++ Impfquote für vollständigen Schutz bei 52,6 Prozent ++
3. August 2021Laut einer Studie haben die Corona-bedingten Abstands- und Hygieneregeln in Deutschland Tausende Menschen vor dem Tod durch andere Krankheiten bewahrt. Die Inzidenz kletterte hierzulande leicht auf 17,9. Die Entwicklungen im Liveblog.
- AHA-Regeln verhinderten offenbar Tausende Todesfälle
- Mehr als 3800 Neuinfektionen in Israel
- Wuhan will alle Einwohner auf Corona testen
- Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt leicht auf 17,9
- 18 neue Corona-Fälle im Olympia-Umfeld
Ende des Liveblogs
Für heute schließen wir den Liveblog. Vielen Dank für Ihr Interesse!
2,3 Millionen Corona-Impfdosen im NRW-Zentrallager
Der Bestand an Corona-Impfstoffen im Zentrallager von Nordrhein-Westfalen ist auf rund 2,3 Millionen Impfdosen angewachsen. Diese Gesamtzahl mit Stand Ende Juli nannte ein Sprecher des Düsseldorfer Gesundheitsministeriums . Zuvor hatte das „Westfalen-Blatt“ berichtet. Die Anzahl gelagerter Dosen sei jedoch nicht gleichzusetzen mit der Anzahl nicht benötigter Dosen, erklärte der Sprecher. Er verwies auf Rücklagen für die zweite Spritze, die bei den meisten Impfstoffen für vollen Schutz erforderlich ist. Außerdem gehe es vom nächsten Monat an auch um Auffrischungs-Impfungen für Risikogruppen. Das Ministerium kläre aber zurzeit, welche nicht benötigte Menge an den Bund zurückgegeben werde. Bereits zuvor hatte das Ministerium erklärt, die Lieferungen des Bundes würden von Mitte August an am Bedarf ausgerichtet und nicht mehr an einem festen Verteilungsschlüssel.
Inzidenz in Spanien sinkt weiter
In Spanien ist der Inzidenz-Wert nach dem Höhepunkt neuer Corona-Infektionen mit der Delta-Variante im vergangenen Monat weiter gesunken. Die Behörden meldeten einen Rückgang der Inzidenz um 19 auf einen Wert von nun 674. Der Anteil an Klinik-Betten, die mit Corona-Patientinnen und -Patienten belegt ist, fiel auf 8,7 Prozent gegenüber 8,9 Prozent am Vortag.
Ärztevertreter beklagen „Demontage“ der STIKO
Die Entscheidung der Gesundheitsministerkonferenz, Jugendlichen ab zwölf Jahren verstärkt Corona-Impfungen anzubieten, sorgt weiter für Wirbel. In einer gemeinsamen Stellungnahme kritisierten der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte und der Virchowbund, in dem niedergelassene Ärzte und Ärztinnen organisiert sind, eine „Demontage“ der Ständigen Impfkommission (STIKO) durch die Politik.
„Bei aller berechtigten Kritik an der Transparenz der Entscheidungen, der Kommunikation und Geschwindigkeit der STIKO lehnen wir den gestrigen faktischen Eingriff in die wissenschaftliche Unabhängigkeit ab und weisen ihn zurück“, erklärten die beiden Verbände. Die STIKO sei eine „bewährte Institution“ und werde durch dieses Vorgehen geschwächt. „In dieser Phase der Pandemie müssen wir in Deutschland alles tun, um die Impfbereitschaft gerade der Erwachsenen zu erhöhen“, hieß es weiter. Es sei kontraproduktiv, die unabhängigen und wissenschaftlich begründeten Empfehlungen der STIKO in Frage zu stellen.
IWF macht Weg frei für Corona-Hilfen für ärmere Länder
Die seit längerem geplante Aufstockung der Ressourcen des Internationalen Währungsfonds (IWF) soll vom 23. August greifen. Das IWF-Direktorium gab grünes Licht für die Erhöhung der sogenannten Sonderziehungsrechte um 650 Milliarden US-Dollar. „Das wird besonders unseren verwundbarsten Ländern helfen, die mit den Folgen der Covid-19-Krise kämpfen“, sagte IWF-Chefin Kristalina Georgiewa. Bundesfinanzminister Olaf Scholz sprach von einer „richtigen und angemessenen Reaktion auf die Corona-Pandemie“. Insbesondere Schwellen- und Entwicklungsländern werde ein neuer Schub bei der Bekämpfung der wirtschaftlichen Folgen der Pandemie gegeben.
Berlin: Vorbereitungen auf weitere Corona-Proteste
Die Berliner Polizei bereitet sich auf weitere mögliche Versammlungen von Gegnerinnen und Gegnern der Corona-Politik vor. Unter dem Motto „Das Jahr der Freiheit und des Friedens – Das Leben nach der Pandemie“ hatte eine „Querdenken“-Gruppe nach Angaben der Polizei zu einer Demonstration am Mittwoch mit 10.000 Teilnehmenden auf der Straße des 17. Juni aufgerufen. Die Polizei untersagte die Demonstration und kündigte an, das Verbot durchsetzen. Für diese Woche gibt es weitere ähnliche Anmeldungen.
Florida: So viele Corona-Patienten in Kliniken wie noch nie
Im US-Staat Florida werden so viele Corona-Patientinnen und -Patienten in Krankenhäusern behandelt wie noch nie seit Beginn der Pandemie. 11.515 Menschen sind in stationärer Behandlung, 2400 davon werden intensivmedizinisch betreut, wie aus Daten des US-Gesundheitsministeriums hervorgeht. Der republikanische Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, beharrt indes darauf, dass sich viele Menschen in Florida wegen der Hitze und hoher Luftfeuchtigkeit gerade jetzt in Innenräumen treffen und dass die hohen Fallzahlen nur ein saisonaler Ausschlag seien. Verpflichtendes Maskentragen zum Schulbeginn lehnt er ab. Auch in anderen Teilen der USA stiegen die Infektionszahlen zuletzt stark an.
