Sieben-Tage-Inzidenz erneut gesunken
13. Juni 2021Die Vorsitzende des Deutschen Ethikrates, Alena Buyx, empfiehlt einen Corona-Ausgleich für junge Menschen. Brasiliens Präsident Bolsonaro muss wegen eines Verstoßes gegen Pandemie-Auflagen Strafe zahlen. Alle Entwicklungen im Liveblog.
- Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 17,3
- Merkel: „Erheblicher Beitrag“ zur Impfstoffverteilung aus Deutschland
- Österreich und weitere Länder keine Risikogebiete mehr
- Lambrecht will Maskenpflicht überprüfen lassen
- Buyx empfiehlt Corona-Ausgleich für junge Menschen
Dobrindt gegen Ende der Maskenpflicht in Innenräumen
In der aufflammenden Diskussion über ein Ende der Maskenpflicht hat CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt zur Vorsicht gemahnt. Richtig sei, dass die Verhältnismäßigkeit von Corona-Maßnahmen immer wieder überprüft werden müsse, sagte Dobrindt im ZDF. Hier müsse man auch zwischen drinnen und draußen unterscheiden. Er könne sich gut vorstellen, die Maskenpflicht draußen entfallen zu lassen, so Dobrindt. Diese Entscheidung werde von den Ländern getroffen. Für Innenräume rate er aber zur Vorsicht, auch mit Blick auf ansteckendere Virusmutationen.
WHO-Chef fordert mehr Impfstoff für ärmere Länder
Die Impfallianz Gavi in Genf hat das Versprechen der reichen G7-Industriestaaten begrüßt, ärmeren Ländern mehr Impfdosen zu verschaffen – aber zugleich Nachbesserungen angemahnt. „Wir brauchen mehr, und wir brauchen es schneller“, sagte der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus. Die G7 hat versprochen, mindestens 870 Millionen Impfdosen zu spenden, die Hälfte davon bis Ende dieses Jahres. Gavi hofft, dass sie so schnell wie möglich verteilt werden können.
Die Länder bekräftigten, dass sie das vor einem Jahr gestartete solidarische Impfstoff-Programm Covax als Hauptverteiler sehen. Es wurde eigentlich gegründet, um die weltweite faire Verteilung von Impfstoffen zu gewährleisten. Die reichen Länder schlossen dann aber bilaterale Verträge mit Impfstofffirmen ab und kauften einen Großteil der zur Verfügung stehenden Mengen für ihre eigenen Bevölkerungen auf. Deshalb fehlt Impfstoff für die ärmeren Länder, wo Impfkampagnen gerade erst anlaufen. Covax hat bisher erst 83 Millionen Impfdosen überwiegend an die ärmsten Länder ausgeliefert.
Bessere Pandemie-Lage: UNHCR erwartet mehr Bootsmigranten
Das UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR erwartet, dass in diesem Jahr so viele Bootsmigranten nach Italien kommen wie seit vier Jahren nicht mehr. „Unseren Schätzungen zufolge werden in diesem Jahr rund 60.000 Menschen Europa über die zentrale Mittelmeerroute erreichen“, sagte die UNHCR-Botschafterin für Italien, Chiara Cardoletti, im Gespräch mit „Welt“. Das wäre die höchste Zahl an Ankünften seit 2017.
Hauptursache für die steigende Zahl der Abfahrten ist dem Bericht zufolge die Situation in Libyen. Dort haben sich seit Beginn der Corona-Krise die abfahrtswilligen Migranten quasi gestaut. Jetzt, wo die Pandemie besser unter Kontrolle ist, wollten sie nach Europa übersetzen.
Frankreich verdoppelt seine Impfstoff-Zusagen
Im Kampf gegen die Corona-Pandemie will Frankreich doppelt so viele Impfdosen für ärmere Länder zur Verfügung stellen als ursprünglich vorgesehen. „Frankreich hat seine eigenen Zusagen in diesem Zusammenhang verdoppelt und erhöht ganz konkret von 30 auf 60 Millionen Dosen, die bis Ende des Jahres verteilt werden“, sagte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron nach dem dreitägigen G7-Gipfel im englischen Cornwall. „Aber wir müssen auch in der Lage sein, jetzt in allen Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen mehr zu produzieren, um die Selbstversorgung aufzubauen“, sagte Macron weiter.
