Erstmals Infektion mit zwei Covid-19-Varianten festgestellt
11. Juli 2021SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach hat der UEFA erneut Versagen beim Umgang mit der Pandemie während der Europameisterschaft vorgeworfen. Familienministerin Lambrecht hält eine Maskenpflicht an Schulen weiterhin für nötig. Die Entwicklungen im Liveblog.
- Erneut mehr als 25.000 neue Fälle in Russland
- RKI: Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 6,2
- Schäuble warnt vor erneuten Schulschließungen
- Gesundheitsministerium will künftig Corona-Krankenhausfälle zählen
- Erstmals Infektion mit zwei Covid-19-Varianten festgestellt
- Ganz Spanien nun Risikogebiet
- Israel bietet Booster-Impfung für Immungeschwächte an
Ende des Liveblogs für heute
Wir beenden unsere Berichterstattung im Liveblog für heute und danken für Ihr Interesse.
Südafrika verlängert Corona-Maßnahmen
Wegen weiterhin vieler Neuinfektionen verlängert Südafrika seine strikten Corona-Beschränkungen für weitere zwei Wochen. Die Ansteckungszahlen blieben angetrieben von der neuen Delta-Variante extrem hoch, begründete Präsident Cyril Ramaphosa die Entscheidung in einer TV-Rede. Besonders betroffen ist das Ballungszentrum um die Hauptstadt Pretoria und Wirtschaftsmetropole Johannesburg, wo sich die Gesundheitsinfrastruktur an der Kapazitätsgrenze befindet. Reisen sind dort nur noch geschäftlich erlaubt. Aber auch in anderen Regionen breite sich die Delta-Variante rasant aus, so Ramaphosa.
Die Restriktionen sehen neben nächtlichen Ausgangsbeschränkungen nach 21.00 Uhr auch ein Alkoholverbot sowie weitgehende Versammlungsverbote im Freien vor. Öffentliche Schulen, die sich derzeit in den Ferien befinden, sollen eine zusätzliche Woche, bis zum 26. Juli, geschlossen bleiben. Restaurants dürfen hingegen unter strengen Vorgaben wieder öffnen.
Südafrika ist zahlenmäßig das am schwersten von der Pandemie betroffene Land in Afrika. Bislang wurden dort fast 2,2 Millionen Fälle dokumentiert. Gut 64.000 Menschen starben an den Folgen einer Infektion. Geimpft sind nur knapp drei Millionen der insgesamt knapp 60 Millionen Einwohner.
Djokovic stellt Olympia-Teilnahme in Frage
Wegen des Ausschlusses der Zuschauer bei den Olympischen Spielen und zahlreicher Einschränkungen in Tokio hat der Tennis-Weltranglisten-Erste Novak Djokovic seinen Olympia-Start in Frage gestellt. „Mein Plan war es immer, zu den Olympischen Spielen zu fahren. Aber jetzt bin ich ein bisschen gespalten“, sagte Djokovic nach seinem sechsten Wimbledonsieg. „Es ist fifty-fifty, nach dem, was ich in den vergangenen Tagen gehört habe.“
Das olympische Tennis-Turnier findet vom 24. Juli bis zum 1. August in Tokio statt. Dass keine Fans kommen dürften, bezeichnete Djokovic als enttäuschende Nachricht. Es sei für ihn auch nicht möglich, seinen Schläger-Bespanner mitzunehmen, der ein wichtiger Teil seines Teams sei.
Erneut hohe Fallzahl in Russland
In Russland sind den dritten Tag in Folge mehr als 25.000 neue Corona-Fälle vermeldet worden. Die Behörden gaben 25.033 Neuinfektionen und 749 weitere Todesfälle bekannt. Von offiziellen Stellen wird die beschleunigte Ausbreitung der Krankheit auf die Delta-Variante des Virus zurückgeführt. Anfang Juni waren noch rund 9000 neue Infektionen pro Tag vermeldet worden. In dem Land ist die Impfquote noch relativ niedrig: Bis Mittwoch hatten sich lediglich 18,5 Prozent der 146 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner mindestens eine Impfdosis erhalten. 12,6 Prozent, sind vollständig geimpft. In westlichen Ländern ist der Anteil der Geimpften höher.
Macron will neue Corona-Maßnahmen verkünden
Angesichts der Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante in Frankreich will Präsident Emmanuel Macron in einer Fernsehansprache am Montagabend neue Schutzmaßnahmen verkünden. Diese werden am Morgen bei einer Sondersitzung der Regierung beschlossen. Im Gespräch ist vor allem eine Impfpflicht für das Gesundheits- und Pflegepersonal. Die Regierung hatte ursprüngliche eine allmähliche Lockerung der strikten Corona-Beschränkungen angestrebt, nahm aber nach einem rapiden Anstieg der Infektionen davon Abstand
Laschet für Präsenzunterricht nach den Ferien
CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet hat sich dafür ausgesprochen, dass nach den Sommerferien Präsenzunterricht an den Schulen stattfindet. Das stellte er im ARD-Sommerinterview klar. Präsenzunterricht sei „die einzige Garantie für manche Kinder, dass sie echte Bildungschancen haben“, sagte er. Auch das Testen in der Schule zwei Mal pro Woche hält Laschet weiter für sinnvoll.
