Sieben-Tage-Inzidenz wieder Landesweit unter 100
14. Mai 2021Die Bundesregierung stuft Großbritannien fortan wieder als Corona-Risikogebiet ein. Die WHO fordert Impfstoff-Spenden an ärmere Länder, anstatt bereits Kinder zu impfen. Berlin will die Außengastronomie öffnen. Alle Entwicklungen im Live Blog.
- Tagesrekord: 1,35 Millionen Impfungen in Deutschland
- Corona lässt Fleischproduktion sinken
- Frankfurter Flughafen: 84 Prozent weniger Fluggäste
- Sieben-Tage-Inzidenz wieder unter 100
- Maas hält Sommerurlaub für möglich
Litauen will Corona-Impfstoff an EU-Ostpartner abgeben
Litauen wird den östlichen EU-Partnerländern 200.000 Dosen Corona-Impfstoff bereitstellen, damit sie in der Impfkampagne nicht abgehängt werden. Nach Angaben der Regierung in Vilnius will das baltische EU-Land bis zum Herbst der Ukraine 100.000 Dosen, Georgien 15.000 Dosen und der Republik Moldau 11.000 Dosen zuweisen. Über die Aufteilung der restlichen Dosen soll in Kürze entschieden werden. Bereitstellen werde Litauen den Impfstoff von AstraZeneca, sagte Außenminister Gabrielius Landsbergis der Agentur BNS zufolge. „In den Ländern der EU verläuft der Impfprozess schnell und reibungslos, aber wir werden nicht sicher sein, bis unsere Nachbarn sicher sind. Wahre Solidarität ist Handeln“, sagte Landsbergis. „Wir hoffen, dass andere EU-Mitglieder dem Beispiel Litauens folgen.“ Litauens Präsident Gitanas Nauseda lobte während eines Besuchs in der Republik Moldau die Entscheidung als „sehr gut“ und „rechtzeitig“. „Dies wird dazu beitragen, den Impfprozess durchzuführen, der hier bisher ziemlich chaotisch gewesen ist“, sagte er in Chisinau.
Delta Air Lines schreibt Corona-Impfung bei Neueinstellungen vor
Die Fluggesellschaft Delta Air Lines setzt bei Neueinstellungen in den USA künftig Corona-Impfungen voraus. Das Unternehmen bezeichnete die Entscheidung als wichtigen Schritt zum Schutz seiner Beschäftigten und Kunden. Bei seinen bisherigen Mitarbeitern schreibt Delta solche Impfungen nicht vor, allerdings haben diese nach Angaben der Airline ohnehin schon mehr als 60 Prozent der Belegschaft erhalten. Dass US-Unternehmen Angestellte zu Corona-Impfungen verpflichten, ist bislang noch nicht häufig vorgekommen. Firmen können dadurch nicht nur Kritik von Impfgegnern und -skeptikern riskieren, sondern nach Einschätzung von Rechtsexperten auch Anti-Diskriminierungsklagen. In der Regel wird deshalb eher auf Prämien gesetzt. Der weltgrößte Online-Händler Amazon etwa kündigte am Donnerstag an, geimpften Bewerbern bei neuen Einstellungen 100 Dollar extra zu zahlen.
Immer mehr Hotels auf Mallorca öffnen
Auf der spanischen Urlaubsinsel Mallorca öffnen immer mehr Hotels. Besucher haben inzwischen die Wahl zwischen 188 Häusern, wie der mallorquinische Hotelierverband FEHM mitteilte. Das seien 22,65 Prozent aller Hotels beziehungsweise knapp 19 Prozent aller Hotel-Betten auf der Insel, hieß es. Allein in den vergangenen sieben Tagen hätten 32 Beherbergungseinrichtungen in verschiedenen Teilen der Mittelmeerinsel den Betrieb wieder aufgenommen. Wer angesichts der entspannten Lage das schöne Wetter und die Temperaturen von bereits deutlich über 20 Grad auf Mallorca genießen möchte, muss trotz der Lockerungen der vergangenen Wochen weiterhin einige Regeln beachten.
Zwischen 23.00 und 06.00 Uhr gilt etwa auf allen Inseln eine nächtliche Ausgehsperre. Die Innenbereiche von Bars, Cafés und Restaurants bleiben vorerst – voraussichtlich bis zum 23. Mai – geschlossen. Im Freien dürfen Gastronomen seit einigen Tagen aber durchgängig zwischen 06.00 und 22.30 Uhr im Freien bewirten. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Madrid haben sich zuletzt auf den Balearen knapp 21 Menschen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen mit dem Coronavirus infiziert. Diese Sieben-Tage-Inzidenz liegt in Spanien derzeit nur in Valencia niedriger (13,66). Dabei hatten Mallorca und die anderen Inseln der Region im Winter zeitweilig die höchsten Werte des Landes. Die Inzidenzwerte der Balearen liegen auch weiterhin deutlich niedriger als in allen deutschen Bundesländern.
Polen startet Impfkampagne mit Promis
Die polnische Regierung will mit Prominenten die Impfbereitschaft der Bevölkerung ankurbeln. Spitzensportler und Filmstars sollen in Medien und auf Plakaten für Corona-Impfungen werben. An der Kampagne nehmen nach Regierungsangaben unter anderem die Fußball- und Volleyball-Nationalmannschaften sowie der Formel-1-Rennfahrer Robert Kubica teil. „Impfungen sind ein Weg, die Pandemie loszuwerden“, sagte Ministerpräsident Mateusz Morawiecki bei der Ankündigung der Kampagne. Wenn die Polen nun Solidarität zeigten, sei ein normaler Sommer in Reichweite, so Morawiecki.
Gesundheitsminister Adam Niedzielski gab sich optimistisch: „Ich gehe davon aus, dass Polen während der Sommerferien dank der Impfungen eine Immunisierung von 70 bis 80 Prozent der Bevölkerung gegen Covid-19 erreichen wird.“
Japan weitet Corona-Notstand aus
Japan hat einen Notstand wegen der Coronavirus-Pandemie von sechs auf neun Regionen ausgeweitet. Davon betroffen sind nun auch die Nordinsel Hokkaido sowie Hiroshima und Okayama im Westen des Landes, wie der japanische Ministerpräsident Yoshihide Suga mitteilte. Er hielt dennoch daran fest, dass die Olympischen Sommerspiele wie geplant in etwas mehr als zwei Monaten beginnen sollen.
Viele Japanerinnen und Japaner lehnen es aber ab, dass die Olympischen Spiele vom 23. Juli bis 8. August abgehalten werden sollen. Eine Petition, mit der die Absage der Spiele gefordert wird, wurde mehr als 350.000 Mal unterschrieben.
Griechenland akzeptiert Impfnachweise auf Deutsch
Griechenland-Reisende können fortan auch nur mit einer deutschsprachigen Corona-Impfbescheinigung ins Land kommen und müssen damit nicht in Quarantäne. Bislang musste die Impfbestätigung für die Einreise in Griechenland auf Englisch vorgelegt werden. Wie die zuständige Behörde für zivile Luftfahrt mitteilte, würden auch Impfbescheinigungen akzeptiert, die auf Italienisch, Französisch, Spanisch oder Russisch verfasst sind. Eine Einreise ohne anschließende Quarantäne ist auch möglich, wenn die Reisenden einen negativen Corona-PCR-Test vorweisen können.
Griechenland akzeptiert Impfnachweise auf Deutsch
Griechenland-Reisende können fortan auch nur mit einer deutschsprachigen Corona-Impfbescheinigung ins Land kommen und müssen damit nicht in Quarantäne. Bislang musste die Impfbestätigung für die Einreise in Griechenland auf Englisch vorgelegt werden. Wie die zuständige Behörde für zivile Luftfahrt mitteilte, würden auch Impfbescheinigungen akzeptiert, die auf Italienisch, Französisch, Spanisch oder Russisch verfasst sind. Eine Einreise ohne anschließende Quarantäne ist auch möglich, wenn die Reisenden einen negativen Corona-PCR-Test vorweisen können.