Biden: USA können möglicherweise weitere Milliarde Impfdosen spenden
US-Präsident Joe Biden hat zugesagt, ärmere Länder dauerhaft im Kampf gegen die Pandemie zu unterstützen. Die Impfungen auf der ganzen Welt würden für eine lange Zeit ein konstantes Projekt bleiben, sagte Biden am Sonntag zum Abschluss des G7-Gipfels in Cornwall. Die versprochenen Spenden – davon 500 Millionen aus den USA – seien nicht das Ende. Darin seien sich die G7 einig, sagte Biden. Möglicherweise seien die USA in der Lage, eine weitere Milliarde Impfdosen zu spenden
Draghi: Keine Beeinträchtigung bei Impfkampagne
Italiens Ministerpräsident Mario Draghi tritt Befürchtungen entgegen, dass die heimische Impfkampagne gebremst wird. Hintergrund ist die Entscheidung, dass in dem Land nur noch Menschen im Alter von mindestens 60 Jahren mit dem Mittel von AstraZeneca geimpft werden dürfen. Draghi sagt dazu, es gebe „keine Befürchtungen“, dass der Impfplan dadurch beeinträchtigt werde. Er werde vielmehr weiter umgesetzt wie vorgesehen.
Berliner Pilotprojekt in Club mit 300 Tänzern
Ausgestattet mit Tracker und Maske haben am Sonntagnachmittag im Berliner Club „Revier Südost“ Dutzende Menschen zusammen zu Techno-Beats gefeiert. Der Probelauf war Teil des Pilotprojekts „Open Air“ mit dem getestet werden soll, wie in der Corona-Pandemie sicher unter freiem Himmel getanzt werden kann. „Das läuft bisher ganz gut“, sagte eine Sprecherin des Clubs während des Ausprobierens. Das Tragen der Maske auf der Tanzfläche werde akzeptiert. In anderen Bereichen des Clubs dürfe der Mund-Nasen-Schutz aber auch abgenommen werden.
300 freiwillige Tänzer konnten per Losverfahren mitmachen. Alle, die mittanzen wollten, mussten entweder getestet, geimpft oder genesen sein. Zehn Tage nach der Party sollen alle noch einmal getestet werden, sagte die Clubsprecherin.
Johnson lehnt Patentaufhebung bei Impfstoffen ab
Der britische Premierminister Boris Johnson lehnt eine Aufhebung von Patenten für die Herstellung von Corona-Impfstoffen weiterhin ab. Zentral sei, weltweit Produktionsstätten aufzubauen, vor allem in Afrika, sagte Johnson zum Abschluss des G7-Gipfels im südwestenglischen Cornwall. Auch Know-how müsse geteilt werden. Aber zugleich müssten Anreize für Innovationen geschützt werden, mahnte Johnson. Der richtige Weg sei es, Impfstoffe zum Selbstkostenpreis zu verteilen, wie es der britisch-schwedische Konzern AstraZeneca tut.
Vom Homeoffice zurück zur Arbeitsnormalität?
Millionen Arbeitnehmer haben während der Corona-Pandemie im Homeoffice gearbeitet. Angesichts sinkender Neuinfektionen wird jedoch über eine Rückkehr ins Büro diskutiert. Aber kann es ein Zurück geben zur typischen Fünf-Tage-Präsenzwoche? ARD-Korrespondent Peter Sonnenberg berichtet, wie die Pandemie das Arbeiten verändert hat.
