Testpflicht entfällt teilweise in Mecklenburg-Vorpommern
22. Juni 2021Großbritannien will die Corona-Maßnahmen wie geplant am 19. Juli aufheben – trotz der Ausbreitung der Delta-Variante. Die Bundesärztekammer warnt vor Urlaubsreisen in Gebiete, in denen diese grassiert. Die Entwicklungen im Liveblog.
- Drosten: Chance für milden Verlauf bei Delta-Variante
- Knapp 32 Prozent der Deutschen vollständig geimpft
- Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 8,0
- EU-Kommission billigt deutschen Plan für Corona-Hilfen
- Mehr Klarheit bei Impfungen für Schwangere
- Ärztekammer warnt vor Reisen in Virusvariantengebiete
- Kuba meldet hohe Wirksamkeit bei eigenem Impfstoff
- Italien hebt Maskenpflicht im Freien auf
AstraZeneca-Impfstoff soll gegen Delta- und Kappa-Varianten schützen
Der Impfstoff von AstraZeneca schützt dem Unternehmen zufolge gegen die Virusvarianten Delta und Kappa. Dies gehe aus einer Antikörper-Studie der Oxford University hervor. Beide Varianten wurden zunächst in Indien nachgewiesen.
Deutsche können wieder ohne Auflagen nach Tschechien
Tschechien hat Deutschland von seiner Liste der Corona-Risikogebiete gestrichen. Damit ist die Einreise aus der Bundesrepublik ins Nachbarland wieder ohne Auflagen möglich, wie das Außenministerium mitteilte. Umgekehrt stuft Deutschland Tschechien bereits seit dem 6. Juni nicht mehr als Risikogebiet ein. Die Corona-Lage hat sich in dem einstigen europäischen Corona-Hotspot seit einiger Zeit sehr gebessert. Im Durchschnitt stecken sich in Tschechien innerhalb von sieben Tagen aktuell noch acht Menschen je 100.000 Einwohner nachweislich an – wie in Deutschland auch. Tschechiens Tourismusbranche hat massiv unter der Corona-Krise und den monatelangen Einreisebeschränkungen gelitten. Die Zahl der ausländischen Übernachtungsgäste ging 2020 gegenüber dem Vorjahr um knapp 75 Prozent auf rund 2,8 Millionen zurück.
Indien stuft neue Variante „Delta plus“ als besorgniserregend ein
Indien stuft eine neu nachgewiesene Virusvariante als besorgniserregend ein. Die inoffiziell als „Delta plus“ bezeichnete Mutation sei in 16 Fällen im Bundesstaat Maharashtra entdeckt worden und leichter übertragbar, sagt der indische Bundesgesundheitsminister Rajesh Bhushan. Insgesamt seien inzwischen fast zwei Dutzend Infektionen in drei Bundesstaaten nachgewiesen. Bhushan ruft die Behörden zu verstärkten Tests auf.
US-Regierung verpasst Impfziel wohl um einige Wochen
Die USA werden das Impfziel von Präsident Joe Biden verpassen. Bis zum 4. Juli würden 70 Prozent der über 27-Jährigen mindestens einmal geimpft sein, sagt Bidens Corona-Berater Jeffrey Zients. Gegenwärtig sei diese Quote bei den über 30-Jährigen erfüllt. Biden gab allerdings vor, sie bis zum Nationalfeiertag bei allen Erwachsenen zu erzielen. Die Marke dürfte nun einige Wochen später erreicht werden, sagt Zients weiter. Zuletzt stieg die Impfquote in den USA nur noch langsam.
Schottland verschiebt Lockerungen
Schottland hat den nächsten Lockerungsschritt bei der geplanten Aufhebung der Corona-Maßnahmen verschoben. Das teilte die Chefin der Regionalregierung, Nicola Sturgeon, im Parlament in Edinburgh mit. Demnach soll die niedrigste Stufe nicht bereits am kommenden Montag erreicht werden, sondern erst am 19. Juli. Das vollständige Ende aller Corona-Beschränkungen peilt Schottland für den 9. August an. In Großbritannien steigt die Zahl der Neuinfektionen inzwischen wieder, auch in anderen Landesteilen. Grund dafür ist die zuerst in Indien entdeckte Delta-Variante, die auf der Insel inzwischen dominant ist.
Fast 900 Angestellte des Secret Service mit Corona infiziert
881 Angestellte des Secret Service in den USA haben sich von März 2020 bis März 2021 mit dem Coronavirus infiziert. Das geht aus Dokumenten hervor, die der Organisation Citizens for Responsibility and Ethics in Washington (CREW) vorlagen. 477 von ihnen arbeiteten demnach in der Abteilung für Spezialagenten, die unter anderem für den Schutz des US-Präsidenten und dessen Stellvertreter sowie deren Familien zuständig sind. Die meisten der Infektionen fielen in die Regierungszeit von Ex-Präsident Donald Trump. Dessen Regierung habe durch ihre Corona-Politik Ansteckungen beim Secret Service in Kauf genommen, erklärte CREW.
Weil die Daten der Infizierten anonym sind, konnte die Organisation aber keinen direkten Zusammenhang nachweisen. Nachdem Trump selbst an Covid-19 erkrankt war, ließ er sich aus dem Weißen Haus fahren, während Secret-Service-Mitarbeiter mit ihm im Wagen saßen. Er hielt trotz Corona-Beschränkungen auch zahlreiche größere Zusammenkünfte ab, wie etwa eine Feier zur Nominierung von Amy Coney Barrett als Richterin am Obersten Gerichtshof. Auch dort kam es zu einer Reihe von Corona-Infektionen.