Zudem ist der CDU-Chef dafür, die Maskenpflicht nach den Sommerferien an den Schulen zunächst weiter aufrecht zu erhalten. Und zwar wegen der Reiserückkehrer. Wenn die Zahlen dann stabil seien, könne aber auch die fallen, findet Laschet.
Weltgrößtes Fotofestival: 14.000 Zuschauer in Eröffnungswoche
Das Fotografie-Weltfestival in Arles zieht nach seiner Eröffnungswoche mit 14.000 Besuchern eine positive Bilanz. Es sei eine Renaissance, teilte das Festival mit, das am 4. Juli gestartet ist und noch bis zum 26. September läuft. Die Rencontres d’Arles im südfranzösischen Arles gelten als das größte Fotofestival weltweit. Im Vergleich zu 2019, dem Jahr, in dem das Festival mit einem aufwendigen Programm sein 50-jähriges Bestehen feierte, sei damit ein Rückgang an Besuchern von 26 Prozent zu verzeichnen, hieß es in der Pressemitteilung weiter.
Angesichts der Corona-Reisebeschränkungen seien vor allem ausländische Gäste ferngeblieben. Wegen der Corona-Krise war das Festival im vergangenen Jahr ausgefallen. In Zeiten der Pandemie ein internationales Programm anzubieten, sei eine Herausforderung gewesen, sagte Direktor Christoph Wiesner. Der Deutsche steht seit September 2020 an der Spitze des Festivals, das dieses Jahr 35 Ausstellungen und mehr als 50 öffentliche Veranstaltungen anbietet.
Sorgen wegen EM-Finale mit vollem Stadion
Das EM-Fußballfinale mit vollem Stadion am Abend in London bereitet Corona-Experten große Sorgen. Sie fürchteten, dass rund um das Spiel zwischen England und Italien massiv gegen die Schutzauflagen verstoßen werden und sich in der Folge die hochansteckende Delta-Variante des Coronavirus nicht nur in England, sondern auch anderen Ländern weiter ausbreiten könnte. Zu dem Finalspiel waren 65.000 Zuschauer zugelassen – so viele wie seit Beginn der Pandemie nicht mehr bei einer Sportveranstaltung. Die Delta-Variante lasse sich auf dem gesamten europäischen Kontinent nur schwer stoppen, da sie so leicht übertragbar sei, sagte der Leiter des Instituts für globale Gesundheit an der Universität Genf, Antoine Flahault, der Nachrichtenagentur AFP. Und die Fußball-EM sei „da wenig hilfreich“.
Schon Stunden vor dem Spiel zogen hunderte England-Fans lautstark singend und Bier trinkend zum Wembley-Stadion. Viele von ihnen trugen keine Masken. Manche englische Städte planten große Fanzonen, die Pubs rechneten mit großem Fan-Ansturm. Besonders die unzähligen Veranstaltungen außerhalb des Stadions bereiteten den Kritikern Kopfschmerzen. Die Londoner Polizei hatte im Vorfeld vor Verstößen gegen die wenigen noch bestehenden Corona-Regeln gewarnt. „In London gilt weiterhin der Gesundheitsnotstand“, sagte Vize-Polizeichef Laurence Taylor. „Es gelten Regierungs-Richtlinien, und wir bitten darum, sich daran zu halten und Abstandsregeln zu beachten.“
Taiwan erhält Impfstoff über chinesische Vertriebsfirma
Taiwan soll über eine chinesische Vertriebsfirma zehn Millionen Dosen des BioNTech-Pfizer-Impfstoffs erhalten. Die chinesische Shanghai Fosun Pharmaceutical Group teilte mit, dass sie einen entsprechenden Vertrag über die Lieferung in den Inselstaat unterzeichnet habe. Die Impfstoffe würden über eine Tochtergesellschaft in Hongkong an den taiwanischen Chiphersteller TSMC und die Wohltätigkeitsstiftung von Terry Gou, des milliardenschweren Gründers des Elektronikzulieferers Foxconn, geliefert. Vor gut einer Woche waren die vorläufigen Vereinbarungen über den Kauf der Impfdosen bekanntgeworden. Taiwan hatte über Monate versucht, direkt von BioNTech Impfstoff zu kaufen. Nach Darstellung Taiwans kam aber ein eigener Vertrag mit BioNTech auf Druck Chinas nicht zustande. China, das Taiwan als Teil seines Territoriums betrachtet, wies diese Darstellung zurück.
