Pfizer und BioNTech wollen Zulassung für dritte Dosis beantragen
9. Juli 2021In den Niederlanden gelten bald wieder strengere Regeln für die Gastronomie und Kulturveranstaltungen. Die EU verzeichnete 2020 die höchste Sterberate seit Beginn der Aufzeichnungen. Alle Entwicklungen im Live Blog.
- Niederlande verschärfen Maßnahmen
- EU: Höchste Sterberate seit Beginn der Aufzeichnungen
- Frankreich: Beirat empfiehlt Impf-Pflicht für Gesundheitspersonal
- Impf-Studie mit 30.000 Jugendlichen im Kreis Siegen-Wittgenstein
- Intensivmediziner sorgen sich wegen vierter Welle
- RKI meldet 949 Neuinfektionen – Inzidenz bei 5,5
- England erleichtert Einreise für geimpfte Ausländer
Reisebranche verklagt britische Regierung
Etliche britische Flughäfen und Airlines haben wegen der coronabedingten Reisebeschränkungen Klage gegen die Regierung in London eingereicht. Diese müsse offenlegen, auf welcher Grundlage sie die Auflagen verhängt habe, hieß es in der Klageschrift. Ein Dorn im Auge ist den Klägern vor allem das Ampelsystem, das das Corona-Risiko in bestimmten Ländern entweder als gering, moderat oder hoch einstuft. Das System sei nicht transparent, erklärte der Anwalt der Unternehmen, Tom Hickman, bei der Anhörung in London.
Inzidenz in Spanien bei fast 200
In Spanien ist die Sieben-Tage-Inzidenz auf 199 gestiegen – nahezu der Wert von 200, ab dem Deutschland ein Land zum Corona-Hochinzidenzgebiet erklären kann. So erging es etwa Zypern, das erst vergangenen Sonntag zum Risikogebiet erklärt worden war und nun wegen mehr als 200 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen zum Hochinzidenzgebiet wird. Damit gilt eine Quarantänepflicht für alle Rückkehrer, die nicht vollständig geimpft oder genesen sind.
Spanien wird ab Sonntag bereits als Risikogebiet eingestuft. Nun droht dem beliebtesten Urlaubsland der Deutschen ein ähnliches Schicksal wie Zypern. Für das stark von Tourismus abhängige Land hätte das schwere wirtschaftliche Konsequenzen. Die spanische Regierung bezweifelt allerdings, dass die Orientierung an den Infektionszahlen der richtige Weg ist.
WHO: „Wahrscheinlicher“ Zusammenhang von mRNA-Impfung und Herzmuskelentzündungen
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sieht einen „wahrscheinlichen Zusammenhang“ zwischen Corona-Impfungen mit einem mRNA-Vakzin und Herzmuskelentzündungen, die aber „sehr selten“ seien. Insgesamt überwiege der Nutzen der Impfung gegenüber den Risiken, erklärte der Ausschuss für Impfstoffsicherheit. Dieser hatte zuvor Daten zu Herzmuskelerkrankungen nach Impfungen mit dem Vakzin von BioNTech/Pfizer und Moderna geprüft, die vor allem aus den USA stammen.
„Die berichteten Fälle traten typischerweise innerhalb einiger Tage nach der Impfung auf, etwas häufiger bei jungen Männern und öfter nach der zweiten Impfung mit einem mRNA-Vakzin“, erklärte der Ausschuss. Die derzeitige Datenlage deute darauf hin, dass es einen „wahrscheinlichen Zusammenhang“ gebe. Dessen ungeachtet „überwiegen die Vorteile einer mRNA-Corona-Impfung gegenüber den Risiken“. Es würden Krankenhausaufenthalte und Todesfälle reduziert. Außerdem treten die Fälle den Angaben zufolge „sehr selten“ auf.
Viele Neuinfektionen: Niederlande erlässt schärfere Maßnahmen
Wegen einer enorm gestiegenen Zahl an Neuinfektionen haben die Niederlande eine Reihe von Corona-Maßnahmen wieder verschärft. Clubs und Discos müssen von Samstag an erneut schließen. Für Gaststätten ist um Mitternacht Schluss, wie Ministerpräsident Mark Rutte am Freitag in Den Haag mitteilte. Nach nur knapp zwei Wochen bedeutet das wieder das vorläufige Aus fürs Nachtleben.
Auch Festivals und andere Großveranstaltungen ohne feste Sitzplätze, bei denen kein Sicherheitsabstand gehalten werden kann, werden wieder untersagt. „Wir müssen die schnelle Verbreitung des Virus abbremsen“, mahnte der Regierungschef. Rutte mahnte seine Landsleute zur Vorsicht.
Zuletzt waren in den Niederlanden rund 7000 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden registriert worden – etwa sieben Mal soviel wie in der Vorwoche. Allein in einer Diskothek in Enschede nahe der deutschen Grenze hatten sich 600 Menschen infiziert, vor allem Jugendliche. Der Zugang war nur mit einem negativen Testergebnis möglich. Offenbar gab es aber viele Fälschungen.
Bisher führte die Zunahme der Infektionen zwar nicht zu mehr Patienten in Krankenhäusern. Die Regierung ist jedoch äußerst besorgt, dass das Land erneut den Status eines Risikogebiets bekommt und Urlaubsreisen nicht mehr möglich sind. Die Niederlande hatten zum 26. Juni fast alle Corona-Maßnahmen aufgehoben. Das war vielfach als zu schnell und fahrlässig kritisiert worden.
Inzwischen liegt die Sieben-Tages-Inzidenz bei etwa 94 – doppelt so hoch wie in der Vorwoche. Die Gesundheitsbehörden machen dafür die sehr ansteckende Deltavariante des Virus verantwortlich. Etwa 40 Prozent der niederländischen Bevölkerung sind inzwischen vollständig geimpft. Zwei Drittel haben zumindest eine Spritze erhalten.
Rio: Mehrere tausend Zuschauer beim Copa-Finale
Das Finale der Copa América zwischen Brasilien und Argentinien im Maracanã-Stadion in Rio de Janeiro wird mit einer geringen Publikumspräsenz stattfinden. Die Zahl der Zuschauer am Samstag ist auf zehn Prozent der Kapazität des Maracanã, in das 78.000 Fans passen, beschränkt. Dies gab die Stadtverwaltung Rios bekannt. Einen Antrag des südamerikanischen Verbands Conmebol, der das Maracanã zur Hälfte für Publikum freigeben wollte, wies die Stadtverwaltung zurück.
Kuba erteilt eigenem Vakzin Notfallzulassung
Kuba hat dem im eigenen Land entwickelten Corona-Vakzin Abdala eine Notfallzulassung erteilt. Die Gesundheitsbehörde Cecmed gab grünes Licht für den Impfstoff, nachdem die Hersteller im vergangenen Monat mitgeteilt hatten, dass Abdala nach drei Dosen eine Wirksamkeit von 92,28 Prozent erreiche. Bereits seit Mai impft das Land seine Bevölkerung mit den beiden Vakzinen Abdala und Soberana 2, obwohl beide bislang nicht zugelassen waren.
