++ Russland meldet Höchstwert an Todesfällen ++

++ Russland meldet Höchstwert an Todesfällen ++

12. August 2021 Aus Von mvp-web

In Tokio spitzt sich die Corona-Lage vor dem Start der Paralympics weiter zu. Die Ethikratsvorsitzende Buyx rät dem Bund, ungeimpfte Getestete, Geimpfte und Genesene möglichst gleich zu behandeln. Alle Entwicklungen im Liveblog.


  • Russland meldet Höchstwert an Todesfällen
  • RKI meldet 5638 Neuinfektionen – Inzidenz bei 27,6
  • Intensivmediziner fordern Umfrage zum Stand des Impfens
  • Neuseeland will seine Grenzen Anfang 2022 wieder öffnen
  • Sozialverband fordert Testpflicht für alle in Pflegeheimen

19:44 Uhr

USA: Drittimpfung für immungeschwächte Menschen

Menschen mit geschwächtem Immunsystem sollen in den USA schon bald eine Auffrischungsimpfung gegen das Coronavirus bekommen können. Es gehe dabei um einen sehr kleinen Teil der Bevölkerung, erklärte die Chefin der Gesundheitsbehörde CDC, Rochelle Walensky. Studien zeigten, dass die zweite Impfdosis bei immungeschwächten Menschen oft noch keine ausreichende Immunreaktion auslöse. Eine dritte Dosis könnte den Schutz für diese besonders gefährdete Bevölkerungsgruppe erhöhen, betonte Walensky.

Die Lebens- und Arzneimittelbehörde FDA werde die Zulassung für die Impfstoffe von Moderna und Pfizer/BioNTech wohl in Kürze erweitern, um die dritte Impfung zu erlauben, sagte Walensky. Dabei gehe es etwa um bestimmte Krebspatienten, Menschen mit transplantierten Organen, HIV-positive Personen oder Menschen mit anderen Immunschwächekrankheiten. Es gehe insgesamt schätzungsweise um weniger als drei Prozent der Bevölkerung, erklärte Walensky.

Für die Mehrheit der Bevölkerung, darunter auch ältere Menschen, lehnen die US-Behörden eine Auffrischungsimpfung bislang noch mit Blick auf die unzureichende Datenlage ab. Die Regierung trifft aber bereits Vorbereitungen für eine Auffrischungsimpfung, falls dies nötig werden sollte.

19:13 Uhr

RKI: Zahl der PCR-Tests auf tiefstem Stand

Laut dem neuen Covid-19-Wochenbericht des Robert Koch-Instituts wurde für vergangene Woche ein Tiefststand an erfassten PCR-Tests für dieses Jahr verzeichnet. Demnach meldeten die Labore nur 588.404 PCR-Tests. In Arztpraxen sei die Testzahl in den vergangenen Wochen stark gesunken. Seit dem Frühjahr liegen die Werte pro Woche unter einer Million.

Während die Zahl der erfassten Labortests auf das Coronavirus in Deutschland ist rückläufig ist, steigt jedoch der Anteil positiver Befunde. Vergangene Woche fielen knapp vier von 100 Tests positiv aus, so viele wie seit längerer Zeit nicht. Um eine stärkere Virusausbreitung einzudämmen, sei ein solcher PCR-Test auch bei Kindern und Geimpften mit leichten Symptomen wichtig, twitterte das Robert Koch-Institut (RKI).

18:10 Uhr

Gefährdet die Pandemie die Lieferketten?

Wegen eines Corona-Falls haben Chinas Behörden den Betrieb im zweitgrößten Containerhafen des Landes teilweise gestoppt. Deutsche Reeder befürchten massive Auswirkungen auf globale Lieferketten.

17:01 Uhr

Mitsotakis schließt weiteren Lockdown aus

Der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis hat klargestellt, dass es keinen neuen Corona-Lockdown in dem Land geben wird. “Die Geimpften werden nicht für wenige Ungeimpfte bezahlen”, sagte Mitsotakis bei einer Pressekonferenz in Athen. Er antwortete auf die Frage, was geschehen werde, wenn die Infektionszahlen im Herbst weiter steigen: “Die Wirtschaft wird arbeiten, die Gesellschaft wird offen bleiben.” Die Antwort auf die Delta-Variante sei nicht der Lockdown, sondern die Impfung als grundsätzliche Schutzmaßnahme sowie der gesunde Menschenverstand.

Natürlich mache er sich Sorgen wegen der sinkenden Nachfrage nach Impfungen, sagte Mitsotakis. Er führte das auf die Sommerferien zurück – in Griechenland liegt das öffentliche Leben den August über gewöhnlich wegen der hohen Temperaturen lahm. Er sei aber sicher, dass die Impfraten im Land nach den Ferien wieder ansteigen werden. “Das ist eine gemeinsame Anstrengung, von der ich hoffe, dass wir sie alle gemeinsam angehen.”

