RKI: Sieben-Tage-Inzidenz steigt leicht auf 5,0
4. Juli 2021Trotz der rapide steigenden Zahlen an Neuinfektionen durch die Delta-Variante will England die Maskenpflicht Mitte Juli aufheben. Zypern und Katalonien gelten ab heute als Risikogebiete. Alle Entwicklungen im Liveblog.
- RKI: Sieben-Tage-Inzidenz steigt leicht auf 5,0
- Hamburger Fischmarkt wieder geöffnet
- Zypern und Katalonien nun Risikogebiete
- Baerbock fordert Luftfilteranlagen für alle Schulen
- Virologin Brinkmann schlägt neues Testkonzept für Schulen vor
Ende des Live Blog
Wir beenden den Live Blog für heute, danken für Ihr Interesse und wünschen Ihnen einen guten Start in die neue Woche.
Frankreichs Gesundheitsminister sieht „Wettlauf mit der Zeit“
Gesundheitsminister Olivier Véran appelliert an die Franzosen, sich so schnell wie möglich gegen Covid-19 impfen zu lassen. Erneut warnte er, dass Frankreich aufgrund der hoch übertragbaren Delta-Variante bis Ende des Monats auf eine vierte Welle der Epidemie zusteuern könnte. „Seit fünf Tagen ist (die Infektionsrate) nicht gesunken – sie steigt wieder. Wegen der Delta-Variante, die sehr ansteckend ist. Das britische Beispiel zeigt, dass ab Ende Juli eine vierte Welle möglich ist“, twitterte Véran. „Wir müssen noch schneller vorankommen (bei der Impfung). Unser Land befindet sich in einem Wettlauf mit der Zeit.“
Infizierter luxemburgischer Regierungschef im Krankenhaus
Luxemburgs Regierungschef Xavier Bettel ist eine Woche nach einem positiven Corona-Test zur Beobachtung ins Krankenhaus gekommen. Bettel werde vorsorglich für 24 Stunden im Krankenhaus bleiben, wo Untersuchungen vorgenommen werden sollten, teilte die Regierung mit. Bettel hatte am 6. Mai eine erste Dosis des Corona-Impfstoffs von AstraZeneca erhalten. Der 48-Jährige hatte sich am 27. Juni für zehn Tage in eine zehntägige Quarantäne begeben, nachdem er positiv auf das Coronavirus getestet worden war. Bettel litt unter leichten Symptomen wie Fieber und Kopfschmerzen. Am 24. und 25. Juni hatte Bettel am EU-Gipfel teilgenommen. Nach Angaben seiner Sprecherin wurden die 26 anderen Staats- und Regierungschefs aber nicht als Kontaktpersonen eingestuft. In Luxemburg gilt als enger Kontakt, wenn mindestens 15 Minuten lang ohne Schutzmaßnahmen wie Maske oder Mindestabstand Kontakt zu einem Infizierten bestand.
USA verfehlen Impfziel
Trotz zahlreicher Anreize und einem großen Vorrat an Impfstoffen haben die USA ein von Präsident Joe Biden gesetztes Impfziel verfehlt. Die Regierung wollte erreichen, dass 70 Prozent aller Erwachsenen bis zum Nationalfeiertag am 4. Juli mindestens eine Impfdosis erhalten. Bisher bekamen jedoch nur 67 Prozent, oder 173 Millionen Menschen, mindestens die erste Impfung, wie Daten der Gesundheitsbehörde CDC zeigten. Gut 58 Prozent aller Erwachsenen sind bereits vollständig geimpft. Das Weiße Haus hatte bereits Ende Juni eingeräumt, das Impfziel könne zum Unabhängigkeitstag der USA wohl nicht erreicht werden.
Der Corona-Koordinator der Regierung, Jeff Zients, sagte dem Sender CNN, er gehe aber nicht davon aus, dass die USA nun ein Plateau erreicht hätten, ab dem es kaum mehr Fortschritte gebe. „Immer mehr Menschen entscheiden, dass sie auch geimpft werden wollen“, zeigte sich Zients zuversichtlich. Im Schnitt werden pro Tag in etwa eine Million Menschen geimpft – deutlich weniger als die mehr als drei Millionen Menschen am Höhepunkt der Impfkampagne im Frühjahr.