Einzelhandel fordert 100 Millionen Euro aus Wiederaufbau-Fonds
Der Einzelhandel will einer Zeitung zufolge 100 Millionen Euro aus Deutschlands Anteil am EU-Wiederaufbau-Fonds erhalten. Es werde insbesondere zusätzliches Geld für die Digitalisierung benötigt, sagte die Geschäftsführerin des Handelsverbandes Deutschland (HDE), Antje Gerstein, dem RedaktionsNetzwerk Deutschland. „Der Einzelhandel braucht eine solche staatliche Modernisierungshilfe für Unternehmen, die krisenbedingt jetzt unverschuldet ohne Geld für dringend notwendige Investitionen dastehen.“
Merkel sieht Corona-Kampf auf gutem Weg
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat erleichtert auf die sinkende Zahl der Corona-Neuinfektionen reagiert. „Manche Mühe hat sich gut ausgezahlt“, sagte Merkel nach Informationen der Nachrichtenagentur AFP in der Sitzung der CDU/CSU-Bundestagsfraktion in Berlin. Allerdings sei die Pandemie „noch nicht vorbei“, wurde sie von Teilnehmern zitiert. Viele in der Welt hätten noch keinen Impfstoff. Eine Aussetzung der Patente für die neu entwickelten Corona-Impfstoffe lehnte Merkel erneut ab. Es gelte, Vorsorge dafür zu treffen, dass Firmen auch in Zukunft Impfstoffe entwickeln können, sagte Merkel laut Teilnehmern. Deutschland werde bis Jahresende noch 30 Millionen Impfdosen im Rahmen der internationalen Impfinitiative Covax abgeben, sagte sie demnach. Zudem müsse die Impfstoffproduktion noch beschleunigt werden.
Hessen hebt Kontaktregeln für Privattreffen weitgehend auf
Die Corona-Kontaktregeln für private Treffen in Hessen werden weitgehend aufgehoben. Das kündigte Ministerpräsident Volker Bouffier in Wiesbaden an. Die Menschen dürfen draußen unbeschränkt zusammenkommen – bis zu einer Gruppengröße von 25 würden lediglich das Einhalten der Abstands- und Hygieneregeln und gegebenenfalls auch Tests empfohlen. Ab einer Gruppengröße von 25 gelte das Treffen als eine Veranstaltung mit Corona-Regeln. Dies sind nach Angaben der Staatskanzlei ein Abstands- und Hygienekonzept, Testpflicht in Innenräumen sowie Kontaktdatenerfassung. Ausnahmen gibt es weiterhin für berufliche Treffen.
Drosten: Chance für milden Verlauf bei Delta-Variante
Der Virologe Christian Drosten glaubt, dass die Verbreitung der Delta-Variante des Coronavirus in Deutschland milder verlaufen könnte als in England. Deutschland würde demnach von den derzeit niedrigen Inzidenzen profitieren, sagt Drosten in der aktuellen Folge des NDR-Podcasts „Coronavirus-Update“. „Bei anhaltend niedrigen Inzidenzen könnte es sein, dass wir im Sommer in eine Ruhephase reinkommen, bei der es uns erst einmal relativ egal sein kann, ob die Delta-Variante da ist oder nicht“, so Drosten.
Der Virologe Christian Drosten glaubt, dass die Verbreitung der Delta-Variante des Coronavirus in Deutschland milder verlaufen könnte als in England. Bild: dpa
Dennoch werde es im Herbst in Deutschland einen Inzidenz-Anstieg geben. „Weil ich nicht daran glauben kann, dass die Erwachsenen dann zu 100 Prozent doppelt geimpft sind, um dieses Virus komplett in der Ausbreitung zu hemmen – wohlwissend, dass die Kinder nicht geimpft sind“, sagt Drosten. Die Politik müsse alles daran setzen, dass sich möglichst viele Erwachsene bis zum Herbst doppelt impfen lassen, um den Anstieg der Neuinfektionen möglichst niedrig zu halten. Dies gelte insbesondere für die Eltern schulpflichtiger Kinder.
Wien plant Impfparty für Jugendliche
Die Stadt Wien will junge Menschen mit Musik und Feierstimmung zur Corona-Impfung locken. In der österreichischen Hauptstadt sollen Anfang Juli eine oder mehrere Impfparties veranstaltet werden, gab ein Sprecher bekannt. Außerdem bietet Wien Familien-Impftermine an, bei denen Kinder und Eltern gemeinsam einen Schutz gegen Covid-19 erhalten. Heute konnten sich erstmals Wiener Kinder und Jugendliche im Alter zwischen zwölf und siebzehn Jahren für Impfungen anmelden. Die Nachfrage war groß: 10.000 Dosen wurden innerhalb von zwei Stunden reserviert. Junge Erwachsene zwischen 18 und 30 können ab morgen buchen.
Abu Dhabi macht Touristen wohl ein Impfangebot
Die Vereinigten Arabischen Emirate wollen offenbar mit Gratis-Impfungen Touristen ins Land locken. Heute wurde über die App der Gesundheitsbehörde in der Hauptstadt Abu Dhabi bekannt gegeben, dass Besucher bei Vorlage ihres Reisepasses eine Corona-Schutzimpfung erhalten. Einzige Auflage war demnach, dass sie Bürger jener Staaten sind, die direkt bei der Ankunft ein Visum erhalten.
Eine offizielle Information des Emirats Abu Dhabi dazu gab es zunächst nicht. Ab 1. Juli entfällt bei Ankunft in Abu Dhabi die verpflichtende Quarantäne für Besucher aus vielen Ländern, wodurch Reisen dorthin leichter werden. In den Emiraten sind bei etwas mehr als neun Millionen Einwohnern bereits 14,6 Millionen Impfdosen verabreicht worden. Vor allem wird der chinesische Impfstoff von Sinopharm verwendet, aber auch jener von BioNTech.
Hanse Sail mit bis zu 15.000 Besuchern
Maximal 15.000 Menschen werden zeitgleich die Hanse Sail in Rostock besuchen dürfen. Wie die Landesregierung in Schwerin mitteilte, besteht für Besucher eine Testpflicht, sofern die zweite Corona-Schutzimpfung nicht mindestens 14 Tage lang her ist oder sie von einer Covid-Erkrankung genesen sind. Die Hanse Sail ist vom 5. bis 8. August geplant – sie zählt zu den größten Volksfesten im Nordosten. Im vergangenen Jahr war sie wegen der Pandemie ausgefallen.
Phase-III-Studie mit türkischem Impfstoff gestartet
Die Türkei hat mit Impfungen im Zuge einer Phase-III-Studie für ein im Land entwickeltes Corona-Vakzin begonnen. Der Name des Präparats sei „Turkovac“, teilte Präsident Recep Tayyip Erdogan mit. Ein erster Freiwilliger ließ sich damit im Stadtkrankenhaus von Ankara impfen, wie Fernsehsender zeigten – Erdogan war per Video zugeschaltet.