Patientenschützer begrüßen Zählung von Krankenhausfällen
Die Deutsche Stiftung Patientenschutz hat die Pläne zur genaueren Erfassung von Klinikaufenthalten im Zusammenhang mit Corona begrüßt. „Der Blick allein auf die Intensiv-Therapie reicht nicht aus“, sagte Stiftungsvorstand Eugen Brysch der dpa. Es brauche verlässliche Daten für die Situation auf allen Stationen. „Ergänzt mit der Impfrate lässt sich so die Pandemielage besser beurteilen.“ Das Bundesgesundheitsministerium hatte zuvor bekannt gegeben, dass künftig alle Krankenhauseinweisungen von Patienten mit Covid-19 gemeldet werden müssen. Bisher liegen lediglich zentrale Daten zu den Patienten auf Intensivstationen vor.
Letzte Nerze in Dänemark werden ausgegraben
In Dänemark werden die letzten von Millionen gekeulten und unter die Erde gebrachten Nerzen wieder ausgegraben. Am Montagmorgen werden die letzten Kadaver der getöteten Pelztiere aus ihren Gräbern auf einer Militäranlage nahe Kølvrå in Mitteljütland geholt und zur Verbrennungsanlage gefahren. Wie die zuständige Lebensmittelbehörde Fødevarestyrelsen mitteilte, wird das Ausgraben der insgesamt mehr als 13.000 Tonnen schweren tierischen Überreste aus ihren langen Massengräbern damit planmäßig beendet. Im Anschluss sollen die Gebiete wieder so hergerichtet werden, wie sie vor dem massenhaften Vergraben der Nerze aussahen.
Die dänische Regierung hatte Anfang November 2020 beschlossen, dass alle rund 15 Millionen Zuchtnerze im Land getötet werden sollen. Als Grund dafür war angeführt worden, dass das Coronavirus in den Tieren mutiert sei und sich auf den Menschen übertragen habe. Etwa vier Millionen der für ihre Pelze gezüchteten Tiere wurden auf zwei Militäranlagen vergraben, viele traten aber im Zuge des Verwesungsprozesses wieder an die Erdoberfläche. Eine Mehrheit der dänischen Parlamentsparteien hatte sich Ende 2020 darauf geeinigt, dass die Nerze wieder ausgegraben und weggeschafft werden, wenn sie kein Infektionsrisiko mehr darstellen. Mit diesen Arbeiten war im Mai begonnen worden.
Erstmals Infektion mit zwei Covid-19-Varianten festgestellt
In Belgien ist nach Angaben von Wissenschaftlern bei einem Menschen erstmals eine Doppelinfektion mit zwei Covid-19-Varianten festgestellt worden. Eine 90 Jahre alte Frau, die erkrankt und im März gestorben war, war mit den Virusvarianten Alpha und Beta infiziert. Das teilten die Veranstalter des European Congress on Clinical Microbiology & Infectious Diseases (ECCMID) mit. Dem Sender VRT zufolge war die Frau nicht geimpft.
Montgomery: „Wir werden Corona nie wieder los“
Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, rechnet damit, dass Masken nicht mehr aus dem Alltag verschwinden werden. Auf die Frage, ob er einen Zeitpunkt sehe, an dem Corona als ganz normale Erkrankung angesehen werden könne, sagte Montgomery am Sonntag im Europamagazin der ARD, der Punkt sei erreicht, wenn 85 Prozent der Bevölkerung durch Impfung und Durchmachen der Erkrankung immunisiert seien. „Wir werden aber Corona nie wieder los. Wir werden in bestimmten Situationen immer Masken tragen müssen, Hände waschen müssen, Abstand halten und wir werden regelmäßig nachimpfen müssen, wir das von der Grippe ja auch kennen“, fügte er hinzu.