Präsident Steinmeier appelliert an die Deutschen
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die Deutschen aufgerufen, sich von den Diskussionen um die Corona-Politik nicht spalten zu lassen. „Es gab Zeiten, in denen waren wir nicht nur durch Hygieneregeln zu Abstand gezwungen, sondern es gab auch Zeiten, in denen wir uns auf Grund dieser Debatten etwas voneinander entfernt haben“, sagte Steinmeier am Sonntag auf einer Wanderung durch den Harz. Schritt für Schritt werde Deutschland nun hoffentlich aus der Krise kommen und sich dabei wieder aufeinander zubewegen.
Auf drei Etappen wollte der Präsident mit wechselnden Delegationen aus verschiedenen Bereichen vom Brocken (Sachsen-Anhalt) auf den benachbarten Wurmberg (Niedersachsen) wandern. Begleitet wurde er dabei auch von Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) und dem niedersächsischen Regierungschef Stephan Weil (SPD).
Produzentin Regina Ziegler plant Corona-Film
Die Berliner Produzentin Regina Ziegler will einen Film über die Corona-Pandemie drehen. „Ich werde daraus eine Tragikomödie machen, nur so gehts“, sagte sie der Nachrichtenagentur dpa auf dem Filmfest München. Trotz der ernsthaften und schwierigen Lage gebe es so viele Dinge, über die man schmunzeln könne. „Ich bin dafür, das Leben so anzupacken, wie es uns begegnet, mit den traurigen, aber auch mit den heiteren Seiten.“ Details nannte Ziegler, die unter anderem die ZDF-Serie „Lena Lorenz“ produziert, noch nicht.
Der Film solle aber im kommenden Jahr zu sehen sein. Schon jetzt habe sich Corona in viele Filme oder Serien „leise eingearbeitet“, etwa indem jemand einen Mundschutz trage. Dieses Thema werde uns noch lange beschäftigen, ist die Produzentin überzeugt.
Debatte um Impfungen für Jugendliche flammt wieder auf
Angesichts der Ausbreitung der neuen Delta-Variante flammt die Diskussion um Schutzimpfungen für Jugendliche in Deutschland wieder auf. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) forderte die Ständige Impfkommission (STIKO) auf, sich für Immunisierungen von Jugendlichen auszusprechen. Auch SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach bekräftigte erneut die Position, Jugendliche schnell zu impfen.
Schülerimpfungen seien das „das wirksamste Mittel“ gegen die sich rasch ausbreitende Delta-Variante, sagte Söder der „Bild am Sonntag“. In jüngeren Altersgruppen seien die Inzidenzzahlen am höchsten. Die STIKO solle daher dringend überlegen, wann sie Schutzimpfungen für Jugendliche empfehle. Dann könne schnell gezielt an Schulen geimpft werden.
EM 2021: Einlass verweigert wegen Corona-Verstößen
Wegen Verstößen gegen Corona-Auflagen durften 52 Fußballfans am Samstag nicht das EM-Viertelfinale zwischen England und der Ukraine in Rom besuchen. Die italienische Polizei teilte mit, die Anhänger hätten die vorgeschriebene Quarantänezeit von fünf Tagen nicht eingehalten. Die Polizei verglich demnach Namen von Reisenden von Flügen aus England und der Ukraine mit denjenigen, die Tickets gekauft hatten. Den 52 Fußballfans wurden zudem die Eintrittskarten storniert. Um die Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante zu verhindern, hatte Italien vor Kurzem eine fünftägige Quarantäne für alle eingeführt, die nach Italien einreisen und in den vorangegangenen zwei Wochen in Großbritannien waren.
FDP fordert Garantie für Präsenzunterricht
Die FDP fordert eine „Garantie für Präsenzunterricht“ im Herbst. „Die Kultusministerkonferenz muss dafür jetzt zusammen mit dem Bund die Vorbereitungen treffen“, sagte die stellvertretende Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion, Katja Suding, der Nachrichtenagentur AFP. Die Kultusminister sollten „zeitnah zusammenkommen, nicht erst wieder wie geplant im Oktober.“ Suding warnte davor, die Fehler aus dem vergangenen Sommer zu wiederholen.
„Es ist vollkommen klar, was dringend zu tun ist: Jetzt müssen die Weichen für bessere Hygienekonzepte, Luftreiniger und inzidenzabhängige Lolli-Tests gestellt werden“, sagte die FDP-Politikerin. Zuvor war auch aus anderen Oppositionsparteien die Forderung an Bund und Länder laut geworden, rechtzeitig Vorsorge für die Zeit nach den Sommerferien zu treffen und sich auf möglicherweise steigende Infektionszahlen vorzubereiten.
