Spahn und Holetscheck sprechen zum Abschluss der Gesundheitsministerkonferenz
16. Juni 202115.59 Uhr: „Nach den Sommerferien könnte es eine Entscheidung in Richtung einer einheitlichen Regel zum Tragen oder Nichttragen von Masken geben. Ohne die Verantwortung abzuschieben, ist das aber Sache der Länder“, beendet Spahn diese Pressekonferenz in München.
15.57 Uhr: „Draußen ist es vergleichsweise sicher, in Innenräumen spielt das Tragen einer Maske hingegen eine andere Rolle. Da kommt es darauf an, wie viele Leute geimpft oder getestet sind“, führt Spahn weiter aus. „Wenn viele in einem Raum sind, geben Masken ein gewisses Maß an Sicherheit. Masken sind nervig, aber im Vergleich zu allem anderen eine verträgliche Maßnahme.“
Beim Thema Impfstoff setzt Spahn einen Seitenhieb gegen die Medien
15.56 Uhr: „Für mich ist es eine Lehre aus der Pandemie, dass wir in Zukunft Strukturen schaffen müssen und nicht alles einreißen, um im Notfall gewappnet zu sein“, sagt Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek.
15.53 Uhr: „Wenn wir im September zu viel Impfstoff vorbehalten, weiß ich schon, wie die Schlagzeilen aussehen. Wenn nicht, dann auch. Deshalb werden wir uns in der gesamten Runde auf eine gute Lösung einigen“, setzt Spahn einen kleinen Seitenhieb in Richtung Medien.
Spahn: „Impfbedarf wird im September abnehmen“
15.52 Uhr: „Wir gehen davon aus, dass der Impfbedarf im September abnehmen wird. Danach müssen wir aber gerüstet sein, um schnell wieder hochzufahren, wenn es nötig ist“, meint Spahn. „Da die richtige Balance zu finden, ist das Ziel, welches wir gemeinsam definieren wollen.“
15.50 Uhr: Die Runde wird geöffnet für Fragen der Journalisten. „Was die Impfzentren angeht, hat immer eine große Einigkeit unter uns geherrscht. Ich halte nichts davon, den einen gegen den anderen auszuspielen. Es gibt nur wenige Länder, die über eine Million Menschen an einem Tag geimpft haben“, so Gesundheitsminister Spahn.
15.47 Uhr: Jetzt spricht Petra Grimm-Benne (SPD), die aus Magdeburg in Sachsen-Anhalt digital zugeschaltet ist. „Mein großer Dank geht an Klaus Holetschek, der mit großem Einsatz gearbeitet und die Gesundheitsministerkonferenz wöchentlich geleitet hat.“
15.45 Uhr: „Bei den Impfzentren müssen wir schauen, dass wir bei Bedarf die Kapazitäten wieder hochschrauben können“, so Spahn weiter. „Jetzt im Sommer steht der Urlaub vieler Menschen auf dem Programm. Deshalb müssen wir weiter vorsichtig sein. Wer aus Risikogebieten kommt, muss zehn Tage in Quarantäne, wenn er nicht getestet ist. Das ist wichtig für sicheres Reisen und niedrige Inzidenzen.“
15.43 Uhr: „Ich bin optimistisch, dass wir bis Ende Juli etwa 60 Millionen Menschen in Deutschland ein Impfangebot gemacht haben können. Jetzt im Juni werden wir auf die Menge Impfstoff kommen, dass wir wieder in den erwarteten Modus kommen.“
Spahn: „75 bis 80 Prozent geimpfte Menschen wären ein Erfolg“
15.41 Uhr: Wir werden in Kürze über 50 Prozent der Menschen in Deutschland mindestens einmal geimpft haben. Wir sehen mit der Variante Delta, die gerade in Großbritannien viele Leute infiziert hat, dass vor allem die Zweitimpfung wichtig ist. Wenn wir es schaffen, dass sich 75 bis 80 Prozent der Menschen impfen lassen, wäre das schon ein Erfolg.“
15.38 Uhr: Jetzt spricht Gesundheitsminister Jens Spahn. „Wir müssen uns natürlich vor allem auch mit dem Thema Covid in Bezug auf Kinder unterhalten. Da geht es auch um Themen der Forschung und der Therapien. In diesen Fragen werden Bund und Länder zusammenarbeiten und einen Aktionsplan sowie konkrete Maßnahmen erarbeiten.“