Kuba hat insgesamt fünf Corona-Impfstoffe entwickelt oder arbeitet noch an deren Entwicklung. Ausländische Impfstoffe wurden nicht gekauft oder angefordert. Das ehemals unter strikten US-Sanktionen stehende Land begann bereits in den 1980er Jahren damit, Impfstoffe selbst herzustellen.
Gremium: Auf weitere Pandemien vorbereiten
Der Corona-Krise könnten Experten zufolge womöglich noch gefährlichere Pandemien in Zukunft folgen. Ein Expertengremium empfahl den Finanzministern der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) deshalb bei deren Treffen in Venedig, in den nächsten fünf Jahren 75 Milliarden Dollar zu mobilisieren, um darauf vorbereitet zu sein. Damit würden die jetzigen Ausgaben für Präventionen in etwa verdoppelt. Die Summen seien aber vernachlässigbar im Vergleich zu den Kosten bei Ausbruch einer weiteren Pandemie.
Keine Maskenpflicht mehr für Geimpfte in US-Schulen
In den USA brauchen vollständig geimpfte Schülerinnen und Schüler nach einer Empfehlung der nationalen Gesundheitsbehörde in Schulgebäuden keine Masken mehr. Die Behörde CDC empfahl in neuen Richtlinien das Tragen von Masken für alle, die nicht vollständig gegen Covid-19 geimpft sind – auch für das Lehrpersonal. Besonders wichtig sei es in geschlossenen Räumen oder in einer Umgebung, in der kein Abstand gehalten werden kann. Draußen besteht generell keine Maskenpflicht.
Niederlande verschärfen die Regeln
Ab Samstag gelten in den Niederlanden wieder strengere Kontaktbeschränkungen für die Gastronomie und Kulturveranstaltungen. Die Niederlande hatten zum 26. Juni fast alle Corona-Maßnahmen aufgehoben. Nur noch in den öffentlichen Verkehrsmitteln musste eine Maske getragen werden. In der Folge waren die Infektionszahlen wieder sehr stark angestiegen – zuletzt auf 5500 Fälle an einem Tag. Die neuen Beschränkungen gelten bis Mitte August.
EU: Höchste Sterberate seit Beginn der Aufzeichnungen
Aufgrund der Corona-Pandemie hat die Europäische Union im vergangenen Jahr die höchste Sterberate seit Beginn der Aufzeichnungen registriert. Wie die Statistikbehörde Eurostat mitteilte, stieg im Jahr 2020 die Zahl der Todesfälle im Vergleich zum Vorjahr um elf Prozent auf 5,2 Millionen. Im gleichen Zeitraum sank die Zahl der EU-Gesamtbevölkerung demnach von 447,3 auf 447 Millionen. Die Geburtenrate sank der Behörde zufolge erneut. Die EU hat im Jahr 1961 begonnen, die Geburten- und Sterberaten ihrer Mitgliedsländer zu erfassen und zu vergleichen.
Bereits seit 2012 übersteigt die Zahl der Sterbefälle die Anzahl der Geburten in der EU. Durch Einwanderung wuchs die Bevölkerung zwischen 2001 und 2019 dennoch um rund vier Prozent. Nach Ansicht des Eurostat-Experten Giampaolo Lanzieri ist die hohe Sterberate im Corona-Jahr nicht der einzige Faktor, der zum jüngsten Bevölkerungsrückgang beigetragen hat. „Es gibt wahrscheinlich auch eine Auswirkung auf die Zahl der Geburten“, sagte er. „Und natürlich gibt es auch eine Auswirkung auf die Migration, weil die Grenzen geschlossen wurden.“
Malta: Einreise nur noch für vollständig Geimpfte
Die Mittelmeerinsel Malta schließt ihre Grenzen für Reisende, die nicht vollständig gegen das Coronavirus geimpft sind. Gesundheitsminister Chris Fearne sagte, ab dem 14. Juli werde bei der Einreise das Impfzertifikat verlangt. Wegen eines Anstiegs der Infektionszahlen sei Malta das erste Land in Europa, das diesen Schritt geht.
Die Regierung entschied sich für die Verschärfung, nachdem die Behörden 96 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet hatten. In den vorangegangenen vier Tagen waren die Fallzahlen ebenfalls deutlich gestiegen. Die meisten Fälle konnten auf Reisende aus dem Ausland zurückgeführt werden, vor allem auf Studierende, die Malta besuchten, um Englisch zu lernen. Ab Mittwoch will die Regierung deshalb auch die Sprachschulen vorerst dichtmachen.
Großbritannien: Ein Drittel mehr Neuinfektionen mit Delta-Variante
In Großbritannien ist die Zahl der Corona-Infektionen mit der hochansteckenden Delta-Variante im Vergleich zur Vorwoche um rund ein Drittel gestiegen. Die Gesundheitsbehörde Public Health England (PHE) machte insgesamt 54.268 Neuinfektionen in einer Woche aus. 44 Fälle beträfen die sogenannte Delta-Plus-Variante. Die Delta-Variante ist landesweit mittlerweile für 99 Prozent aller Corona-Fälle im Land verantwortlich. Am Freitag meldeten die Behörden mehr als 35 700 Neuinfektionen – den höchsten Tageswert seit dem 22. Januar.
PHE-Chefin Jenny Harries rief auch angesichts der geplanten Aufhebung aller Corona-Regeln zur Vorsicht auf. Sie wies aber darauf hin, dass Impfungen offensichtlich gegen die Delta-Variante wirken. „Die Daten zeigen weiterhin, dass dem starken Anstieg, den wir bei Neuinfektionen beobachten, kein ähnlicher Anstieg bei Krankenhauseinweisungen und Todesfällen folgt“, sagte Harries. Zwei Impfdosen böten also ein großes Maß an Schutz. Bisher sind etwa zwei Drittel der Erwachsenen in Großbritannien vollständig geimpft.
Frankreich: Beirat empfiehlt Impf-Pflicht für Gesundheitspersonal
In Frankreich zeichnet sich eine Impf-Pflicht gegen das Coronavirus für das Gesundheits- und Pflegepersonal ab. Der wissenschaftliche Beirat empfahl der Regierung diese und weitere Auflagen. Ziel ist, die Ausbreitung der hoch ansteckenden Delta-Variante zu bremsen, die zuerst in Indien aufgetaucht war. Sie steht laut Gesundheitsminister Olivier Véran inzwischen für rund die Hälfte der Neuinfektionen in Frankreich.
Der Corona-Beirat warnte davor, „dass eine vierte Welle im Zusammenhang mit der Delta-Variante schnell kommen könnte“, weil das Impfniveau in Frankreich unzureichend sei. Zuletzt waren laut Gesundheitsbehörden rund 39 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft. Die Regierung will in Kürze ein Gesetz für eine Impf-Pflicht auf den Weg bringen, am Montag ist dazu eine Sondersitzung geplant.