Angaben zur Wirksamkeit nach schon vorliegenden Studiendaten wurden nicht gemacht. In der entscheidenden Phase III wird mit sehr vielen Teilnehmern geprüft, wie gut ein Wirkstoff vor einer Infektion schützt und welche eventuell nur seltenen Nebenwirkungen auftreten. Die Türkei impft zurzeit mit dem Präparat von BioNTech/Pfizer und mit einem des chinesischen Herstellers Sinovac. Erdogan sagte, innerhalb weniger Wochen werde allen im Land, die älter als 18 Jahre sind, ein Impfangebot gemacht.
Baden-Württemberg erwägt neue Maskenpflicht an Schulen
Erst seit gestern gilt sie nicht mehr – bald schon könnte sie aber zurückkehren: Die Maskenpflicht an den Schulen im Südwesten. Die Delta-Variante des Coronavirus macht den Verantwortlichen Sorgen: Sollte die Zahl der Neuinfektionen wieder steigen, „müssen wir wahrscheinlich speziell bei der Maskenpflicht in Schulen das wieder ändern“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne).
Testpflicht entfällt teilweise in Mecklenburg-Vorpommern
Die Testpflicht in der Corona-Pandemie wird in Mecklenburg-Vorpommern von Freitag an in einigen Bereichen aufgehoben. So ist dann etwa der Besuch der Innengastronomie, von Fitnessstudios oder Friseuren ohne negativen Test möglich, wie die Landesregierung mitteilte. Darüber hinaus sollen Clubs und Diskotheken wieder öffnen dürfen – allerdings mit einer Testpflicht.
Hessen hebt Maskenpflicht im Unterricht auf
Angesichts niedriger Zahlen bei den Neuinfektionen lockert Hessen die Corona-Regeln deutlich. An den Schulen werde die Maskenpflicht im Unterricht entfallen, kündigte Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) an. Schülerinnen und Schüler müssten nur noch im Gebäude, in den Gängen und bis zum Platz eine Schutzmaske tragen. Hessenweit bleibt die Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr und in Geschäften erhalten – aber in den Fußgängerzonen wird sie aufgehoben, sagte Bouffier weiter.
Künftige Finanzierung der Corona-Tests ist unklar
Die rheinland-pfälzische Landesregierung hat davor gewarnt, die Finanzierung der kostenlosen Corona-Bürgertests auslaufen zu lassen. Der Bund müsse auch über das Monatsende hinaus dafür sorgen, dass das Angebot erhalten bleibe, forderte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD). „Es kann keineswegs so sein, dass die Länder einspringen“, sagte sie nach der wöchentlichen Kabinettssitzung.
Bund und Länder hätten vor dem Start der Massentests klare Verabredungen getroffen, dass der Bund die Bürgertests finanziert und die Länder für die regelmäßigen Tests in Schulen und Kindergärten verantwortlich seien. Es sei aus Sicht der Bundesländer „eigentlich völlig klar“, dass das Angebot weiter benötigt werde. Die Finanzierung der anlasslosen Schnelltests für alle Bürgerinnen und Bürger ist nur bis Ende Juni gesichert.
60.000 Zuschauer bei EM-Halbfinals und Finale
Bei den Halbfinals und dem Endspiel der Fußball-Europameisterschaft im Londoner Wembley-Stadion dürfen mehr als 60.000 Fans teilnehmen. Darauf einigten sich die britische Regierung und die Europäische Fußball-Union UEFA. Das Wembley-Stadion in London soll zu 75 Prozent ausgelastet werden können, hieß es in einer Mitteilung des Sportministeriums in London.
Bislang war die Zahl der Zuschauer auf 40.000 begrenzt worden. Für die Ticketinhaber gelten strenge Vorschriften. Eingelassen wird nur, wer entweder zwei Mal geimpft wurde oder einen negativen Coronatest vorweisen kann. „Alle Teilnehmer müssen weiterhin die strengen Corona-Einlassregeln befolgen“, sagte Sportminister Oliver Dowden der Mitteilung zufolge.
BioNTech: Impfstoffanpassung derzeit nicht nötig
BioNTech-Chef Ugur Sahin hält trotz einer zunehmenden Verbreitung von Virusvarianten derzeit keine Anpassung seines Covid-19-Impfstoffs für nötig. „Um vorbereitet zu sein und schnell reagieren zu können, falls eine dritte Dosis oder eine Anpassung an einen neuen Virusstamm erforderlich werden sollte, analysieren wir kontinuierlich die Wirksamkeit des Impfstoffs, auch gegen neu auftretende Varianten“, sagte Sahin auf der Hauptversammlung des Mainzer Biotechunternehmens.
„Derzeit gibt es keine Hinweise darauf, dass eine Anpassung unseres Impfstoffs an kursierende Varianten notwendig ist.“ Noch wisse man nicht, wann und wie oft eine Auffrischungsimpfung nötig sein werde. Er gehe aber davon aus, „dass eine dritte Impfung für die Auffrischung der Immunität von hohem Wert ist“, sagte Sahin.
Moskau verschärft Corona-Maßnahmen
Angesichts einer dramatischen Corona-Lage verschärft die russische Hauptstadt Moskau ihre Beschränkungen. Vom kommenden Montag an dürfen nur noch Menschen nach einer vollständigen Impfung, mit einem negativen PCR-Test oder nach überstandener Covid-Erkrankung Restaurants und Bars besuchen, schrieb Bürgermeister Sergej Sobjanin in seinem Blog.
Außerdem begrenzt Europas größte Metropole mit schätzungsweise zwölf Millionen Menschen mit sofortiger Wirkung Veranstaltungen auf maximal 500 Menschen. Zuvor waren noch 1000 erlaubt gewesen. „Fan-Zonen und Tanzflächen müssen schließen“, so Sobjanin. Heute meldeten die Behörden 6555 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden. Zudem seien 86 Menschen mit dem Virus gestorben, so viele wie noch nie binnen eines Tages seit Beginn der Pandemie im Frühjahr 2020.
