Corona-Pandemie: Fast 1000 Neuinfektionen in Deutschland – Zahl der aktiven Fälle steigt enorm
6. August 2020
TOP-NEWS: Bundesländer melden fast 1000 Neuinfektionen
19.41 Uhr: In Deutschland haben sich nach Angaben der Landesgesundheits- und Sozialministerien der Bundesländer bislang 213.348 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Am Donnerstag lag die Zahl der Neuinfektionen mit 979 noch einmal über dem Wert vom Mittwoch (930 Neuinfektionen). Besonders stark war der Anstieg in Nordrhein-Westfalen mit 425 Neuinfektionen.
9148 Menschen sind bislang an den Folgen des Virus gestorben. Das RKI beziffert die Zahl der Genesenen auf rund 195.200. Somit sind rund 9000 Menschen akut infiziert (aktive Fälle). Das sind 700 mehr als noch am Mittwoch.
Der R-Wert stieg laut RKI leicht, von 0,90 auf 0,99 – und liegt somit nur ganz knapp unter der kritischen Marke von 1. Der R-Wert gibt an, wie viele weitere Menschen ein Infizierter im Schnitt ansteckt.
Zahl bestätigter Coronavirus-Fälle in Deutschland steigt auf 213.348, 9148 Todesfälle
Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.
- Baden-Württemberg: 37.647 (1852 Todesfälle)
- Bayern: 51.583 (2622 Todesfälle)
- Berlin: 9542 (224 Todesfälle)
- Brandenburg: 3622 (173 Todesfälle)
- Bremen: 1801 (56 Todesfälle)
- Hamburg: 5529 (231 Todesfälle)
- Hessen: 12.310 (523 Todesfälle)
- Mecklenburg-Vorpommern: 910 (20 Todesfälle)
- Niedersachsen: 14.736 (654 Todesfälle)
- Nordrhein-Westfalen: 50.439 (1752 Todesfälle)
- Rheinland-Pfalz: 7687 (239 Todesfälle)
- Saarland: 2881 (174 Todesfälle)
- Sachsen: 5588 (224 Todesfälle)
- Sachsen-Anhalt: 2050 (64 Todesfälle)
- Schleswig-Holstein: 3569 (158 Todesfälle)
- Thüringen: 3400 (182 Todesfälle)
Gesamt (Stand 05.08.2020, 20.38 Uhr): 213.348 (9148 Todesfälle)
Vortag (Stand 05.08.2020, 20.38 Uhr): 212.369 (9146 Todesfälle)
Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien.
Die Zahl der Geheilten liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei rund 195.200
Die Zahl der aktiven Fälle liegt damit bei rund 9000
Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl: 0,99
TOP-NEWS: Münchner Studie stützt Streeck-Aussage zu Ansteckungsgefahr durch Kinder
18.14 Uhr: Im Rahmen der „Virenwächter-Studie“ haben Forscher der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität die schrittweise Öffnung von zehn städtischen Grundschulen und Kindergärten seit Ende der Pfingstferien begleitet, insgesamt fünf Wochen lang bis zum 31 Juli. Pro Woche wurden dabei 20 Kinder und fünf Betreuer nach dem Zufallsprinzip auf das Coronavirus getestet.
Das Ergebnis: Kein einziger Test fiel positiv aus. Für Studienleiter Ulrich von Both bedeutet das: „Da es in diesen 5 Wochen bei wöchentlicher Testung keinen einzigen positiven Fall gab, können wir weiter keinen Anhaltspunkt dafür entdecken, dass Kinder zu den Hauptüberträgern des neuartigen Coronavirus zählen.“
Insgesamt wurden im Rahmen der „Virenwächter-Studie“ die Proben von 1000 Kindern im Alter von eins bis zehn Jahren sowie von 250 Beteuern untersucht. Ziel der Studie war, den Öffnungsprozess der Einrichtungen wissenschaftlich zu begleiten, Infektionen schnell zu erkennen und den teilnehmenden Betreuern und Eltern ein gewisses Maß an Sicherheit zu vermitteln.
Stuttgart erhöht Bußgelder für Maskenverweigerer drastisch
18.11 Uhr: Maskenverweigerer müssen in Stuttgart künftig ein deutlich höheres Bußgeld zahlen als bisher. „Wird eine Privatperson ohne Mund-Nasen-Bedeckung erwischt, wo sie eine tragen müsste, beträgt die Mindeststrafe jetzt 75 Euro“, teilte die Landeshauptstadt am Donnerstag mit. Bislang lag das Bußgeld bei 25 Euro. Für Menschen im gewerblichen Bereich – beispielsweise für Kellner – liege die Mindeststrafe nun bei 150 Euro.
Für Wiederholungstäter könne es sogar noch teurer werden, sagte Stuttgarts Bürgermeister für Sicherheit, Ordnung und Sport, Martin Schairer (CDU). „Der Bußgeldkatalog sieht eine Strafe von bis zu 250 Euro für Personen vor, die sich beharrlich weigern. Wir sind bereit, diesen Rahmen auszuschöpfen, und können im Ausnahmefall sogar darüber hinaus gehen.“
Zuletzt hatten mehrere Bundesländer ihre Gangart gegen Maskenverweigerer verschärft. So will etwa Nordrhein-Westfalen bei Verstößen gegen die Maskenpflicht in Bussen und Bahnen künftig ohne Vorwarnung ein Bußgeld von 150 Euro verhängen. Auch die Regierungen in Bayern, Schleswig-Holstein und Niedersachsen zeigten sich offen für empfindliche Bußgelder oder kündigten solche bereits an.
