G7-Staaten wollen besser auf Pandemien vorbereitet sein
4. Juni 2021Wegen sinkender Infektionszahlen gelten Italien und Tschechien ab Sonntag nicht mehr als Risikogebiete. Die Bundesregierung will die „epidemische Lage von nationaler Tragweite“ noch einmal verlängern. Alle Entwicklungen im Live Blog.
- EM-Spiele in München vor 14.000 Zuschauern
- Merkel will „Epidemische Lage von nationaler Tragweite“ verlängern
- RKI meldet 3165 Neuinfektionen und 86 Todesfälle
- Lockerungen in Hamburg, Berlin und Mecklenburg-Vorpommern
- Antibiotika-Verschreibungen in Pandemie gesunken
- Impfen junger Menschen auch ohne Eltern-Genehmigung
Spanien erleichtert Einreise
Ab Montag ist die Einreise nach Spanien ohne den bislang notwendigen PCR-Test möglich. Es genügt der Nachweis einer vollständigen Impfung, einer überstandenen Infektion oder ein aktueller negativer Antigentest.
Das erleichtert auch Reisen zu der bei Deutschen beliebten Urlauberinsel Mallorca, da dann bei Hin- und Rückflug ein negativer Antigentest ausreicht.
„Bürgertests“ wohl deutlich teurer als gedacht
Mehr testen heißt mehr Kontrolle – basierend auf diesem Grundsatz entschied die Bundesregierung in der dritten Welle, dass jedem Bürger und jeder Bürgerin mindestens einmal pro Woche ein kostenloses Testangebot gemacht werden soll. Doch die Kosten dafür schießen hin die Höhe.
Mexiko hofft auf geöffnete Grenze dank Impfungen
Mexiko soll von den 25 Millionen Impfdosen, die die USA an andere Länder spenden wollen, etwa eine Million des Vakzins von Johnson&Johnson erhalten. Damit sollen nach Angaben des mexikanischen Außenministers Marcelo Ebrard verstärkt Menschen geimpft werden, die in den Gemeinden nahe der US-Grenze leben und zwischen 18 und 40 Jahren alt sind.
Insgesamt leben im Grenzgebiet auf mexikanischer Seite rund 7,75 Millionen Menschen. Bis Ende Juni will Mexiko dort nach Ebrards Angaben in etwa auf denselben Anteil an Geimpften kommen wie in den USA, damit der Grenzverkehr wieder aufgenommen werden könne.
Serbien startet Produktion von Sputnik-Vakzin in russischer Lizenz
Serbien beginnt mit der Produktion des russischen Impfstoffs Sputnik V. Der in Serbien für Innovation und Technologie zuständige Minister Nenad Popovic und Russlands Vizepremier Juri Borissow feierten in Belgrad den Produktionsstart im Torlak-Institut für Virologie, berichtete das serbische Nachrichtenportal „danas.rs“. Binnen sechs Monaten sollen dort in russischer Lizenz vier Millionen Impfdosen hergestellt werden. Nach dem Willen der serbischen Regierung solle damit auch anderen Ländern in der Region geholfen werden. Serbien ist damit nach Belarus das zweite europäische Land außerhalb Russlands, das Sputnik-Impfstoff herstellt.
Betrugsverdacht in Testzentren: Zwei Festnahmen in Bochum
Im Fall um mutmaßlichen Betrug in Schnelltestzentren hat es in Bochum zwei Festnahmen gegeben. Das bestätigte die Staatsanwaltschaft. Einer der beiden Festgenommenen sitzt demnach wegen des Verdachts des gewerbsmäßigen Betrugs in Untersuchungshaft. Bei einem zweiten Tatverdächtigen sei U-Haft beantragt, sagte Staatsanwalt Timo Dörffer.
Das Unternehmen der zwei Verdächtigen betreibt an mehreren Standorten in NRW Teststellen. Anlass der Ermittlungen waren Recherchen von WDR, NDR und SZ. Bereits zuvor wurden im Ruhrgebiet Geschäftsräume und Privatwohnungen durchsucht.
Russen skeptisch gegenüber Sputnik V
Angesichts der stockenden Impfkampagne in Russland hat Präsident Wladimir Putin an die Impfbereitschaft seiner Landsleute appelliert. „Jeder erwachsene Bürger Russlands hat die Möglichkeit, kostenlos geimpft zu werden“, sagte Putin beim Internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg und warb für den russischen Corona-Impfstoff Sputnik V.
Doch bei seinen Landsleuten ist die Skepsis offenbar groß. Nach offiziellen Angaben sind nur knapp elf Millionen Russen vollständig gegen Corona geimpft, das sind rund acht Prozent der Bevölkerung. In Deutschland sind etwa 20 Prozent vollständig immunisiert. Laut einer Umfrage des unabhängigen Lewada-Instituts vom April wollen sich mehr als 60 Prozent der Befragte nicht impfen lassen. Nach Angaben der Statistikbehörde Rosstat sind bis Ende März in dem Land rund 250.000 Menschen nach einer Corona-Infektion gestorben.
