Manuela Schwesig: „Die gleichen Fehler nicht zweimal machen“

Manuela Schwesig: „Die gleichen Fehler nicht zweimal machen“

29. Juni 2021 Aus Von mvp-web

Israel verzeichnet den höchsten Anstieg an Neuinfektionen seit April. Kanzleramtschef Braun ist für schärfere Kontrollen von Reiserückkehrern. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 5,4. Alle Entwicklungen im Live Blog.


  • Höchster Anstieg an Neuinfektionen in Israel seit April
  • Keine Maskenpflicht mehr an Bayerns Schulen
  • Weltweit bislang drei Milliarden Corona-Impfungen
  • Kretschmann kann sich weiteren Lockdown vorstellen
  • Kanzleramt für schärfere Kontrollen von Reiserückkehrern
  • RKI meldet 404 Neuinfektionen, 7-Tage-Inzidenz bei 5,4
  • Seehofer für weniger EM-Zuschauer in London
  • Portugal und Russland offiziell Virusvariantengebiete

16:20 Uhr

BioNTech/Pfizer-Vakzin erzeugt offenbar starke Immunreaktion

Eine Studie von US-Medizinern hat ergeben, dass der Impfstoff von BioNTech und Pfizer offenbar eine lang anhaltende Immunreaktion auf das Coronavirus hervorruft. Die Studie erschien im Fachblatt „Nature“.

Demnach wiesen die Forscher bei Geimpften noch drei Monate nach der zweiten Dosis sogenannte B-Gedächtniszellen des Immunsystems nach. „Das belegt eine wirklich robuste Immunreaktion“, betont Co-Studienleiterin Rachel Presti von der Washington University School of Medicine in St. Louis.

Insgesamt soll die Impfung mindestens sechs Monate Schutz vor einer Infektion bieten. Inwiefern der Schutz nach dieser Zeit anhält, ist derzeit noch offen.

16:02 Uhr

Bericht: Impfangebot übersteigt teilweise Nachfrage

In einigen Regionen Deutschlands kommt die Impfkampagne so gut voran, dass das Angebot an Impfterminen teils höher ist als die Nachfrage. Das berichtete die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf das Gesundheitsministerium. Zudem rechne die Behörde in der zweiten Juli-Hälfte mit einer europäischen Zulassung für den Impfstoff von Moderna für über Zwölfjährige.

15:50 Uhr

Söder kritisiert UEFA-Entscheidung zu Zuschauerzahlen

Wenn heute Deutschland bei der Fußball-EM auf England trifft, können bis zu 45.000 Zuschauer die Partie im Wembley-Stadion mitverfolgen. Aus Sicht von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder kommen diese Freiheiten zu früh: „Das, was die UEFA jetzt macht, ist für mich nicht akzeptabel, dass einfach irgendwelche Zuschauerzahlen so imaginär erhöht werden, ohne Sinn und Zweck, dass dann sozusagen durch ganz Europa hier die Möglichkeit von Verbreitung besteht.“ Zudem widerspreche ein solches Handeln dem Grundgedanken einer „EM mit Freude und Vorsicht zugleich und einer EM mit gutem Gewissen“.

15:37 Uhr

Winnetou für die Ohren

In diesem Jahr müssen die Karl-May-Festspiele in Bad Segeberg noch einmal pausieren. Doch so ganz müssen die Fans von Winnetou und Old Shatterhand nicht auf die beiden Helden verzichten. Statt dem Schauspiel auf der Bühne gibt es das Hörspiel „Winnetou – Das Gold der Rocky Mountains“. Ab dem 1. Juli startet die Hörspiel-Version.

15:30 Uhr

Zäune gegen zu große Party-Laune?

Die Sommertemperaturen, der Ferienbeginn – in Berlin geraten Corona-Maßnahmen gerade im Freien zusehends in Vergessenheit. Nun erwägt die Stadt, mit Zäunen gegen zu große Feiern vorzugehen.

