Vorwahlumfrage: So reagieren die Parteien in MV

Vorwahlumfrage: So reagieren die Parteien in MV

21. Mai 2021 Aus Von mvp-web
Stand: 21.05.2021 15:59 Uhr

Gut vier Monate vor der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern muss die rot-schwarze Koalition um ihre Mehrheit fürchten. Trotz herber Verluste in den Umfragewerten bleiben SPD und CDU positiv – Freude bei Grünen und FDP, die mit dem derzeitigen Stand in den Landtag einziehen würden.

von Carolin Kock

Die aktuelle Umfrage komme in der schwierigsten Phase der Corona-Pandemie, die harten Wochen seien aber notwendig gewesen, teilte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) schriftlich mit. Sie sieht die Umfrage-Zahlen positiv, die SPD bleibe im Land trotz der schwierigen Lage auf Platz 1 – anders als auf Bundesebene. Auch vor der Landtagswahl 2016 landete die SPD in Umfragen bei ähnlich niedrigen Werten und hatte am Ende mit Vorsprung gewonnen. Dass die Zufriedenheitswerte der Ministerpräsidentin um 18 Prozent einbrechen, kam für den SPD-Landesverband allerdings unerwartet. Trotzdem bleibt Schwesig mit deutlichem Abstand die bekannteste und beliebteste Politikerin im Land.

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Sack: Schwesig stößt Menschen mit Hang zur Selbstinszenierung vor den Kopf

Auch die CDU büßt Prozentpunkte ein. Für Spitzenkandidat Michael Sack beginnt der Wahlkampf jedoch jetzt erst, da die Corona-Pandemie alles überschattet habe. Zwar konnte er seit der letzten Umfrage im November seine Bekanntheit deutlich steigern, mit 47 Prozent kennt ihn jedoch noch immer mehr als die Hälfte der Wähler nicht. Dass die Ministerpräsidentin an Popularität verloren habe, verwundere ihn nicht, so Sack. Sie habe mit ihrem Hang zur Rechthaberei und zur Selbstinszenierung viele Menschen vor den Kopf gestoßen.

AfD: CDU und SPD bekommen Quittung für Corona-Politik

Ein Seitenhieb gegen die Landesregierung kommt auch von der AfD. Dass SPD und CDU so stark verlieren, sei kein Wunder und das Ergebnis einer falschen Corona-Politik. Die Menschen seien ungeduldig, man müsse dafür sorgen, dass die Wirtschaft wieder in Gang komme, so AfD-Landeschef Leif-Erik Holm. Die AfD habe eine Schwächephase erlebt, aber auf dem letzten Parteitag gezeigt, dass sie mit starken Kandidaten in das Super-Wahljahr gehe. Allerdings konnte die AfD bisher nur die ersten zehn Plätze der Landesliste besetzen. Aus Zeitgründen wurde auf dem Parteitag über die Listenplätze 11 bis 30 gesammelt in einer Akzeptanz-Wahl abgestimmt – doch keiner der 34 Bewerber erhielt mehr Ja als Nein-Stimmen. Mit der Arbeit des Fraktionsvorsitzenden und Spitzenkandidaten für die Landtagswahl Nikolaus Kramer sind nur acht Prozent der Befragten zufrieden.

Linke will auf Oldenburgs Popularität setzen

Anders sieht es bei der Spitzenkandidatin der Linken Simone Oldenburg aus. 22 Prozent sind mit ihrer Arbeit zufrieden, 38 Prozent der Wahlberechtigten kennen sie. Darauf wolle die Partei nun setzen und weiterhin mit den Themen Arbeit, Einkommen und Gesundheit punkten, so der Landesvorsitzende Torsten Koplin. Im Vergleich zur letzten Landtagswahl hat die Linke Prozentpunkte verloren und konnte auch seit der letzten Umfrage in den Werten nicht zulegen.

Freude bei Grünen, FDP will Wege aus der Krise aufzeigen

Die Grünen dagegen konnten noch einmal vier Prozentpunkte dazu gewinnen und würden mit nun 14 Prozent in den Landtag einziehen. Die Partei freue sich über diesen Zuspruch, sagte der Landesvorsitzende Ole Krüger. Sie wolle sich auf einem digitalen Parteitag Anfang Juni auf die Themen einigen, die für die noch immer schwierige Zeit jetzt und für die kommenden fünf Jahre wichtig sind. Ähnlich ist die Stimmung bei der FDP: Auch sie würde mit sechs Prozent in den Landtag einziehen – erstmals wieder seit zehn Jahren. „Das ist eine gute Ausgangsbasis, um in den Wahlkampf zu starten. Wir werden die nächsten vier Monate nutzen, um Wege aus der Krise aufzuzeigen“, so der Landesvorsitzende René Domke. Vor allem in den Bereichen Bildung, Digitalisierung und Wirtschaft habe die Landesregierung schon vor der Pandemie versagt und würde auch jetzt zu zögerlich handeln.

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