Corona-Pandemie – Deutschland
3. September 2020
- Schwedische Eltern sperrten Kinder vier Monate ein – aus Angst vor Corona (11.35 Uhr) +++
- Bundesländer melden 1267 neue Fälle – Bayern mit den meisten Neuinfektionen (20.38 Uhr) +++
- Bund erklärt Kanaren und damit ganz Spanien zum Risikogebiet (19.12 Uhr)
Corona-Pandemie: Auch Krankenhaus-Kräfte sollen Prämie bekommen – woher das Geld stammt
16.42 Uhr: Nach langem Hin und Her soll es nun doch eine Corona-Prämie auch für Pflegekräfte in Krankenhäusern geben. Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) und die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) einigten sich auf ein Konzept, wonach bis zu 1000 Euro „an durch die Versorgung von Covid-19-Patienten besonders belastete Pflegekräfte“ fließen sollen, wie sie am Donnerstag mitteilten. Insgesamt würden 100 Millionen Euro bereitgestellt.
Das Geld soll aus der Liquiditätsreserve des Gesundheitsfonds kommen, der im Wesentlichen aus Beitragsmitteln der gesetzlich Krankenversicherten finanziert wird. Eine „gesonderte Beteiligung“ der privaten Krankenversicherungen werde erwartet, erklärten GKV und DKG. „Ebenfalls appellieren GKV-Spitzenverband und DKG an die Bundesländer, eine aufstockende Finanzierung zur Erhöhung der Prämie um 500 Euro zu leisten.“
Wer genau die Prämie bekommt, hängt von mehreren Faktoren ab. Das Geld wird den Angaben zufolge zunächst den Krankenhäusern zugewiesen, die bis Ende September eine bestimmte Mindestzahl von Covid-19-Fällen vorweisen.
Die Auswahl der Pflegekräfte und „die Definition der individuellen Prämienhöhe“ obliegt demnach dem jeweiligen Träger des Krankenhauses „in Abstimmung mit der Mitarbeitendenvertretung“. In „begründeten Ausnahmefällen“ könne die Prämie auch an andere Mitarbeiter, etwa in der Notaufnahme, gezahlt werden.
Nach Klassenfahrt: 20 Schüler einer Düsseldorfer Realschule infiziert
11.41 Uhr: Nach einer Klassenfahrt nach Aschau im bayerischen Chiemgau sind insgesamt zwanzig Menschen infiziert. Das berichtet der „WDR“.
55 Schüler und vier Lehrer sollen an der viertägigen Klassenfahrt teilgenommen haben. Nach der Rückkehr habe ein Schüler Symptome einer Corona-Infektion gezeigt und sei daraufhin positiv auf das Virus getestet worden.
Die Schüler sowie andere Kontaktpersonen seien seitdem in Quarantäne. Die Schule in Düsseldorf-Oberbilk sollen die Schüler seit der Klassenfahrt allerdings nicht mehr betreten haben.
Schwedische Eltern sperrten Kinder vier Monate ein – aus Angst vor Corona
11.35 Uhr: Im schwedischen Jonköping haben Eltern ihre drei Kinder vier Monate lang nicht aus dem Haus gelassen, weil sie fürchteten, sie könnten sich mit dem Corona-Virus anstecken. Ein Verwaltungsgericht hat nun entschieden, dass es richtig war, die Kinder von den Behörden betreuen zu lassen. Das berichtete der Radiosender P4 Jonköping.
Dem Urteil zufolge hatten die Eltern die Haustür mit Brettern vernagelt. Die Kinder durften auch zueinander keinen Kontakt haben und mussten in ihren Zimmern bleiben. Im Juli griffen die Sozialbehörden ein und brachten die drei woanders unter.
Der Anwalt der Kinder, Mikael Svegfors, sagte dem Sender, die Eltern hätten nicht die schwedischen Nachrichten, sondern die ihres Heimatlandes verfolgt, in dem strengere Ausgangsbeschränkungen verhängt wurden. Die Eltern bestritten vor Gericht, die Kinder eingesperrt zu haben und kündigten an, das Urteil anzufechten.