15:20 Uhr

Irland verschiebt Lockerungen in Gastronomie

Eigentlich sollten Restaurants und Cafés in Irland ab kommenden Montag auch wieder Gäste in Innenräumen bewirten dürfen. Doch darauf müssen Gastronomen und Besucher nun noch länger warten – bis ein entsprechendes System für die Nachweise in den Impfpässen vorhanden sei, so die irische Regierung. Und auch mit einem solchen System sollen voraussichtlich zunächst nur Genesene und vollständig Geimpfte in Innenräumen bewirtet werden können.

15:16 Uhr

Hoffnung auf Medikamente für Behandlung von Covid-19

Nach Angaben der EU-Kommission könnten bis Oktober fünf Medikamente zugelassen werden, die Patienten helfen sollen, die sich mit dem Coronavirus angesteckt haben. Die entsprechenden Verfahren fallen in die Zuständigkeit der Europäischen Arzneimittelagentur.

Vier der Mittel enthalten sogenannte monoklonale Antikörper. Diese werden im Labor hergestellt und sollen das Virus nach einer Infektion außer Gefecht setzen. Ein weiteres Medikament mit dem Namen Olumiant reduziert die Aktivität des Immunsystems und soll eigentlich gegen Rheuma helfen. Die Hoffnung ist, dass die entzündungshemmende Wirkung auch bei schweren Covid-19-Verläufen hilft.

15:11:20

„Bundesnotbremse“ läuft am Mittwoch aus: Merkel notfalls für Wiederaufnahme – doch Widerstand ist groß

Am Mittwoch läuft die Bundesnotbremse aus. Die strikten Regeln, die aktuell noch automatisch ab einer Inzidenz von über 100 greifen, werden also wegfallen. Kanzlerin Angela Merkel kündigte jedoch bereits im Mai an: „Sollte sich etwas entwickeln durch Mutationen, was wir alle nicht hoffen, dann können wir das jederzeit reaktivieren.“ Ein Szenario, das sich im Hinblick auf die Delta-Variante bewahrheiten könnte – ganz zum Missfallen einiger Politiker.

„Für eine Reaktivierung der Bundesnotbremse sehe ich derzeit keinen Bedarf“, sagte etwa der stellvertretende Vorsitzende der Unions-Fraktion im Bundestag, Thorsten Frei (CDU), der „Welt“. Von Seiten der SPD heißt es: „Die ,Bundesnotbremse‘ war im Frühjahr sicher richtig, um eine Überlastung des Gesundheitssystems zu vermeiden. Es ist aber auch richtig, sie nun am 30. Juni auslaufen zu lassen“, erklärte SPD-Fraktionsvize Dirk Wiese. Er betonte: „Eine Bundesnotbremse 2.0 würde ich komplett ablehnen.“ Die FDP bleibt zudem weiterhin bei ihrer strikten Ablehnung der bundeseinheitlichen Regeln, insbesondere der in ihren Augen „unverhältnismäßigen“ Ausgangssperren der Bundesnotbremse.

Die Wiedereinführung der Bundesnotbremse wäre aktuell also wohl schwer durchzusetzen. Zwar müsste nur der Bundestag zustimmen, da es sich um ein nicht-zustimmungspflichtiges Gesetz handelt, doch wenn die Mehrheit des Bundesrates dagegen ist, müsste der Vermittlungsausschuss angerufen und das Infektionsschutzgesetz inhaltlich nachverhandelt werden.

15:07 Uhr

Erwin Rüddel: „Es wird keine vierte Welle geben“

Der Vorsitzende des Gesundheitsausschusses, Erwin Rüddel, hat sich im Interview mit dem rbb zuversichtlich geäußert, „dass es keine vierte Welle geben wird, weil wir gut vorbereitet sind, weil wir in der Impfdynamik gut vorankommen“. Er betonte, dass vollständig Geimpfte auch gegen die Delta-Variante des Virus geschützt seien. „Ich glaube, dass wir es mit Vorsicht, mit Impfen, mit Testen schaffen werden, dass die vierte Welle diese Dynamik, wie sie die zweite oder dritte Welle hatten, nicht erreichen kann“, so Rüddel.