Johnson warnt vor Gefahr durch indische Corona-Variante
Der britische Premierminister Boris Johnson hat vor den Gefahren gewarnt, die von der zunächst in Indien nachgewiesenen Coronavirus-Variante B.1.617.2 ausgehen. Diese sei leichter übertragbar als die bisher vorherrschenden Virus-Varianten, inklusive der sogenannten britischen Variante B.1.1.7, sagte Johnson. Noch sei jedoch nicht klar, um wie viel schneller sich die Variante verbreite.
Die gute Nachricht sei, dass es keinen Hinweis auf eine geringere Wirksamkeit der Impfstoffe gebe, so Johnson. Großbritannien werde daher das Impfprogramm für die über 50-Jährigen forcieren. Gleichzeitig sei es wichtiger den je, dass sich die Menschen zwei Mal impfen ließen.
Slowakei beendet Corona-Notstand
Die slowakische Regierung hat das Ende des seit 1. Oktober geltenden Corona-Notstands beschlossen. „Wir haben versprochen, dass der Notstand keine Minute länger als notwendig gelten werde, und daran halten wir uns“, sagte Ministerpräsident Eduard Heger. Wirksam werde die Aufhebung noch in der Nacht auf Samstag.
Der stets umstrittene Notstand erlaubte der Regierung unter anderem die Zwangsrekrutierung von Gesundheitspersonal, das Verhängen von Ausgangssperren sowie das Verbot von Protestkundgebungen und anderen Massenversammlungen. Mit dem Ende des Notstands gelten zwar die Versammlungsverbote nicht mehr, einen Teil ihrer Sondervollmachten im Gesundheitswesen will die Regierung aber behalten.
Corona-Teststation in der Hauptstadt Bratislava: Seit Ausbruch der Pandemie starben in der Slowakei 12.168 Menschen in Zusammenhang mit einer Corona-Infektion. Mittlerweile geht die Zahl der Neuinfektionen zurück.
Spahn schlägt Rahmen für Öffnungen vor
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat sich beim weiteren Vorgehen in der Corona-Pandemie für einen Mix aus Zuversicht und Umsicht ausgesprochen und Empfehlungen für weitere Öffnungsschritte skizziert. „Es scheint gemeinsam zu gelingen, die dritte Welle zu brechen. Doch noch sind die Infektionszahlen zu hoch“, heißt es in einem Schreiben Spahns an seine Kolleginnen und Kollegen der Länder, über das zuerst die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet hatte.
„Wenn zu viel zu schnell gelockert wird und die gegenseitige Vorsicht nachlässt, bestehen enorme Risiken für erneut stark steigende Infektionszahlen“, so der Minister. „Was es unbedingt zu vermeiden gilt, ist ein politischer Wettlauf der Lockerungen, zumal im Wahljahr.“
Es gehe nun darum, „eine Brücke über das zweite Quartal in den Sommer hinein zu bauen und abzusichern“. Bei einer Sieben-Tage-Inzidenz von unter 100 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner sollten private Treffen laut Spahn in den kommenden Wochen nur mit einem weiteren Haushalt und unter Berücksichtigung von Schutzmaßnahmen stattfinden. Weitere Öffnungen könne geben, wenn die Sieben-Tage-Inzidenz für mehr als fünf aufeinander folgende Tage unter 50 fällt, sofern mindestens 28 Tage seit dem Unterschreiten der 100er-Inzidenz vergangen sind.
Tschechien erkennt ausländische Impfnachweise an
Tschechien will fortan ausländische Corona-Impfnachweise aus Deutschland, Österreich, Ungarn, Slowenien, Polen und der Slowakei anerkennen. Das sei eine Übergangslösung bis zur Einführung des geplanten digitalen EU-Corona-Passes, sagte Außenminister Jakub Kulhanek. Von der Regelung profitieren unter anderem Deutsche mit Wohnsitz in Tschechien und Geschäftsreisende. Für sie entfallen die strengen Test- und Quarantänepflichten bei der Einreise. Voraussetzung ist, dass die erste Impfung mindestens 22 Tage zurückliegt. Touristische Reisen ohne triftigen Grund sind nach derzeitigem Stand weiterhin nicht erlaubt.
Italien: Sieben-Tage-Inzidenz fällt unter 100
In Italien bessert sich die Corona-Lage weiter: Die Sieben-Tage-Inzidenz sank wie in Deutschland unter den Wert von 100, wie der Regierungsexperte Silvio Brusaferro berichtete. Die Behörden registrierten demnach etwa 96 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche. Drei Regionen hätten sogar die 50er-Marke unterschritten, sagte der Präsident des nationalen Gesundheitsinstituts. Von Montag an sollen nun alle Regionen mit Ausnahme des Aostatals im Norden zur Gelben Zone mit moderatem Virus-Risiko und geringen Corona-Sperren gehören.
Bus-Anbieter Greyhound stellt alle Routen in Kanada ein
Der US-amerikanische Busanbieter Greyhound macht sein Kanada-Geschäft dicht. „Ein volles Jahr ohne Umsatz hat es leider unmöglich gemacht, den Betrieb fortzusetzen“, teilte das Unternehmen mit. Die Entscheidung trete mit sofortiger Wirkung in Kraft. In den USA ist der Greyhound-Bus längst eine Transport-Legende mit über 100 Jahren Geschichte, in denen die Firma das Land zwischen Pazifik und Atlantik zusammenbrachte. In Kanada stellte das Unternehmen bereits 2018 seine Routen im Westen des Landes ein. Die Corona-Pandemie habe die Nachfrage nun auf den restlichen Strecken um 95 Prozent einbrechen lassen.
Großbritannien gilt wieder als Corona-Risikogebiet
Die Bundesregierung stuft Großbritannien trotz niedriger Infektionszahlen von Sonntag an wieder als Corona-Risikogebiet ein. Grund ist das zumindest eingeschränkte Vorkommen der zuerst in Indien festgestellten Virusvariante, wie das Robert Koch-Institut bekannt gab.
Die Variante B.1.617.2 hat in Indien zu dramatischen Infektionszahlen beigetragen. Die Nachbarländer Sri Lanka und Nepal werden von der Bundesregierung nun ebenfalls hochgestuft: Sri Lanka wird zum Risikogebiet und Nepal zum Virusvariantengebiet erklärt, der höchsten Risikostufe, für die weitgehende Reisebeschränkungen gelten.
Vom Hochinzidenz- zum Risikogebiet zurückgestuft werden: Serbien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, Nordmazedonien, Estland, Ukraine, Jordanien, Libanon sowie die Palästinensischen Autonomiegebiete. Wer von dort einreist, muss nicht mehr zwingend in Quarantäne, sondern kann stattdessen bei Einreise einen negativen Test vorweisen. Zudem werden die Kanarischen Inseln werden ganz von der Liste der Corona-Risikogebiete gestrichen.
Reisen nach Helgoland wieder möglich
Urlauber und Tagestouristen können von Montag an wieder nach Helgoland reisen. Wer ein negatives Testergebnis vorlege, könne wieder auf die einzige Hochseeinsel Deutschlands kommen – unabhängig davon, ob für einen oder mehrere Tage, teilte der zuständige Kreis Pinneberg mit. Übernachtungsgäste müssen den Angaben zufolge bei der Anreise ein negatives Testergebnis besitzen, das nicht älter als 24 Stunden (Antigen-Schnelltest) oder 48 Stunden (PCR-Test) sein darf. Außerdem ist spätestens alle 72 Stunden eine erneute Testung notwendig.
Hamburg will schärfere Strafen für falsche Impfpässe
Hamburg will sich im Bund dafür einsetzen, die Fälschung von Impf- und PCR-Testbescheinigungen einer Urkundenfälschung gleichzustellen und damit auch härter bestrafen zu können. Bisher werde die Fälschung von Gesundheitszeugnissen im Strafrecht anders behandelt als die Fälschung von Urkunden, sagte Justizsenatorin Anna Gallina der Nachrichtenagentur dpa. „Der Strafrahmen ist bei entsprechenden Fällen weitaus niedriger und der Straftatbestand enthält noch weitere Unstimmigkeiten.“ Hier bestehe Reformbedarf.