Thailand startet Modellversuch für Touristen
Das thailändische Urlaubsparadies Phuket wird ab dem 1. Juli für Touristen wieder ohne generelle Quarantäne-Vorschrift zugänglich sein. Die Regierung in Bangkok hat entsprechenden Plänen der Tourismusbehörde zugestimmt. Demnach sollen in einem Modellversuch Besucher, die vollständig gegen das Coronavirus geimpft sind und ein negatives Corona-Testergebnis vorweisen können, ohne die obligatorische Hotel-Quarantäne nach Phuket reisen können.
Sollte alles gutgehen, dann sollen ab dem 15. Juli weitere beliebte Urlauberregionen wie Koh Samui, Koh Phangan und Koh Tao folgen. All diese Öffnungsankündigungen stehen aber unter dem ausdrücklichen Vorbehalt, dass die Zahl der Corona-Neuinfektionen nicht steigt. Thailand kämpft nach monatelangen geringen Fallzahlen derzeit gegen eine dritte Infektionswelle.
Hamburger Fischmarkt darf bald wieder öffnen
Vor mehr als einem Jahr musste der Hamburger Fischmarkt pandemiebedingt schließen – jetzt darf die beliebte Touristenattraktion unter Auflagen wieder öffnen. Die zuletzt niedrigen Corona-Inzidenzwerte erlauben es. Los gehen soll es am Sonntag, dem 4. Juli – das war schon bekannt, jetzt aber hat das Bezirksamt Altona sich zu den Bedingungen geäußert. Auf „Eventanteile“ müsse verzichtet werden – das bedeutet, dass Besucher und Besucherinnen zunächst auf Marktschreier und Livemusik verzichten müssen. Außerdem dürfen nur halb so viele Händler ihre Stände aufbauen wie vor der Pandemie und es gilt eine Maskenpflicht.
Sachsen hebt Maskenpflicht im Freien auf
In Sachsen soll bei niedrigen Infektionszahlen die Maskenpflicht im Freien nicht mehr gelten. Die Regelung gilt nach Angaben von Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) ab dem 1. Juli und bei einer stabilen Sieben-Tage-Inzidenz unter 10, sagte. Bisher musste eine Maske auch im Freien getragen werden, wenn der Mindestabstand von 1,50 Metern nicht eingehalten werden konnte. Im Einzelhandel und in Bussen und Bahnen hingegen bleibt die Maskenpflicht bestehen.
Irland will trotz Delta-Variante weiter lockern
Die irische Regierung hält trotz der zunehmenden Präsenz der Delta-Variante des Coronavirus an ihrem Lockerungskurs fest. „Was die Delta-Variante angeht, so gibt es auf jeden Fall Grund zur Besorgnis, aber keinen Grund zur Panik in dieser Phase“, sagt der stellvertretende Ministerpräsident Leo Varadkar vor Journalisten. „Wir sind immer noch auf Kurs, die Einschränkungen am 5. Juli weiter zu lockern.“ Vorgesehen ist dann unter anderem, die Innenbereiche von Restaurants für Gäste wieder zu öffnen. Die Lage müsse in den kommenden Wochen genau beobachtet werden, sagt Varadkar. Eine endgültige Entscheidung über weitere Lockerungen soll nächste Woche fallen.
Kanzlerin Merkel ist zweimal gegen Corona geimpft
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat vor einigen Tagen auch ihre zweite Corona-Schutzimpfung erhalten. Das teilte ein Regierungssprecher auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Nachdem Merkel bei der ersten Impfung am 16. April den Impfstoff von Astrazeneca erhalten hatte, sei sie nun mit dem Vakzin von Moderna geimpft worden. Die 66 Jahre alte Merkel hatte nach ihrer ersten Impfung per Twitter erklärt: „Ich danke allen, die sich in der Impfkampagne engagieren – und allen, die sich impfen lassen. Das Impfen ist der Schlüssel, um die Pandemie zu überwinden.“
Malteser fordern schnelle Hilfe für Afrika von G7
Die in Aussicht gestellten Impfstofflieferungen der Industrieländer an afrikanische Staaten müssen jetzt so schnell wie möglich geliefert werden, fordert die Hilfsorganisation Malteser International. Bereits in 14 afrikanischen Ländern sei nach Erkenntnissen der Weltgesundheitsorganisation WHO die Delta-Variante des Coronavirus nachgewiesen worden, sagte Roland Hansen, Leiter der Afrikaabteilung des Hilfswerks. Da in Ländern wie Uganda bisher weniger als ein Prozent der Bevölkerung gegen Covid-19 geimpft sei, breite sich das Virus schnell aus.
Die Malteser verwiesen auf die Situation in Uganda: Täglich würden dort mehr als 1300 Menschen positiv getestet, 17 Mal so viele wie noch vor drei Wochen. „In den Krankenhäusern sterben Menschen, weil es keinen Sauerstoff mehr gibt. Die Intensivstationen sind völlig überlastet.“ Nur schnelles Impfen kann eine noch größere Katastrophe verhindern.“
Deutlich mehr Todesfälle in US-Pflegeheimen
Im Corona-Jahr 2020 sind in Pflegeheimen in den USA um gut ein Drittel mehr Menschen gestorben als im Jahr zuvor. Das geht aus einem aktuellen Bericht des Generalinspektorats im US-Gesundheitsministerium hervor, der bisher ausführlichsten, landesweiten Untersuchung zu den Corona-Todeszahlen in Pflegeeinrichtungen. „Das waren keine Leute, die sowieso gestorben wären“, sagte der Gesundheitsexperte David Grabowski von der Harvard-Universität, der für die Nachrichtenagentur AP den Bericht prüfte. „Wir reden hier von einem wirklich sehr hohen Grad an Übersterblichkeit.“
Dass das Virus besonders in den Alten- und Pflegeheimen gewütet hatte, war bekannt. Dass die Zahlen so schlimm seien, habe aber auch Experten überrascht, sagte Grabowski.
Bayerns Schüler dürfen Abschlüsse feiern
Trotz der Corona-Krise wird es in diesem Jahr an den Schulen in Bayern Abschlussfeiern und auch Zeugnisverleihungen geben. Nach Angaben von Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) bereiten sich schon eine Reihe von Schulen darauf vor. Er betonte aber, dass auf den Feiern auf Infektionsschutzmaßnahmen geachtet werden müsse. Das bedeute etwa, dass es kein Catering mit Verpflegung geben könne und auch die Abstandsregeln eingehalten werden müssten. „Ein enges Zusammenstehen wollen wir nicht“, sagte Piazolo. Aber Feiern mit Abstand und Sitzplätzen seien möglich.