14:59 Uhr

Mallorca pocht auf gutes Benehmen von Besuchern

Francina Armengol, Regionalregierungschefin auf Mallorca, hat im Interview mit der „Mallorca Zeitung“ betont: „Wer unsere Inseln besucht, muss sich ebenso verantwortungsvoll verhalten, wie das die Einheimischen tun.“

Hintergrund sind rund 1000 Corona-Infektionen unter Jugendlichen, deren Abifahrt auf die Urlaubsinsel ging. Sie haben sich mutmaßlich auf einer Fähre sowie bei Partys in Hotelzimmern und an Stränden sowie einem Konzert in der Stierkampfarena von Palma angesteckt.

14:50 Uhr

EU mahnt Deutschland wegen Reisebeschränkungen

Die EU-Kommission hat Deutschland wegen den verschärften Reiseeinschränkungen für Portugal kritisiert. Portugal gilt wegen der Ausbreitung der Delta-Variante wieder als Virusvariantengebiet und damit muss jeder, der aus dem Land in die Bundesrepublik zurückkehrt für 14 Tage in Quarantäne – egal, ob getestet, geimpft oder genesen.

Die Ausgestaltung von Quarantäne- und Testpflicht bleibt jedem EU-Land selbst überlassen. Doch die Reisefreheit soll aus Sicht der EU-Kommission nicht eingeschränkt werden, etwa durch Beförderungsverbote für die Bahn oder Fluggesellschaften.

14:25 Uhr

Schwesig: „Die gleichen Fehler nicht zweimal machen“

Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat sich im Interview mit NDR Info für strengere Regeln für Reiserückkehrer ausgesprochen. „Man darf die gleichen Fehler nicht zweimal machen“, mahnte sie. Auch im Sommer des vergangenen Jahres seien die Corona-Fallzahlen zurückgegangen. „Und dann ist durch Reiserückkehrer aus Risikogebieten das Virus wieder eingetragen worden.“

14:20 Uhr

Griechenland öffnet Fußball-Stadien für Geimpfte

Ab Mitte Juli darf es in Fußballstadien in Griechenland wieder voller werden – vorausgesetzt, die Zuschauer sind vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Ab dem 15. Juli dürfen die Zuschauerränge in den Stadien zu 85 Prozent mit diesen Fans besetzt werden. Allerdings gilt auch dann weiterhin eine Maskenpflicht.

14:03 Uhr

Impf-Zertifikat Airlines befürchten Verzögerungen im Betrieb

Das EU-weit gültige Impf-Zertifikat soll das Reisen eigentlich wieder einfacher machen. Doch Fluggesellschaften und Betreiber von Flughäfen fürchten, dass Passagiere sich auf längere Wartezeiten gefasst machen müssen. Schuld seien doppelte Kontrollen und die unterschiedlichen Vorgehensweisen der EU-Staaten mit dem Zertifikat.

Die Verbände europäischer Fluggesellschaften und Airport-Betreiber warnen daher, dass sich gerade die Zeiten beim Check-In massiv zu erhöhen drohten. Dies gefährde „den Erfolg des Neustarts der Flugreisen in diesem Sommer und wird die Freizügigkeit der Bürger in der gesamten EU untergraben“. Die Verbände forderten die EU-Länder auf, ihren Umgang und ihre Regularien für das Zertifikat schnellstmöglich zu vereinheitlichen.

12:47 Uhr

Schäuble: „Corona-Pandemie ist Weckruf für Reformen“

Für Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble ist die Corona-Pandemie ein „Weckruf“ für Deutschland, sich mehr Reformen zuzutrauen. Beim digitalen Deutschen Wirtschaftsforum in Hamburg sagte der CDU-Politiker, die Pandemie habe deutlich gemacht, in welch hohem Maße dies möglich sei. Konkret müssten der Katastrophenschutz und die Digitalisierung in der Bildung und der öffentlichen Verwaltung gestärkt werden.