Infektionszahlen in Großbritannien steigen wieder stark
In Großbritannien haben die Behörden den höchsten Stand an Neuinfektionen seit März registriert. Binnen 24 Stunden wurden 6238 neue Fälle gemeldet. Das bedeutet auch ein deutliches Plus im Vergleich zu Vortag, als die Zahl noch bei 5274 lag. Die Zahl der Todesfälle lag mit elf jedoch niedriger als am Tag zuvor, als noch 18 Verstorbene registriert wurden.
Die Zahlen sorgen für Aufsehen, weil mehr als drei Viertel der Bevölkerung bereits mindestens eine Impfdosis erhalten haben und über die Hälfte der Briten vollständig geimpft ist. Derzeit breite sich die Delta-Mutante des Coronavirus rasant aus auf der Insel. Sie ist nach Schätzungen für etwa zwei Drittel aller Infektionen verantwortlich und breitet sich deutlich schneller aus als die Variante B.1.1.7.
Dänemark hebt Quarantänepflicht für Reisende aus Deutschland auf
Reisende aus Deutschland müssen in Dänemark von Samstagnachmittag an nicht mehr in Quarantäne. Dies gilt auch für Dänen, die von einer Deutschlandreise zurückkehren. „Deutschland öffnet sich wieder für uns“, sagte Außenminister Jeppe Kofod. Ein negativer Corona-Test wird aber weiter verlangt.
Zuletzt mussten deutsche Dänemark-Urlauber entweder geimpft sein oder nach der Einreise in Quarantäne gehen. Auch von Reisen nach Italien, Österreich, Ruanda und der Slowakei sowie einigen Regionen in Griechenland, Kroatien und der Schweiz rät das dänische Außenministerium nicht mehr ab. Wie in Deutschland sind die Infektionszahlen auch hier zuletzt gesunken.
WHO: Nur 0,5 Prozent der Corona-Impfungen in den ärmsten Ländern
Im Kampf gegen Covid-19 wurden laut der Weltgesundheitsorganisation bislang rund zwei Milliarden Impfdosen verteilt. Doch nur 0,5 Prozent davon seien den Menschen in den ärmsten Staaten zugutegekommen, erklärte der Berater der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Bruce Aylward, in Genf. In diesen ärmsten Staaten, viele davon in Afrika, lebten rund zehn Prozent der Weltbevölkerung.
Rund 75 Prozent der Vakzine seien in nur zehn Länder gegangen. Den Großteil hätten sich China, die USA und Indien gesichert, betonte Aylward. Zudem hielt er fest, dass dem internationalen Hilfsprogramm gegen Covid-19, Act Accelerator, noch immer 16 Milliarden US-Dollar (13,2 Milliarden Euro) fehlten. Aylward, der das Act-Programm leitet, rief die Staaten auf, die Finanzlücke zu schließen.
Party auf Mallorca nach Aufhebung der Ausgangssperre
Urlauber und Einheimische auf Mallorca haben in der Nacht zum Freitag das von der Justiz angeordnete vorzeitige Ende der nächtlichen Ausgangssperre feuchtfröhlich gefeiert. Wie auf Aufnahmen des TV-Senders IB3 zu sehen ist, kam es an der Playa de Palma zu Trinkgelagen und größeren Menschenansammlungen.
Hunderte Menschen versammelten sich am Balneario 6, dem berüchtigten Ballermann, aber auch in der britischen Urlauberhochburg Magaluf zu großen Partys mit viel Alkohol. Wie die Fernsehbilder zeigen, wurden weder Mindestabstand noch die weiterhin geltende Maskenpflicht groß eingehalten. Die Polizei traf kurz nach Mitternacht ein, schritt aber kaum ein.
16:46:50
Corona-Ausbruch in Gefängnis – 37 Infizierte
In einem Gefängnis in Werl haben sich mehrere Häftlinge mit dem Coronavirus infiziert. 37 der mehr als 1000 Häftlinge seien betroffen, sagte ein Sprecher des nordrhein-westfälischen Justizministeriums am Freitag. Nach Angaben von Anstaltssprecherin Verona Voigt rechnet die Gefängnisleitung mit weiteren Fällen. Die Betroffenen Insassen wurden in eine Quarantänestation auf dem Gelände verlegt. Die Kapazitätsgrenzen seien aber noch längst nicht erreicht. Im Haus 2 könnten mehrere Ebenen für die Quarantäne genutzt werden, erklärte Voigt. Über den Ausbruch in Werl hatte zuvor der „Soester Anzeiger“ online berichtet.
Nach Angaben des Justizministeriums sind die Gefängnisse im Land bislang nur in geringem Maße betroffen. Zuletzt hatte es Ende Mai 17 positiv getestete Häftlinge in der Justizvollzugsanstalt (JVA) in Münster gegeben.