Die griechische Regierung hatte als eine der ersten in der EU eine teilweise Impfpflicht verhängt. Sie gilt unter anderem für Beschäftigte im Gesundheitssektor und für das Militär. Athen verfügte außerdem, dass nur noch Geimpfte und Genesene Zutritt zu geschlossenen Räumen der Gastronomie und Unterhaltung, wie etwa Kinos und Theater, haben.

16:22 Uhr

Münchner soll Hunderte gefälschte Impfpässe verkauft haben

Ein 39-Jähriger soll Hunderte gefälschte Impfpässe und Impfnachweise über das Internet verkauft haben. Entsprechende Beweise seien in der Wohnung des Mannes in München gefunden worden, teilte die Polizei mit. Die Beamten stellten demnach mehrere hundert Blankoimpfpässe und bereits für den Versand vorbereitete beschriftete Briefkuverts mit Impfpässen sowie Datenträger sicher. Laut den Ermittlungen soll die 40 Jahre alte Lebensgefährtin des Mannes an den Taten beteiligt gewesen sein.

Die beiden blieben zunächst auf freiem Fuß. Die Ermittlungen seien noch nicht abgeschlossen, hieß es. Wie viel das Paar mit den gefälschten Dokumenten verdiente, habe noch nicht festgestellt werden können. Der Verkauf sei aber wohl über einen Messenger-Dienst erfolgt. Ob die Besteller der falschen Impfausweise nun ebenfalls mit rechtlichen Konsequenzen rechnen müssen, war zunächst unklar. Ein Polizeisprecher sagte, dies sei letztlich Sache der örtlichen Staatsanwaltschaften nach Abschluss der Ermittlungen. Zunächst müssten sehr viele Adressen ausgewertet werden.

15:50 Uhr

RKI plant Umfragen zu Impfungen

Für ein genaueres Bild zum Corona-Impffortschritt in Deutschland plant das Robert Koch-Institut (RKI) im frühen Herbst etwa 3000 Menschen zu Impfbereitschaft und Akzeptanz zu befragen:

Verlässlichere Daten RKI plant weitere Impf-Umfragen

Ist es Impfmüdigkeit oder sind doch schon mehr Menschen in Deutschland gegen das Coronavirus geimpft, als offiziell erfasst wurden? Um verlässlichere Daten zu haben, plant das RKI weitere Umfragen. Intensivmediziner hatten dies gefordert.

Um den Fortgang der Impfkampagne in Deutschland besser künftig beurteilen zu können, plant das Robert Koch-Institut RKI weitere Umfragen. Unter anderem sollen im frühen Herbst etwa 3000 Menschen zu Impfbereitschaft und Akzeptanz befragt werden, teilte das Institut mit.

Des Weiteren sei derzeit eine ergänzende mehrsprachige Befragung in Vorbereitung, die die häufigsten Fremdsprachen abdecken soll. Damit sollen auch Bürgerinnen und Bürger erreicht werden, die an einer deutschsprachigen Befragung aufgrund ihrer Sprachkenntnisse nicht teilnehmen können.

Umfrage-Ergebnisse versus Meldesystem

Die Ergebnisse der vorerst letzten vergleichbaren Umfrage mit rund 1000 Teilnehmern, deren Resultate am Dienstag vorgestellt wurden, hatten darauf hingewiesen, dass womöglich schon mehr Menschen eine erste Impfung erhalten haben als im offiziellen Meldesystem, dem Digitalen Impfquotenmonitoring (DIM), verzeichnet sind.

Intensivmediziner hatten deshalb eine unabhängige, repräsentative Bevölkerungsumfrage zum Stand des Impfens in Deutschland gefordert: “Das Impfen ist der entscheidende Erfolgsfaktor der Pandemie”, sagte Gernot Marx, Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), den Zeitungen der Funke Mediengruppe. “Verlässliche Zahlen sind die Basis für die Akzeptanz der Corona-Maßnahmen”, so Marx weiter.

Probleme bei der Datenerfassung Mediziner fordern verlässliche Impfzahlen

Laut RKI könnten mehr Menschen mindestens einmal geimpft sein als offiziell erfasst.

Das DIM speist sich aus Meldungen von Impfzentren, Krankenhäusern, mobilen Impfteams und mittlerweile auch Betriebsmedizinern. Laut RKI fließen zudem Daten der niedergelassenen Ärzte und Privatärzte ein. Zusammen sind sie Grundlage für das sogenannte Impfdashboard, in dem werktäglich aktualisiert die Impfquoten abrufbar sind. Daneben gibt es noch eine weitere RKI-Erhebung namens Covimo, für die Impfquoten anhand von Befragungen hochgerechnet werden.

