News zu Corona in Deutschland vom 11. Mai

News zu Corona in Deutschland vom 11. Mai

11. Mai 2021 Aus Von mvp-web
  • Berlin kündigt erste Lockerungen von Corona-Maßnahmen für 17. Mai an
  • Sars-CoV-2 im Erbgut: Möglicher Grund für wiederholt positive Tests
  • Nicht angemeldete Corona-Demo in Sachsen: Acht Polizisten verletzt
  • Dutzende Leichen mutmaßlicher Corona-Opfer am Ganges angeschwemmt
  • Corona-Pandemie: Hamburg will nächtliche Ausgangssperre aufheben
  • WHO stuft indische Corona-Variante als „besorgniserregend“ ein
  • RKI meldet 6125 Corona-Neuinfektionen binnen 24 Stunden – bundesweite Inzidenz sinkt auf 115,4

Dieburg schüttet Skatepark wegen zu vielen Corona-Verstößen zu

18.57 Uhr: Wegen Verstößen gegen die Corona-Auflagen hat die Stadt Dieburg ihren Skatepark mit Rollsplit zugeschüttet. Weil sich entgegen der Kontaktvorgaben in der Pandemie dort immer wieder Grüppchen trafen, machte die gut 16 000 Einwohner zählende Kommune Nägel mit Köpfen. „Wir haben das Gelände zunächst mit Flatterband und Barken abgesperrt“, sagte Bürgermeister Frank Haus (parteilos) der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag. Weil diese Absperrung ohne Wirkung geblieben sei, habe man am vergangenen Freitag mit einem Laster Rollsplit auf die Anlage gefahren. „Hätten die Leute sich an die Regeln gehalten, wäre dies nicht nötig gewesen.“ Die Aktion sei zwar plakativ, aber wirksam.

Das seien Gruppen aus Dieburg, Nachbargemeinden und von weiter außerhalb gewesen. Es habe wegen der Pandemie bei zu hohen Inzidenzen klare Maßgaben auch für Treffen im Freien gegeben, ein Haushalt plus eine Person. Seit Samstag liege die Inzidenz, die Zahl der Neuansteckungen innerhalb der vergangenen sieben Tage pro 100 000 Einwohner, im Kreis Darmstadt-Dieburg unter 100. Bleibe dies so, dann könnte der Rollsplit am kommenden Montag wieder abtransportiert werden, sagte Haus. Der werde im übrigen zum Beispiel für den Wegebau weiter benutzt. Die Inzidenz im Landkreis lag am Dienstag nach Angaben des Berliner Robert Koch-Instituts bei 84,6.


Derzeit noch hohe Inzidenz: Belgien öffnet Bars und Restaurants am 9. Juni

17.57 Uhr: In Belgien können Bars und Restaurants ab dem 9. Juni auch ihre Innenbereiche wieder für Kunden öffnen. Die Impfkampagne gegen das Coronavirus schreite schnell voran, sagte Ministerpräsident Alexander De Croo am Dienstag. Bis Juni werde der Großteil der Corona-Risikogruppen immunisiert sein. Auch Theater und Kinos sollen deshalb dann wieder für maximal 200 Menschen ihre Türen öffnen dürfen.

Belgien war zeitweise eines der am stärksten von der Pandemie betroffenen Länder weltweit. Die Regierung verhängte zwei Mal einen landesweiten Lockdown. Angesichts der Fortschritte bei der Impfkampagne und sinkender Infektionszahlen wurde inzwischen aber eine schrittweise Rückkehr zur Normalität eingeleitet. Seit vergangenem Wochenende können Terrassen von Bars und Cafés wieder öffnen und die nächtliche Ausgangssperre wurde aufgehoben.

Im Juni sollen nun eine ganze Reihe weiterer Öffnungen folgen. Veranstaltungen und Sportwettkämpfe im Freien sollen wieder für bis zu 400 Teilnehmern zulässig sein, sofern Masken getragen und Sicherheitsabstände eingehalten werden. Damit ist der Weg frei für Übertragungen auf Großleinwänden der Spiele der Fußball-Europameisterschaft vom 11. Juni bis zum 11. Juli.

Auch die Vorgaben für das Arbeiten im Homeoffice sollen gelockert werden. Derzeit gilt in Belgien eine Heimarbeitspflicht, soweit dies möglich ist. Ab dem 9. Juni sollen Arbeitnehmer nach Angaben von De Croo wieder einen Tag pro Woche ins Büro kommen dürfen.