Putin gibt Sputnik für Impftourismus frei
Kremlchef Wladimir Putin hat den in seinem Land entwickelten Corona-Impfstoff Sputnik V für Impftouristen aus dem Ausland gegen Bezahlung freigegeben. Schon bisher hätten sich Ausländer impfen lassen, er habe die Regierung aber angewiesen, das Verfahren offiziell zu machen und Besuchern in Russland eine Impfung zu ermöglichen, sagte Putin auf dem internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg.
Im Juli soll der Impftourismus in Russland offiziell starten. Die Nachfrage aus dem Ausland sei hoch, sagte Putin. „Wir sichern nicht nur in vollem Umfang die eigenen Erfordernisse, sondern können auch Ausländern anbieten, nach Russland zu kommen und sich impfen zu lassen“, sagte Putin. Für russische Staatsbürger ist die Impfung kostenlos. Die Regierung solle nun die Preise für Ausländer festlegen. Zugleich beklagte Putin einmal mehr eine politische Stimmungsmache im Ausland oder Verbote gegen den russischen Corona-Impfstoff.
Massentest in Dresdner Hochhaus
Nach dem Corona-Tod eines 30-jährigen Bewohners testen die Behörden nun alle Bewohner eines Studentenwohnheims in Dresden. Dazu seien drei Teststellen eingerichtet worden, an denen die Bewohnerinnen und Bewohner etagenweise getestet werden, hieß vom Gesundheitsamt.
Die Behörden in Dresden hatte dnas Wohnhaus mit mehr als 200 Wohnungen am Donnerstag unter Quarantäne gestellt. Alle Bewohnerinnen und Bewohner dürfen bis einschließlich 8. Juni das Gebäude nicht verlassen.
Hintergrund sei der Tod eines jungen Mannes, der nach seiner Rückkehr aus Indien an Covid-19 erkrankte. Obwohl offenbar keine Vorerkrankungen bekannt waren, verschlechterte sich sein Zustand sehr schnell und er starb.
Ungarn fährt Impfkampagne runter
Ungarn beendet die Massenimpfungen gegen das Coronavirus und reduziert die Zahl der Impfzentren. Ministerpräsident Viktor Orban sagte in einer Radioansprache, das Impfprogramm der Regierung bedeute eine große Belastung für Ärzte und Krankenhäuser. Außerdem hätten viele Menschen bereits eine Impfung erhalten. Bürger, die noch nicht geimpft sind, müssen sich jetzt auf eigene Faust bei den verbliebenen Anbietern um einen Termin bemühen.
Laut Orban haben 54 Prozent der ungarischen Bevölkerung von rund zehn Millionen Menschen eine erste Dosis erhalten, 38 Prozent haben den vollen Impfschutz. Ungarn wurde in der Europäischen Union führend bei Corona-Impfungen, nachdem das Land sich Impfstoffe aus Russland und China sowie von westlichen Pharmaunternehmen gesichert hatte.
Schweiz stellt Impfzertifikate aus
Die Schweiz führt ab Montag schrittweise Corona-Zertifikate ein. Bis spätestens Ende Juni sollen die Nachweise einer Impfung, einer Genesung oder eines negativen Testergebnisses allen Schweizern zur Verfügung stehen, wie die Regierung mitteilte. Die Zertifikate würden sowohl auf Papier, als auch in elektronischer Form ausgestellt. Sie sollen mit dem von der EU vorgesehenen System „EU Digital COVID Certificate“ kompatibel sein, so dass eine gegenseitige Anerkennung möglich sei.
G7-Staaten wollen besser auf Pandemien vorbereitet sein
Die G7-Staaten wollen angesichts der Erfahrungen mit dem Coronavirus auf neue Pandemien besser vorbereitet sein. Künftig sollen bereits 100 Tage nach Ausbruch bezahlbare Tests verfügbar sein und die erste Produktion von Impfstoffen und Studien für Medikamente begonnen haben, wie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn nach Beratungen der sieben Ressortchefs in Oxford mitteilte.
Italien und Tschechien gelten nicht mehr als Risikogebiete
Wegen sinkender Corona-Infektionszahlen streicht die Bundesregierung ab Sonntag Italien und Tschechien sowie Teile Österreichs, der Schweiz, Kroatiens und Frankreichs von der Liste der Risikogebiete. Das teilte das Robert Koch-Institut mit. Wer aus diesen Gebieten auf dem Landweg nach Deutschland kommt, muss künftig keinerlei Einreisebeschränkungen wegen Corona mehr beachten.
Impferfolg in brasilianischer Stadt
Es ist ein einmalige Studie, bei der eine komplette Stadt geimpft wird, insgesamt 30.000 Menschen – die Kleinstadt Serrana in Brasilien ist nun komplett durchgeimpft.
US-Behörden untersuchen Herzmuskelentzündung nach Impfung bei Jungen
Die US-Gesundheitsbehörden prüfen vereinzelte Berichte über Herzmuskelentzündungen bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen nach der zweiten Corona-Impfung. Das Fachmagazin „Pediatrics“ veröffentlichte einen Artikel, in dem sieben solcher Fälle bei männlichen Jugendlichen dokumentiert wurden. Allerdings ist unklar, ob es wirklich einen Zusammenhang mit dem verabreichten Impfstoff von BioNTech und Pfizer gibt. Ähnliche Berichte hatte es zuvor auch von jungen Geimpften aus Israel gegeben.