15.35 Uhr: „Aus diesen Gesprächen wollen wir konkrete Maßnahmen ableiten und eigene Akzente setzen“, so der bayrische Gesundheitsminister. „Desweiteren ging es um Post-Covid, wie wir mit der Erkrankung nach der Infektion umgehen können. Dieses Thema wird uns noch länger beschäftigen.“
15.34 Uhr: „Außerdem haben wir uns über das Thema Testen unterhalten. Wir haben genügend Angebote sowie eine Infrastruktur geschaffen, um das weiterhin gut umzusetzen“, meint Holetschek. „Ganz wichtig war auch das Thema Impfen bei Kindern und Jugendlichen.“
Holetschek: „Müssen überlegen, wie wir über den 30. September hinaus weiter vorgehen“
15.32 Uhr: „Wir haben uns dem Thema der Auffrischungsimpfungen gewidmet“, so Holetschek. „Wir haben uns gefragt, in welchem Intervall wir weiterimpfen. Außerdem ging es in erster Linie um die Impfzentren. Wir müssen überlegen, wie wir mit diesem Thema über den 30. September hinaus weiter vorgehen. Wir wollen ein Konzept vorlegen, wie wir diese Impfzentren modifizieren können.“
15.30 Uhr: Los geht’s mit der Pressekonferenz in München. Klaus Holetschek beginnt. „Es waren sehr intensive Gespräche. Dafür möchte ich den Kollegen und Kolleginnen danken.“
15.15 Uhr: Ab 15.30 Uhr sprechen Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU), Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) und Sachsen-Anhalts Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD) zum Abschluss der Gesundheitsministerkonferenz über das weitere Vorgehen in Bezug auf die Impzentren. FOCUS Online ist live dabei.
„Das System hat sich so bewährt“, sagte Holetschek am Mittwoch im ZDF-„Morgenmagazin“. Man solle „nicht zu schnell irgendwelche Entschlüsse fassen, die wir dann wieder bereuen“. Bisher ist eine Schließung Ende September angepeilt.
Corona-Variante Lambda: WHO beobachtet Ausbreitung in Lateinamerika
10.49 Uhr: Eine bisher vor allem in Lateinamerika auftretende Corona-Variante steht nun unter besonderer Beobachtung der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Aufgrund ihrer Mutationen könnte die Virus-Version mit dem Namen Lambda möglicherweise ansteckender sein oder vom menschlichen Immunsystem schlechter bekämpft werden, berichtete die Genfer UN-Behörde in der Nacht auf Mittwoch. Belastbare Studien und gesicherte Erkenntnisse dazu lägen jedoch noch nicht vor.
Die Variante wurde erstmals im August 2020 in Peru identifiziert. In dem Land wurden seit April 81 Prozent aller analysierten Corona-Fälle Lambda zugeordnet. In Argentinien und Chile waren es in den vergangenen Monaten rund ein Drittel.
Corona-Varianten werden von der WHO in zwei Kategorien einteilt: Varianten unter Beobachtung („variants of interest“), die zu gehäuften Fällen führen oder in mehreren Ländern auftreten. Dazu gehört Lambda. Eine Stufe höher stehen die besorgniserregenden Varianten („variants of concern“). Sie sind nachweislich ansteckender, schwerer bekämpfbar oder führen zu schwereren Erkrankungen. Darunter fällt etwa die Delta-Variante, wegen der die geplante Corona-Öffnung in Großbritannien verschoben wird.
Laschet: Maskenpflicht im Freien kann beendet werden
10.29 Uhr: Die Maskenpflicht im Freien kann in Nordrhein-Westfalen beendet werden. Das sagte Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) am Mittwoch im Düsseldorfer Landtag. In Innenräumen sollte an der Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes überall dort festgehalten werden, wo es nötig sei. „Wir dürfen kein Risiko eingehen“, sagte Laschet.