Bartsch: „Überprüfung der Maskenpflicht ist richtig“
Der Fraktionsvorsitzende der Linken im Bundestag, Dietmar Bartsch, unterstützt den Vorstoß von Bundesjustizministerin Christine Lambrecht, die Maskenpflicht zu überprüfen. Dem NDR sagte er, Lambrecht habe Recht mit ihrer Forderung. Er selbst komme aus dem Landkreis Vorpommern-Rügen, in dem es keine Infizierten mehr gebe, dort sei eine Fortführung der Maskenpflicht „einigermaßen absurd“. Deshalb sei es richtig, „auf der Grundlage von den Erkenntnissen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern“ die Corona-Beschränkungen weiter herunterzufahren. Bartsch warnte zugleich vor einem Überbieten der Bundesländer: „Es geht aber nicht darum, dass wir wieder zu einem Wettbewerb kommen – wer ist der schnellste, wer ist der größte Lockerer.“
Ministerium fordert Nachlieferungen von Johnson & Johnson
Das Bundesgesundheitsministerium fordert vom Impfstoffhersteller Johnson & Johnson eine Nachlieferung fehlender Corona-Impfdosen im Juli. Johnson & Johnson werde nach neuestem Stand im zweiten Quartal – also bis Ende Juni – etwa 6,5 Millionen Dosen weniger liefern als geplant, hieß es von einer Ministeriumssprecherin. „Das ist bedauerlich, denn jede Impfdose zählt. Daher erwarten wir von Johnson & Johnson, dass diese Menge im Juli schnellstmöglich nachgeliefert wird.“ Zuvor hatten mehrere Medien berichtet. Die US-Arzneimittelbehörde FDA hatte bei der Überprüfung einer Produktionsstätte des US-Konzerns zahlreiche Mängel entdeckt und den dort hergestellten Impfstoff nur zum Teil freigegeben.
Bericht: 20 Millionen mangelhafte Masken in Baden-Württemberg
In Baden-Württemberg lagern einem Bericht zufolge rund 20 Millionen Schutzmasken, die nicht der Norm entsprechen. Dabei handle es sich um 15,2 Millionen vom Land beschaffte Masken und 4,6 Millionen Masken vom Bund, berichteten die „Stuttgarter Nachrichten“ unter Berufung auf das Landessozialministerium in Stuttgart. Das Land fordere teils Schadenersatz von den Herstellern und verhandle auch mit dem Bund über eine Kostenerstattung.
Baden-Württemberg hatte schon im Februar bekanntgegeben, dass im Frühjahr 2020 beschaffte KN95- und FFP2-Masken teils nicht der EU-Norm entsprächen. Die Landesregierung startete eine Rückrufaktion und lässt Masken seitdem von der Prüfgesellschaft Dekra überprüfen. Die mangelhaft getesteten Masken blieben vorerst zur Beweissicherung im Lager, schrieb die Zeitung.
Merkel: „Erheblicher Beitrag“ zur Impfstoffverteilung aus Deutschland
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat einen „erheblichen Beitrag“ aus Deutschland bei der Verteilung von Corona-Impfstoffen zugesichert. „Deutschland zeichnet verantwortlich für 350 Millionen Dosen“, sagte Merkel zum Abschluss des G7-Gipfels im südwestenglischen Cornwall. Dazu gehörten 30 Millionen Dosen, die Deutschland bestellt habe und weitergeben werde. „Das werden vermutlich im Laufe der Zeit noch mehr“, sagte Merkel. Sie verwies auf Lieferprobleme der Impfstoffhersteller.
Der größte Teil des deutschen Beitrags laufe über das Impfprogramm Covax. Dort sei Deutschland der zweitgrößte Geber. Covax finanziert mit dem Geld etwa die Herstellung von Impfstoffen und den Aufbau von Produktionsstätten. Ziel sei, den Zugang aller Menschen zu Impfstoffen sicherzustellen, sagte Merkel. Sie bekräftigte, dass die G7-Gruppe bis Ende 2022 insgesamt 2,3 Milliarden Impfdosen verteilen wolle. „Deutschland beteiligt sich in erheblichem Maße.“
IWF: Ärmere Länder werden ohne Impfstoff wirtschaftlich abgehängt
Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Kristalina Georgiewa, hat vor einen stärkeren sozialen Spaltung auf der Welt durch die Pandemie gewarnt. Die konjunkturelle Erholung von der Krise falle sehr unterschiedlich aus, weil es für einige Länder noch keinen Impfstoff gebe. „Die jüngsten Daten bestätigen, dass sich dieser Trend nicht nur fortsetzt, er verstärkt sich“, sagte die Bulgarin zu Journalisten am Rande des G7-Gipfels in England.
Tausende neue Fälle in Moskau – Mehr Anreize für eine Impfung
Angesichts drastisch steigender Corona-Zahlen in der russischen Hauptstadt Moskau wollen die Behörden mehr Anreize für eine Impfung schaffen. Bis Mitte Juli werden unter Leuten, die sich erstmals impfen lassen, jede Woche fünf Autos verlost, wie Bürgermeister Sergej Sobjanin in seinem Blog schrieb. „Der Hauptgewinn für diejenigen, die sich impfen lassen, ist natürlich nicht mit einem Auto gleichzusetzen – es ist Ihre eigene Gesundheit.“ Für ältere Menschen in Moskau gibt es bereits Geschenkgutscheine nach einer Immunisierung.
