Landesregierung richtet Impfappell an die Menschen in MV

Landesregierung richtet Impfappell an die Menschen in MV

6. Juli 2021 Aus Von mvp-web
Stand: 06.07.2021 12:29 Uhr

Die rasante Ausbreitung der Delta-Virusvariante alarmiert auch die Landesregierung in Schwerin. Mit Blick auf den frühen Schulstart Anfang August verstärkt sie nun die Corona-Impfkampagne.

Die Landesregierung ruft die Menschen in Mecklenburg-Vorpommern auf, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Auch wenn die aktuelle Lage wegen der weiter rückläufigen Neuinfektionen sommerlich leicht und sicher sei, so Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD), sollte bei den Impfungen nicht nachgelassen werden. Impfen bedeute mehr Schutz für den Einzelnen und für die Gemeinschaft, betonte Schwesig am Montag in Schwerin nach Beratungen der Landesregierung zur Corona-Lage. Daran hatten erneut auch Vertreter von Kommunen, Gewerkschaften und Verbänden teilgenommen. Am Dienstag wurde der Appell schließlich im Kabinett verabschiedet.

Erst Zweitimpfung bringt ausreichenden Schutz

„Lassen sie sich impfen!“, diesen Appell richtet die Landespolitik an die Bürgerinnen und Bürger. Es sei genügend Impfstoff vorhanden, sagte Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU). Die Zahl der Infektionen würde zwar sinken, aber erst die zweite Impfung biete genügend Schutz vor der Delta-Variante, die sich in anderen Ländern wie Großbritannien oder Israel ausbreite, betonte Ministerpräsidentin Schwesig. Es sei wichtig, sich jetzt impfen zu lassen, bevor die Delta-Variante auch Deutschland überrolle. Eine Impfpflicht lehnt Schwesig ab, ebenso Strafen für Menschen, die ihre Impftermine nicht absagen.

Impfaktionen werden in die Fläche verlagert

Das Land will seine Impfstrategie neu ausrichten: Die festen Impfzentren rücken in den Hintergrund, dagegen wird mehr auf mobile Teams gesetzt, die auch kleinere Orte erreichen. Gleichzeitig soll es verstärkt Sonder-Impfaktionen beispielsweise vor Einkaufszentren geben. Laut Robert Koch-Institut sind in Mecklenburg-Vorpommern etwa 650.000 Menschen und damit gut 40 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft. 250.000 weitere haben die erste Impfung erhalten, doch nicht alle holen sich auch die für die Immunisierung nötige zweite Spritze ab. Nach Angaben von Gesundheitsminister Glawe kommen je nach Impfzentrum zwischen 15 bis 40 Prozent der Betroffenen nicht zu den vereinbarten Impfterminen.

Eltern sollen durch Impfung Kinder schützen

Gemeinsam mit Bildungsministerin Bettina Martin (SPD) appellierte Glawe an die Eltern von Schulkindern, die verbleibenden vier Wochen bis zum Schulstart für die eigene Corona-Schutzimpfung zu nutzen. „Schützen Sie sich selbst, schützen Sie ihre Angehörigen und tragen Sie dazu bei, Schulen und Kindertagesstätten auch nach den Sommerferien regulär im Präsenzbetrieb offen zu halten“, heißt es in einem von beiden Ministern unterzeichneten Elternbrief.