In einem Antrag für die Justizministerkonferenz im Juni solle der Bund deshalb auffordert werden, die Regelungen zu überprüfen „und diese Unwucht zu beseitigen“, sagte Gallina. „Ziel muss es sein, falsche Gesundheitszeugnisse und Urkundenfälschung gleichzustellen und die Regelungen auf Reformbedarf zu überprüfen.“
Vor dem Hintergrund des Wegfalls von Corona-Einschränkungen für vollständig Geimpfte werden im Internet gefälschte Impfpässe zum Kauf angeboten. Da es sich um ein falsches Gesundheitszeugnis handelt, sieht das Strafgesetzbuch einen Strafrahmen von maximal einem Jahr Freiheitsstrafe vor. Anders sieht es bei der Urkundenfälschung aus, die in besonders schwerem Fall mit bis zu zehn Jahren Freiheitsstrafe geahndet werden kann.
AstraZeneca-Impfungen zunehmend gefragt
Nach vorübergehender Skepsis ist die Nachfrage nach Corona-Schutzimpfungen mit dem AstraZeneca-Vakzin in Deutschland merklich gestiegen. „Wir verzeichnen eine deutliche Nachfrage der Ärzte“, sagte ein Sprecher des Deutschen Apothekenverbandes der Nachrichtenagentur Reuters.
Auch die kassenärztliche Vereinigung in Baden-Württemberg registrierte einen Anstieg des Interesses der Arztpraxen. Nach Angaben eines Sprecher sind dafür vor allem zwei Gründe verantwortlich: einerseits die generelle Aufhebung der Impfpriorisierung. Zum anderen hatten die Gesundheitsminister von Bund und Länder entschieden, dass eine Zweitimpfung bei AstraZeneca nun schon nach vier Wochen möglich sein soll, obwohl diese die Impfwirkung gegenüber den bislang empfohlenen zwölf Wochen verschlechtert. Viele Jüngere nutzten nun die Chance, sich innerhalb von vier Wochen eine Vollimpfung zu besorgen, weil ihnen dies mehr Freiheiten im Alltag und beim Reisen gebe, hieß es in Bund-Länder-Kreisen.
Dänemark erleichtert Urlaubsreisen
Aus Dänemark ist wieder leichter Urlaub an verschiedenen beliebten Ferienzielen möglich. Inseln wie Mallorca, Ibiza, die Kanaren, die Azoren und auch ganz Malta wurden vom Außenministerium in Kopenhagen als sogenannte gelbe Regionen eingestuft. Das bedeutet, dass man nach der Rückkehr aus dem Urlaub nun nicht mehr in Corona-Quarantäne und zuvor auch keinen Test mehr machen muss.
An der Einstufung Deutschlands ändert sich indes nichts. Die Bundesrepublik gilt für die Dänen weiter als orangefarbenes Land. Die bestehenden Test- und Quarantäneanforderungen nach der Einreise bleiben also bestehen. Es fällt aber der bislang notwendige triftige Einreisegrund – etwa der Besuch von nahen Verwandten oder Partnern – für Menschen aus EU- und Schengenländern weg.
Moskau: Höchster Infektionsstand seit Januar
Die Zahl der Coronavirus-Neuinfektionen in Moskau hat den höchsten Stand seit dreieinhalb Monaten erreicht. Wie die Behörden der russischen Hauptstadt mitteilten, wurden innerhalb eines Tages 3818 neue Ansteckungsfälle verzeichnet. Dies ist die höchste Zahl seit Ende Januar. In ganz Russland wurde zuletzt mit 9462 Fällen die höchste Zahl von Neuinfektionen seit Ende März registriert. Außerdem zählten die Behörden landesweit 393 weitere Todesfälle binnen eines Tages.
Die russischen Behörden fürchten, dass das Russland in den kommenden Wochen von einer neuen Ausbreitungswelle des Virus getroffenen werden könnte. Präsident Wladimir Putin hatte daher zuletzt verstärkt für Corona-Impfungen geworben. Er möchte bis zum Herbst die sogenannte Herdenimmunität der russischen Bevölkerung erreichen – die Impfkampagne kommt jedoch nur schleppend voran. In einer russischen Erhebung vom April zeigten sich 62 Prozent der Befragten nicht bereit, sich mit dem russischen Corona-Vakzin Sputnik V impfen zu lassen.
Gesundheitsminister Spahn mit AstraZeneca geimpft
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat sich von seinem Hausarzt gegen das Coronavirus impfen lassen. Der CDU-Politiker erhielt den Impfstoff der Firma AstraZeneca.
Er habe sich nach einem Gespräch mit dem Arzt bewusst dafür entschieden, erklärte er nach Angaben eines Sprechers. Für den kompletten Schutz brauche Spahn nur eine Impfung, da er bereits eine Corona-Erkrankung durchgemacht habe, sagte der Sprecher weiter.
Gesundheitsminister Jens Spahn wird mit dem Präparat von AstraZeneca geimpft. „Nach diesen langen Monaten der Pandemie fühlt es sich gut an, geimpft und damit geschützt zu sein. Alle bei uns zugelassenen Impfstoffe wirken sehr gut und sind sicher“, so Spahn. „Ich kann nur jedem empfehlen, der ein Impfangebot bekommt, sich auch impfen zu lassen.“
Bericht: Neue Finanzhilfen für Großunternehmen
Das Bundeswirtschaftsministerium plant weitere Finanzhilfen für Unternehmen. Wie der „Spiegel“ berichtet, werde aktuell eine neue Unterstützung für Unternehmen konzipiert, die aufgrund ihrer Größe bislang keinen ausreichenden Ausgleich für Schäden infolge der Corona-Krise erhalten haben. Denn die geltenden Regeln begrenzen die Unterstützung durch die Überbrückungshilfe III bisher auf zwölf Millionen Euro. Hotel- oder größere Einzelhandelsketten kommen über diese Schwelle indes schnell hinaus.
Das Wirtschaftsministerium habe demnach nun einen Weg gefunden, um die Corona-Hilfen über eine spezielle Schadensausgleichsregelung im EU-Recht laufen zu lassen, mit der die Zwölf-Millionen-Grenze überschritten werden könne, berichtet der „Spiegel“.
Voraussetzung für eine Unterstützung ist laut Bericht, dass das Unternehmen aufgrund des Lockdowns schließen musste. Touristikunternehmen, die wegen Reisewarnungen ihr Angebot streichen mussten, fallen demnach ebenfalls unter die Definition. Die Regelung solle rückwirkend auch für Verluste aus dem ersten Halbjahr 2021 gelten.
Sachsen hebt Impfpriorisierung in Arztpraxen auf
Sachsen hat angekündigt, die Impfpriorisierung mit allen zugelassenen Impfstoffen in Arztpraxen vom 24. Mai an aufzuheben. Damit können Ärztinnen und Ärzte ohne Bindung an die Impfverordnung frei entscheiden, wen sie zuerst impfen, teilte das sächsische Gesundheitsministerium mit. Die Impfpriorisierung werde in den Impfzentren und bei den mobilen Teams jedoch beibehalten. „Mit unserer Entscheidung wollen wir die Arztpraxen so weit wie möglich bei Organisation und Terminvergabe entlasten, damit sie mit größtmöglicher Flexibilität Impfungen vornehmen können“, sagte Gesundheitsministerin Petra Köpping. Ärzte könnten sehr gut einschätzen, wer bevorzugt geimpft werden sollte.
Köpping bat um Geduld, da noch nicht genug Impfstoff für alle zur Verfügung stehe. Um die Impfungen in den Praxen zu beschleunigen rief das Ministerium dazu auf, nicht unbedingt notwendige Arztbesuche bis zu den Sommerferien zu vermeiden und Behandlungen zu verschieben.
Trotz Impfrekord: Spahn mahnt zur Vorsicht
Sinkende Infektionsraten und steigende Impfquoten verbessern die Corona-Lage in Deutschland: Die Sieben-Tage-Inzidenz ist erstmals seit März bundesweit unter die 100er-Marke gefallen, bei den Impfungen gab es mit 1,35 Millionen am Mittwoch einen neuen Tagesrekord. Dies sei ein „großer Schritt nach vorn“, schrieb Bundesgesundheitsminister Jens Spahn bei Twitter. Angesichts der Inzidenz von 96,5 mahnte er aber weiter zur Vorsicht.