Zugleich sei deutlich geworden, wie schwer es sei, tiefgreifende Reformen ohne anhaltenden äußeren Druck durchzusetzen. Die Pandemie habe gezeigt, dass große Krisen nur im Verbund mit anderen Staaten gelöst werden können, so Schäuble. Dies gelte in gleichem Maße für die Klimakrise. Es gebe eine wachsende Einsicht in die Notwendigkeiten in vielen Teilen der Welt. Die Möglichkeiten einer grünen Finanzpolitik der Zentralbanken dürften allerdings nicht überschätzt werden.

12:21 Uhr

Studie: Viele wollen im Homeoffice bleiben

Ein großer Teil der Beschäftigten will auch nach dem Auslaufen der Pflicht zum Homeoffice zumindest einen Teil der Arbeit weiter in den eigenen vier Wänden erledigen. Das zeigt eine Studie der Krankenkasse DAK.

12:13 Uhr

Hohe Schäden durch Subventionsbetrug

Der Subventionsbetrug hat in der Corona-Pandemie massiv zugenommen. Das Bundeskriminalamt (BKA) registrierte im vergangenen Jahr 7585 Fälle von Subventionsbetrug, nach 318 Delikten im Jahr 2019. Missbräuchlich beantragte Corona-Soforthilfen hätten dabei einen Großteil der deutlichen Steigerung ausgemacht, sagte ein BKA-Sprecher in Wiesbaden. Durch die Auszahlung von betrügerisch erlangten staatlichen Unterstützungsleistungen sei im Jahr 2020 ein Schaden von insgesamt 151,3 Millionen Euro entstanden.

12:11 Uhr

Zahl der Asylanträge in Europa stark gesunken

Die Zahl der Asylanträge in Europa ist im vergangenen Jahr um 32 Prozent zurückgegangen und lag damit so niedrig wie zuletzt 2013. Das geht aus einem Bericht der EU-Asylagentur EASO hervor. Die einzelnen Länder zeigten ein divergierendes Bild sowohl bei der Zahl der Gesuche als auch bei der Quote der Anerkennungen. Maßgeblich für den Gesamtrückgang war laut der Studie die Corona-Pandemie mit ihren Reisebeschränkungen. Aus dem gleichen Grund wurden deutlich weniger abgelehnte Bewerber abgeschoben.

12:08 Uhr

Russland meldet Höchstzahl an Toten

In Russland sind so viele Corona-Todesfälle innerhalb von 24 Stunden verzeichnet worden wie nie zuvor seit Beginn der Pandemie. Registriert wurden 652 neue Todesfälle und mehr als 20.000 Neuinfektionen, wie die Behörden mitteilten. Grund der dramatischen Entwicklung ist die Delta-Variante. Zudem geht die Impfkampagne nur stockend voran, weil viele Russen sich einer Impfung verweigern.

Nicht nur ganz Russland, sondern auch einzelne Städte verzeichneten erneut traurige Rekorde. So starben in St. Petersburg 119 Menschen, auch dies die höchste Zahl seit Beginn der Pandemie. Trotzdem soll in der zweitgrößten Metropole des Landes am Freitag vor zehntausenden Zuschauern eines der Viertelfinalspiele der Fußball-Europameisterschaft stattfinden.

12:06 Uhr

Maas mahnt gemeinsames Vorgehen gegen Pandemie an

Vor einem Treffen der Außen- und Entwicklungsminister der G20-Staaten im süditalienischen Matera hat Bundesaußenminister Heiko Maas einen gemeinsamen Kampf gegen die Corona-Pandemie angemahnt. Die G20 als Staatengruppe stellten eine Möglichkeit dar, in Zeiten globaler Krisen international geschlossen zu handeln, sagte Maas.

