RKI meldet 8769 Neuinfektionen und 226 neue Todesfälle
21. Mai 2021Bleiben die Inzidenzwerte niedrig, tritt ab 31. Mai in Niedersachsen ein Stufenplan in Kraft, kündigte Kultusminister Tonne an. Die WHO schätzt die Zahl der Toten weltweit zwei bis dreimal höher ein als gemeldet. Alle Entwicklungen im Live Blog.
- RKI: Bundesweite Inzidenz sinkt leicht auf 67,3
- Fast elf Millionen Deutsche fast vollständig geimpft
- Kinderärzte warnen vor Impfstoffmangel für Jüngere
- Argentinien ordnet harten Lockdown an
- Kinoverbände planen Neustart für Juli
- Frankreich dringt auf Auszahlung von EU-Corona-Hilfen
Merkel ruft zur Vorsicht auf
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat zu Vorsicht bei Lockerungen von Corona-Beschränkungen auch zu Pfingsten aufgerufen. Sie hoffe nach der langen Zeit des Schließens, dass die Menschen „sehr verantwortungsvoll mit diesen Möglichkeiten umgehen“. „Das Virus ist nicht verschwunden“, sagte sie in Berlin. Deshalb seien Schutzregeln nach wie vor unbedingt einzuhalten.
„Maske tragen und Abstand halten, das ist von aller-, allergrößter Bedeutung.“ Merkel sagte mit Blick auf gesunkene Infektionszahlen: „Wir können uns angesichts der Entwicklung eben auch Öffnungsschritte erlauben.“ Sie gehe aber davon aus, dass „bei der gebotenen Aufmerksamkeit und Sorgfalt, die hoffentlich viele und die allermeisten anwenden, wir dann nicht darüber reden müssen, dass wir wieder schließen müssen.“
Deutschland will weitere 30 Millionen Impfdosen spenden
Deutschland will nach Angaben von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) bis Jahresende zusätzlich 30 Millionen Corona-Impfdosen an das internationale Impfprogramm Covax spenden. Voraussetzung sei, dass die von Deutschland bestellten Impfstoffe auch tatsächlich ankämen, sagte Merkel, nachdem sie sich zum „Welt-Gesundheitsgipfel“ in Rom online dazu geschaltet hatte.
Insgesamt wollen die EU-Staaten bis Jahresende mindestens 100 Millionen Corona-Impfdosen für das Programm zugunsten von Entwicklungs- und Schwellenländern zur Verfügung stellen.
UN-Generalsekretär: Schlimmste könnte im Süden noch kommen
UN-Generalsekretär António Guterres hat insbesondere mit Blick auf die südliche Erdhalbkugel davor gewarnt, die Corona-Pandemie zu früh als besiegt zu betrachten. „Die Pandemie ist immer noch da, sie gedeiht und mutiert“, sagte Guterres bei einem „Welt-Gesundheitsgipfel“ in Rom. „Jetzt, wo der Winter im globalen Süden vor der Tür steht, befürchte ich, dass das Schlimmste erst noch kommt.“ Der UN-Chef forderte die Weltgemeinschaft auf, den Zugang zu Tests und Impfstoffen gerechter zu machen.
Montgomery: Patentschutz bei Impfstoffen beibehalten
Der Präsident des Weltärztebunds, Frank Ulrich Montgomery, hat sich gegen eine Aufhebung von Patenten auf Corona-Impfstoffe ausgesprochen. Eine Aufhebung des Patentschutzes nehme Pharmafirmen das Interesse, neue Wirkstoffe zu entwickeln, sagte Montgomery dem Südwestrundfunk. Denn die Forschung sei sehr komplex, teuer, aufwendig und langwierig. „Wichtiger ist die Verteilung des vorhandenen Impfstoffs zum Selbstkostenpreis“, betonte Montgomery. Weltweit wird über die Möglichkeit einer Aufhebung des Patentschutzes sowie über mögliche Vor- und Nachteile diskutiert.
Niedersachsen hebt Maskenpflicht im Handel doch nicht auf
Nun ist es beschlossene Sache: Niedersachsen hebt die Maskenpflicht im Einzelhandel bei niedrigen Inzidenzwerten doch nicht kurzfristig auf. Das hat die Landesregierung nach vielfältiger Kritik entschieden. Der Entwurf für eine Lockerung der Corona-Regeln hatte zunächst vorgesehen, in Regionen mit einer stabilen Sieben-Tage-Inzidenz unter 35 die Maskenpflicht ab Dienstag nach Pfingsten aufzuheben. Allerdings entfällt nach Pfingsten in Niedersachsen die Testpflicht für den Einzelhandel in Regionen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz unter 50. Voraussetzung ist, das der Wert an fünf aufeinanderfolgenden Werktagen unterschritten wird.
Macron kündigt „Kulturscheck“ von 300 Euro an
Konzerte, Kino, Mangas oder ein Foto-Kurs: Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron hat einen „Kulturscheck“ von 300 Euro für 18-Jährige angekündigt. Das Angebot sei zwei Jahre lang verfügbar und über eine besondere Applikation abrufbar, teilte Macron via Twitter mit.
Im Land gibt es nach Angaben der Nachrichtenagentur AFP rund 800 000 Menschen im Alter von 18 Jahren. Frankreich hatte erst Mitte der Woche coronabedingte Beschränkungen für Kultureinrichtungen wie Museen oder Kinos gelockert. Das Land ist hart von der Pandemie getroffen worden. Auch viele junge Menschen leiden stark unter den Folgen der Pandemie.
