Impfmüdigkeit in MV? So wollen die Kreise das Impftempo steigern
23. Juli 2021Knapp 63.000 Impfdosen sollen in den Kühlschränken der Städte und Gemeinden in Mecklenburg-Vorpommern liegen – und es werden wöchentlich mehr. Sind die Mecklenburger und Vorpommern impfmüde?
Da die bestellten und wöchentlich gelieferten Impfdosen nur schleppend verimpft werden, soll ab Mitte August nicht mehr nach Anteil der Gesamtbevölkerung geliefert werden, sondern nach Bestellung. Das hatten die Gesundheitsminister der Länder beschlossen. Trotzdem stellt sich die Frage, woran es liegt, dass die Impfdosen in den Kühlschränken liegen bleiben.
Woran liegt es, dass weniger geimpft wird?
Zum einen sind derzeit noch Ferien und viele Menschen sind ganz einfach mit anderen Dingen beschäftigt. Da steht der Impftermin nicht gerade an erster Stelle. Andererseits befinden sich die Impfzentren meist nur in den größeren Städten. Für manch einen ist die Fahrt dorthin entweder zu weit oder schlichtweg auch nicht möglich.
In den beiden vorpommerschen Kreisen hat sich die Zahl der Impfungen deshalb im Vergleich zur ersten Juniwoche mehr als halbiert. In den Impfzentren sei schon ein richtiger Einbruch zu spüren. Das bestätigte ein Sprecher des Kreises Vorpommern-Greifswald gegenüber NDR 1 Radio MV. Viele Menschen lassen sich aber auch bei ihrem Hausarzt impfen und über diese Zahlen haben die einzelnen Kreise momentan keinen Überblick.
Wie wollen die Kreise die Impfungen vorantreiben?
Zum Beispiel durch den verstärkten Einsatz mobiler Impfzentren. Der Kreis Vorpommern-Greifswald hat da gleich mehrere Aktionen gestartet. Jeden Tag befinden sich demnach mobile Impfteams am Greifswalder Fischmarkt. Hier können sich Interessierte ohne Termin mit dem Stoff von Biontech/Pfizer oder Johnson & Johnson impfen lassen.
Ähnliche Aktionen fanden auch schon in Ferdinandshof, Spantekow, Neetzow und Wilhemsburg statt, bestätigte Vize-Landrat Dietger Wille (CDU): „Die Zahlen, die absoluten Zahlen, die wir haben, da sind wir sehr zufrieden. Wir waren jetzt in Boldekow, da waren an dem Tag über 70 Personen, die sich haben impfen lassen. Das ist für so einen relativ kleinen Ort gar nicht schlecht.“
Impfungen müssen zu den Menschen gebracht werden
Gerade auf den Dörfern zeigt sich, wie gut die Angebote der mobilen Impfteams angenommen würde. Man müsse, so Wille, also nur zu den Menschen hinfahren, damit der Impfstoff zu ihnen kommt. Deshalb werden die Touren über die Dörfer auch fortgesetzt. Auch im Kreis Mecklenburgische Seenplatte soll es in der kommenden Woche in Demmin, Neustrelitz und Neubrandenburg ähnlich Aktionen geben, um der Impfmüdigkeit entgegenzuwirken.