Mit Blick auf Russland und China hob er hervor, es solle bei dem Treffen auch thematisiert werden, „dass wir von deren Impfstoff-Diplomatie nichts halten“. Es dürfe nicht um „kurzfristige geostrategische Vorteile“ gehen. „Jeder von uns wird erst dann sicher sein, wenn wir alle sicher sind.“

11:35 Uhr

Israel: Höchster Stand an Neuinfektionen seit April

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Israel steigt weiter. Das Gesundheitsministerium meldete 283 Fälle binnen 24 Stunden. Das ist die höchste Zahl seit April. Der israelische Ministerpräsident Naftali Bennett bekräftigte bei einem Besuch in einem Impfzentrum in Cholon bei Tel Aviv seinen Aufruf an Jugendliche, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Israel befinde sich in einem Wettlauf gegen die Zeit, weil der im Land verfügbare Impfstoff nur noch bis Ende Juli haltbar sei.

Bennett betonte, sein Motto bleibe „Impfungen statt Lockdowns, Masken statt Beschränkungen“. Trotz des jüngsten Anstiegs der Corona-Zahlen hatte das sogenannte Corona-Kabinett am Sonntag entschieden, zunächst keine neuen Beschränkungen zu verhängen.

Fast 5,6 Millionen der 9,3 Millionen Landesbewohner haben bereits eine erste Corona-Impfung erhalten, rund 5,2 Millionen Menschen auch die zweite Dosis.

11:35 Uhr

Weniger Existenzgründungen im Jahr 2020

Die Corona-Krise hat die Gründerszene in Deutschland ausgebremst. Nach Angaben der Förderbank KfW machten sich im Jahr 2020 rund 537.000 Menschen selbstständig. Das sind 68.000 weniger als 2019. Vor allem Männer wagten demnach seltener den Schritt in die Selbstständigkeit. Unter ihnen sank die Zahl der Existenzgründer um 58.000 auf 332.000. Dagegen blieb die Zahl der Gründerinnen mit einem Rückgang von 10.000 auf 205.000 nahezu stabil.

Für das laufende Jahr rechnet KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib mit einem Aufwärtstrend: „Der konjunkturelle Aufschwung gibt Rückenwind, und auch der Arbeitsmarkt dürfte eher positiv auf die Gründungstätigkeit wirken.“ Zudem seien viele weit fortgeschrittene Vorhaben aufgrund der Pandemie verschoben worden.

10:54 Uhr

Sterblichkeit in Pflegeheimen deutlich gestiegen

Die Sterblichkeit in deutschen Pflegeheimen ist während der ersten beiden Pandemiewellen deutlich gestiegen. Wie aus dem Pflegereport des Wissenschaftlichen Instituts der AOK hervorgeht, lag sie bereits rund drei Wochen nach Beginn des ersten Lockdowns im April vergangenen Jahres um 20 Prozent höher als im Schnitt der Vorjahre.

In der Spitze lag die Übersterblichkeit demnach in der Weihnachtswoche vom 21. bis 27. Dezember sogar bei 80 Prozent. Die Infektionsschutzmaßnahmen während der Pandemie hätten nicht ausgereicht, um die im Heim lebenden pflegebedürftigen Menschen ausreichend zu schützen.

Zudem führte die Isolation in den Heimen während der ersten Corona-Welle bei den Pflegebedürftigen zu körperlichen und psychischen Belastungen, wie eine Angehörigenbefragung zeigt. 43 Prozent der Angehörigen hätten zwischen März und Mai 2020 keinen persönlichen Kontakt zu den Pflegebedürftigen gehabt. Zwei Drittel der Befragten nahmen in der Folge eine Verschlechterung der Beweglichkeit, der geistigen Fitness und auch der psychischen Gesundheit bei den Älteren wahr.