Knapp 32 Prozent in Deutschland vollständig geimpft
Fast 32 Prozent der Bevölkerung in Deutschland sind mittlerweile vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Zuletzt wurden 582.569 Corona-Impfungen verabreicht, wie aus Zahlen des Robert Koch-Instituts hervorgeht. 42.540.863 Menschen (51,2 Prozent) sind zumindest einmal, 26.274.154 Menschen (31,6 Prozent) vollständig geimpft. Unter den Bundesländern liegt bei den Erstimpfungen weiter Bremen mit 57,9 Prozent vorn, gefolgt von Schleswig-Holstein (54,9) und dem Saarland (54,4).
EU-Corona-Hilfen: Deutscher Aufbauplan gebilligt
Deutschland hat grünes Licht aus Brüssel für seine Pläne zur Nutzung der europäischen Corona-Aufbauhilfen bekommen. Die EU-Kommission billigte den deutschen Aufbauplan vor einem Besuch von Präsidentin Ursula von der Leyen bei Bundeskanzlerin Angela Merkel.
Deutschland erwartet 25,6 Milliarden Euro aus dem Corona-Aufbaufonds RRF. Insgesamt hatten die EU-Staaten vor einem Jahr ein Aufbauprogramm im Umfang von 750 Milliarden Euro vereinbart – in laufenden Preisen sind das sogar gut 800 Milliarden Euro. Es soll der europäischen Wirtschaft nach der Pandemie wieder Auftrieb geben und sie gleichzeitig modernisieren.
EU kauft weitere 150 Millionen Impfdosen von Moderna
Die EU-Kommission kauft weitere 150 Millionen Dosen Corona-Impfstoff vom US-Hersteller Moderna. Eine entsprechende Option aus einem Vertrag vom Februar wurde jetzt gezogen, wie ein Kommissionssprecher mitteilte. Die Lieferung solle demnach im dritten Quartal beginnen und sich bis ins Jahr 2022 hineinziehen.
Die Kommission hat zwei Verträge mit Moderna: einen über 160 Millionen Dosen vom vergangenen Jahr und einen zweiten vom Februar. Mit dem zweiten Kontrakt waren 150 Millionen Impfdosen fest bestellt und weitere 150 Millionen Dosen als Option vereinbart worden. Um diesen Teil der Vereinbarung geht es jetzt. Die EU könne damit an Virusvarianten angepassten Impfstoff sowie Impfstoffe für Kinder und für Auffrischungen kaufen, sagte der Sprecher.
CDU-Europapolitiker regt Verlegung des EM-Finales an
Angesichts der wieder verschärften Corona-Lage in Großbritannien hat der CDU-Europapolitiker Peter Liese die Austragung des Finales der Fußball-Europameisterschaft in London infrage gestellt. „Die Ausbreitung der Delta-Variante macht es unmöglich, dass in London 40.000 Zuschauer beim Endspiel ins Stadion kommen. Hier muss dringend ein strengeres Hygienekonzept her. Vielleicht ist eine Verlegung sogar unausweichlich“, schrieb der gesundheitspolitische Sprecher der konservativen EVP-Fraktion im EU-Parlament in einem offenen Brief an den europäischen Fußballverband Uefa.
Die Alternativspielorte sollten aber nicht danach gewählt werden, wo am meisten Zuschauer zugelassen seien, sondern danach, welches Stadion oder welche Stadt das beste Hygienekonzept habe und der Gesundheitsschutz am besten gewährleistet sei.
Sydney: Sorge wegen Ausbruchs mit Delta-Variante
Ein neuer Corona-Ausbruch mit der ansteckenden Delta-Virusvariante lässt die Behörden in Sydney über einen neuen Lockdown nachdenken. Es seien innerhalb von 24 Stunden zehn neue Fälle registriert worden, teilten die Behörden mit. Für Australien, das sich unter anderem durch strikte Einreiseregeln gegen das Virus abzuschotten versucht, ist das eine ungewöhnlich hohe Zahl.
Als erster Infizierter des neuen Corona-Herdes gilt ein Fahrer von internationalen Flugzeugbesatzungen. Das Virus sei dann – offenbar ganz ohne direkte körperliche Kontakte – in einem Café nahe des weltberühmten Bondi Beach und einem Einkaufszentrum „weitergesprungen“, sagte die Regierungschefin des Bundesstaates New South Wales, Gladys Berejiklian. Insgesamt werden auf diesen Ursprung nun 21 Fälle zurückgeführt. „Wir müssen anerkennen, dass die Delta-Variante ein Goldmedaillen-Gewinner beim Springen von einem Menschen zum anderen ist“, sagte Berejiklian.
Die Regierung ordnete für den Großraum Sydney eine Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln und Einkaufszentren an, einen Lockdown verhängte sie zunächst noch nicht. Er sei aber nicht ausgeschlossen.
Bayern entschärft Maskenpflicht an Grundschulen
Schülerinnen und Schüler an Bayerns Grundschulen sollen im Unterricht keine Masken zum Schutz vor Corona mehr tragen müssen, sofern sie an ihrem Platz sitzen.
Russland: Begrenzte Arbeitsmöglichkeiten für Ungeimpfte
Wer in Russland nicht vollständig geimpft oder immun gegen das Coronavirus ist, muss laut Präsidialamt mit begrenzten Arbeitsmöglichkeiten rechnen. Solche Menschen könnten nicht an allen Orten im Land arbeiten und könnten benachteiligt werden, sagte der Sprecher des Präsidialamtes, Dmitri Peskow. „Die Realität sieht so aus, dass es unweigerlich zu Diskriminierungen kommen wird. Menschen ohne Impfung oder Immunität werden nicht überall arbeiten können. Das ist nicht möglich. Es würde eine Bedrohung für diejenigen in ihrer Umgebung darstellen“, so Peskow.
