Hansa Rostock: Fußball mit Zuschauern im Ostseestadion?
17. Mai 2021Die Sieben-Tage-Inzidenz ist in Hamburg erstmals seit Mitte Oktober wieder unter die 50er-Marke gefallen. Unionsfraktionschef Brinkhaus warnt vor zu schnellen Lockerungen der Maßnahmen. Alle Entwicklungen im Liveblog.
- Inzidenz in Hamburg unter 50
- Spahn: 40 Millionen Impfdosen verabreicht
- Lockerungen in Berlin ab Mittwoch
- Lockerungen in Großbritannien und den Niederlanden
- RKI registriert 5412 Neuinfektionen
- Impfpriorisierungen enden in einigen Bundesländern
- Höchste Inzidenzen im Erzgebirgskreis und in Schweinfurt
Marathon in New York findet in diesem Jahr statt
Der legendäre New-York-Marathon, der 2020 wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden musste, soll in diesem Jahr wieder starten. Das Großereignis soll am 7. November stattfinden, ab dem 8. Juni können sich Teilnehmer registrieren, teilte New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo mit. Allerdings dürfen wegen der anhaltenden Auswirkungen der Pandemie in diesem Jahr nur 33.000 statt der üblichen etwa 55.000 Menschen dabei sein. Weitere Details wurden zunächst nicht mitgeteilt.
Österreich erlaubt Einreise aus Deutschland ohne Quarantäne
Österreich erlaubt von Mittwoch an die Einreise aus Deutschland ohne Quarantäne. Das erklärte Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein mit Verweis auf eine neue Verordnung. Verpflichtend bleibe allerdings der Nachweis einer Impfung, Testung oder Genesung. „In vielen Staaten gehen die Infektionszahlen zurück, daher können wir parallel zu den Öffnungsschritten im Land auch Erleichterungen bei der Einreise nach Österreich umsetzen“, sagte Mückstein. Als Impfnachweis würden die Impfstoffe anerkannt, die von der EU-Arzneimittel-Agentur EMA zugelassen worden seien oder den entsprechenden Prozess der Weltgesundheitsorganisation erfolgreich durchlaufen hätten.
Die Quarantäne bei Einreise entfällt auch für Belgien, Bulgarien, Dänemark, Frankreich, Griechenland, Italien, Portugal, Spanien, Schweiz, Tschechien und Ungarn. Für Regionen mit Virusvarianten oder Hochinzidenzgebiete würden weiterhin strengere Regeln gelten. Falls ein Test nicht vorgelegt werden könne, müsse dieser innerhalb von 24 Stunden in Österreich gemacht werden. Vor jeder Einreise sei weiter eine elektronische Registrierung nötig.
Verbände weisen Vorwürfe zu Intensivstationen zurück
Verbände um die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) haben Zweifel an einer drohenden Überlastung der Intensivstationen in der Corona-Krise zurückgewiesen. Für Aufsehen hatte zuvor das Thesenpapier eines Forscherteams um den Arzt und Ökonomen Matthias Schrappe gesorgt, das nach Ansicht der Verbände „auf Fehleinschätzungen und mangelnder Kenntnis der tatsächlichen Lage in Kliniken“ basiert. So behaupten die Verfasser etwa, offizielle Statistiken seien falsch oder im Nachhinein korrigiert worden.
Die Autoren machen das unter anderem an der Gesamtzahl an Intensivbetten für den Stichtag 30. Juli 2020 fest. An dem Tag seien zunächst 33.367 gemeldet worden, heute findet man für das Datum in den Zeitreihen der Divi dagegen 30.340 Betten. Dem entgegnen die Verbände, im Verlauf der Pandemie seien die Betten der Kinderintensivstationen aus der Gesamtzahl herausgerechnet worden. „Diese spielen für die Versorgung von Covid-19-Patienten keine Rolle“, heißt es in einer Mitteilung. Auf die Veränderung sei „in sämtlichen Statistiken aber auch explizit hingewiesen“ worden.
Dem Bundesgesundheitsministerium liegen nach eigener Aussage hinsichtlich der Intensivbetten-Zahlen keine Anhaltspunkte für eine nachträgliche Manipulation vor.
Stau vor dem Hamburger Impfzentrum
Am Wochenende kamen zu wenig, jetzt waren es zu viele: Am Hamburger Impfzentrum gab es heute lange Wartezeiten. Ein Grund dafür ist wohl auch, dass viele Menschen vergessene Impftermine nachholen wollten.
USA wollen 20 Millionen zusätzliche Corona-Impfdosen ins Ausland schicken
Im Kampf gegen die Corona-Pandemie werden die USA 20 Millionen zusätzliche Impfdosen in andere Länder schicken. Die in den USA zugelassenen Vakzine sollten bis Ende Juni ausgeliefert werden, sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki. Damit haben die USA Lieferungen von insgesamt 80 Millionen Impfeinheiten ins Ausland zugesagt.
Das Weiße Haus hatte Ende April angekündigt, 60 Millionen Corona-Impfdosen des Herstellers AstraZeneca an andere Länder abgeben zu wollen. Das Vakzin des britisch-schwedischen Pharmakonzerns ist in den USA bislang nicht zugelassen. Im Einsatz sind dagegen die Impfstoffe von BioNTech/Pfizer, Moderna und Johnson & Johnson.
In den USA hat die Impfkampagne rasche Fortschritte gemacht. Inzwischen haben rund 60 Prozent der Erwachsenen mindestens eine Impfdosis erhalten, rund 47 Prozent der erwachsenen Bevölkerung sind vollständig geimpft. In zahlreichen Schwellen- und Entwicklungsländern kommen die Impfungen dagegen nur langsam voran.
Indische Coronavirus–Variante im Kreis Pinneberg bestätigt
Die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als besorgniserregend eingestufte indische Coronavirus-Variante ist im Kreis Pinneberg aufgetreten. Ein Speziallabor habe die Infektion eines Reiserückkehrers aus Indien mit der Variante B.1.617.2 bei der Sequenzierung bestätigt, teilte die Kreisverwaltung am Montag mit. Drei weitere Familienmitglieder hätten sich ebenfalls infiziert. Alle Personen seien in häuslicher Quarantäne.
„Zurzeit scheinen keine weiteren Kontaktpersonen betroffen zu sein“, schrieb die Kreisverwaltung. Die Einreise des infizierten Rückkehrers aus Indien liege bereits einige Zeit zurück, hieß es. Die indische Virusvariante hatte auf dem asiatischen Subkontinent zu einer drastischen Welle an Infektionen und Todesfällen geführt.