Die Jungen im Alter zwischen 14 und 19 Jahren wurden im April oder Mai geimpft und berichteten nach wenigen Tagen über Schmerzen in der Brust. Untersuchungen zeigten eine Herzmuskelentzündung, oder Myokarditis, die bei vielen Arten von Infektionen auftreten kann, unter anderem auch bei Covid-19.
Berliner Staatsoper: Normaler Betrieb spätestens im November
Die Berliner Staatsoper Unter den Linden geht davon aus, dass sie im Laufe der kommenden Monate wie vor der Pandemie spielen wird. „Wir rechnen jetzt damit, dass wir spätestens im November wieder zu einem normalen Opernbetrieb zurückkehren – ohne Maske und ohne Tests“, sagte Intendant Matthias Schulz bei der Vorstellung der Pläne für die kommende Saison.
Für die Spielzeit 2021/22 plant die Staatsoper sechs Premieren im großen Haus sowie die Wiederaufnahme von 22 Werken aus dem Repertoire. Nachdem bereits Generalmusikdirektor Daniel Barenboim „Die Hochzeit des Figaro“ geleitet hatte, kommen nun „Così fan tutte“ und „Don Giovanni“ dazu in einer Inszenierung von Vincent Huguet.
Bayern hebt Katastrophenfall auf
In Bayern wird der Katastrophenfall ab Montag aufgehoben. Das kündigt Ministerpräsident Markus Söder nach einer Sitzung des Ministerrats an. Corona sei nicht vorbei, aber die Lage habe sich deutlich verändert.
Künftig dürften sich wieder mehr Menschen treffen, bei privaten Veranstaltungen wie Hochzeiten seien deutlich mehr Gäste erlaubt, sagt Söder. Bei Sport- oder Kulturveranstaltungen dürften im Freien bis zu 500 Menschen teilnehmen. „Es ist an der Zeit, bei den sinkenden Inzidenzen und steigenden Impfungen mehr Möglichkeiten zu schaffen.“
„Epidemische Lage von nationaler Tragweite“ soll verlängert werden
Bundeskanzlerin Angela Merkel ist trotz sinkender Infektionszahlen für eine Verlängerung der sogenannten „epidemischen Lage von nationaler Tragweite“. Das bestätigte Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin. Daran würden viele aktuelle Regelungen in der Pandemie hängen wie etwa die Impfverordnung oder Einreise-Restriktionen. Die Entscheidung darüber treffe aber der Bundestag, der dies nun erörtern müsse.
Der Bundestag muss alle drei Monate über eine Verlängerung entscheiden. Aktuell steht eine Entscheidung bis Ende Juni an.
Will Spahn unbrauchbare Masken verschwinden lassen?
Nach einem Bericht des „Spiegel“ versucht das Bundesgesundheitsministerium, Millionen möglicherweise mangelhafter Masken verschwinden zu lassen. Demnach will Minister Spahn das Infektionsschutzgesetz so ändern, dass die Masken für die Notreserve des Bundes verwendet werden. Zum Einsatz kommen sollen sie dort nur im absoluten Notfall und ansonsten nach dem Erreichen des Verfallsdatums entsorgt werden. Laut „Spiegel“ hofft Spahn so, dass die Masken dann politisch geräuschlos beseitigt werden könnten.
Die Masken hatte Spahn im Frühjahr 2020 aus China kaufen lassen, obwohl sie keine europäischen Prüfzeichen hatten. Nach Schätzung aus dem Arbeitsministerium hat der Bund dafür mehr als eine Milliarde Euro ausgegeben.
Grenzübergänge auf Zypern wieder geöffnet
Die geteilte Mittelmeerinsel Zypern hat angesichts stark gesunkener Infektionszahlen neun Grenzübergänge entlang der Pufferzone geöffnet. Die Übergänge können nun von Fußgängern und Fahrzeugen wieder genutzt werden. Voraussetzung ist ein negativer Corona-Test, der nicht älter als sieben Tage sein darf.
Die Grenzübergänge zwischen der Republik Zypern im Süden und der international nicht anerkannten Türkischen Republik Nordzypern wurden vor mehr als einem Jahr geschlossen, um eine Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern. Einzig türkische Zyprer, die im Süden arbeiten, Patienten und Diplomaten durften die von einer Friedenstruppe der Vereinten Nationen überwachte Grenze passieren.
München: EM-Spiele vor 14.000 Zuschauern
Bei den Spielen der Fußball-EM in München dürfen etwa 14.000 Zuschauer ins Stadion. Dies kündigte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder nach einer Sitzung des Kabinetts an und sprach von einer Stadionauslastung von bis zu 20 Prozent. „Die Fußball-EM ist eine Sondersituation, die wir haben“, erklärte Söder. Die Partien vor Zuschauern könnten als Pilotprojekt für den weiteren Profisport betrachtet werden. Die EM-Spiele würden mit einem strengen Hygiene- und Sicherheitskonzept begleitet werden.