Philippinen: Präsident droht Haft für Impfverweigerer an
Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte hat mit einer Botschaft an Corona-Impfverweigerer für Aufsehen gesorgt. Duterte drohte, dass er Impfverweigerer festnehmen lassen werde. Später relativierte der Justizminister die Aussage jedoch: Seiner Meinung nach habe der Präsident lediglich verdeutlichen wollen, wie wichtig es sei, sich schnell impfen zu lassen und die Herdenimmunität zu erlangen, sagte Menardo Guevarra.
Duterte hatte zuvor in einer Ansprache erklärt: „Es herrscht ein nationaler Notstand. Wenn Sie sich nicht impfen lassen wollen, werde ich Sie festnehmen lassen.“ Die Einwohner müssten sich entscheiden: Entweder sie ließen sich gegen Corona impfen oder er schicke sie ins Gefängnis.
Keine Entschädigung für Gaststätten-Schließung
Ein Gaststättenbetreiber aus Hessen ist mit der Klage gegen seine Betriebsschließungsversicherung gescheitert, die den finanziellen Ausfall aus dem ersten Corona-Lockdown nicht tragen will. Der Betrieb war im ersten Corona-Lockdown im Frühjahr 2020 einen knappen Monat geschlossen geblieben, wofür die Betreiberin anschließend Entschädigung verlangte. Das Oberlandesgericht Frankfurt gab aber in der Berufung der Versicherung recht, die in den Zusatzbedingungen der Police auf einen Krankheiten-Katalog im Infektionsschutzgesetz verwiesen hatte.
Dort war Covid-19 zum fraglichen Zeitraum nicht enthalten, sondern wurde erst später vom Gesetzgeber hinzugefügt, erläuterte das OLG den Beschluss. Der Versicherungsschutz habe ausschließlich sieben namentlich genannte Krankheiten und Erreger umfasst, stellten die Richter in der nicht mehr anfechtbaren Entscheidung fest.
Laschet für Abbau staatlicher Vorgaben in Nachkrisenzeit
Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet hat davor gewarnt, mit der „Methode Corona“ sowie Steuererhöhungen den erhofften Wirtschaftsaufschwung zu blockieren. Die „Methode Corona“ bedeute, dass man auf Probleme mit mehr staatlicher Regulierung reagiere, sagte der CDU-Chef auf dem Tag der deutschen Industrie. Nun müssten staatliche Vorgaben aber wieder abgebaut werden. Wichtiges Ziel sei es, klimaneutral zu werden und gleichzeitig Industrieland zu bleiben. Laschet warnte einen Tag nach der Vorstellung des CDU/CSU-Wahlprogramms davor, die Steuern zu erhöhen, weil dies den wirtschaftlichen Aufschwung bremse.
Russland nimmt Flüge in die Türkei wieder auf
Nach starken Einschränkungen wegen der Corona-Pandemie hat Russland den Flugverkehr in die Türkei wieder aufgenommen. Am Flughafen im Urlaubsort Antalya kamen zahlreiche russische Touristen an. Es bildeten sich lange Schlangen, wie der Staatssender TRT zeigte. Allein am Dienstag werden in Antalya demnach mehr als 12.000 Urlauber aus Russland erwartet. Bei der Einreise ist eine vollständige Corona-Impfung nicht zwingend nötig, ein negatives Testergebnis reicht aus. Im vergangenen Jahr stellten Urlauber aus Russland mit rund 2,1 Millionen Besuchern die größte Urlaubergruppe in der Türkei.
Sportausschuss-Vorsitzende kritisiert Uefa
Die Vorsitzendes des Sportausschusses des Bundestages, Dagmar Freitag, hat die geplante Austragung des Finales um die Fußball-Europameisterschaft in London kritisiert. „Der Schutz der Gesundheit spielt für die Uefa erkennbar keine Rolle“, sagte die SPD-Politikerin der Nachrichtenagentur Reuters mit Blick auf den europäischen Fußballverband als Veranstalter der EM. „Die Austragung einer solchen Veranstaltung in Zeiten einer Pandemie, zumal mit aktuell grassierenden neuen Mutanten, war aus meiner Sicht grundsätzlich nicht verantwortbar.“
Böckler-Stiftung: Weniger Minijobs durch Pandemie
Beschäftigte in sogenannten Minijobs haben einer Untersuchung zufolge unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie besonders gelitten. Zwischen Ende Juni 2019 und Ende Juni 2020 seien bundesweit rund 516.000 Minijobs weggefallen, teilte das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung mit. Die Gründe für den starken Rückgang sieht die Stiftung darin, dass Minijobber kein Kurzarbeitergeld erhielten und oft in besonders von den Corona-Einschränkungen betroffenen Branchen wie Gastronomie und Handel arbeiteten.
Für die Untersuchung hatte das WSI die Daten von allen 401 kreisfreien Städten und Landkreisen in Deutschland ausgewertet. „Die Corona-Krise unterstreicht noch einmal, wie prekär viele Minijobs sind. Dass in der Pandemie vor allem geringfügig entlohnte Beschäftigung gestrichen wurde, ist nicht überraschend, sondern Teil des Konzepts Minijob: Stabilität und soziale Sicherheit sind darin nicht angelegt“, sagte WSI-Experte Eric Seils.
Trotz Delta-Variante: London will Maßnahmen aufheben
In Großbritannien bleibt es nach derzeitigem Stand bei der auf den 19. Juli verschobenen Aufhebung der Corona-Beschränkungen. Die Daten zu Infektions- und Todeszahlen der vergangenen Woche seien ermutigend, sagte Gesundheitsminister Matt Hancock dem Sender BBC. Die Zahl der Todesfälle sei niedrig – selbst bei zunehmenden Infektionen. Man werde die Entwicklung weiterhin genau beobachten, insbesondere die Daten von Anfang kommender Woche. Vor allem die Zahl der Todesfälle bleibe sehr, sehr niedrig, das zeige, dass der Impfstoff wirke.
Mehr Klarheit bei Impfungen für Schwangere
Eine Hürde für den Zugang von gesunden Schwangeren zu Corona-Impfungen in Deutschland ist aus Sicht zweier Fachgesellschaften ausgeräumt. Große Unsicherheit bei Ärzten hinsichtlich haftungsrechtlicher Fragen habe bisher dazu geführt, dass Schwangere „trotz eindeutiger Risikosituation“ nur erschwert eine solche Impfung erhielten. Mittlerweile gebe es aber Klarheit, erklärten die Deutsche Gesellschaft für Perinatale Medizin und die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) in einer Stellungnahme. Inwiefern Ärzte nun ihre Impfpraxis bei Schwangeren ändern, war zunächst unklar.