Neue Impfreihenfolge in Bulgarien
In Bulgarien sollen ältere und chronisch kranke Menschen nun vorrangig gegen das Coronavirus geimpft werden. Nur den von der bisherigen Impfgruppe vier erfassten Menschen soll jetzt an vier Wochentagen von den Hausärzten oder in Impfzentren ein Corona-Vakzin verabreicht werden. Die neue Priorisierung wurde von Interims-Gesundheitsminister Stojtscho Kazarow angeordnet. Dieser rief die Bulgaren auf, sich gegen Covid-19 impfen zu lassen.
Nach dem Impfplan der bisherigen Regierung von Ex-Ministerpräsident Boiko Borissow wurden bisher drei andere Risiko-Gruppen vorrangig geimpft. Dazu gehörten unter anderem Klinikpersonal, Apotheker, Heiminsassen und Beschäftigte in lebenswichtigen Bereichen. Bislang wurden in dem Balkanland mit einer Bevölkerung von 6,9 Millionen Menschen 1,1 Millionen Impfdosen verabreicht. An oder mit dem Coronavirus starben bis Montag insgesamt 17.259 Menschen. Damit gehört Bulgarien zu den EU-Ländern mit der höchsten Corona-Sterblichkeit.
Toni Kroos positiv auf Corona getestet
Fußball-Nationalspieler Toni Kroos von Real Madrid ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das teilte sein Verein mit. Der 31-Jährige ist schon seit Freitag in Quarantäne, weil sich eine seiner Kontaktpersonen mit Corona angesteckt hatte. Um wen es sich dabei handelte, teilte Real nicht mit.
Der Mittelfeldspieler fehlt Real damit in der entscheidenden Phase des Titelrennens in Spanien. Real liegt vor dem abschließenden Spieltag der Primera División auf Rang zwei, zwei Punkte hinter Lokalrivale Atlético. Letzter Gegner ist am Samstag der FC Villarreal. Atlético spielt zur gleichen Zeit gegen Real Valladolid.
Indische Variante breitet sich in Großbritannien aus
Die zunächst in Indien entdeckte Variante des Coronavirus breitet sich in Großbritannien weiter aus. Es gebe landesweit 2323 bestätigte Fälle, sagte Gesundheitsminister Matt Hancock. Das sind gut 1000 mehr als noch am 12. Mai. Vor allem die mittelenglischen Städte Bolton und Blackburn sind betroffen. Es gebe Hinweise, dass die Variante ansteckender sei als die bisher bekannten Formen. Aber der Umfang sei noch unbekannt.
Hancock betonte, frühe Analysen legten nahe, dass die Impfungen gegen die Variante schützten. Zwar werden in Bolton und Blackburn insgesamt 27 Menschen wegen der Variante in Kliniken behandelt. Diese Patienten seien aber nicht geimpft gewesen, sagte Hancock. „Impfungen retten Leben“, sagte Hancock und rief alle Menschen auf, sich eine Spritze geben zu lassen. In Bolton hatte am Wochenende großer Andrang auf Impfungen geherrscht. Bisher sind mehr als 20 Millionen Menschen in Großbritannien vollständig gegen das Virus geimpft, knapp ein Drittel der Bevölkerung. Von diesem Dienstag an dürfen alle über 37-Jährigen einen Termin machen.
Kritik an Aufhebung der Impf-Priorisierung ab 7. Juni
Die geplante Aufhebung der Impfpriorisierung ab 7. Juni stößt auf Kritik. Der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Brysch, sagte der „Rheinischen Post“: „Nicht ein Datum darf das Ende der ethischen Reihenfolge bei der Impfung bestimmen. Allein der Impffortschritt in den drei Prioritätsgruppen muss der Maßstab für das Ende der Priorisierung sein.“ Er warf Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) vor, dieser kapituliere vor den Alleingängen der Ministerpräsidenten: „Es war ein Fehler, dass nicht der Bundestag die Regeln festgesetzt hat. Kommt im Herbst die notwendige Auffrischungsimpfung für wenigstens 60 Millionen Menschen, sind alle ethischen Leitplanken demoliert. Dann werden nicht mehr die Schwachen und relevanten Berufsgruppen geschützt, sondern es regieren die Starken und Schnellen.“
BioNTech-Vakzin künftig länger bei Kühlschrank-Temperaturen lagerbar
Der Corona-Impfstoff von BioNTtech kann künftig länger bei höheren Temperaturen aufbewahrt werden. Studien hätten ergeben, dass das Vakzin 31 Tage bei Kühlschrank-Temperaturen von zwei bis acht Grad Celsius gelagert werden könne und nicht wie bisher praktiziert nur fünf Tage, teilte die Mainzer Pharmafirma mit. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA habe einer entsprechenden Änderung der Lagervorschriften zugestimmt. Bisher war eine längere Aufbewahrung nur bei Temperaturen von minus 80 bis minus 60 Grad erlaubt, was logistisch bei längeren Wegen oder der Lagerung in Arztpraxen schwierig war.
Südafrika beginnt mit groß angelegter Impfkampagne
Nach langer Verzögerung hat Südafrika nun sein groß angelegtes Impfprogramm gegen das Coronavirus begonnen. Unter den Augen von Gesundheitsminister Zweli Mkhize bekamen mehrere Menschen einer Altenpflegeeinrichtung westlich von Johannesburg ihre erste Impfdosis. Zu den ersten geimpften Senioren gehörte der 89-jährige Friedensnobelpreisträger und ehemalige Erzbischof Desmond Tutu. Bis Ende Juni sollen mehr als fünf Millionen Menschen über 60-Jährige geimpft sein – wenn die Lieferungen das Land so erreichen, wie geplant. Laut Gesundheitsminister Mkhize erwartet Südafrika in den nächsten sechs Wochen 4,5 Millionen Dosen des Biontech/Pfizer-Vakzins und zwei Millionen Dosen des Impfstoffs von Johnson & Johnson.
Obwohl Südafrika vor einer dritten Corona-Welle steht und mit mehr als 1,6 Millionen Infektionen und 55.210 Todesfällen das am stärksten vom Virus betroffene Land Afrikas ist, lief die Impfkampagne bislang schleppend. Weniger als 480.000 Menschen – also ein Prozent der Bevölkerung – wurden seit Februar geimpft.
WHO: Hersteller sollen globale Impf-Allianz Covax bevorzugen
Die Weltgesundheitsorganisation WHO plädiert für vorgezogene Lieferungen an die internationale Covax-Allianz für einen weltweit gerechten Zugang zu Corona-Impfstoffen. „Wir brauchen die Dosen jetzt und fordern (Impfstoffhersteller) auf, die Lieferungen so schnell wie möglich vorzuziehen“, sagt WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus. Das Programm ist stark von den AztraZeneca-Impfstoff-Exporten aus Indien abhängig. Viele dieser Dosen werden aber derzeit in Indien verwendet, da das Land schwer von der Pandemie betroffen ist.
