von sich aus die Patente für Corona-Impfstoffe freizugeben. „Die Pharmaindustrie könnte jetzt die ganze Menschheit voranbringen, wenn sie freiwillig auf die Ausübung ihrer Patentrechte für die Impfstoffe verzichtet“, sagt Montgomery den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Spahn zurückhaltend zu Patent-Freigabe
Gesundheitsminister Jens Spahn reagiert zurückhaltend auf die Aufforderung von US-Präsident Joe Biden, den Patentschutz für Corona-Impfstoffe freizugeben und fordert eine Änderung der US-Politik. „Das Ziel des US-Präsidenten teilen wir ausdrücklich. Die ganze Welt mit Impfstoff zu versorgen ist der einzig nachhaltige Weg aus dieser Pandemie“, teilt Spahn mit. Es gebe einige Ideen, wie dieses Ziel erreicht werden könne.
„Entscheidend ist vor allem der weitere Ausbau von Produktionsstätten.“ Spahn appelliert an die USA, ihre eigene Politik zu ändern: Staaten, in denen Impfstoff produziert werde, müssten bereit sein, diesen auch an andere zu exportieren. „Die EU ist dazu in Wort und Tat bereit. Wir freuen uns, wenn die USA es nun auch sind“, fügt der CDU-Politiker hinzu.
Bundesnotbremse greift vor allem bei nächtlicher Mobilität
Die nächtlichen Ausgangsbeschränkungen im Zuge der „Bundesnotbremse“ führt zu deutlich weniger Mobilität. Zwischen dem 24. April und dem 1. Mai ging die nächtliche Mobilität in Kreisen mit Ausgangssperre gegenüber dem Vorkrisenjahr 2019 um zwölf Prozentpunkte stärker zurück als in Kreisen ohne Ausgangssperre, teilte das Statistische Bundesamt mit. An den Wochenenden war dieser Effekt besonders deutlich.
Bevor die Maßnahmen in Kraft traten, betrug der Unterschied der nächtlichen Mobilität in Kreisen mit und ohne regionale Ausgangssperre nur drei Prozentpunkte. Der bislang größte Unterschied war den Angaben zufolge am 1. Mai zu beobachten, als der nächtliche Mobilitätsrückgang in Kreisen mit Notbremse rund 20 Prozentpunkte stärker ausfiel als in Kreisen ohne Notbremse.
Zweiter Luftwaffen-Transporter nach Indien unterwegs
Vom niedersächsischen Fliegerhorst Wunstorf aus ist eine zweite Transportmaschine mit Bauteilen für eine Sauerstoffanlage nach Indien gestartet. Damit ist die Anlage nun komplett unterwegs. Eine am Vortag abgeflogene erste Maschine sollte nach einem Zwischenstopp in Abu Dhabi im Laufe des Tages in Neu Delhi landen, teilte die Luftwaffe mit. Wegen der dramatisch gestiegenen Zahl Erkrankter geht den indischen Krankenhäusern der medizinische Sauerstoff aus. Die Anlage aus Deutschland macht Außenluft zu medizinischem, hochprozentigem Sauerstoff, der anschließend abgefüllt werden kann. Sie ist Teil eines Hilfspakets der Bundesregierung.
Weitere Lockerungen in Dänemark
Die Menschen in Dänemark können ab heute wieder ins Kino, Theater oder Fitnessstudio gehen. Außerdem kehren alle Schüler bis zur achten Klasse sowie die Abschlussklassen nun komplett zum Präsenzunterricht zurück. Als Voraussetzung für einen Besuch im Kino, Theater oder Fitnessstudio gilt, dass man per App in seinem Corona-Pass einen maximal 72 Stunden alten negativen Test, eine Impfung oder eine überstandene Infektion vorweisen kann. In den bereits vor zwei Wochen geöffneten Restaurants und Kneipen fällt darüber hinaus die Vorgabe weg, dass die Gäste bis zu 30 Minuten vorher einen Tisch bestellen müssen.