Weitere US-Bundesstaaten loben Geldgewinne für Geimpfte aus
In den USA versuchen weitere Bundesstaaten, ihre Bürger mit Lotteriegewinnen zu einer Corona-Impfung zu bewegen. Nach Ohio kündigten auch Maryland und New York solche Anreize an. Der Ostküstenstaat Maryland startete eine Lotterie mit einem Umfang von insgesamt zwei Millionen US-Dollar (rund 1,6 Millionen Euro). Aus diesem Geldtopf sollen 40 Tage lang täglich 40.000 Dollar verlost werden – unter allen erwachsenen Bewohnern des Staates, die mindestens eine Impfung erhalten haben. Zum Abschluss sollen einmalig 400.000 US-Dollar verlost werden.
In New York wiederum sollen erwachsene Bürger bei einer Impfung kostenlos Lotterietickets bekommen, mit denen sie Aussicht auf Gewinne zwischen 20 Dollar und 5 Millionen Dollar haben. Mitte Mai hatte bereits Ohio eine Lotterie ausgerufen: Über fünf Wochen hinweg wird dort jede Woche eine Million Dollar (rund 820 000 Euro) verlost unter Bürgern, die mindestens ihre erste Impfung erhalten haben.
Insgesamt haben die USA in den vergangenen Monaten in rasantem Tempo gegen das Coronavirus geimpft. Knapp die Hälfte der Gesamtbevölkerung (gut 48 Prozent) hat inzwischen mindestens eine Spritze, gut 38 Prozent sind voll geimpft. Angesichts verbreiteter Impfskepsis ging das Tempo der Kampagne zuletzt aber zurück. Die Bundesstaaten und die Regierung von Präsident Joe Biden versuchen daher auf verschiedenen Wegen, Skeptiker zu überzeugen.
IWF: Hilfe reicher Länder bei Pandemiebekämpfung lohnt sich
Eine schnelle Bereitstellung von Milliarden an Hilfsgeldern durch reiche Länder für die weltweite Eindämmung der Corona-Pandemie wird sich nach Ansicht des Internationalen Währungsfonds (IWF) vielfach rentieren. Ein schnelleres Ende der Pandemie werde Leben retten und die Weltwirtschaftsleistung bis 2025 etwa um neun Billionen US-Dollar (7,4 Billionen Euro) höher ausfallen lassen, sagte IWF-Chefin Kristalina Georgiewa. Rund 40 Prozent davon würden auf die Industriestaaten entfallen, hinzu käme rund eine Billion Dollar zusätzliche Steuereinnahmen, sagte Georgiewa.
Um die globale Impfkampagne anzukurbeln und die Eindämmung der Pandemie voranzutreiben, seien rund 50 Milliarden Dollar nötig, von denen rund 35 Milliarden Dollar als Hilfen reicher Staaten kommen müssten, erklärte die IWF-Chefin einem vorab verbreiteten Manuskript zufolge bei einem Gesundheitsgipfel der Gruppe der G20-Länder. Es gehe dabei nicht um Zusagen und Versprechen, sondern um Investitionen, die jetzt sofort vorausschauend getätigt werden müssten, betonte Georgiewa.
Die mittelfristige Rendite für die Investitionen der reichen Länder wäre vermutlich die höchste der jüngeren Geschichte, versprach sie. „Mit starkem und koordiniertem Handeln jetzt – und mit wenig Finanzmitteln relativ zu dem übermäßigen Gewinn – kann die Welt diese beispiellose Gesundheits- und Wirtschaftskrise überwinden“, erklärte sie. Ziel müsse es sein, bis Jahresende mindestens 40 Prozent der Weltbevölkerung zu impfen, bis Mitte nächsten Jahres dann 60 Prozent. Weltweit haben bislang erst gut neun Prozent der Menschen eine Impfung erhalten, wie Daten des Portals Ourworldindata zeigen.
Keine Quarantäne mehr für Dänen nach Aufenthalt in Schleswig-Holstein
Die Däninnen und Dänen dürfen wieder über die Grenze nach Schleswig-Holstein fahren, ohne nach der Rückkehr in ihre Heimat in Quarantäne zu müssen. Wie am Freitagnachmittag aus den wöchentlich aktualisierten Reiseempfehlungen der dänischen Regierung hervorging, wird das nördlichste deutsche Bundesland dank gesunkener Corona-Zahlen nun als „gelb“ eingestuft. Das bedeutet, dass für Reisende nach der Rückkehr von einem Aufenthalt in Schleswig-Holstein keine mehrtägige Quarantäne mehr fällig wird.
Der Grenzhandel auf der deutschen Seite der Grenze kann sich nun wieder auf deutlich mehr dänische Kunden einstellen. Die Änderungen treten am Samstag um 16 Uhr in Kraft. Für das restliche Deutschland rät das dänische Außenministerium weiter von nicht notwendigen Reisen ab. Das führt mit sich, dass nach solchen Aufenthalten weiterhin Quarantänepflicht besteht. Für die Einwohner Schleswig-Holsteins ändert sich nichts. Für sie gilt bereits seit Mitte Mai, dass sie nach der Einreise in Dänemark nicht in Quarantäne müssen. Beim Grenzübertritt reicht es, einen maximal 72 Stunden alten negativen Corona-Test vorlegen zu können.
Paar soll zahlreiche Corona-Impfnachweise gefälscht haben
In Baden-Württemberg ist ein Pärchen wegen der Fälschung von Nachweisen über angebliche Corona-Schutzimpfungen ins Visier der Ermittler gerückt. Wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Freitag in Reutlingen sowie Tübingen mitteilten, stießen sie in der Wohnung der beiden Verdächtigen im Landkreis Reutlingen auf „diverse“ gefälschte Impfpässe und tausende teils bereits bedruckte Klebeetiketten für Eintragungen von doppelten Immunisierungen in die Dokumente.