In der jüngsten Covimo-Erhebung fiel die Quote der mindestens einmal Geimpften höher aus, besonders in der Altersgruppe der 18- bis 59-Jährigen: Während in der Befragung 79 Prozent angaben, geimpft zu sein, waren es laut Meldesystem 59 Prozent.

Als Erklärung führten die Experten mehrere mögliche Gründe an. Unter anderem wird ein Teil der Impfungen mit Johnson & Johnson, bei denen nur eine Dosis für den vollen Schutz vorgesehen ist, nur als Zweitimpfung erfasst. Außerdem meldeten bisher nur etwa die Hälfte der beim Meldesystem registrierten Betriebsärzte Impfungen über die Webanwendung.

5638 Neuinfektionen, Inzidenz bei 27,6

Trotz der Impfkampagne steigen die Infektionszahlen in Deutschland wieder an. Laut RKI-Angaben vom Morgen lag die Sieben-Tage-Inzidenz bei 27,6 – am Vortag hatte der Wert 25,1 betragen, vor einer Woche lag er bei 19,4. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 5638 Corona-Neuinfektionen. Vor einer Woche hatte der Wert für Deutschland bei 3539 Ansteckungen gelegen.

Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 17 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 26 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.805.063 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.673.700 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 91.834.

15:32 Uhr

Russland meldet Höchstwert an Todesfällen

In Russland hat es mit täglich mehr als 800 Corona-Todesfällen einen Höchststand seit Beginn der Pandemie gegeben. 808 Menschen seien innerhalb eines Tages im Zusammenhang mit dem Virus gestorben, teilten die Behörden mit. Seit Wochen melden sie an vielen Tagen hohe Todeszahlen – trotz gesunkener Zahl an Neuinfektionen. Heute wurden landesweit fast 22.000 neue Fälle gemeldet. Im Juli waren es zeitweise fast 7000 Neuinfektionen mehr.

In Russland mit seinen rund 146 Millionen Einwohnern breitet sich vor allem die Delta-Variante rasch aus, die als besonders ansteckend gilt. Jüngsten offiziellen Angaben zufolge haben sich bislang knapp 27 Prozent der Russen mindestens eine Impfspritze verabreichen lassen. Russland verfügt über mehrere Vakzine. Sputnik V ist bereits seit einem Jahr auf dem russischen Markt. Dennoch herrscht in dem Land eine weit verbreitete Impfskepsis.

In Russland sind laut offizieller Corona-Statistik bislang mehr als 168 000 Menschen an Covid-19 gestorben. Es wird von einer hohen Dunkelziffer ausgegangen. Nach jüngsten Zahlen des Statistikamtes Rosstat starben zwischen Januar und Juni knapp 422.000 Menschen mehr als zur Welt kamen. Der Bevölkerungsschwund war damit fast 60 Prozent höher als im ersten Halbjahr 2020.

14:17 Uhr

Israel: 23 Reisende mit gefälschten Corona-Tests in Flugzeug

Israelische Behörden haben nach offiziellen Angaben 23 Reisende wegen gefälschter Corona-Tests aus einem Flugzeug nach New York geholt. Es habe einen “Verdacht” seitens der Fluggesellschaft United Airlines gegeben, teilte das Gesundheitsministerium auf Twitter mit. Eine Überprüfung durch Vertreter des Ministeriums am Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv habe ergeben, die Tests seien gefälscht. Die 23 Personen seien aus dem Flugzeug geholt und von der Polizei befragt worden. Sie hätten eine Geldstrafe erhalten, und ihre Daten seien an US-Behörden übergeben worden, schrieb das Ministerium. Weitere mögliche Strafen würden überprüft.

Laut der Nachrichtenseite Globes musste jeder Reisende umgerechnet rund 1320 Euro Strafe zahlen. Außerdem bestehe die Möglichkeit, ihnen die Wiedereinreise nach Israel für fünf bis zehn Jahre zu verbieten. Laut Ministerium wurden in der vergangenen Woche pro Tag 15 Personen mit gefälschten Corona-Tests entdeckt. Die Einreise nach Israel für Individualtouristen ist seit Beginn der Pandemie verboten. Israel lässt vereinzelt geimpfte Gruppen ins Land. Außerdem gibt es Sondergenehmigungen unter anderem für Personen mit Familie in Israel.

14:11 Uhr

Zweitimpfungen kommen voran

Die Corona-Impfungen in Deutschland kommen weiter vor allem mit Zweitimpfungen voran. Am Mittwoch wurden 511.000 Dosen gespritzt, davon führten 414.000 zu einer vollständigen Impfung. Insgesamt sind nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums nun knapp 46,7 Millionen Menschen oder 56,1 Prozent der Bevölkerung voll geimpft. Mindestens eine erste Impfung bekommen haben demnach nun 52,2 Millionen Menschen oder 62,8 Prozent aller Einwohner.