Mit Blick auf den deutlichen Anstieg der Ansteckungszahlen in Großbritannien und die dort geplante Aufhebung der Corona-Beschränkungen sagte Montgomery, er halte es für „völlig unverantwortlich, bei diesen Inzidenzwerten und bei einer stockenden Impfkampagne (…) derartige Lockerungsübungen zu machen.“ Er frage sich, wieviele Menschen sich am Abend beim EM-Finale im Wembley-Stadion anstecken würden. „Und mir graust ein bisschen davor.“
Linke fordert Stopp für weitere Lockerungen
Die Linke hat sich deutlich gegen weitere Corona-Lockerungen ausgesprochen. Lockerungen seien dann richtig, wenn ein Großteil der Bevölkerung vollständig geimpft sei. Erst dann sinke das Risiko schwerer Krankheitsverläufe, sagte Co-Parteichefin Susanne Hennig-Wellsow der Nachrichtenagentur dpa. „Doch diese Zeit ist noch nicht gekommen.“ Es brauche ein Moratorium weiterer Lockerungen, forderte sie. „Nur so gewinnen wir die Zeit, die nötigt ist, damit mehr Menschen den vollen Impfschutz bekommen, bevor die vierte Welle einschlägt.“ Die Pandemie sei immer noch da. Der Schutz der Gesundheit stehe nach wie vor an erster Stelle, sagte Hennig-Wellsow. „Wir sollten daher nicht den Fehler von Boris Johnson in Großbritannien machen und wichtige Schutzmaßnahmen wie die Maskenpflicht vorzeitig aufheben.“ Die Linke-Vorsitzende sprach sich dafür aus, „noch eine ganze Weile“ an Maßnahmen wie Abstand und Masken festzuhalten und auf Großveranstaltungen zu verzichten.
AfD kritisiert Kassenärzte-Chef
AfD-Fraktionschefin Alice Weidel hat Forderungen des Chefs der Kassenärztlichen Vereinigung in Rheinland-Pfalz, Peter Heinz, nach massiven Einschränkungen für Ungeimpfte scharf kritisiert. „Das ist totalitäre Sprache und totalitäres Denken, das in einem rationalen und rechtsstaatlichen Diskurs über den Umgang mit dem Coronavirus nichts verloren hat“, sagte Weidel laut einer Mitteilung der Fraktion. Bund und Länder müssten ein für allemal unmissverständlich klarstellen, dass Impfzwang und Impfpflicht nicht in Frage kämen, weder direkt noch indirekt durch den selektiven Entzug von Rechten und Freiheiten, forderte sie. „Grundrechte werden nicht von oben zugeteilt, sie müssen in vollem Umfang für alle Bürger gelten.“
Heinz hatte in der „Rhein-Zeitung“ gefordert, Nicht-Geimpfte nicht ins Stadion oder Schwimmbad und nicht ohne Maske im Supermarkt einkaufen zu lassen. „Und man darf Ungeimpften und jenen mit nur einer einfachen Impfung nicht mehr gestatten, in den Urlaub zu fahren.“ Man müsse den Menschen klarmachen: „Ohne Impfung gibt es keine Freiheiten. Ohne diesen Druck werden wir die Menschen nicht überzeugen“, sagte Heinz.
Israel sichert sich weiteren Impfstoffnachschub
Israel hat einen neuen Vertrag zur Lieferung des Corona-Impfstoffes von Biontech und Pfizer ausgehandelt. Die Vakzine sollten ab 1. August geliefert werden, um die Impfung Jugendlicher voranzubringen, sagte Ministerpräsident Naftali Bennett. In den vergangene Wochen seien mehr als 200.000 weitere Menschen geimpft worden, viele von ihnen Teenager. Die Regierung wolle sicherstellen, dass es genug Nachschub gebe.
Israel hat fast 56 Prozent der rund 9.3 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner vollständig geimpft, die große Mehrheit mit dem Vakzin von BioNTech und Pfizer. Mehr als 61 Prozent haben mindestens eine Spritze erhalten. Das Land kämpft jedoch mit einem Anstieg der Neuinfektionen durch die Deltavariante des Virus. Diese befällt nach Angaben des Gesundheitsministeriums besonders ungeimpfte Kinder. Die meisten Verläufe sind allerdings eher mild. Kinder unter zwölf Jahren dürfen noch nicht geimpft werden.
England: Regierung will an Lockerung festhalten
Trotz steigender Infektionszahlen hat die britische Regierung signalisiert, an der Aufhebung der verbliebenen Corona-Regeln in England festhalten zu wollen. Er sei „zuversichtlich“, dass man mit der nächsten Lockerungsstufe fortfahren könne, sagte der für die britische Impfkampagne zuständige Staatssekretär Nadhim Zahawi dem Sender Sky News. Die britische Regierung entscheidet morgen über die Aufhebung der verbliebenen Corona-Regeln im größten Landesteil England zum 19. Juli. Die Pandemie sei nicht vorbei, sagte Zahawi zwar. „Wir sehen einen Anstieg der Infektionsraten in diesem Land, aber auch in Europa und anderswo. Der Unterschied für uns ist, dass das Impfprogramm so erfolgreich gewesen ist.“ Knapp 87 Prozent der erwachsenen Bevölkerung in Großbritannien haben bislang ihre erste Impfdosis erhalten, fast 66 Prozent auch schon ihre zweite.
