Infektion mit Vibrionen in Vorpommern-Rügen nachgewiesen
17. August 2020In Mecklenburg-Vorpommern gibt es die erste bestätigte Infektion mit Vibrionen in diesem Jahr.
Die Bakterien können in seltenen Fällen zu schweren oder sogar lebensbedrohlichen Wundinfektionen führen. Sie dringen beim Baden über Hautverletzungen in den Körper ein. Nach Angaben des Gesundheitsamtes wird im Raum Ribnitz Damgarten (Landkreis Vorpommern-Rügen) eine Frau wegen einer Vibrionen-Infektion im Krankenhaus behandelt – zwei weitere Verdachtsfälle gibt es im Uni-Klinikum Greifswald.
Menschen mit Vorerkrankungen sollten Meerwasser meiden
Vor allem bei älteren Menschen mit chronischen Grundleiden und Immunschwäche besteht das Risiko einer schwerwiegenden Erkrankung. Wer zur Risikogruppe gehört, sollte den Kontakt mit Meer- oder Boddenwasser meiden. Ein generelles Badeverbot werde im Kreis Vorpommern-Rügen aber nicht ausgesprochen, sagte der Leiter der Gesundheitsamtes Jörg Heusler. Demnach ist es schwierig, zu bestimmen, wo sich erhöhte Konzentrationen von Vibrionen im Wasser befinden. Sie werden unter anderem von Strömungen beeinflusst.
Vibrionen kann man mit Antibiotika behandeln
Vibrionen vermehren sich, genauso wie Blaualgen, vor allem bei Wassertemperaturen über 20 Grad. Laut Heusler sind sie gut mit Antibiotika zu behandeln. Es sei aber notwendig, schnell zu handeln. Häufig würde eine Vibrionen-Infektion nicht als solche erkannt. Typische Symptome sind Rötungen, Schwellungen und Blasenbildung auf der Haut verbunden mit Fieber, Schüttelfrost, Erbrechen, Durchfall bis hin zum Schock. Die Bakterien sind ein natürlicher Bestandteil des Meer- und Brackwassers und leben vermutlich schon länger dort als es Menschen gibt. Die Qualität des Badewassers in Mecklenburg-Vorpommern hat das Landeswirtschaftsministerium hier veröffentlicht.