Daneben fanden die Beamten nach eigenen Angaben auch Drogen. Der wegen Rauschgiftdelikten vorbestrafte 31-jährige Bewohner wurde in Untersuchungshaft genommen, seine 34-jährige Lebensgefährtin kam nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wieder auf freien Fuß. Auf die Spur des Paars waren die Behörden demnach durch einen Hinweis gekommen. Heute rückten sie zur Razzia an. Gegen die beiden Beschuldigten läuft nun ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts auf gewerbsmäßige Urkundenfälschung. Laut Polizei und Staatsanwaltschaft sollen sie Impfpässe mit falschen Nachweisen an „verschiedene Abnehmer“ verschickt haben. Gegen den 31-Jährigen wird darüber hinaus wegen Rauschgifthandels ermittelt.
Handelsverband gegen Abschaffung der Maskenpflicht
In der Diskussion um die Aufhebung der Maskenpflicht im Einzelhandel spricht sich der Handelsverband Deutschland (HDE) dafür aus, nicht zu früh zu viel zu wagen. „Die Maskenpflicht ist eine akzeptierte, unproblematische und gleichzeitig hochwirksame Maßnahme, die sich bewährt hat und längst im Alltag der Menschen angekommen ist“, sagte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) „Jetzt über eine Abschaffung der Maskenpflicht zu diskutieren, ist verfrüht. Sie überstürzt aufzuheben, wäre nicht zielführend.“ Genth plädiert dem Bericht nach stattdessen für eine bundesweite Wiedereröffnung des Einzelhandels mit Abstand, Maske und Hygienevorschriften. Außerdem sollten die Länder die Testpflicht beim Einkaufen in Gebieten mit einer Inzidenz von unter 100 abschaffen.
EU will in Impfproduktionsstätten in Südafrika investieren
Mit Blick auf kommende Gesundheitskrisen will die EU den Bau von Standorten für die Impfstoffproduktion in Afrika mit einer Milliarde Euro finanzieren. „Afrika importiert heute 99 Prozent seiner Impfstoffe und das muss sich ändern“, sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen beim Welt-Gesundheitsgipfel in Rom.
Die sogenannten Hubs sollen ihr zufolge über den Kontinent verteilt errichtet werden. Über die genauen Standorte gab es noch keine Informationen. Aus Kommissionskreisen wurde mitgeteilt, dass unter anderem die Infrastruktur, das wissenschaftliche Umfeld und das Angebot an Fachkräften vor Ort wichtig seien.
EMA: Keine zweite Dosis AstraZeneca nach Blutgerinnseln
Menschen, die nach einer ersten Corona-Impfung mit AstraZeneca unter einem Blutgerinnsel und einem Mangel an Blutplättchen litten, dürfen der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA zufolge keine zweite Dosis dieses Impfstoffs erhalten.
Ärzte sollten zudem innerhalb von drei Wochen nach der Impfung nach Anzeichen von Blutgerinnsel suchen, wenn ein Mangel an Blutplättchen vorliegt und andersherum. Wegen eines erhöhten Thromboserisikos nach einer AstraZeneca-Impfung wird in vielen Ländern bereits für bestimmte Personengruppen eine Zweitimpfung mit einem mRNA-Impfstoff wie von BioNTech/Pfizer oder Moderna empfohlen. In Deutschland gilt dies für Menschen unter 60 Jahren. Die EMA wies erneut darauf hin, dass die Thrombosefälle nach einer AstraZeneca-Impfung sehr selten seien.
Olympia-Organisatoren halten am Eröffnungstermin fest
Die Organisatoren der Olympischen Sommerspiele in Tokio halten trotz großer Corona-Sorgen der japanischen Bevölkerung am Eröffnungstermin 23. Juli fest. Die Spiele würden ausgetragen, auch wenn in Tokio der Notstand ausgerufen sei, sagte der Vizepräsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), John Coates, in Tokio.
Die Spiele seien dazu da, dass sich die Sportler ihre Träume erfüllen könnten. Man werde die Spiele austragen und dafür sorgen, dass sie für alle sicher seien – auch, wenn sich die öffentliche Meinung nicht aufhelle.
IWF stellt 50-Milliarden Dollar Plan gegen die Pandemie vor
Der Internationale Währungsfonds veröffentlicht einen Plan zu der Beendigung der Pandemie, der rund 50 Milliarden Dollar umfasst und hauptsächlich von Industrienationen finanziert werden soll. Eine Impfung von 60 Prozent der Weltbevölkerung bis Mitte 2022 würde die weltwirtschaftlichen Aktivitäten bis 2025 um neun Billionen Dollar erhöhen, teilt der IWF mit.
Bangladesch ordnet Lockdown für Flüchtlingslager an
Angesichts steigender Corona-Zahlen hat Bangladesch in seinen Lagern für muslimische Flüchtlinge aus dem Nachbarland Myanmar einen Lockdown verhängt. Die strengeren Regeln sollen zunächst eine Woche lang gelten, wie die nationale Behörde für Migration mitteilte. Die mehr als eine Million Angehörigen der muslimischen Rohingya-Minderheit aus dem mehrheitlich buddhistischen Myanmar kommen dürfen die Lager nun nicht mehr verlassen.
Befürchtet wird, dass sich die Pandemie in den Massenunterkünften massiv ausweitet. In den vergangenen Tagen seien jeweils bis zu 45 Neuinfektionen gemeldet worden, hieß es von den zuständigen Gesundheitsbehörden. Insgesamt seien in den Lagern bislang 863 Corona-Fälle und 13 Todesfälle im Zusammenhang mit Corona erfasst worden.
Spahn: Digitaler Impfausweis kommt bald
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat die Verständigung auf Details eines digitalen Corona-Impfnachweises in der EU begrüßt. Die Einigung auf einen Rechtsrahmen und Standards sei so gelungen, dass Deutschland mit den aufgesetzten Prozessen auf dem richtigen Weg sei, sagte der CDU-Politiker.
Die EU habe die Chance, damit einen Maßstab zu setzen – wenn man einen QR-Code mit dem Handy etwa im Restaurant vorzeige und dies in Italien, Finland oder Portugal als Impfnachweis erkannt werde. Spahn bekräftigte, dass das der zusätzliche digitale Nachweis im Deutschland „in der zweiten Hälfte des zweiten Quartals“ eingeführt werden solle.