Infektionszahlen in Niederlanden sinken stark
In den Niederlanden ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen in der zweiten Woche in Folge drastisch gesunken. In den vergangenen sieben Tagen wurden rund 21.000 Fälle gemeldet, etwa 44 Prozent weniger als in der Vorwoche, wie das Institut für Gesundheit und Umwelt RIVM mitteilte. Die Zahl der Patientinnen und Patienten in den Krankenhäusern nimmt den Angaben zufolge nur noch leicht zu. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag den Angaben zufolge bei 121. Deutschland hatte die Niederlande zuletzt zum Hochrisikogebiet erklärt, nachdem Anfang Juli die Infektionen explosionsartig angestiegen waren mit Inzidenz-Werten von über 400.
New York verlangt Impfnachweise für Innenräume
Für Aktivitäten in öffentlichen Innenräumen – etwa Restaurants, Fitnessstudios oder Kultureinrichtungen – muss in New York künftig ein Impfnachweis erbracht werden. Das gelte ab Monatsende und auch für Beschäftigte dieser Einrichtungen, teilte Bürgermeister Bill de Blasio mit. Mit der Maßnahme sollen die weitere Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus eingedämmt und zudem weitere Menschen dazu gebracht werden, sich impfen zu lassen.
Corona bleibt für Schifffahrt ein Sicherheitsrisiko
Die Corona-Pandemie erhöht nach Angaben von Versicherern auf absehbare Zeit die Sicherheitsrisiken für die weltweite Schifffahrt. Zwar habe Corona nur begrenzt direkte Schäden in der Schifffahrt verursacht, heißt es im Sicherheits-Bericht der Schiffsversicherung der Allianz (AGCS). Doch ein Risiko für die Schiffe seien verzögerte Wartungen. „Wir sehen einen Anstieg der Kosten für Kasko- und Maschinenschäden aufgrund von Verzögerungen bei der Herstellung und Lieferung von Ersatzteilen“, sagte Justus Heinrich, Leiter der AGCS für Zentral- und Osteuropa.
Kinderschutzbund warnt vor Druck auf Jugendliche
Nach dem Beschluss der Gesundheitsministerkonferenz für mehr Corona-Impfangebote für Jugendliche ab zwölf Jahren hat sich der Deutsche Kinderschutzbund besorgt geäußert. „Die derzeitige Debatte über das Impfen von Kindern und Jugendlichen entgegen der Empfehlung der STIKO verunsichert die Familien“, sagte Verbandspräsident Heinz Hilgers dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. Diese Verunsicherung könne schnell in Misstrauen umschlagen. „Sollten sich Jugendliche impfen wollen und ihre Eltern einverstanden sein, begrüße ich es, wenn sie sich nach ärztlicher Beratung impfen lassen und wenn dafür gut zugängliche Angebote geschaffen werden“, sagte Hilgers. „Die Jugendlichen sollen sich aber nicht dazu unter Druck gesetzt fühlen.“ Der Fokus sollte derzeit stärker auf den impfunwilligen Erwachsenen liegen.
Geringe Übersterblichkeit in Deutschland
Ein deutsch-israelisches Forscherteam hat die Sterbedaten während der Corona-Pandemie von etwa 100 Ländern in vergleichbarer Form aufbereitet. Ein Ergebnis: Die Übersterblichkeit – die Zahl der Toten über die gewöhnlich zu erwartende Sterblichkeit hinaus – lag in Deutschland unter der europäischer Nachbarländer. Mit rund 50 zusätzlichen Toten pro 100.000 Einwohnern habe Deutschland in der Pandemie eine viel geringere Übersterblichkeit erfahren als umliegende europäische Länder.
Ministerium für Corona-Schutz im Herbst und Winter
Aus Sicht des Bundesgesundheitsministeriums sind zur Eindämmung einer neuen großen Infektionswelle in den kommenden Monaten weitere Corona-Vorgaben erforderlich. Mit Blick auf Herbst und Winter brauche es weiterhin Schutzmaßnahmen, „um das Gesundheitswesen vor einer übermäßigen Belastung und die Personengruppen, die noch nicht geimpft werden können, vor einer möglichen folgenreichen Erkrankung zu schützen“, zitiert die Nachrichtenagentur dpa aus einem Bericht des Ministeriums zum weiteren Vorgehen, der den Ländern und dem Bundestag zugesandt wurde. Die Schutzmaßnahmen könnten demnach aufgrund der fortgeschrittenen Impfkampagne moderater ausfallen als im vergangenen Herbst und Winter. „Ein so einschneidender Lockdown wie in der zweiten und dritten Welle wird aller Voraussicht nach nicht notwendig sein“, heißt es im Bericht.
Konkret sei demnach neben einer hohen Impfquote „durchgängig und inzidenzunabhängig“ das weitere Einhalten von Basis-Maßnahmen wie Abstand, Hygiene und Maskentragen nötig – und zwar überall dort, wo in geschlossenen Räumen viele Menschen zusammentreffen, bei denen der Impfstatus nicht bekannt ist, oder unter denen besonders verletzliche Personen sein könnten. Die Notwendigkeit zum verpflichtenden Tragen einer medizinischen Schutzmaske ergebe sich somit „bis ins Frühjahr 2022“ insbesondere im öffentlichen Nah- und Fernverkehr sowie im Einzelhandel: „für alle, auch für Geimpfte und Genesene“.
