Spahn rechnet mit deutlichem Anstieg an Delta-Ansteckungen
1. Juli 2021Im vergangenen Jahr ist mehr als ein Drittel der gesamten deutschen Wirtschaftsleistung in Sozialausgaben geflossen. Ab Herbst soll es in Universitäten Impfangebote für Studenten geben. Alle Entwicklungen im Live Blog.
- WHO: Ansteckungen in Europa nehmen wieder zu
- RKI meldet 892 Neuinfektionen / Sieben-Tage-Inzidenz bei 5,1
- Keine stationären Grenzkontrollen in Deutschland
- Sozialausgaben erreichten 2020 Höchststand von 1,19 Billionen Euro
- Einzelhandel macht im Mai wieder mehr Umsatz
- Kassenarzt-Chef warnt vor Panikmache wegen Delta-Variante
- Mediziner: Fast nur noch Langzeitpatienten auf Intensivstationen
EM in Pandemie-Zeiten: Risiko Fußballstadion?
Ist die UEFA für den Tod vieler Menschen verantwortlich? Das zumindest behauptet SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach. Zahlen deuten darauf hin, dass sich Fußballfans rund um die EM infiziert haben – aber auch im Stadion?
Dänemark spendet Millionen Dosen AstraZeneca
Dänemark spendet eine Million Impfdosen des schwedisch-britischen Herstellers AstraZeneca an westliche Balkanländer. Das Land hatte den Impfstoff aufgrund seltener Nebenwirkungen aus seinem Impfprogramm genommen. Nun sollen die bereits bezahlten, aber noch nicht gelieferten Dosen nach Albanien, Bosnien-Herzegowina, Kosovo und Nordmazedonien geschickt werden. Dort gebe es einen großen Bedarf an Impfstoffen, sagte der dänische Außenminister Jeppe Kofod. Eine weitere Million Dosen sollten nach Nordafrika und das internationale Impfprogramm Covax geschickt werden.
Landesweiter Lockdown in Bangladesch
In Bangladesch gilt ein strikter landesweiter Lockdown. Neben der Polizei kontrolliert auch die Armee, ob sich die Menschen im 160-Millionen-Einwohner-Land an die Einschränkungen halten. Eine Woche lang darf das Haus nur aus gutem Grund verlassen werden – etwa um Essen oder Medikamente zu kaufen oder um Beerdigungen zu besuchen. Vom Lockdown ausgenommen sind Fabriken, wenn ihre Besitzerinnen und Besitzer Corona-Schutzmaßnahmen treffen. Vor dem Lockdown-Beginn waren Zehntausende Menschen aus der Hauptstadt Dhaka und anderen großen Städten in ihre Dörfer geflohen.
Zahl der schweren Verläufe und Todesfälle in Moskau steigt
In den letzten beiden Wochen hat sich die Situation in Russland verschärft. In der Hauptstadt Moskau stieg die Zahl der Covid-Patientinnen und -Patienten, die beatmet werden müssen, um mehr als 50 Prozent, wie das ARD-Studio Moskau berichtet.
Sorge vor neuer Welle im Herbst
Die meisten Deutschen befürchten steigende Infektionszahlen und eine vierte Corona-Welle. Dem ARD-DeutschlandTrend zufolge haben 62 Prozent der Befragten sehr große oder große Sorge, dass die Ansteckungszahlen in den kommenden Wochen wieder steigen könnten. 64 Prozent zeigen sich wegen neuer Mutanten des Virus wie der Delta-Variante besorgt.
Steigende Infektionszahlen in Großbritannien
In Großbritannien steigt die Zahl der nachgewiesenen Neuinfektionen rasch an. Die Behörden registrieren 27.989 Ansteckungsfälle binnen 24 Stunden. Am Mittwoch waren es 26.068, am Dienstag noch 20.479. In Großbritannien grassiert die Delta-Variante, die erstmals in Indien nachgewiesen wurde. In der Zeit zwischen 25. Juni und 1. Juli hätten die Ansteckungsfälle um fast 72 Prozent zugelegt, teilt die Regierung mit. 22 weitere Menschen starben in Zusammenhang mit einer Virus-Infektion, am Mittwoch waren es 14. Binnen sieben Tagen ist das ein Anstieg um knapp elf Prozent.
Nächtliche Ausgangssperre in Lissabon
In mehreren portugiesischen Gemeinden, darunter auch in der Hauptstadt Lissabon, werden nächtliche Ausgangssperren verhängt. Das teilte die Regierung mit. Betroffen von der Ausgangssperre ab 23 Uhr ist auch Porto. „Wir können unter keinen Umständen behaupten, dass die Pandemie unter Kontrolle ist“, sagte Kabinettsministerin Mariana Silva Vieira auf einer Pressekonferenz.
Das Gesundheitsministerium in Lissabon meldete 2449 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Das ist der höchste erfasste Wert seit dem 13. Februar. Damals waren 2856 neue Fälle gemeldet worden sowie 149 Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19. Heute wurden fünf Todesfälle binnen 24 Stunden gemeldet.
Kroatien ändert Einreiseregeln – Stau an Grenze zu Ungarn
Das Urlaubsland Kroatien hat heute überraschend und ohne Vorankündigung die Corona bedingten Einreisebestimmungen verschärft. Bisher konnten Bürger aus EU-Staaten mit niedrigen Ansteckungsraten, darunter Deutschland, ohne Auflagen und Einschränkungen nach Kroatien fahren. Seit heute verlangen jedoch die Grenzbeamten von allen Reisenden das neue, EU-weit gültige Corona-Zertifikat („Grüner Pass“), unabhängig davon, woher sie kommen. Akzeptiert werden aber auch noch die von den einzelnen Ländern ausgestellten Bescheinigungen, die belegen, dass der Betroffene geimpft, genesen oder getestet ist, teilte die kroatische Polizei auf ihrer Webseite mit.