Premier Boris Johnson hatte die Lockerungen vor einer Woche angekündigt, aber eine letzte Prüfung angekündigt. Es wird erwartet, dass er trotz eines enormen Anstiegs der Zahl der Neuinfektionen an seinen Plänen festhält und endgültig die Rückkehr zur Normalität ankündigt. Damit würden in England gegen den Rat von Wissenschaftlern schon in einer Woche Abstandsregeln und Maskenpflicht fallen. Impf-Staatssekretär Zahawi ließ jedoch durchblicken, dass das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes auch nach dem 19. Juli in geschlossenen Räumen erwartet werde.
Israel bietet Booster-Impfung an
In Israel können Erwachsene mit einem geschwächten Immunsystem ab sofort eine Auffrischungsimpfung erhalten. Die dritte Spritze nach zwei erfolgten Impfungen mit dem BioNTech-Pfizer-Impfstoff erhielten zum Beispiel Menschen, die sich einer Organtransplantation unterzogen hätten oder die an einer Krankheit litten, die einen Abfall der Immunität verursache, teilte Gesundheitsminister Nitzan Horowitz mit.
Die Frage einer Auffrischungsimpfung für die gesamte Bevölkerung werde geprüft, sei aber noch nicht entschieden. Mit der Ausbreitung der Delta-Variante sind die Neuinfektionen in Israel wieder gestiegen. Die Impfungen waren in dem Land im Dezember angelaufen. Pfizer und BioNTech wollen in den nächsten Wochen auch die Behörden in den USA und in Europa bitten, diese Verstärker-Impfungen zu genehmigen. Sie begründen dies mit einem erhöhten Infektionsrisiko nach sechs Monaten.
Steinmeier appeliert zu gegenseitiger Annäherung
Nach fast eineinhalb Jahren Corona-Pandemie erkennt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier eine Sehnsucht nach Begegnungen und Gesprächen. „Wir sehnen uns – und Sie alle auch – nach Begegnungsmöglichkeiten und Gesprächen, die so lange in der Pandemiezeit nicht haben stattfinden können“, sagte Steinmeier bei der dritten Wanderung seiner „#schrittfuerschritt“-Tour. Es sei bei der Diskussion über die richtigen Maßnahmen gegen die Pandemie auch zu Entfremdungen gekommen. „Wir haben uns ein bisschen voneinander entfernt in diesen Zeiten“, sagte Steinmeier. Das Virus werde in irgendeiner Form bleiben, die Pandemie aber gehe hoffentlich zu Ende. Der Bundespräsident appellierte, sich wieder Schritt für Schritt anzunähern.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (4.v.r) und Stephan Weil (SPD, 5.v.r), Ministerpräsident von Niedersachsen, wandern mit einer Wandergruppe auf dem Brocken im Harz. Bild: picture alliance/dpa
Spahn will Kliniken zur Meldung weiterer Daten verpflichten
Das Bundesgesundheitsministerium will Krankenhäuser verpflichten, mehr Daten zu Covid-Fällen zu melden. Das sieht eine neue Melde-Verordnung vor. Ein Ministeriumssprecher bestätigte dem ARD-Hauptstadtstudio einen entsprechenden Bericht der „Bild am Sonntag“. Laut Ministerium braucht es neben den bereits sehr genau zu meldenden Daten zur Intensivbettenbelegung noch bessere Informationen zu den Covid-Fällen in den Kliniken. So könne das Infektionsgeschehen besser überblickt werden.
Bundesgesundheitsminister Spahn schrieb auf Twitter, da die gefährdeten Risikogruppen geimpft seien, bedeute eine hohe Inzidenz nicht automatisch eine ebenso hohe Belastung bei den Intensivbetten. Deshalb benötige man noch detaillierte Informationen. Künftig müssten alle im Krankenhaus behandelten Covid-Patienten, ihr Alter, die Art der Behandlung und ihr Impfstatus gemeldet werden, so Spahn weiter. Die Verordnung soll laut Ministerium nun zügig auf den Weg gebracht werden.
Lauterbach: UEFA hat Todesfälle zu verantworten
Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat der Europäischen Fußball-Union erneut Versagen beim Umgang mit der Corona-Pandemie bei der Europameisterschaft vorgeworfen. „Auf dieser EM liegt ein Schatten, und die UEFA hat durch ihre ignorante Vorgehensweise Todesfälle zu verantworten. Das muss so klar gesagt werden. Die UEFA hat in meinen Augen versagt“, sagte der Politiker im Magazin „11Freunde“. Dieses Turnier signalisiere, dass Corona vorbei wäre, aber Corona sei nicht vorbei. „Die EM hat sich für dieses fatale Signal missbrauchen lassen“, kritisierte er.