10:03 Uhr

Kommunen im Notfall für neue Bundes-Notbremse

Vor dem Auslaufen der Bundes-Notbremse morgen plädiert der Städte- und Gemeindebund bei Bedarf für eine Reaktivierung der bundeseinheitlichen Regeln. Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg sagte der Tageszeitung „Welt“, wenn die Infektionszahlen erneut stark stiegen, sollte die Bundes-Notbremse wieder in Kraft gesetzt werden. „Wir haben die Pandemie nicht überwunden und wissen nicht, welche Mutationen noch auf uns zukommen.“ Ähnlich äußerte sich der Städtetag. Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy sagte: „Aktuell sind wir zum Glück mit den Inzidenzen weit von einer Bundes-Notbremse entfernt. Sie muss nur dann erneut installiert werden, falls die Zahl der Infektionen auch wegen neuer Virusvarianten bundesweit wieder stark steigt.“ Bundeseinheitliche Regeln hätten bei sehr hohen Inzidenzen dazu beigetragen, dass die Menschen sie nachvollziehen konnten. Die im April in Kraft getretene Bundes-Notbremse ist im Infektionsschutzgesetz längstens bis zum 30. Juni befristet.

09:17 Uhr

Patientenschützer für mehr Impfungen von Pflegern

Die Deutsche Stiftung Patientenschutz bemängelt eine zu geringe Impfbereitschaft beim Pflegepersonal. Vorstand Eugen Brysch sagte im Inforadio des rbb, mindestens 80 Prozent des Pflegepersonals müsse geimpft sein, um das Virus aus den Einrichtungen herauszuhalten. Dies sei aber nicht der Fall. „Wir erleben, dass beim Altenpflegepersonal die Impfbereitschaft nicht besonders hoch ist. Und das macht große Sorgen“.

Die Menschen in Pflegeeinrichtungen seien während der Pandemie besonderen Belastungen ausgesetzt gewesen. „Die Heimbewohner waren im strengsten und längsten Lockdown“. Dass Besuchslockerungen, gemeinschaftliches Essen und Feste wieder möglich seien, freue viele Menschen, so Brysch. Jedoch dürfe aus dem „Sommermärchen ’niedrige Inzidenz‘, was wir heute haben, nicht ein Herbst werden, der gerade wieder die Altenpflege besonders hart trifft.“

08:57 Uhr

Kanzleramt für schärfere Kontrollen von Reiserückkehrern

Angesichts der zunehmenden Ausbreitung der hoch ansteckenden Delta-Variante des Coronavirus‘ hat sich Kanzleramtsminister Helge Braun für intensivere Kontrollen von Reiserückkehrern aus Risikogebieten ausgesprochen. Im gemeinsamen Morgenmagazin von ARD und ZDF sagte der CDU-Politiker, er sei offen für zusätzliche, „möglicherweise auch verbindliche Tests. Wir müssen Delta zurückdrängen“.

Die Annahme, dass sich die Bundesregierung gegen verschärfte Regeln entschieden habe, sei ein „Riesenmissverständnis“. „Wir haben in keiner Weise gesagt, dass wir einfach keine schärferen Regeln wollen“, sagte der Kanzleramtschef.  Europaweit habe Deutschland mit der zweiwöchigen Quarantäne für Reiserückkehrer aus Virusvariantengebieten bereits die strengsten Regeln. „Unser Schwachpunkt ist, dass andere Länder in Europa die nicht auch haben“, sagte Braun.

08:37 Uhr

Rotes Kreuz warnt vor Covid-Katastrophe in Indonesien

In Indonesien warnt das Rote Kreuz wegen der Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante des Coronavirus‘ vor einem Kollaps des Gesundheitssystems. Der Leiter der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften, Jan Gelfand, sagte, man sehe jeden Tag, wie die Delta-Variante Indonesien näher an den Rand einer Covid-19-Katastrophe treibe. Daher müsse der Zugang zu Impfstoffen verbessert werden. Krankenhäuser in mehreren besonders betroffenen Regionen melden bereits eine Überlastung, auch in der Hauptstadt Jakarta ist die Lage kritisch. In den vergangenen Tagen verzeichneten die Behörden tägliche Rekordzahlen von mehr als 20.000 Neuinfektionen.