Japan: Olympia-Skepsis angesichts der Corona-Krise
Die Vorfreude auf die Olympischen Spiele ist in Japan längst verflogen. Nach Umfragen lehnen immer mehr Japaner die Spiele ab, bei Athleten und Sponsoren wachsen die Zweifel. Damit wächst der Druck auf die Regierung.
Spahn: Bund und Länder heben Impfpriorisierung ab 7. Juni auf
Bund und Länder heben die Impfpriorisierung ab dem 7. Juni auf. Gesundheitsminister Jens Spahn kündigt außerdem an, dass ab dem 7. Juni auch die Betriebs- und Privatärzte in die Impfkampagne eingebunden werden.
Mallorca darf nachts eine Stunde länger ausgehen
Angesichts sinkender Corona-Zahlen auf Mallorca soll die nächtliche Ausgangssperre ab Sonntag erst um Mitternacht beginnen. Eine Stunde mehr Zeit als bisher bleibt den Nachtschwärmern auf der bei Deutschen beliebten Urlaubsinsel damit. Regierungssprecher Iago Negueruela kündigte den Schritt in Palma an. Während der Ausgangssperre, die um 6 Uhr morgens endet, dürfen Einheimische wie Urlauber ihre Unterkunft nur aus triftigem Grund verlassen, etwa wegen Arbeit, eines Arztbesuches oder um zum Flughafen zu kommen.
Lockerungen gibt es auch bei den Bestimmungen zu privaten Treffen: Im Freien sind ab kommenden Sonntag dann Gruppen von bis zu acht Personen statt der bislang sechs erlaubt. In privaten Innenräumen bleibt es bei einer Obergrenze von höchstens sechs Personen, die dann aber künftig aus unterschiedlichen Haushalten kommen dürfen. Die neuen Regeln gelten vorerst für zwei Wochen und müssen noch vom Oberlandesgericht abgesegnet werden, eine Zustimmung galt aber als sicher.
Trotz steigender Gästezahlen blieb die Corona-Inzidenz auf der Baleareninsel vergleichsweise niedrig. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das regionale Gesundheitsministerium am Montag mit 18,97 an.
Giffey will Familienleistungen ausbauen und vereinfachen
Bundesfamilienministerin Franziska Giffey hat in Berlin Pläne für künftige Reformen in der Familienpolitik für die Zeit nach Corona vorgestellt. „Es geht darum, Familien nachhaltig zu stärken, die Infrastruktur in der öffentlichen Betreuung auszubauen und auch die finanzielle Unterstützung gezielt zu erhöhen“, sagte die Ministerin am Montag bei der Präsentation ihrer „Fortschrittsagenda. Sicherheit und Chancen für Familien“.
Wirksame Familienpolitik sei entscheidend, um die Folgen der Corona- Pandemie zu bewältigen, erklärte Giffey. In diesem Zusammenhang komme auch dem Aufholpaket für Kinder mit dem Volumen von zwei Milliarden Euro eine besondere Bedeutung zu. Ihren Angaben nach müssen die familienpolitischen Leistungen nicht nur weiterentwickelt, sondern auch gebündelt und vereinfacht werden.
Touristen kehren nach Portugal zurück
Britische Touristen sind heute an die portugiesischen Strände zurückgekehrt. Mit einem Flugzeug aus Manchester trafen die ersten der mehr als 5000 Reisenden aus Großbritannien ein, die am ersten Tag der gelockerten Reisebeschränkungen an der Algarve erwartet wurden. Begrüßt wurden die Britinnen und Briten am Flughafen von Faro von Mitarbeitern der Behörden, die Gesichtsmasken und Desinfektionsmittel verteilten, sowie vom Chef der örtlichen Tourismus-Behörde. Die Ankommenden mussten einen negativen PCR-Test vorlegen, der nicht älter als 72 Stunden sein durfte.
Sowohl in Portugal als auch in Großbritannien lag die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner zuletzt zwischen drei und vier. Daraufhin wurde beschlossen, die Reisebeschränkungen zu lockern.
Weltwirtschaftsforum auf 2022 verschoben
Das Weltwirtschaftsforum (WEF) sagt sein Jahrestreffen 2021 ab. Die Organisation begründete die Entscheidung mit den Auswirkungen des Coronavirus, das das Reisen erschwere. Der Anlass hätte in drei Monaten in Singapur stattfinden sollen. Stattdessen peile das WEF nun ein Jahrestreffen in der ersten Hälfte 2022 an. Der genaue Zeitpunkt und der Ort hingen von einer Lagebeurteilung im Sommer ab.
Corona in Indien: Leichte Entspannung der Lage
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Indien ist erstmals seit fast vier Wochen unter 300.000 gefallen. Auch die Versorgung der Kranken mit Sauerstoff scheint sich zu verbessern. Doch die Impfkampagne stockt.
Kassenärzte wollen nicht Millionen Impfnachweise nachträglich ausstellen
Deutschlands Kassenärzte wollen keine Impfnachweise für Millionen in Impfzentren geimpfte Bürgerinnen und Bürger ausstellen. „Es ist den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten und deren Teams nicht zuzumuten, solche Nachweise nachträglich für Millionen bereits geimpfter Menschen auszustellen“, sagte der stellvertretende Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Stephan Hofmeister, der Nachrichtenagentur dpa. Bisher wurden 40 Millionen Impfdosen verabreicht, davon knapp 30 Millionen in Impfzentren. KBV-Chef Andreas Gassen sagte: „Der Impfnachweis ist ein Reisedokument, kein medizinisches Dokument.“ Es sei nicht Aufgabe der Ärzte, solche Nachweise auszustellen. „Die Arztpraxis ist kein zweites Bürgeramt.“
Grundsätzlich sei man aber bereit, solche Nachweise für diejenigen auszustellen, die auch in der Praxis geimpft worden seien. Das müsse vergütet werden und dürfe nicht aufwendig sein. Deutschland will gemeinsam mit der EU noch im Juni einen digitalen Corona-Impfnachweis einführen.
Spahn schlägt Ende der Impfpriorisierung ab 7. Juni vor
Bei den Corona-Impfungen in Deutschland soll nach Plänen von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn ab dem 7. Juni keine Priorisierung mit einer festgelegten Reihenfolge mehr gelten. „Damit sind alle Bürgerinnen und Bürger ab 16 Jahren berechtigt, einen Impftermin zu vereinbaren“, heißt es in einem Beschlussentwurf des Bundes für Beratungen mit den Gesundheitsministern der Länder. Er liegt der Nachrichtenagentur dpa vor. Ab 7. Juni solle die Priorisierung bundesweit in Arztpraxen und den regionalen Impfzentren entfallen, heißt es in dem Vorschlag.