Insbesondere die Zulassung von mehr als 60.000 Zuschauern beim Endspiel in London zwischen Italien und England heute Abend sieht der 58-Jährige als Gefahr. „Wembley ist komplett außer Kontrolle geraten“, sagte Lauterbach. Die Engländer würden sich in einer Phase der Pandemie befinden, in der sie sehenden Auges einen sehr großen Teil der erwachsenen Bevölkerung chronisch krank machen könnten. Nach seiner Meinung wäre es sinnvoll gewesen, „die Zuschauerzahl auf ein Fünftel der Kapazität zu senken“.
Yellen besorgt über Risiken durch Corona-Varianten
US-Finanzministerin Janet Yellen hat sich „sehr besorgt“ über das Risiko durch neue Corona-Varianten für die wirtschaftliche Erholung geäußert. „Wir sind sehr besorgt über die Delta-Variante und andere Varianten, die auftreten und die Erholung bedrohen könnten“, sagte Yellen am Sonntag nach dem Treffen der G20-Finanzminister in Venedig bei einer Pressekonferenz. „Wir sind eine verknüpfte globale Wirtschaft: Was in irgendeinem Teil der Welt passiert, betrifft alle anderen Länder.“
Neue Corona-Varianten wie die hochansteckende Delta-Variante hatten die G20-Finanzminister am Samstagabend auch in der Abschlusserklärung ihres Treffens als „Risiko einer Verschlechterung“ der Weltwirtschaft genannt. Außerdem äußerten sich die Vertreter 20 führender Industrie- und Schwellenländer beunruhigt über das unterschiedliche Tempo der Impfkampagnen in aller Welt.
OECD warnt vor erneuten Schulschließungen
Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) drängt darauf, dass Schulen in Deutschland nicht noch einmal wegen der Corona-Pandemie geschlossen werden dürften.
Schon durch die bisherigen Schließungen sei „eine große Zahl junger Menschen völlig durchs Raster gefallen“, warnte Andreas Schleicher, OECD-Bildungsdirektor im Interview mit dem MDR. Gerade Schüler aus schwierigem Umfeld seien weit zurückgefallen. Das werde Auswirkungen auf ihr Arbeitsleben und damit auf die gesamte Wirtschaft in Deutschland haben. „Unsere Schulen heute sind unsere Wirtschaft morgen“, betonte Schleicher.
Lambrecht: Maskenpflicht an Schulen weiter nötig
Bundesfamilien- und Justizministerin Christine Lambrecht hält eine Maskenpflicht an den Schulen derzeit weiterhin für nötig. „Stundenlanges Maskentragen in den Klassenräumen ist sehr belastend, aber noch notwendig, um einen sicheren Schulbetrieb zu gewährleisten“, sagt die SPD-Politikerin der „Welt am Sonntag“. „Bevor wir gänzlich auf das Maskentragen in den Klassenräumen verzichten können, müssen wir uns durchs Impfen deutlich weiter in Richtung Herdenimmunität bewegt haben.“
Ein sicherer Regelbetrieb an den Schulen habe oberste Priorität. Gerade Kinder in schwierigen Lebensverhältnissen hätten durch den Distanzunterricht viele Nachteile erlitten. Lambrecht verwies darauf, dass auch Kinder und Jugendliche schwer an Corona erkranken könnten, auch wenn die allermeisten leichte Krankheitsverläufe hätten. Zudem könnten sie andere Menschen mit dem Virus infizieren.
Hans für weitere Lockerungen bei Impffortschritt
Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans hat sich in der „Welt am Sonntag“ dafür ausgesprochen, die Corona-Auflagen bei einer deutlich steigenden Impfquote weiter zurückzufahren: „Wenn alle ein vollständiges Impfangebot erhalten haben und die Impfung vor schweren Verläufen auch neuerer Varianten schützt, müssen wir unsere Corona-Maßnahmen schrittweise wieder zurücknehmen.“
Je mehr Menschen geimpft oder getestet würden, desto mehr verliere der Inzidenzwert als Entscheidungskriterium an Aussagekraft. Deshalb sollte im Herbst der Fokus mehr auf die Intensivbettenbelegung in den Krankenhäusern gerichtet werden.
Gegenüber der gleichen Zeitung sprach sich hingegen Hessens Landeschef Volker Bouffier dafür aus, mit Lockerungen noch etwas abzuwarten. Bouffier sprach von einer Zeitspanne von drei Monaten, „denn dann wissen wir besser, welche Auswirkungen die Delta-Variante und die Reiserückkehrer haben“.
Neue Corona-Hilfslieferungen für Namibia
Die Bundesregierung hat Namibia weitere Hilfen zugesagt, mit denen der verschärften Corona-Lage in dem afrikanischen Land begegnet werden soll. Der Kontinent werde „gerade von einer dritten Infektionswelle heimgesucht“, sagte Entwicklungsminister Gerd Müller den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Für Namibia bereite die Bundesregierung daher mehrere Hilfslieferungen im Wert von mehr als elf Millionen Euro vor. Das Hilfspaket umfasse rund 50 Beatmungsgeräte, Krankenbetten, Testkits, Schutzausrüstung und Masken, sagte Müller.