Wegen der verstärkten Grenzkontrollen kam es am Autobahngrenzübergang Gorican an der Grenze zu Ungarn zu Staus. Nach Angaben der ungarischen Polizei mussten Reisende zwei bis drei Stunden auf die Grenzabfertigung warten.
Studie – 94 Prozent Wirksamkeit von AstraZeneca bei Älteren
Das Vakzin von AstraZeneca schützt einer britischen Studie zufolge bei über 65-Jährigen mit zwei Impfungen zu 94 Prozent vor einem tödlichen Verlauf der Krankheit Covid-19. Das teilt die Gesundheitsbehörde PHE mit. Die meisten Daten für die Studie stammten aus einer Zeit, in der die Alpha-Variante des Virus, die zuerst in England nachgewiesen wurde, noch dominant war. Inzwischen ist dies die Delta-Variante. Frühe Schätzungen für Menschen unter 40 Jahren deuteten darauf hin, dass Einzeldosen von Pfizer/BioNTech zu 61 Prozent und von Moderna zu 72 Prozent wirksam seien.
Alpha-Variante für Kinder in hessischen Kitas kein Problem
Die früher auch als britische Mutation bezeichnete Alpha-Variante des Coronavirus hat Kindern in hessischen Kitas offenbar kaum Probleme bereitet. Das geht aus einer Studie hervor, die Sozialminister Kai Klose (Grüne) und die Virologin Sandra Ciesek von der Frankfurter Uniklinik vorgestellt haben. Von allen 756 Kindern und 226 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus 46 Kitas in Hessen, die im Mai und Juni vier Wochen lang daran teilgenommen hatten, war demnach kein einziger PCR-Test positiv.
Im Gegensatz zu der nun präsentierten Untersuchung „Safe-Kids-III“ waren bei der vorausgegangenen Studie „Safe Kids II“ im Januar und Februar noch drei akut am Coronavirus erkrankte Kita-Kinder ausgemacht worden. Hinzu kamen vier weitere Kinder und eine Erzieherin, bei denen die Befunde eine zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr übertragbare Infektion ergaben. Symptome von Covid-19 wiesen den Angaben zufolge bei der Untersuchung keine dieser insgesamt acht Personen auf.
Schleswig-Holstein muss Dänemark keine AstraZeneca-Dosen zurückgeben
Dänemarks Regierung hat auf die Rückgabe von 55.000 Dosen des Impfstoffs vom schwedisch-britischen Hersteller AstraZeneca aus Schleswig-Holstein verzichtet. „Unsere dänischen Nachbarn haben uns im Frühjahr unbürokratisch und schnell unterstützt, als in Schleswig-Holstein die Nachfrage nach Impfstoff größer war als das Angebot“, sagte Ministerpräsident Daniel Günther (CDU). „Dass wir den Impfstoff nun nicht mehr zurückgeben müssen, obwohl wir es damals vertraglich abgesichert hatten, freut mich sehr.“
Erstmals hatte Dänemark Schleswig-Holstein im Mai 55.000 Dosen überlassen. Im Juni bekam das nördlichste Bundesland weitere 59.300 Dosen aus dem Nachbarland. Bei dieser Lieferung war aber bereits klar, dass diese Dosen nicht mehr zurückgegeben werden müssen. Dänemark hat den Einsatz dieses Präparates ausgesetzt.
Tausende Impftermine in Hamburg verfügbar
Auch nach dem Ende der Priorisierung bestimmter Gruppen gibt es im zentralen Hamburger Impfzentrum viele Tausend freie Termine. „Wer heute anruft, erhält mit Gewissheit einen Termin – der kurzfristig stattfindet und mit einem mRNA-Impfstoff (BioNTech/Moderna) durchgeführt wird“, erklärte der Sprecher der Gesundheitsbehörde, Martin Helfrich.
Seit Montag können sich alle erwachsenen Hamburger dort impfen zu lassen, ohne eine besondere Berechtigung nachzuweisen. Bei der Buchungslage sei ein Ferieneffekt unverkennbar, sagte Helfrich. Dadurch nehme die Geschwindigkeit der Terminvergabe ab. Erst am Montag waren 41.000 neue Termine ins System gestellt worden, weitere sollen in diesem Monat folgen.
Landkreise in Bayern melden Überschuss an Impfstoffen
Immer mehr Landkreise in Bayern melden einen Überschuss an Corona-Impfstoffen. Um die gelieferten Dosen trotz geringer Nachfrage spritzen zu können, kündigten unter anderem die Landratsämter Altötting, Berchtesgadener Land, Kitzingen, Kelheim, der Landkreis Oberallgäu sowie die Städte Kempten und Memmingen Sonderaktionen an. Unterdessen appellieren Politiker und Hausärzte, sich für Corona-Impfungen anzumelden – trotz anstehender Ferien.
Doch während an einigen Orten mehr als genug Impfstoff vorhanden ist, warteten am Donnerstag nach Angaben des Gesundheitsministeriums bayernweit immer noch knapp 450.000 Impfwillige auf einen Termin in einem Impfzentrum. Am Montag hatte die Staatsregierung den Bund zwar noch wegen zu geringer Impfstofflieferungen kritisiert.