Kinder-Impfung: STIKO wartet auf Zahlen aus den USA
Vor einer Stellungnahme zum Thema Kinder-Impfungen wartet die Ständige Impfkommission (STIKO) nach Angaben ihres Vorsitzenden Thomas Mertens auf Zahlen aus den USA. Die Auswertungen würden sehr dringend erwartet, sagte Mertens im Interview mit dem Sender RTL/ntv. „Dort gibt es zwar Meldungen über Herzmuskelentzündungen nach Impfungen, aber die wirkliche Auswertung liegt da noch nicht vor.“ Er hoffe, diese in den nächsten Wochen zu bekommen, sagte Mertens.
Der STIKO-Chef betonte, nicht nur die Mitglieder seiner Kommission, sondern auch die Mitarbeiter des Robert Koch-Instituts (RKI) täten alles, um die Empfehlungen aufgrund der aktuellen Erkenntnis zu erarbeiten und auch anzupassen. „Insofern sind so Einzelmeinungen, die von Politikern spontan geäußert werden, eigentlich nicht besonders förderlich“, sagte Mertens.
Spanien wehrt sich gegen Einstufung als Risikogebiet
Spanien hat die Einstufung als Risikogebiet durch Deutschland auf der Basis von Corona-Neuinfektionen infrage gestellt. Die Inzidenz als Gradmesser für das Risiko eines Landes verliere angesichts der hohen Impfrate und der niedrigen Zahl an Corona-Patienten in den Krankenhäusern an Bedeutung, erklärte das Ministerium von Tourismusministerin María Reyes Maroto. Spanien liege bei der Zahl der vollständig Geimpften mit 47,8 Prozent noch vor Deutschland (43,7). Auch die Todesrate sei niedriger als in Deutschland. Die hohen Infektionszahlen würden bei jungen Menschen registriert, die entweder gar keine oder nur milde Krankheitssymptome entwickelten, hieß es. Die Behörden würden die Lage genau beobachten und notwendige Maßnahmen ergreifen, teilte das Ministerium weiter mit. Urlaub in Spanien sei auf jeden Fall sicher.
Auch das deutsche Gesundheitsministerium betonte, dass Reisen in Risikogebiete trotzdem möglich sind. „Risikogebiet heißt nicht Urlaubsverbot“, sagte ein Ministeriumssprecher. „Es ist aber das deutliche Zeichen: Bitte aufpassen und bei Rückkehr testen.“
Verfassungsrechtler stellt Maskenpflicht in Frage
Aus Sicht des Verfassungsrechtlers Steffen Augsberg sollte bei den Corona-Einschränkungen stärker zwischen Geimpften und Menschen ohne Immunität unterschieden werden. „Wenn die derzeitigen Impfungen einen signifikanten Schutz davor bieten, selbst schwer zu erkranken beziehungsweise andere anzustecken, dann dürfte es für doppelt Geimpfte kaum noch Beschränkungen geben“, sagte Augsberg dem Spiegel.
Er nannte etwa die Quarantänen nach der Rückkehr aus Risikogebieten als Beispiel. „Noch nicht einmal die Pflicht, eine Maske zu tragen“, dürfte aus Sicht des Gießener Universitätsprofessors für Geimpfte fortbestehen. Augsberg, der dem Deutschen Ethikrat angehört, sprach sich für mehr Fantasie und flexible Lösungen im Kampf gegen die Pandemie aus. „Ein Weiter-so, oder besser: Wieder-so im Herbst, sollten die Infektionszahlen erneut ansteigen, darf es nicht geben“, sagte er.
Impf-Studie mit 30.000 Jugendlichen
Im Rahmen einer wissenschaftlichen Studie sollen im Kreis Siegen-Wittgenstein rund 30.000 junge Menschen geimpft werden. Begleitet wird die Aktion des örtlichen Impfzentrums von Forschenden der Universität des Saarlands und der Universitäts-Kinderklinik Bochum. Sie wollen mit der vergleichenden Untersuchung herausfinden, wie sich eine solche Querschnittsimpfung auf das Infektionsgeschehen auswirkt. In einer Befragung wollen sie zudem etwas über die Impfbereitschaft herausfinden sowie weitere Daten ermitteln.
Bei der Vorstellung der Pläne ließen die Projektbeteiligten am Freitag keinen Zweifel daran, dass sie zur Pandemieeindämmung stark auf höhere Impfraten bei jungen Menschen setzen. Damit widersprechen sie auch der eher vorsichtigen Linie der Ständigen Impfkommission (STIKO) in der Frage von Impfungen für die 12 bis 17-Jährigen. Diese hat bisher keine generelle Impfempfehlung für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren ausgesprochen. Sie empfiehlt die Corona-Impfung in der Altersgruppe bisher nur bei bestimmten Vorerkrankungen. Das Gremium begründete dies unter anderem damit, dass das Risiko einer schweren Covid-19-Erkrankung für die Altersgruppe gering sei. Außerdem lieferten die bislang verfügbaren Daten noch keine ausreichenden Beweise für die Sicherheit des Impfstoffs für Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren.
Laumann verteidigt Corona-Lockerungen
Der Gesundheitsminister von Nordrhein-Westfalen, Karl Josef Laumann (CDU) verteidigte die Lockerungen der Beschränkungen in seinem Bundesland. Vieles könne sein wie früher, sagte Laumann im SWR Interview der Woche. Voraussetzung dafür ist ein negativer Test oder ein Impfnachweis. Zugleich spricht Laumann aber von einer vierten Welle, „die sicherlich im Herbst auf uns zukommt.“ Laumann warnt vor der Delta-Variante: „Weil die Viren ansteckender sind als in den Infektionswellen davor, muss man die neue Variante sehr ernst nehmen.“ Ein Vorteil gegenüber früheren Wellen ist nach Ansicht Laumanns, dass inzwischen viele Menschen geimpft seien und der Impfstoff auch bei der Delta-Variante wirke.
Die Beschränkungen in seinem Bundesland Nordrhein-Westfalen zu lockern, verteidigt Laumann aber: „Sie können eine Hochzeit feiern, mit 200 Leuten auch, wie man vor Corona gefeiert hat, mit Tanz, mit allem.“ Voraussetzung: Ein aktueller Negativ-Test oder der vollständige Impfschutz.
Kritisch sieht Laumann dagegen die derzeitige Diskussion über Impfanreize und Strafen für so genannte Impfschwänzer. Doch auch er möchte die „Impfquoten nach oben drücken.“ Dafür müssten sich alle noch nicht Geimpften vor allem „ganz unkompliziert impfen lassen“ können. So sollen in seinem Bundesland demnächst Menschen auch ohne Termin in die Impfzentren gehen können. Außerdem will Laumann dafür sorgen, dass mehr Impfstoff dorthin kommt, „wo die Menschen eng wohnen, wo auch viele Menschen sind, die nicht so gut ausgebildet sind.“
Israel verschärft Quarantäneregeln für Einreisende
Israel verschärft wegen einer Zunahme von Neuinfektionen die Quarantänebestimmungen für Einreisende. Alle – auch Geimpfte und Genesene – müssten nach Ankunft 24 Stunden in Quarantäne oder bis das Ergebnis ihres Tests vom Flughafen vorliege, teilte das Gesundheitsministerium mit. In Israel müssen alle Personen bei der Einreise einen Coronatest am Flughafen machen.