Minister Jens Spahn (CDU) warb auf Twitter erneut für Impfungen: “Das Impfen bringt uns allen die Freiheit zurück.” Unter den 16 Bundesländern hat nur Sachsen die Marke von 50 Prozent vollständig geimpfter Einwohner noch nicht erreicht – die dafür nötige Spritze haben dort bisher 49,3 Prozent bekommen. Spitzenreiter Bremen steuert mit nun 65,5 Prozent vollständig geimpften Einwohnern bereits auf die Zwei-Drittel-Marke zu.

12:06 Uhr

TUI: Kaum Covid-Fälle während des Urlaubs

Trotz steigender Corona-Infektionszahlen in den Urlaubsländern in Südeuropa sind beim Reisekonzern TUI keine höheren Fallzahlen registriert worden. Die Infektionsraten der Kunden seien weiterhin niedrig, erklärte TUI-Chef Fritz Joussen. Die Inzidenz liege weit unter eins, ergänzte einer Unternehmenssprecher.

Laut dem Reiseveranstalter TUI sind die registrierten Corona-Infektionen bei den Reisenden bislang gering. Bild: EPA

TUI zählt dabei die positiven Covid-Fälle während des Urlaubs, weil dann Leistungen der garantierten Pandemie-Versicherung bei Reiseabbruch greifen. Steigende Inzidenzen durch Reisen gingen vor allem auf feierfreudige junge Individualreisende zurück und auf private Familienbesucher, aber kaum auf Pauschalurlauber.

12:03 Uhr

Russland: Höchstwert bei Todesfällen

In Russland sind nach Angaben der Behörden 808 Menschen mit oder an dem Coronavirus gestorben – so viele wie nie zuvor an einem Tag seit Beginn der Pandemie. Zudem wurden 21.932 Menschen positiv auf das Virus getestet. Die Zahl der täglich nachgewiesenen Neuinfektionen ist seit dem Höchststand im Juli, für den die ansteckendere Delta-Variante und eine geringe Impfquote verantwortlich gemacht werden, langsam zurückgegangen.

11:35 Uhr

3G-Regel in Baden-Württemberg schon ab Montag

Baden-Württemberg will die Beschlüsse der Bund-Länder Konferenz zum 23. August bereits ab kommender Woche in einer neuen Corona-Verordnung umsetzen – und damit um eine Woche vorziehen. Ab Montag, 16. August, soll in Innenräumen und bei Veranstaltungen dann die 3G-Regel gelten. Heißt: Ins Restaurant, zum Friseur oder zum Konzert darf nur noch, wer geimpft, genesen oder getestet ist. Diese Regel soll nach Angaben des Gesundheitsministeriums auch unabhängig von der jeweiligen Inzidenz im Landkreis gelten. Die Landesregierung arbeite derzeit noch an der Verordnung, hieß es.

11:02 Uhr

41 Prozent rechnen mit neuem Lockdown im Herbst für alle

41 Prozent der Bundesbürger erwarten einer Umfrage zufolge, dass es wegen der Corona-Pandemie im Herbst einen neuen Lockdown mit Kontakt- und Zugangsbeschränkungen für alle geben wird. 50 Prozent gehen hingegen nicht davon aus, wie aus einem neuen Trendbarometer im Auftrag von RTL und ntv hervorgeht. Dafür befragte das Meinungsforschungsinstitut Forsa am Vortag 1002 Menschen. Drei von vier Befragten (76 Prozent) finden es demnach richtig, dass Menschen, die sich nicht impfen lassen wollen, ab dem 11. Oktober selbst für Corona-Tests zahlen müssen. Nicht richtig findet das jeder Fünfte (21 Prozent). Insbesondere AfD-Anhänger (55 Prozent) sowie Ungeimpfte (82 Prozent) lehnen diese Pläne ab.

11:00 Uhr

Helfer werfen Impf-Initative “massive Fehlkalkulation” vor

Die internationale Impf-Initiative Covax hat offenbar die Kosten für die Bereitstellung von Impfstoffen für den Südsudan unterschätzt. Das geht aus einer Studie der Hilfsorganisation Care hervor, wie diese mitteilte. Die Impfkosten lägen sechs Mal höher als budgetiert. Care forderte globale Investitionen, um eine rasche Impfstoff-Lieferung für die am stärksten gefährdeten Bevölkerungsgruppen zu gewährleisten.

Es sei inakzeptabel, dass dringend benötigte Impfstoffe nicht bei den Menschen im Südsudan ankämen, sagte der Nahrungs- und Gesundheitskoordinator bei Care im Südsudan, Emmanuel Ojwang. “Und das nur, weil die Kosten für Logistik, Gesundheitspersonal, Trainings und Mobilisierung nicht ausreichend finanziert sind. Damit wird es schwierig, eine effiziente Impfkampagne durchzuführen.” Länder wie der Südsudan, der ohnehin von einem fragilen Gesundheitssystem und einer starken Impfskepsis geprägt sei, müssten in diesem Bereich besonders unterstützt werden.

