Liste der Corona-Risikogebiete in Deutschland

Liste der Corona-Risikogebiete in Deutschland

23. Mai 2021 Aus Von mvp-web

In Deutschland sinken die Zahlen der Corona-Neuinfektionen. Die Auflistung zeigt die Städte und Regionen, in denen die Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den letzten sieben Tagen über 50 gelegen haben.

(Die aktuelle Liste der Städte und Kreise folgt unten nach dem Artikel, Stand 23.5.2021, morgens, ohne Gewähr) Liste derzeit wegen fehlender RKI-Daten nicht verfügbar.

RKI registriert 6714 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz bei 64,5

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 6714 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Sonntagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.11 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 8500 Ansteckungen gelegen. Die 7-Tage-Inzidenz gab das RKI am Sonntagmorgen mit bundesweit 64,5 an (Vortag: 66,8; Vorwoche: 83,1). Am Sonntag sind die vom RKI gemeldeten Fallzahlen meist niedriger, unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird.

Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 82 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 71 Tote gewesen.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie insgesamt 3 648 958 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte aber deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 3 397 100 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, wird nun mit 87 380 angegeben.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht von Samstagabend bei 0,87 (Vortag: 0,85). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 87 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.

RKI: Nur noch 14 Städte und Kreise über 100er-Inzidenz

In Bayern liegen laut Zahlen des Robert Koch-Institutes (RKI) vom Samstag nur noch 14 Städte und Landkreise über einer 100er-Inzidenz (Stand: 3.11 Uhr).

Spitzenreiter im Freistaat war am Samstagmorgen Memmingen mit 249,4 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen. Auf den weiteren Plätzen folgten die Städte Schweinfurt (170,3) und Coburg (160,7). Am anderen Ende der Skala lag die Stadt Amberg mit der bayernweit niedrigsten Inzidenz von 16,6 – gefolgt von Weiden in der Oberpfalz (18,7) und dem Landkreis Wunsiedel (20,6).

In München blieb die Inzidenz laut RKI am Samstag zwar bei 43,1 und damit unter der Marke von 50. Allerdings teilte die Stadt mit, dass es bei der Übermittlung der Infektionszahlen technische Probleme gegeben habe. Die Inzidenz könnte demnach also höher sein.

Bayernweit lag die Inzidenz bei 65,3 und damit etwas unter dem bundesweiten Schnitt, den das RKI mit 66,8 angab. 855 neue Corona-Infektionen wurden im Freistaat innerhalb von 24 Stunden bekannt – und 26 weitere Todesfälle.

Darstellung der Corona-Risikogebiete in Deutschland auf Bundesland und Lankreisebene


Liste der Corona-Risikogebiete in Deutschland

Hier direkt zum Corona-Dashboard des RKI.

Corona-Risikogebiete in Baden-Württemberg:

Alb-Donau-Kreis

Baden-Baden

Biberach

Böblingen

Bodenseekreis

Braisgau-Hochschwarzwald

Calw

Enzkreis

Esslingen

Freudenstadt

Göppingen

Heidenheim

Heilbronn

Heilbronn (Stadtkreis)

Hohenlohekreis

Karlsruhe

Karlsruhe (Stadtkreis)

Konstanz

Lörrach

Ludwigsburg

Mannheim (Stadtkreis)

Neckar-Odenwald-Kreis

Ortenaukreis

Ostalbkreis

Pforzheim (Stadtkreis)

Rastatt

Ravensburg

Rems-Murr-Kreis

Reutlingen

Rhein-Neckar-Kreis

Rottweil

Schwäbisch Hall

Schwarzwald-Baar-Kreis

Sigmaringen

Stuttgart (Landeshauptstadt)

Tübingen

Tuttlingen

Ulm (Stadtkreis)

Waldshut

Zollernalbkreis

Corona-Risikogebiete in Bayern:

Altötting

Amberg-Sulzbach

Ansbach

Ansbach (kreisfreie Stadt)