WHO fordert Impfstoff für arme Länder statt für Kinder
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat an reiche Nationen appelliert, Corona-Impfstoff an ärmere Länder zu spenden statt jetzt damit Kinder zu impfen. Derzeit stünden nur 0,3 Prozent des globalen Angebots an Impfstoffen Ländern mit niedrigem Einkommen zur Verfügung, sagte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus. In vielen Ländern seien noch nicht einmal medizinisches Personal und Pflegerinnen gegen Covid-19 geschützt.
„Ich verstehe, warum manche Länder ihre Kinder und Jugendlichen impfen wollen“, sagte Tedros. „Aber zu diesen Zeitpunkt bitte ich sie dringend, dies zu überdenken.“ Die Dosen sollten besser der Initiative Covax zur Verfügung gestellt werden. Das Projekt, an dem die WHO führend beteiligt ist, hat eine gerechte globale Verteilung von Impfstoffen zum Ziel.
Wales öffnet Innenbereiche von Pubs und Restaurants
In Wales dürfen von Montag an Pubs und Restaurants auch drinnen wieder Gäste empfangen. Regierungschef Mark Drakeford kündigte an, dass auch Museen, Theater und Kinos unter Auflagen wieder öffnen dürfen. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist in Wales mit rund neun Fällen pro 100.000 Einwohnern am niedrigsten in Großbritannien.
Bei weiteren geplanten Lockerungen drückte Drakeford jedoch auf die Bremse und vertröstete die Bevölkerung auf eine neue Prüfung der Lage Anfang Juni. Grund ist das verstärkte Auftreten der indischen Corona-Variante.
Indien beginnt Impfungen mit Sputnik V
In Indien haben Impfungen mit dem russischen Wirkstoff Sputnik V begonnen. Dieser sei der erste im Ausland hergestellte Impfstoff, der in Indien genutzt werde, teilte der russische Staatsfonds RDIF mit. Die indischen Behörden hatten Sputnik V Mitte April eine Notzulassung erteilt. Mehreren in Indien ansässigen Pharmafirmen wurden zudem Lizenzen für eine örtliche Produktion des russischen Vakzins erteilt. So sollen mehr als 850 Millionen Impfstoffdosen pro Jahr hergestellt werden.
Die Regierung von Ministerpräsident Narendra Modi wollte bis Ende Juli 300 Millionen Menschen gegen Covid-19 impfen; bisher erhielten aber nur 38,2 Millionen Einwohner eine Impfung. Gründe sind Lieferengpässe, Probleme mit dem Online-Buchungssystem und Verwaltungschaos.
Hamburg: Dehoga erwägt Klage gegen die Stadt
Der Hotel und Gaststättenverband (Dehoga) in Hamburg hat dem Senat der Hansestadt angesichts einer möglichen früheren Öffnung der Außengastronomie unprofessionelles Handeln vorgeworfen. Eine Öffnung nur der Außenbereiche zu Pfingsten sei keine Lösung, sagte Niklaus Kaiser von Rosenburg, Vizepräsident des Dehoga Hamburg, der Nachrichtenagentur dpa. Einen solchen Schritt nur in Aussicht zu stellen, „weil eine Klage im Raum steht“, reiche nicht, sagte er. Zudem bräuchten die Betriebe für den Einsatz ihrer Mitarbeiter und die Beschaffung von Waren Planungssicherheit.
Der Dehoga Hamburg erwäge, wegen der andauernden Schließung der Hamburger Hotels und Gaststätten Klage gegen die Stadt einzureichen. „Das ist super-unprofessionell gelaufen“, sagte der Hotelier. Auch angesichts der Öffnung der Restaurants und touristischen Betriebe in den Nachbarbundesländern könne die Öffnung des Außengastronomie in Hamburg nur ein erster Schritt sein. Zuvor war bekannt geworden, dass im rot-grünen Senat darüber nachgedacht wird, die ursprünglich erst frühestens in einem Monat vorgesehene Öffnung der Außengastronomie bei der nächsten Sitzung vorzuziehen.
17:11:29
Virologe Streeck warnt vor vierter Corona-Welle
Der Bonner Virologe Hendrik Streeck warnt davor, die Coronakrise schon für beendet zu erklären. „Es könnte sein, dass wir eine vierte Welle erleben im Herbst“, sagte Streeck dem Berliner Nachrichten-Magazin FOCUS. „Die Zeit bis dahin sollten wir nutzen, die Strukturen und Prozesse zu optimieren.“ Der 43-Jährige hielte es für „sehr hilfreich“, wenn „für die nächste Pandemie“ auf Bundesebene eine Art Pandemierat eingerichtet würde. In einem solchen interdisziplinären Gremium sollten dann „neben Wirtschaftswissenschaftlern, Soziologen oder Demoskopen auch Intensivmediziner und andere Praktiker eine Rolle spielen.“ So ein Beraterkreis hätte schon der aktuellen Corona-Politik „wesentlich mehr Stabilität und auch Glaubwürdigkeit gegeben“. Stattdessen habe sich die Öffentlichkeit „aus einer Kakophonie von Quellen“ informieren müssen.
Streeck forderte gegenüber FOCUS außerdem, endlich ernstzumachen mit der Digitalisierung der Gesundheitsämter, aber auch dem Ausbau der Pflege-Infrastruktur: „Wir müssen die Berufe attraktiver machen, ihre Bezahlung verbessern und die Ausbildung optimieren. Hier wären Milliardeninvestitionen bestens eingesetzt.“ Außerdem müsse man für künftige Pandemien „eine andere Metrik finden, also Indikatoren, nach denen wir das Infektionsgeschehen bemessen. Infektionszahlen oder Sieben-Tage-Inzidenzen genügen da nicht.“
Streeck zeigte sich skeptisch, dass die vielbeschworene Herdenimmunität bald erreicht sei. „Wir hatten gerade den Fall eines geimpften Arztes, der eine hohe Viruslast im Rachen entwickelte und auch die Familie angesteckt hat.“ Vielleicht seien das „ja nur Einzelfälle. Aber wir müssen das beobachten.“ An Impfstoff mangele es jedenfalls nicht mehr. Im Gegenteil: „Wir haben solche Mengen an Impfstoff, dass die Frage bald beantwortet werden muss, ob und wie wir zumindest Teile davon spenden oder abgeben.“
Heil will Erleichterungen bei Kurzarbeit verlängern
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil will Erleichterungen für Firmen mit Kurzarbeit bis zum Jahresende verlängern. Handel, Gastronomie oder Veranstaltungsbranche litten nach wie vor sehr unter dem Lockdown, sagte der SPD-Politiker in einem Interview mit dem „Handelsblatt“. „Ich will deshalb, dass wir die Möglichkeiten der Kurzarbeit in vollem Umfang bis zum Jahresende verlängern.“ Dazu habe er einen Verordnungsentwurf erarbeitet, den die Regierung gerade abstimme.
Konkret geht es um Sozialversicherungsbeiträge für ausgefallene Arbeitsstunden bei Kurzarbeit, die bis zum 30. Juni zu 100 Prozent vom Staat übernommen werden. Diese Regelung will Heil verlängern. Ansonsten würde nur noch die Hälfte der Beiträge gezahlt. Heil hatte bereits erklärt, die Kurzarbeit sei für die Bundesagentur für Arbeit und den Bundeshaushalt zwar sehr teuer. Damit werde aber die „Rückkehr von Massenarbeitslosigkeit“ verhindert, die für Staat und Gesellschaft viel teurer wäre.
Nach einer Schätzung des Wirtschaftsforschungsinstitutes Ifo waren im April noch 2,7 Millionen Menschen in Kurzarbeit.
Dieburg: Skatepark von Splitt befreit
Unbekannte haben den Skatepark im hessischen Dieburg von Rollsplitt befreit. Die Stadt hatte die Sportanlage wegen Verstößen gegen die Corona-Auflagen zugeschüttet und damit bundesweite Reaktionen ausgelöst. Der Stadt kommt die Aktion nicht ungelegen, wie Bürgermeister Frank Haus der Nachrichtenagentur dpa sagte: Wegen sinkender Inzidenzen im Kreis müsse die Kommune den Platz ohnehin wieder freigeben. „Der Aufwand der Reinigung hat sich nun deutlich verringert“, sagte Haus. Man werde aber weiter die Einhaltung der Corona-Kontaktbeschränkungen kontrollieren.