10:29 Uhr

England hebt Quarantänepflicht für geimpfte Kontaktpersonen auf

Angesichts stagnierender Corona-Infektionszahlen will die britische Regierung von kommender Woche an die Pflicht zur Selbstisolation für Geimpfte bei Kontakt mit Infizierten aufheben. Wie das Gesundheitsministerium in London mitteilte, werden zweifach geimpfte Erwachsene und Minderjährige künftig lediglich dazu aufgefordert, einen Corona-Test zu machen, sollten sie als Kontaktpersonen identifiziert werden.

Bislang mussten sie eine zehntägige Quarantäne einhalten, was teilweise zu Personalengpässen in einigen Branchen geführt hatte. Die Regierung in London sieht sich in ihrer Öffnungsstrategie bestätigt und will den Kurs konsequenter Lockerungen nun fortsetzen. Am 19. Juli waren im größten britischen Landesteil England fast alle Corona-Regeln aufgehoben worden. Der von Experten erwartete Anstieg der täglichen Neuinfektionen auf bis zu 100.000 oder sogar mehr blieb aber bislang aus. Die Regierung führt das auf die erfolgreiche Impfkampagne zurück. Mehr als 75 Prozent der Erwachsenen im Vereinigten Königreich haben bereits zwei Impfdosen erhalten.

10:26 Uhr

Impfskandal: Spritzen enthielten womöglich doch Vakzin

Im Impfskandal um eine examinierte Krankenschwester im Kreis Friesland hat der Rechtsanwalt der Angeschuldigten den bisherigen Äußerungen von Polizei und Landkreis widersprochen: “Unzutreffend ist, dass durch das Verhalten unserer Mandantin jemals Impfdosen verabreicht wurden, die lediglich aus Kochsalzlösung bestanden”, sagte der Wilhelmshavener Anwalt Christoph Klatt dem Evangelischen Pressedienst auf Nachfrage. Stattdessen habe sie versucht, den Impfstoff-Verlust durch eine versehentlich zerbrochene Ampulle auszugleichen, indem sie die Spritzen mit Resten aus mehreren anderen Ampullen aufgezogen habe. Zuerst hatte die “Ostfriesen-Zeitung” darüber berichtet.

Der Frau wird vorgeworfen, im April in mindestens sechs Fällen im Impfzentrum Schortens-Roffhausen den Impfstoff gegen eine Kochsalzlösung ausgetauscht zu haben. Als Grund habe sie laut den Ermittlern angegeben, dass ihr eine Ampulle mit dem Vakzin zerbrochen sei. Aus Furcht vor einer Entlassung habe sie dann die Spritzen lediglich mit Kochsalz aufgefüllt.

Am Dienstag teilte der Landkreis dann mit, dass die Ermittler nicht ausschließen könnten, dass die Frau bereits zuvor mehrfach ausschließlich Kochsalz verwendet habe. Darum müssten nun mehr als 8500 Menschen nachgeimpft werden. Dem widersprach der Anwalt vehement: Es habe sich um “einen einmaligen Vorfall” gehandelt. “Unsere Mandantin handelte weder aus einer politischen Motivation heraus, noch hat sie Impfwilligen lediglich Kochsalzlösung verabreicht.”

Außerdem habe sie der Polizei bei den ersten Befragungen mitgeteilt, dass sie versucht habe, den verschütteten Impfstoff mit Resten aus anderen Ampullen auszugleichen. Dies sei jedoch von den Behörden bisher nie erwähnt worden. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Oldenburg bestätigte, “dass das in der ersten Vernehmung tatsächlich angeklungen ist”.

10:17 Uhr

Corona-Lage in Paralympics-Stadt Tokio spitzt sich zu

Die Corona-Situation in der Paralympics-Stadt Tokio wird immer ernster. Ein Expertenteam der Regierung verglich die Infektionslage in der Hauptstadt mit der einer Katastrophe, die “außer Kontrolle” sei, wie japanische Medien berichteten. Die Fachleute warnten davor, dass die medizinische Versorgung einschließlich normaler Patienten zu kollabieren drohe. Heute registrierte Tokio, das sich vorerst noch bis zum 31. August im Notstand befindet, 4989 Neuinfektionen. Das ist der bisher zweithöchste Stand an Neuinfektionen. Die Zahl der Patienten mit schweren Symptomen stieg dabei auf den Höchstwert von 218 Fällen. Nach den am Sonntag zu Ende gegangenen Sommerspielen will Tokio am 24. August die Paralympics eröffnen, die bis zum 5. September dauern sollen.