Verschärfungen im Iran wegen Delta-Variante
In weiten Teilen des Irans werden die Corona-Beschränkungen wegen der hochansteckenden Delta-Variante des Virus wieder verschärft. In 275 Städten, darunter in der Hauptstadt Teheran, müssten alle nicht für die Grundversorgung nötigen Geschäfte schließen, teilte die Regierung mit. Zwischen Städten mit hohen Infektionszahlen sei das Reisen untersagt. Unter anderem müssen öffentliche Parks, Restaurants, Cafés, Schönheitssalons, Einkaufszentren und Buchläden geschlossen werden, und zwar in jenen Teilen des Landes, die wegen hoher Inzidenzwerte als rote oder orangefarbene Zonen eingestuft sind.
Gestern hatte der scheidende Präsident Hassan Rouhani gewarnt, dass die zuerst in Indien festgestellte Delta-Variante Treiber einer fünften Corona-Welle im Iran sein könnte. Von Mitte Juni bis Anfang Juli hat sich die Zahl der Neuinfektionen im Land fast verdoppelt. Weniger als zwei Prozent der 84 Millionen Iraner sind vollständig geimpft, wie aus den Statistiken von Our World in Data hervorgeht.
Immer mehr Infektionen in Russland
Russland hat mit mehr als 25.000 Neuinfektionen die meisten Corona-Fälle binnen einen Tages seit Januar verzeichnet. Zuvor hatten die Behörden an fünf Tagen in Folge neue Höchststände bei der Zahl der im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorbenen Menschen registriert. In Russland breitet sich derzeit die besonders ansteckende Delta-Variante des Virus aus.
Am Samstag verzeichneten die Behörden 697 Corona-Tote, am Sonntag ging die registrierte Totenzahl dann leicht auf 663 zurück. Manche Experten sagen, die offiziellen Angaben zu den Verstorbenen seien zu niedrig, da beispielsweise nur solche Toten gezählt würden, bei denen sich das Coronavirus als primäre Todesursache nachweisen lasse.
Die in der russischen Bevölkerung weitverbreitete Skepsis gegenüber Corona-Impfungen erschwert den Behörden die Eindämmung des Virus. Präsident Wladimir Putin rief seine Mitbürger deshalb vor einigen Tagen erneut auf, „auf die Experten zu hören“ statt auf Gerüchte. Bisher starben in Russland laut den offiziellen Statistiken mehr als 137.000 Menschen in Zusammenhang mit dem Virus.
Umfrage: Mehrheit erwartet schärfere Maßnahmen im Herbst
Trotz fortschreitender Impfkampagne rechnet eine große Mehrheit der Deutschen im Herbst mit steigenden Infektionszahlen und neuen staatlichen Beschränkungen. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Nachrichtenagentur dpa sagten 76 Prozent, dass sie einen Anstieg der Infektionszahlen erwarten. 74 Prozent gehen von einer Verschärfung der Maßnahmen im Herbst aus. Nur 16 Prozent meinen, dass es keine neuen Einschränkungen geben wird. Zehn Prozent machten keine Angaben. In Deutschland war die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen (7-Tage-Inzidenz) am Samstag erstmals seit rund elf Monaten wieder unter 5 gefallen. Aktuell verzeichnete das RKI aber erstmals seit vielen Wochen wieder einen leichten Anstieg.
Britischer Minister kündigt Aufhebung der Maskenpflicht an
Die britische Regierung hat für England die weitgehende Aufhebung der Maskenpflicht angekündigt. Schutzmasken, die derzeit noch in Geschäften sowie Bussen und Bahnen verpflichtend sind, würden bald zur „persönlichen Entscheidung“, erklärte Wohnungsbauminister Robert Jenrick im Sender Sky News. „Unterschiedliche Menschen werden bei Dingen wie Masken zu unterschiedlichen Entscheidungen kommen“, so der Minister.
Das Ende der Maskenpflicht ist Teil einer weitgehenden Aufhebung von Corona-Maßnahmen am 19. Juli, die die Regierung in den kommenden Tagen bestätigen will. Dazu gehört die Aufhebung aller Kontaktbeschränkungen, aber auch die Wiedereröffnung von Clubs. Der neue britische Gesundheitsminister Sajid Javid hat die für England geplanten Lockerungen trotz steigender Zahlen verteidigt und an die Eigenverantwortung der Bürger appelliert. Das Land könne dadurch nicht nur „freier, sondern auch gesünder werden“, schrieb Javid in einem Gastbeitrag für die „Mail on Sunday“. Er spielte damit etwa auf die Belastung der psychischen Gesundheit vieler Menschen an.