In der Münchner Allianz Arena finden bei der Europameisterschaft vom 11. Juni bis zum 11. Juli zunächst die drei deutschen Vorrundenspiele statt. Joachim Löws Mannschaft trifft am 15. Juni auf Weltmeister Frankreich, am 19. Juni auf Titelverteidiger Portugal sowie am 23. Juni auf Außenseiter Ungarn. Zudem ist am 2. Juli ein Viertelfinale angesetzt.
Kaum Interesse an Sputnik V in Slowakei
An dem russischen Corona-Vakzin Sputnik V zeichnet sich in der Slowakei kurz vor dem Impfstart ein geringes Interesse ab. In den ersten drei Tagen seit Beginn der Registrierung hätten sich nur knapp 5300 Menschen für einen Sputnik-V-Impftermin angemeldet, berichtete die Zeitung „Dennik N“ unter Berufung auf Behördenzahlen.
Der EU-Mitgliedstaat will den Vektorimpfstoff trotz fehlender Zulassung durch die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA einsetzen. Der frühere Regierungschef und jetzige Finanzminister Igor Matovic hatte 200.000 Dosen des Wirkstoffs aus Russland gekauft, deren Haltbarkeit im Sommer ausläuft. Er selbst wolle sich indes auch nicht damit impfen lassen. Er müsse als Minister viel reisen, die Sputnik-V-Impfung werde aber nicht von allen Ländern anerkannt, sagte er zur Erklärung.
Großbritannien gibt Impfstoff für Zwölf- bis 15-Jährige frei
In Großbritannien können sich jetzt auch Jugendliche im Alter zwischen zwölf und 15 Jahren impfen lassen. Nach sorgfältiger Prüfung von Daten klinischer Studien sei man zu dem Schluss gekommen, dass der Impfstoff auch in der Altersgruppe sicher sei und wirke, teilt die britische Arzneimittelaufsicht mit. „Der Nutzen überwiegt jedwede Risiken.“ Ob diese Altersgruppe nun in die Impfkampagne aufgenommen werde, müsse die Impfkommission entscheiden.
Ein Fünftel der Deutschen vollständig geimpft
In Deutschland ist inzwischen ein Fünftel der Bevölkerung geimpft. Über 16,7 Millionen Personen haben beide Impfdosen erhalten, wie aus Daten der Bundesregierung und des Robert Koch-Instituts hervorgeht. Über 37,4 Millionen Menschen hätten eine Impfdosis erhalten, das entspreche 45 Prozent der Bevölkerung. Am 3. Juni seien landesweit 614.111 Impfdosen verabreicht worden.
Frankreich erleichtert Einreise ab Mittwoch
Frankreich erleichtert ab dem kommenden Mittwoch die Einreise für EU-Bürger: Vollständig Geimpfte müssen ab dem 9. Juni keinen negativen Corona-Test mehr vorweisen, wie aus einem Regierungsbeschluss hervorgeht. Für alle anderen reicht dann ein höchstens 72 Stunden alter Antigen-Schnelltest statt des bisher vorgeschriebenen PCR-Tests. Als vollständig geimpft gelten alle, die mindestens zwei Wochen vor der Einreise ihre zweite Impfdosis erhalten haben. Bei dem Vakzin von Johnson & Johnson gilt eine Wartezeit von vier Wochen. Die Erleichterungen gelten für alle Bürger aus „grün“ eingestuften Ländern. Dazu gehören alle EU-Staaten sowie einige Drittländer wie Australien, Südkorea oder Japan.
Die Einreiseerleichterungen fallen mit neuen Lockerungen zusammen. Ab Mittwoch öffnen in Frankreich auch die Innenräume von Cafés und Restaurants, die nächtliche Ausgangssperre beginnt erst um 23 Uhr statt bisher um 21 Uhr. Für Einreisende aus „orangenen“ Länder wie Großbritannien oder den USA ist in Frankreich weiterhin ein negativer Corona-Test Pflicht – selbst wenn sie eine vollständige Impfung nachweisen können. Nicht Geimpfte aus diesen Ländern müssen zudem einen zwingenden Grund zur Einreise nach Frankreich nachweisen und sich sieben Tage lang isolieren. Reisende aus „rot“ eingestuften Ländern wie Brasilien, Südafrika oder Indien können ebenfalls nur aus zwingenden Gründen nach Frankreich einreisen, wie etwa beruflichen oder familiären Motiven. Sie müssen ebenfalls negativ getestet sein und sich bis zu zehn Tage isolieren.