Die belgische Regierung knüpft die Lockerungen in erster Linie an die Situation auf den Intensivstationen. Die Zahl der Corona-Intensivpatienten dürfe landesweit 500 nicht überschreiten, sagte De Croo. Derzeit liegt dieser Wert noch bei 700, er sinkt aber seit Wochen. Mit knapp 400 neuen Corona-Fällen pro 100.000 Einwohner innerhalb von 14 Tagen verzeichnet Belgien landesweit nach wie vor eine höhere Infektionsrate als Deutschland. Nach Angaben der EU-Krankheitsbekämpfungsbehörde ECDC liegt sie derzeit bei knapp 330.


Mann steckt Ex-Frau absichtlich mit Corona an und wird dafür verurteilt

16.00 Uhr: Weil er seine Ex-Frau angehustet und mit dem Coronavirus angesteckt hat, ist ein Mann in Österreich verurteilt worden. Das Landgericht in Linz wertete die absichtliche Ansteckung mit dem Coronavirus als versuchte schwere Körperverletzung, erklärte Gerichtssprecher Walter Eichinger am Dienstag. Der 63-Jährige hatte die Frau demnach zudem körperlich attackiert und bekam eine neunmonatige Bewährungsstrafe. Das Urteil, das am Montag erteilt wurde, ist rechtskräftig.

Die Vorfälle trugen sich laut dem Sprecher im November im Zuge des Scheidungsverfahrens zu. Der Mann habe zu Hause keine Maske getragen und immer wieder in Richtung seiner Ex-Frau gehustet, mit der er damals noch zusammenlebte, sagte Eichinger der Deutschen Presse-Agentur. Auch habe er das Handtuch der 70-Jährigen benutzt. Das Gericht sah es zudem als erwiesen an, dass der Angeklagte die Frau einmal aus dem Haus drängen wollte und sie dabei gegen einen Türstock drückte. Eine Ärztin stellte bei ihr daraufhin eine Nackenverletzung und eine Corona-Infektion fest.

Laut dem Urteil handelte es sich bei der Ansteckung nur um den Versuch einer schweren Körperverletzung, weil die Ex-Frau nur leicht an Covid-19 erkrankte. Laut dem Sprecher wog dieses Delikt dennoch schwerer als der körperliche Angriff, der als Nötigung und leichte Körperverletzung gewertet wurde.

Der Angeklagte bestritt die Vorwürfe. Seine Ex-Frau habe ihn nach seinem positiven Test nicht mehr in das gemeinsame Haus gelassen. Das Gericht glaubte jedoch der Frau. Sie berichtete, dass sich der Mann trotz Symptomen nicht testen ließ und erst zum Arzt gegangen sei, nachdem sie die Behörden über seinen Zustand informiert habe.


Italiens Ex-Präsident Berlusconi wegen Long-Covid erneut im Krankenhaus

15.44 Uhr: Zum vierten Mal in diesem Jahr ist Italiens früherer Ministerpräsident Silvio Berlusconi ins Krankenhaus eingeliefert worden. Das verlautete am Dienstag aus dem Umfeld seiner Partei Forza Italia. Wie die Nachrichtenagentur AFP erfuhr, hängt die jüngste Einlieferung ins Mailänder Krankenhaus San Raffaele mit den Spätfolgen seiner Corona-Infektion zusammen. Berlusconi hatte sich im vergangenen Jahr mit dem Virus infiziert.

Der 84-jährige Politiker steht derzeit erneut wegen seiner „Bunga-Bunga-Partys“ vor Gericht. Mehrere Anhörungen in dem Verfahren mussten aufgrund seines Gesundheitszustands verschoben werden.

Berlusconi hatte in den vergangenen Monaten häufig mit Gesundheitsproblemen zu kämpfen. Im Januar wurde er mit Herzproblemen in einer Klinik in Monaco behandelt. Im Februar kam er nach einem Sturz noch einmal ins Krankenhaus. Im März ließ er sich dort mehrmals wegen Corona-Spätfolgen behandeln.


Länder arbeiten an einheitlichem Tourismus-Plan ab Mitte Juni

15.09 Uhr: Die Länder arbeiten nach Informationen des Wirtschaftsmagazins „Business Insider“ an einer Art Deutschland-Plan für den Sommerurlaub. Hotels, Restaurants und Ferienwohnungen sollen dann in Deutschland nicht nur für alle Gäste öffnen. Öffnungszeiten, Hygiene- und Testvorschriften sollen zudem bundesweit gleich sein.

