Corona-Pandemie: Urlaubsregionen in Kroatien nun Risikogebiet – 1538 neue Fälle
20. August 2020Die Corona-Pandemie ist noch lange nicht ausgestanden. Die Lage in Deutschland hat sich zuletzt deutlich verschärft.
Die Zahl der Neuinfektionen liegt auf dem höchsten Stand seit Monaten. Zwei Regionen in Kroatien wurden derweil als Risikogebiet eingestuft. Alle Entwicklungen zur Pandemie hier im News-Ticker von FOCUS Online.
Corona-News aus Deutschland und der Welt – die Topmeldungen:
- RKI stuft seit heute zwei Regionen in Kroatien als Corona-Risikogebiete ein (11.53 Uhr) +++
- NRW plant großen Schlag gegen Masken-Verweigerer (09.45 Uhr) +++
- Deutscher Arzt auf Mallorca stirbt nach Corona-Infektion (09.14 Uhr)
Auswärtiges Amt lockert Teil-Reisewarnung für Rumänien
15.58 Uhr: Das Auswärtige Amt hat seine Teil-Reisewarnung für Rumänien im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie gelockert. Demnach ist die wirtschaftlich und touristisch wichtige Region Timis nahe der westrumänischen Stadt Timisoara (Temeswar) von der Warn-Liste gestrichen worden, ebenso der südwestliche Kreis Mehedinti und die südliche Region Ialomita. Gewarnt wird dafür seit Donnerstag vor Reisen in die bisher als unbedenklich geltende zentralrumänische Touristenregion Valcea.
Weiterhin auf der Warn-Liste stehen die Hauptstadt Bukarest, der Touristenmagnet Brasov (Kronstadt) sowie 13 weitere von insgesamt 41 Verwaltungsbezirken des Landes. Nicht als Risikozone gelten nach wie vor die Schwarzmeerstrände. Jederzeit können einzelne Ortschaften kurzfristig zum Infektionsherd erklärt und gesperrt werden.
Eine prinzipielle Quarantänepflicht für Einreisende gibt es nicht. In geschlossenen öffentlichen Räumen gilt Maskenpflicht – in manchen Orten auch im Freien – sowie Distanzpflicht in der Gastronomie, an den Stränden und bei Veranstaltungen im Freien. Seit Tagen liegt die Zahl der täglichen Neuinfektionen mit dem Virus Sars-CoV-2 landesweit bei mehr als 1200, am Donnerstag betrug das Tagesplus 1346 Fälle.
TOP-NEWS: RKI stuft seit heute zwei Regionen in Kroatien als Corona-Risikogebiete ein
11.53 Uhr: Nach gestiegenen Fallzahlen hat das RKI zwei Urlaubsregionen an der Küste Kroatiens als Corona-Risikogebiete eingestuft.
Die folgenden Regionen gelten nun als Risikogebiete (seit 20. August)
- Šibenik-Knin
- Split-Dalmatie
Es gilt als wahrscheinlich, dass das Auswärtige Amt auf dieser Basis auch eine Reisewarnung für dieses Gebiet des EU-Landes an der Adria erlassen dürfte. Die Einstufung als Risikogebiet bedeutet, dass für heimkehrende Urlauber eine Testpflicht auf das Coronavirus greift. Bis das Ergebnis vorliegt, müssen sie sich in häusliche Quarantäne begeben. Zentrales Kriterium für die Einstufung als Risikogebiet ist, in welchen Staaten oder Regionen es in den vergangenen sieben Tagen mehr als 50 Neuinfizierte pro 100.000 Einwohner gegeben hat.
Luxemburg wurde wegen gesunkener Infektionszahlen von der Liste der Risikogebiete gestrichen. In Rumänien wurde das Gebiet Valcea zusätzlich zum Risikogebiet erklärt, einige andere rumänische Regionen gelten dagegen nun nicht mehr als Risikogebiete. Weiterhin Risikogebiete sind in der EU ganz Spanien mit Ausnahme der Kanarischen Inseln sowie die belgische Region Antwerpen und einige Regionen Bulgariens.
Ehepaar splittet Hochzeit auf zwei Tage um Regeln zu umgehen – jetzt müssen 300 Gäste in Quarantäne
11.50 Uhr: Veranstaltungen unter 250 Teilnehmern müssen in Hessen derzeit nicht angemeldet werden, also wurde eine riesige Hochzeit in Kelsterbach (Groß-Gerau) wohl einfach auf zwei Tage verteilt. Am Samstag sollen erst 100 Gäste, am Sonntag dann 200 Gäste erschienen sein. Auch eine Frau mit Covid-19-Symptomen – nun müssen alle Gäste in Quarantäne.
„Das wird uns in den kommenden Tagen sehr beschäftigen“, so Gesundheitsdezernent Walter Astheimer. Alle 300 Anwesenden sollen nun nach und nach getestet werden. „Wir hoffen, dass es möglichst wenige Ansteckungen gab und wir das schnell unter Kontrolle bekommen“, sagte er weiter. Weil durch die Aufteilung auf zwei Tage keine Veranstaltung gemeldet worden sei, liege der Behörde auch das dortige Hygienekonzept nicht vor.