Zugleich wird betont, dass aufgrund der aktuell erwarteten Liefermengen nicht gleich alle Impfwilligen bereits im Laufe des Juni geimpft werden könnten. „Die Impfkampagne wird wie angekündigt bis zum Ende des Sommers fortgesetzt werden müssen.“
Impfpass-Fälschungen: NRW-Justizminister für härtere Strafen
Der nordrhein-westfälische Justizminister Peter Biesenbach will sich dafür einsetzen, dass Fälschungen von Impfausweisen mit Freiheitsstrafen bis zu fünf Jahren geahndet werden. „Wer ein gefälschtes Gesundheitszeugnis verwendet, gefährdet die Gesundheit der Menschen seiner Umgebung“, sagte Biesenbach der Nachrichtenagentur dpa. „Das ist hochgradig kriminell.“ Bislang seien solche Taten mit maximal einem Jahr Freiheitsstrafe geahndet worden. „Ich möchte hier aber eine Bestrafung wie bei der Urkundenfälschung erreichen. Deshalb werde ich mich bei der Justizministerkonferenz für einen Strafrahmen bis zu fünf Jahren einsetzen.“
Biesenbach ist derzeit Vorsitzender der Justizministerkonferenz von Bund und Ländern, die Mitte Juni tagen wird. Zuerst hatte der „Kölner Stadt-Anzeiger“ über den Vorstoß berichtet.
Deutsche Flugsicherung: 2020 weniger Starts und Landungen als jemals zuvor
Die Deutsche Flugsicherung (DFS) hat im Corona-Jahr 2020 so wenig Starts, Landungen und Überflüge wie niemals zuvor in ihrer Geschichte registriert. Dies geht aus dem von der DFS veröffentlichten Mobilitätsbericht 2020 hervor. Insgesamt zählte die DFS in Deutschland demnach 1,46 Millionen Starts, Landungen und Überflüge – gut 56 Prozent weniger als noch im Jahr 2019. Knapp die Hälfte des Verkehrsaufkommens lag dabei im ersten Quartal 2020. Der verkehrsschwächste Tag des Jahres 2020 war laut DFS der 12. April – lediglich 756 Flüge wurden über ganz Deutschland gezählt. So viele Flüge zählt normalerweise allein der Flughafen Düsseldorf täglich.
Die Einschränkungen der Reisemöglichkeiten aufgrund der Corona-Pandemie machte sich laut DFS auch in einer Verschiebung der Verkehrssegmente bemerkbar. So handelte es sich 2020 bei gut zwölf Prozent aller Flüge über Deutschland um Inlandsflüge, das waren gut zwei Prozent mehr als im Vorjahr.
Union Berlin: 2000 Fans dürfen bei niedriger Inzidenz ins Stadion
Der 1. FC Union Berlin darf am letzten Spieltag der Fußball-Bundesliga von bis zu 2000 Zuschauern unterstützt werden. Der Berliner Senat hat einem entsprechenden Antrag für die Begegnung gegen RB Leipzig am Samstag zugestimmt. So können Zuschauer noch in dieser Spielzeit in geringer Zahl in das Stadion An der Alten Försterei zurückkehren.
Hamburger Museen und Ausstellungshäuser öffnen morgen
Nach monatelanger Schließung dürfen die Hamburger Museen und Ausstellungshäuser morgen wieder für Besucher öffnen. Voraussetzungen sind neben einem umfassenden Hygienekonzept auch Corona-Test- oder Impfnachweise sowie die Sicherstellung einer Kontaktnachverfolgungsmöglichkeit, wie die Kulturbehörde mitteilte.
Besucherinnen und Besucher müssen demnach einen negativen PCR-Test vorlegen, der nicht älter als 48 Stunden sein darf, oder einen höchstens 12 Stunden alten Schnelltest. Kinder unter sechs Jahren sind davon ausgenommen. Es gilt die Pflicht zum Tragen einer medizinischen Maske. Auch muss die Zahl der Besucher entsprechend der Größe der Fläche begrenzt werden.
Hansa Rostock: Fußball mit Zuschauern im Ostseestadion?
Drittligist Hansa Rostock kann wohl am letzten Spieltag wieder Fans ins Ostseestadion lassen. Das ist das Ergebnis von Beratungen des Clubs mit Vertretern der Landesregierung und der Polizei. Die endgültige Entscheidung will das Kabinett morgen treffen.
Pakistan hebt mehrere Corona-Beschränkungen auf
In Pakistan haben Behörden mehrere Corona-Beschränkungen angesichts sinkender Infektionszahlen aufgehoben. Tausende Menschen reisten nach den Eid-Feiertagen zum Ende des muslimischen Fastenmonats Ramadan wieder zurück an ihre Arbeitsorte, nachdem öffentlicher Verkehr wieder erlaubt worden war. Märkte öffneten erneut vollständig und Büros dürfen nun wieder mit 50 Prozent der Mitarbeiter besetzt werden.
Die Einschränkungen waren Anfang Mai vor allem mit Blick auf die Eid-Feiertage verhängt worden, zu denen sich viele Menschen treffen. In der vergangenen Woche wurde in dem südasiatischen Land ein Rückgang der Neuinfektionen verzeichnet. Bisher wurden in dem Land mit 220 Millionen Einwohnern mehr als 880.000 Infektionen und mehr als 19.600 Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus registriert.
Thailand meldet neue Höchstzahl an Neuinfektionen
In Thailand haben sich binnen 24 Stunden rund 9700 weitere Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Mehr als 6800 und damit mehr als zwei Drittel der Neuinfektionen wurden bei Häftlingen in den Gefängnissen des Landes registriert. Tests in acht Gefängnissen in der Hauptstadt Bangkok und deren Vororten ergaben, dass von 24.000 Insassen fast die Hälfte infiziert waren. Betroffen sind auch Haftanstalten, in denen prominente Demokratie-Aktivisten inhaftiert sind.
Bis April hatte Thailand die Zahl der Corona-Infektionen mit strikten Auflagen relativ niedrig halten können. Seither steigt die Zahl der Fälle, das Land erlebt eine dritte Corona-Welle. Die Zahl der Infektionen stieg seit Ende März von rund 30.000 auf inzwischen mehr als 111.000.
Flugbuchungen bei Eurowings ziehen stark an
Die Buchungen beim Lufthansa-Ferienflieger Eurowings sind mit wachsendem Impffortschritt und Reiseerleichterungen zuletzt deutlich gestiegen. In den vergangenen Wochen hätten sich die Buchungen mehr als verdoppelt, erklärte Eurowings-Chef Jens Bischof. An Spitzentagen zähle der Ferienflieger mehr als 50.000 Buchungen – im Vergleich zu rund 80.000 täglich im Vorkrisenjahr 2019.