Der Unions-Kanzlerkandidat mahnte trotz sinkender Corona-Neuinfektionszahlen in Deutschland zur Vorsicht und warnte vor der in Großbritannien verbreiteten Delta-Variante. „Eine vierte Welle will niemand. Es gilt, alles zu tun, damit sie vermieden werden kann.“
Bleibt verboten: CDU-Abgeordneter stellte Corona-Teststelle in seinem Wahlkampfbus
10.25 Uhr: Der zu einer Corona-Teststelle umfunktionierte Wahlkampfbus des Berliner CDU-Bundestagsabgeordneten Thomas Heilmann darf nicht mehr für Tests eingesetzt werden. Die Berliner Senatsverwaltung für Gesundheit wies am Mittwoch einen Widerspruch gegen den Entzug der Zertifizierung zurück, wie die Behörde mitteilte. Die Fortsetzung von öffentlich finanzierten Tests in einem zu Wahlkampfzwecken eingesetzten Bus bleibe unzulässig, hieß es.
Heilmann hatte einer Apotheke seinen mit seinem Namen und Bild beklebten Bus als mobile Teststelle zur Verfügung gestellt. Die Gesundheitsverwaltung entzog der Apotheke am 2. Juni per E-Mail die Zertifizierung. Dies sei rechtmäßig gewesen, teilte sie nun mit. Die Apotheke könne aber dagegen klagen oder einen Antrag auf Neuzertifizierung einer Teststelle „in nachgewiesen neutralen Räumlichkeiten“ stellen.
Kreise: EU-Staaten heben Reisebeschränkungen für US-Touristen auf
10.11 Uhr: US-Touristen können in Kürze wieder leichter in die Europäische Union einreisen. Die Botschafter der EU-Staaten einigten sich laut Kreisen am Mittwoch darauf, die wegen der Corona-Pandemie verhängten Reisebeschränkungen für die USA und sieben weitere Drittstaaten und Gebiete aufzuheben. Das gilt demnach auch für nicht Geimpfte.
Mehr in Kürze.
Lauterbach warnt vor Ausbreitung der Delta-Variante in Deutschland
08.44 Uhr: Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach rechnet damit, dass die sogenannte Delta-Variante des Coronavirus im Herbst wieder für mehr Ansteckungen in Deutschland sorgen wird. „Ich bin ganz sicher, dass wir in Deutschland auch noch die Delta-Variante bekommen werden“, sagte Lauterbach am Dienstagabend in der Fernsehsendung „rbb Spezial“. Bisher tritt die aus Indien stammenden Variante in Deutschland nur in geringem Maße auf.
Eine neue Studie der Oxford-Universität zeige, dass die Saisonalität dieser Variante deutlich ausgeprägter sei als ursprünglich angenommen: Im Sommer sei das Risiko, sich damit anzustecken, viel geringer, erklärte Lauterbach. Sie sei aber deutlich ansteckender, führe zu einem schwereren Verlauf, und sei zum Teil resistent gegen die Erstimpfung. „Aber ich hoffe, dass dann bei uns eben schon so viele doppelt geimpft sein werden, dass es keine so große Welle mehr gibt.“
Vor diesem Hintergrund forderte der Gesundheitsexperte, auch Kindern ein Impfangebot zu machen. „Gerade bei der Delta-Variante haben wir in England gesehen, dass von den infizierten Kindern ein Prozent so schwer erkranken, dass sie im Krankenhaus behandelt werden müssen. Das ist keine Kleinigkeit.“
Mallorca verschiebt Sperrstunde auf 2 Uhr morgens
06.21 Uhr: Die Party-Insel Mallorca nähert sich im Zuge der guten Entwicklung der Corona-Lage immer mehr der Normalität. Die Sperrstunde für Gastronomiebetriebe und Nachtlokale wird ab Samstagabend auf der spanischen Insel und den anderen Balearen Ibiza, Menorca und Formentera von bisher Mitternacht auf zwei Uhr morgens verlegt. Die neuen Regeln wolle man am Freitag offiziell beschließen, sagte der Sprecher der Regionalregierung, Iago Negueruela, am Dienstagabend vor Journalisten in Palma.