Auf das Ziel haben sich nach Informationen von „Business Insider“ am Montag die Chefs der Senats- und Staatskanzleien geeinigt. Sie hatten beraten, ob und wie die bestehenden oder angekündigten Öffnungsregelungen in den verschiedenen Bundesländern bundesweit angeglichen werden können.

Ein entsprechender Beschluss soll vermutlich auf der nächsten Ministerpräsidentenkonferenz am 10. Juni erfolgen, heißt es. Abgestimmt wäre das mit der geplanten Aufhebung der Impfpriorisierung ab Mitte Juni, womit dann alle impfwilligen Deutschen einen Termin bekommen könnten.

Bis dahin fallen aber unter anderem in Niedersachsen noch bestehende Begrenzungen für Gäste weg. So hatte die Landesregierung entschieden, Tourismus erstmal für die eigenen Bürger im Land zu ermöglichen. Die Länder verständigten sich auf der Telefonschalte der Chefs der Senats- und Staatskanzleien, dass eine solche Regelung in zwei Wochen auslaufen solle und mit Blick auf andere Bundesländer die Ausnahme bleibe. Spätestens ab Juni sollen dann bundesweit Hotels für alle nationalen und internationalen Gäste öffnen dürfen.


Berlin kündigt erste Lockerungen von Corona-Maßnahmen für 17. Mai an

14.15 Uhr: Das Land Berlin will ab dem 17. Mai mit ersten Lockerungen der Corona-Einschränkungen beginnen. „Insgesamt, obwohl wir noch nicht über den Berg sind, ist es eine Situation, wo man wirklich Licht am Ende des Tunnels sieht“, sagte der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) am Dienstag. Nachdem die Inzidenzzahlen in Berlin zu Beginn der Woche wieder knapp über 100 lagen, sieht der Berliner Senat aktuell einen Abwärtstrend. „Wir gehen davon aus, dass es auch so weitergehen wird“, sagte Müller.

Ab dem 17. Mai sollen zunächst Kindertagesstätten in einen eingeschränkten Regelbetrieb zurückkehren. Kinder sollen dann unabhängig von der Systemrelevanz der Berufe ihrer Eltern wieder in die Kindergärten gehen dürfen. Müller appellierte aber an die Eltern, den Betreuungsumfang möglichst zu reduzieren.

Ab dem 19. Mai würden bei einer Inzidenz von unter 100 außerdem die Maßnahmen der Bundesnotbremse nicht länger greifen. Daraus folgen deutliche Erleichterungen, sagte Müller. Die nächtliche Ausgangssperren fielen weg, und auch im Bereich des Sports solle mehr ermöglicht werden.

So sollen Kinder bis zum Alter von 14 Jahren wieder Sport in Gruppen von bis zu 20 Menschen treiben dürfen. Auch Menschen über 14 Jahren sollen ab dem 21. Mai wieder Sport in einer Gruppe von bis zu zehn Menschen treiben dürfen. Strand- und Freibäder sollen außerdem mit entsprechenden Hygienekonzepten weider öffnen dürfen.

Zu Pfingsten soll ab dem 21. Mai außerdem die Außengastronomie wieder öffnen. Der Besuch sei mit entsprechenden Hygienekonzepten und einem negativen Testnachweis oder einer Impfbestätigung möglich, sagte Müller. Geschäfte mit einer Fläche von bis zu 800 Quadratmetern dürften dann einen Kunden pro zehn Quadratmeter Ladenfläche eintreten lassen, für größere Geschäfte gilt die Regelung von 20 Quadratmeter pro Kunde.


Selbsttests können in Sachsen nicht mehr zu Hause gemacht werden

13.41 Uhr: In Sachsen reicht es ab sofort nicht mehr aus, mit einem Corona-Selbsttest und eigenhändig ausgefülltem Formular Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen. Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) riet am Dienstag nach der Kabinettssitzung den Bürgern, die Tests in einem Testzentrum oder direkt etwa beim Friseur zu machen. Das sei eine Änderung, der sich Sachsen beugen müsse, sagte die Ministerin mit Blick auf Bundesregelungen. Deshalb werde die aktuelle sächsische Corona-Schutzverordnung in diesem Punkt geändert. Die Regelung gilt auch für Schulen. Eltern können ihren Kindern demnach nicht mehr eine Bescheinigung über einen zu Hause gemachten Test mitgeben.