„Wir haben heute eindeutig Gewissheit, es ist das Ende des Tunnels“, sagte Bischof. Auch die Reiseveranstalter buchten größere Kontingente. „Man merkt, die Zuversicht kommt zurück.“ Eurowings habe derzeit 45 Flugzeuge in Betrieb, ergänzte Bischof. Das Ziel sei weiterhin, im Sommer 80 Maschinen abheben zu lassen
Hausärzteverband will mehr Freiheiten für AstraZeneca-Erstgeimpfte
Der Deutsche Hausärzteverband befürwortet beim Corona-Impfstoff von AstraZeneca mehr Freiheiten für Erstgeimpfte. „Ansonsten gibt es das Dilemma: Entweder wird AstraZeneca erst gar nicht gewählt. Oder jemand will die zweite Impfung schon nach vier Wochen haben. Das ist aber nicht nur sinnlos, sondern kann sogar negative Effekte haben“, sagte Verbandschef Ulrich Weigeldt der „Wirtschaftswoche“. „Deshalb kann für AstraZeneca gerade ein positiver Anreiz gesetzt werden, wenn nach der ersten Spritze schon die gleichen Freiheiten gelten wie für diejenigen, die zwei Dosen BionTech oder Moderna bekommen haben.“
Bereits nach der ersten Impfung mit einem Vektor-Impfstoff wie AstraZeneca sei der Impfschutz „sehr hoch“, argumentierte Weigeldt. Selbstverständlich dürfe für den vollen Impfschutz nicht auf die zweite Dosis verzichtet werden. Am Wochenende hatte sich auch der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer für Erleichterungen von Astrazeneca-Erstgeimpften ausgesprochen.
80 Prozent der potenziellen Olympia-Starter und Betreuer geimpft
Von den rund 1400 potenziellen deutschen Athleten, Trainern, Betreuern und Ärzten bei den Olympischen Spielen in Tokio sind inzwischen rund 80 Prozent gegen das Covid-19-Virus geimpft worden. Dies gab Alfons Hörmann, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes, bekannt. Für die deutschen Mannschaftsärzte und Mitglieder des Organisationsteams gebe es eine Impfpflicht. „Wir gehen damit einen Schritt weiter als das Internationale Olympische Komitee, das keine Impfpflicht vorgeschrieben hat“, betonte Hörmann.
Sanofi-Impfstoff geht in letzte Testphase
Der Corona-Impfstoffkandidat des französischen Pharmakonzerns Sanofi und des britischen Herstellers GSK geht in die letzte Testphase vor der erhofften Zulassung. Die dritte Phase mit 35.000 Probanden soll zwischen Ende Mai und Anfang Juni beginnen, teilte Sanofi in Paris mit.
Bisherige Tests hätten nach zwei Impfungen mit dem Vakzin in mehr als 95 Prozent der Fälle eine Antikörperbildung ergeben, betonte Sanofi. Der Impfstoff wurde allerdings bislang nicht auf seine Wirksamkeit gegen Varianten überprüft, wie etwa die weit verbreitete britische.
Sanofi rechnet weiter damit, dass der Impfstoff im vierten Quartal auf den Markt kommt. Die Entwicklung hatte sich verzögert, nachdem erste Testreihen bei älteren Menschen im Herbst nicht so gut verlaufen waren wie erhofft.
Singapur schließt Schulen aus Furcht vor neuen Virusvarianten
Aus Furcht vor neuen und ansteckenderen Varianten des Coronavirus schließt Singapur seine Schulen. Ab Mittwoch müssen sämtliche Grund- und Mittel- sowie Oberschüler per Homeschooling lernen, wie die Regierung mitteilte. Grund sei, dass von den neuen Virusvarianten – darunter die zuerst in Indien entdeckte Variante – zunehmend auch Kinder betroffen seien. Am Sonntag hatte der südostasiatische Stadtstaat 38 im eigenen Land übertragene Corona-Fälle registriert, die höchste Zahl an Neuinfektion seit acht Monaten. Am Montag wurden erneut 21 Neuinfektionen gemeldet.
Bundesregierung: Noch keine Entwarnung für den Sommer
Die Bundesregierung sieht trotz der Entspannung der Corona-Lage noch keinen Anlass zur Entwarnung auch für den Sommer. Die täglich fallenden Neuinfektionszahlen und die mit großem Schwung laufende Impfkampagne könnten zuversichtlich machen, aber nicht voreilig, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert. „Wir haben noch nicht die Voraussetzungen dafür erreicht, einen genauso entspannten Sommer wie letztes Jahr zu genießen.“
Ziel müsse bleiben, die Zahl der Ansteckungen deutlich weiter zu senken. Vor einem Jahr habe die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz um diese Zeit bei fünf gelegen, erläuterte Seibert – heute waren es laut Robert Koch-Institut (RKI) 83,1 gemeldete neue Fälle pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen.
Disneyland Paris öffnet Mitte Juni
Nach mehr als sechsmonatiger Schließung wegen der Corona-Pandemie will das Disneyland bei Paris am 17. Juni wieder öffnen. Grundlage sei ein umfangreiches Hygiene- und Sicherheitskonzept, erklärte der Freizeitpark. Vorgesehen ist unter anderem eine Maskenpflicht für alle Besucher ab sechs Jahren.
Das Disneyland bei Paris ist nach eigenen Angaben die größte private Touristenattraktion Europas. Der Park in Marne-la-Vallée östlich von Paris ist wegen der Pandemie seit Ende Oktober geschlossen, die ursprünglich für Februar geplante Wiedereröffnung wurde bereits zwei Mal verschoben.
Von der Leyen: Bis Ende der Woche 200 Millionen Dosen in EU verimpft
In der Europäischen Union werden nach den Worten von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bis Ende der Woche insgesamt rund 200 Millionen Dosen Corona-Impfstoff verabreicht worden sein. Im Juli könnten voraussichtlich 70 Prozent der Erwachsenen in der EU ihre erste Impfung erhalten haben, wenn sie das Angebot annähmen, sagte sie nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen in einer CDU-Vorstandssitzung. Insgesamt habe die EU 250 Millionen Impfdosen erhalten.
Noch im Mai erwarte sie die vom Impfstoffproduzenten Biontech/Pfizer beantragte Zulassung des Vakzins für die Altersgruppe ab 12 Jahren durch die europäische Arzneimittelbehörde EMA, sagte von der Leyen demnach weiter.
Globales Impfprogramm liefert deutlich weniger Dosen als geplant
Das internationale Programm für Covid-19-Impfstoffe, Covax, hat bisher deutlich weniger Dosen verteilt als geplant. In der laufenden Woche würde die ausgelieferte Menge erst bei 65 Millionen liegen, sagte die Exekutivdirektorin des UN-Kinderhilfswerks Unicef, Henrietta Fore, in New York.