Die EU-Länder und das EU-Parlament hatten sich gestern abend auf Details eines europaweiten Zertifikats zum Nachweis von Impfungen, Tests und überstandenen Covid-19-Erkrankungen geeinigt.
3,5 Milliarden Impfdosen für arme Länder
Die Pharmakonzerne Pfizer, Moderna und Johnson & Johnson wollen 3,5 Milliarden Corona-Impfstoffdosen für arme Länder zur Verfügung stellen. Sie sagten diese Menge für die Jahre 2021 und 2022 auf dem Welt-Gesundheitsgipfel in Rom zu. Die G20-Staaten sowie Vertreter internationaler Organisationen beraten bei dem Gipfel über die Corona-Pandemie.
Geldstrafe für Ausstellung falscher Maskenpflichtatteste
Wegen Ausstellung falscher Atteste im Zusammenhang mit der Maskenpflicht ist ein Zahnarzt aus Baden-Württemberg per Strafbefehl zu einer Geldstrafe von rund 21.000 Euro verurteilt worden. Das teilte die Staatsanwaltschaft Offenburg mit. Der von ihr beantragte Strafbefehl wurde vom zuständigen Richter demnach erlassen und ist bereits rechtskräftig.
Laut Anklage geht es um „zahlreiche Fälle“, in denen der Arzt falsche Atteste ausstellte. Die Bescheinigungen suggerierten, dass der Besitzer wegen eines medizinischen Grunds von der Maskenpflicht befreit sei.
EU will 100 Millionen Impfdosen spenden
Die EU will dem internationalen Impfprogramm Covax sowie Entwicklungs- und Schwellenländern bis Ende des Jahres mindestens 100 Millionen Corona-Impfdosen spenden. Dies kündigte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bei einem „Welt-Gesundheitsgipfel“ in Rom an.
Italiens Regierungschef Mario Draghi sagte zur Eröffnung des digitalen Treffens von 20 wichtigen Industrie- und Schwellenländern (G20), die Pandemie habe gezeigt, wie wichtig internationale Zusammenarbeit sei. Die Teilnehmer, darunter auch Microsoft-Mitgründer Bill Gates, wollen Erfahrungen aus dem Kampf gegen die Covid-19-Pandemie austauschen.
Seehofer bleibt in häuslicher Isolation
Nach seiner Infektion mit dem Coronavirus vor knapp zwei Wochen befindet sich Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) nach wie vor in häuslicher Isolation. Er führe bis zu seiner Genesung die Amtsgeschäfte von zu Hause aus, erklärte ein Sprecher des Innenministeriums. Nähere Auskünfte zum Gesundheitszustand Seehofers erteilte der Sprecher nicht.
Am 10. Mai war bekannt geworden, dass Seehofer positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Der Minister hatte bereits Mitte April seine erste Impfung gegen Covid-19 erhalten. Kurz nach der Diagnose hieß es, er zeige keine Krankheitssymptome.
Spanien öffnet Grenzen am 7. Juni für Geimpfte
Spanien will seine Grenzen am 7. Juni für Geimpfte aus aller Welt öffnen. Dies gab Regierungschef Pedro Sánchez in Madrid bekannt. „Ab dem 7. Juni sind alle geimpften Personen und ihre Familien in unserem Land willkommen – unabhängig von ihrem Herkunftsland.“
Für britische Staatsbürger, die traditionell die größte ausländische Besuchergruppe in Spanien stellen, soll bereits am Montag alles möglich sein: War ihnen bisher die Einreise nur aus „dringenden Gründen“ erlaubt, so entfällt diese Vorschrift ab Montag. Die Briten könnten kommen „ohne Restriktionen und Sanitärkontrollen“, sagte Sánchez.
Der Regierungschef ließ dabei allerdings offen, ob britische Touristen auch keinen negativen PCR-Test vorweisen müssen, wie er eigentlich für alle ankommenden Reisenden in Spanien vorgeschrieben ist. Für EU-Bürger ist die Einreise mit einem solchen Test ohnehin schon ohne Einschränkungen gestattet.
Niedersachsen: Lockerungen für Kitas und Schulen an
Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) hat Lockerungen für die Kitas und Schulen im Land angekündigt. Wenn die Inzidenzwerte weiter niedrig blieben, trete ab dem 31. Mai ein neuer Stufenplan mit drei Szenarien in Kraft, sagte Tonne in Hannover. Die Maskenpflicht bleibe grundsätzlich bestehen. Auch müssten die Schüler und Lehrkräfte weiterhin zwei Mal pro Woche einen Schnelltest machen. Der Minister kündigte weiter an, dass allen Schülern ab zwölf Jahren noch vor den Sommerferien ein Impfangebot gemacht werden soll.
Im Szenario A erfolge bei einer stabilen Sieben-Tage-Inzidenz von unter 50 der Präsenzunterricht wieder in voller Klassenstärke, sagte Tonne. In den Kitas laufe dann der Regelbetrieb. Steige die Inzidenz an drei Werktagen nacheinander über 50, werde in das Szenario B gewechselt. In allen Fällen seien die Werte des Robert-Koch-Instituts maßgeblich. Obwohl alle Schüler wieder gemeinsam unterrichtet werden könnten, bleibe die Präsenzpflicht weiter ausgesetzt. Die Lehrergewerkschaft GEW kritisierte die Öffnungspläne.
WHO: Zahl der Pandemie-Toten viel höher als bekannt
Die weltweite Zahl der Toten, die direkt oder indirekt auf die Corona-Pandemie zurückzuführen ist, dürfte der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge etwa zwei bis dreimal höher sein als die bis Mai bestätigten rund 3,4 Millionen Covid-19-Sterbefälle.