Schottland will Großteil der Beschränkungen aufheben
Nach England will auch Schottland den Großteil seiner verbleibenden Corona-Beschränkungen am kommenden Montag aufheben. Das gab Regierungschefin Nicola Sturgeon bekannt. So muss etwa in Pubs, Restaurants oder bei Konzerten dann kein verpflichtender Abstand mehr gehalten werden, sodass Kapazitäten wieder voll ausgeschöpft werden können. Vollständig Geimpfte müssen nicht mehr in Quarantäne, wenn sie mit einem Infizierten in Kontakt gekommen sind. Auch Kontaktbeschränkungen wird es keine mehr geben. Schutzmasken in vielen öffentlichen Räumen bleiben indes weiterhin Pflicht. „Freiheit oder Sieg über das Virus auszurufen ist aus meiner Sicht verfrüht“, sagte Sturgeon.
Lindner hält freiwilliges Impfangebot für Kinder für richtig
Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner hat in der Debatte um die Corona-Impfung für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren vor Druck auf Eltern gewarnt. „Entscheiden müssen das die Familien selber“, sagte Lindner dem „Südkurier“. Er halte ein „niedrigschwelliges, schnell zu erreichendes Impfangebot für Kinder und Jugendliche“ für richtig, „es muss sich aber um ein Angebot handeln“, so Lindner. Es dürfe keinen sozialen Druck zur Impfung geben. Eine Impfpflicht für Erwachsene lehnte Lindner ab, „weil sie der Selbstbestimmung widerspricht“. Aber er werbe für das Impfen. Für Geimpfte und Genesene dürfe es keinerlei Freiheitseinschränkungen mehr geben.
Niedersachsen: Salzgitter ist bundesweit höchster Inzidenz
Mit einem Corona-Inzidenzwert von 60,4 ist die niedersächsische Stadt Salzgitter nach Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) bundesweiter Spitzenreiter. Hintergrund ist der Infektionsausbruch an einer Grundschule kurz vor den Sommerferien. Nach der positiven Testung eines Kindes seien nach und nach sechs Klassen unter Quarantäne gestellt worden, teilte die Staddtverwaltung mit. Bei dem Grundschul-Ausbruch wurde ausschließlich die Delta-Variante festgestellt. Sie gilt als deutlich ansteckender. Das Infektionsgeschehen habe sich dann im privaten Bereich weitergetragen, erklärte die Stadt Salzgitter.
Bangladesch: Zehn Millionen Impfungen in einer Woche
Bangladesch will binnen einer Woche mindestens zehn Millionen Menschen gegen das Coronavirus impfen. Wie Minister A.K.M Mozammel Haque erklärte, sollen die Impfungen in 14.000 Impfzentren im ganzen Land erfolgen. Alte Menschen, Arbeiterinnen und Arbeiter und Ladenbesitzerinnen und -besitzer sollen demnach bevorzugt geimpft werden. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums verfügt das Land über ausreichend Impfstoff, um zwölf Millionen Menschen zu impfen. Die Impfdosen hat die Regierung demnach aus China und den USA über die internationale Covax-Initiative erhalten. Ein im Juli verhängter Lockdown, der nun eigentlich enden sollte, wurde nach Angaben der Regierung bis verlängert.
Niedersachsen: Landesweites Impfangebot für Jugendliche
Fortan können Eltern in Niedersachsen ihre Kinder ab zwölf Jahren wohnortunabhängig in 36 der 50 Impfzentren des Bundeslandes gegen das Coronavirus impfen lassen. Das Angebot richte sich besonders an Eltern, die bislang keinen Arzt gefunden haben, der bereit ist, ihre Kinder zu impfen, sagte Gesundheitsministerin Daniela Behrens. „Wir verpflichten keinen, sich impfen zu lassen“, so die SPD-Politikerin. Auch sollen Ärztinnen und Ärzte, die Kinder und Jugendliche nicht impfen wollen, nicht unter Druck gesetzt werden. Die ärztliche Entscheidung werde weiterhin respektiert, sagte Behrens.
Den Angaben nach haben bereits etwa 112.000 Jugendliche und damit 28 Prozent der Zwölf- bis 17-Jährigen in Niedersachsen eine Erstimpfung erhalten. Das sei bundesweiter Spitzenwert. Von ihnen seien 41.000 inzwischen vollständig geimpft.
Sanofi will mRNA-Spezialisten übernehmen
Der französische Pharmakonzern Sanofi will für 3,2 Milliarden US-Dollar das US-Biotech-Unternehmen Translate Bio übernehmen. Sanofi bietet je Aktie 38 US-Dollar in bar, teilte der Konzern mit. Die Vorstände beider Unternehmen hätten dem Deal zugestimmt. Mit Translate Bio könne Sanofi seine Ziele im Bereich mRNA-Technologie und Entwicklung von Impfstoffen als Therapeutika vorantreiben, sagte Konzernchef Paul Hudson.
Hamburg startet „Lange Nacht des Impfens“
Die Hamburger Gesundheitsbehörde plant an diesem Freitag eine „Lange Nacht des Impfens“. Sie richte sich insbesondere an musikbegeisterte junge Leute, kündigte die Behörde an. Dafür werde das Impfzentrum an diesem Tag bis 23 Uhr geöffnet haben.
Hamburg: Schulsenator sieht keinen Grund für Schulschließungen
Durch die Impfungen von Erwachsenen gegen das Coronavirus entfällt nach Auffassung von Hamburgs Schulsenator Ties Rabe das zentrale Argument für etwaige erneute Schulschließungen. Die Begründung für diesen Schritt in früheren Pandemiephasen sei der Schutz von Angehörigen der Schülerinnen und Schüler gewesen, sagte Rabe. Weil sich Erwachsene inzwischen durch eine Impfung selbst schützen könnten, dürften Kindern die enormen negativen Folgen von Schulschließungen nun nicht mehr zugemutet werden. Wenn sich die älteren Risikogruppen selbst schützen könnten, gebe es „keinen Grund mehr“, Schulen erneut zu schließen, so der SPD-Politiker. Bei Kindern bestehe nur ein sehr geringes Risiko für schwere Verläufe. Er sei daher zuversichtlich wie nie zuvor in der Pandemie, dass neue Schulschließungen ausblieben, sagte Rabe.