Die Kehraktion sei zwar nicht angemeldet gewesen, sagte Haus, die Stadt sei aber „aufgrund der deutlich gesunkenen Inzidenz und der damit einhergehenden Lockerungen ab dem kommenden Sonntag“ bewusst nicht eingeschritten.
Wegen Verstößen gegen die Corona-Abstandsregeln war ein Skatepark im hessischen Dieburg mit Splitt aufgeschüttetet worden. Nun ist der Platz wieder frei, Unbekannte haben ihn geräumt. Man habe die Aktion lediglich von der Polizei begleiten lassen, sagte Bürgermeister Frank Haus der Nachrichtenagentur dpa.
Indien: Infektionen vermehrt in ländlichen Regionen
Der indische Premierminister Narendra Modi hat vor einer Ausbreitung der Corona-Welle in ländliche Gebiete gewarnt. Die Menschen, die Behörden und die Regionalregierungen in diesen Regionen müssten gegen die Herausforderung zusammenstehen, sagte Modi auf einer Bauernversammlung. Er teile den Schmerz der Menschen, die Angehörige verloren haben, sagte der Premier.
Giffey: Kinder und Jugendliche vorrangig impfen
Bundesfamilienministerin Franziska Giffey hat sich dafür ausgesprochen, Kindern und Jugendlichen vorrangig zu impfen, sobald Vakzine für ihre Altersgruppen freigegeben sind. „Sie müssen mit Vorrang ein Impfangebot bekommen, sobald der Impfstoff für sie zugelassen ist. Das sind wir Erwachsenen der jungen Generation schuldig», sagte Giffey Nachrichtenagentur dpa. Die Bundesländer müssten nun zügig alles vorbereiten, um den drei Millionen Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen zwölf und 15 Jahren schnell ein Angebot zu machen. Auch Eltern und Fachkräfte, die mit Kindern in Kontakt sind, müssten eine Möglichkeit haben, sich gegen Covid-19 impfen zu lassen.
Um die genannten Gruppen möglichst schnell zu impfen, sei es wichtig, alle Potentiale auszuschöpfen. „Dazu gehören die Impfzentren, Kinder- und Jugendarztpraxen aber auch Impfungen vor Ort in Schulen, Familien- und Jugendzentren durch den Öffentlichen Gesundheitsdienst“, sagte Giffey. Besonders in sozialen Brennpunkten müsse es mobile Impfteams geben, auch das Impfen an Orten wie Moscheen hält die Ministerin für sinnvoll.
Litauen spendet 200.000 Impfdosen
Litauen wird 200.000 Impfstoff-Einheiten an seine osteuropäischen Nachbarn spenden. „Helfen ist die wahre Solidarität“, sagte Außenminister Gabrielius Landsbergis und kündigte an, dass allein 100.000 Dosen für die Ukraine vorgesehen sind. Die übrigen Impfdosen würden an die Länder der „Östlichen Partnerschaft“ geliefert. Dazu gehören auch Weißrussland, Aserbaidschan, Georgien, Moldawien und Armenien.
Polizisten bei Kontrolle angehustet – Geldstrafe für Frau
Nachdem sie bei einer Corona-Abstandskontrolle am Frankfurter Mainufer Polizisten absichtlich angehustet hat, ist eine Frau zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Das Amtsgericht Frankfurt entschied, dass die 30-Jährige 1440 Euro zahlen muss. Das Gericht ging von einem tätlichen Angriff auf Vollstreckungsbeamte aus und erließ einen entsprechenden Strafbefehl. Laut Gericht kann in Pandemie-Zeiten auch ein einfaches, aber bewusstes Anhusten eine Tätlichkeit im strafrechtlichen Sinne darstellen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Italien will Einreisebeschränkungen lockern
Italien will die Quarantänebeschränkungen für Einreisende aus der EU, Großbritannien und Israel vom 16. Mai an lockern. Das teilte das italienischen Gesundheitsministerium mit.
Rund 13.000 Infektionsfälle bei vollständig Geimpften
In Deutschland wurden bisher etwa 13.000 vollständig Geimpfte noch positiv auf das Coronavirus getestet. Das entspricht bei insgesamt mehr als acht Millionen Zweitimpfungen etwa 0,16 Prozent. Es sei aber nicht klar, ob die Erkrankung bei vollem Impfschutz, also mehr als 14 Tage nach der zweiten Impfung, auftrat oder in den Tagen davor, erklärte das Gesundheitsministerium. Impfungen können Corona-Infektionen zwar in den meisten Fällen verhindern, allerdings nicht zu einhundert Prozent.
Man geht außerdem davon aus, dass der Körper nach der zweiten Impfung rund zwei Wochen braucht, um den vollen Impfschutz aufzubauen. Nach der ersten Impfung wurden nach Daten des Gesundheitsministeriums etwa 44.000 Covid-19-Fälle gemeldet. Das entspricht bei mehr als 28,5 Millionen Erstgeimpften etwa 0,15 Prozent.
Handwerk: Verluste für viele Betriebe kaum aufholbar
Fortschritte beim Impfen und sinkende Corona-Infektionszahlen lassen die Handwerksbetriebe in Deutschland wieder etwas positiver in die Zukunft blicken. Wie aus dem Konjunkturbericht des Branchenverbands ZDH hervorgeht, erwarten sie, dass die Geschäfte in der zweiten Jahreshälfte wieder deutlich anziehen.
Zugleich wirkten die Corona-Einschränkungen aber nach, sagte Generalsekretär Holger Schwannecke. „Die daraus resultierenden Umsatzverluste werden in vielen Gewerken auch dann kaum auszugleichen sein, wenn die betroffenen Betriebe im weiteren Jahresverlauf wieder voll umfänglich tätig werden könnten.“ Der Branchenverband rechnet für das laufende Jahr insgesamt mit einem Umsatzwachstum von einem Prozent.
Doch selbst dieses verglichen mit Vor-Pandemiejahren geringe Wachstum lasse sich nur erreichen, wenn das Impfen weiter beschleunigt werde und nachhaltige, länger anhaltende Öffnungsschritte möglich mache. Vor allem Zulieferer der Hotellerie und Gastronomie, also Wäschereien und Gebäudereiniger, aber auch Bäcker, Konditoren, Metzger und Bierbrauer hätten häufig Liquiditätsprobleme, sagte Schwannecke.
Spahn mahnt weiter zu Vorsicht
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn warnt angesichts der rückläufigen Corona-Neuinfektionen vor zu forschen Öffnungsschritten. Die Kombination aus sinkenden Inzidenzen und steigendem Impftempo sei gut, sagte Spahn beim Besuch der Bundeswehr-Apotheke. Wenn sich diese Entwicklung fortsetze, „kann das ein guter Sommer werden“, sagte der Minister. „Wichtig ist, dass wir sie halten.“ Spahn verwies darauf, dass die Infektionswerte in den einzelnen Regionen noch sehr unterschiedlich seien. Einige Landkreise im Norden lägen bereits bei einer Inzidenz von unter 35, andere lägen noch über 200.
Wenn es nun etwa in der Gastronomie zu Öffnungen komme, solle dies zuerst in den Außenbereichen geschehen. Spahn sprach dabei auch von kleinen Konzerten und Fußballspielen. Diese könnten testgestützt und in kleiner Anzahl stattfinden. Die Innengastronomie solle erst bei einer Inzidenz von unter 50 wieder starten, sagte Spahn. Dort säßen Menschen ohne Maske länger auf engem Raum zusammen. „Das ist genau die Mischung, die es diesem Virus leicht macht, sich zu verbreiten“, so der Minister.
Dänemark: Bergung von Millionen gekeulter Nerze
Dänemark hat mit dem Ausgraben von etwa vier Millionen Nerzen begonnen, die im Herbst aus Furcht vor einer Coronavirus-Variante gekeult worden waren. Die etwa 13 Tonnen Kadaver sollen verbrannt werden, nachdem Anwohnerinnen und Anwohner die Befürchtung geäußert hatten, die verwesenden Tiere könnten Trinkwasser und einen Badesee verseuchen.