Die Versammlungsgrenze in geschlossenen Räumen wurde nun zudem auf 25 Teilnehmer angehoben, draußen liegt sie jetzt bei 75. Die dänische Regierung und eine breite Mehrheit im Parlament in Kopenhagen hatten sich im März auf einen umfassenden Öffnungsplan geeinigt, mit dem die Beschränkungen des öffentlichen Lebens nach und nach zurückgefahren werden sollen. Trotz der bisherigen Öffnungsschritte sind die Neuinfektionszahlen relativ stabil geblieben, die Sieben-Tage-Inzidenz liegt seit Wochen unter 100.
Mehr als 30 Prozent der Menschen in Deutschland erstgeimpft
In Deutschland haben laut Robert Koch-Institut 30,6 Prozent der Menschen mindestens eine Corona-Impfung erhalten. Den vollen Impfschutz erhielten bislang 8,6 Prozent der Bevölkerung. Am Mittwoch wurden demnach rund 1,1 Millionen Impfungen gemeldet. Nach dem Start der Impfkampagne in Deutschland sei es der zweite Tag gewesen, an dem die Zahl der verabreichten Impfdosen siebenstellig sei, schrieb Bundesgesundheitsminister Jens Spahn auf Twitter.
Ramelow fordert mehr Erleichterungen für Getestete
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) dringt darauf, neben Geimpften auch Menschen, die negativ auf das Coronavirus getestet wurden, mehr Erleichterungen zu gewähren. Vollständig Geimpfte, Genesene und Getestete müssten gleichgestellt werden, verlangte Ramelow im rbb. Hier müsse es bundesweit einheitliche Verbesserungen geben. Der Bundestag entscheidet am Mittag über Erleichterungen für Menschen, die vollständig gegen das Coronavirus geimpft sind oder von der Erkrankung genesen sind.
EU offen für Gespräche über Patent-Aussetzung für Impfstoffe
EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen zeigt sich offen für eine Debatte über den US-Vorstoß zur Aussetzung von Corona-Impfstoffpatenten. „Die Europäische Union ist bereit, jeden Vorschlag zu diskutieren, der diese Krise wirksam und pragmatisch angeht“, sagte von der Leyen. Man müsse sehen, wie der US-Vorschlag diesem Ziel dienen könne. „Kurzfristig rufen wir jedoch alle Länder mit Impfstoffproduktion auf, Exporte zu erlauben und alles zu vermeiden, was Lieferketten stören könnte.“
Von der Leyen betonte in ihrer online übertragenen Rede für eine Konferenz in Italien: „Um es klar zu sagen, Europa ist die einzige demokratische Region der Welt, die Exporte im großen Maßstab erlaubt.“ Bisher seien mehr als 200 Millionen Dosen Corona-Impfstoff in den Rest der Welt geliefert worden. Das sei fast so viel, wie hier in der EU verabreicht worden sei. Die EU sei die Apotheke der Welt.
Neuseeland setzt Reise-Erleichterungen für Australier teilweise aus
Neuseeland führt wieder Quarantäne-Bestimmungen für Besucher aus dem bevölkerungsreichsten australischen Bundesstaat New South Wales ein. Grund sind zwei Coronavirus-Fälle in der australischen Metropole Sydney, der Hauptstadt des Bundesstaats, in den vergangenen Tagen. Die neuseeländische Regierung werde die Situation weiter beobachten und entsprechend reagieren, sagte der zuständige Minister Chris Hipkins. Nach der Einrichtung einer sogenannten Reise-Blase („travel bubble“) im April durften Besucher aus Australien wieder einreisen, ohne dass sie sich in Quarantäne begeben mussten.
Die Freude war groß, Besucher aus Australien wieder nach Neuseeland einreisen durften, ohne dass sie sich in Quarantäne begeben mussten. Damit ist es nun teilweise wieder vorbei.