Augsburg (kreisfreie Stadt)

Aschaffenburg

Augsburg

Bad Kissingen

Bad Tölz-Wolfratshausen

Bamberg (kreisfreie Stadt)

Berchtesgadener Land

Cham

Coburg (kreisfreie Stadt)

Dachau

Deggendorf

Dillingen an der Donau

Dingolfing-Landau

Donau-Ries

Ebersberg

Erlangen-Höchststadt

Freyung-Grafenau

Fürstenfeldbruck

Fürth (kreisfreie Stadt)

Fürth

Günzburg

Haßberge

Hof (kreisfreie Stadt)

Hof

Ingolstadt (kreisfreie Stadt)

Kaufbeuren (kreisfreie Stadt)

Kelheim

Kempten (kreisfreie Stadt)

Kitzingen

Kronach

Landshut (kreisfreie Stadt)

Landshut

Lichtenfels

Main-Spessart

Memmingen

Miesbach

Miltenberg

München (Stadt)

Neuburg-Schrobenhausen

Neumarkt in der Oberpfalz

Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim

Neuulm

Nürnberg (kreisfreie Stadt)

Nürnberger Land

Oberallgäu

Ostallgäu

Passau

Regensburg (kreisfreie Stadt)

Regensburg

Rhön-Grabfeld

Rosenheim (kreisfreie Stadt)

Rosenheim

Rottal-Inn

Schwandorf

Schweinfurt

Schweinfurt (kreisfreie Stadt)

Straubing (kreisfreie Stadt)

Straubing-Bogen

Traunstein

Unterallgäu

Weilheim-Schongau

Weißenburg-Gunzenhausen

Würzburg (kreisfreie Stadt)

Corona-Risikogebiete in Berlin:

Berlin

Corona-Risikogebiet in Brandenburg:

Landkreis Cottbus

Landkreis Elbe-Elster

Landkreis Oberspreewald-Lausitz

Landkreis Oder-Spree

Potsdam

Landkreis Teltow-Fläming

Landkreis Uckermark

Corona-Risikogebiet in Bremen:

Bremen

Bremerhaven

Corona-Risikogebiete in Hamburg:

kein Risikogebiet

Corona-Risikogebiete in Hessen:

(Alle Landkreise und kreisfreien Städte)

Landkreis Bergstraße

Lahn-Dill-Kreis

Landkreis Limburg-Weilburg

Frankfurt am Main

Landkreis Fulda

Landkreis Gießen

Landkreis Groß-Gerau

Landkreis Hersfeld-Rotenburg

Kassel

Landkreis Kassel

Lahn-Dill-Kreis

Landkreis Limburg-Weilburg

Landkreis Main-Kinzig-Kreis

Offenbach

Landkreis Offenbach

Landkreis Main-Taunus-Kreis

Landkreis Marburg-Biedenkopf

Landkreis Rheingau-Taunus-Kreis

Rhein-Lahn-Kreis

Landkreis Vogelsbergkreis

Landkreis Waldeck-Frankenberg

Werra-Meißner-Kreis

Wiesbaden

Corona-Risikogebiete in Mecklenburg-Vorpommern:

Landkreis Mecklenburgische-Seenplatte

Landkreis Vorpommern-Greifswald

Corona-Risikogebiete in Niedersachsen:

Landkreis Ammerland

Landkreis Cloppenburg

Delmenhorst

Landkreis Diepholz

Emden

Landkreis Gifhorn

Region Hannover

Landkreis Minden-Lübbecke

Landkreis Northeim

Landkreis Oldenburg

Oldenburg

Osnabrück

Landkreis Peine

Rotenburg-Wümme

Salzgitter

Landkreis Schaumburg

Landkreis Vechta

Landkreis Wolfenbüttel

Corona-Risikogebiete in Nordrhein-Westfalen:

Aachen (Städteregion)

Bielefeld (kreisfreie Stadt)

Bochum (kreisfreie Stadt)

Bonn (kreisfreie Stadt)