09:28 Uhr

Nach Hassbotschaften an Arzt: Polizei ermittelt in mehr als 40 Fällen

Wegen Hassbotschaften gegen einen Hausarzt im Kreis Osnabrück, der keine Corona-Impfgegner mehr in seiner Praxis behandeln will, ermittelt die Polizei bislang in mehr als 40 Fällen. Bei dem überwiegenden Teil gehe es um Beleidigungen, in weiteren Einzelfällen auch um Bedrohung und Volksverhetzung, sagte eine Polizeisprecherin. Einige Tatverdächtige konnten demnach auch bereits ermittelt werden, wohl da sie etwa Hassmails mit vollständigen Namen unterzeichneten. Noch sei dies aber nur ein Zwischenstand. Die Ermittlungen liefen weiter, betonte die Sprecherin.

Zunächst hatte der NDR berichtet. Nachdem der Mediziner einer nicht impfwilligen Patientin nahegelegt hatte, sich einen anderen Hausarzt zu suchen, bekommt der Arzt Gewaltdrohungen. Er steht unter Polizeischutz. Der Arzt hatte der Nachrichtenagentur dpa vergangene Woche gesagt, er bekomme mehrere Nachrichten per Telefon und E-Mail im Stundentakt. Demnach handele es sich dabei um verstörende Gewaltfantasien, die sich gegen ihn und sein Team richteten.

09:26 Uhr

Wanderwitz: Klarer Zusammenhang zwischen niedriger Impfquote und AfD

Der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Marco Wanderwitz, sieht einen eindeutigen Zusammenhang zwischen niedriger Impfquote und AfD-Zuspruch in Ostdeutschland. “Es gibt zwischen der Zustimmung für die AfD und Impfablehnung einen klaren Zusammenhang”, sagte Wanderwitz den Zeitungen der “Funke Mediengruppe”. Der lasse sich “nicht wegdiskutieren”.

Die Partei setze voll auf das Thema Impfen und Pandemie. “Die allermeisten AfD-Funktionäre gehen aggressiv gegen das Impfen sowie gegen sämtliche Corona-Maßnahmen vor – ähnlich wie der frühere US-Präsident Donald Trump”, sagte Wanderwitz. Das bedeute in der Folge, dass sich der durchschnittliche AfD-Wähler nicht impfen lasse. Da es in Ostdeutschland im Vergleich einen deutlich höheren Anteil von AfD-Wählerinnen und -Wählern gebe, werde auch klar, wie es dort zu dem geringeren Impfanteil komme.

Wanderwitz sagte weiter, er gehe davon aus, dass es in Ostdeutschland im Herbst aufgrund der Delta-Variante eine Corona-Welle geben werde, die das Gesundheitssystem erneut an seine Grenzen bringen wird. “Wenn sich zeigt, dass auch Jüngere schwer erkranken und es für Ungeimpfte in Richtung eines Teillockdown geht, kann ich mir zwar vorstellen, dass es sich viele doch noch überlegen und sie sich gegen Covid-19 impfen lassen”, sagte der CDU-Politiker. Die Mehrzahl der AfD-Wählerschaft sei derzeit aber nicht für Argumente erreichbar.

08:42 Uhr

Gewaltsame Proteste gegen Corona-Politik in Thailand

In Thailands Hauptstadt Bangkok mehren sich die Proteste gegen die Corona-Politik der Regierung. Sowohl am Dienstag als auch am Mittwoch gab es trotz eines Verbots öffentlicher Versammlungen teils gewalttätige Demonstrationen mit Hunderten Teilnehmern, wie die Zeitung “Bangkok Post” meldete. Insgesamt seien an beiden Tagen mehr als 60 Teilnehmer festgenommen worden, darunter auch rund ein Dutzend Minderjährige, teilte die Polizei mit.

Die Demonstrierenden, die den Rücktritt von Ministerpräsident Prayut Chan-o-cha fordern, setzten unter anderem ein Polizeifahrzeug in Brand und warfen Feuerwerkskörper und Brandsätze auf die Polizisten. Die Einsatzkräfte reagierten mit Gummigeschossen und Tränengas. Mindestens elf Beamte seien bei Zusammenstößen verletzt worden, sagte Polizeisprecher Krisana Pattanacharoen. Die Aktionen richten sich vor allem gegen die finanziellen Folgen des strengen Corona-Lockdowns in vielen Landesteilen und die schleppende Impfkampagne.

Bisher sind in dem südostasiatischen Land nur 6,5 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft. Viele erhalten das Vakzin des chinesischen Herstellers Sinovac, das laut Experten nur begrenzt wirksam sein soll. Die täglichen Neuinfektionen steigen derweil – speziell in Bangkok – immer weiter. Das Land verzeichnete eine Rekordzahl von mehr als 22.700 neuen Fällen.

Thailand war im vergangenen Jahr noch sehr glimpflich durch die Pandemie gekommen, kämpft aber seit April gegen eine schwere Welle. 2020 hatten teilweise Zehntausende für mehr Demokratie demonstriert. Sie forderten unter anderem eine neue Verfassung und eine Reform der Monarchie. Jedoch waren die Proteste im Zuge der steigenden Corona-Zahlen und des harten Vorgehens der Behörden gegen Aktivisten seit Ende letzten Jahres abgeflaut.