Wegen der Pandemie dürfen derzeit nur in begrenzter Anzahl geimpfte Touristen in Gruppen einreisen. Alle, die aus Ländern mit einer besonderen Reisewarnung wegen hoher Corona-Zahlen einreisten, müssten zudem nun mindestens zehn Tage in Quarantäne, hieß es weiter. Bisher galten grundsätzlich für Geimpfte und Genesene Ausnahmen. Die neuen Regelungen gelten ab kommende Woche Freitag.
EMA empfiehlt Ergänzung der Nebenwirkungen von Pfizer-Impfstoff
Die Experten der Europäischen Arzneimittelagentur haben empfohlen, Brustschmerzen und Herzentzündungen als seltene Nebenwirkungen der Corona-Impfstoffe von BioNTech/Pfizer sowie Moderna aufzulisten. Die EMA erklärte, empfohlen werde auch eine Warnung, um bei Ärzten und Patienten das Bewusstsein für eine solche mögliche Nebenwirkung zu erhöhen.
Zu einem ähnlichen Schluss kamen bereits im Juni die amerikanischen Gesundheitsbehörden. Sie sahen darin aber kein Hindernis für die Impfkampagne. Die EMA untersuchte nun mehr als 300 Fälle von Myokarditis und Perikarditis unter mehr als 190 Millionen verabreichten Impfdosen in Europa. Gesundheitsexperten haben erklärt, der Nutzen der Vakzine sei deutlich größer als das Risiko von Nebenwirkungen.
Bürgermeister von Johannesburg an Covid gestorben
In Südafrika ist der Bürgermeister der besonders schwer von Corona betroffenen Metropole Johannesburg gestorben. Wie die zuständige Provinzregierung bekannt gab, erlag Geoff Makhubo den Folgen einer Covid-19-Infektion. Er war deswegen erst vor Kurzem ins Krankenhaus gebracht worden. Das Land mit knapp 60 Millionen Einwohnern befindet sich zunehmend im Griff der besonders ansteckenden Delta-Variante des Virus.
Betroffen von einer dritten Infektionswelle sind vor allem das Ballungszentrum um die Hauptstadt Pretoria und Johannesburg. Dort leben fast zwei Drittel aller Menschen mit Neuinfektionen in Südafrika. Das Land ist in Afrika zahlenmäßig am schwersten betroffen. Bislang wurden 2,1 Millionen Fälle dokumentiert. Kapp 63.500 Menschen starben an den Folgen einer Infektion.
Steinmeier: Modernisierung des Staates als Konsequenz der Pandemie
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat Politik und Verwaltung dazu aufgefordert, aus der Pandemie Konsequenzen zu ziehen. Gerade in den Landkreisen habe die Pandemie besondere Verwundbarkeiten und Problemfelder kenntlich gemacht, sagte Steinmeier zum Auftakt der Jahrestagung des Deutschen Landkreistages in Timmendorfer Strand. Die Pandemie habe gezeigt, dass der Staat moderner, digitaler, intelligenter werden müsse, sagte Steinmeier. Vor allem müsse alles Menschenmögliche dafür getan werden, damit alle Kinder in Deutschland nach den Sommerferien sicher in die Schule gehen können, forderte er.
Pakistanischer Minister sieht vierte Corona-Welle kommen
In Pakistan gibt es nach Angaben eines Ministers klare Anzeichen für den Beginn einer vierten Corona-Welle. Der Minister für Planung und Entwicklung, Asad Umar, erklärte, die wichtigsten Gründe seien die Missachtung der Abstandsregeln und die Ausbreitung der Delta-Variante, die zuerst in Indien auftauchte. Erst vor wenigen Wochen hatten die Behörden in Pakistan erklärt, die dritte Welle sei beendet, eine vierte könne jedoch schon im Juli beginnen.
Das Land meldete am Freitag 1737 Neuinfektionen und 25 weitere Todesfälle. Ministerpräsident Imran Khan forderte die Menschen am Donnerstag auf, alle Corona-Regeln einzuhalten, um einen weiteren Lockdown zu verhindern. Seit dem vergangenen Jahr hat Pakistan offiziell knapp 970.000 Corona-Infektionen und 22.500 Todesfälle verzeichnet.
Afghanistan erhält 1,4 Millionen Impfdosen aus den USA
Afghanistan bekommt mehr als 1,4 Millionen Dosen des Impfstoffs von Johnson & Johnson. Das Kinderhilfswerk Unicef teilte mit, die Lieferung werde noch heute erwartet. Der Impfstoff ist eine Spende der Vereinigten Staaten und wird über das von den UN unterstützte Covax-Programm ausgeliefert. Für den Juli ist noch eine weitere Lieferung geplant, sodass dann insgesamt 3,3 Millionen Dosen zur Verfügung stehen.
„Diese Impfstoffe kommen zu einem kritischen Zeitpunkt für Afghanistan, da das Land mit einem schwierigen Anstieg der Covid-19-Infektionen konfrontiert ist“, erklärte Hervé Ludovic De Lys, der Unicef-Vertreter in Afghanistan. Die Spende sei sehr willkommen, aber es müsse noch viel mehr getan werden. „Ich hoffe, dass andere Regierungen ihre Dosen, Vorräte und Therapeutika zur Verfügung stellen werden, um die Bedürftigsten zu schützen.“
England erleichtert Einreise für geimpfte Ausländer
Im Zuge der Lockerung der Einschränkungen will England vollständig geimpfte Ausländer und Briten mit Wohnsitz im Ausland wieder ohne Auflagen einreisen lassen. Die britische Regierung kündigte, in den kommenden zwei Wochen entsprechende Pläne vorzulegen. Am Donnerstag hatte die Regierung dieselben Lockerungen bereits für in England lebende britische Staatsbürger zum 19. Juli angekündigt. Am 19. Juli sollen in England die meisten Corona-Beschränkungen wegfallen. Vollständig geimpfte Briten und ihre Kinder müssen sich dann bei einer Rückkehr nach England nicht mehr in Quarantäne begeben – vorausgesetzt, sie haben die Impfungen in Großbritannien erhalten. Die Ankündigung erleichtert Sommerreisen zu einer Reihe von beliebten Urlaubszielen, darunter Frankreich, Griechenland und Spanien.
Die Ankündigung hatte die Frage aufgeworfen, ob es eine Erleichterung auch für im Ausland lebende Briten und Ausländer geben werde. „Das ist etwas, woran wir sehr aktiv arbeiten“, sagte Verkehrsminister Grant Shapps dem TV-Sender Sky News. Für eine entsprechende Regelung sei es notwendig, Impfpässe oder Zertifikate aus anderen Ländern prüfen zu können. Für EU-Länder, die wie Großbritannien einen digitalen Impfpass ausstellen, sei dies kein großes Problem. Schwieriger werde es etwa bei den USA, wo Impfzertifikate häufig in Papierform ausgestellt würden und wo sich das Zertifizierungssystem von Bundesstaat zu Bundesstaat unterscheide.
