Corona: Wie testet MV?
16. August 2020Regelmäßige Corona-Tests sollen der Schlüssel dazu sein, die Corona-Pandemie im Griff zu behalten, ohne das öffentliche Leben noch einmal so zu beeinträchtigen.
Vor allem Lehrer, Reiserückkehrer, Mitarbeiter in Altenheimen und Krankenhäusern sollen sich – zum Teil auch regelmäßig – testen lassen. Denn sie könnten das Virus an viele andere Menschen weitergeben. In Bayern hatten die Behörden mehrere hundert Reisende mit positivem Befund verspätet oder gar nicht benachrichtigt. So etwas schließen die zuständigen Ämter für Mecklenburg-Vorpommern bislang aus.
Wie sind die Corona-Test-Kapazitäten im Norden?
Bayern ist bei den Corona-Tests inzwischen an der Kapazitätsgrenze angekommen, erfasst die Ergebnisse aber häufig auch manuell. Der Norden ist da besser aufgestellt – und vor allem digital.
Gesundheitsämter legen fest, wo getestet wird
Nach der Landesverordnung von Mecklenburg-Vorpommern müssen sich zum Beispiel Reiserückkehrer, die aus einem Risikogebiet zurückkommen, in eine 14-tägige Quarantäne begeben. Derzeit gehören zu den Risikogebieten Spanien, der Kosovo, Teile von Rumänien und Bulgarien sowie die Türkei. Urlauber, die von dort heimkehren, müssen sich außerdem bei ihrem zuständigen Gesundheitsamt melden. Das schlägt dann vor, wo Abstriche erfolgen, entweder bei den Hausärzten, in den Gesundheitsämtern selbst oder in den Abstrichzentren. Bei zwei negativen Tests innerhalb einer Woche kann die Quarantäne vorzeitig aufgehoben werden. Verstöße gegen die Quarantäne-Regeln können mit bis zu 2.000 Euro Geldbuße geahndet werden und sogar mit einer Freiheitsstrafe. So steht es im Infektionsschutzgesetz.
MV übermittelt Testergebnisse elektronisch
Bei der Übermittlung der Testergebnisse an die Gesundheitsämter geht Mecklenburg-Vorpommern – wie andere Bundesländer auch – seinen eigenen Weg. Vom Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGuS) heißt es, dass die Anzahl der durchgeführten Testungen täglich durch private und öffentliche Labore sowie durch die Krankenhauslabore elektronisch an das LAGuS gemeldet werden. Täglich gebe es zwischen 1.500 und 2.500 Testungen, heißt es vom LAGuS. Deshalb sollte es auch möglich sein, dass Betroffene schnell ihr Testergebnis zum Beispiel per E-Mail erhalten. In Bayern wiederum waren Karten mit den Daten der Betroffenen manuell, also per Hand, ausgefüllt worden. Täglich werden dort mehr als zehn mal so viele Tests vorgenommen wie in Mecklenburg-Vorpommern.