Bottrop (kreisfreie Stadt)

Dortmund (kreisfreie Stadt)

Duisburg (kreisfreie Stadt)

Düren

Düsseldorf (Landeshauptstadt)

Essen (kreisfreie Stadt)

Euskirchen

Gelsenkirchen (kreisfreie Stadt)

Gütersloh

Hagen kreisfreie Stadt)

Hamm (kreisfreie Stadt)

Heinsberg

Herford

Herne (kreisfreie Stadt)

Hochsauerlandkreis

Höxter

Kleve

Köln (kreisfreie Stadt)

Krefeld (kreisfreie Stadt)

Leverkusen (kreisfreie Stadt)

Lippe

Märkischer Kreis

Mettmann

Minden-Lübbecke

Mönchengladbach (kreisfreie Stadt)

Mülheim an der Ruhr (kreisfreie Stadt)

Oberbergischer Kreis

Oberhausen (kreisfreie Stadt)

Olpe

Paderborn

Recklinghausen

Remscheid (kreisfreie Stadt)

Rhein-Erft-Kreis

Rhein-Kreis Neuss

Rhein-Sieg-Kreis

Siegen-Wittgenstein

Solingen (kreisfreie Stadt)

Steinfurt

Unna

Viersen

Wuppertal (kreisfreie Stadt)

Corona-Risikogebiete in Rheinland-Pfalz

Ahrweiler

Altenkirchen (Westerwald)

Bad Kreuznach

Birkenfeld

Bernkastel-Wittlich

Eifelkreis Bitburg-Prüm

Kaiserslautern

Kaiserslautern (kreisfreie Stadt)

Ludwigshafen am Rhein (kreisfreie Stadt)

Mainz (kreisfreie Stadt)

Neuwied

Pirmasens (kreisfreie Stadt)

Rhein-Lan-Kreis

Rhein-Pfalz-Kreis

Speyer (kreisfreie Stadt)

Südwestpfalz

Vulkaneifel

Westerwaldkreis

Worms (kreisfreie Stadt)

 

Corona-Risikogebiete im Saarland

Landkreis Merzig Wadern

Saarbrücken

Saarlouis

Saar-Pfalz-Kreis

Corona-Risikogebiete in Sachsen

Landkreis Bautzen

Chemnitz

Dresden

Erzgebirgskreis

Leipzig

Landkreis Leipzig

Landkreis Nordsachsen

Landkreis Meißen

Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge

Landkreis Zwickau

Corona-Risikogebiete in Sachsen-Anhalt

Landkreis Altmarkkreis-Salzwedel

Burgenlandkreis

Landkreis Harz

Landkreis Jerichower Land

Landkreis Mansfeld-Südharz

Landkreis Stendal

Landkreis Wittenberg

Corona-Risikogebiete in Schleswig-Holstein

Kein Risikogebiet

Corona-Risikogebiete in Thüringen

Landkreis Eichsfeld

Eisenach

Erfurt

Landkreis Greiz

Landkreis Gotha

Landkreis Hildburghausen

Jena

Saale-Holzland-Kreis

Saale-Orla-Kreis

Landkreis Saalfeld-Rudolstadt

Landkreis Schmalkalden-Meiningen

Landkreis Sömmerda

Landkreis Sonneberg

Suhl

Unstrut-Hainich-Kreis

Wartburgkreis

Weimar

Landkreis Weimarer Land

Der Frühling und Corona: Wie saisonale Effekte auf das Virus wirken

Wenn im Frühling die Temperaturen steigen, sinkt die Erkältungsgefahr, und auch Grippeviren verschwinden allmählich. Doch hat das Wetter auch Einfluss auf das Coronavirus? Wissenschaftler gehen davon aus, dass saisonale Effekte den Covid-19-Erreger durchaus beeinflussen können. Wie wirkt sich das auf die Pandemie aus?