Hamburger Fischmarkt wieder geöffnet
Der berühmte Hamburger Fischmarkt hat nach langer Corona-Pause erstmals wieder geöffnet. Von 5.00 Uhr an konnten Interessierte erstmals seit mehr als 15 Monaten wieder die beliebte Hamburger Attraktion besuchen. Nach Angaben der Polizei kam es zu einer verbalen Auseinandersetzung mit Beleidigungen zwischen mehreren jungen Leuten und Mitarbeitern des Bezirksamts. Es seien zwei Platzverweise ausgesprochen worden, eine Person kam in Gewahrsam.
Der Fischmarkt in Altona läuft mit Auflagen im Testbetrieb. Marktschreier und Musiker sind noch nicht erlaubt. Besucher müssen eine medizinische Maske tragen und dürfen nur außerhalb des Geländes essen. Auf einer Länge von 250 Metern und einer Breite von 30 Metern dürfen zudem derzeit nur rund 60 Händler in zwei Reihen ihre Waren anbieten. Üblicherweise sind dort etwa 120 Marktstände aufgebaut. Der 300 Jahre alte Hamburger Fischmarkt hat wie gewohnt vom frühen Morgen bis 9.30 Uhr geöffnet. Auf spätere Öffnungszeiten wollten sich die Markthändler nicht einlassen, weil damit das Image des Marktes nicht gewahrt werden könne. Vor Corona waren sonntags bis zu 70.000 Menschen auf dem Fischmarkt unterwegs.
Olympia-Auftakt wohl ohne Zuschauer
Die Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele in Tokio wird möglicherweise ohne Zuschauer über die Bühne gehen. Das berichtete die größte japanische Tageszeitung „Yomiuri Shimbun“ ohne Angaben von Quellen. Am 8. Juli wollten Japans Organisatoren mit der Regierung, der Stadtverwaltung sowie dem Internationalen Olympischen und dem Paralympischen Komitee zur weiter strittigen Frage der Zulassung von Zuschauern zusammenkommen. Dabei werde voraussichtlich entschieden, einen Teil der Wettkämpfe ohne Zuschauer abzuhalten. Das gleiche sei auch für die am 23. Juli geplante Eröffnungszeremonie zu erwarten.
Tokio befindet sich derzeit noch bis zum 11. Juli in einem Quasi-Notstand, nachdem am 20. Juni der Notstand mit strengeren Regeln nach rund zwei Monaten aufgehoben worden war. Laut „Yomiuri Shimbun“ erwägt die Regierung eine Verlängerung des Quasi-Notstands, möglicherweise um einen Monat. Eine Entscheidung solle am 8. Juli nach Beratung mit Experten fallen.
Zypern und Katalonien ab heute Risikogebiete
Mit Zypern und der spanischen Region Katalonien stehen von heute an zwei weitere Urlaubsziele auf der Liste der Corona-Risikogebiete. Außerdem gelten nun auch drei weitere Regionen in Spanien und Norwegen als Risikogebiete, wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Freitag mitgeteilt hatte. Der Schritt hat aber kaum faktische Auswirkungen für Urlauber, da Flugreisende sich ohnehin bei Einreise testen lassen müssen und damit dann die Quarantänepflicht entfällt. Allerdings bedeutet die Einstufung als Risikogebiet, dass das Auswärtige Amt von Reisen dorthin abrät.
Als Risikogebiete werden Länder und Regionen eingestuft, in denen die Infektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen (7-Tage-Inzidenz) über 50 liegen. Es ist die niedrigste Risikostufe. In die beiden höheren Kategorien der Hochinzidenz- und Virusvariantengebiete wurden keine zusätzlichen Länder oder Regionen eingestuft. Von der Risikoliste gestrichen sind von heute an in Europa nur eine Region in Kroatien sowie außerdem Katar und die Karibikinseln Guadeloupe und Aruba.
RKI: Sieben-Tage-Inzidenz steigt leicht auf 5,0
Der seit Wochen anhaltende Rückgang der bundesweiten Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen hat vorläufig ein Ende gefunden. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, lag der Wert bei 5,0 Neuansteckungen pro 100.000 Einwohner. Am Samstag war er auf 4,9 gesunken, am Freitag hatte er 5,0 betragen und am Sonntag vergangener Woche 5,7.