Bund: Brauchen Impfquote deutlich über 70 Prozent
Das Bundesgesundheitsministerium wirbt zum Schutz vor einer erneuten Corona-Welle für eine deutliche Kraftanstrengung bei den Impfungen in den kommenden Wochen. Erreicht werden müsse eine Quote von „deutlich über 70 Prozent“ vollständig Geimpfter in der Gesamtbevölkerung, um den Herbst und Winter gut erreichen zu können, hieß es aus Ministeriumskreisen. Wie die Lage mit der stärkeren Ausbreitung der ansteckenderen Delta-Variante dann sein werde, entscheide sich jetzt in den nächsten sechs bis acht Wochen.
Nach Modellrechnungen mache die Schwelle 70 Prozent bei der Impfquote einen entscheidenden Unterschied, die Auslastung der Intensivstationen niedrig zu halten. Wichtig seien nun Gelegenheiten zu unkomplizierten Impfungen vor Ort, hieß es weiter. Dazu trügen Betriebsimpfungen bereits bei. Eine gute Idee könnte etwa auch sein, über Impf-Kooperationen in Städten mit Bundesliga-Standorten nachzudenken.
Ein Drittel mehr Delta-Fälle in Großbritannien in einer Woche
In Großbritannien ist die Zahl der Infektionen mit der hoch ansteckenden Delta-Variante im Vergleich zur Vorwoche um rund ein Drittel gestiegen. Die Gesundheitsbehörde Public Health England (PHE) machte 54.268 Neuinfektionen aus. 44 Fälle beträfen die sogenannte Delta-Plus-Variante. Die Delta-Variante ist landesweit mittlerweile für 99 Prozent aller Corona-Fälle im Land verantwortlich.
PHE-Chefin Jenny Harries rief auch angesichts der geplanten Aufhebung aller Corona-Regeln zur Vorsicht auf. Sie wies aber darauf hin, dass Impfungen offensichtlich gegen die Delta-Variante wirken. „Die Daten zeigen weiterhin, dass dem starken Anstieg, den wir bei Neuinfektionen beobachten, kein ähnlicher Anstieg bei Krankenhauseinweisungen und Todesfällen folgt“, sagte Harries. Zwei Impfdosen böten also ein großes Maß an Schutz.
Bundesregierung beobachtet Zahlen „aufmerksam“
Nach dem Anstieg der Corona-Inzidenz am dritten Tag in Folge zieht die Regierung daraus noch keine weiteren Schlüsse. Aktuell lasse sich noch nicht sagen, ob sich aus dem leichten Anstieg der vergangenen Tage ein Trend abzeichnen lasse. „Dazu ist einfach der Beobachtungszeitraum zu kurz.“ Man habe aber die Lage aufmerksam im Blick, sagte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums.
Regierungssprecher Steffen Seibert sagte, es sei damit zu rechnen, dass durch die Delta-Variante auch in Deutschland die Zahlen steigen könnten. Wie weit, das könne man jetzt nicht sagen. „Es liegt natürlich nicht im geringen Maße auch an uns selbst“, fügte er hinzu und erinnerte an Abstandsregeln, Masken, die „wirklich großartige Testinfrastruktur“ und die Impfungen, die nun sehr leicht zu bekommen seien.
Vorbereitungen für dritte Impfung laufen
Bund und Länder bereiten sich nach Angaben der Bundesregierung auf sogenannte Auffrischungsimpfungen gegen Corona vor. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hätten über dieses Thema bereits gesprochen, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert. „Die Bürger können sicher sein, dass Bund und Länder sich vorbereiten auf das, was vorbereitet werden muss, nämlich dass nach einer ersten Immunisierungswelle Impfstoff und Impfungen zur Auffrischung zur Verfügung stehen und auch verfügbar gemacht werden“, fügte er hinzu.
Auf die Frage, ob das Bundesgesundheitsministerium eine dritte Impfung nach einem halben Jahr empfehle, sagte ein Ministeriumssprecher, dazu sei die Datenlage noch nicht ausreichend. Eine Auffrischungsimpfung werde aber aller Wahrscheinlichkeit nach nötig sein. „Wir warten jetzt noch die Daten, die vorgelegt werden, ab, und entsprechend wird auch eine Empfehlung seitens der Ständigen Impfkommission dazu erfolgen.“
Ganz Spanien ab Sonntag Risikogebiet
Wegen stark steigender Infektionszahlen stuft die Bundesregierung am Sonntag ganz Spanien und damit auch Mallorca und die Kanaren als Risikogebiet ein. Das gab das Robert Koch-Institut bekannt. Das bedeutet, dass das Auswärtige Amt mitten in den Sommerferien wieder von touristischen Reisen in das beliebteste Urlaubsland der Deutschen abraten wird. Praktische Folgen ergeben sich für Urlauber aber kaum: Wer mit dem Flugzeug aus Spanien nach Deutschland zurückkehrt, muss wie bisher einen negativen Test oder einen Nachweis über eine vollständige Impfung oder Genesung dabeihaben. Damit entfällt dann die Quarantänepflicht.
Rund 58 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal geimpft
Mehr als 41 Prozent der Bevölkerung in Deutschland sind vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Das geht aus Zahlen des Robert Koch-Instituts vom Freitag hervor. Demnach wurden am Donnerstag 807.428 Impfdosen verabreicht. Etwas mehr als 48 Millionen Menschen und somit 57,9 Prozent haben mindestens eine Impfung verabreicht bekommen, 34,5 Millionen (41,5 Prozent) sind vollständig geimpft.
Unter den Bundesländern verzeichnet Bremen mit 67 Prozent den höchsten Anteil Erstgeimpfter. 14 weitere Bundesländer haben die 50-Prozent-Marke geschafft, lediglich Sachsen steht mit 49,4 Prozent unter dieser Marke. Das Saarland zählt mit 46,2 Prozent den höchsten Anteil an vollständig geimpften Einwohnern. Brandenburg ist hier mit 37,7 Prozent am Ende der Rangliste.
Neuinfektionen in Russland so hoch wie Anfang Januar
Russland meldet 25.766 neue Corona-Fälle und damit so viele wie seit dem 2. Januar nicht mehr. Die Zahl der Toten binnen 24 Stunden wird mit 726 angegeben. Angesichts der hochansteckenden Delta-Variante fordert das Präsidialamt die Russen dazu auf, sich impfen zu lassen. In dem Riesenland sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums erst knapp 30 Millionen der insgesamt 144 Millionen Russen einmal geimpft.
Fußball-Bundesliga berät Ausschluss von Gäste-Fans
Die Vereine der Fußball-Bundesliga wollen am Mittwoch darüber entscheiden, ob in der neuen Saison angesichts der zunächst begrenzten Stadion-Kapazitäten auch an Gästefans Eintrittskarten verkauft werden sollen. Einige Klubs hätten um ein einheitliches Vorgehen gebeten, teilt die Deutsche Fußball-Liga (DFL) mit. Nun sollen sich „die 36 Profiklubs ergebnisoffen damit auseinandersetzen“. Die Bundesländer hatten die maximale Zuschauerzahl zu Saisonbeginn auf 50 Prozent der Kapazität reduziert, maximal aber 25.000 (in Bayern: 20.000).