Ende kostenloser Corona-Tests wohl im Oktober
Das Bundesgesundheitsministerium schlägt ein Ende der kostenlosen Corona-Schnelltests für alle Bürgerinnen und Bürger für Mitte Oktober vor. Da mittlerweile allen ein unmittelbares Impfangebot gemacht werden könne, sei eine dauerhafte Kostenübernahme durch den Steuerzahler nicht angezeigt, heißt es in einem Ministeriumsbericht zum weiteren Vorgehen im Herbst und Winter, der den Ländern und dem Bundestag zugesandt wurde, berichtet die Nachrichtenagentur dpa.
Demnach werde vorgeschlagen, dass der Bund das Angebot kostenloser Bürgertests für alle Mitte Oktober beendet – etwa zum 11. oder zum 18. Oktober. Nur für Personen, die nicht geimpft werden können oder für die keine allgemeine Impfempfehlung vorliege wie Schwangere oder Unter-18-Jährige, solle es weiterhin kostenlose Schnelltests geben. „Die kostenlosen Bürgertests haben einen wichtigen Beitrag geleistet, um die dritte Welle zu brechen und um den Bürgerinnen und Bürgern zusätzliche Sicherheit für ihren Alltag zu geben“, heißt es in dem Bericht.
Iran meldet Höchstwert an Neuinfektionen
Im Iran ist mehr als 39.000 Corona-Neuinfektionen der Höchste Wert seit Beginn der Pandemie registriert worden. Wie die Gesundheitsbehörden mitteilten, wurden in den vergangenen 24 Stunden 39.019 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet. 378 weitere Menschen in Zusammenhang mit einer Virusinfektion gestorben. Land ist das am schlimmsten von der Pandemie betroffene in der Region; nach offiziellen Angaben starben bereits mehr als 91.000 Menschen an den Folgen einer Corona-Infektion. Allerdings räumen selbst die iranischen Gesundheitsbehörden ein, dass die Dunkelziffer vermutlich viel höher liegt.
Nur 616 Verstöße bei Einreisekontrollen erfasst
Die Bundespolizei hat bei den Einreisekontrollen am vergangenen Wochenende nur in sehr geringem Umfang Verstöße festgestellt. Unter insgesamt rund 155.000 kontrollierten Einreisenden seien demnach nur bei 616 Menschen fehlende oder fehlerhafte Impf-, Test- oder Genesenennachweise festgestellt worden, teilte die Bundespolizei mit. In diesen Fällen seien die Gesundheitsämter der Bundesländer informiert worden, die nun Bußgelder prüften. Die Zahl der Beanstandungen entspreche lediglich etwa 0,4 Prozent der Kontrollierten, so die Bundespolizei.
Schließung von Shisha-Bars ab Inzidenzwert 10 unzulässig
Die vom Land Niedersachsen angeordnete Schließung von Diskotheken, Clubs und Shisha-Bars ab einem Corona-Inzidenzwert von mehr als 10 ist rechtswidrig. Das Oberverwaltungsgericht (OVG) Lüneburg setzte den entsprechenden Passus der Corona-Verordnung des Landes außer Kraft und gab damit dem Antrag einer Shisha-Bar-Betreiberin aus Delmenhorst statt. Der Beschluss ist unanfechtbar. Die Antragstellerin hatte argumentiert, die Schließung ihres Betriebs sei unverhältnismäßig. Auch aus Sicht des OVG handelt sich bei der Schließung der genannten Einrichtungen nicht um eine notwendige Schutzmaßnahme im Sinne des Infektionsschutzgesetzes. Unterhalb einer Sieben-Tage-Inzidenz von 35 kämen bei der im Infektionsschutzgesetz vorgesehenen Staffelung lediglich allgemeine Regelungen wie Test- und Maskenpflicht sowie die Kontaktdatenerhebung und Zugangsbeschränkungen in Betracht. Generelle Betriebsschließungenseien damit nicht vereinbar. (Aktenzeichen: 13 MN 352/21)
USA haben mehr als 110 Millionen Impfdosen gespendet
Die USA haben bislang mehr als 110 Millionen Dosen an Corona-Impfstoffen an mehr als 60 Länder gespendet. Das teilte das Weiße Haus mit. Nach Angaben der Vereinten Nationen seien dies mehr Impfstoff-Spenden als von allen anderen Ländern zusammengenommen. Die Mehrheit der Vakzine sei über das Impfprogramm Covax verteilt worden.
Laut einer Aufstellung des Weißen Hauses gingen unter anderem acht Millionen Impfdosen an Indonesien, rund 6,2 Millionen Dosen an die Philippinen, sechs Millionen Dosen an Kolumbien, rund 5,7 Millionen Dosen an Südafrika, 5,5 Millionen Dosen an Pakistan, fünf Millionen Dosen an Vietnam, 4,5 Millionen Dosen an Guatemala, 3,5 Millionen Dosen an Argentinien und je drei Millionen Dosen an Brasilien und El Salvador. Die 110 Millionen Dosen seien nur ein Anfang, hieß es weiter. Ende August solle die Auslieferung der 500 Millionen Impfdosen des Herstellers Pfizer/BioNTech an 100 ärmere Länder beginnen.
