Aktuelle Infos zur Impfstoff-Suche
4. September 2020Forscher weltweit suchen nach einem Impfstoff gegen das Coronavirus. Die Nachrichten zu echten oder vermeintlichen Erfolgen häufen sich. Hier eine Übersicht von Meldungen seit Anfang Juli.
Curevac: 252 Millionen vom Bund
4.9.2020: Das Tübinger Unternehmen Curevac erhält vom Bund bis zu 252 Millionen Euro für die Entwicklung eines Corona-Impfstoffes. Mit dem Geld solle unter anderem die Produktion ausgebaut werden, teilte Curevac mit. Die Zahlungen sollen an bestimmte Ziele gekoppelt und stufenweise ausgezahlt werden. In diesem Jahr könnte Curevac demnach bis zu 103 Millionen Euro erhalten. Die Bundesregierung sichert sich damit einen Anteil an der Impfstoff-Produktion. Das Geld stammt aus einem Sonderforschungsfonds. Zuvor war der Bund bereits mit 300 Millionen Euro bei Curevac eingestiegen und hält damit einen Unternehmensanteil. Der Impfstoff befindet sich derzeit in der ersten Phase der klinischen Prüfung.
USA lehnen internationale Impfstoff-Initiative ab
2.9.2020: Die USA werden sich nicht an der Corona-Impfstoff-Initiative Covax der WHO beteiligen. Covax hat das Ziel, für einen fairen Zugang zu möglichen Covid-19-Impfstoffen zu sorgen. Zuvor hatte die EU der internationalen Initiative 400 Millionen Euro zugesagt. Deutschland hat sich bislang noch nicht dazu geäußert, ob es Covax unterstützt.
WHO-Chef ruft zur Unterstützung von Impfstoff-Initiative auf
24.8.2020: Bislang haben 172 Länder Bereitschaft signalisiert, sich an der weltweiten Corona-Impfstoffinitiative Covax der WHO zu beteiligen. Sie soll einen fairen Zugang zu möglichen Covid-19-Impfstoffen gewährleisten. Es seien jedoch dringend weitere Mittel erforderlich, und die Länder sollten jetzt verbindliche Verpflichtungen eingehen, forderte WHO-Chef Tedros. Deutschland hat bislang noch nicht öffentlich bekannt gegeben, ob es sich an der Initiative beteiligt.
Russland will Impfstoff-Herstellung ausbauen
24.8.2020: Russland will die Produktion eines Corona-Impfstoff möglichst bald ausweiten. Industrieminister Denis Manturow sagte der Nachrichtenagentur RIA zufolge, bis zum Jahresende sollen 1,5 bis zwei Millionen Dosen im Monat hergestellt werden. Später sollen es sechs Millionen sein. Der Impfstoff wurde vom staatlichen Gamaleya Institut entwickelt und von den russischen Behörden für den Einsatz bereits zugelassen, ohne die eigentlich vorgesehene Phase-III-Studie durchlaufen zu haben. Diese soll nun erst beginnen.
China setzt offenbar bereits Impfstoffe ein
23.8.2020: China hat offenbar bereits begonnen, einige Menschen gegen das Coronavirus zu impfen, obwohl es auch dort noch kein regulär zugelassenes Mittel gibt. Ein Gesundheitsbeamter sagte laut der Nachrichtenagentur Reuters im staatlichen Fernsehen, experimentelle Impfstoffe würden seit Juli an Gruppen mit hohem Infektionsrisiko abgegeben – etwa an medizinisches Personal und Beschäftigte in Lebensmittelmärkten. Bereits Ende hatte der chinesische Hersteller Cansino mitgeteilt, dass sein Impfstoff eine Zulassung für den Einsatz beim Militär erhalten habe.
EU sichert sich Impfdosen von AstraZeneca
14.8.20: Die Europäische Union hat mit dem britischen Pharmahersteller AstraZeneca eine Liefervereinbarung für 300 Millionen Dosen eines möglichen Impfstoffs gegen das Coronavirus abgeschlossen. Der Impfstoff soll auch anderen Ländern zur Verfügung gestellt werden. Die EU führt derzeit auch Gespräche mit weiteren Herstellern.
AstraZeneca lässt in Lateinamerika produzieren
13.8.20: Der von Forschern in Oxford entwickelte Impfstoff-Kandidat gegen das Coronavirus soll auch in Argentinien und Mexiko hergestellt werden. Das teilte Argentiniens Präsident Alberto Fernández mit. Wenn die nötige Zulassung erfolgt, soll die Substanz im ersten Halbjahr des kommenden Jahres für große Teile Lateinamerikas zur Verfügung stehen.
Russland lässt Corona-Impfstoff zu
11.8.20: Russland hat als erstes Land der Welt offiziell einen Impfstoff gegen das neue Coronavirus zugelassen. Allerdings kritisieren Wissenschaftler, die Zulassung erfolge, ohne dass der Impfstoff ausreichend geprüft wurde. Es fehlten aussagekräftige Testergebnisse.