STIKO ändert Empfehlung für AstraZeneca-Erstgeimpfte
Mit der schnellen Ausbreitung der ansteckenderen Delta-Variante in Deutschland passt die Ständige Impfkommission (STIKO) ihre Impfempfehlung an. So sollen Menschen, die eine erste Dosis AstraZeneca erhalten haben, künftig unabhängig vom Alter als zweite Spritze einen mRNA-Impfstoff wie BioNTech oder Moderna erhalten, teilte das Gremium mit. Der Abstand zwischen erster und zweiter Dosis solle dann mindestens vier Wochen betragen. Die Empfehlung gelte „vorbehaltlich der Rückmeldungen aus dem noch zu eröffnenden Stellungnahmeverfahren“, hieß es.
WHO: Zu viele Menschen ohne Sanitäranlagen
Häufiges Händewaschen ist eine der wichtigsten Maßnahmen zur Verhinderung von Corona-Infektionen. Allerdings hatten zu Beginn der Pandemie fast ein Drittel der Menschen weltweit zu Hause keine Möglichkeit, sich die Hände mit Seife zu waschen, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und das UN-Kinderhilfswerk UNICEF berichteten. „Investitionen in Wasser, Sanitäranlagen und Hygiene müssen weltweit zur Priorität werden, um die Pandemie zu beenden und widerstandsfähigere Gesundheitssysteme aufzubauen“, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus.
Kunstfest Weimar soll trotz Pandemie stattfinden
Trotz ungewisser Corona-Situation will das Kunstfest Weimar (25. August bis 11. September) in diesem Sommer das Wagnis eines Vollprogramms mit rund 165 Veranstaltungen eingehen. Unter anderem sind 15 Uraufführungen in verschiedenen Sparten wie Tanz und Musiktheater geplant, wie Festivalchef Rolf C. Hemke sagte. Wegen der Pandemie und erforderlicher Schutzvorkehrungen wie Mindestabständen könnten allerdings voraussichtlich nur etwa 25 Prozent der normalen Platzkapazitäten bei den Theateraufführungen und Konzerten genutzt werden.
Ermittlungen gegen drei Kölner Teststationen-Betreiber
Betreiber zweier Corona-Teststationen in Köln stehen unter massivem Betrugsverdacht. Nach den von ihnen eingereichten Unterlagen wären in ihren beiden Teststationen zeitweise bis zu 36 Prozent aller Tests von rund 800 Teststationen in Köln ausgeführt worden, teilte die Polizei mit. In Köln und in Bergheim wurden Wohnungen und Geschäftsräume durchsucht. Die 25, 26 und 31 Jahre alten Betreiber der Teststationen sollen den Angaben zufolge im Mai und im Juni Unterlagen gefälscht und nicht ausgeführte Tests bei der Kassenärztlichen Vereinigung zur Bezahlung eingereicht haben. Das Verfahren war nach anonymen Anzeigen ins Rollen gekommen.
Bulgarien führt neue Einreise-Regeln ein
Die Einreise in das Urlaubsland Bulgarien erfolgt seit dem 1. Juli nach neuen Regeln. Dabei werden die Staaten in drei Zonen eingeteilt – unter anderem aufgrund der Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Deutschland, Österreich und die meisten EU-Staaten gehören danach zur Grünen Zone, die keine Risikogebiete umfasst. Dies bedeutet, dass gegen Covid-19 Geimpfte, Getestete und Genesene ohne Quarantänepflicht in das EU-Land am Schwarzen Meer einreisen dürfen.
CureVac-Chef rechnet mit Impfstoff-Zulassung in der EU
Das Tübinger Biotechunternehmen CureVac geht weiterhin davon aus, dass die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA seinen Impfstoff ungeachtet der geringen Wirksamkeit zulassen wird. „Die Population der 18- bis 60-Jährigen ist besonders begünstigt von unserem Impfstoff. Darüber haben wir mit der EMA gesprochen“, sagte Vorstandschef Franz-Werner Haas. Das CureVac-Präparat zeigt einer finalen Analyse zufolge eine Wirksamkeit von 48 Prozent gegen eine Covid-19-Erkrankung über alle Altersgruppen hinweg. Damit wurde das enttäuschende Zwischenergebnis von Mitte Juni bestätigt.
Italiens Staatsschulden wachsen weiter
Die ohnehin bereits enorme Staatsverschuldung Italiens ist in der Corona-Pandemie weiter stark angestiegen. Im ersten Quartal 2021 nahm das Land neue Schulden in Höhe von 13,1 Prozent der Wirtschaftsleistung auf, wie das nationale Statistik-Amt Istat mitteilte. Die Staatsausgaben stiegen demnach um 6,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, während die Einnahmen um nur 1,4 Prozent wuchsen.
Kinoticket-Verkauf in Europa eingebrochen
Infolge der Corona-Pandemie ist der Kinomarkt in der EU und im Vereinigten Königreich um 70,2 Prozent auf geschätzte 300 Millionen Tickets eingebrochen. Das teilte die Europäische Audiovisuelle Informationsstelle in Straßburg anlässlich der Wiedereröffnung der deutschen Kinos mit. Im Jahr 2019 hätten sich die Kinobetreiber noch über über eine Milliarde Zuschauer und Zuschauerinnen freuen können – den höchsten Stand seit 2004, hieß es weiter.
RKI: So wenige Labortests wie noch nie 2021
Die Zahl der wöchentlichen Labortests auf das Coronavirus ist mittlerweile so niedrig wie noch nie in diesem Jahr. Für die vergangene Woche weist das Robert Koch-Institut 705.520 Testungen aus, wie aus dem Lagebericht vom Mittwochabend hervorgeht. Das ist weniger als halb so viel wie in der Woche vom 19. bis 25. April, als noch rund 1,4 Millionen Tests erfasst worden waren.