KMK-Präsidentin: Schulöffnung unabhängig von Impfungen
Nach den Sommerferien soll es an den Schulen in Deutschland mit vollem Präsenzbetrieb weitergehen, unabhängig davon, ob Schüler geimpft sind oder nicht. Das sagte die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Britta Ernst bei RTL/ntv. Geimpfte Kinder machten die Schule „natürlich auch sicherer“. Die Eltern müssten mit den Ärzten ihres Vertrauens darüber beraten, wann und ab welchem Alter sie ihre Kinder impfen lassen wollten. Je jünger die Kinder, desto zurückhaltender seien die Empfehlungen der Kinder- und Jugendärzte. „Für uns ist wichtig, dass unabhängig davon, ob die Kinder geimpft sind, die Schulen trotzdem in voller Präsenz öffnen können.“ Sie hoffe, dass der Unterricht nach den Sommerferien „so normal wie möglich“ mit „voller Klassenstärke“ weitergehen werde.
Bericht: Bund hält 1,2 Millionen Impf-Dosen zurück
Zwischen dem Bundesgesundheitsministerium und Ärztevertretern ist ein Streit entbrannt über das Zurückhalten von zahlreichen Corona-Impfdosen für geplante Zweitimpfungen. Wie der „Spiegel“ berichtete, gab das Ressort von Jens Spahn in dieser Woche rund 1,2 Millionen gelieferte Dosen des Impfstoffs von BioNTech/Pfizer nicht an Ärzte und Impfzentren weiter. Der Hausärzteverband äußerte Unverständnis über den Vorgang.
Dem Bericht zufolge lieferte BioNTech für die laufende Woche rund 5,13 Millionen Dosen an den Staat. Eigentlich hätten demnach die niedergelassenen Ärzte in dieser Woche Impfstoff für mehr als 3,3 Millionen Spritzen bekommen sollen. Tatsächlich seien aber nur etwa 2,2 Millionen Portionen angekommen. Bei den Impfzentren seien rund 75.000 Dosen gekürzt worden. Die Aufgabe des Bundesgesundheitsministeriums sei es, „die Mengen in die Arztpraxen so zu steuern, dass der Bedarf für Zweitimpfungen zu jedem Zeitpunkt gedeckt werden kann“, teilte eine Ministeriumssprecherin mit. In den kommenden drei Wochen müssten überproportional viele Zweitimpfungen vorgenommen werden.
Der Bedarf an Zweitimpfungen müsse „zwingend deutlich niedriger“ sein als die Gesamtmenge, die in das Regelsystem überführt werde, erklärte die Sprecherin demnach weiter. Die Liefermenge von Biontech in den kommenden beiden Wochen „reicht nicht aus, um dies sicherzustellen; insbesondere, da die Betriebsärzte ebenfalls mit 700.000 Impfdosen von Biontech mitimpfen werden“
STIKO: Keine generelle Empfehlung für Kinder-Impfung zu erwarten
Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (STIKO), Thomas Mertens, hat in der Debatte um Corona-Kinderimpfungen angedeutet, dass es keine generelle Empfehlung geben wird. „Es ist keine generelle Empfehlung der STIKO für alle gesunden Kinder zu erwarten“, sagte Mertens im gemeinsamen Morgenmagazin von ARD und ZDF. Für die Empfehlung einer Impfung bei allen gesunden Kindern reichten die Daten bei weitem nicht aus. Die Experten haben demnach viele verfügbare Daten aus Studien zusammengetragen.
„Es sind alle Ergebnisse so, dass man sicher daraus keine Argumentation für eine generelle Impfung aller gesunden Kinder ableiten kann“. In den nächsten Tagen will die STIKO ihre Empfehlung offiziell bekanntgeben. Bereits in den vergangenen Tagen hatte Mertens um Verständnis für die zögerliche Haltung bei Kinderimpfungen geworben. In der Debatte seien viele Argumente „leichthin genannt worden, die einer Nachprüfung nicht standhalten“, kritisierte Mertens. So sei es zum Beispiel „nicht besonders sinnvoll“, das Thema Schule mit der Impfdebatte zu verknüpfen. „Die STIKO – und ich glaube auch viele andere vernünftige Leute – halten diese sprachliche Verbindung von Impfung als Voraussetzung für das normale Leben der Kinder für einen Irrweg.“
Indien ordert heimischen Impfstoff ohne Zulassung
Trotz harscher Kritik setzt Indien in der Pandemie weiterhin auf heimischen Impfstoff. Die Regierung in Neu-Delhi bestellte 300 Millionen Dosen des Serums der Pharmafirma Biological E, der sich noch in der Entwicklung befindet. Wie der „Indian Express“ berichtete, soll das Unternehmen aus Hyderabad die Dosen zwischen August und Dezember 2021 liefern. Noch befindet sich das Impfserum Corbevax allerdings in Phase 3 der klinischen Studien und hat keine Zulassung durch die zuständige Arzneimittelbehörde erhalten.
Indiens Regierung unter dem hindunationalistischen Ministerpräsidenten Narendra Modi wird für seine Impfstoffpolitik stark kritisiert. Aus politischen Gründen setzte Neu-Delhi bereits in der Vergangenheit auf einen heimischen Impfstoff vom indischen Hersteller Bharat Biotech, der nicht erprobt war und in Eile zugelassen wurde, ohne wichtige Studien zur Sicherheit und Wirksamkeit abzuwarten. Bislang verimpft Indien allerdings fast ausschließlich das AstraZeneca-Serum, das vom Serum Institute of India in Lizenz hergestellt wird.