«Die Saisonalität von Viren, die über die Atemwege verbreitet werden, ist ungeheuer komplex und lässt sich nicht an einzelnen Faktoren festmachen», sagt der Direktor des Instituts für Virologie des Uniklinikums Essen, Ulf Dittmer. Neben der Jahreszeit bestimmen noch weitere Faktoren den Pandemieverlauf, etwa das Verhalten der Menschen. Eine eindeutige Prognose ist daher schwierig.

Das Robert Koch-Institut (RKI) geht davon aus, dass sich Sars-CoV-2 in der kälteren Jahreszeit besser verbreitet. Im Sommer schwäche sich die Übertragungsdynamik tendenziell ab. Tatsächlich ließ das hiesige Infektionsgeschehen im Sommer 2020 nach.

Kann man davon auf dieses Jahr schließen? Der Leiter der Virologie an der Berliner Charité, Christian Drosten, hält das für unwahrscheinlich. «Dass wir 2020 einen so entspannten Sommer hatten, hatte wahrscheinlich damit zu tun, dass unsere Fallzahlen im Frühjahr unter einer kritischen Schwelle geblieben sind. Das ist inzwischen aber nicht mehr so», sagte er kürzlich dem «Spiegel». In Spanien etwa seien im Sommer die Fallzahlen nach einem Lockdown wieder gestiegen – trotz Hitze.

Umwelteinflüsse können die Stabilität von Coronaviren beeinflussen. Darüber hinaus könnten Umweltfaktoren auch auf die Aerosole oder Tröpfchen wirken, mit denen das Virus verbreitet werde, sagt die Virologin Stephanie Pfänder von der Ruhr-Universität Bochum. «Auch deren Eigenschaften verändern sich abhängig von den Umweltbedingungen.» Auf Basis von Studien lassen sich für einzelne Faktoren wie Temperatur, Luftfeuchte und UV-Strahlung grundsätzliche Erkenntnisse ableiten. Ein Überblick:

TEMPERATUR: Die Virushülle ist laut Dittmer im Freien bei einer Temperatur von etwa zehn Grad besonders stabil. «Je wärmer es wird, desto mehr nimmt die Stabilität ab», erklärt der Virologe. Durch die Wärme verändern sich Fettmoleküle in der Hülle so, dass sie platzen kann.

UV-STRAHLEN: Sonnenstrahlen – insbesondere UV-Strahlung – schädigen die genetische Information des Virus. «Ganz grob kann man sagen, dass UV-Strahlung in der Lage ist, das Virus zu inaktivieren, indem die virale Nukleinsäure angegriffen wird», sagt die Virologin Pfänder. Die Viren seien dann nicht mehr infektiös.

LUFTFEUCHTE: Die Erkenntnisse zur Luftfeuchte beruhen vor allem auf Untersuchungen zu Übertragungen in Innenräumen. Dort spielt die Luftfeuchte laut dem Leipziger Aerosolforscher Ajit Ahlawat eine wichtige Rolle. Zusammen mit anderen Forschern fand der Wissenschaftler des Leibniz-Instituts für Troposphärenforschung (Tropos) heraus, dass die Ansteckungsgefahr im Inneren bei höherer Luftfeuchte niedriger ist.

«Wenn die relative Luftfeuchtigkeit der Raumluft unter 40 Prozent liegt, nehmen die von Infizierten ausgestoßenen Viruspartikel weniger Wasser auf. Sie sinken daher nicht so schnell zu Boden, sondern bleiben in der Luft und können eher von gesunden Menschen eingeatmet werden», erklärt Ahlawat. Zudem würden bei trockener Luft die Nasenschleimhäute trockener und damit durchlässiger für Viren.

Diese Erkenntnisse lassen sich jedoch nicht direkt auf die Verbreitung des Virus im Freien übertragen. Dort kämen laut Ahlawat weitere Faktoren hinzu, hauptsächlich die Verdünnung der Aerosolpartikel in der Luft und die Inaktivierung durch UV-Licht. Diese spielten im Freien eine größere Rolle als Temperatur und Luftfeuchte.