Polizei warnt vor neuer Masche des Telefonbetrugs
11.11 Uhr: Die Polizei Wolfsburg hat vor einer neuen Form von Trickbetrug gewarnt. Unbekannte geben sich am Telefon als Bankmitarbeiter aus und behaupten, der Angerufene habe sich bei seinem letzten Besuch in der Bank mit dem Coronavirus infiziert, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte. Weil auch das Bargeld des Bankkunden angeblich kontaminiert sei, müsse dies gereinigt werden. Der Angerufene solle es zum Desinfizieren durch einen Bankmitarbeiter in einer Tüte verpackt vor die Tür stellen. Ein 81-Jähriger aus Helmstedt befolgte die Anweisung des Betrügers und deponierte Goldmünzen vor der Haustür. Der Täter stahl den Beutel.
TOP-NEWS: NRW plant großen Schlag gegen Masken-Verweigerer
09.45 Uhr: Ordnungsämter, Bundespolizei, die Bahn und die Verkehrsunternehmen wollen am Montag eine Großaktion zur Kontrolle der Maskenpflicht starten. Sie betrifft den regionalen Bahnverkehr und S-Bahnen, wie das Verkehrsministerium bestätigte, das die Aktion initiiert hat. Zuvor hatte die „Rheinische Post“ berichtet.
Laut Ministerium soll in Regionalzügen und S-Bahnen unter anderem vom Bahnpersonal nach Maskenverweigerern gesucht werden, die dann an mehreren großen Bahnhöfen Bundespolizei oder Ordnungsamt übergeben werden sollen. So kann dann das Bußgeld von 150 Euro, das seit dem 12. August gilt, auch erhoben werden.
In Bussen und Straßenbahnen haben einzelne Städte ähnliche Aktionen bereits auf lokaler Ebene gestartet. Die Düsseldorfer Rheinbahn kündigte am Mittwoch Schwerpunktaktionen mit Polizei und Ordnungsamt an. Ab diesem Donnerstag sollen die von Rheinbahn-Mitarbeitern festgestellten Verstöße „mittels Drittanzeige“ an das Ordnungsamt weitergeleitet werden: „Der Bußgeldbescheid wird dann von der Behörde versendet“, so das Unternehmen.
TOP-NEWS: Deutscher Arzt auf Mallorca stirbt nach Corona-Infektion
09.14 Uhr: Ein auf Mallorca ansässiger deutscher Arzt ist an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben. Das berichtet die „Bild“-Zeitung. Der 59-Jährige sei erst vor wenigen Tagen positiv getestet worden, als er Symptome wie Fieber und Husten bekam. Am Dienstag habe er dann einen Herz-Atem-Stillstand erlitten, gerade als ein Rettungswagen auf dem Weg zu ihm war, um ihn ins Krankenhaus zu verlegen. Zwei Stunden lang sei versucht worden, ihn zu reanimieren – vergebens.
Der Mann habe als Traumatologe in einer Privatklinik in Palma gearbeitet. Kollegen berichteten der Zeitung, dass sich der Deutsche stets gut geschützt habe. Wo er sich infizierte, ist unklar. Der 59-Jährige hinterlässt dem Bericht zufolge eine Frau und zwei Kinder.
TOP-NEWS: Deutsche Reisewarnung würde kroatische Tourismusbranche hart treffen
06.09 Uhr: Die kroatische Tourismusbranche fürchtet eine Reisewarnung der Bundesregierung für das beliebte Reiseland an der Adria. Eine Reisewarnung aus Deutschland „würde uns am härtesten treffen“, sagte der Direktor der kroatischen Zentrale für Tourismus in Frankfurt, Romeo Draghicchio, der Deutschen Presse-Agentur. „Die Deutschen sind unsere Urlaubsgruppe Nummer eins.“ Derzeit hielten sich etwa 180.000 Urlauber aus Deutschland in dem EU-Land an der Adria auf.
Angesichts mehrerer Corona-Fälle unter Reiserückkehrern aus Kroatien in den vergangenen Tagen hatten ranghohe Politiker eine Reisewarnung gefordert. Das Robert Koch-Institut stuft Kroatien bisher nicht als Corona-Risikogebiet ein.
„Kroatien liegt auch jetzt ziemlich deutlich unter dem Wert von 50 Neuerkrankungen pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen“, sagte Draghicchio. „Zurzeit sind wir ungefähr bei 25 bis 27.“ Er betonte, angesichts von 1,2 Millionen Urlaubern aus Deutschland seit der Aufhebung der allgemeinen Reisewarnung Mitte Juni machten erkrankte Reiserückkehrer nur 0,03 Prozent der Corona-Fälle unter rückkehrenden deutschen Kroatien-Urlaubern aus.
Zuletzt hatte Kroatien einen scharfen Neuanstieg an Corona-Fällen registriert. Am Mittwoch meldeten die Behörden einen Höchstwert von 219 Fällen innerhalb der vergangenen 24 Stunden. Damit gibt es in dem Land mit etwa 4,19 Millionen Einwohnern nun 1520 aktive Fälle. „Die Lage hat sich etwas geändert in den letzten Tagen, die Zahl der Neuerkrankungen ist etwas höher“, räumte Draghicchio ein. Zugleich betonte er: „Aber wir glauben, dass die Lage noch im Griff ist.“ Er zeigte sich zuversichtlich, dass mithilfe neuer Maßnahmen die Zahlen bald wieder sinken. So müssen Clubs nun um Mitternacht schließen. Außerdem gelten Abstandsregeln sowie Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr sowie in geschlossenen öffentlichen Räumen.