Tokio hält Verlängerung des Notstands für nötig
Weniger als drei Monate vor den Olympischen Spielen in Tokio erwägt die japanische Hauptstadt eine Verlängerung des Corona-Notstands. Angesichts der weiter angespannten Lage sei eine Verlängerung „notwendig“, erklärte Tokios Gouverneurin Yuriko Koike.
Eine Entscheidung über eine solche Maßnahme trifft die Regierung des Landes. Diese hatte erst kürzlich den Notstand zum dritten Mal bis bis zum 11. Mai verlängert. Der Olympia-Gastgeber plädiert nun für eine nochmalige Verlängerung um weitere zwei Wochen. Das gilt auch für die westlichen Präfekturen Osaka, Kyoto und Hyogo. Die Lage erlaube keine Aufhebung des Notstands, sagte Tokios Gouverneurin.
Der Notstand bedeutet jedoch keine Ausgangssperren wie in Europa. Die Bürger des Landes sind lediglich aufgefordert, nach Möglichkeit zu Hause zu bleiben.
Studie betont Bedeutung von zweiter Impfung
Eine neue Studie aus Israel unterstreicht die Notwendigkeit, sich doppelt mit dem BioNTech-Präparat impfen zu lassen. Zwischen sieben und 14 Tagen nach Erhalt der ersten Dosis hat der Impfstoff eine Schutzwirkung von 58 Prozent vor einer Infektion, von 76 Prozent vor einer Krankenhauseinweisung und 77 Prozent vor dem Tod, so die Ergebnisse der landesweiten Untersuchung.
Sieben Tage nach der zweiten Dosis reduziert sich das Risiko einer Ansteckung, einer Krankenhauseinweisung oder des Todes demnach jeweils um mehr als 95 Prozent. Die Studie wurde im Fachmagazin „The Lancet“ veröffentlicht.
Die Verfasser betonten allerdings, dass noch wenig über die Dauer der Wirksamkeit der ersten Dosis bekannt sei. Der Erhalt nur einer Spritze könnte einen kürzeren Schutz-Zeitraum bedeuten, insbesondere in Gegenden mit neuen Virus-Varianten. Generell gebe es auch noch Unklarheiten über die Dauer der Immunität nach der zweiten Impfung.
Die Untersuchung stützt sich auf Daten, die zwischen dem 24. Januar und dem 3. April 2021 in Israel erhoben wurden. Israel hatte am 19. Dezember damit begonnen, den Impfstoff zu verabreichen. Die Kampagne verlief sehr erfolgreich und rasch. Eine Vereinbarung der israelischen Regierung mit Pfizer sah eine Übermittlung von Impfdaten als Teil von Impfstofflieferungen vor. Das Land gilt somit als „Modell-Land“ für die Analyse von Impfdaten.
Städtetag fordert Lockerungen für negativ Getestete
Angesichts der geplanten Freiheiten für Geimpfte fordert der Deutsche Städtetag auch mehr Lockerungen für negativ Getestete. Viele Menschen hätten sich wegen des Impfstoffmangels noch nicht impfen lassen können. „Wir plädieren deshalb dafür zu prüfen, in begrenztem Umfang auch tagesaktuell negativ getesteten Personen Freiheiten zurückzugeben“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Städtetags, Helmut Dedy, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Die Gesellschaft dürfe sich nicht in Geimpfte und Genesene sowie alle anderen spalten. Der Bundestag stimmt heute über die geplanten Lockerungen für Geimpfte und Genesene ab.
Indien meldet wieder mehr als 400.000 Neuinfektionen
Indien verzeichnet mit 412.262 Corona-Neuinfektionen erneut einen weltweiten Höchstwert. Außerdem meldete das Gesundheitsministerium 3980 weitere Toten in Verbindung mit dem Virus – so viele wie noch nie.