Nach einer vorsichtigen Schätzung könnten bislang mindestens sechs bis acht Millionen Menschen gestorben sein, sagt die Chefin der WHO-Datenanalyse, Samira Asma, bei einer virtuellen Pressekonferenz.
Hausärzte in Baden-Württemberg gegen Zertifikatsausstellung
Der Hausärzteverband Baden-Württemberg kritisiert den Beschluss aus dem Bundesgesundheitsministerium, dass Hausärzte die digitalen Impfzertifikate ausstellen sollen. Vize-Vorsitzender Frank-Dieter Braun sagte im Radioprogramm SWR Aktuell, er halte das nicht für eine Aufgabe, die in den Praxen geleistet werden müsse: „Wir haben Bürgermeisterämter und Behörden, die Pässe ausstellen. Die können das doch machen. Die Krankenkassen wären sicherlich auch in der Lage.“
In seiner Praxis in Biberach an der Riß habe er 1500 Patienten im Quartal zu versorgen. Hinzu kämen pro Woche 250 Impfungen. Am Ende würden sich die Behörden noch weitere Aufgaben für die Praxen überlegen, fügte er ironisch hinzu: „Vielleicht sollen wir künftig auch Reisepässe, Personalausweise oder internationale Führerscheine ausstellen. Das wäre ja alles denkbar, dass wir den Staat entlasten.“
Das Ende der Impfpriorisierung hält Braun für richtig: „Die jungen Leute haben lange genug gewartet und Rücksicht genommen. Die wollen jetzt auch mal einen Sommer haben.“ Außerdem seien die älteren Menschen zu einem Großteil bereits gegen das Coronavirus geimpft worden. Es werde immer schwieriger, diese Altersgruppe zu rekrutieren.
Prognose der Bundesbank: Anziehende Konjunktur und Inflation
Angesichts der schrittweisen Öffnung der Wirtschaft kehrt die Konjunktur laut Bundesbank wieder in die Wachstumsspur zurück. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) dürfte im zweiten Quartal wieder deutlich zulegen, prognostiziert die deutsche Zentralbank in ihrem Monatsbericht.
Zu Jahresbeginn war das BIP um 1,7 Prozent geschrumpft. Bei schnellen Impffortschritten bestehe die Aussicht, dass die Eindämmungsmaßnahmen gegen die Corona-Pandemie in den kommenden Monaten erheblich gelockert werden könnten. „Dann könnte das BIP im dritten Vierteljahr stark zulegen und sein Vorkrisenniveau bereits im Herbst wieder überschreiten“, heißt es in dem Bericht. Die Bundesregierung rechnet erst für das kommende Jahr mit der Rückkehr zum Vorkrisenniveau.
Zugleich müssen sich Bürger demnach auf weiter anziehende Verbraucherpreise einstellen. Höhere Kosten für das Tanken und Heizen hatten die Jahresteuerungsrate im April so stark steigen lassen wie seit zwei Jahren nicht mehr: Waren und Dienstleistungen kosteten im Schnitt 2,0 Prozent mehr.
Baden-Württemberg gegen Lockerung der Maskenpflicht
Die baden-württembergische Landesregierung hält nichts von einer Lockerung der Maskenpflicht zum aktuellen Zeitpunkt. „Die Maskenpflicht im Einzelhandel und in anderen kontaktreichen Kontexten ist und bleibt ein einfaches, aber sehr effektives Mittel, um Öffnungsschritte abzusichern“, teilte eine Sprecherin der dpa mit.
„Es gibt Grund zur Zuversicht, aber noch sind die Impfquoten zu gering und die Infektionszahlen zu hoch.“ Schrittweise, umsichtige Lockerungen seien richtig, aber die grundlegenden Schutzmaßnahmen blieben vorerst ein zentraler Bestandteil.
Zugspitzseilbahn fährt wieder
Der höchste Punkt Deutschlands, die Zugspitze, ist wieder per Seilbahn zu erreichen. Die bayerische Verkehrsministerin Kerstin Schreyer
eröffnet zusammen mit der Ersten Bürgermeisterin von Garmisch-Partenkirchen, Elisabeth Koch, den Seilbahnbetrieb nach der coronabedingten siebenmonatigen Zwangspause mit einer gemeinsamen Fahrt zu Deutschlands höchstem Gipfel auf 2962 Meter.
Mit den Seilbahnen können wegen der aktuell stabilen Sieben-Tage-Inzidenz von unter 100 auch die Ausflugsbusse und die Seenschifffahrt wieder ihren Betrieb aufnehmen. Dennoch müssten weiter Hygieneregeln wie Tests, Abstandhalten und Maskentragen eingehalten werden, mahnte Schreyer. Dass die touristischen Verkehre rechtzeitig zu den Pfingstferien wieder öffnen könnten, sei ein großer Schritt in Richtung zu mehr Normalität.
Fast elf Millionen Deutsche vollständig geimpft
Fast elf Millionen Deutsche sind bereits vollständig gegen Corona geimpft. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) wurden heute 910. 374 Menschen immunisiert, 465.678 davon bekamen ihre zweite Dosis. Damit lag der Anteil der Zweitimpfungen bei über der Hälfte. Damit sind laut den Angaben bisher 39,3 Prozent (32,7 Millionen) der Deutschen mindestens einmal und 13,1 Prozent (10,9 Millionen) vollständig geimpft. Je nach Bundesland variiert die Impfquote. Die höchste Quote an mindestens Erstgeimpften verzeichnet das Saarland mit 43,4 Prozent.
Adveniat ruft zur HiIfe für die Armen in Lateinamerika auf
Das Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat beklagt angesichts von mehr als einer Million offiziell gemeldeten Corona-Todesopfern in Lateinamerika und der Karibik die Lage in der Region. „Die Dunkelziffer der Todesopfer dürfte weitaus höher liegen, mehr als 33 Millionen Menschen haben sich mit dem Covid-19-Virus infiziert – und kein Ende ist in Sicht. Es gilt daher, den Menschen in Lateinamerika, vor allem den Armen, in der dramatischen Notsituation beizustehen und sie möglichst schnell zu impfen“, sagte Hauptgeschäftsführer Michael Heinz am Freitag in Essen.