08:30 Uhr

Australien: Brisbane und Perth im Lockdown

In Australien sind nach Sydney und Darwin weitere zwei Städte in einen Corona-Lockdown gegangen: Brisbane und Perth. Die Regierungschefin des Bundesstaates Queensland, Annastacia Palaszczuk, sprach von harten Entscheidungen. Damit sind nun insgesamt rund zehn Millionen Menschen in Australien und damit mehr als ein Drittel der Bevölkerung von den weitreichenden Maßnahmen betroffen.

„Wir haben Lockdowns in Großstädten, weil Einreisende aus Übersee das Virus hierher bringen“, sagte Palaszczuk. Australien hat die Ausbreitung des Coronavirus‘ seit Beginn der Pandemie mit Grenzschließungen und strengen Quarantäne-Regeln weitgehend eindämmen können.

07:22 Uhr

Seehofer für weniger EM-Zuschauer in London

Bundesinnenminister Horst Seehofer hat an die britische Regierung und die Uefa appelliert, die Zuschauerzahlen bei den verbleibenden Spielen der Fußball-Europameisterschaft zu reduzieren. Der „Augsburger Allgemeinen“ sagte der CSU-Politiker: „Ich halte es für unverantwortlich, wenn in Ländern, die als Virusvariantengebiet der hoch ansteckenden Delta-Mutation gelten, zigtausende Menschen auf engem Raum zusammenkommen“. Seehofer verwies darauf, dass bei den EM-Spielen in München eine Auslastung von 20 Prozent der Stadionplätze erlaubt ist. Dies sei ein Maßstab, der auch für die anderen Austragungsorte gelten könnte.

Die deutsche Nationalmannschaft trifft heute Abend im EM-Achtelfinale im Londoner Wembley-Stadion auf England. Rund 45.000 Zuschauer sollen dann erlaubt sein. Für die Halbfinalspiele und das Finale sollen sogar jeweils bis zu 60.000 Zuschauer im Wembley-Stadion zugelassen sein. In Großbritannien grassiert die besonders ansteckende Delta-Variante des Coronavirus‘. Deutschland hat Großbritannien deshalb als Virusvariantengebiet eingestuft, für Einreisen aus dem Vereinigten Königreich gelten somit strenge Quarantäne-Vorschriften.

09:09 Uhr

Portugal und Russland sind Virusvariantengebiete

Wegen der starken Verbreitung der Delta-Variante des Coronavirus‘ sind Portugal und Russland seit Mitternacht von den deutschen Behörden als Virusvariantengebiete eingestuft. Damit gilt ein weitgehendes Beförderungsverbot für Fluggesellschaften, Bus- und Bahnunternehmen. Sie dürfen nur noch deutsche Staatsbürger und Ausländer mit Wohnsitz in Deutschland über die Grenze bringen. Für diejenigen, die einreisen dürfen, gilt eine 14-tägige Quarantänepflicht. Sie kann nicht durch einen Test verkürzt werden und gilt auch für vollständig Geimpfte und Genesene.

Mit Portugal wird erstmals seit Wochen wieder ein EU-Land in die höchste Risikokategorie eingestuft. Die Zahl der Virusvariantengebiete steigt von 14 auf 16. In Europa ist noch Großbritannien betroffen. Die anderen Virusvariantengebiete liegen in Asien, Afrika, und Lateinamerika.

06:41 Uhr

Kinderärzte wollen sich an STIKO-Empfehlung halten

In der Diskussion über Risiken durch die Delta-Variante für Kinder haben sich Kinder- und Jugendärzte hinter die Beurteilung der Ständigen Impfkommission (STIKO) gestellt. Der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin, Jörg Dötsch, sagte der „Rheinischen Post“, die STIKO habe die Corona-Impfung für Kinder und Jugendliche zwischen zwölf und 17 Jahren prinzipiell nur bei bestimmten Vorerkrankungen empfohlen. „Daran ändert nach aktuellem Wissensstand auch die Delta-Variante nichts“. Es bestehe allerdings jederzeit die Möglichkeit für die Familien, gemeinsam mit ihrem Kinderarzt individuell zu einer Entscheidung für oder gegen die Impfung zu kommen, sagte Dötsch.