Australien meldet ersten Covid-Todesfall in diesem Jahr
Australien verzeichnet den ersten Todesfall in Zusammenhang mit dem Coronavirus im Jahr 2021 und eine Rekordzahl an Neuinfektionen mit 77 Fällen. „Ich wäre schockiert, wenn es morgen um diese Zeit weniger als 100 zusätzliche neue Fälle gäbe“, sagte die Premierministerin des Bundesstaates Neusüdwales, Gladys Berejiklian, im Fernsehen. Im größten Bundesland Australiens breitet sich zur Zeit die hochansteckende Delta-Variante aus. Die Fünf-Millionen-Stadt Sydney befindet sich in einem harten Lockdown.
Australien ist es bisher gelungen, die COVID-19-Zahlen relativ niedrig zu halten. Seit Beginn der Pandemie gab es nur etwas mehr als 31.000 Fälle und 911 Todesfälle. Nur ein sehr kleiner Teil der Bevölkerung ist inzwischen geimpft.
FDP-Fraktion fordert geordneten Ausstieg aus Sonderlage
Die FDP hat die Bundesregierung aufgefordert, noch bis zum Ende der parlamentarischen Sommerpause ein Konzept für den geordneten Ausstieg aus Sonderregelungen in der Corona-Pandemie vorzulegen. Sonst drohe, dass die epidemische Lage von nationaler Tragweite nur deswegen nicht aufgehoben werden könne, weil seit März 2020 „ein nur schwer überschaubares Gewirr von Regelungen entstanden ist“, die an einen solchen Ausnahmezustand anknüpften, heißt es in einem Papier der FDP-Bundestagsfraktion. „Oberste Pflicht in einer jeden Ausnahmesituation ist es, zum Normalzustand zurückzukehren, sobald dies möglich ist“, fordern die Liberalen. Das Papier lag der Nachrichtenagentur dpa vor. „Bei der Debatte um die Beendigung des Corona-Ausnahmezustandes ist die sogenannte epidemische Lage von nationaler Tragweite Dreh- und Angelpunkt. Union und SPD haben es unnötig kompliziert gemacht, von dieser wieder in den Normalzustand zurückzukehren“, sagte der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Fraktion, Marco Buschmann.
Die FDP sieht es grundsätzlich kritisch, dass das Bundesgesundheitsministerium (BMG) als Folge einer Feststellung der epidemischen Lage von nationaler Tragweite weitgehendende Verordnungsermächtigungen erhält.
Olympische Spiele in Tokio: Modell für Austragung in einer Pandemie
Die Olympischen Spiele in Tokio, die wegen steigender Infektionszahlen ohne Zuschauer stattfinden werden, sollen ein Modell für die Ausrichtung der Spiele während einer Pandemie bieten. „Dies werden die ersten Olympischen Spiele sein, die während einer Pandemie stattfinden, und Tokio wird ein Modell dafür liefern, wie das gemacht wird“, sagte Tokio-2020-Chef Toshiro Muto im öffentlichen Sender NHK. Die Athleten würden nicht in völlig leeren Wettkampfstätten antreten müssen, da olympische Offizielle und Journalisten vor Ort seien.
RKI: 745 Neuinfektionen binnen 24 Stunden
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt inzwischen den fünften Tag in Folge: In sieben Tagen lag sie pro 100.000 Einwohner bei 6,2. Am Vortag lag sie noch bei 5,8 – in der Vorwoche bei 5,0.
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem Robert Koch-Institut (RKI) innerhalb eines Tages 745 Corona-Neuinfektionen. Vor einer Woche hatte der Wert bei 559 Ansteckungen gelegen.
Deutschlandweit wurden laut den neuen RKI-Angaben binnen 24 Stunden sechs Corona-Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es sieben Tote gewesen. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 91.231.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.736.165 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Wintersemester: Noch kein Normalbetrieb an Hochschulen
Die meisten Hochschulen in Deutschland gehen davon aus, im Wintersemester noch nicht vollständig in die Präsenzlehre zurückkehren zu können. Dies ergibt eine Umfrage der „Welt am Sonntag“ bei allen 116 Universitäten und gleichgestellten Einrichtungen, von denen 113 antworteten. Laut Vorabbericht planten 104 von ihnen weiter mit einem Mix aus Präsenz- und Digitalformaten. Lediglich acht Prozent wollten bereits vollständig in den Normalbetrieb zurückkehren
Lauterbach warnt vor schnellen Öffnungsschritten
Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat angesichts der sich ausbreitenden Delta-Variante erneut vor zu schnellen Lockerungen gewarnt. „Wir dürfen nicht den Fehler machen, zu viel zu öffnen“, sagt er dem RedaktionsNetzwerk Deutschland. Bei Treffen in Innenräumen müsse man besonders vorsichtig sein. Die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen gehe zum Beispiel zu schnell bei er Öffnung voran. Dort gebe es eine Zwischenstufe zwischen den sonst in Deutschland geltenden Maßnahmen und den Maßnahmen in England. Dort ist die Delta-Variante besonders verbreitet, und die Inzidenz zieht im europäischen Vergleich stark an.
