Inzidenz steigt auf 9,4 – 1608 Neuinfektionen
17. Juli 2021Zum zehnten Tag infolge ist die Sieben-Tage-Inzidenz angestiegen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) von Samstagmorgen lag sie bei 9,4 – am Vortag betrug der Wert 8,6, beim jüngsten Tiefststand am 6. Juli 4,9. Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem RKI binnen eines Tages 1608 Corona- Neuinfektionen gemeldet.
Das geht aus Zahlen vom Samstagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.05 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 952 Ansteckungen gelegen.
Die Inzidenz war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Corona-Einschränkungen, etwa im Rahmen der Ende Juni ausgelaufenen Bundesnotbremse. Künftig sollen daneben nun weitere Werte wie Krankenhauseinweisungen stärker berücksichtigt werden.
Deutschlandweit wurde nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 22 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 35 Tote gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3 743 389 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3 638 800 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 91 359.
Niederlande und Griechenland werden Corona-Risikogebiete
Wegen stark steigender Corona-Infektionszahlen stuft die Bundesregierung ab Sonntag die Niederlande, Griechenland und Teile Dänemarks als Risikogebiete ein. Das gab das Robert Koch-Institut am Freitag bekannt. Das bedeutet, dass das Auswärtige Amt von touristischen Reisen in diese Länder und Regionen abrät. Für die Niederlande und die dänische Hauptstadtregion um Kopenhagen ergeben sich daraus auch praktische Folgen: Wer von dort auf dem Landweg nach Deutschland einreist und nicht geimpft oder genesen ist, muss wieder einen Corona-Test machen.
Mit Griechenland und der Niederlande werden zwei weitere beliebte Urlaubsländer der Deutschen auf die Risikoliste gesetzt. Portugal und Zypern sind wegen besonders hoher Infektionszahlen sogar als Hochinzidenzgebiet eingestuft worden, was eine Quarantänepflicht von 5 bis 10 Tagen für Einreisende bedeutet, die nicht geimpft oder genesen sind. Dieses Schicksal bleibt Spanien noch erspart, obwohl die 7-Tage-Inzidenz dort inzwischen auf 282 gestiegen ist. Für Hochinzidenzgebiete gilt eigentlich ein Grenzwert von 200, es spielen allerdings auch andere Faktoren noch eine Rolle.
Die Niederlande sind das erste der neun Nachbarländer Deutschlands, das wieder ganz als Risikogebiet eingestuft wird. Ausgenommen sind zum Königreich gehörende Überseegebiete. Die Deltavariante hat in den Niederlanden für eine explosionsartige Zunahme der Infektionen gesorgt. Nach der Rücknahme fast aller Beschränkungen stieg die Zahl der Neuinfektionen um 500 Prozent.
Auch im beliebten Urlaubsland Griechenland steigen die Infektionszahlen seit mehreren Wochen stark an – seit die Regierung die Maßnahmen für das Nachtleben gelockert hat und viele junge, noch ungeimpfte Leute feiern gehen. Betroffen sind deshalb vor allem Menschen unter 30, die Zahl der Patienten auf Intensivstationen bleibt hingegen niedrig. Beatmet werden derzeit laut griechischer Gesundheitsbehörde 132 Patienten in dem Land mit seinen 11 Millionen Einwohnern.
In Dänemark werden zwei Regionen als Risikogebiete eingestuft: Hovedstad mit der Hauptstadt Kopenhagen und die Färöer Inseln.
Die neuen Einstufungen haben möglicherweise aber nur eine kurze Haltbarkeit. Die Bundesregierung arbeitet an einer neuen Einreiseverordnung ab dem 1. August, mit der die Risikogebiete ganz wegfallen werden. Derzeit sind 82 Länder in diese Kategorie eingestuft. Hinzu kommen 29 Hochinzidenz- und 11 Virusvariantengebiete.
Weitere Änderungen auf der Risikoliste ab Sonntag:
– Außerhalb Europas werden Thailand und Myanmar als Risikogebiete eingestuft. Kuba, Indonesien und Libyen werden zu Hochinzidenzgebieten.
– Sri Lanka und die Malediven werden dagegen vom Hochinzidenz- zum Risikogebiet heruntergestuft.
– Ganz von der Risikoliste gestrichen werden Schweden, Norwegen und die Komoren vor der afrikanischen Küste.