Die Lage sei „traurig und erschreckend zugleich“, betonte Heinz. Corona wirke wie ein Brandbeschleuniger für andere Teile der Gesellschaft: Die Schwächen des ohnehin labilen und unterfinanzierten Gesundheitssystems in Lateinamerika würden in der Krise überdeutlich. Die Pandemie habe vor allem Menschen getroffen, die über kein festes Einkommen verfügen und im „informellen Sektor“ arbeiten, zum Beispiel als Straßenhändler.
Niedersachsen überdenkt Aufhebung genereller Maskenpflicht
Niedersachsen rückt nach kritischen Reaktionen möglicherweise von der geplanten kurzfristigen Aufhebung der Maskenpflicht im Einzelhandel bei niedrigen Inzidenzwerten ab. „Die Landesregierung wird diesen Punkt nochmal sehr ernsthaft überdenken“, sagte Regierungssprecherin Anke Pörksen in Hannover. Eine Entscheidung werde am Nachmittag erwartet.
Der Entwurf für eine kurzfristige Lockerung der Corona-Regeln sieht vor, in Regionen mit einer stabilen Sieben-Tage-Inzidenz unter 35 die Maskenpflicht ab Dienstag nach Pfingsten aufzuheben. Seit Bekanntwerden der Pläne am Vortag hätten die Regierung viele kritische Reaktionen aus der Bevölkerung sowie von Beschäftigten aus dem Einzelhandel erreicht, sagte Pörksen. „Seitdem gibt es ein intensives Nachdenken.“ Die geplanten Lockerungen nach Pfingsten sehen außerdem vor, dass in Regionen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz unter 50 die Schnelltestpflicht für den Einzelhandel wegfällt.
Frankreich dringt auf Auszahlung von EU-Corona-Hilfen
Frankreich dringt auf erste Auszahlungen aus dem 750 Milliarden Euro schweren Corona-Wiederaufbaufonds bis spätestens Ende Juli. Das forderte Finanzminister Bruno Le Maire in Lissabon vor Beratungen der Eurogruppe. Das Geld werde helfen, damit Europas Wirtschaft ihr Vorkrisenniveau Anfang 2022 wieder erreichen könne. Der Fonds werde die konjunkturelle Erholung unterstützen und für notwendige Investitionen sorgen. „Das Wachstum ist zurück.“
Marburger Bund warnt vor Lockerung der Maskenpflicht
Eine voreilige Lockerung der Maskenpflicht gefährdet nach Ansicht des Ärzteverbandes Marburger Bund die Bewältigung der Corona-Pandemie. Der niedersächsische Landesverband warnte die Landesregierung in Hannover, entsprechende Pläne umzusetzen. Medienberichten zufolge erwägt die Landesregierung, in Regionen mit einer 7-Tage-Inzidenz unter 35 ab kommendem Dienstag die Maskenpflicht im Einzelhandel aufzuheben. „Über so einen Schritt können wir nachdenken, wenn wir einen Anteil von etwa 80 Prozent vollständig Geimpfter in Niedersachsen erreicht haben, beziehungsweise zumindest alle Impfwilligen sich impfen lassen konnten“, sagte der Vorsitzende des Marburger Bundes in Niedersachsen, Hans Martin Wollenberg.
Spahn setzt auf Ärzte und Apotheken bei Digitalerfassung von Impfungen
Gesundheitsminister Jens Spahn will Ärzte und Apotheken trotz der Kritik von Verbandsvertretern bei der Nach-Digitalisierung von Impfdaten von Patienten einbeziehen. Dabei geht es um die digitale Erfassung der Corona-Impfungen in einen digitalen Impf-Nachweis. Ärzte und Apotheken sollten dafür vergütet werden, sagt er.
Rund 70 Prozent aller Über-60-Jährigen mindestens einmal geimpft
Nach Angaben von Gesundheitsminister Jens Spahn sind mittlerweile mehr als 70 Prozent aller über 60-jährigen Personen mindestens einmal geimpft worden. 10,9 Millionen hätten Stand Freitagmorgen einen vollständigen Corona-Impfschutz, sagt der CDU-Politiker.
Britischer Einzelhandel profitiert stark von Lockerungen
Der britische Einzelhandel hat im April stark von weniger strikten Corona-Beschränkungen profitiert. Die Umsätze der Einzelhändler seien gegenüber dem Vormonat um 9,2 Prozent gestiegen, teilte das Statistikamt ONS in London mit. Analysten hatten mit einem Zuwachs von im Schnitt 4,2 Prozent gerechnet. Gegenüber dem Vorjahresmonat, in dem während der ersten Corona-Welle erhebliche Beschränkungen galten, sprangen die Umsätze um 42,4 Prozent an. Die deutlichen Zuwächse gehen nach Angaben des ONS darauf zurück, dass viele Geschäfte im April wieder öffnen durften.
Die Einzelhändler außerhalb des Lebensmittelhandels steigerten ihre Umsätze besonders deutlich. Bekleidungshäuser erhöhten ihre Erlöse demnach um fast 70 Prozent, in den übrigen Geschäften stiegen die Umsätze um rund 25 Prozent. Der Anteil des Online-Handels war dagegen rückläufig.
