Corona-Kabinett beschließt kleinere Lockerungen in MV
18. Mai 2021Mecklenburg-Vorpommern lockert die Kontaktbeschränkungen. Von diesem Donnerstag an (20. Mai) dürfen sich wieder Menschen aus zwei unterschiedlichen Haushalten treffen. Außerdem dürfen einheimische Dauercamper in ihren Wohnwagen übernachten und Hansa Rostock am Sonnabend vor Zuschauern spielen. Das hat die rot-schwarze Landesregierung am Dienstagmittag beschlossen.
Bisher dürfen sich in Mecklenburg-Vorpommern nur Angehörige eines Haushaltes mit einer weiteren Person treffen. Weil aber zum Pfingstsonntag (23. Mai) die Cafés und Restaurants im Land wieder innen und außen öffnen dürfen, galt diese Regelung als nicht mehr haltbar. Deshalb dürfen wieder zwei Haushalte zusammenkommen – in Cafés und Restaurants dann maximal mit zehn Personen. Kinder, Geimpfte und Genesene zählen nicht mit.
Grünes Licht für Hansa, einheimische Dauercamper dürfen in Wohnwagen schlafen
Außerdem dürfen einheimische Dauercamper in ihren Wohnwagen auch wieder übernachten. Auch Bootsbesitzer aus MV dürfen ihre Boote dann als Übernachtungsquartier nutzen. Das Kabinett gab auch grünes Licht für Hansa Rostock: Der Fußball-Drittligist darf am Sonnabend im Heimspiel 7.500 Zuschauer empfangen – mit einem strengen Sicherheits- und Hygienekonzept. Keine Änderung gibt es vorerst beim Breitensport, das normale Training bleibt untersagt, wie es nach der vom Vize-Ministerpräsidenten Harry Glawe (CDU) geleiteten Video-Kabinettssitzung hieß. Damit bleibt Mecklenburg-Vorpommern in puncto Corona-Lockerungen im Wesentlichen zunächst auf dem Kurs, der in der vergangenen Woche auf dem sogenannten MV-Gipfel verabredet worden war.
Größere Lockerungen erst, wenn Schwesig aus Reha zurück ist?
Die Gastronomie kann Pfingstsonntag (23. Mai) öffnen. Die Hotels machen für Einheimische aber erst am 7. Juni auf, vom 14. Juni an auch für Auswärtige. Auch bei den Schulen bleibt es vorerst beim Stufenplan. Das heißt, auch bei sinkender Inzidenz ist längst nicht für alle Klassenstufen normaler Unterricht möglich. Aus Kreisen der Landespolitik heißt es, dass größere Lockerungen derzeit schon deshalb nicht drin seien, weil Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) weiterhin eine Reha absolviert und sie weitere Öffnungen selbst verkünden wolle.
Forderungen nach Lockerungen werden lauter
Dabei wächst der Druck kontinuierlich: Der Bürgerbeauftragte Mathias Crone meint etwa, dass mehr Schule nötig und mehr Freiheit möglich sei. Teile der CDU fordern mehr und schnellere Öffnungen – nicht nur im Tourismus, sondern auch an den Universitäten und Hochschulen. Der Landessportbund will, dass noch im Mai mit dem normalen Training in den knapp 2.000 Sportvereinen im Land gestartet werden kann – insbesondere im Kinder- und Jugendbereich. Es könne doch nicht sein, dass Pfingsten die Restaurants öffnen, aber kein Vereinssport möglich sei, so der Chef des Landessportbundes, Andreas Bluhm.
Staatskanzlei will Lage eventuell schon früher neu bewerten
Die Linke erklärte, die Landesregierung müsse spätestens in einer Woche über weitere Öffnungen beraten. Es sei zu spät, bis zum 31. Mai damit zu warten. Es gebe schon jetzt einen Wildwuchs und jeder mache, was er für richtig halte. Außerdem würden bei vielen mittlerweile die Nerven blank liegen. „Bei den gegenwärtigen Inzidenzwerten, einer entspannteren Situation in den Krankenhäusern und der positiven Impfentwicklung kann Anfang Juni alles wieder geöffnet werden – selbstverständlich mit Tests und Hygienekonzepten“, sagte die Linken-Fraktionschefin Simone Oldenburg. Bisher hieß es aus der Staatskanzlei, dass erst am 31. Mai eine Neubewertung der Lage anstehe. Am gestrigen Montag gab es aber das erste Signal, dass vielleicht schon in der nächsten Woche neue Lockerungen kommen könnten, sofern die Infektionszahlen weiter sinken.