Hälfte der EU-Bevölkerung vollständig geimpft
Die Hälfte der Bevölkerung in der EU ist inzwischen vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Knapp 224 Millionen Menschen in den 27 EU-Mitgliedstaaten haben den vollen Impfschutz, wie aus einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP auf Grundlage offizieller Daten hervorgeht. Malta steht dabei mit 74 Prozent demnach an der Spitze, gefolgt von Belgien (59 Prozent) und Spanien (58 Prozent). In Deutschland liegt die Impfquote bei 52 Prozent. Insgesamt haben 13 der 27 EU-Länder inzwischen eine Impfquote von über 50 Prozent erreicht. Am wenigsten Geimpfte weisen Bulgarien (14 Prozent) und Rumänien (25 Prozent) auf. Rund 267 Millionen Menschen und damit fast 60 Prozent der Bevölkerung der EU haben mindestens eine Impfdosis verabreicht bekommen.
Impfportal in Italien gehackt: Spur nach Deutschland
Nach einem Hackerangriff auf das Internet-Portal der italienischen Region Latium, über das auch Impftermine gebucht werden können, führt die Spur nach Deutschland. Das bestätigte die italienische Staatsanwaltschaft der Nachrichtenagentur dpa. Die Zeitung „La Repubblica“ berichtete zuvor unter Berufung auf die Ermittlungen, die Cyberattacke sei von Deutschland ausgegangen. Dass die Kriminellen damit in Deutschland sitzen, muss allerdings nicht unbedingt der Fall sein. Wie die Zeitung weiter schrieb, könnten die Täter so versucht haben, ihren eigentlichen Aufenthaltsort zu verschleiern.
In der Nacht von Samstag auf Sonntag war das Portal der Region nicht mehr erreichbar. Das sorgte zunächst für große Aufregung, denn über die Internetseite können Menschen auch ihre Corona-Impftermine und Reservierungen bei Fachärzten buchen. „Wir wissen nicht, wer die Verantwortlichen und was ihre Ziele sind“, schrieb Regionalpräsident Nicola Zingaretti auf Facebook. Ihm zufolge blockierte der Hackerangriff viele wichtige Daten. Berichten zufolge gibt es eine Zahlungsaufforderung in der Kryptowährung Bitcoin, damit die Hacker die Seite entsperren.
Griechische Synchronschwimmerinnen positiv getestet
Griechenlands Synchronschwimmerinnen sind bei den Olympischen Spielen in Tokio nach positiven Corona-Tests nicht mehr dabei. Wie das Nationale Olympische Komitee Griechenlands mitteilte, sind insgesamt vier Teammitglieder positiv getestet worden. Nach zunächst einem positiven Test folgten drei weitere positive Fälle. Das Trio habe sich in ein Quarantäne-Hotel begeben. Dadurch könne das Team nicht weiter am Synchronschwimmen teilnehmen. Nach Angaben der Olympia-Organisatoren gab es zuletzt 18 neue Coronavirus-Fälle im Zusammenhang mit den Sommerspielen. Insgesamt beträgt die Zahl 294, darunter sind 25 Athletinnen und Athleten.
Erste Corona-Hilfen aus EU-Aufbaufonds
Die EU-Kommission hat mit der Auszahlung von Corona-Hilfen aus dem neuen europäischen Aufbaufonds begonnen. Die ersten Beträge seien an Portugal, Belgien und Luxemburg überwiesen worden, teilte die für den Fonds zuständige Behörde mit. Portugal hat demnach 2,2 Milliarden Euro erhalten, Belgien 770 Millionen Euro und Luxemburg 12,1 Millionen Euro. Die Beträge entsprechen 13 Prozent des Betrages, auf den die Länder voraussichtlich insgesamt Anspruch haben. Das Corona-Wideraufbauprogramm der EU sieht nach angepassten Preisen Hilfen in Höhe von insgesamt 800 Milliarden Euro vor. Das Geld soll helfen, die durch die Pandemie entstandenen wirtschaftlichen Schäden zu bewältigen.
Bundeselternrat: Impfung darf keine Bedingung für Schulbesuch sein
Elternvertreter haben die Verantwortlichen in der Politik davor gewarnt, eine Corona-Impfung zur Voraussetzung für den Schulbesuch zu machen. „Viele Eltern stehen dem Impfangebot sehr skeptisch gegenüber – mindestens solange die Ständige Impfkommission keine Empfehlungen dafür abgibt“, sagte Ines Weber, Vorstandsmitglied des Bundeselternrats, dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“.
Noch fehlten Studien zur Verträglichkeit und den Langzeitwirkungen der Impfungen bei Kindern und Jugendlichen. Trotzdem fühlten sich Eltern unter Druck gesetzt, ihre Kinder ab zwölf Jahren impfen zu lassen, um ihnen den Schulbesuch zu ermöglichen, kritisierte Weber.
Papst-Fonds zahlt Hilfen an 2.500 Bedürftige
Mit Mitteln aus dem Papst-Fonds für Corona-Bedürftige hat das Bistum Rom rund 2.500 Menschen unterstützt. In den vergangenen zwölf Monaten seien für das Projekt „Allianz für Rom“ etwa 920 Anfragen eingegangen, zogen die Organisatoren eine erste Bilanz. Die Mittel sind auf Wunsch des Papstes für jene gedacht, die in der Pandemie keine anderen Corona-Hilfsmaßnahmen erhielten: Tagelöhner, Saisonarbeiter, Haushaltshilfen, Kleinstunternehmer oder Hilfskräfte.
Papst Franziskus hatte den im Juni 2020 begründeten Fonds mit einer Million Euro ausgestattet. Die Region Latium sowie die Stadt Rom hatten den Fonds um je 500.000 Euro erweitert. Zudem waren bei der Caritas Spenden in Höhe von 200.000 Euro für das Projekt eingegangen.
Impfquote für vollständigen Schutz bei 52,6 Prozent
Die Quote der vollständig gegen das Coronavirus geimpften Menschen in Deutschland steigt nur langsam. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) lag sie zuletzt bei 52,6 Prozent der Bevölkerung, nach 52,3 Prozent am Vortag. Insgesamt wurden zuletzt 274.941 Dosen verabreicht.