STIKO-Mitglied: Keine baldigen BioNTech-Zulassung für Unter-16-Jährige
Der Berliner Kinder- und Jugendarzt Martin Terhardt rechnet nicht mit einer baldigen Zulassung eines Corona-Impfstoffs für Unter-16-Jährige. Terhardt, der auch Mitglied der Ständigen Impfkommission am Robert-Koch-Institut ist, sagte im RBB, derzeit befasse sich die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) mit der Empfehlung des Impfstoffs von BioNTech/Pfizer für Zwölf- bis 15-Jährige. „Die EMA hat signalisiert, dass sie das Ende Mai schaffen könnte. Das wäre dann Ende nächster Woche – oder spätestens Anfang Juni könnte es diese Zulassung geben.“
Laut Terhardt wird es dann aber noch eine Weile dauern, bis auch eine Empfehlung der Ständigen Impfkommission vorliegt. „Generell müssen wir das Krankheitsrisiko für die einzelne Person berücksichtigen, und dieses ist bei Kindern und Jugendlichen deutlich geringer. Dagegen müssen wir das Risiko der Impfung setzen und den Nutzen für die Gesellschaft.“
Verband: Öffnungen für die Gastronomie kommen teils zu kurzfristig
Eine zu kurzfristige Öffnung der Gastronomie nach sieben Monaten Lockdown ist aus Sicht der Branche oft nicht umsetzbar. Zwar könne man schon davon ausgehen, dass die Gastronomie innerhalb von zehn Tagen und die Hotellerie binnen zwei Wochen wieder hochgefahren werden könnten, sagte der Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga), Guido Zöllick, im gemeinsamen Morgenmagazin von ARD und ZDF. Aktuell agierten die Bundesländer jedoch deutlich kurzfristiger. Wenn teils nur wenige Tage blieben, sei das nicht machbar. „Denn den Betrieb wieder anzufahren, ist das eine. Aber die Gäste dafür zu gewinnen, ist das andere.“ Ob sich die Öffnung mit begrenzter Gästezahl und Schutzkonzepten lohne, müsse jeder Unternehmer für sich entscheiden, sagte Zöllick weiter.
Wenn aber wie in Mecklenburg-Vorpommern die Hotellerie zunächst nur für Gäste aus dem eigenen Bundesland aufmachen dürfe, sei das für größere Unternehmen „ganz sicher nicht wirtschaftlich“. Angesichts der unsicheren Wetterlage sei auch das Betreiben der Außengastronomie schwierig. Besser wäre eine bundeseinheitliche Öffnung der Außen- und Innengastronomie mit entsprechenden Schutzkonzepten gewesen, betonte Zöllick.
Spanien holt Bergsteiger und Wanderer aus Nepal zurück
Spanien hat am fast 100 Landsleute aus Nepal zurückgeholt, die dort nach der Verhängung eines Lockdowns festsaßen. Der Charterflug, der von der spanischen Regierung arrangiert wurde, traf am Donnerstagabend in Nepal ein und nahm 99 spanische Bergsteiger, Wanderer und Touristen auf. Nepal hatte am 29. April wegen steigender Neuinfektionen mit dem Coronavirus einen Lockdown verhängt.
Kinoverbände planen Neustart für Juli
Nach monatelanger Pause bereiten sich die deutschen Kinos auf eine Wiedereröffnung vor. Zum 1. Juli soll es nach dem Willen mehrerer Verbände an vielen Orten wieder Filmvorführungen geben. Angesichts „des Impffortschritts und der sinkenden Infektionszahlen“ stehe die gesamte Kinobranche bereit, heißt es in einer Erklärung unter anderem von HDF Kino und AG Kino. Bundesweit sind die Filmtheater wegen der Pandemie seit mehr als einem halben Jahr geschlossen. In Berlin öffnen nun die ersten Freiluftkinos unter Auflagen. Die Betreiber hoffen, bald auch drinnen wieder Filme zeigen zu können. Das hängt auch von den Infektionszahlen und den Regelungen der Bundesländer ab.
Die Verbände appellieren an die Bundesländer, eine Öffnung der Kinos zu diesem Datum „zu ermöglichen und zeitnah zu kommunizieren“. Auch wenn mancherorts Kinos theoretisch öffnen könnten, lohnt sich das nach Einschätzung der Verbände mitunter nicht. „Nur wenn alle Kinos bundesweit die Chance haben, zeitnah gemeinsam zu öffnen, können Verleiher überhaupt neue Filme starten und den Filmtheatern damit ihre wirtschaftliche Grundlage zurückbringen“, heißt es in der Erklärung, die der Nachrichtenagentur dpa vorliegt.
Großbritannien und WHO wollen Pandemie-Überwachungssystem entwickeln
Großbritannien will mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zusammenarbeiten, um ein „Pandemie-Radar“-System zu entwickeln. Mit dem System sollen neue Coronavirus-Varianten schneller identifiziert und aufkommende Krankheiten global besser verfolgt werden können. „Die Welt darf nie wieder von einem Virus überrascht werden, das sich unkontrolliert unter uns ausbreitet. Wir müssen ein System der Krankheitsüberwachung aufbauen, das für das 21. Jahrhundert geeignet ist“, sagte Premierminister Boris Johnson. WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus erklärte, er freue sich über die Zusammenarbeit, denn Großbritannien gelte als starkes Beispiel für die Überwachung und Sequenzierung von Krankheitserregern.
Studie: Pandemie belastet Schulkinder in Deutschland stark
Weniger Treffen mit Freunden, kein regulärer Schulunterricht: Die Corona-Pandemie belastet einer Studie zufolge viele Kinder und Jugendliche in Deutschland. Mehr als die Hälfte aller Mädchen und Jungen ist im vergangenen Jahr unglücklicher geworden, wie der nun veröffentliche Präventionsradar 2021 der DAK ergab. Die Lebenszufriedenheit sei im Schnitt aller befragten Kinder um rund 20 Prozent im Vergleich zu der Situation vor der Corona-Krise gesunken.