Gottesdienste in NRW ohne Corona-Auflagen möglich
Ein Großteil der Kirchengemeinden in Nordrhein-Westfalen kann ab sofort wieder weitgehend ohne Einschränkungen Gottesdienste feiern. Die neue Corona-Schutzverordnung des Landes sieht für Kreise und Städte, in denen die Sieben-Tage-Inzidenz seit mindestens fünf Tagen unter zehn liegt, eine sogenannte Inzidenzstufe 0 vor. In diesen Gebieten gelten damit für Gottesdienste kein Mindestabstand, keine Maskenpflicht und keine Rückverfolgbarkeit mehr. Auch das Singen ohne Mund-Nasen-Schutz ist wieder möglich.
Die Evangelische Kirche im Rheinland habe ihre Kirchengemeinden bereits über die veränderten Regelungen informiert, sagte der Beauftragte der Evangelischen Kirchen bei Landtag und Landesregierung, Rüdiger Schuch, am Freitag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Es sei damit zu rechnen, dass auch die Lippische Landeskirche und die Evangelische Kirche von Westfalen ihren Kirchengemeinden entsprechende Änderungen ihrer Schutzkonzepte empfehlen würden.
Auch Thailand verschärft die Maßnahmen
In der thailändischen Hauptstadt Bangkok und umliegenden Provinzen sollen Regierungskreisen zufolge ab kommender Woche die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie verschärft werden. Die Regierung werde für 14 Tage eine Ausgangssperre von 21.00 Uhr bis 04.00 Uhr anordnen und Zusammenkünfte von mehr als fünf Personen in der Hauptstadt und Hochrisikogebieten verbieten. Vorgesehen seien außerdem Reiseeinschränkungen und die Schließung von großen Einkaufszentren.
Hilfsgüter in Indonesien eingetroffen
Angesichts der dramatischen Lage in Indonesien hat das südostasiatische Land Hilfsgüter erhalten. Singapur schickte neben den dringend benötigten Sauerstoffflaschen auch Beatmungsgeräte zur Behandlung von Covid-19-Patienten nach Jakarta, wie Singapurs Außenministerium mitteilte. Auch Schutzmasken, Handschuhe und Schutzkittel zählten zu der Hilfslieferung mit zwei Militärmaschinen. Ebenfalls wurde die Lieferung von rund tausend Beatmungsgeräten aus Australien erwartet. Die indonesischen Behörden kündigten überdies an, mehr Sauerstoff und andere Ausrüstung zur Behandlung der vielen Covid-19-Patienten im Land zu kaufen.
Angesichts der massiven Ausbreitung des Coronavirus sind die Krankenhäuser des Landes überlastet. Außerdem stecken sich immer mehr Ärzte und anderes medizinisches Personal an. Nach Angaben des indonesischen Ärzteverbands starben bereits fast tausend Mitarbeiter im Gesundheitssektor an Covid-19, darunter auch gut ein Dutzend vollständig Geimpfte. Mit fast 270 Millionen Einwohnern ist Indonesien das Land mit der viertgrößten Bevölkerung der Welt. Derzeit werden dort täglich Zehntausende Neuinfektionen registriert. Die Zahl der täglichen Corona-Toten erreichte diese Woche einen neuen Höchststand von 1040 Fällen.
Slowakei verschärft Einreisebestimmungen
In der Slowakei sind strengere Einreisebestimmungen in Kraft getreten. Wer nicht vollständig gegen Covid-19 geimpft ist, muss sofort nach der Einreise eine 14-tägige Quarantäne antreten. Ein Freitesten ist frühestens nach dem fünften Tag möglich. Die Regel gilt selbst dann, wenn jemand nur kurz zum Einkaufen in einem Nachbarland war.
Erst Mitte Juni hatte das EU-Land großzügige Lockerungen verkündet. Es vollzog nun aber aus Angst vor der Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus eine abrupte Kehrtwende. Vor allem unter den zahlreichen Berufspendlern löste die kurzfristige Regeländerung Empörung und Proteste aus, wie die Nachrichtenagentur TASR berichtete.
Zweiwöchiger Lockdown in Ho-Chi-Minh-Stadt
In der vietnamesischen Wirtschaftsmetropole Ho-Chi-Minh-Stadt hat ein zweiwöchiger Lockdown begonnen, der den bislang schlimmsten Covid-19-Ausbruch in dem südostasiatischen Land eindämmen soll. Während des Lockdowns dürfen die Menschen ihre Wohnungen nur noch zum Einkaufen von Lebensmitteln, der Besorgung von Medikamenten sowie in Notfällen verlassen. Zudem gilt ein Versammlungsverbot für mehr als zwei Personen.
Auch der Zugang zu Ho-Chi-Minh-Stadt wird massiv begrenzt: Vor den Toren der Stadt errichtete die Polizei Kontrollpunkte, an denen Besucher negative Corona-Tests nachweisen müssen. Flüge in die Hauptstadt Hanoi werden nach Angaben der Flughafenbehörde auf täglich maximal 1700 Passagiere begrenzt. Der Bahnverkehr zwischen den beiden größten Städten des Landes wurde ausgesetzt. Bewohner von Ho-Chi-Minh-Stadt beschrieben die Metropole als extrem still. „Ich hab Angst, dass diese strikten Maßnahmen nicht helfen werden, da das Virus sich jetzt weit verbreitet hat.“
Seoul verschärft Beschränkungen
Angesichts des ungebremsten Anstiegs von Infektionsfällen gelten für die südkoreanische Hauptstadt Seoul und die umliegende Region vom Montag an verschärfte Kontaktbeschränkungen. Ministerpräsident Kim Boo Kyum verkündete die Entscheidung der Regierung, dass für den Großraum Seoul die Maßnahmen der höchsten Stufe ihres neuen Vier-Stufen-Plans für Beschränkungen greifen sollen. Ein kompletter Lockdown ist danach nicht vorgesehen. Die Anordnung soll zunächst für die Dauer von zwei Wochen gelten.
Auf Stufe vier sollen vor 18.00 Uhr private Zusammenkünfte auf höchstens vier Personen begrenzt bleiben, danach auf maximal zwei. Bars und Nachtlokale müssen schließen, in den Stadien dürfen keine Zuschauer mehr eingelassen werden und Kirchgänger können Gottesdienste nur noch online verfolgen. An Hochzeiten und Trauerfeiern dürfen lediglich Verwandte teilnehmen. Auch sollen Schulen von Mittwoch an wieder zum Online-Unterricht zurückkehren.
Frankreich: Mögliche Impfpflicht für Gesundheitspersonal
In Frankreich zeichnet sich eine Impfpflicht für das Gesundheits- und Pflegepersonal ab. Der wissenschaftliche Beirat empfahl der Regierung diese und weitere Auflagen. Ziel ist, die Ausbreitung der hoch ansteckenden Delta-Variante zu bremsen. Sie steht laut Gesundheitsminister Olivier Véran inzwischen für rund die Hälfte der Neuinfektionen in Frankreich. Der Corona-Beirat warnte davor, „dass eine vierte Welle im Zusammenhang mit der Delta-Variante schnell kommen könnte“, weil das Impfniveau „unzureichend“ sei.