Am Sonntag meldeten die Behörden rund 7700 Neuinfektionen in der 12-Millionen-Einwohner-Metropole – so viele wie seit Ende Dezember nicht mehr. In Europas größter Stadt gelten deshalb wieder Beschränkungen, um eine Ausbreitung des Virus zu verhindern.
Ex-Premier Brown: G7 hat bei Impfstoffverteilung moralisch versagt
Der britische Ex-Premierminister Gordon Brown hat die Ankündigung der G7-Gruppe scharf kritisiert, mindestens eine Milliarde Impfdosen gegen das Coronavirus zu spenden. „Dieser Gipfel wird als unverzeihliches moralisches Versagen in die Geschichte eingehen“, sagte Brown dem Sender Sky News. „Als wir elf Milliarden Impfdosen brauchten, haben wir einen Plan für eine Milliarde angeboten bekommen.“ Dabei hätten die reichsten Länder die Macht, etwas zu verändern. Es fehle zudem ein verständlicher Plan, wie die Impfmittel verteilt werden – kurzum, der Gipfel sei eine verpasste Gelegenheit, sagte Brown.
„Wir werden ein riesiges Problem der Spaltung bekommen zwischen den reichsten Ländern, die geschützt sind, und den ärmsten Ländern, die nicht geschützt sind“, sagte Brown, der von 2007 bis 2010 Premierminister war. „Dann aber wird das Problem wieder die reichsten Länder heimsuchen, weil wir dann eine Ansteckungsgefahr haben, die wegen Mutationen und Varianten sogar die Menschen treffen wird, die eigentlich geimpft sind.“
Ethikrats-Vorsitzende: Corona-Ausgleich für junge Menschen
Die Vorsitzende des Deutschen Ethikrates, Alena Buyx, empfiehlt einen Corona-Ausgleich für junge Menschen. Die junge Generation habe sich lange solidarisch verhalten, sagte Buyx dem Bayerischen Rundfunk. „Das solidarische Handeln der Jüngeren, das ja nicht nur freiwillig, sondern vorgeordnet war, sollte anerkannt werden, indem sie etwas zurückbekommen. Das können finanzielle oder andere Ausgleiche sein.“ Buyx ergänzte: „Beim Impfen sollte die junge Generation nicht als Allerletztes an die Reihe kommen, sondern sobald das wirklich möglich ist.“
Lockdowns, Impfreihenfolge und andere politische Entscheidungen während der Pandemie hätten zu unterschiedlichen Ungerechtigkeiten geführt, so Buyx weiter. „Wir haben sie uns im Laufe einer Pandemie alle gemeinsam angetan.“ Aber die Gesellschaft könne lernen, aus „dieser schrecklichen Zeit etwas mitzunehmen, was für die Zukunft helfen kann“. So bräuchten Studierende und Auszubildende viele Kontakte, um ihre Bildungserfahrung zu verbessern. Solche Faktoren sollten bei einer Impfreihenfolge künftig eine wesentlichere Rolle spielen.
Paris: Polizei löst Massenpartys im Freien auf
Wegen Verstößen gegen die Corona-Regeln hat die Polizei in Paris am Wochenende Massenpartys hunderter Jugendlicher aufgelöst. Auf der Rasenfläche vor dem Hôtel des Invalides im Zentrum der Stadt feierten am Freitagabend und am Samstagabend hunderte Nachtschwärmer im Freien. Viele trugen keine Mund-Nase-Bedeckung und missachteten die Abstandsregeln. Die Polizei schritt am Samstagabend wegen Verstößen gegen die Infektionsschutzregeln ein. Die Beamten seien dabei „Ziel von Wurfgeschossen“ geworden, teilte die Polizeipräfektur im Kurzbotschaftendienst Twitter mit. Drei Menschen seien festgenommen worden.