Laut RKI wurden binnen 24 Stunden 559 Corona-Neuinfektionen sowie sieben Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus registriert. Die Gesamtzahl der verzeichneten Ansteckungen in Deutschland seit Beginn der Pandemie liegt damit bei rund 3,7 Millionen, die Zahl der Corona-Toten beträgt 91.030. Die Zahl der von einer Infektion Genesenen gibt das RKI mit etwa 3,6 Millionen an. In der Regel liegt die Zahl der Neuinfektionen am Wochenende und am Montag niedriger als im Wochendurchschnitt, weil an den Wochenenden weniger getestet wird und weniger Testergebnisse übermittelt werden.
Baerbock fordert Luftfilteranlagen für alle Schulen
Die Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock fordert massive Investitionen, um sämtliche Schulen in Deutschland gegen das Coronavirus zu wappnen. „Es muss eine Luftfilteranlage für jeden Klassenraum in diesem Land zur Verfügung gestellt werden“, sagt sie in einem Gespräch mit der Funke Mediengruppe einem Vorabbericht zufolge. „Ja, das kostet Geld. Aber ich nehme nicht hin, dass wir wieder in eine Situation geraten, wo ein Teil der Kinder von zu Hause aus lernen muss, nur weil keine Vorsorge geleistet wurde“, so Baerbock.
Pandemie hemmt Integration von Geflüchteten
Die Pandemie wirkt sich negativ auf die Ausbildung von Geflüchteten aus. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) unter 70 Wirtschaftsorganisationen, die der Funke Mediengruppe einem Vorabbericht zufolge vorliegt. 60 Prozent der Befragten geben an, dass Geflüchtete stärker von den Auswirkungen der Pandemie betroffen seien als deren Kollegen ohne Fluchtgeschichte. Rund jede dritte befragte Organisation berichtet von einer mangelnden technischen Ausstattung, die die geflüchteten Auszubildenden hemmt. Rund jede vierte Organisation berichtet, dass Sprachkenntnisse während der Pandemie kaum gefördert worden seien und sich die eingeschränkten Austauschmöglichkeiten nachteilig auf die Integrationsfortschritte auswirkten.
Strafe für Impfschwänzer gefordert
Koalitionspolitiker wollen Bürger belangen, die ihre Impftermine nicht wahrnehmen. „Es wäre richtig, wenn es eine Strafe gäbe für diejenigen, die nicht einmal ihren Termin absagen“, sagte SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach der „Bild am Sonntag“ einem Vorabbericht zufolge. „Denn diese Terminausfälle führen dazu, dass wir langsamer impfen, als wir könnten, und dass wir Impfstoff wegwerfen müssen.“ Der Unions-Fraktionsvize im Bundestag, Thorsten Frei (CDU), forderte: „Wer nur zu bequem ist, zum Hörer zu greifen oder mit wenigen Klicks einen Termin abzusagen, sollte für die angefallenen Ausfallkosten aufkommen müssen.“
Virologin Brinkmann schlägt neues Testkonzept für Schulen vor
Die Virologin Melanie Brinkmann fordert ein neues Corona-Testkonzept für Schulen. Die Delta-Variante werde nach den Sommerferien „sehr schnell durch die Schulen rauschen, wenn wir keine Vorsorge treffen“, sagte sie dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Statt weniger präzisen Antigen-Schnelltests spricht sich die Wissenschaftlerin des Braunschweiger Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung für den vermehrten Einsatz sogenannter Lollitests oder Gurgeltests aus. „Das spart Kosten und kann per PCR ausgewertet werden“, erläuterte die Virologin.
Außerdem sollten Brinkmann zufolge Masken getragen werden, um das Infektionsrisiko zu senken. Auch Ventilatoren direkt in den Fensterscheiben seien eine gute Lösung. Dass jedes Klassenzimmer deutschlandweit bis nach den Ferien ein individuell zugeschnittenes Belüftungssystem habe, hält sie nach eigenen Worten für illusorisch. „Ohne zusätzliche Maßnahmen werden die Infektionen wieder zunehmen, es wird zu Quarantäneschleifen kommen, wie man es jetzt schon in Großbritanniens Schulen beobachten kann“, sagte Brinkmann.