Drese will Eltern-Impfungen in den Kitas

Drese will Eltern-Impfungen in den Kitas

29. Juli 2021 Aus Von mvp-web
Stand: 29.07.2021 16:38 Uhr

Wie an den Schulen soll auch in den Kitas in Mecklenburg-Vorpommern das Impfangebot für Eltern verstärkt werden. Sozialministerin Stefan Drese (SPD) sagte kurz vor Ferienende, es gehe darum, Kinder effektiv zu schützen – denn die mehr als 110.000 Kita-Kinder könnten sich aus Altersgründen nicht impfen lassen.

von Stefan Ludmann, NDR 1 Radio MV

Drese hat in einer Pressemitteilung wiederholt, was Politiker in den vergangenen Pandemie-Monaten und Vor-Lockdown-Zeiten immer wieder erklärt haben: Die Kitas müssten offen bleiben. “Das ist das große Ziel für den Herbst”. Denn: Präsenzbetrieb bleibe auch für die Kinder dort die beste Art des Lernens, sie hätten “einen Anspruch darauf, nicht erneut auf ihre Entwicklungschancen verzichten zu müssen.”

Opposition kritisiert Planlosigkeit

Entscheidend sei dazu die Impfung der Eltern. Die sollen möglichst in den Kitas über Impfungen informiert und dort dann auch geimpft werden – wenn die Nachfrage vorhanden ist. Gemeinsam mit dem Impfmanager des Landes und den Kommunen soll für die Eltern-Impfungen an Kitas ein Konzept entwickelt werden, kündigte Drese an. Bei der Opposition stößt das auf Verwunderung. Die Linksabgeordnete Jacqueline Bernhardt kritisiert eine grundlegende Planlosigkeit. “Wenn wenige Tage vor Ferienende über Impfungen informiert werde, ist das kein vorausschauendes und durchdachtes Handeln.” Gleiches gelte für Testpflicht und Urlauber-Quarantäne.

Zwei Tests pro Woche für ungeimpftes Kita-Personal

Kita-Kinder, die aus ausländischen Risikogebieten zurückkehren, dürfen für die Zeit ihrer Quarantäne nicht in die Kita. Die Eltern müssen nach Ferienende eine Erklärung über ihre Urlaubsziele unterschreiben. Außerdem: Ungeimpftes Kita-Personal muss sich weiter zwei Mal in der Woche testen lassen – bis Mitte August seien die kostenlosen Tests abgesichert, das Land habe genügend Tests angeschafft. Auch danach, so ein Sprecher, würden die Beschäftigten ohne Impfschutz für die Tests nicht zur Kasse gebeten. Bisher ist rund 70 Prozent des Kita-Personals vollständig geimpft, rund 75 Prozent sind einmal geimpft. Im Umkehrschluss heißt das: Fast jeder Vierte hat keinen Impfschutz.

Kita-Betrieb nach den Ferien wie gewohnt

Bereits klar ist, welche Corona-Maßstäbe für die Kitas gelten. Dabei greift in den Landkreisen und kreisfreien Städten das 5-Stufen-Ampelsystem von grün (kontrollierte Lage) bis violett (äußerst hohes Infektionsgeschehen). Dabei spielt nicht nur die 7-Tage-Inzidenz eine Rolle, gewichtet wird auch die Zahl der Corona-Patienten in den Kliniken und die Auslastung der Intensivstationen. Zur Zeit könnte landesweit der Kita-Betrieb nach Ferienende normal ablaufen – allerdings sind bei der Hort-Förderung im Innenraum in den ersten zwei Augustwochen vorsorglich Masken zu tragen. Eine besondere Vorsichtsmaßnahme, um die Virus-Gefahr nach der Urlaubszeit einzudämmen.