Die Virus-Mutation war im vergangenen Jahr auf dänischen Nerzfarmen festgestellt worden. Aus Sorge, sie könne auf Menschen übertragen werden, ließ die Regierung im November alle 17 Millionen Nerze keulen, obwohl sie gar nicht das Recht hatte, gesunde Tiere zu töten. Erst danach bemühte sie sich um eine Gesetzesänderung. Befürchtungen, die vergrabenen Kadaver könnten das Grundwasser verseuchen, wies sie damals zurück. Landwirtschaftsminister Rasmus Prehn räumte jetzt ein, diese Informationen seien nicht korrekt gewesen. „Ihr Trinkwasser und der Badesee hier waren in Gefahr. Jetzt beseitigen wir die Quelle der Verschmutzung“, sagte Prehn der Zeitung „Politiken“.
Japan: Über 350.000 Unterschriften gegen Olympia
In Japan werden die Rufe nach einer Absage der Olympischen Spiele in Tokio immer lauter. Der japanische Anwalt und Politiker Kenji Utsunomiya hat eine Absage der Spiele gefordert und überreichte der Gouverneurin von Tokio, Yuriko Koike, eine entsprechende Petition mit mehr als 350.000 Unterschriften. Der Schutz des Lebens der Menschen vor dem Coronavirus müsse oberste Priorität haben und nicht die Olympischen Spiele, hieß es darin. Solche Spiele sollten von allen Menschen begrüßt werden, „aber das ist unter den gegenwärtigen Umständen nicht möglich.“
Daher fordere man die Verantwortlichen auf, sie abzusagen, sagte Utsunomiya nach Überreichung seiner Petition. Auch Umfragen zeigen, dass eine Mehrheit der Bevölkerung für eine Absage oder erneute Verschiebung ist. Japans Olympia-Macher und das IOC wollen sie jedoch durchziehen.
Berlin: Außengastronomie ab Pfingsten
Viele Berlinerinnen und Berliner haben schon lange darauf gewartet, dass Cafés und Restaurants zumindest im Freien wieder Gäste bedienen dürfen. Am Dienstag hatte der Senat entsprechende Lockerungen für die Außengastronomie in Aussicht gestellt, am Freitag hat er sie laut der Nachrichtenagentur dpa auch beschlossen – für die Zeit ab Freitag vor Pfingsten (21.5.).
Voraussetzung ist neben einem vor dem Hintergrund der anhaltenden Pandemie obligatorischen Hygienekonzept, dass die Sieben-Tage-Inzidenz bis dahin weiter stabil unter 100 liegt. Dann greift die Bundes-Notbremse nicht mehr, die solche Lockerungen bisher verbietet.
Gäste müssen außerdem einen negativen Corona-Test nachweisen oder vollständigen Impfschutz haben. In den Innenräumen dürfen Gaststätten weiterhin keine Gäste bewirten. Für die Hotels in der Hauptstadt sind noch keine Öffnungsschritte geplant.
Spahn: Längerfristige Lagerkapazitäten für Impfstoffe
Gesundheitsminister Jens Spahn fordert Kapazitäten für eine längerfristige Lagerung von Corona-Impfstoffen. Gesundheits- und Verteidigungsministerium seien darüber im Gespräch, sagt der CDU-Politiker bei einem Besuch im Bundeswehr-Verteilzentrum in Quakenbrück mit Blick auf möglicherweise nötige Nachimpfungen
USA: Mehr als Sechs Jahre Haft für Corona-Betrüger
In den USA ist ein Mann zu mehr als sechs Jahren Haft verurteilt worden, nachdem er etwa 3,9 Millionen Dollar (etwa 3,2 Millionen Euro) an Corona-Darlehen ergaunert und davon unter anderem einen Luxuswagen gekauft hat. Der 29-Jährige aus dem Bundesstaat Florida habe gleich mehrere falsche Anträge eingereicht und darüber hinaus auch anderen Menschen beim Betrug geholfen, teilte das US-Justizministerium mit. Von den erhaltenen Geldern kaufte er sich unter anderem einen Lamborghini für rund 318.000 Dollar. Die Darlehen im Rahmen eines Hilfsprogramms waren eigentlich für von der Corona-Pandemie betroffene Unternehmen vorgesehen. Der Mann habe fälschlicherweise angegeben, Dutzende Angestellte zu haben, denen er die Gehälter fortzahlen müsse. Geld und Luxuswagen seien von den US-Behörden beschlagnahmt worden.
Tagesrekord: 1,35 Millionen Impfungen in Deutschland
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn meldet einen neuen Tagesrekord bei den Impfungen in Deutschland. Demnach wurden am Mittwoch rund 1.353.453 Dosen Corona-Vakzin verimpft. Damit seien knapp 36 Prozent aller Deutschen mindestens einmal geimpft und 10,6 Prozent sogar vollständig geschützt.
Bis Ende Mai werde sich der Schwerpunkt beim Impfen laut Spahn nicht mehr bei den Erst-, sondern den Zweitimpfungen liegen. Dies sei nötig, um den vollen Impfschutz bei denen zu erreichen, die bereits einmal geimpft worden sind. Die Erstimpfungen würden dann wieder im Juni in den Vordergrund rücken, sagt der CDU-Politiker.
Laut RKI hatte es vor dem neuen Tagesrekord in den vergangenen Wochen bereits drei Tage gegeben, an denen über eine Million Impfspritzen gesetzt wurden. Insgesamt wurden demnach bis einschließlich Donnerstag etwa 38,6 Millionen Impfdosen verabreicht. Je nach Bundesland variiert die Impfquote. Die höchste Quote an mindestens Erstgeimpften hat das Saarland mit 40,4 Prozent. Sachsen liegt mit 31,1 Prozent leicht hinter den anderen Bundesländern zurück.
Verband: Kino-Öffnungen lohnen vielerorts noch nicht
Trotz Lockerungen der Corona-Einschränkungen lohnt sich die Öffnung von Kinos nach Ansicht des Branchenverbands HDF vielerorts noch nicht. Die Vorstandsvorsitzende des Hauptverbands Deutscher Filmtheater, Christine Berg, sagte dem Bayerischen Rundfunk: „Die Auflagen sind immer noch so schlecht für uns, dass eine wirtschaftliche Öffnung überhaupt nicht möglich ist. Und dann haben wir auch noch gar kein attraktives Filmangebot.“
Die HDF-Chefin beklagte die Maskenpflicht am Platz in den Kinos. Damit könnten keine Getränke und Knabbereien verkauft werden. „Wir müssen immer noch einen Riesen-Abstand wahren, obwohl wir super Belüftungsanlagen haben“, fügte sie hinzu. Die Auflagen machten einen normalen Betrieb unmöglich.
Trotz Corona-Lockerungen ist eine wirtschaftliche Öffnung der Kinos laut des Hauptverbands Deutscher Filmtheater derzeit noch nicht möglich. Bild: Yorck Kinogruppe
Hinzu komme ein mangelndes Filmangebot: „Da sind wir in der Abhängigkeit von den Verleihern. Und ein Verleiher kommt natürlich mit einem ganz großen Film nur dann, wenn er ihn in Deutschland flächendeckend auch wirklich einsetzen kann.“ Berg geht aber davon aus, dass die großen Filme im Herbst starten werden. Der Hauptverband Deutscher Filmtheater ist mit fast 600 Mitgliedsunternehmen nach eigenen Angaben der größte Kinoverband in Deutschland.
Steigende Infektionszahlen: Singapur verschärft Maßnahmen
Wegen steigender Corona-Infektionszahlen kehrt Singapur zu strikten Kontaktbeschränkungen zurück: Von Sonntag an dürfen sich maximal zwei Menschen in der Öffentlichkeit oder in Privatwohnungen treffen, wie die Behörden des Stadtstaats mitteilten. Das Essen in Restaurants wird untersagt, außerdem gilt eine Home-Office-Pflicht für alle Angestellten, die dies umsetzen können. Die Verschärfungen gelten zunächst bis 13. Juni.