Außerdem schätze er die Gesundheitsrisiken durch eine Corona-Infektion für Kinder und Jugendliche derzeit als gering ein. Die Sterblichkeitsrate und Erkrankungsschwere von Kindern und Jugendlichen nach einer Corona-Infektion seien ähnlich niedrig wie bei der saisonalen Grippe. Bislang gebe es keine Hinweise darauf, dass die Delta-Variante das ändere. SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hatte die STIKO angesichts der starken Ausbreitung der Delta-Variante in vielen Ländern aufgefordert, ihre eingeschränkte Empfehlung für die Corona-Impfung von Kindern zu überdenken. Die Durchseuchung der Kinder mit der Delta-Variante sei zu riskant.

05:04 Uhr

Kommunen dringen auf schnelle Umrüstung der Schulen

Angesichts der rasanten Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus dringt der Städte- und Gemeindebund auf eine schnelle Umrüstung der Schulen. „Mit Blick auf die Zeit nach den Sommerferien müssen in den Schulen schnellstmöglich die notwendigen organisatorischen und räumlichen Voraussetzungen geschaffen werden, um eine erneute Schließung zu verhindern“, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

„Dies ist umso dringlicher, als dass der überwiegende Teil der Kinder nicht unter die Impfempfehlung der STIKO fällt“, sagte Landsberg den Blättern. Eine Empfehlung der Ständigen Impfkommission würde das Problem auch nur teilweise lösen, da für Schülerinnen und Schüler unter zwölf Jahren und auch für Kita-Kinder noch kein Impfstoff zugelassen worden sei, fügte er hinzu. Um die Hygienemaßnahmen an den Schulen effektiv umzusetzen, brauchten die Kommunen als Schulträger eine Finanzierungszusage durch Bund und Länder, forderte Landsberg.

04:58 Uhr

RKI meldet 404 Neuinfektionen – Inzidenz bei 5,4

Die deutschen Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut binnen eines Tages 404 Neuinfektionen gemeldet. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 455 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI mit bundesweit 5,4 an (Vortag: 5,6; Vorwoche: 8,0). Deutschlandweit wurden den Angaben zufolge binnen 24 Stunden 57 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 77 Tote. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.727.333 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2.

04:58 Uhr

Weiter viel Kritik an EM-Zuschauerzahlen

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat wegen der Corona-Krise weiter Vorsicht bei der Fußball-Europameisterschaft angemahnt. Am Spielort München und in Deutschland allgemein sei es bislang „gut gelaufen“, sagte Söder der „Bild“. Man habe sich „ganz bewusst dafür entschieden, so lange abzuwarten, bis klar war, wie sich die Inzidenzen bei uns entwickeln“, sagte er mit Blick auf eine Zulassung von Zuschauern im Stadion und betonte: „Ich möchte halt nicht, dass es uns einholt.“ Dass in Budapest mehr als 55 000 Zuschauer in das Stadion durften, hält Söder für einen Fehler.

Auch der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat die Zuschauer-Aufstockung für das Wembley-Stadion in London und die bisherigen Bilder von vollen Stadien bei der Fußball-Europameisterschaft scharf kritisiert. „Die UEFA und der DFB müssen dringend dafür sorgen, dass die Regeln eingehalten werden. Der Plan, jetzt noch mehr Leute in die Stadien zu lassen, wie in Wembley, ist unverfroren“, sagte der 73-Jährige dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Der Grünen-Politiker warnte eindringlich vor einer weiteren Lockerung der Corona-Regeln für das Turnier.