Städtetag erwartet weniger Steuereinnahmen
Der Deutsche Städtetag rechnet wegen der Corona-Krise mit milliardenschweren Ausfällen bei der Gewerbesteuer und einem gravierenden Rückgang kommunaler Investitionen. „Uns fehlen 2021 und 2022 wegen Corona insgesamt 20 Milliarden Euro Steuereinnahmen“, sagte Städtetagsvizepräsident Markus Lewe. Viele Städte seien deshalb gezwungen, „bei dringend nötigen Investitionen in Schulen und Kitas zu sparen“.
Afrikas Impf-Beauftragter kritisiert Europa
Die Afrikanische Union fühlt sich von Europa bei der Versorgung mit Corona-Impfstoffen im Stich gelassen. „Nicht eine Dosis, nicht eine Ampulle hat eine europäische Fabrik in Richtung Afrika verlassen“, sagte der AU-Sondergesandte für die Beschaffung von Corona-Impfstoffen, Strive Masiyiwa. Nach Zusagen der europäischen Staaten für Impfstoff-Spenden seien schlicht keine Lieferungen erfolgt.
Spahn: 204 Millionen Impfstoff-Dosen für 2022
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn will insgesamt 204 Millionen Corona-Impfstoffdosen für das kommende Jahr beschaffen. Dies werde für zwei Impfdosen pro Einwohner reichen sowie für einen zusätzlichen Sicherheitspuffer, sagte der CDU-Politiker. Spahn sprach im Zusammenhang mit der Impfstoffbeschaffung von einer „Zwei-plus-zwei-Strategie“. Dazu gehörten die beiden mRNA-Impfstoffe von BioNTech und Moderna sowie die noch nicht zugelassenen proteinbasierten Vakzine von Sanofi und Novavax. Hinzu komme ein kleineres Kontingent des Vektor-Impfstoffs von Johnson & Johnson.
200 Millionen EU-Impfzertifikate ausgestellt
Bis zum heutigen offiziellen Start des EU-Impfnachweises sind in Europa nach Angaben der EU-Kommission bereits 200 Millionen Zertifikate ausgestellt worden. Mit ihnen sollen Bürgerinnen und Bürger europaweit frische Tests, Impfungen und Genesungen nachweisen können. Vom Sommerurlaub bis zu kleineren Ausflügen in benachbarte Länder sollen damit viele Freizeitaktivitäten vereinfacht werden.
Südtirols Sanitätsbetrieb suspendiert ungeimpftes Personal
Der Sanitätsbetrieb in Südtirol hat mehr als 100 Mitarbeitern den Zugang zu ihren Abteilungen untersagt, weil sie nicht gegen Covid-19 geimpft sind. Die Suspendierungen gelten ab dem 1. Juli, wie der Südtiroler Sanitätsbetrieb mitteilte. Betroffen sind demnach 115 Bedienstete. Ihnen sei vorab mitgeteilt worden, dass sie sich nicht an die Impfpflicht nach dem „Draghi-Dekret“ vom 1. April gehalten hätten, hieß es in der Mitteilung vom Mittwochabend weiter. Im Südtiroler Sanitätsbetrieb sind vier Gesundheitsbezirke und sieben Krankenhäuser zusammengefasst.
Negativ getestete Jugendliche verlassen Mallorca
Die meisten der 181 spanischen Schüler, die negativ auf das Coronavirus getestet worden waren, sind aus der Zwangsquarantäne auf Mallorca in ihre Heimatregionen aufgebrochen. Sie sollten per Schiff nach Valencia gebracht werden, schrieb die Zeitung „Última Hor“. Einige wenige seien schon am Vorabend auf eigene Faust per Flugzeug abgereist. Am Vortag hatte ein Gericht die von der Regionalregierung angeordnete Einweisung der Schüler in das eigens angemietete Corona-Hotel „Palma Bellver“ für rechtswidrig erklärt und die Freilassung der teilweise minderjährigen Schüler angeordnet. Die Behörden hatten die Zwangsquarantäne für die Teilnehmer von Abiturfahrten mit den engen Kontakten der Schüler bei Partys zu positiv Getesteten begründet.
Erneut Rekordwert an Todesfällen in Russland
Russland hat zum dritten Mal infolge einen Rekord an täglichen Corona-Todesfällen verzeichnet. Die Behörden im größten Land der Erde registrierten am Donnerstag 672 Tote binnen 24 Stunden – so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie. Die täglich gemeldeten Neuinfektionen erreichten mit mehr als 23 000 einen Höchstwert seit Mitte Januar. In Russland, wo viele Menschen einer Impfung skeptisch gegenüberstehen, verbreitet sich vor allem die besonders ansteckende Delta-Variante des Coronavirus rasant.
Großbritannien: Auffrischungsimpfungen im Herbst
Der britische Gesundheitsdienst NHS hat mit den Planungen für eine Auffrischungsimpfung gegen das Coronavirus begonnen. Wie das britische Gesundheitsministerium mitteilte, könnte bereits von September an eine neue Impfkampagne gestartet werden, bei der Millionen Menschen im Vereinigten Königreich mit einer dritten Impfdosis vor einer Covid-19-Erkrankung geschützt werden sollen. Demnach sollen zunächst besonders gefährdete Personengruppen und alle über 70-Jährigen eine Impfung erhalten. In einem zweiten Schritt könnten dann alle über 50-Jährigen geimpft werden.