VERHALTEN: Das Wetter beeinflusst auch das Verhalten der Menschen. Im Winter halten wir uns eher in geschlossenen Räumen auf, in der wärmeren Jahreszeit zieht es viele eher ins Freie. «Wenn sich das ganze Leben verstärkt draußen an der frischen Luft abspielt oder Räume durchgehend gut gelüftet werden, ist das Übertragungsrisiko natürlich geringer», sagt Pfänder.

IMMUNSYSTEM: Das menschliche Abwehrsystem muss mit verschiedenen Herausforderungen umgehen: Wunden, Bakterien, Pilze – oder eben Viren. Für jeden Fall und Eindringling versucht der Körper eine passende Immunantwort zu haben. «Alles gleichzeitig bereitzuhalten, würde aber sehr viel Energie kosten», erklärt die Gießener Immunologin Eva Peters. Deswegen setze das Immunsystem – abhängig von der Jahreszeit – auf verschiedene Arten der Immunantwort: Die angeborene und die erlernte Immunantwort.

Im Winter sei meist eine Immunantwort für altbekannte Probleme gefragt: Dann würden etwa Antikörper gegen Viren gebraucht, mit denen der Körper zum Beispiel in vorherigen Wintern schon infiziert war, erklärt Peters. Diese erlernte spezifische Immunantwort sei sehr genau, baue sich aber nur langsam auf. In der wärmeren Jahreszeit seien Menschen dagegen eher im Freien. Der Körper sei dann vielen möglichen, auch unbekannteren Risiken ausgesetzt. Das Immunsystem setze daher eher auf die angeborene, unspezifische Immunantwort. Mit dieser könnten Eindringlinge wie Viren anhand bestimmter Schadensmuster schnell erkannt werden. «Das heißt, im Sommer ist unser Immunsystem besser darin, neue Keime schnell und effizient abzuwehren. Das trifft auch auf Sars-CoV-2 zu», sagt Peters.

VITAMIN D: Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat das mit Hilfe von Sonnenlicht gebildete Vitamin D zwar regulatorische Effekte auf das Immunsystem. Noch sei jedoch nicht sicher, ob es vor einer Corona-Infektion schützen kann. Laut RKI ist die Vitamin-D-Bildung durch die geografische Lage in Mitteleuropa nur im Sommerhalbjahr (März bis Oktober) möglich. Im Winter nutze der Körper die im Sommer aufgebauten Vitamin-D-Reserven.

Temperatur, UV-Strahlung, Vitamin D: «Alle diese Faktoren verbessern sich im Frühjahr und im Sommer», fasst Virologe Dittmer zusammen. Es gebe also saisonale Effekte. Doch wie stark das Wetter Einfluss auf das Pandemiegeschehen nehme, dazu fehlten noch konkrete Erkenntnisse.

«Wir wissen von Coronaviren, dass der R-Wert, also die Reproduktionsrate des Virus, aufgrund dieser Faktoren im Frühjahr und Sommer deutlich sinkt. Also mindestens um den Faktor 0,5, vielleicht sogar noch mehr. Und das ist schon relativ viel», erklärt Dittmer. Das vergangene Jahr habe aber auch gezeigt, dass die saisonalen Effekte nicht zu einem kompletten Verschwinden führten.

Nun kommt den Experten zufolge noch eine weitere Unbekannte dazu: Virusmutationen. Der gewonnene Vorteil durch die saisonalen Effekte könnte von den infektiöseren Mutanten quasi «aufgefressen» werden, sagt Virologe Dittmer mit Blick auf die kommenden Monate. Die saisonalen Effekte könnten dann möglicherweise nicht dafür ausreichen, dass der R-Wert langfristig unter die Schwelle von 1 sinkt, ab der die Pandemie abflaut. Virologin Pfänder geht davon aus, dass die wärmere Jahreszeit grundsätzlich schon dazu beitragen könne, die Übertragungsdynamik abzubremsen. Ungewissheit sieht auch sie bei den Mutanten. «Das Auftreten und die Verbreitung von Mutanten ist tatsächlich ein Faktor, der unberechenbar ist.»