Zuletzt waren laut Gesundheitsbehörden rund 38 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft. Die Regierung will in Kürze ein Gesetz für eine Impfpflicht auf den Weg bringen. Nach der Empfehlung des wissenschaftlichen Beirats könnte sie neben dem Gesundheitspersonal auch für andere Bereiche gelten – bis hin zu allen Dienstleistern, die einem besonderen Ansteckungsrisiko ausgesetzt sind „oder eine Gefahr für andere darstellen können“.
Studie: Weltbevölkerung könnte stärker wachsen
Infolge der Pandemie könnte die Zahl der aktuell 7,9 Milliarden Erdenbürger künftig noch stärker wachsen als bisher. Das geht aus einer veröffentlichten Studie des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) aus Anlass des Weltbevölkerungstags (Sonntag) hervor. Vor allem in ärmeren Ländern ist demnach die Zahl der Mädchen gestiegen, die ihre Schulausbildung vorzeitig beenden mussten. Da sich der Bildungsgrad von Frauen auf ihre durchschnittliche Kinderzahl auswirke, könne das die dortigen Geburtenziffern beeinflussen, so die Studienautoren.
Die Pandemie bedrohe damit die Umsetzung der nachhaltigen Entwicklungsziele der Agenda 2030 in den Bereichen Gesundheit, Bildung und Geschlechtergerechtigkeit. „Die Pandemie und die damit verbundenen Schulschließungen führen zu einer starken Zunahme von Teenagerschwangerschaften und Frühverheiratungen – das sehen wir etwa in unseren ostafrikanischen Partnerländern“, sagte der Geschäftsführer der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung (DSW), Jan Kreutzberg. „Tausende Mädchen geraten so in eine Armutsspirale und verlieren die Chance auf eine selbstbestimmte Zukunft.“
Großbritannien will Einreise für Geimpfte erleichtern
Großbritannien will die Einreise für vollständig geimpfte Menschen erleichtern. Verkehrsminister Grant Shapps kündigte an, dass die Quarantänepflicht für geimpfte Menschen aus anderen Ländern in den kommenden Wochen abgeschafft werde. Dabei werde sich die Anerkennung des Impfstatus auf Länder konzentrieren, die von der WHO zugelassene Impfstoffe verabreichen. Der Prozess sei allerdings komplex, da jedes Land unterschiedliche Zertifizierungssysteme habe. „Bei der EU ist es einfacher, weil sie ihren eigenen digitalen Reisepass erstellen, bei anderen Ländern ist es komplizierter – die USA etwa haben kein digitalisiertes System“, so Shapps.
Delta-Variante bald auch in Frankreich dominant
Die hochansteckende Delta-Variante wird nach Regierungsangaben auch in Frankreich in Kürze die Überhand gewinnen. Gesundheitsminister Olivier Veran kündigte an, dass die Variante ab diesem Wochenende wohl die meisten Neuinfektionen verursachen werde. Bislang liege die Quote bei knapp 50 Prozent. In Deutschland gilt die Delta-Variante bereits seit Ende Juni als dominant. Sie ist nach Angaben der Ständigen Impfkommission (STIKO) deutlich ansteckender als die zuvor dominierende Alpha-Variante. Britische Wissenschaftler sprechen von einer rund 60 Prozent höheren Ansteckungsfähigkeit.
VdK-Präsidentin für mehr Impfangebote
Die Präsidentin des Sozialverbandes VdK Deutschland, Verena Bentele, schlägt mehr mobile Angebote für Corona-Schutzimpfungen vor. „Der Zugang zu Impfangeboten sollte für Menschen, die nicht ständig online sind und auch nicht regelmäßig Kontakt zum Hausarzt haben, erleichtert werden“, sagte sie dem RedaktionsNetzwerk Deutschland: „Das sollte auch für all jene gelten, die in sozialen Brennpunkten leben. Ihnen sollten Angebote über mobile Impfstellen an Orten gemacht werden, die die Menschen im Alltag aufsuchen – etwa den Supermarkt oder die Fußgängerzone.“ Nach den aktuellsten Angaben des Bundesgesundheitsministeriums waren am Mittwoch dieser Woche fast 40 Millionen Menschen in Deutschland vollständig gegen Corona geimpft. Das entspricht 40,8 Prozent der gesamten Bevölkerung. 57,6 Prozent haben mindestens eine Impfdosis erhalten.
Lebenserwartung bleibt in Deutschland nahezu unverändert
Die Pandemie hat den Anstieg der Lebenserwartung in Deutschland gebremst. Neugeborene Mädchen haben aktuell eine durchschnittliche Lebenserwartung von 83,4 Jahren, bei Jungen beträgt sie 78,6 Jahre, wie das Statistische Bundesamt unter Berufung auf die Sterbetafel 2018/2020 mitteilte. Damit hat sich die Lebenserwartung im Vergleich zu 2017/2019 kaum verändert: Bei Jungen nahm sie um 0,01 Jahre zu, bei Mädchen um 0,04.
Niedersachsen liegt mit einer Lebenserwartung von 78,2 Jahren für Jungen und 83 Jahren für Mädchen leicht unter dem Bundesdurchschnitt, die Zunahme der Lebenserwartung gegenüber 2017/2019 nahezu exakt im Durchschnitt. Hauptgrund für die nahezu stagnierende Entwicklung sind den Angaben zufolge die außergewöhnlich hohen Sterbefallzahlen zum Jahresende 2020 im Zuge der zweiten Welle der Corona-Pandemie. Zuvor war die Lebenserwartung Neugeborener bei beiden Geschlechtern seit der Berechnung für die Jahre 2007/2009 jeweils um durchschnittlich 0,1 Jahre angestiegen.
Dreyer befürwortet Lockerungen
Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) befürwortet weitere Lockerungen von Corona-Beschränkungen trotz der rasanten Ausbreitung der Delta-Variante. „Wir haben auch die Verpflichtung gegenüber den Bürgern und Bürgerinnen, Einschränkungen aufzuheben, wenn aktuell keine Gefahr besteht, dass das Gesundheitswesen kollabiert“, sagt Dreyer der „Rheinischen Post“ einem Vorabbericht zufolge.
„Wir analysieren in Rheinland-Pfalz sehr genau die Entwicklung in unseren Nachbarländern Belgien und Luxemburg, wo die Infektionszahlen wieder ansteigen. Wir können Deutschland aber auch nicht abschließen“, betont Dreyer. Der beste Schutz gegen eine vierte Welle sei, wenn sich alle, die könnten, auch impfen lassen.