Bundesregierung bereitet Bevölkerung auf Delta vor
Deutschland steht nach Einschätzung der Bundesregierung vor der weiteren Ausbreitung der ansteckenderen Delta-Variante in der Bevölkerung. Delta werde mit steigendem Anteil auch bald in Deutschland die dominierende Variante sein, nun müssten die absoluten Infektionszahlen möglichst niedrig gehalten werden, sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn. Gegen die Ausbreitung von Delta helfe das Impfen, mahnte der CDU-Politiker: „Doppelt geimpft schützt gegen Delta.“ Dies sei mittlerweile erwiesen. Die Menschen ohne Impfung forderte Spahn auf, sich testen zu lassen. „Wir haben Tests en masse verfügbar.“ Spahn betonte: „Es liegt an uns, ob Delta eine Chance hat.“
UEFA hält an Zuschauerplänen fest
Die Europäische Fußball-Union (UEFA) hält an ihren Plänen zu der umstrittenen Zuschauerzulassung bei der Europameisterschaft fest. Die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie seien an jedem Spielort vollständig mit den Regularien der zuständigen lokalen Gesundheitsbehörden abgestimmt, teilte die UEFA mit. Die finale Entscheidung über die Anzahl der zugelassenen Zuschauer bei den Spielen und die Einreisebestimmungen liege im Verantwortungsbereich der lokalen Behörden – die UEFA folge diesen.
Ansteckungen in Europa nehmen wieder zu
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) steigt die Zahl der Neuinfektionen in Europa erstmals seit zehn Wochen wieder an. In der vergangenen Woche habe die sich Fallzahl um zehn Prozent gesteigert. Die WHO führt das auf Lockerungen und mehr Reiseverkehr zurück. Hans Kluge, Regionaldirektor der WHO, warnte, Europa drohe eine neue Pandemie-Welle, „es sei denn, wir bleiben diszipliniert“.
Steigende Neuinfektionen in Israel
Den israelischen Gesundheitsbehörden zufolge wurden am Mittwoch landesweit rund 300 Neuinfektionen binnen eines Tages verzeichnet – der höchste Wert in Israel seit etwa einem Vierteljahr. Die Behörden rechnen mit einem weiteren Anstieg der Ansteckungen und führen das auf die Ausbreitung der Delta-Variante zurück.
Darum will Israel auch die Impfung von Kindern schneller vorantreiben. Insgesamt haben in dem Land von den 9,3 Millionen Einwohnern bereits 5,1 Millionen beide notwendigen Impfdosen bekommen, weitere 400.000 die erste. Ministerpräsident Naftali Bennett gab das Ziel vor, bis Mitte Juli Tausende von Kindern gegen das Virus zu impfen.
Reisewarnung für zahlreiche Risikogebiete aufgehoben
Die Reisewarnung für mehr als 80 von Deutschland ganz oder teilweise als Corona-Risikogebiete eingestufte Staaten wird aufgehoben. Dazu zählen beliebte Urlaubsregionen wie die Türkei oder Spanien.
Russland startet mit Auffrischungsimpfungen
In Russland breitet sich die Delta-Variante des Coronavirus verstärkt aus, die Infektionszahlen steigen wieder massiv an. Daher beginnt Russland als eines der ersten Länder weltweit damit, bereits vollständig Geimpften eine Auffrischungsimpfung anzubieten. So werden diese Impfungen ab sofort in acht Kliniken in Moskau verabreicht, teilte Bürgermeister Sergej Sobjanin mit.
Portugal und Großbritannien nur kurz Virusvariantengebiete?
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn rechnet damit, dass Portugal und Großbritannien schon bald wieder von Virusvariantengebieten zu Hochinzidenzgebieten heruntergestuft werden.
Dieser Schritt erfolgt laut Spahn dann, wenn der Anteil der Delta-Variante bei den Neuinfektionen in vergleichbar wäre. Also dann, wenn er in Deutschland auf eine Quote von etwa 70 bis 80 Prozent steigt. Das könnte noch im Juli der Fall sein, so Spahn.
Seehofer kritisiert Zuschauer-Entscheidung der UEFA
Die Entscheidung der UEFA, bei den Spielen der Fußball-Europameisterschaft Zehntausende Fans zuzulassen, stößt auch bei Bundesinnenminister Horst Seehofer auf heftige Kritik. Er sprach von einer „absolut verantwortungslosen“ Position der UEFA. Bei den Halbfinal-Partien und beim Finale im Wembley-Stadion sollen bis zu 60.000 Zuschauer zugelassen werden. Es sei vorgezeichnet, dass eine solche Zahl das Infektionsgeschehen befördere, warnte Seehofer.
Großbritannien startet mit Kürzung von Kurzarbeitprogramm
Ab diesem Monat fährt die britische Regierung ihr Kurzarbeitprogramm „Job Retention Scheme“ stufenweise herunter. Unternehmen müssen die Gehälter freigestellter Mitarbeiter nun wieder zu zehn Prozent selbst bezahlen. Der Anteil für die Betriebe wird schrittweise erhöht, bis das Programm Ende September endgültig auslaufen soll.
Das Programm entspricht in etwa der Auszahlung des Kurzarbeitergeldes in Deutschland. Bislang zahlte die britische Regierung 80 Prozent der Gehälter für freigestellte Mitarbeiter bis zu einer Höhe von 2500 Pfund monatlich, was umgerechnet rund 2900 Euro entspricht. Derzeit sind noch etwa 1,5 Millionen Menschen im Rahmen des Kurzarbeitprogramms freigestellt.
