Ausnahmesituation am Rostocker Stadthafen?
5. Juli 2021Seit Wochen und Monaten häufen sich die Beschwerden von Anwohnern des Rostocker Stadthafens über feiernde Hafengäste. Um der Lage Herr zu werden, setzt die Stadt jetzt vermehrt auf Kontrollen durch Ordnungs- und Jugendamt.
In den vergangenen Jahren hat sich der Rostocker Stadthafen zum Hotspot für Feiernde entwickelt. Doch die Leidtragenden sind die Anwohnerinnen und Anwohner in der Kröpeliner Tor-Vorstadt. Montags bis sonntags ist es jeden Morgen das gleiche Bild im Rostocker Stadthafen: Müll und Unrat säumen die Wege, abends gehen „gegen 22 Uhr die Boxen an“, sagt eine Anwohnerin. An Wochenenden sind es mittlerweile bis zu 1.500 junge Menschen, die in der Hafenmeile zusammen Party machen. Erst gegen 4 Uhr morgens zieht das Partyvolk langsam von dannen. Der Stadt ist die Lage lange bekannt, sie duldet die Situation an der Hafenmeile.
Polizei greift regelmäßig ein
Allein am vergangenen Wochenende musste die Polizei dutzende Male eingreifen. Die Bilanz beziffert sich auf 16 Platzverweise und zwölf Anzeigen – unter anderem wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz, gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr, gefährlicher Körperverletzung, Trunkenheit und Widerstand gegen Polizeimaßnahmen. Etwa 300 Menschen feierten am Sonnabend zusammen im Hafen. Am Ende heißt es wie jeden Morgen für die Stadtreinigung – Spuren beseitigen. „Die Leute schaffen es einfach nicht ihren Müll in den dementsprechenden Behälter zu entsorgen. Furchtbar“, sagt Müllwerker Andy Gerber.
Rostocker CDU-Fraktion fordert Alkoholverbot im Hafen
Neben Kontrollen durch die Stadt sollen die Feiernden künftig beispielsweise über Sportvereine und soziale Einrichtungen angesprochen und über die Konsequenzen aufgeklärt werden. In den kommenden Wochen soll zudem ein Zaun an der vielbefahrenden Straße am Stadthafen errichtet werden. Damit soll verhindert werden, dass Betrunkene über die Straße laufen und so sich und Autofahrer gefährden. Die CDU in der Rostocker Bürgerschaft fordert als letzte Konsequenz zudem ein striktes Alkoholverbot am Stadthafen, das lehnt die Stadtverwaltung strikt ab.