Brasilianische Corona-Mutation verbreitet sich in MV
6. Mai 2021Im Landkreis Nordwestmecklenburg tritt vermehrt die brasilianische Corona-Mutante P1 auf. Das LAGuS rechnet mit einer Ausbreitung in ganz MV. Impfstoffe wirken gegen die Mutante nur eingeschränkt. Krankheitsverläufe werden allerdings abgeschwächt.
Nachdem in Deutschland die britische Mutation des Corona-Virus dominiert, breitet sich im Kreis Nordwestmecklenburg die sogenannte brasilianische Variante des Corona-Virus aus. Der Landkreis hat seit Dienstag 19 Fälle der Mutation P1 registriert, insgesamt sind es in den vergangenen zwei Wochen 74 Fälle gewesen.
Variante in ganz Nordwestmecklenburg verbreitet
Ein Kreissprecher sagte, es handle sich dabei nicht um ein lokal begrenztes Geschehen, die Mutation komme vielmehr über das Kreisgebiet verteilt vor. Genaue Angaben zu möglichen Einrichtungen wie Schulen, Kitas oder Pflegeheimen wollte der Sprecher nicht machen. Er geht jedoch davon aus, dass das Auftreten der Mutation in anderen Regionen ähnlich verbreitet und vielleicht nur noch nicht so aufgefallen ist. Nicht alle Coronatests würden auf Varianten untersucht.
LAGuS rechnet mit Zunahme der Virus-Mutation
Im benachbarten Landkreis Ludwigslust-Parchim sind bislang 31 Fälle der brasilianischen Coronamutation P1 nachgewiesen worden. Das ist der Stand der Erhebung von der Unimedizin Greifswald, der auf der Internetseite des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (LAGuS) veröffnetlicht wird. Auch seitens des Amtes wird mit einer Zunahme der brasilianischen Mutation in Mecklenburg-Vorpommern gerechnet.
Impfstoff-Wirkung bei Mutante P1 reduziert
Das Robert-Koch-Institut (RKI) geht davon aus, dass die verfügbaren Impfstoffe grundsätzlich auch gegen die neuen Mutationen wirksam sind. Die Wissenschaftler glauben, dass sich die Wirksamkeit der Impfstoffe bei der brasilianischen Mutation reduzieren kann. Es habe schon Geimpfte gegeben, bei denen die brasilianische Variante nachgewiesen wurde. Der Covid-19-Krankheitsverlauf war bei ihnen aber eher milde. Sollte sich das Problem durch weitere Virus-Mutaionen verstärken, könnten die verfügbaren Impfstoffe auch innerhalb weniger Wochen angepasst werden, heißt es vom RKI.