08:37 Uhr

Brandenburgs Gesundheitsministerin befürwortet Umfrage zu Impfquote

Brandenburgs Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher unterstützt den Vorstoß von Intensivmedizinern nach einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage zur bundesweiten Impfquote. Im Inforadio vom rbb sagte sie, es werde schon seit längerem vermutet, dass die Zahlen nicht korrekt sind. Nicht alle Impfungen würden vollständig gemeldet. Zu den Ursachen sagte Nonnemacher: “Das kommt möglicherweise dadurch zustande, dass die elektronische Datenübermittlung an das Robert Koch-Institut nicht immer gut funktioniert. Es soll gerade bei Impfungen durch Betriebsärzte Schwierigkeiten bei den Meldungen geben.”

08:34 Uhr

Hilfsorganisationen fordern Not-Abgabe für Milliardäre

Oxfam und andere Hilfsorganisationen fordern die Regierungen weltweit auf, Superreiche zur Bewältigung der Corona-Krise stärker zur Kasse zu bitten. Mit einer einmaligen Vermögensabgabe von 99 Prozent auf Gewinne, die Milliardärinnen und Milliardäre während der Pandemie gemacht haben, ließen sich Corona-Impfungen für alle Menschen finanzieren – und überdies jedem Arbeitslosen weltweit ein Zuschuss von 20.000 US-Dollar (rund 17.000 Euro) gewähren, hieß es in einer Pressemitteilung. Die einmalige Steuer würde 5,4 Billionen US-Dollar in die öffentlichen Kassen spülen, habe eine Analyse ergeben.

Die derzeit 2690 Milliardärinnen und Milliardäre wären zusammen dann immer noch 55 Milliarden US-Dollar reicher als vor dem Virusausbruch. Sie verfügten demnach Ende Juli zusammen über ein Nettovermögen von 13,5 Billionen US-Dollar – acht Billionen mehr als zu Beginn der Pandemie. Beteiligt an der Analyse waren neben Oxfam die Allianz Fight Inequality, das Institute for Policy Studies und die Initiative Patriotic Millionaires.

Der Experte für Entwicklungsfinanzierung bei Oxfam Deutschland, Tobias Hauschild, erklärte: “Regierungen lassen es zu, dass eine Handvoll Superreicher obszönen Reichtum anhäuft, während Milliarden Menschen um ihre Existenz kämpfen und keinen Zugang zur rettenden Covid-19-Impfung haben.” Allein Amazon-Gründer Jeff Bezos könne mit seinem Reichtum persönlich dafür sorgen, dass ausreichend Impfstoff für alle Menschen auf der Welt vorhanden sei. “Doch er gibt sein Geld lieber für einen aufregenden Flug ins All aus.”

Die Corona-Krise hat laut Oxfam mehr als 200 Millionen Menschen in die Armut getrieben. Auch in Deutschland müsse mehr getan werden, damit Reiche ihren fairen Beitrag zur Bewältigung der Krise leisteten, forderte Hauschild. “Die nächste Bundesregierung muss daher die Wiedereinführung der Vermögenssteuer für sehr Reiche vereinbaren und eine Vermögensabgabe für Millionen- und Milliardenvermögen prüfen.”

08:30 Uhr

Sozialverband VdK fordert Testpflicht in Pflegeheimen

Die Präsidentin des Sozialverbandes VdK, Verena Bentele, fordert, die Testpflicht für das Betreten von Pflegeeinrichtungen auch auf Genesene und Geimpfte auszuweiten – und die Tests weiter kostenlos anzubieten. “Prävention geht hier vor Infektion. Jeder Besucher – auch die Geimpften und Genesenen, auch externe Mitarbeiter wie therapeutisches aber auch medizinisches Personal müssen weiterhin kostenlos vor Ort getestet werden. Keine Experimente in der jetzigen Situation”, sagte Bentele der “Welt”.

Linke-Chefin Janine Wissler wies ebenfalls auf die Möglichkeit der Infektion von Geimpften hin. “Wer am Anfang der vierten Welle und angesichts der Virusmutationen ein bewährtes und wichtiges Instrument wie die kostenlosen Schnelltests abschafft, handelt unverantwortlich”, sagte Wissler. “Es passt nicht zusammen, wenn Merkel sagt, es werde bei Ungeimpften jetzt voll aufs Testen gesetzt, während gleichzeitig die kostenlosen Tests abgeschafft werden.”