TOP-NEWS: Laschet weist SPD-Vorwurf zurück: NRW-Ministerpräsident nach Griechenland-Reise negativ getestet
18.05 Uhr: Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat Vorwürfe der SPD zurückgewiesen, weil er keinen Corona-Test nach seiner Rückkehr aus Griechenland gemacht habe. „Diese Aussage, die sie übrigens da tätigt, ist falsch“, sagte Laschet am Donnerstag. Nach dpa-Informationen hatte sich Laschet tatsächlich nach seiner Rückkehr testen lassen. Das Ergebnis war demnach negativ.
SPD-Fraktionschef Thomas Kutschaty (SPD) hatte der „Neuen Westfälischen“ gesagt, er hätte «von einem Ministerpräsidenten mit Vorbildfunktion erwartet, dass er sich nach seiner Rückkehr sofort testen lässt. Er hätte damit ein wichtiges Zeichen setzen können». Bereits am Mittwoch hatte der SPD-Landesverband Laschet den Vorwurf gemacht, keinen Test gemacht zu haben.
Die Partei bezog sich dabei auf einen Facebook-Eintrag der Landesregierung:
32 Menschen positiv getestet: Coronavirus breitet sich weiter in Wohnheim in Görlitz aus aus
17.50 Uhr: Nach dem Ausbruch von Corona-Infektionen in einem Wohnheim für Menschen mit Behinderung im Landkreis Görlitz ist die Zahl der Betroffenen weiter gestiegen. Inzwischen seien 23 weitere Bewohner und 9 weitere Mitarbeiter positiv getestet worden, teilte der Landkreis am Donnerstag mit. Damit seien in der Einrichtung nach aktuellem Stand 30 Bewohner und 10 Mitarbeiter infiziert.
Im einem weiteren Wohnheim für Menschen mit Behinderungen in Reichenbach, im Ortsteil Sohland am Rotstein, wurden ebenfalls Bewohner und Personal getestet, die Ergebnisse stehen den Angaben zufolge aber noch aus. Auch dort war ein Bewohner positiv getestet worden. In beiden betroffenen Einrichtungen wurde Quarantäne angeordnet.
Unterdessen nimmt die Verbreitung des Virus in Sachsen wieder Fahrt auf. Mit Stand Donnerstag gab es 5588 nachgewiesene Infektionen mit dem Coronavirus im Land. Binnen 24 Stunden war die Zahl um 20 gestiegen. Damit war der Zuwachs den dritten Tag in Folge zweistellig. 224 Menschen sind bisher im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung gestorben. Die meisten Infektionen (891) und Todesfälle (52) gab es im Landkreis Zwickau.
Infizierte Kinder von Eltern isolieren? Kreis Offenbach weist Kritik zurück
16.57 Uhr: Der Kreis Offenbach hat Kritik an seinen Quarantäne-Vorgaben für Kinder mit einem Verdacht auf eine Corona-Infektion zurückgewiesen. Nach Medienberichten sollen Gesundheitsämter, darunter auch das im Kreis Offenbach, Eltern auffordern, Kinder mit einer Infektion getrennt von der Familie zu isolieren. Der Kreis wies dies am Donnerstag zurück und verwies auf eine Mitteilung von Ende Juli.
Dort heißt es, die Kernaufgabe sei es, eine Ausbreitung ansteckender Krankheiten zu verhindern. Der Gesetzgeber mache hier keinen Unterschied beim Alter. Dies müsse allerdings auch in Einklang mit der Lebenswirklichkeit der Betroffenen gebracht werden. „Es geht also keineswegs darum, (Klein)Kinder von ihren Eltern und Geschwistern einfach komplett zu trennen, sondern – wo möglich und vertretbar – Alternativen im täglichen Umgang miteinander zu finden.“
TOP-NEWS: Strandampel und Maskenpflicht: Deutsche Badeorte bereiten sich auf Besucheransturm vor
15.35 Uhr: Auch das Ostseebad Timmendorfer Strand zeigt jetzt im Internet an, wie voll seine Strände sind. Schon zum Start am frühen Donnerstagnachmittag stand die Ampel auf der Internetseite strandticker.de für die meisten Strandabschnitte von Timmendorfer Strand auf rot. Auch für das Ostseebad Scharbeutz sowie die Orte Haffkrug, Sierksdorf, Neustadt, Pelzerhaken und Rettin signalisierte der Strandticker: „Der Strand ist voll.“
Mit Hilfe der Internetseite wollen die Orte an der Lübecker Bucht die Strandbesucher zu weniger frequentierten Bereichen umleiten, damit die wegen der Corona-Pandemie geltenden Abstandsregeln am Strand eingehalten werden können. Timmendorfer Strand hatte es bislang bei einem Appell an Tagesgäste belassen, gar nicht erst anzureisen.
Das zu Lübeck gehörende Ostseebad Travemünde will dagegen auch weiterhin auf die Besucherlenkung verzichten. „Bei uns ist der Flaschenhals nicht der Strand, sondern der begrenzte Parkraum“, sagte Kurdirektor Uwe Kirchhoff. Darüber regele sich die Zahl der Strandbesucher von allein, so dass für eine Beteiligung am Strandticker keine Notwendigkeit bestehe.
Auch an der Nordseeküste haben einige Ferienorte zusätzliche Bestimmungen erlassen, damit Sicherheitsabstände gewährleistet werden können. So gilt nach Angaben der Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein in Teilen der Fußgängerzone von Büsum seit Ende Juli eine Maskenpflicht, der Verzehr von Eis oder Fischbrötchen ist verboten. Auf der Hochseeinsel Helgoland gilt in einigen Straßenzügen zwischen 11 Uhr und 16.30 Uhr Maskenpflicht. Auf Sylt werden die Menschen zumindest gebeten, bei hohem Besucheraufkommen in der Fußgängerzone von Westerland eine Maske zu tragen.