Intensivmediziner sorgen sich wegen vierter Welle
Mit zunehmender Ausbreitung der Delta-Variante steigen die Sorgen der Intensivmediziner vor einer vierten Infektionswelle im Herbst. „Solange eine Impfquote von 85 Prozent unter den Erwachsenen nicht erreicht ist, sollten wir auf weitere Lockerungen verzichten und an der Maskenpflicht festhalten“, sagt der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin, Gernot Marx. „Erst mit einer Impfquote von 85 Prozent bei den über 18-Jährigen werden wir die Pandemie für beendet erklären können“, sagt Marx. „Bis dahin müssen wir weiterhin viel testen, wir müssen die Infektionsketten nach verfolgen und Hygieneregeln einhalten.“
Experten: Für viele Unternehmen wird Corona erst jetzt kritisch
Deutsche Unternehmen haben die Corona-Krise besser überstanden als die Finanzkrise 2008/09 – aber die Bewährungsprobe steht vielen von ihnen nach Einschätzung von Sanierungsexperten noch bevor. „Unternehmen gehen meistens nicht in einer Krise in die Insolvenz, sondern nachher, wenn sie das Geschäft wieder hochfahren“, sagt Daniel Lafrenz von der auf Restrukturierungen spezialisierten Beratungsfirma AlixPartners. Durch staatliche Hilfsprogramme sei die Verschuldung deutscher Unternehmen um 200 Milliarden Euro gestiegen. „Man hat Verluste mit neuen Schulden finanziert“, erläutert Lafrenz. Zugleich seien weitere 60 Milliarden Euro an Betriebskapital abgeflossen. „Diese Bilanzlöcher muss man erst schließen.“
96 Prozent der Berater, Banker und Anwälte gehen nach einer Umfrage von AlixPartners unter Sanierungsexperten davon aus, dass ihre Kunden in diesem Jahr noch mit den Folgen der Pandemie zu kämpfen haben. Vielen fehle womöglich die Kraft, die neuen Schulden abzubauen und zugleich Kapital aufzubauen, sagt Lafrenz. Die befürchtete Insolvenzwelle ist in Deutschland in der Corona-Krise bisher weitgehend ausgeblieben. „Nun steht und fällt alles mit der Frage, ob man die Delta-Variante schnell in den Griff bekommt“, sagt Axel Schulte, Co-Chef der Turnaround- und Restrukturierungsberatung bei AlixPartners.
Sydney verschärft Corona-Beschränkungen
Die australischen Behörden verschärfen wegen steigender Fallzahlen Beschränkungen in der Metropole Sydney. Die Regierungschefin des Staates New South Wales, Gladys Berejiklian, erklärte, die Menschen könnten ihre Häuser nur noch verlassen, wenn es absolut notwendig sei. Zuletzt wurden 44 Neuinfektionen gemeldet, das war die höchste Zahl seit dem Corona-Ausbruch dort im vergangenen Monat. Für die Stadt und ihre fünf Millionen Einwohner gilt bereits ein Lockdown.
Berejiklian sagte, die Zahl der Menschen, die gemeinsam Sport treiben könnten, werde in den meisten Fällen auf zwei reduziert. Außerdem dürften sich die Sportler nicht weit von ihren Häusern entfernen. Ab Sonntag dürften noch maximal zehn Gäste an Trauerfeiern teilnehmen. Die Behörden planten außerdem den Einsatz von 100 weiteren Polizeibeamten, um die Einhaltung der Beschränkungen zu kontrollieren. Der Lockdown, der noch bis kommenden Freitag gilt, wird nach Angaben von Berejiklian wahrscheinlich verlängert, falls die Infektionszahlen nicht zurückgehen.
Niedrige Impfquoten schlecht für Weltwirtschaft
Die Präsidentin der US-Zentralbank, Mary Daly, betrachtet niedrige Impfquoten als Bedrohung für die Weltwirtschaft. Es sei wichtig für die Welt, höhere Impfraten zu erreichen, sagt Daly in einem Interview der Financial Times. Ansonsten gebe es „Gegenwind“ etwa für die US-Wirtschaft. „Ich denke, eines der größten Risiken für unser zukünftiges globales Wachstum besteht darin, dass wir den Sieg über Covid-19 zu früh erklären“, fügt Daly hinzu.
Sportler trotz Fan-Ausschluss froh über Olympia
Athletensprecher Max Hartung hält aus Sicht der Sportler das Festhalten an Olympia trotz des Ausschlusses von Zuschauern in Tokio für richtig. „Ich habe jetzt fünf Jahre trainiert, ich bin froh, wenn ich antreten kann“, sagte der Säbelfechter in den tagesthemen. Diese Rückmeldung habe er auch aus dem deutschen Team erhalten, sagte Hartung: „Die freuen sich, antreten zu können, die wollen Sport machen.“
Die japanischen Gastgeber hatten am Donnerstag wegen der steigenden Infektionszahlen entschieden, auch einheimische Fans aus den Arenen in Tokio und drei Nachbar-Präfekturen zu verbannen. „Es hat sich ja schon lange abgezeichnet“, sagte Hartung. Der Zuschauer-Ausschluss sei „auf der einen Seite sehr schade, aber auch nachvollziehbar“, sagte Hartung. „Es wird sicher nicht so aufregend, nicht so emotional wie in einer vollen Halle“, meint der 31-Jährige mit Blick auf die Wettbewerbe.
Kubanischer Corona-Impfstoff laut Hersteller zu 91,2 Prozent wirksam
Der Corona-Impfstoff des kubanischen Herstellers Finlay de Vacunas erreicht nach dessen Angaben eine hohe Wirksamkeit. „Wir konnten einen Impfstoff mit 91,2 Prozent Wirksamkeit entwickeln“, sagte der Leiter des Forschungsinstituts, Vicente Vérez, im kubanischen Fernsehen. Demnach sind drei Impfdosen für diesen umfassenden Schutz vor dem Coronavirus nötig. Das amtliche Nachrichtenportal Cubadebate berichtete unter Berufung auf das Forschungsinstitut Finlay, dass der Impfstoff zu 91,2 Prozent Krankheitssymptomen von Covid-19 vorbeugt. In 75,5 Prozent der Fälle schützt er demnach vor einer Ansteckung und zu 100 Prozent vor schweren Erkrankungen und Tod infolge einer Infektion.
RKI meldet 949 Neuinfektionen – Inzidenz bei 5,5
Die Sieben-Tage-Inzidenz bei Corona-Infektionen ist am dritten Tag infolge angestiegen. Sie lag bei 5,5 Neuinfektionen in sieben Tagen pro 100.000 Einwohner. Zum Vergleich: Vor einem Tag lag sie bei 5,2, vor zwei Tagen bei 5,1. Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut binnen eines Tages 949 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 649 Ansteckungen gelegen. Deutschlandweit wurde nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 49 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 69 Tote gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.734.468 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2.
Pfizer und BioNTech wollen Zulassung für dritte Dosis beantragen
Die Impfstoffhersteller BioNTech und Pfizer wollen bald die Zulassung für die Verabreichung einer dritten Dosis ihres Corona-Impfstoffs beantragen. Die beiden Unternehmen planen nach eigenen Angaben, „in den kommenden Wochen“ entsprechende Daten bei der US-Behörde FDA, der Europäischen Arzneimittel-Agentur Ema und weiteren Zulassungsbehörden einzureichen. „Obwohl der Schutz gegen schwere Erkrankungen sechs Monate lang hoch bleibt, ist mit einer Abnahme der Wirksamkeit gegen symptomatische Fälle im Laufe der Zeit und dem Auftreten von Varianten zu rechnen“, erklärten die beiden Unternehmen. Deshalb könnte eine dritte Dosis sechs bis zwölf Monate nach der ersten Impfung erforderlich sein.