Spahn ruft Schulen zum Einbau von Luftfiltern auf
Mit Blick auf das neue Schuljahr hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn an Schulträger appelliert, ihre Einrichtungen mit Luftfiltern auszustatten – als Vorsichtsmaßnahme gegen die mögliche Übertragung des Coronavirus. Der Bund unterstütze diese Maßnahme nach bestem Wissen und Gewissen und auch finanziell, betonte Spahn. Doch selbst einbauen, „das kann der Bund nicht“.
Mehr als 23.000 Neuinfektionen in Russland
Die Corona-Infektionszahlen in Russland nehmen immer weiter zu. In den vergangenen 24 Stunden verzeichneten die Behörden mehr als 23.500 Neuinfektionen. Zudem meldeten sie 672 Todesfälle in Zusammenhang mit einer Ansteckung oder Covid-19-Erkrankung. Damit meldet Russland den dritten Tag in Folge den bisher höchsten Wert an Todesfällen seit dem Ausbruch der Pandemie.
Deutschland plant keine Grenzkontrollen
Trotz der sich ausbreitenden Delta-Variante soll es in Deutschland keine stationären Grenzkontrollen geben. Das bestätigte Bundesinnenminister Horst Seehofer. Stattdessen gebe es nach wie vor die Schleierfahndung, auch wegen der Migration und zur Abwehr von Terrorgefahren.
Auf Flughäfen hingegen solle es laut Seehofer eine „lückenlose Kontrolle“ von Reiserückkehrern und Passagieren geben. Die Bundespolizei achte darauf, dass Passagiere eine Einreise-Anmeldung hätten sowie einen Nachweis zur Impfung, Testung oder Genesung.
Österreich: Lockerungen treten in Kraft
In Österreich werden ab heute einige Corona-Auflagen aufgehoben. So wird etwa die Maskenpflicht gelockert. Sie gilt noch in Bereichen, in denen kein Nachweis über eine Impfung, einen negativen Test oder eine überstandene Infektion erbracht wird. Also beispielsweise in öffentlichen Verkehrsmitteln, Behörden, Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen sowie den Handel.
Im Handel sind die Obergrenzen für Kundenbesuche aufgehoben. Und nach rund einem Jahr dürfen erstmals Clubs und Diskotheken öffnen. Voraussetzung ist aber auch hier der vollständige Impfschutz, ein negativer Test oder der Nachweis, nach einer Infektion genesen zu sein.
Spahn rechnet mit deutlichem Anstieg an Delta-Ansteckungen
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn geht davon aus, dass noch in diesem Monat der Anteil der durch die Delta-Variante ausgelösten Corona-Infektionen in Deutschland auf 80 Prozent steigen werde.
Der CDU-Politiker drängte daher darauf, den Impffortschritt beizubehalten. Bislang hätten 55 Prozent aller Deutschen mindestens die Erstimpfung bekommen. 37,3 Prozent seien bereits vollständig geimpft.
Studie: Schnelltests erfolgreiches Mittel im Kampf gegen Pandemie
Eine Studie der Universität Bonn zufolge haben Schnelltests während der zweiten und dritten Corona-Welle mehr dazu beigetragen, die Ansteckungen zu reduzieren als Impfungen.
Die Studie stützt sich auf eine Simulation. Der zufolge konnten allein im Mai die Ansteckungen um bis zu 40 Prozent verringert werden – dank Schnelltests. Denn bei einem positiven Testergebniss reduzierten die Betroffenen die eigenen Kontakte massiv. Die Imprate hingegen trug der Studie zufolge während der dritten Welle im Frühjahr nur zu 16 Prozent dazu bei, die Neuinfektionen einzudämmen – obwohl die Rate in dieser Zeit von etwa fünf auf rund 40 Prozent anstieg.
Eine ähnlich große Rolle wie den Schnelltests schreiben die Verfasser der Studie der sogenannten Saisonalität des Virus zu, also die äußeren Bedingungen wie Temperatur und Luftfeuchtigkeit sowie daraus folgend die Orte, wo sich Menschen trafen – vorwiegend draußen oder in Innenräumen.
Indonesien verschärft Auflagen auf Java und Bali
Auf den indonesischen Inseln Java und Bali gelten ab übermorgen wieder strenge Corona-Beschränkungen. Schulen und Einkausmärkte müssen schließen, Restaurants dürfen nur noch Essen zum Mitnehmen anbieten. Unternehmen und Büros sollen die Zahl der vor Ort tätigen Mitarbeiter stark reduzieren.
In dem Inselstaat steigen die Infektionszahlen stark an. Seit Tagen verzeichnen die Behörden täglich mehr als 20.000 neue Ansteckungen.
Sozialausgaben erreichen in Krise Höchststand
Noch nie seit der Gründung der Bundesrepublik hat Deutschland so viel in Sozialausgaben investiert wie während der Corona-Krise. Wie aus dem Entwurf des „Sozialberichts 2021“ hervorgeht, stieg die sogenannte Sozialleistungsquote – gemessen am Bruttoinlandsprodukt – im vergangenen Jahr auf 33,6 Prozent. Das entsprach mehr als einem Drittel der gesamten Wirtschaftsleistung. Damit lag sie 2,8 Prozentpunkte über dem Wert, den sie 2009 in der Finanz- und Wirtschaftskrise erreicht hatte. Darüber berichtete die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“.
2020 hatte Deutschland 1,19 Billionen Euro für Sozialausgaben aufgebracht. Bereits im Jahr zuvor hatten die Investitionen knapp die Billionen-Marke überschritten.