Eigentlich hätten es zu diesem Zeitpunkt bereits 170 Millionen Impfdosen sein sollen, betonte die Unicef-Chefin. Nutznießer der Covax-Lieferungen sind vor allem die Menschen in armen Ländern.
Fore erklärte die Engpässe bei Covax in erster Linie mit der Lage in Indien. Die Regierung des Landes, das als größter Impfstoffproduzent der Welt gilt, hatte einen Ausfuhrstopp für Wirkstoffe verhängt, um die eigenen Menschen zu versorgen.
Niederlande öffnen ab Mittwoch weiter
Die Niederlande planen weitere Erleichterungen in dieser Woche. Ab Mittwoch können Vergnügungsparks und Zoos wieder aufmachen, wie Gesundheitsminister Hugo de Jonge mitteilt. Die Außengastronomie darf zwei Stunden länger bis 20.00 Uhr öffnen.
Weitere Aufhebungen von Corona-Beschränkungen sollen in den nächsten drei Wochen folgen. Durch Impfungen sei die Belastung von Krankenhäusern gesunken.
Sieben-Tage-Inzidenz in Hamburg sinkt unter 50
Erstmals seit Mitte Oktober ist die Sieben-Tage-Inzidenz in Hamburg wieder unter die 50er-Marke gefallen. Laut Gesundheitsbehörde lag die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche bei 48,1. 95 neue Fälle kamen demnach zu Wochenbeginn hinzu. Das waren sieben weniger als am Sonntag und 97 weniger als am vergangenen Montag. Vor einer Woche hatte die Sieben-Tage-Inzidenz 83,9 betragen.
Der rot-grüne Senat will am Dienstag über weitere Lockerungsschritte wie die Öffnung der Außengastronomie entscheiden.
Hersteller forschen an Wirkstoffen gegen Mutationen
Die Hersteller von Corona-Wirkstoffen arbeiten bereits an der nächsten Generation von Vakzinen, die gegen die Covid-Varianten helfen sollen. Wer ist beim Impfstoff 2.0 vorn?
Ansteckungs-Rekord in Thailand
Thailand hat die höchste Zahl an Neuinfektionen seit Beginn der Pandemie verzeichnet. Die Behörden meldeten mehr als 9600 neue Fälle binnen 24 Stunden – 70 Prozent davon in Gefängnissen. Das Land galt lange als Vorzeigestaat in der Virus-Bekämpfung, doch seit einigen Wochen steigen die Zahlen rasant. Für Touristen ist Thailand weiter gesperrt.
Starker Corona-Ausbruch in Taiwan
Lange Zeit galt Taiwan als Vorbild bei der Bekämpfung des Coronavirus. Nun hat das Land mit dem stärksten Ausbruch seit Beginn der Pandemie zu kämpfen. Am Montag verzeichnete der Inselstaat laut Behörden 333 neue Infektionen. Seit Beginn der Pandemie gab es bislang insgesamt rund 2000 Infektionen – mehr als ein Viertel der Fälle stammt damit aus den vergangenen Tagen. Als Konsequenz kündigten die Behörden ein Einreise-Verbot für Ausländer an, deren Wohnsitz nicht Taiwan ist.
Lockerungen in Berlin ab Mittwoch
In Berlin ist die Sieben-Tage-Inzidenz fünf Werktage in Folge unter 100 geblieben. Somit treten ab Mittwoch Lockerungen in Kraft. Unter anderem dürfen Museen und Gedenkstätten wieder öffnen, die nächtlichen Ausgangsbeschränkungen gelten nicht mehr.
Erzgebirgskreis und Schweinfurt mit höchsten Inzidenzen
Der Erzgebirgskreis in Sachsen und Schweinfurt in Bayern sind mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von jeweils 228,4 derzeit die bundesweiten Corona-Hotspots. Im Vergleich der Bundesländer liegt laut Robert Koch-Institut Thüringen mit einer Inzidenz von 122,5 an der Spitze, gefolgt von Sachsen mit 112,3 und Baden-Württemberg mit 101,1. Den mit Abstand niedrigsten Wert verzeichnet weiter Schleswig-Holstein mit 35,1.
Brinkhaus: „Pandemie ist noch nicht vorbei“
Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus hat vor zu schnellen Lockerungen der Corona-Maßnahmen gewarnt. „Wir können uns freuen, dass das Impfen viel besser läuft als Anfang des Jahres. Aber wir müssen aufpassen, dass wir uns nicht zu früh freuen“, sagt der CDU-Politiker auf RTL/ntv. „Die Pandemie ist noch nicht vorbei. Im letzten Sommer hatten wir Inzidenzen von unter zehn, jetzt haben wir Inzidenzen um die 80“, mahnte er. Brinkhaus appellierte an die Bundesländer „mit Bedacht und Augenmaß“ zu lockern, „aber nicht, um irgendwelche politischen Vorteile zu bekommen“.
Impfung für alle ab 40 in Tschechien
In Tschechien können sich seit heute alle Menschen ab 40 Jahren für einen Impftermin registrieren. Der große Andrang führte am frühen Morgen für knapp eine Stunde zum Kollaps des Online-Anmeldesystems. Bislang wurden in Tschechien nach offiziellen Angaben mehr als 4,1 Millionen Dosen verabreicht. Mehr als eine Million der knapp elf Millionen Einwohner ist vollständig geschützt. Mit knapp 30.000 Corona-Todesfällen seit Pandemiebeginn zählt Tschechien zu den stark betroffenen Ländern in Europa. Inzwischen sind die Infektionszahlen aber stark gesunken.
Ramelow kündigt Aufhebung der Priorisierung an
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow hat die Aufhebung der Impfpriorisierung in seinem Bundesland angekündigt. „In dem Moment, wo in den Hausarztpraxen ausreichend Impfmaterial da ist, kann der Hausarzt das entscheiden“, sagte der Linken-Politiker am Montag im ZDF. Schon jetzt gebe es Hausärzte, die in der Entscheidung freier sind. Die Impfpriorität der Ständigen Impfkommission diene aber als Orientierung. In Impfzentren solle weiter entlang der Priorisierung geimpft werden, bis genügend Impfstoff da sei, sagte Ramelow. Zudem würden Impfungen in Betrieben vorbereitet.
Keine Zuschauer bei Fußball in NRW
Der Traum von zumindest 500 Zuschauern bei einer Partie am letzten Spieltag der Fußball-Bundesliga in Nordrhein-Westfalen ist offenbar geplatzt. Am Montag hatten die drei betreffenden Spielorte Köln (105,3), Dortmund (107,6) und Bochum (100,4) Sieben-Tage-Inzidenzen von über 100. Fünf Werktage unter 100 sind aber Pflicht, um bei einer Freiluftveranstaltung 500 Personen mit negativem Test einlassen zu dürfen. Die Kölner hatten am Sonntag – da lag die Inzidenz bei 89,8 – bereits einen entsprechenden Antrag vorbereitet.