Treiben Schnelltests die Corona-Inzidenz in die Höhe?

In Zeiten von zu wenig Impfstoff gelten Schnelltests als eine Maßnahme, die Pandemie in den Griff zu bekommen. Corona-Infizierte sollen früher erkannt und schneller isoliert werden. Manche behaupten nun, die Inzidenz steige wegen der Tests.

BEHAUPTUNG: Schnelltests verzerren das gemeldete Infektionsgeschehen.
BEWERTUNG: Teilweise richtig. Derzeit ist noch kein großer Einfluss auf die Meldezahlen erkennbar. Bei sehr vielen Schnelltests könnte die Zahl erkannter Infektionen aber steigen. Somit wird die reale Corona-Lage dann exakter wiedergegeben.

FAKTEN: Die Kurve der gemeldeten Corona-Infektionszahlen in Deutschland geht wieder deutlich nach oben. Das Robert Koch-Institut (RKI) macht dafür vor allem die Ausbreitung der ansteckenderen und wohl auch tödlicheren Virusvariante B.1.1.7 verantwortlich. Doch es gibt auch Stimmen, die den Anstieg auf das Ansinnen der Bundesregierung zurückführen, mehr Menschen testen zu wollen. Hat das tatsächlich Auswirkungen?

«Dass die Inzidenz dadurch grundsätzlich steigen kann, ist richtig», sagt der Bremer Professor Hajo Zeeb. Dann etwa, wenn Menschen nach einem Schnell- oder Selbsttest einen verpflichtenden PCR-Test machen. Nur ein solcher geht in die offizielle Statistik ein und damit auch in die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen (7-Tage-Inzidenz). Dass der Einsatz von Schnelltests aber bereits jetzt zum Anstieg der Inzidenz besonders beitrage, bestreitet der Leiter der Abteilung Prävention und Evaluation am Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie.

Einige Daten aus den Gesundheitsämtern zu den Schnelltests liegen dem RKI zwar vor, aber sehr aussagekräftig sind diese bisher nicht. Nach jüngsten Angaben war in den Kalenderwochen 1 bis 10 (4. Januar bis 14. März) bei jeweils weniger als 4 Prozent der positiven PCR-Tests zuvor auch ein positiver Schnell- oder Selbsttest erfolgt. Das Institut kommt daher zu dem Schluss, dass es deswegen «keine Verzerrung» bei den PCR-Tests gebe. Nach den vorliegenden Daten ließen sich die höheren Fallzahlen nicht durch einen Anstieg der Schnelltests erklären, sagte RKI-Vizepräsident Lars Schaade am vergangenen Freitag (19. März).

Überhaupt erfasst werden müssen sowieso nur die sogenannten Schnelltests, die zum Beispiel in Testzentren, Apotheken oder Arztpraxen von geschultem Personal durchgeführt werden. Positive Ergebnisse sind nach dem Infektionsschutzgesetz von dort den Gesundheitsämtern vor Ort zu melden. Ob das flächendeckend und vollständig geschehe, darüber kann das RKI keine Aussage treffen. In die offiziellen Statistiken gehen dann in jedem Fall nur die darauf folgenden PCR-Tests ein.

Im Gegensatz dazu laufen Selbsttests, wenn sie daheim am Küchentisch gemacht werden, quasi unterhalb des RKI-Radars. Denn eine Meldepflicht gibt es für sie nicht. Zwar sollte auch hier nach einem positiven Ergebnis ein PCR-Test zur Bestätigung oder Widerlegung unternommen werden, kontrollieren kann das aber niemand.

Während bei PCR-Tests im Labor das Erbmaterial des Erregers nachgewiesen wird, handelt es sich bei den prinzipiell weniger zuverlässigen Schnell- und Selbsttests um sogenannte Antigentests. Sie weisen in Abstrich-Proben Moleküle nach, die charakteristisch für das Virus sind.