Ganz Spanien seit Mitternacht Risikogebiet
Seit heute behandelt die Bundesregierung ganz Spanien und damit auch Mallorca und die Kanaren erneut als Corona-Risikogebiet. Das bedeutet, dass das Auswärtige Amt mitten in den Sommerferien wieder von touristischen Reisen in das beliebteste Urlaubsland der Deutschen abrät. Praktische Folgen ergeben sich für Urlauber aber kaum: Wer mit dem Flugzeug aus Spanien nach Deutschland zurückkehrt, muss wie bisher einen negativen Test oder einen Nachweis über eine vollständige Impfung oder Genesung mit sich führen. Damit entfällt dann die Quarantänepflicht.
Strengere Auflagen als für Spanien gelten ab sofort für die ebenfalls sehr beliebte Urlaubsinsel Zypern, die als Hochinzidenzgebiet mit besonders hohen Infektionszahlen eingestuft wird. Wer dort Urlaub macht und nicht geimpft oder genesen ist, muss künftig für fünf bis zehn Tage in Quarantäne – auch wenn ein negativer Test vorliegt.
Bericht: Spahn will von Kliniken mehr Informationen über Corona-Fälle
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn verpflichtet einem Zeitungsbericht zufolge die Krankenhäuser zu genaueren Angaben über alle behandelten Corona-Fälle. Das gehe aus einer der „Bild am Sonntag“ vorliegenden erweiterten Meldeverordnung hervor. Demnach müssen für alle im Krankenhaus behandelte Corona-Patienten, Alter, Art der Behandlung und Impfstatus gemeldet werden.
„Da die gefährdeten Risikogruppen bereits geimpft sind, bedeutet eine hohe Inzidenz nicht automatisch eine ebenso hohe Belastung bei den Intensivbetten“, sagte Spahn laut Vorabbericht der „BamS“. „Wir wollen wissen, wer erkrankt und wie gut er geschützt ist. Nur so können wir zeitnah abschätzen, wie hoch die Belastung für das Gesundheitssystem wird und wie gut die Impfungen wirken.“
Karliczek-Appell an Studierende: „Lassen Sie sich impfen“
Bundesbildungsministerin Anja Karliczek hat Studierende aufgefordert, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Sie wünsche sich so viel Normalität wie möglich für das Wintersemester, sagte die CDU-Politikerin der «Welt am Sonntag». Sie wisse, wie unbefriedigend das isolierte Lernen sei. «Um so viel Präsenz wie möglich zu ermöglichen, appelliere ich auch an die Studierenden – lassen Sie sich impfen!» Einer Umfrage der «Welt am Sonntag» zufolge haben 55 Prozent der Universitäten Studentinnen und Studenten bereits ein Impfangebot gemacht, weitere 24 Prozent planen dies. Dabei geht es um eigene Impfzentren, mobile Teams vor Hochschulen oder für Studierende geblockte Termine.
Schäuble: Schulschließungen alles andere als harmlos
Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen hat Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble vor erneuten Schulschließungen nach den Sommerferien gewarnt. „Kitas, Schulen und Unis zu schließen ist alles andere als harmlos“, sagte der CDU-Politiker laut Vorabbericht der „Bild am Sonntag“. Die Einschränkungen für Kinder und Jugendlichen seien massiv. „Natürlich müssen wir in erster Linie verhindern, dass wieder viele Menschen durch das Coronavirus sterben oder schwer erkranken.“ Aber fast gleichwertig seien die individuellen und gesellschaftlichen Folgeschäden durch Corona-Maßnahmen, die stärker in den Blick genommen werden müssten.
Vor diesem Hintergrund sprach sich Schäuble dem Vorabbericht zufolge für die Impfung von Kindern und Jugendlichen aus. „Man sollte Jüngere impfen, wenn sie es wollen“, sagte Schäuble. „Wenn wir es durch Impfungen der 12- bis 17-Jährigen schaffen, dass wir Einschränkungen im Schulbetrieb vermeiden, dann ist das ein gewichtiges Argument.“ Bislang empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) Corona-Impfungen für Jugendliche nur bei bestimmten Vorerkrankungen. Die STIKO begründete dies mit dem geringen Risiko einer schweren Erkrankung in dieser Altersgruppe.