Die höchsten Quoten der vollständig Geimpften in den Bundesländern gibt es in Bremen (62,1 Prozent) und im Saarland (56,3 Prozent).
Mehr als 3000 Corona-Infektionen in Tokio
In der Olympia-Stadt Tokio steigt die Zahl der Corona-Neuinfektionen weiter an. Die japanische Metropole registrierte heute binnen 24 Stunden 3709 Neuinfektionen. Im Vergleich zum Dienstag der Vorwoche sind das 861 mehr Infektionen. Sieben Menschen starben.
In Tokio und anderen Präfekturen gilt noch bis 31. August ein Notstand, der aber nur lockere Maßnahmen vorsieht. So sollen Restaurants und Bars keinen Alkohol ausschenken und früher schließen. Kritiker halten dies für nicht mehr ausreichend, um einen drohenden Kollaps des Gesundheitssystems zu verhindern.
Studie: Tausende Todesfälle durch AHA-Regeln verhindert
Die sogenannten AHA-Regeln (Abstand, Hygiene, Alltagsmasken) haben in Deutschland laut einer internationalen Studie offenbar Tausende Todesfälle durch andere Atemwegserkrankungen neben Covid-19 verhindert. Die sogenannte Übersterblichkeit liege bei 40.000, „das sind viel weniger als die 90.000 offiziell gemeldeten Toten durch Covid-19“ seit Beginn der Pandemie im Frühjahr 2020, sagte der Wissenschaftler Dmitry Kobak von der Universität Tübingen. Wahrscheinlich seien die Sterbezahlen bei anderen Atemwegserkrankungen während der Wintermonate gesunken.
Bei 50 zusätzlichen Toten pro 100.000 Einwohnern weise Deutschland in der Pandemie zudem eine viel geringere Übersterblichkeit auf als die Nachbarländer Niederlande (110), Belgien (140), Frankreich (110), Schweiz (100), Österreich (110), Tschechien (320) und Polen (310), teilte das Forscherteam der Universität Tübingen und der Hebräischen Universität Jerusalem mit.
Das deutsch-israelische Forscherteam hat nach Angaben der Universität Tübingen die aktuell größte Sammlung weltweiter Sterbedaten aufgebaut und damit die tödlichen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie in vergleichbarer Form aufbereitet, unabhängig von offiziell gemeldeten Corona-Zahlen.
Sächsische Impfkommission verteidigt Impfempfehlung
Der Vorsitzende der Sächsischen Impfkommission (SIKO), Thomas Grünewald, hat die Empfehlung für eine Corona-Schutzimpfung für alle Kinder ab zwölf Jahren verteidigt. „Der individuelle Nutzen für ein Kind ist deutlich größer als der Schaden oder die Probleme, die eine Impfung anrichten kann“, sagte der Experte der Leipziger Volkszeitung.
Grundlage seien neue Daten aus Ländern wie den USA oder Israel, wo seit Langem auch ab zwölf Jahren geimpft wird. „Wir können die Impfung nun guten Gewissens empfehlen“, so Grünewald. Auch die Ständige Impfkommission prüfe die Daten gründlich und werde noch Ergebnisse aus Deutschland und Europa hinzuziehen. „Doch in Sachsen sind wir vielleicht etwas elastischer als auf Bundesebene.“ Die Impfung sollte aber nur erfolgen, „wenn alle – sowohl Impfling als auch Sorgeberechtigte und natürlich der Impfende – zustimmen“, betonte Grünewald.
Schulen bekommen digitale Informationen für Schutzmaßnahmen
Die Schulen bekommen für die Umsetzung von Corona-Schutzmaßnahmen digitale Unterstützung. Schulleitungen und pädagogische Fachkräfte können sich Informationsflyer, Plakate, Broschüren, Grafiken für Aufkleber oder auch Lepporellos und Malblätter bestellen, teilte die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung mit. Das Angebot informiere etwa zu wichtigen Hygienetipps und Verhaltensregeln zur Vorbeugung von Coronavirusinfektionen, außerdem gebe es Informationen zur Corona-Schutzimpfung, zu Tests und zur Bewegungsförderung.
Tourismus in Spanien erholt sich allmählich
Der Tourismus in Spanien zieht allmählich wieder an. Die Zahl der ausländischen Urlauber nahm im Juni auf 2,2 Millionen zu, teilte das nationale Statistikamt INE mit. Das sind rund zehnmal so viel Gäste wie vor Jahresfrist, als der Tourismus wegen der strengen Lockdown-Maßnahmen und der Reisebeschränkungen massiv eingebrochen war. Allerdings lag die Zahl der Touristen im Juni dieses Jahres immer noch um rund 75 Prozent niedriger als im gleichen Monat im Vorkrisenjahr 2019.
Für das Mittelmeerland ist der Tourismus eine Schlüsselbranche. Bei den Deutschen ist Spanien das beliebteste Reiseziel im Ausland.
Mehr als 3800 Neuinfektionen in Israel
In Israel ist die Zahl der registrierten Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gestiegen. Nach Daten des israelischen Gesundheitsministeriums waren am Montag 3818 neue Fälle bestätigt worden. Am Vortag hatte die Zahl bei 2121 gelegen. Der Prozentsatz der am Montag positiv getesteten Menschen wurde mit 3,78 angegeben – zuvor hatte der Anteil bei 2,96 Prozent gelegen. Insgesamt gibt es in Israel derzeit 22.345 Covid-Patienten, 221 von ihnen sind den Angaben zufolge schwer krank.