Weniger Prostituierte während Krise gemeldet
Die Zahl der in Deutschland angemeldeten Prostituierten ist in der Corona-Pandemie um mehr als ein Drittel gesunken. Ende des vergangenen Jahres waren bundesweit etwa 24.900 Prostituierte gültig bei den Behörden gemeldet, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Das seien 38 Prozent weniger als Ende 2019. Bordelle und andere Prostitutionsstätten waren in der Pandemie monatelang geschlossen, zudem stockte das Anmeldeverfahren, wie das Bundesamt mitteilte.
90 Millionen Moderna-Impfdosen in 2021 für Deutschland?
Der US-Hersteller Moderna plant, in diesem Jahr insgesamt 90 Millionen Impfdosen seines Corona-Vakzins an Deutschland ausliefern. Im ZDF bezeichnete Moderna-Europachef Dan Staner die Produktion des Impfstoffes angesichts knappe Rohstoffe zwar als Herausforderung. Zwischen dem ersten und zweiten Quartal sei die Menge aber bereits verdreifacht worden und vom zweiten zum vierten Quartal solle sie nochmals erhöht werden. Insgesamt will Moderna in diesem Jahr rund eine Milliarde Impfdosen produzieren.
Schulen rüsten sich für Auftakt nach den Ferien
Nach den Sommerferien sollen die Schüler in die Klassenräume zurückkehren und nicht mehr von Zuhause aus am Unterricht teilnehmen. In den Bundesländern herrscht Optimismus, dass es auch klappt mit dem Präsenzunterricht. Nur bei den Vorsichtsmaßnahmen, etwa dem Einbau von Luftfiltern, setzen die Länder und Kommunen auf teils unterschiedliche Konzepte.
Lindner: Auf vierte Welle vorbereiten
FDP-Chef Christian Lindner vertritt die Ansicht, dass sich Bund und Länder für eine mögliche vierte Welle wappnen sollten, um einen erneuten Lockdown zu verhindern. „Wir müssen dafür sorgen, dass wir mit anderen, innovativeren und milderen Mitteln auf eine mögliche vierte Welle reagieren“, sagte er im Interview mit dem „Handelsblatt“.
Angesichts der starken „gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Schäden“ im vergangenen Jahr, könne es sich Deutschland „nicht erlauben“, in einen weiteren Lockdown zu gehen, warnte Lindner und forderte Luftreinigungsgeräte in Schulen und öffentlichen Einrichtungen, Hygienekonzepte und eine weitere Stärkung der digitalen Infrastruktur der Gesundheitsämter. Außerdem müssten Auffrischungsimpfungen geplant werden.
Umsatzplus im Einzelhandel
Die Lockerungen der Corona-Maßnahmen machen sich auch bei den Umsatzzahlen von Geschäften und Läden bemerkbar. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes stiegen die Einnahmen des Einzelhandels im Mai gegenüber dem Vormonat um 4,5 Prozent an. Preisbereinigt (real) stieg der Umsatz um 4,2 Prozent.
Bericht: Tokio erwägt Verlängerung von strikten Auflagen
Derzeit gelten in der japanischen Metropole Tokio und drei umliegenden Präfekturen strenge Corona-Maßnahmen, die jedoch am 11. Juli auslaufen sollen. Doch angesichts wieder steigender Infektionszahlen könnten die Maßnahmen verlängert werden, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Fraglich ist, inwiefern sich eine Verlängerung auf die Olympischen Spiele auswirken würde, die am 23. Juli in Tokio starten.
Es flimmert wieder auf den Leinwänden
Lange mussten Film-Fans auf den Kinobesuch verzichten, doch nun können die Lichtspielhäuser wieder öffnen – einige Corona-Auflagen bleiben jedoch.
Bundesregierung setzt auf mehr Impfungen für Jüngere
Im Kampf gegen die Corona-Pandemie hofft die Bundesregierung darauf, dass zeitnah auch verstärkt jüngere Altersgruppen gegen das Coronavirus geimpft werden.
Das betrifft etwa Studentinnen und Studenten. „Zwischen Bund und Ländern haben wir beispielsweise abgesprochen, zum Semesterstart an den Universitäten leicht zugängliche Impfangebote zu machen“, kündigte Kanzleramtschef Helge Braun gegenüber den Zeitungen der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft sowie der „Stuttgarter Zeitung“ und den „Stuttgarter Nachrichten“ an.
Zudem hoffe er darauf, so Braun weiter, dass die Ständige Impfkommission ihre Impfempfehlung für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren ausweite. Die STIKO hatte sich zunächst nur die Impfung von vorerkrankten Kindern ausgesprochen. Doch laut Braun würden Erfahrungen mit Impfungen dieser Altersgruppe in anderen Ländern, etwa in den USA, für eine breitere Impfung der Zwölf- bis 16-Jährigen sprechen.
Bayern: PCR-Tests nicht mehr überall kostenfrei
Ab heute müssen Einwohner in Bayern in Arztpraxen und in von niedergelassenen Ärzten eingerichteten Testzentren für PCR-Tests zahlen, wenn sie keine Corona-Symptome aufweisen. Nur noch in kommunalen Testzentren bleibt der Test kostenfrei.
Statistiker kritisiert mangelnde Datenerhebung
Aus Sicht des Vorsitzenden der Deutschen Arbeitsgemeinschaft Statistik, Tim Friede, wurden im vergangenen Jahr nur unzureichend Daten erhoben, um die Pandemiebekämpfung in Deutschland zu verbessern. „Nur mit wissenschaftlichen Auswertungen, die (…) auf einer sehr breiten Grundlage basieren, können für die Politik die notwendigen Entscheidungshilfen in kürzester Zeit zur Verfügung gestellt werden“, so Friede.