Die Ständige Impfkommission (Stiko) spricht bisher keine Covid-19-Impfempfehlung für alle Schwangeren aus, da die Datenlage sehr begrenzt sei. Fachgesellschaften wiederum hatten sich zuletzt dafür ausgesprochen, Schwangere und Stillende priorisiert gegen Covid-19 zu impfen. Das Frühgeburtsrisiko sei bei Frauen, die positiv auf eine Corona-Infektion getestet wurden, um bis zu 80 Prozent höher als bei gesunden Schwangeren. Die Impfung biete nachweislich Vorteile für Mutter und Kind – vor und nach der Geburt.
Reisebeschränkungen für geimpfte Briten sollen fallen
Wer in Großbritannien vollständig geimpft ist, soll bald wieder den Urlaub an Europas Stränden verbringen dürfen. Die Regierung arbeite derzeit daran, die Reisebeschränkungen für diesen Personenkreis zu lockern, sagt der britische Gesundheitsminister Matt Hancock dem Sender Sky News. Derzeit ist es Britinnen und Briten weitgehend untersagt, in die meisten Länder zu reisen, weil Quarantäne- und Testbestimmungen umständlich und teuer sind. Das gilt auch für die EU. Die britische Reisebranche fordert, dass Großbritannien seine Test- und Quarantänepflicht für vollständig Geimpfte aufhebt.
Ifo-Präsident kritisiert Union
Der Präsident des Münchner Ifo-Instituts, Clemens Fuest, hat die Absage der Union an zusätzliche Steuerentlastungen und eine höhere Neuverschuldung kritisiert. „Steuersenkungen würden die wirtschaftliche Erholung von der Coronakrise fördern und sich insofern teilweise selbst finanzieren, aber zumindest kurzfristig nicht vollständig“, sagte Fuest der „Augsburger Allgemeinen“. „Das Gleiche gilt für eine Erhöhung öffentlicher Investitionen, deshalb muss man sie entweder mit höherer Verschuldung oder mit Ausgabensenkungen kombinieren.“
Eine höhere Verschuldung sei dabei auch ohne eine Aufweichung der Schuldenbremse möglich, fuhr Fuest fort. „Höhere Verschuldung ist mit der Schuldenbremse vereinbar, wenn es sich beispielsweise um Schulden handelt, die Investitionen in öffentlichen Unternehmen finanzieren, wie etwa der Bahn“, sagte er. Es sei „grundsätzlich richtig“, wirtschaftliche Erholung und Wachstum und Beschäftigung zu priorisieren und dafür vorübergehend höhere öffentliche Schulden in Kauf zu nehmen.
Für und wider Kinder-Impfung
Die Debatte über die Corona-Impfung für Kinder dauert an. Gleichzeitig treiben zahlreiche Firmen ihre Studien für einen Impfstoff für Kinder voran. Wie ist der Stand der Forschung?
Delta Airlines will mehr als 1000 Piloten einstellen
Die von der Corona-Pandemie hart getroffene US-Fluggesellschaft ist auf Personalsuche. Bis zum kommenden Sommer sollen mehr als 1000 Piloten eingestellt werden, hieß es in einem Memo des Unternehmens, das von der Nachrichtenagentur Reuters eingesehen wurde.
Delta erwarte, dass das Freizeitreisevolumen in den USA in diesem Monat wieder auf das Niveau vor der Pandemie zurückkehren werde und auch die Geschäftsreisen wieder anziehen, schrieb darin der Vorstand für das operative Geschäft, John Laughter, an die Mitarbeiter. Die in Atlanta ansässige Fluglinie rechnet mit einer Lockerung der Reisebeschränkungen für Transatlantik-Reisen in der zweiten Jahreshälfte.
Kuba meldet 92 Prozent Wirksamkeit bei eigenem Impfstoff
Ein in Kuba entwickelter Impfstoff gegen das Coronavirus hat nach Regierungsangaben in klinischen Tests eine Wirksamkeit von 92 Prozent erreicht. Details zur klinischen Erprobung wurden in der Mitteilung nicht genannt. In Kuba werden mehrere selbst entwickelte Impfstoffe erprobt.
Die Mitteilung bezog sich auf ein Abdala genanntes Vakzin, das in drei Dosen verabreicht werden soll. Ein anderes Vakzin, Soberana 2, soll nach amtlichen Angaben eine Wirksamkeit von 62 Prozent erzielt haben.
Bäcker-Umsätze in Deutschland gehen erstmals seit Jahren zurück
Die Deutschen sind in der Corona-Krise wieder häufiger zum Bäcker nebenan gegangen. Weniger Geschäft gab es in Filialen an Bahnhöfen und in Cafés. Das Bäckerhandwerk insgesamt hat deshalb im vergangenen Jahr zum ersten Mal seit acht Jahren an Umsatz eingebüßt. Die Erlöse sanken von 15,22 Milliarden Euro im Vorjahr auf 14,45 Milliarden Euro, wie der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks der Nachrichtenagentur dpa mitteilte.
Gründe sieht der Verband in der Corona-Krise. „Während der Verkauf von Brot- und Backwaren vornehmlich in wohnortnahen Gebieten florierte, haben vor allem die Betriebe mit geschlossenen Café-Bereichen und mit Filialen an üblicherweise frequenzstarken Orten wie Bahnhöfen und Flughäfen erhebliche Einbußen erlitten, erklärte Präsident Michael Wippler. Auch der durchschnittliche Umsatz pro Betrieb sei leicht gesunken.
„Allerdings kommt das Bäckerhandwerk im Vergleich zu anderen Branchen dank der Wirtschaftshilfen der Bundesregierung und seiner Systemrelevanz insgesamt mit einem blauen Auge davon“, so Wippler.
Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 8,0
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen ist nach Angaben des Robert Koch-Instituts auf 8,0 gesunken (Vortag: 8,6). Vor einer Woche lag die Inzidenz noch bei 15,5. Innerhalb eines Tages wurden 455 Neuinfektionen gemeldet, Nachmeldungen der Gesundheitsämter sind möglich. Dienstag vor einer Woche waren es 652 Neuinfektionen. Zudem wurden 77 weitere Todesfälle registriert.