Fast 5,4 Millionen der rund 9,3 Millionen Israelis sind vollständig geimpft. Vor kurzem hatte das Gesundheitsministerium Zahlen vorgelegt, nach denen die Effektivität der in Israel verwendeten BioNTech/Pfizer-Impfung seit Anfang Juni stark nachgelassen hat. Nach Angaben des Ministeriums verhindert die Impfung eine Corona-Infektion nur noch zu 39 Prozent und schwere Erkrankungen zu 91 Prozent.
Rheinland-pfälzischer Gesundheitsminister verteidigt Impfempfehlung für Jugendliche
Der rheinland-pfälzische Gesundheitsminister Clemens Hoch sieht das Corona-Impfangebot für 12- bis 17-Jährige nicht im Widerspruch zur Haltung der Ständigen Impfkommission (STIKO). „Gestern haben wir uns als Gesundheitsministerinnen und -minister nicht gegen die STIKO-Empfehlung gewandt, sondern wir haben ein zusätzliches Angebot für die Eltern geschaffen“, sagt er dem SWR. „Eltern, die ihre Kinder impfen lassen wollen, können nicht nur zum Hausarzt gehen, wie das bisher in Rheinland-Pfalz möglich war. Sie können zusätzlich auch einen Termin in einem Impfzentrum machen oder einen der 200 Standorte der Impfbusse aufsuchen.“
GEW sieht viele Schulen schlecht vorbereitet in Sachen Corona
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) sieht die deutschen Schulen nach den Sommerferien teilweise unzureichend für das neue Pandemie-Schuljahr gerüstet. „Schon jetzt zeichnet sich ab, dass bei der digitalen Ausstattung flächendeckend noch längst nicht der Stand erreicht worden ist, der für einen modernen Präsenz- und einen guten Fernunterricht notwendig ist“, sagte die GEW-Vorsitzende Maike Finnern Redaktionsnetzwerk Deutschland.
Es gebe viele Schulen, bei denen technische Infrastruktur und pädagogisches Konzept stimmten, andere aber seien „weiterhin abgehängt: stabiles W-Lan, eine ausreichende Zahl Endgeräte oder funktionsfähige Lernplattformen sind hier Mangelware. Diese Kluft muss schnell geschlossen werden.“ Auch bei den Luftfiltern müsse nachgesteuert werden, so die Gewerkschafterin.
Spahn: Kein Druck auf Kinder und Jugendliche
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat die Freiwilligkeit des Corona-Impfangebots für Kinder und Jugendliche hervorgehoben. „Es geht ausdrücklich nicht darum, Druck zu machen“, sagte Spahn im rbb. Wer jedoch geimpft werden wolle, solle die Möglichkeit dazu bekommen.
Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern hatten am Montag ein flächendeckendes Angebot von Corona-Impfungen für Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren beschlossen, obwohl die Ständige Impfkommission (STIKO) beim Robert Koch-Institut bislang keine generelle Empfehlung zu Impfungen in dieser Altersgruppe abgegeben hat.
Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt leicht auf 17,9
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist erneut leicht gestiegen und liegt nun bei 17,9 (Vortag: 17,8). Wie das Robert-Koch-Institut unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden binnen 24 Stunden 1766 Neuinfektionen sowie 19 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 registriert.
Vor einer Woche lag die Inzidenz noch bei 14,5. Sie gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche an.
Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Ansteckungen in Deutschland seit Beginn der Pandemie liegt laut RKI bei 3.773.875. Insgesamt wurden bislang 91.679 Corona-Tote gemeldet. Die Zahl der von einer Corona-Infektion Genesenen gibt das RKI mit rund 3.658.300 an.
Wuhan will alle Einwohner auf Corona testen
Rund ein Jahr nach dem Auftreten der letzten Corona-Infektionen in der chinesischen Stadt Wuhan haben die Behörden Massentests für alle Einwohner angekündigt. Wie der Behördenvertreter Li Tao mitteilte, sollen nach sieben gemeldeten Corona-Fällen in Wuhan alle elf Millionen Bewohner der Stadt „rasch“ auf das Virus getestet werden. Die jüngsten Infektionen seien bei Wanderarbeitern festgestellt worden.
Die chinesische Regierung verfolgt eine sogenannte Null-Covid-Strategie: Im Kampf gegen den größten Corona-Ausbruch seit Monaten wurden mehrere Städte unter einen strikten Lockdown gestellt, Reisebeschränkungen für das Inland verhängt und zahlreiche Menschen auf das Virus getestet.
WHO drängt zu Beschleunigung der Impfkampagne in Tunesien
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat auf eine Beschleunigung der Corona-Impfkampagne in Tunesien gedrängt. „Wir haben das Gefühl, dass der Höhepunkt“ der jüngsten Welle „überschritten sein könnte“, sagte der WHO-Vertreter für Tunesien, Yves Souteyrand, vor Journalisten. Die Herausforderung bestehe nun darin, „die Impfkampagne zu beschleunigen“. Das Land habe „in zehn Tagen etwa sieben Millionen Impfdosen erhalten und wird vielleicht bald zwei oder drei Millionen weitere erhalten“, sagte Souteyrand. Die WHO habe für Tunesien zudem 400 Sauerstoffkonzentratoren und vier Sauerstoffgeneratoren bereitgestellt.
Hausärzteverband spricht von „Wahlkampfgetöse“ beim Kinderimpfen
Der Deutsche Hausärzteverband äußert scharfe Kritik an der Entscheidung der Gesundheitsminister von Bund und Ländern, das Angebot von Corona-Impfungen für Kinder und Jugendliche auszuweiten. Der Bundesvorsitzende des Verbandes, Ulrich Weigeldt, sprach von einer Missachtung der Kompetenz der Ständigen Impfkommission (STIKO), die bislang keine allgemeine Impfempfehlung für Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren abgegeben hat. Die Entscheidung der Politik könne zu Verunsicherung führen. „Das Ganze klingt ein wenig nach Wahlkampfgetöse“, sagte Weigeldt dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“. „Das Risiko liegt mehr bei den nicht impfwilligen Erwachsenen als bei den Kindern und Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren“, sagte der Hausärztevertreter.