Spahn: 37 Prozent der Deutschen geimpft
Bis heute Morgen sind in Deutschland mehr als 40 Millionen Corona-Impfungen verabreicht worden. Das schrieb Bundesgesundheitsminister Jens Spahn auf Twitter. Damit seien 30,7 Millionen Deutsche (37 Prozent) mindestens einmal geimpft, über 9,3 Millionen Bürger (11,2 Prozent) hätten bereits einen vollen Impfschutz.
Großbritannien lockert Restriktionen
Die Menschen in weiten Teilen Großbritanniens genießen seit heute wieder deutlich größere Freiheiten. In England dürfen sich bis zu sechs Menschen oder zwei Haushalte in geschlossenen Räumen treffen. Im Freien sind Treffen mit bis zu 30 Personen erlaubt. Museen, Zoos, Kinos, Theater und Sportstätten können ebenso öffnen wie Hotels und die Innengastronomie. Zudem ist Urlaub im Ausland wieder erlaubt. Allerdings ist eine Wiedereinreise nach Großbritannien ohne Quarantäne nur aus wenigen Ländern möglich, aus der EU steht nur Portugal auf dieser „grünen Liste“. Wissenschaftler warnten, die Lockerungen erfolgten in einem „gefährlichen Moment“, da sich die indische Corona-Variante in einigen Gegenden rasch ausbreite. Das Gesundheitsministerium schloss regionale Lockdowns mit Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen nicht aus.
Marburger Bund kritisiert Aufhebung der Impfpriorisierung
Die Vorsitzende der Ärztegewerkschaft Marburger Bund, Susanne Johna, hat die Aufhebung der Impfpriorisierung in einigen Bundesländern in dieser Woche kritisiert. Dies werde zu mehr Frust bei den Menschen führen, da nicht alle gleichzeitig geimpft werden könnten, sagte Johna im Deutschlandfunk. Zudem sei zu befürchten, dass die Tendenz verstärkt werde, sich bei den Impfungen vorzudrängeln. Zuvor hatten bereits andere Mediziner Kritik an der Aufhebung der Priorisierung geäußert.
Ifo-Institut: Maßnahmen halten Einkommen stabil
Der Staat hat einen Großteil der finanziellen Verluste der Bundesbürger durch Corona ausgeglichen. Rund 80 Prozent des „Einkommensschocks“ seien abgefedert worden, schreiben die Autoren einer nun veröffentlichten Studie des Ifo-Instituts und des Joint Research Centers der Europäischen Kommission.
Dabei hätten die Menschen quer durch alle Einkommensschichten ähnlich profitiert. „Es ist gelungen, den Anstieg von Einkommensungleichheit und das Armutsrisiko abzufedern“, sagt Andreas Peichl, Leiter des Ifo-Zentrums für Makroökonomik und Befragungen. Laut Ifo haben unter anderem die Corona-Zuwendungen für Familien und die Ausweitung des Kurzarbeitergeldes dazu beigetragen, die Bruttoerwerbseinkommen in Deutschland zu stabilisieren. Statt um knapp fünf Prozent sanken sie demnach nur um rund 0,8 Prozent. Zu den Corona-Sondermaßnahmen zählt das Institut unter anderem den Kinderbonus von 300 Euro und die Anhebung des steuerliche Entlastungsbetrags für Alleinerziehende auf 4008 Euro.
Allerdings mahnt Peichl auch mit Blick in die nähere Zukunft: Da einige der Maßnahmen bereits ausgelaufen oder reduziert worden seien, oder ausliefen, sei davon auszugehen, „dass einkommensschwächere Haushalte negativ betroffen bleiben, solange die Pandemie nicht gestoppt ist. Daher erscheint es erforderlich, weitere Maßnahmen zur Armutsbekämpfung und zum Ausgleich für die Pandemie-Verlierer zu treffen.“
China untersagt Touren auf den Mount Everest
Die chinesische Regierung hat ihre strikten Corona-Maßnahmen auf den Mount Everest ausgeweitet: Peking verhängte Medienberichten zufolge eine Sperre für sämtliche Touren auf der chinesischen Seite des Berges. China befürchtet eine Übertragung von Corona-Infektionen durch Bergsteiger, die ihren Aufstieg auf der nepalesischen Seite des Berges beginnen.
In den vergangenen Wochen waren im Basislager auf nepalesischer Seite mehrere Corona-Infektionen festgestellt worden. Indiens Nachbarland Nepal leidet derzeit unter einer schweren zweiten Corona-Welle. Wie lange China die Sperre aufrecht erhalten will, war zunächst unklar. In der vergangenen Woche hatte Peking bereits eine „Trennungslinie“ angekündigt, um eine Ansteckung chinesischer Bergsteiger bei aus Nepal kommenden Alpinisten zu vermeiden. Die praktische Umsetzung dieses Vorhabens auf dem schmalen Gipfel, der nur Platz für wenige Bergsteiger bietet, ist dabei unklar.
Verband: Betriebsärzte bereit für Impfungen
Laut der Vizepräsidentin des Verbands Deutscher Betriebs- und Werksärzte, Anette Wahl-Wachendorf, sind die Betriebsärzte bereit, sofort in den Unternehmen mitzuimpfen. Im BR-Interview sagte Wahl-Wachendorf: „Wir könnten sofort loslegen und hätten auch schon vor einigen Wochen loslegen können.“
Ryanair rechnet mit Erholung nach Rekordverlust
Europas größte Billigfluglinie Ryanair sieht nach einem Rekordverlust im Corona-Jahr 2020/21 Anzeichen einer beginnenden Erholung. Die irische Fluggesellschaft bekräftigte ihre Prognose, dass die Passagierzahlen für das laufende Geschäftsjahr am unteren Ende einer Spanne von 80 bis 120 Millionen liegen würden. Im Quartal von April bis Juni wurden fünf bis sechs Millionen Fluggäste erwartet. Im Geschäftsjahr bis Ende März beförderte das Unternehmen 27,5 Millionen Passagiere und verbuchte einen Rekordverlust nach Steuern von 815 Millionen Euro.
Indien meldet 281.386 Neuinfektionen
Die Zahl der Corona-Infektionen in Indien nähert sich laut dem Gesundheitsministerium der Marke von 25 Millionen. Die Behörden meldeten 281.386 Neuinfektionen. Insgesamt gab es bislang 274.390 Todesfälle im Zusammenhang mit Corona-Infektionen in Indien.
Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern öffnen die Schulen weiter
Hamburgs Schulen und Kitas öffnen heute wieder mehr Kindern und Jugendlichen die Türen. Mit dem Ende der Mai-Ferien können laut Senatsbeschluss an den Schulen wieder alle Jahrgänge wechselweise in den Präsenzunterricht zurück. 40 Prozent der rund 200.000 Schüler der allgemeinbildenden Schulen konnten bisher ausschließlich zu Hause lernen. Die Kindertagesstätten wechseln vom erweiterten Not- in den eingeschränkten Regelbetrieb. Damit ist eine Betreuung von 20 Stunden an mindestens drei Tagen in der Woche gewährleistet.
75 Prozent der Kitabeschäftigten sind laut Behörde inzwischen geimpft. Für die Kinder gibt es ab sofort ein Angebot für freiwillige Corona-Selbsttest. Seit Mitte März durften Grund- und Sonderschüler sowie die Abschlussklassen der weiterführenden Schulen bereits in Gruppen aufgeteilt wechselweise in die Klassenräume zurück. Nun folgen auch die Jahrgangsstufen 5, 6, 7, 8, 11 und 12 an den Stadtteilschulen und 5, 7, 8, 9 und 11 an den Gymnasien.
Nach einem deutlichen Rückgang der Corona-Infektionszahlen öffnen auch die Schulen und Kindertagesstätten in Mecklenburg-Vorpommern wieder. In den meisten Regionen haben die Kinder von Klasse eins bis sechs und die Schüler der Vor-Abschlussklassen täglich Präsenzunterricht. Für die anderen gibt es zunächst Wechselunterricht.
RKI: 5412 neue Corona-Fälle binnen 24 Stunden
Binnen 24 Stunden sind dem Robert Koch-Institut 5412 neue Corona-Fälle gemeldet worden. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 6922 Ansteckungen gelegen. Am Montag sind die vom RKI gemeldeten Fallzahlen meist niedriger, unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird. Das RKI weist zudem darauf hin, dass sich der Feier- und der Brückentag noch immer auf die Zahlen auswirken können.
Den Wert für die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI am frühen Morgen mit 83,1 an – dem gleichen Wert wie gestern. Vor einer Woche hatte die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz noch bei 119,1 gelegen.
Fünf Städte und Kreise weisen aktuell eine Inzidenz oberhalb der Schwelle von 200 auf: Der Erzgebirgskreis in Sachsen (228,4), die Städte Schweinfurt (228,4) und Coburg (219,1) in Bayern, der Landkreis Hildburghausen (202,5) in Thüringen und der Zollernalbkreis (202,3) in Baden-Württemberg.
Impfpriorisierungen enden in einigen Bundesländern
In mehreren Bundesländern endet in dieser Woche die Priorisierung bei den Corona-Impfungen in Arztpraxen. Baden-Württemberg und Berlin beginnen heute, Bayern folgt voraussichtlich im Laufe der Woche, Sachsen am 24. Mai. Allerdings dürfte vielerorts noch nicht ausreichend Impfstoff zur Verfügung stehen, um allen Impfwilligen auch schnell einen Impftermin anbieten zu können. In den Impfzentren bleibt die Priorisierung noch bestehen.
Ifo-Chef warnt vor Vermögenssteuer
Ifo-Chef Clemens Fuest warnt vor einer Einführung einer Vermögenssteuer nach der Bundestagswahl zur Finanzierung der Kosten der Corona-Krise. „Die Einführung einer Vermögensteuer wäre ein lautes Signal an alle Investoren, Deutschland als Standort zu meiden“, sagt der Wirtschaftsexperte der „Augsburger Allgemeinen“. Eine solche Abgabe, wie sie derzeit Grüne, SPD und Linke in ihren Wahlprogrammen planen, würde die wirtschaftliche Erholung nach der Krise behindern.
UNICEF fordert G7-Staaten zu Impfstoff-Spenden auf
Reiche Staaten könnten der Covax-Initiative nach Ansicht des UN-Kinderhilfswerks UNICEF mehr als 150 Millionen Impfdosen bereitstellen, ohne ihre eigenen Impfprogramme zu gefährden. Die sieben führenden Industrienationen (G7) und die EU könnten dazu beitragen, die weltweite Impflücke zu schließen, indem sie 20 Prozent ihrer Vorräte für Juni, Juli und August der Covax-Initiative für die weltweite Verteilung von Corona-Impfstoffen überließen, heißt es in einer von Unicef veröffentlichten Studie.
Dabei könnten die reichen Staaten noch immer ihre eigenen Impfprogramme wie geplant fortsetzen, sagte UNICEF-Direktorin Henrietta Fore. Im Juni findet in Großbritannien ein G7-Gipfel statt. Bis dahin fehlen dem Covax-Programm laut Unicef 190 Millionen Dosen. Dies liegt unter anderem an der dramatischen Corona-Lage in Indien, das eigentlich einen Großteil der Covax-Dosen produzieren und exportieren sollte, sie nun aber für die eigene Bevölkerung braucht.
Die unter anderem von Deutschland und den USA mitgetragene Covax-Initiative soll die massive Ungleichheit zwischen den reichen Industrieländern und den armen Schwellen- und Entwicklungsländern bei den Corona-Impfungen wenigstens ein bisschen verringern.
Türkei lockert Corona-Beschränkungen nach hartem Lockdown
Die Türkei lockert nach einem knapp dreiwöchigen harten Lockdown die Beschränkungen zur Eindämmung des Coronavirus. Die Menschen dürfen das Haus ab sofort tagsüber wieder verlassen, abends gilt aber ab 21.00 Uhr Ortszeit eine Ausgangssperre. Die türkische Regierung hatte Ende April angesichts hoher Corona-Infektionszahlen den 17 Tage langen Lockdown verhängt. Die Menschen durften nur aus triftigen Gründen wie etwa zum Einkaufen auf die Straße. Geschäfte, die nicht für den täglichen Bedarf nötig sind, mussten schließen.
Ausgangsbeschränkungen gelten nun weiter am Wochenende, die Einwohner dürfen dann nur für dringende Besorgungen auf die Straße. Auch Cafés und Restaurants bleiben vorerst weiter geschlossen und dürfen nur Lieferservice anbieten. Einkaufszentren und Bekleidungsgeschäfte öffnen wieder.
Brinkhaus fordert Reform der Staatsstrukturen
Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus fordert als Konsequenz aus der Corona-Pandemie effizientere staatliche Strukturen. „Wir müssen den Staat so aufstellen, dass er für unvorhergesehene Katastrophen gewappnet ist“, schreibt der CDU-Politiker in einem Beitrag für den Berliner „Tagesspiegel“. Notwendig sei eine zentrale Schaltstelle im Bund, das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe müsse hier künftig eine stärkere Rolle spielen.