Beispiel Baden-Württemberg: Im Südwesten wurden im Jahr 2021 bis Dienstag mehr als 104 000 positive PCR-Tests erfasst. Wie das Landesgesundheitsamt mitteilte, sind darunter 4379 Fälle, bei denen zuvor ein positiver Antigentest durchgeführt wurde – ein Anteil von etwa 4,2 Prozent. Der Leiter des Referats Gesundheitsschutz und Epidemiologie beim Landesgesundheitsamt, Stefan Brockmann, sagt: «Alle Testergebnisse von Schnelltests – negative wie positive – zu erfassen, lässt sich in der Praxis bislang nicht bewerkstelligen.»

Zudem ist zu beachten: Erst seit 8. März dürfen alle Bürger in Deutschland wöchentlich einen kostenlosen Schnelltest bei geschultem Personal machen. In den Wochen davor kamen die Tests zum Beispiel vor dem Zutritt in Altenheime zum Einsatz, in Kliniken und nach Infektionsfällen etwa in Schulen. Heute gibt es im Einzelhandel und in Apotheken zudem Selbsttests für zuhause.

Nach RKI-Angaben stieg der Anteil der positiven PCR-Tests, denen ein positiver Antigentest vorausging, zuletzt nicht in besonderem Maße an. Wie in den Wochen zuvor lag er auch zwischen 8. und 14. März bei weniger als 4 Prozent. Allerdings greift die Testoffensive bislang noch nicht flächendeckend und im großen Stil.

Mit einer Ausweitung der Tests könnte man letztendlich dem realen Infektionsgeschehen Schritt für Schritt näher kommen. Der Lücke zwischen der vom RKI erfassten Inzidenz und der wirklichen Inzidenz in der Bevölkerung wird dann kleiner.

Der Vorteil der Antigentests: «Dass man Infektionsketten früher ausfindig macht, als wenn sie erst nach dem Auftreten von Symptomen erkannt worden wären», sagt Epidemiologe Zeeb. In einer Zeit, als Schnelltests noch nicht so weit verbreitet waren, hätten viel mehr Menschen eine Infektion wegen fehlender Symptome möglicherweise nicht bemerkt. Die Dunkelziffer lasse sich damit verringern.

Eine intensivierte Testaktivität führe «zu einer vollständigeren und früheren Erfassung von Infektionen die andernfalls unentdeckt geblieben wären», sagt auch Professor Gérard Krause, Chef-Epidemiologie am Helmholtz Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig.

Biometrikerin Zapf befürwortet daher ausgeweitete Schnell-Testungen, da symptomfreie Fälle sofort isoliert werden könnten. Der Nachteil: Bei falschen Positiv-Ergebnissen müssten Getestete bis zum Vorliegen des PCR-Ergebnisses mit der Unsicherheit leben – und noch schwerwiegender: Bei falsch-negativem Ergebnis würden sich Infizierte in falscher Sicherheit wiegen.

Letztlich lässt sich auch aus der absoluten Zahl der laborbestätigten PCR-Tests derzeit nicht ableiten, dass der Plan der Bundesregierung zu mehr Schnell- und Selbsttests derzeit schon wirklich massiven Einfluss auf die Zahlen hat: Nach Angaben der Akkreditierten Labore in der Medizin (ALM) wurden Anfang 2021 wöchentlich mehr als 1,05 Million PCR-Tests durchgeführt, in der zweiten Februar-Woche waren es dann nur noch 900 000. Seitdem sind sie nach und nach wieder auf 1,1 Millionen (8. bis 14. März) und zuletzt 1,2 Millionen (15. bis 21. März) gestiegen.

«Ein leichter Trend nach oben, aber nur marginal», sagt Zeeb. «Die Untersuchungszahlen müssten wirklich deutlich nach oben gehen, wenn viel mehr ins System reinkommt.» Zum Vergleich: Die Sieben-Tage-Inzidenz hat sich vom 14. Februar bis 21. März knapp verdoppelt.