Jedes dritte Kind fühle sich zudem in der Schule nicht ausreichend vor dem Virus geschützt. 56 Prozent hielten die Corona-Regeln dort dagegen für angemessen. Gleichzeitig hätten die emotionalen Probleme stark zugenommen – vor allem bei Mädchen, wie die Krankenkasse mitteilte. In der aktuellen Befragung zeigen 23 Prozent Symptome depressiver Störungen wie Traurigkeit, geringes Selbstwertgefühl, Interessensverlust und sozialen Rückzug. Im Vorjahr waren es lediglich 18 Prozent.
Den Angaben zufolge führt auch der Wegfall vieler Sportangebote zu Problemen: Insgesamt sei der Anteil der Befragten mit ausreichender Bewegung im Vergleich zum Vorjahr um ein Fünftel gesunken. Die Mehrheit komme nicht auf die wissenschaftlich empfohlenen 90 Minuten täglich. Grundlage der Studie ist eine Befragung von 14.000 Schulkindern der Klassen fünf bis zehn in dreizehn Bundesländern im Schuljahr 2020/21, die das Institut für Therapie- und Gesundheitsforschung in Kiel im Auftrag der Krankenkasse übernahm. Schulen in Hamburg, Bayern und dem Saarland waren nicht an der Umfrage beteiligt.
UEFA erwartet Einnahmeausfälle von mehr als acht Milliarden Euro
Die Europäische Fußball-Union rechnet für den Zeitraum von 2019 bis 2021 aufgrund der Coronavirus-Pandemie mit Einnahmeausfällen von 7,2 Milliarden Euro in den obersten Spielklassen des Profifußballs und 1,5 Milliarden in den unteren Ligen. Das geht aus dem zwölften UEFA-Bericht hervor. Allein der Verlust aus dem Eintrittskartenverkauf soll sich auf vier Milliarden Euro belaufen. 2,7 Milliarden Euro Verluste werden im Bereich „Sponsoring und kommerzielle Einnahmen“ erwartet. Weitere Einnahmeausfälle in Höhe von zwei Milliarden Euro wurden verhindert, indem in 38 Topligen die Saison 2019/20 noch zu Ende gespielt werden konnte.
Bundesverband der Kinderärzte warnt vor Impfstoffmangel für Jüngere
Im Zuge der bevorstehenden Impfstoffzulassung für Kinder ab zwölf Jahren warnt der Bundesverband der Kinder- und Jugendärzte vor zu knappen Impfstoff-Lieferungen für Kinderarztpraxen. BVKJ-Präsident Thomas Fischbach sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe, dass Ärzte und Ärztinnen wüssten nicht, wann Impfstoff oder ob Impfstoff komme: „Das sorgt für großen Frust und Wut bei den Betroffenen. Und es führt dazu, dass die Impfakzeptanz sinkt, bei Ärzten und bei Patienten.“ Teilweise müssten Kinderärzte chronisch kranke Patienten wieder ausladen, weil die Lieferungen geringer ausfielen als versprochen.
RKI meldet 8769 Neuinfektionen und 226 neue Todesfälle
Die deutschen Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut binnen eines Tages 8769 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 11.336 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI am Morgen mit bundesweit 67,3 an (Vortag: 68,0; Vorwoche: 96,5). Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 226 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 190 Tote gewesen.
Studie: Niedriger Vitamin-D-Status erhöht Corona-Risiko nicht
Ein niedriger Vitamin-D-Status ist einer neuen US-Studie zufolge kein Risikofaktor für eine Infektion mit dem Coronavirus. Zwar scheine es eine solche Verbindung zu geben, wenn man die Daten allein betrachte, erläutern die Forscher im Fachmagazin „Jama Open Network“. Beziehe man aber Einflussfaktoren wie Alter, Geschlecht, Ethnizität, Body-Mass-Index, Blutdruck, Raucherstatus und Wohnort mit ein, gebe es keinerlei Zusammenhang. Menschen mit vergleichsweise niedrigem Vitamin-D-Spiegel haben demnach also kein höheres Risiko, sich mit Sars-CoV-2 anzustecken, als optimal mit dem Vitamin versorgte Menschen.
Zweite Corona-Welle: Argentiniens Regierung ordnet harten Lockdown an
Angesichts der zweiten Welle der Corona-Pandemie hat die argentinische Regierung harte Ausgangsbeschränkungen angeordnet. In den besonders betroffenen Gebieten des südamerikanischen Landes gelte bis Ende des Monats eine Ausgangssperre zwischen 18 Uhr und 6 Uhr, kündigte Präsident Alberto Fernández in einer Videobotschaft an. Auch tagsüber dürfen sich die Argentinier nur in der Nähe ihres Wohnortes bewegen. Lediglich essenzielle Geschäfte können öffnen. Soziale, religiöse und sportliche Aktivitäten sind untersagt. Schulen und Kindergärten bleiben geschlossen. „Wir erleben gerade den schlimmsten Moment seit Beginn der Pandemie“, sagte Fernández. „Abseits der Meinung jedes Einzelnen müssen wir den Ernst der Situation anerkennen und uns zusammentun, um diese Katastrophe zu überstehen.“
Karliczek für weitere Öffnungen an Schulen
Bundesbildungsministerin Anja Karliczek wirbt für weitere Schritte bei der Öffnung der Schulen und die Vorbereitung einer Impfkampagne für Kinder und Jugendliche. „Das Infektionsgeschehen geht zurück“, sagte die CDU-Politikerin dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. „Daher sollten nicht nur die die Öffnungen in der Wirtschaft und Kultur – so verständlich das selbstverständlich ist – im Fokus stehen, sondern über eine weitere Rückkehr zum Präsenzunterricht nachgedacht werden.“ Natürlich sei weiter Vorsicht angesagt. Aber: „Eine breitere Rückkehr zum Präsenzunterricht unter den bekannten Hygienestandards und begleitet von Tests dürfte in den meisten Regionen sehr wahrscheinlich verantwortbar sein, weil die Inzidenzen überwiegend deutlich unter 100 liegen.“