Das von einer zweiten, schweren Corona-Welle heimgesuchte Land meldete am Freitag laut Gesundheitsministerium über 132.000 Corona-Neuinfektionen und 2.713 neue Todesfälle binnen eines Tages. Damit sind insgesamt 340.702 Menschen in Indien offiziell an einer Covid-19-Infektion gestorbe“
Bericht: Seit Januar Hunderte Millionen Euro für Schnelltests abgerechnet
Von Jahresbeginn bis Mitte Mai sind in Deutschland einem Bericht zufolge mehrere hundert Millionen Euro in Zusammenhang mit Corona-Schnelltests abgerechnet worden. Rund 225 Millionen Euro entfielen auf Antigen-Schnelltests, weitere rund 338 Millionen Euro auf das Nehmen von Nasen- oder Rachenabstrichen, die für Schnell- und PCR-Tests nötig sind, wie die Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland berichteten. Sie beriefen sich auf Antworten des Bundesgesundheitsministeriums auf Fragen der SPD-Fraktion.
In dem Schreiben wird demnach betont, dass die Zahlen keine Differenzierung nach sogenannten Bürgertests und anderen Testungen zuließen. So seien in der Zahl der Testkits „auch die Kontingenttestungen in medizinischen Einrichtungen umfasst“. Die Zahl der Abstriche umfassten „auch die für PCR-Testungen oder laborbasierte Antigentestungen erforderlichen Abstrichnahmen“. Zu beachten sei außerdem, „dass zwischen Leistungserbringung und Abrechnung mehrere Monate liegen können, so dass die Daten nicht das aktuelle Leistungsgeschehen wiedergeben“, zitierten die Zeitungen den Bericht.
SPD-Haushaltspolitiker Dennis Rohde hält die Antworten auf die von ihm eingereichten Fragen für unzulänglich. „Bundesgesundheitsminister Jens Spahn bleibt wieder einmal Antworten schuldig“, sagte er den Zeitungen. Er habe dem Ressort des CDU-Politikers am Donnerstag erneut einen umfangreichen Fragenkatalog zur Beantwortung bis zum 7. Juni übersandt. „Es muss endlich mehr Licht in das Abrechnungsfiasko bei den Schnelltests“, sagte Rohde. Spahns bisherige Antworten hätten „nicht mal den notwendigen Mindeststandard“ erreicht. „Fragen werden entweder nicht, irreführend oder mit Hinweis auf Unzuständigkeit beantwortet.“
SPD-Vize Midyatli kritisiert Spahns Impfkampagne
SPD-Bundesvize Serpil Midyatli hat von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn einen stärkeren Fokus auf abgehängte Bevölkerungsschichten bei Schutzimpfungen gegen Covid-19 gefordert. „In den USA können wir sehen, dass die Impfbereitschaft besonders bei jungen Menschen und in sozial benachteiligten Quartieren abnimmt“, sagte Midyatli der Nachrichtenagentur dpa. „Das ist auch nicht allzu verwunderlich, da diese Menschen es gewohnt sind, dass man sich kaum um sie kümmert.“ Derzeit sei der Impfstoff zwar noch knapp, sagte die Politikerin.
„Ein Blick – zum Beispiel in die USA – zeigt aber, dass das nächste große Problem die Impfmüdigkeit sein wird.“ Die geplante Aufhebung der Priorisierung komme hauptsächlich gut informierten und durchsetzungsstarken Menschen zugute. „Deshalb müssen wir auf alle anderen jetzt zugehen, damit sie die Hoffnung nicht verlieren und den Impfstoff in die Quartiere tragen“, sagte Midyatli. Viele von diesen Menschen hätten nicht einmal einen Hausarzt. „Denn leider sind ausgerechnet diese Stadtteile vom eklatanten Hausärztemangel am stärksten betroffen.“
Lockerungen in Hamburg, Berlin und Mecklenburg-Vorpommern
In mehreren Bundesländern fallen von heute an weitere Corona-Beschränkungen. In Mecklenburg-Vorpommern können von heute an wieder auswärtige Touristen Urlaub machen. Voraussetzung ist zu Beginn die Vorlage eines aktuellen Corona-Negativtests. Urlauber, die in einer Ferienwohnung unterkommen sowie keine Restaurants oder Museen besuchen, brauchen keinen weiteren Test. Alle anderen müssen sich spätestens alle 72 Stunden neu testen lassen. Dabei sind auch begleitete Selbsttests erlaubt, die manche Hotels anbieten.
In Berlin werden heute ebenfalls zahlreiche Beschränkungen deutlich gelockert. Drinnen dürfen sich nun sechs Menschen aus drei Haushalten treffen, draußen sind es zehn Menschen aus fünf Haushalten. Nicht gezählt werden dabei Kinder unter 14 Jahren. Einkaufen und die Nutzung der Außengastronomie sind nun ohne Corona-Test möglich. Auch die Innengastronomie öffnet, dort sind jedoch Tests vorgeschrieben.
