Öffnung von Schulen und Kitas in MV rückt näher
6. Mai 2021Seit mehreren Wochen sind die Kitas und Schulen in Mecklenburg-Vorpommern weitgehend geschlossen. Mit der sinkenden Inzidenz rücken Öffnungen näher. Die Ministerien halten sich zwar bedeckt, aber bei weiter abnehmenden Corona-Infektionen könnte es am Montag vor Pfingsten soweit sein.
Für die Kitas und Horte stellte Sozialministerin Stefanie Drese (SPD) eine baldige Öffnung in Aussicht – vorausgesetzt sind weiter sinkende Inzidenzwerte: „Wenn die Infektionszahlen im Land stabil unter 100 sinken, können die Einrichtungen eine Woche später wieder geöffnet werden“, sagte Drese am Donnerstag. Dies könnte gemäß der geltenden Regeln und bei günstigem Verlauf möglicherweise schon am Montag vor Pfingsten (17. Mai) geschehen. Bei der Schließung der Kitas zum 19. April lag der Landesinzidenzwert bei über 150, am Donnerstag fiel er erstmals wieder unter die 100er-Marke. Die Corona-Verordnung des Landes schreibt für die Kitas vor, dass der Wert sieben Tage in Folge unter 100 liegen muss, bevor die Einrichtungen wieder öffnen können.
Drese: Kaum Ansteckungen innerhalb der Kitas
Drese sprach von guten Voraussetzungen. Es gebe nur noch in 28 Einrichtungen Infektionsgeschehen. Dabei handle es sich zumeist um Einzelfälle ohne Folgeinfektionen. Das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGuS) registrierte dabei insgesamt 37 Corona-Fälle – 30 bei Kindern, sieben bei Mitarbeitern. Kontakte hätten sehr schnell ermittelt und Infektionsketten durchbrochen werden können, so Drese. Infektionen innerhalb der rund 1.100 Kitas in MV gebe es kaum. Sämtliche rund 15.000 Kita- und Hortmitarbeiter im Land haben laut Drese ein Impfangebot bekommen. Wie viele es wahrgenommen haben, ist unklar. Allein 8.000 seien bei speziellen Impfterminen geimpft worden. Wie viele sich privat beim Hausarzt oder in einem Impfzentrum impfen ließen, ist nicht bekannt.
Gespräche über Öffnung und Teststrategie
Am kommenden Montag soll es Gespräche über die Öffnungsperspektiven für die Kitas mit den Landräten und Oberbürgermeistern geben, so Drese. Dabei werde über die Rahmenbedingungen und ein Testkonzept gesprochen werden. In der Notbetreuung, die Kitas derzeit nur anbieten dürfen, sind Drese zufolge aktuell rund 40 Prozent der regulär angemeldeten Kinder.
Vorbereitungen für Öffnung der Schulen
Auch Bildungsministerin Bettina Martin (SPD) hält sich mit der Nennung eines konkreten Termins für die Wiederöffnung der Schulen bedeckt. Schriftlich teilte sie mit: „Die Schulen werden die ersten sein, die – wenn die Inzidenz verlässlich unter 100 geht – mit einem Stufenplan wieder für den Präsenzunterricht geöffnet werden. Diesen bereiten wir für diesen Zeitpunkt vor.“ Legt man die Vorgaben der Corona-Landesverordnung zugrunde, wonach die Sieben-Tage-Inzidenz landesweit sieben Tage in Folge ununterbrochen unter 100 liegen muss, könnten auch die Schulen am Montag vor Pfingsten – also am 17. Mai – wieder öffnen. Aber das Ministerium nennt kein konkretes Datum. Derzeit laufen Gespräche zwischen der Bildungsministerin und den Landräten und Oberbürgermeistern im Land. Die Bildungsministerin will sich danach aber noch mit anderen Beteiligten wie Lehrer- und Sozialverbänden abstimmen und anschließend muss auch noch die Landesregierung darüber beraten.
Noch viele Unklarheiten
In welcher Gestalt der Unterricht dann erteilt werden würde, könnte gemäß der aktuell geltenden Corona-Regeln in den jeweiligen Kreisen und kreisfreien Städten unterschiedlich sein – es würde von der jeweiligen regionalen Inzidenz abhängen. Allerdings war im bisherigen Pandemieverlauf nicht immer verbindlich, was die Corona-Schulverordnung besagt. Als etwa nach Ostern die Schulen im Land geschlossen wurden, hatte die Landesregierung das unerwartet getan – die eigentlichen Regeln, die sich das Land bis dahin selbst gegeben hatte, sahen in einigen Regionen zumindest geöffnete Schulen vor.