Das oft angebrachte Argument des Datenschutzes empfand Friede seinen Worten zufolge teils als vorgeschoben. Er habe mehrmals erlebt, „dass eine wissenschaftliche Nutzung von Daten mit Verweis auf den Datenschutz verweigert wurde“.
Geringe Wirksamkeit von CureVac
In Studien erreicht der Impfstoff von CureVac nur eine Wirksamkeit von 48 Prozent. Bei jüngeren Altersgruppen schlägt das Vakzin zwar etwas besser an, aber trotzdem wird das Gesundheitsministerium zunächst nicht auf den Wirkstoff setzen.
Indonesien plant Notstand-Maßnahmen
Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, sollen in Indonesien am kommenden Wochenende strenge Corona-Beschränkungen in Kraft treten. Dazu sollen demnach Einschränkungen im Flugverkehr und in der persönlichen Bewegungsfreiheit zählen, ebenso soll die Zahl der Mitarbeiter, die in Präsenz in Büros arbeiten, vorübergehend verringert werden.
Gassen warnt vor „Panikmache“ wegen Delta-Variante
Der Vorstandschef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, hat angesichts der Delta-Variante des Coronavirus vor Panikmache gewarnt. Gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland sprach Gassen von einer fast schon „hysterischen“ Stimmung.
„Delta ist ansteckender, aber nach heutigen Erkenntnissen wohl nicht wesentlich gefährlicher als die bisherigen Varianten“, betonte Gassen. Es könne durchaus sein, dass die Infektionszahlen wieder ansteigen.
Aber es gibt bisher keine fundierten Hinweise darauf, dass dadurch auch der Anteil der schweren Erkrankungen wieder steigt, zumal Geimpfte zuverlässig geschützt sind.
Alarmismus und „Endzeitszenarien“ seien völlig fehl am Platz, so Gassen.
EU-weiter Start des Impfzertifikats
Die Reise in den Urlaub soll mithilfe des digitalen Impfpasses deutlich einfacher werden. Doch nicht alle EU-Staaten sind schon für den reibungslosen Umgang mit dem Zertifikat gerüstet. Ein Überblick, wo es noch hakt.
Lauterbach macht Auffrischungsimpfungen von Delta-Verbreitung abhängig
Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach macht mögliche Auffrischungsimpfungen von der weiteren Verbreitung der Delta-Virusvariante abhängig. „Sobald Fälle beobachtet werden, bei denen es trotz zweifacher Impfung zu einer Ansteckung zum Beispiel mit der gefährlichen Delta-Variante und auch zu schweren Krankheitsverläufen kommt, wird man zur Booster-Impfung aufrufen“, sagt Lauterbach der Zeitung „Rheinische Post“. Derzeit sei allerdings noch nicht sicher, ob sich die Delta-Variante „gegen die Impfungen durchsetzen“ werde.
Es könne durchaus sein, dass in sechs Monaten erste Auffrischungsimpfungen für diejenigen notwendig werden, die bereits zu Beginn dieses Jahres immunisiert wurden. „Deren Impfung liegt dann ja schon ein Jahr zurück. Und es betrifft vor allem die Älteren oder Vorerkrankten, also die Gruppe mit den höchsten Risiken.“ Die dafür notwendigen Impfstoffkapazitäten seien verfügbar.
RKI meldet 892 Neuinfektionen – Inzidenz bei 5,1
Die deutschen Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut binnen eines Tages 892 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI mit bundesweit 5,1 an (Vortag: 5,2; Vorwoche: 6,6). Deutschlandweit wurden nach diesen Angaben binnen 24 Stunden 63 Todesfälle verzeichnet.
Vor einer Woche waren es 93 Tote. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.729.033 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2.
Bericht: Spahn plant mit mehr als 200 Millionen Impfstoff-Dosen für 2022
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will einem Zeitungsbericht zufolge 204 Millionen Corona-Impfstoffdosen für das kommende Jahr beschaffen. „Somit würde für Deutschland samt Sicherheitsreserve mit einer Versorgung von etwas mehr als zwei Dosen pro Einwohner gerechnet“, zitierte das „Handelsblatt“ aus einem Bericht des Gesundheitsministeriums für das Bundeskabinett. Es sei ratsam, „rechtzeitig weitere Impfstoffmengen für den Schutz gegen Mutationen und Auffrischungsimpfungen zu sichern“, heißt es demnach in dem Bericht. So könnten mögliche Lieferausfälle oder andere unvorhergesehene Probleme wie etwa bei der Impfstoff-Sicherheit abgefedert werden. Insgesamt rechnet das Ministerium demnach mit Kosten in Höhe von 3,9 Milliarden Euro im Jahr 2022.
Intensivmediziner: Fast nur noch Langzeitpatienten auf Covid-Stationen
Auf den Covid-Intensivstationen der deutschen Kliniken werden fast nur noch Langzeitpatienten behandelt. „Die allermeisten der rund 600 Covid-Patienten auf den Intensivstationen sind Langzeitpatienten“, sagt Gernot Marx, Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin den Zeitungen der Funke Mediengruppe. In Einzelfällen komme es auch noch zu Neuaufnahmen, doch viele der Patienten in den Krankenhäusern seien bereits seit Monaten in intensivmedizinischer Behandlung. Die meisten Covid-Intensivpatienten seien zwischen 50 und 70 Jahre alt.