In Singapur war die Ausbreitung des Coronavirus weitgehend unter Kontrolle – bis in den vergangenen Wochen die Infektionszahlen wieder sprunghaft zunahmen. Die Behörden meldeten mehrere Infektionsherde. Unter anderem wurden am Flughafen 46 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet – die meisten von ihnen Airport-Angestellte. Bereits in der vergangenen Woche hatten die Behörden die Corona-Maßnahmen verschärft und unter anderem die Schließung von Fitness-Studios beschlossen.
England: Lockerungen trotz indischer Variante
England hält trotz des Auftauchens einer indischen Variante des Coronavirus an den Plänen für eine schrittweise Aufhebung der Beschränkungen fest. Es gebe in einigen Regionen, in denen die Infektionszahlen stiegen, Besorgnis wegen der Variante, sagt der für die Impfkampagne verantwortliche Staatssekretär Nadhim Zahawi dem Sender Sky News. Doch es gebe keinen Beweis dafür, dass B.1.627.2 sich stärker auf die Menschen auswirke oder dass Impfstoffe nicht dagegen wirkten. Die Impfstoffe seien wirksam. Der Plan, mit der Öffnung zu beginnen, bleibe bestehen.
Die britische Regierung will die Ausbreitung von B.1.617.2 mit gezielten Massentests in betroffenen Regionen verhindern. Im Nordwesten von England sowie in London würden mobile Teams gezielt Tests anbieten und die Nachverfolgung von Kontakten verstärken, wie die britische Regierung mitteilte. Außerdem sollen noch mehr Proben gensequenziert werden.
Brinkhaus will Impfzentren dauerhaft erhalten
Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus hat sich für eine dauerhafte Vorhaltung der Impfzentren auch über die aktuelle Corona-Pandemie hinaus ausgesprochen. „Wir sollten prüfen, ob wir die Infrastruktur der Impfzentren nicht dauerhaft in Reserve halten können, denn das wird nicht die letzte Pandemie gewesen sein, die wir erleben werden“, sagte Brinkhaus der Düsseldorfer „Rheinischen Post“. „Auch wenn die Impfzentren in den nächsten Jahren nicht erneut zum Einsatz kommen, ermöglichen sie uns im Notfall, schnell zu reagieren“, sagte er. „Diese zusätzliche Infrastruktur ist wichtig, um Handlungsfähigkeit zu behalten.“
Corona lässt Fleischproduktion sinken
Im Corona-Jahr 2020 ist in Deutschland weniger Fleisch erzeugt worden. Im Vergleich zum Vorjahr sank der Wert des produzierten Fleisches um rund vier Prozent auf rund 38,6 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. 2019 war mit 40,1 Milliarden Euro der höchste Wert seit zehn Jahren erreicht worden. Zu dem jüngsten Rückgang dürfte laut Destatis die Corona-Pandemie beigetragen haben. „Einige Produktionsbetriebe mussten etwa wegen Verstößen gegen Hygieneschutzauflagen und hohen Ansteckungszahlen unter den Beschäftigten zeitweise schließen.“
Zugleich greifen Verbraucher verstärkt zu vegetarischen oder veganen Alternativen zu Fleisch. Im Jahr 2020 produzierten die Unternehmen hierzulande im Vergleich zum Vorjahr knapp 39 Prozent mehr Fleischersatzprodukte. Von knapp 60.400 Tonnen stieg die Produktion auf gut 83.700 Tonnen. Der Wert dieser Produkte erhöhte sich im gleichen Zeitraum von 272,8 Millionen Euro auf 374,9 Millionen Euro (+37 Prozent). Diese Daten werden erst seit 2019 erhoben, somit ist nun erstmals ein Vorjahresvergleich möglich.
Indien: Infektionszahlen weiterhin hoch
In Indien verzeichnet das Gesundheitsministerium 343.144 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Die Gesamtzahl der nachgewiesenen Infektionsfälle steigt damit auf 24,05 Millionen. 4000 weitere Menschen starben in Zusammenhang mit dem Virus, insgesamt sind es nun 262.317 Todesfälle. Allein in dieser Woche verzeichnen die Behörden 1,4 Millionen weitere Ansteckungsfälle und mehr als 16.000 Tote. Die Dunkelziffer in dem Land mit seinen mehr als 1,36 Milliarden Einwohnern dürfte Experten zufolge deutlich höher sein.
Frankfurter Flughafen: 84 Prozent weniger Fluggäste
Die Corona-Pandemie hat den Frankfurter Flughafen weiter fest im Griff. Trotz der Osterferien blieb die Zahl der abgefertigten Passagiere am größten deutschen Flughafen wie schon in den Vormonaten unter der Millionen-Marke. Im Vergleich zum April 2019, also bevor die Pandemie den Flugverkehr weltweit massiv beeinträchtigt hatte, sank die Zahl der Passagiere um fast 84 Prozent auf knapp 984.000, wie der Flughafenbetreiber Fraport in Frankfurt mitteilte.
Im Vergleich zum April 2019, also bevor die Pandemie den Flugverkehr weltweit massiv beeinträchtigt hatte, sank die Zahl der Passagiere am Frasnkfurter Flughafen um fast 84 Prozent auf knapp 984.000. Bild: dpa
Im Vergleich zum Vorjahresmonat zog die Zahl der Passagiere allerdings um 423 Prozent an. Der April 2020 war der erste Monat, in dem Fraport die Corona-Folgen voll zu spüren bekommen hatte. Über die ersten vier Monate des laufenden Jahres gesehen ging die Zahl der Passagiere um 69 Prozent auf mehr als 3,4 Millionen zurück – im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2019 sei dies ein Rückgang um 83 Prozent.
Griechenland lockt Touristen mit hohen Impfquoten
Am Samstag wird in Griechenland offiziell die Tourismus-Saison eingeläutet – Gastronomen, Hoteliers und Ladenbesitzer erwarten sie mit Hoffnung und Bangen gleichermaßen. Auch wegen des Saisonstarts wird in den Urlaubszielen kräftig geimpft – um Touristen mit „covid-freien Inseln“ zu locken.
Auf der Insel Milos etwa und anderen griechischen Eilanden könnten so in den kommenden Wochen Impfquoten von bis zu 90 Prozent erreicht werden – nicht zuletzt, weil die Menschen vom Tourismus leben, wie Konstantinos Makris, Chef des örtlichen Gesundheitszentrums, der Nachrichtenagentur dpa sagte. Die Tourismusbranche trägt normalerweise fast 20 Prozent zur griechischen Wirtschaftsleistung bei – und war im vergangenen Jahr wegen Corona um mehr als 75 Prozent eingebrochen. Die einzige Lösung scheint der Kampf gegen das Virus.
Anwohner der griechischen Insel Iraklia warten vor einem Impfzentrum auf ihre Corona-Impfung. Bild: dpa
Im Kampf gegen das Virus und um den Tourismus wiederzubeleben hatte die Regierung daher ein Sonder-Impfprogramm für die griechischen Inseln beschlossen. Athen hatte allen Inselbewohnern ein Impfangebot gemacht, um so auch Touristen zu locken. Nur große Eilande wie Kreta mit seinen rund 600.000 Einwohnern sind ausgenommen – dort wird wie auf dem Festland nach Alter und Vorerkrankung priorisiert. „Die Nachfrage der Bürger ist enorm“, sagt Mediziner Makris. „Ich gehe davon aus, dass bis Mitte Juni mehr als 90 Prozent der Inselbewohner über 18 geimpft sein werden.“ Auf Milos leben rund 5000 Menschen, geimpft werden laut Makris rund 300 pro Tag. Andere Inseln geben ähnlich gute Prognosen ab und sind mit ihren Impfprogrammen sogar noch früher fertig, berichten griechische Medien.
Kein Party-Sommer auf Mallorca
Die Regierungschefin der Balearen, Francina Armengol, hat einem Party-Sommer auf Mallorca eine vorläufige Absage erteilt. „Erst mit einer höheren Impfrate können wir das Nachtleben wieder öffnen“, sagte Armengol den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Durch zu schnelle Öffnungsschritte würden wir die großen Opfer, die unsere Bevölkerung bei der Bekämpfung der Pandemie erbracht hat, gefährden.“
Priorität habe jetzt der verantwortungsvolle Tourismus, sagte die Regierungschefin. „Wir wünschen uns viele Familien, Sport-, Kultur- und Gastronomietouristen.“ Schwierig sei es hingegen mit Partyurlaub. „Das Nachtleben folgt später, wahrscheinlich nicht mehr in diesem Sommer“, stellte Armengol klar.