Bei Inkrafttreten der Ausgangssperre um 23.00 Uhr hielten sich nur noch kleine Gruppen in der Gegend auf. Teilnehmern zufolge hatten dort zuvor rund 1000 Jugendliche nach Aufrufen über soziale Netzwerke gefeiert. Im Zuge der Lockerungen der Corona-Maßnahmen war die nächtliche Ausgangssperre in Frankreich am Mittwoch um zwei Stunden nach hinten verschoben worden. Die Infektionszahlen waren zuletzt deutlich gesunken.
Entwicklungsorganisationen kritisieren Impf-Hilfen der G7-Staaten
Die Überlegungen der G7-Staaten für eine Verteilung von 2,3 Milliarden Impfdosen an ärmere Länder bis Ende nächsten Jahres sind als „Ablenkungsmanöver“ und unzureichend kritisiert worden. Entwicklungsorganisationen sprachen von einem „Verwirrspiel mit Zahlen“. Auch die neuen Pläne gingen angesichts der benötigten elf Milliarden Impfdosen nicht weit genug. „Das hört sich besser an, als es ist“, sagte Fiona Uellendahl vom Kinderhilfswerk World Vision. Es reiche bei weitem nicht. Die G7 wollten davon ablenken, dass sie gegen eine Freigabe des Patentschutzes seien.
„Dass Kanzlerin Angela Merkel nach wie vor eine Aussetzung des Patentschutzes blockiert, ist unverständlich und empörend“, sagte Jörn Kalinski von Oxfam International. In allen Regionen der Welt müsse die Produktion von Impfstoffen aufgebaut werden, um die strukturellen Ursachen für die ungerechte Verteilung zu beseitigen.
Österreich und weitere Länder keine Risikogebiete mehr
Ganz Österreich sowie zahlreiche andere Länder und Regionen gelten seit heute nicht mehr als Corona-Risikogebiete. Die Bundesregierung strich auch die verbliebenen zwei österreichischen Bundesländer Tirol und Vorarlberg, beliebte Reiseziele der Deutschen, von der Risikoliste, ebenso wie Teile Griechenlands, Kroatiens und der Schweiz. Auch die Inseln Madeira in Portugal und Zypern sowie zwölf weitere Länder auf dem Balkan, in Osteuropa, Asien und Nordamerika gelten nach sinkenden Corona-Infektionszahlen nicht mehr als Risikogebiete, darunter die USA und Kanada.
Mehr Amputationen bei Raucherbein-Patienten befürchtet
Coronabedingt verschobene Operationen haben nach Einschätzung von Experten zu einem Anstieg der Amputationen bei Patienten mit einem sogenannten Raucherbein geführt. Menschen mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit (pAVK) – umgangssprachlich als Raucherbein bezeichnet – wurden während der ersten Welle der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 seltener als zuvor in Krankenhäusern vorstellig, wie der Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie, Thomas Schmitz-Rixen, sagte. Dies geht auch aus einer Studie auf Grundlage von Daten des Krankenversicherers Barmer hervor. Schmitz-Rixen schlussfolgert, dass die Zahl der Extremitäten-Amputationen bei pAVK-Patienten deshalb zugenommen hat.
Sieben-Tage-Inzidenz erneut gesunken
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat binnen 24 Stunden 1489 neue Corona-Fälle registriert. Vor einer Woche hatte der Wert bei 2440 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz sank auf 17,3 von 18,3 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 18 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus.
Ohne Maske auf Motorrad: Geldstrafe für Bolsonaro
Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro ist wegen der Teilnahme an einer Veranstaltung ohne Maske erneut von der Landesregierung eines politischen Widersachers mit einer Geldbuße bestraft worden. Auch gegen Eduardo Bolsonaro, Abgeordneter und Sohn des Präsidenten, sowie Infrastrukturminister Tarcísio Gomes, seien Geldstrafen von jeweils 552,71 Reais, umgerechnet 90 Euro, verhängt worden, wie die Zeitung „Folha de S. Paulo“ berichtete. Demnach trugen die drei bei einer Motorradrallye mit Tausenden Anhängern in der Millionenmetropole São Paulo keine Maske und verstießen damit gegen die Gesundheitsvorschriften des Bundesstaates.
Lambrecht will Maskenpflicht überprüfen lassen
Die Corona-Lage in Deutschland hat sich zuletzt deutlich entspannt. Justizministerin Lambrecht fordert deshalb von den Ländern, die Verhältnismäßigkeit der Maskenpflicht zu prüfen. Ein Vorbild für neue Regeln könnte Dänemark sein.