Auch die Hamburger Restaurants und Kneipen dürfen von heute an wieder in Innenräumen Gäste bewirten. Besucher brauchen aber einen negativen Corona-Test und dürfen nur zu fünft an einem Tisch sitzen. Das Personal muss sich zweimal pro Woche testen lassen. Ab 23 Uhr müssen Gäste das Lokal verlassen oder sich in den Außenbereich begeben. Befindet sich die Gastwirtschaft im Schanzenviertel oder bestimmten Bereichen von St. Pauli, darf am Wochenende auch draußen kein Alkohol mehr ausgeschenkt werden.
Japan schenkt Taiwan 1,2 Millionen Impf-Dosen
Japan will Taiwan 1,24 Millionen Impfdosen von AstraZeneca kostenlos zur Verfügung stellen. Wie der japanische Außenminister Toshimitsu Motegi bestätigte, soll die Lieferung noch heute erfolgen. „Die Beziehung zwischen Taiwan und Japan war schon immer sehr eng, und unsere Freundschaft ist fest und tief“, sagte Taiwans Außenministerium in einer Erklärung. Taiwan kämpft mit einem Anstieg der Infektionen und hat weniger als drei Prozent seiner Bevölkerung geimpft.
Impfen junger Menschen auch ohne Eltern-Genehmigung
Kinder und Jugendliche können sich auch gegen den Willen ihrer Eltern gegen das Coronavirus impfen lassen. „Wenn mir ein 14-Jähriger klar erklären kann, warum er geimpft werden will und das Thema auch versteht, dann ist eine Impfung ohne Einwilligung der Eltern möglich“, sagte Jakob Maske, Bundespressesprecher vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte, den Zeitungen der Funke Mediengruppe einem Vorabbericht zufolge. Eine Empfehlung an Ärzte, Kinder und Jugendliche ohne Einwilligung der Eltern zu impfen, wollte Maske aber nicht aussprechen. Der goldene Weg sei, die Eltern mit ins Boot zu holen.
RKI registriert 3165 Corona-Neuinfektionen
Das Robert Koch-Institut (RKI) verzeichnet 3165 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Das sind 4215 Fälle weniger als eine Woche zuvor. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz fällt weiter auf 29,7 von 34,1 am Vortag. 86 weitere Menschen starben. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 89.026. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 3,69 Millionen Corona-Tests positiv aus.
Antibiotika-Verschreibungen in Pandemie gesunken
Laut einer Auswertung der Arzneimittelverordnungen der Techniker Krankenkasse (TK) sind im vergangenen Jahr offenbar wesentlich weniger Antibiotika verschrieben worden als in den Jahren davor. Die Auswertung, die dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) laut einem Vorabbericht vorliegt, zeigt, dass im Vergleich zu 2019 Antibiotika-Verschreibungen um fast 24 Prozent zurückgegangen sind.
Antibiotika-Verschreibungen sind im Vergangenen Jahr um fast 24 Prozent zurückgegangen.
Besonders stark waren die Rückgänge zu Beginn der Pandemie im April 2020 mit einem Minus von knapp 44 Prozent. „Hier spielt neben der Einhaltung der Hygieneregeln, die für deutlich weniger Infektionen insgesamt gesorgt haben, sicher auch eine Rolle, dass weniger Versicherte überhaupt zur Ärztin oder zum Arzt gegangen sind und zum Beispiel die Möglichkeit der telefonischen Krankschreibung genutzt haben“, sagte TK-Arzneimittelexperte Tim Steimle dem RND. Dadurch seien auch weniger Arzneimittel verordnet worden.
United Airlines und Gewerkschaft einigen sich auf freiwilliges Impfprogramm
Die US-Fluggesellschaft United Airlines einigt sich mit der führenden Luftfahrtgewerkschaft des Landes auf ein freiwilliges Impfprogramm für sein Flugbegleiter. Stewards und Stewardessen, die sich im Rahmen des Programms Impfen ließen, würden bis zu drei zusätzliche Urlaubstage erhalten, so die Gewerkschaft, eine Impf-Verpflichtung bestünde allerdings nicht.
Kolumbien will Großveranstaltungen wieder erlauben
Obwohl Kolumbien immer noch mit der Coronavirus-Pandemie zu kämpfen hat, sollen Großveranstaltungen wieder stattfinden dürfen. Städte, in denen die Intensivstationen mehr als 85 Prozent ausgelastet sind, werden weiterhin Einschränkungen erfahren, erklärte Gesundheitsminister Fernando Ruiz. In anderen Gebieten wolle man Veranstaltungen wie Konzerte und Sportwettkämpfe wieder zuzulassen.
Die drei größten Städte Kolumbiens, die Hauptstadt Bogota, Medellin und Cali, haben derzeit eine Intensivstation-Auslastung von mehr als 96 Prozent.