Damit stieg die Zahl der bestätigten Ansteckungen in dem südasiatischen Land binnen 24 Stunden auf über 21 Millionen, die Zahl der Todesfälle erhöhte sich auf mehr als 230.000. Am Samstag hatten die Behörden erstmals mehr als 400.000 Neuinfektionen gemeldet. Indien setzt derzeit eine massive zweite Corona-Welle zu und weist weltweit nach den USA die zweitmeisten Infektionen auf. Viele Krankenhäuser sind überfüllt, es mangelt an medizinischem Sauerstoff zur Behandlung von Covid-19-Patienten.
RKI meldet 21.953 Neuinfektionen und 250 neue Todesfälle
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut binnen eines Tages 21.953 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zum Vergleich: Am Donnerstag vor einer Woche hatte der Wert bei 24.736 gelegen. Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner lag laut RKI am Morgen bundesweit bei 129,1 (Vortag: 132,8; Vorwoche: 154,9). Deutschlandweit wurden nach RKI-Angaben binnen 24 Stunden 250 neue Todesfälle verzeichnet. Vor genau einer Woche waren es 264 Tote.
Bolsonaro: USA schicken AstraZeneca-Impfstoff nach Brasilien
US-Präsident Biden wird bald Dosen des AstraZeneca-Impfstoffs nach Brasilien schicken. Dies kündigte der brasilianische Präsident Bolsonaro an. Die US-Regierung hat sich bisher noch nicht dazu geäußert. Brasilien befindet sich gerade mitten in einer zweiten Welle der Pandemie. Nach offiziellen Zahlen starben dort innerhalb der letzten 24 Stunden 2811 Menschen im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Damit erreichte die Zahl der Pandemie-Toten in dem Land 414.000.
Moderna: Dritte Impfung verbessert wohl Schutz gegen Virus-Varianten
Erste Studiendaten deuten Moderna zufolge darauf hin, dass eine dritte Impfung den Schutz gegen Virus-Varianten aus Brasilien und Südamerika verbessern dürfte. Dies gelte sowohl für den bereits eingesetzt Impfstoff wie für eine Auffrischungsimpfung mit einem neu erprobten Mittel, teilt der Pharma-Konzern mit. Moderna-Chef Stephane Bancel spricht von ermutigenden Ergebnissen aus der Freiwilligen-Studie mit 40 Teilnehmern. Die Moderna-Aktie legt im nachbörslichen Handel um 1,3 Prozent zu.
EU verteidigt höhere Zahlung für nächste BioNTech-Impfstofflieferung
Die Brüsseler EU-Kommission verteidigt, dass für den Corona-Impfstoff von BioNTech/Pfizer künftig ein höherer Preis gezahlt werden soll. Der geplante nächste Vertrag unterscheide sich signifikant von den ersten beiden, hieß es am Abend aus Behördenkreisen. So gebe es beispielsweise strengere Liefervereinbarungen, andere Haftungsregeln und Vereinbarungen zur Anpassung des Impfstoffes an neue Coronavirus-Varianten. Außerdem gestalte sich der Preis je Dosis auch anders, weil die EU künftig kein Geld mehr für Produktionsförderung zahle.
Die „Welt“ hatte zuvor unter Berufung auf ein Schreiben des Bundesfinanzministeriums an den Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages berichtet, dass die EU-Kommission für 900 Millionen Corona-Impfdosen der zweiten Generation einen deutlichen Preisaufschlag zahlen werde. Demnach verpflichtet sich Deutschland, für die anteilig zustehenden 165 Millionen Dosen aus dem EU-Kontingent 3,83 Milliarden Euro zu zahlen. Statt der bislang abgerechneten 15,50 Euro pro Dosis ergebe sich daraus rein rechnerisch ein Preis von 23,20 Euro pro Dosis. Der dritte Vertrag der Kommission mit Biontech/Pfizer sei fertig verhandelt, heißt es laut „Welt“ in dem Schreiben.