Die Regierungschefin versprach grundsätzlich eine sichere Sommersaison 2021. „Unsere Bürgerinnen und Bürger haben in den vergangenen Monaten große Opfer gebracht, um ein niedriges Infektionsgeschehen zu erreichen“, sagte sie. Seit sieben Tagen liege die Inzidenz unter 25. „Damit können wir die Sicherheit für die Touristen und die einheimische Bevölkerung garantieren.“
USA: Maskenpflicht für Geimpfte weitgehend aufgehoben
Nach neuen Empfehlungen der US-Gesundheitsbehörde CDC können geimpfte Menschen in den USA nun auch in Innenräumen die Masken ablegen. „Heute ist ein großer Tag für Amerika in unserem langen Kampf gegen das Coronavirus“, sagte US-Präsident Joe Biden im Weißen Haus. „Wenn Sie vollständig geimpft sind, müssen Sie keine Maske mehr tragen.“ Biden betonte, das gelte nicht für Menschen, die noch keinen vollen Impfschutz haben.
Die CDC hatte zuvor Richtlinien veröffentlicht, nach denen vollständig geimpfte Personen nicht nur draußen, sondern auch in geschlossenen Räumen meist keine Maske mehr tragen müssen. Den neuen CDC-Empfehlungen zufolge müssen Personen mit vollem Impfschutz auch keine Abstandsgebote in Innenräumen mehr einhalten. Die Ankündigung dürfte zum Beispiel die Rückkehr in Büros erleichtern.
Das Tragen einer Maske ist nach CDC-Angaben aber weiter in dicht gedrängten Situationen wie etwa in Flugzeugen, Zügen, Bussen Krankenhäusern oder Flughäfen gefordert. Eine Maskenpflicht gilt demnach auch, wenn sie beispielsweise von örtlichen Behörden, Arbeitgebern oder Geschäften vorgeschrieben wird.
Maas schließt weitere Corona-Rückholaktion aus
Bundesaußenminister Heiko Maas schließt eine erneute Rückholaktion für gestrandete Urlauber wegen der Corona-Pandemie aus. „Wenn sich in bestimmten Ländern die Pandemielage verschlechtern sollte, darf das heute, im Jahr 2021, anders als noch im vergangenen Jahr, niemanden mehr überraschen“, sagte Maas den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Jeder einzelne habe Erfahrung mit dem Coronavirus gesammelt. „Auch die Reiseveranstalter und Fluggesellschaften hatten Gelegenheit, sich auf die Situation einzustellen“, betonte der Minister. Die Menschen könnten sich aber weiterhin im Notfall immer auf die weltweit mehr als 200 deutschen Botschaften und Konsulate verlassen. „Wer strandet, dem wird mit Rat und Tat geholfen, bis die Heimreise gelingt“, versicherte Maas.
Deutschlandtrend: Zwei Drittel mit Krisenmanagement unzufrieden
Knapp zwei Drittel der Menschen in Deutschland sind laut DeutschlandTrend für das ARD-Morgenmagazin aktuell unzufrieden damit, wie die Politik die Corona-Maßnahmen begründet und erklärt. Allerdings hat sich der Anteil der Unzufriedenen gegenüber dem April verringert. 65 Prozent der Wahlberechtigten sind demnach unzufrieden damit, wie die Corona-Maßnahmen kommuniziert werden. Im Vergleich zum April sind dies 7 Prozentpunkte weniger. Zufrieden mit der Erklärung und Begründung der Schritte sind 32 Prozent der Befragten, 5 Prozentpunkte mehr als im April.
Gegenüber April von 15 auf 36 Prozent gestiegen ist die positive Bewertung der Impfkampagne. 62 Prozent sind mit dem Impfmanagement unzufrieden, 21 Prozentpunkte weniger als Anfang April. Die Bewertung der Impfkampagne hängt laut Umfrage stark vom Alter der Befragten ab. Bei den über 65-Jährigen stellt die Hälfte (50 Prozent) der Impfkampagne ein positives Zeugnis aus, bei den unter 65-Jährigen sind es nur etwa drei von zehn.
Hausärzteverband zweifelt an Startdatum für Impfpass
Der Deutsche Hausärzteverband zweifelt an der geplanten Einführung eines digitalen Impfpasses bis Ende Juni. Es deute wenig darauf hin, dass der Ausweis bis zum Beginn der Reisesaison im Sommer flächendeckend verfügbar sein werde, sagte Verbandschef Ulrich Weigeldt der „Augsburger Allgemeinen“. „Da darf man mit Blick auf bürokratische Vorgaben und weitere leidvolle Verkomplizierungen schon Zweifel haben, ob den vollmundigen Ankündigungen dann auch zeitnah Taten folgen werden.“
Unabhängig davon dürfe Hausarztpraxen „keinesfalls noch mehr Bürokratie aufgebürdet werden“, sagte der Ärztefunktionär. Umso wichtiger sei, dass der von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) anerkannte gelbe Impfausweis als Nachweis gültig bleibe.
Der Deutsche Hausärzteverband zweifelt an der geplanten Einführung eines digitalen Impfpasses bis Ende Juni.
Deutschland will gemeinsam mit der EU noch im Juni einen digitalen Corona-Impfnachweis einführen. Bei bereits vorher vollständig Geimpften soll der Impfstatus aus dem analogen Impfpass übertragen werden. Jedoch sind bereits gefälschte Impfpässe im Umlauf.
Japan weitet vor Olympia Corona-Notstand aus
Angesichts weiter steigender Infektionszahlen weitet Japan den Corona-Notstand weniger als drei Monate vor den geplanten Olympischen Spielen nochmals aus. In den Präfekturen Hokkaido, Okyama und Hiroshima müssten bis 31. Mai ebenfalls strengere Restriktionen umgesetzt werden, gab der zuständige Minister Yasutoshi Nishimura bekannt. Die Regierung hatte erst kürzlich den Notstand für die Olympia-Stadt Tokio abermals verlängert und auf insgesamt sechs Regionen ausgeweitet. Für Hokkaido, Okayama und Hiroshima war eigentlich nur ein Quasi-Notstand vorgesehen gewesen, doch Experten drängten darauf, auch dort strengere Maßnahmen zu ergreifen.
Sieben-Tage-Inzidenz erstmals seit 20. März unter 100
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz hat nach Daten des Robert Koch-Instituts erstmals seit dem 20. März wieder die Schwelle von 100 unterschritten. Am Vortag hatte das RKI die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche mit 103,6 angegeben, am Freitag vor einer Woche mit 125,7. Der bisher höchste Inzidenz-Wert hatte bei 197,6 am 22. Dezember vergangenen Jahres gelegen. Die deutschen Gesundheitsämter meldeten dem RKI binnen eines Tages 11.336 Neuinfektionen. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 18.485 Neuansteckungen gelegen. Deutschlandweit wurden den Angaben zufolge binnen 24 Stunden 190 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 284 Tote gewesen.
Maas – Sommerurlaub für alle möglich
Außenminister Heiko Maas geht davon aus, dass die Deutschen im Sommer wieder in den Urlaub fahren können. „Wir dürfen uns Hoffnung machen, dass sich das Leben bald wieder normalisiert, wenn die Infektionszahlen weiter sinken und die Impfkampagne Fortschritte macht“, sagt der SPD-Politiker der Funke Mediengruppe. Dies gelte auch für Nicht-Geimpfte. „Ich gehe derzeit davon aus, dass mit umfassenden Test- und Hygienekonzepten im Sommer auch Nicht-Geimpfte die Möglichkeit zu Urlaub haben werden.“
Maas wendete sich gegen Befürchtungen, mehr Freiheitsrechte für Geimpfte könnten zu einer Zwei-Klassen-Gesellschaft führen. „Wir sprechen nicht darüber, Sonderrechte für Geimpfte zu schaffen, sondern Einschränkungen von Grundrechten aufzuheben, wo sie nicht mehr gerechtfertigt sind.“ Für Nicht-Geimpfte bestehe die sehr reale Gefahr durch das Virus vorerst weiter.