Zudem werden ab Samstag andere Einschränkungen gelockert: In den Außenbereichen von Restaurants, Bars und Cafés dürfen statt wie bisher zehn künftig zwölf Personen an einem Tisch Platz nehmen. Für die Innenbereiche gilt weiterhin die Regelung, dass maximal 50 Prozent der Plätze besetzt werden und maximal sechs Personen an einem Tisch sitzen dürfen. Wirte dürfen ihre Gäste aber wieder auch am Tresen bedienen. Dort sind allerdings neben anderen Auflagen vorerst nur Gruppen von höchstens zwei Personen gestattet.
Diskotheken bleiben auf den Balearen noch mindestens bis Mitte Juli geschlossen. Es gibt weitere Auflagen, wie etwa die Maskenpflicht auch im Freien, die vorerst noch sowohl auf Mallorca, der liebsten Insel der Deutschen, wie auch nahezu überall in Spanien herrscht.
Die Corona-Zahlen gehen in Spanien seit Monaten kontinuierlich zurück. Zuletzt wurden am Dienstag landesweit 43 Infektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen erfasst. Diese Sieben-Tage-Inzidenz beträgt auf den Balearen derzeit sogar nur rund 19. Damit liegt die Region in Spanien nur knapp schlechter als Valencia (ca. 17) sowie Galicien (ca. 18).
RKI registriert 1455 Neuinfektionen – Inzidenz jetzt bei 13,2
Mittwoch, 16. Juni, 06.03 Uhr: Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen ist weiter gesunken und liegt nun bei 13,2 Fällen pro 100.000 Einwohner. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Mittwochmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden innerhalb eines Tages 1455 Neuinfektionen sowie 137 Todesfälle registriert.
Am Mittwoch vor einer Woche waren 3254 Neuinfektionen gezählt worden. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag vor einer Woche bei 21. Der Wert ist ein wesentlicher Maßstab für die Verschärfung oder Lockerung von Corona-Auflagen. Sie gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche an.
Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Fälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie liegt nach Angaben des RKI mittlerweile bei 3.717.625. Die Zahl der insgesamt registrierten Todesfälle stieg auf 90.074. Die Zahl der von einer Covid-19-Erkrankung Genesenen bezifferte das RKI auf rund 3.590.900.
Delta-Variante an zwei Schulen und einer Kita in Dresden
22.38 Uhr: Die als hoch ansteckend geltende Delta-Variante des Coronavirus ist in drei Dresdner Bildungseinrichtungen aufgetreten. Wie die Stadt am Dienstag mitteilte, wurde die zunächst in Indien entdeckte Variante an einer Grundschule, einer Oberschule und einer Kita nachgewiesen. Zurückzuführen sind die Fälle den Angaben zufolge auf drei Kinder einer Familie, die positiv getestet wurden und jeweils verschiedene Einrichtungen besuchten. Spezifische PCR-Tests bestätigten den Verdacht auf die Delta-Variante. Alle Kontaktpersonen seien ermittelt und in Quarantäne, hieß es.
Damit sind mehr Einrichtungen als zunächst angenommen betroffen – am Dienstag war zunächst nur von einer Dresdner Grundschule die Rede. In den Schulen und in der Kita hat das Gesundheitsamt Tests veranlasst, die bis zum Mittwoch dauern sollen. Bisher hat es laut Stadt keine weiteren positiven Testergebnisse gegeben.
Die Kinder haben sich nach Angaben der Stadt bei einem Familienmitglied angesteckt. Einen erkennbaren Zusammenhang mit dem Fall in der Hildebrandstraße gebe es nicht. Das dort gelegene Dresdner Studentenwohnheim hatte zuletzt für Aufsehen gesorgt, weil es nach dem Tod eines an Covid-19 erkrankten jungen Indien-Rückkehrers vorübergehend komplett unter Quarantäne gestellt wurde. Auch hier handelt es sich vermutlich um die Delta-Variante. In dem Hochhaus sei die Nachverfolgung aber deutlich unübersichtlich als bei einer Familie, hieß es.