Japan beschränkt Krankenhausaufnahme auf schwere Fälle
In Japan werden nach Angaben der Regierung wegen einer drohenden Überlastung des Gesundheitssystems nur noch schwer an Covid-19-Erkrankte und Risikopatienten in Krankenhäusern aufgenommen. „Wir werden die notwendigen Betten für schwerkranke und gefährdete Patienten bereitstellen“, sagte Premierminister Yoshihide Suga. Patienten mit milden Verläufen werden gebeten, zu Hause zu bleiben. Sollte sich ihr Zustand verschlechtern, können sie eingeliefert werden.
Das Land verzeichnet landesweit täglich mehr als 10.000 Neuinfektionen. In Tokio wurde am Samstag mit 4058 Fällen zum ersten Mal die Marke von 4000 durchbrochen. Fast 70 Prozent der Intensiv-Betten für Covid-19-Patienten waren am Sonntag laut offiziellen Daten belegt.
Kinderärzte drängen STIKO zu Neubewertung von Kinder-Impfempfehlung
Der Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte, Thomas Fischbach, hat die Ständige Impfkommission (STIKO) zu einer Neubewertung ihrer Position aufgerufen. „Bereits heute dürfen Ärztinnen und Ärzte entsprechend der aktuell gültigen Stiko-Empfehlung nach intensiver Aufklärung Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren impfen“, sagte er der „Rheinischen Post“. „Das Risiko von Nebenwirkungen durch die Impfung ist extrem gering, das zeigen alle Daten aus anderen Ländern.“ Daher wünsche er sich „eine zeitnahe Neubewertung durch die Stiko“.
Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hatte im Mai den Covid-19-Impfstoff von BioNTech/Pfizer für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren zugelassen, zuletzt folgte auch die Freigabe für Moderna. Für Deutschland empfiehlt die STIKO die Impfung trotz heftigen politischen Drucks bisher jedoch nur vor allem Kindern und Jugendlichen mit bestimmten Vorerkrankungen wie Diabetes oder Adipositas, die ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf haben.
Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern hatten gestern eine Ausweitung der Impfmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche beschlossen. Alle Länder wollen Impfungen für 12- bis 17-Jährige nun auch in regionalen Impfzentren anbieten
Kommunen stellen sich auf dritte Dosis für breite Bevölkerung ein
„Der Deutsche Städte- und Gemeindebund geht davon aus, dass spätestens im Herbst Auffrischungsimpfungen notwendig sein werden“, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Das gelte vorrangig für immungeschwächte und ältere Personen, da festgestellt wurde, dass die Zahl der Antikörper bei diesen Personen schnell abnimmt. „Mittelfristig wird auch für die breite Bevölkerung eine Auffrischungsimpfung notwendig sein.“
Lockdown in Australien: Airline Qantas stellt 2500 Mitarbeiter frei
Wegen der anhaltenden Corona-Lockdowns in Teilen Australiens und der inneraustralischen Grenzschließungen stellt die nationale Fluggesellschaft Qantas 2500 Mitarbeiter vorübergehend frei. Die Maßnahme betreffe sowohl Piloten und Flugbegleiter als auch Bodenpersonal von Qantas und der Tochtergesellschaft Jetstar, teilte das Unternehmen mit.
Die Mitarbeiter würden noch zwei Wochen bezahlt, bis die Beurlaubung Mitte August in Kraft trete. Die Maßnahme solle zunächst für zwei Monate gelten. Stellenstreichungen seien aber nicht geplant. „Das ist natürlich das Letzte, was wir tun wollten, aber wir stehen jetzt vor einer längeren Zeit mit reduziertem Flugbetrieb – und das bedeutet, dass viele unserer Leute keine Arbeit haben“, sagte Qantas-Geschäftsführer Alan Joyce. Beide Airlines könnten derzeit nur noch 40 Prozent ihrer üblichen Inlandsflüge anbieten.
Organisatoren melden 18 neue Corona-Fälle im Olympia-Umfeld
Die Organisatoren der Olympischen Spiele in Tokio haben 18 neue Corona-Infektionen im Umfeld der Spiele vermeldet. Auch ein Athlet ist betroffen, wie aus der Mitteilung hervorgeht. Namen werden von den Organisatoren grundsätzlich nicht genannt. Zwölf der neu Infizierten haben ihren Wohnsitz in Japan, sechs außerhalb des Gastgeber-Landes. Die Zahl der positiven Tests rund um die Wettkämpfe stieg damit insgesamt auf 294, darunter 25 Athletinnen und Athleten. Der Höchstwert der täglichen Corona-Fälle rund um die Spiele war am vergangenen Freitag mit 27 Infektionen erreicht worden.
Gemeinde in Kolumbien verhängt Ausgangssperre für Ungeimpfte
Die Behörden der kolumbianischen Gemeinde Sucre haben eine achttägige Ausgangssperre für Ungeimpfte verhängt. „Alle müssen geimpft werden, sonst können sie sich in der Gemeinde Sucre nicht frei bewegen“, sagte Bürgermeisterin Elvira Julia Mercado dem Radiosender Blu. Wer sich nicht an die Regelung halte, dem drohe eine Geldbuße oder sogar eine Haftstrafe. Die Maßnahme sieht vor, dass Menschen, die nicht gegen das Coronavirus geimpft sind, ihr Haus nur in Ausnahmefällen verlassen dürfen – etwa, um einen Arzt aufzusuchen oder sich impfen zu lassen. Die Einschränkungen sollen zunächst acht Tage lang dauern und dann mit Blick auf das Infektionsgeschehen überprüft werden.