Kleiner Grenzverkehr zwischen Bayern und Österreich schon ab morgen wieder möglich

12.42 Uhr: Deutschland und Österreich wollen ab morgen wieder den kleinen Grenzverkehr zulassen. „Einkäufe und Besuche bei Verwandten sollen dann wieder möglich sein“, sagte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Rande des Ludwig-Erhardt-Gipfels in München. Ab Donnerstag gelte die neue Einreiseverordnung auf deutscher Seite, fügt der Ministerpräsident an.

Sowohl Bayern als auch Österreich werden in Kürze auch wieder touristische Angebote machen. In Österreich werde der Tourismus am 19. Mai öffnen. Bayern hatte das für den 21. Mai angekündigt. Österreich wies am Dienstag eine Sieben-Tage-Inzidenz von unter 100 auf, Bayern lag bei 116.


Sars-CoV-2 im Erbgut: Möglicher Grund für wiederholt positive Tests

12.27 Uhr: Forscher der University of Utah in Salt Lake City haben ganz vereinzelt kleine Erbgutstücke des Coronavirus Sars-CoV-2 im Erbgut menschlicher Zellen entdeckt. Von ihnen gehe jedoch keine Gefahr aus, erläutert die Gruppe in den „Proceedings“ der US-Nationalen Akademie der Wissenschaften („PNAS“). Solche eingebauten winzigen Fragmente können nicht zu ganzen Viruspartikeln führen und auch keine erneute Infektion auslösen. Aber sie könnten zu den immer wieder auftretenden positiven Testbefunden führen.

Das Forschungsteam hat sich mit Fällen beschäftigt, in denen Personen wiederholt positiv auf das Coronavirus getestet wurden. Dabei ging es um Probanden, die im Zeitraum von 60 Tagen oder mehr nach einem ersten positiven PCR-Test erneut einen positiven Befund durch die gleiche Art von Test erhielten.


Nicht angemeldete Corona-Demo in Sachsen: Acht Polizisten verletzt

12.18 Uhr: Bei einer nicht angemeldeten Versammlung von Gegnern der Corona-Maßnahmen mit bis zu 200 Teilnehmenden sind in Zwönitz (Erzgebirgskreis) acht Polizisten und Polizistinnen verletzt worden. Wie eine Sprecherin der Polizei am Dienstag mitteilte, wurden Polizeibeamte dabei unter anderem von einer siebenköpfigen Menschengruppe mit Pfefferspray besprüht und gebissen. Daraufhin habe auch die Polizei Pfefferspray eingesetzt.

Die Teilnehmenden, die gewalttätig wurden, waren laut Polizei größtenteils männlich im Alter zwischen 30 und 57 Jahren. Laut Polizeisprecherin wurde über soziale Medien zu der unangemeldeten Versammlung aufgerufen. Der Großteil der Menschen trug demnach keinen Mund-Nasen-Schutz und die Einhaltung der Abstände war laut der Sprecherin „unzureichend“. Die Polizei führte mehrere Identitätsfeststellungen durch, gegen die es teilweise Widerstand gab.


Dutzende Leichen mutmaßlicher Corona-Opfer am Ganges angeschwemmt

11.36 Uhr: Dutzende Leichen sind am indischen Fluss Ganges angeschwemmt worden. Bei den meisten der 35 bis 40 Toten handle es sich wohl um Corona-Tote, deren Angehörige zu arm für eine Einäscherung waren und die Leichen deshalb in den Fluss gelegt hätten, sagte ein örtlicher Behördenmitarbeiter der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag. Die Leichen hätten wohl vier bis fünf Tage im Wasser getrieben. Einige wenige Leichen pro Tag durch Wasserbestattungen seien nicht ungewöhnlich, sagte der Behördenmitarbeiter. Im Zuge der zweiten Corona-Welle in Indien sei die Zahl jetzt jedoch so hoch.

Örtliche Medien berichteten, dass lokale Anwohnerinnen und Anwohner in Panik gerieten, sich durch die angespülten Leichen mit dem Coronavirus zu infizieren. „Wir müssen die Toten begraben“, sagte etwa ein Dorfbewohner dem Fernsehsender NDTV.

Auch in sozialen Medien machten Bilder der Situation die Runde. Nutzer diskutierten über die steigenden Corona-Todeszahlen auf dem Land, wo mehr als die Hälfte der indischen Bevölkerung lebt. Dort ist es schwieriger, gute medizinische Behandlung und Testmöglichkeiten zu erlangen.