Kinderschutzbund: Kinder werden erneut die Verlierer sein
Angesichts der sich ausbreitenden Delta-Variante des Coronavirus auch hierzulande mahnt der Kinderschutzbund zu mehr Vorbeugung und besserem Schutz an den Schulen. Auch in dieser Phase der Pandemie werde dafür politisch wieder nicht genug unternommen – etwa durch bessere Digitalausstattung oder den rechtzeitigen Einbau von Lüftungen, sagte Verbandspräsident Heinz Hilgers dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. „Das ist ein einziges Trauerspiel“, so Hilgers. „Ich fürchte, die Kinder werden erneut die Verlierer der Pandemie sein.“
Hilgers nannte es insgesamt bedenklich, wie viele Freiheiten jetzt schon wieder gewährt werden. „Da werden Feste mit 1000 Menschen gefeiert, die Fußball-Stadien werden immer voller. Mein Rat wäre deshalb, es mit den Freiheiten nicht zu übertreiben, um im Herbst nicht in eine neue Krise hineinzurutschen.“
Ärztekammer warnt vor Reisen in Corona-Variantengebiete
Die Bundesärztekammer hat vor Urlaubsreisen in Gebiete gewarnt, in denen die hochansteckende Delta-Variante des Coronavirus grassiert. „Auf Reisen in Regionen, die von der Delta-Variante besonders betroffen sind, sollte verzichtet werden“, sagte Ärztepräsident Klaus Reinhardt den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Wenn Vorsicht und Verantwortung gewahrt seien, spreche grundsätzlich nichts gegen Urlaubsreisen. Für viele Menschen sei der Urlaub nach den Belastungen der vergangen Monate wichtig für das seelische Gleichgewicht. „Notwendig ist aber die Einhaltung der Hygieneregeln auch im Urlaubsort“ mahnte Reinhardt.
Der Ärztepräsident geht davon aus, dass sich die Delta-Variante mittelfristig auch in Deutschland gegen die aktuell dominante Alpha-Variante des Coronavirus durchsetzt. Man könne auch davon ausgehen, dass die Inzidenz zum Ende des Sommers saisonbedingt wieder ansteigen werde. Ob es zu einer vierten Welle komme, hänge wesentlich vom Fortschritt der Impfkampagne in Deutschland ab.
Mehr als 150 Millionen Menschen in den USA vollständig geimpft
In den USA sind inzwischen mehr als 150 Millionen Menschen vollständig geimpft, wie die Seuchenbehörde CDC mitteilte. Insgesamt seien über 318 Millionen Dosen verabreicht worden. Mehr als 177 Millionen Menschen seien mindestens einmal geimpft worden. In den USA leben 328 Millionen Menschen.
Heil appelliert an Betriebe, Auszubildende einzustellen
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil sieht den deutschen Ausbildungsmarkt nach Monaten der Pandemie vor einer kritischen Phase. „Die Zahl der Ausbildungsplätze wie der Bewerber ist bereits im vergangenen Jahr zurückgegangen. Die Bewährungsprobe kommt in diesem Sommer“, sagte Heil der Funke-Mediengruppe .
Es sei ein Kampf mit der Uhr angesichts des Beginns des Ausbildungsjahrs Anfang September. Klar sei: „Wir dürfen keinen Corona-Jahrgang in der Ausbildung zulassen.“ Viele Unternehmen zögerten derzeit, weil sie glaubten, sich Auszubildende im Moment nicht leisten zu können. Heil rief Betriebe auf, die staatliche Unterstützungsangebote wie die Ausbildungsprämie stärker zu nutzen.
Die Prämie sei seit vergangenen Sommer für knapp 40.000 Ausbildungsplätze bewilligt worden. Heil verwies darauf, dass es seit Anfang Juni den neuen Schutzschirm für Ausbildung gebe. Die Ausbildungsprämie sei verdoppelt worden. Wenn ein Betrieb, der von der Pandemie betroffen ist, seine Ausbildungsquote in der Pandemie halte, bekomme er 4000 Euro pro Ausbildungsplatz. Bei neuen Azubi-Stellen seien es 6000 Euro.
Lauterbach fordert kostenlose Impfstoffe für Südamerika
Angesichts der hohen Zahl an Corona-Neuinfektionen in Südamerika fordert der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach gemeinsame Hilfen der wohlhabenden Staaten. „Die Industrieländer müssen Südamerika kostenlos Impfstoffe liefern“, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Die Lage in Südamerika sei bestürzend: „Nur wenige Menschen sind geimpft, da die Länder fast keine Impfstoffe haben.“ Die Impfstoffe, die Südamerika aus Russland und China bekomme, seien „nicht sehr überzeugend“, fügte Lauterbach hinzu. Er forderte den Aufbau von Produktionskapazitäten in Südamerika, „die hochwertige Impfstoffe in hohem Tempo herstellen“. Vor allem BioNTech/Pfizer und Moderna müssten schnell handeln. Ihre Impfstoffe würden auch gegen Mutationen in Südafrika vor schweren Erkrankungen schützen. Längerfristig sollten Impfstoffpatente freigegeben werden, forderte Lauterbach.
Italien schafft Maskenpflicht im Freien ab
Rechtzeitig zum Beginn der Urlaubssaison fällt in Italien die Maskenpflicht im Freien. Ab Montag kommender Woche brauchen Passanten in Landesteilen mit niedrigen Corona-Inzidenzen draußen keinen Mund-Nasen-Schutz mehr zu tragen, wie Gesundheitsminister Roberto Speranza ankündigte. Ausgenommen ist derzeit allein das Aostatal im Norden des Landes. Italien war zu Beginn der Corona-Pandemie das erste Land in Europa, in dem Corona-Infektionen registriert wurden und gehörte zu den am schwersten betroffenen Ländern in der EU. Bislang wurden in dem Land rund 4,25 Millionen Infektionen und mehr als 127.000 Todesfälle durch das Virus registriert. Inzwischen gehen die Infektionszahlen zurück. Rund 30 Prozent der Bevölkerung über zwölf Jahren ist bereits gegen das Virus geimpft.