Bereits am Wochenende gab es Berichte, wonach mehrere halb verbrannte Leichen im Fluss Yamuna bei der Stadt Hamirpur gesichtet worden seien.

Seit Pandemiebeginn sind im 1,3-Milliarden-Einwohnerland mehr als 22,9 Millionen Corona-Infektionen erfasst worden. In absoluten und bekannten Zahlen ist das Land am zweitmeisten von der Pandemie betroffen.


Corona-Pandemie: Hamburg will nächtliche Ausgangssperre aufheben

06.48 Uhr: Die nächtliche Ausgangsbeschränkung soll ab Mittwoch für alle Hamburgerinnen und Hamburger aufgehoben werden. Der Senat werde am Dienstag einen entsprechenden Beschluss fassen, kündigte Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard an. Nach Angaben ihrer Behörde lag die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen am Montag den fünften Tag in Folge unter 100. Für diesen Fall hatte Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) bereits am Freitag Lockerungen in Aussicht gestellt.

Genesene und vollständig geimpfte Menschen brauchen sich seit Sonntag nicht mehr an die Ausgangssperre und weitere Einschränkungen zu halten. Das ist in einer Verordnung der Bundesregierung geregelt. Sie gelte auch in Hamburg, wenngleich die Hamburger Eindämmungsverordnung noch nicht angepasst sei, bestätigte der Sprecher der Gesundheitsbehörde, Martin Helfrich.

Tschentscher hatte am Wochenende kritisiert, dass es für Corona-Genesene bisher keinen klaren und kontrollierbaren Nachweis gebe. Das erschwere die Arbeit der Polizei. „Unsere Polizei wird dort sehr viel Ärger mit haben, dass wir jetzt hier kein vernünftiges Dokument haben“, sage Tschentscher dem NDR. Nach Angaben von Leonhard reicht für den Nachweis die Bescheinigung über einen positiven PCR-Test. Nach der Verordnung des Bundes gelten Menschen 28 Tage nach der Infektion als genesen und dann für maximal sechs Monate als immun.


WHO stuft indische Corona-Variante als „besorgniserregend“ ein

06.22 Uhr: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die in Indien entdeckte Coronavirus-Variante B.1.617 als „besorgniserregend“ eingestuft. Es gebe Hinweise, dass B.1.617 ansteckender und womöglich auch unempfindlicher gegen Antikörper sei, sagte WHO-Corona-Expertin Maria Van Kerkhove am Montag in Genf. „Deshalb stufen wir sie als eine besorgniserregende Variante ein.“ Es sei aber noch zu früh, um festzustellen, ob B.1.617 tatsächlich eine höhere Resistenz gegen Impfstoffe aufweise.

Zuvor hatten bereits vorläufige Studienergebnisse darauf hingedeutet, dass sich B.1.617 schneller ausbreitet als andere in Indien zirkulierende Corona-Varianten. Für die WHO galt die Mutante jedoch bislang nur als „von Interesse“.

Das Virus, das die weltweite Corona-Pandemie ausgelöst hat, hat bereits tausende Mutationen durchlaufen, einige davon sind bedenklicher als andere. Indien meldete der Sequenzdatenbank der Global Initiative for Sharing All Influenza Data (Gisaid) erstmals im Oktober 2020 das Auftreten des Genoms B.1.617.

Das Land mit seinen 1,36 Milliarden Einwohnern erlebt derzeit eine heftige zweite Corona-Welle. Das Gesundheitssystem ist völlig überlastet. Immer wieder gibt es Berichte über Todesfälle wegen mangelnden Sauerstoffs in Kliniken. Deutschland und andere Staaten schickten inzwischen Nothilfe.


RKI meldet 6125 Corona-Neuinfektionen binnen 24 Stunden – bundesweite Inzidenz sinkt auf 115,4

Dienstag, 11. Mai, 05.57 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 6125 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Dienstagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.20 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 7534 Neuansteckungen gelegen.

Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner lag laut RKI am Dienstagmorgen bundesweit bei 115,4 (Vortag: 119,1; Vorwoche: 141,4).

Deutschlandweit wurden den Angaben zufolge binnen 24 Stunden 283 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 315 Tote gewesen.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie insgesamt 3.533.376 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte aber deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 3.196.900 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 85.112.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Montagabend bei 0,88 (Vortag: 0,90). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 88 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.