Auch der gesundheitspolitische Sprecher der Grünen, Janosch Dahmen, forderte, man brauche nun mehr und nicht weniger Tests, “um die Dynamik der Corona-Pandemie endlich zu brechen”. Wie wichtig Tests dafür seien, habe man in der dritten Welle im Frühjahr gesehen. “Für funktionierende 3G-Regeln ist es zudem erforderlich, dass Testnachweise zertifiziert und flächendeckend digital über die Corona-Warn-App verfügbar gemacht werden. Hier muss die Bundesregierung dringend nachliefern, damit dies an jeder Teststelle möglich ist.”

08:25 Uhr

TUI rechnet mit weniger Sommergeschäft als bislang

Der weltgrößte Reisekonzern TUI rechnet nach einem weiteren Verlustquartal mit einem schwächeren Sommergeschäft als bislang. Das Reiseangebot in den wichtigsten Urlaubsmonaten soll nun nur noch 60 Prozent des Vorkrisenniveaus von 2019 erreichen, wie der Konzern mitteilte. Im Mai hatte TUI-Chef Fritz Joussen noch 75 Prozent angepeilt. Allerdings berichtete TUI von einem starken Buchungsanstieg in den vergangenen Wochen. Insgesamt zählt der Konzern bisher rund 4,2 Millionen Buchungen für den Sommer. Die Preise lägen dabei im Schnitt neun Prozent höher als im Sommer 2019. Im abgelaufenen Quartal konnte TUI den Verlust zwar deutlich eindämmen. Mit 935 Millionen Euro lag das Minus aber nur gut ein Drittel niedriger als im ersten Corona-Lockdown ein Jahr zuvor. Damals war das Geschäft wegen der Reisebeschränkungen fast vollständig zusammengebrochen.

08:22 Uhr

Ethikratsvorsitzende mahnt Zurückhaltung mit 2G-Regel an

Die Vorsitzende des Deutschen Ethikrates, Alena Buyx, mahnt einen zurückhaltenden Umgang des Staates mit der sogenannten 2G-Regel an, mit der ungeimpfte Getestete anders als Geimpfte und Genesene etwa von Veranstaltungen ausgeschlossen werden können.

“Aus ethischer Perspektive ist es wichtig, in der Pandemie so viel Teilhabe wie möglich am gesellschaftlichen Leben für alle zu gewährleisten und individuelle Wahlmöglichkeiten zu erhalten – auch wenn nicht alle Kosten dafür vom Staat übernommen werden müssen”, sagte Buyx der “Rheinischen Post”. Private Anbieter seien frei darin, die 2G-Regel einzuführen, erklärte sie. Aber der Staat solle damit “sehr maßvoll und situationsangepasst” umgehen – etwa wenn bestimmte Tests keine vergleichbar ausreichende Sicherheit mehr gewährleisteten.

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder hatte betont, er sehe in der Corona-Pandemie auch ohne weitgehende Beschlüsse der Ministerpräsidentenkonferenz erhebliche Einschränkungen auf freiwillig Ungeimpfte zukommen. “Auf Dauer werden wir uns von der 3G-Strategie zu einer 2G-Strategie entwickeln”, sagte er im RTL/ntv-Interview. Nach der 3G-Regel haben neben Geimpften und Genesen auch negativ Getestete Zugang zu Aktivitäten in Innenräumen.

07:03 Uhr

Mehr als 41.000 Neuinfektionen in Indien

In Indien verzeichnet das Gesundheitsministerium 41.195 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Damit steigt die Zahl der nachgewiesenen Ansteckungsfälle auf mehr als 32,08 Millionen. Das ist der höchste Wert weltweit nach den USA. Die Dunkelziffer dürfte in Indien, wo rund 1,36 Milliarden Menschen leben, Experten zufolge deutlich höher sein. Die Zahl der Todesfälle steigt um 490 auf 429.669. Mehr Corona-Tote weisen nur die USA und Brasilien auf.

06:17 Uhr

Neuseeland will seine Grenzen Anfang 2022 wieder öffnen

Neuseeland wird seine Grenzen für ausländische Reisende voraussichtlich Anfang 2022 erstmals wieder öffnen. Dies sei möglich, weil es schon ab September für alle Neuseeländer ein Impfangebot geben soll – drei Monate früher, als geplant, wie Ministerpräsidentin Jacinda Ardern ankündigte. Der Inselstaat im Südpazifik hatte sich im März 2020 weitgehend von der Außenwelt abgeschottet. Nur noch neuseeländische Staatsbürger und Menschen mit Wohnsitz im Land durften einreisen. Im April hatte die Regierung einen Reisekorridor mit dem Nachbarland Australien eröffnet, der aber Ende Juli wegen einer Corona-Welle in Down Under wieder geschlossen wurde.

06:16 Uhr

Erstmals seit einem Jahr Corona-Fall in Canberra

Nach Melbourne und Sydney müssen auch die Bewohner der australischen Hauptstadt Canberra mindestens sieben Tage lang in einen Lockdown. Zuvor sei in der Stadt erstmals seit einem Jahr ein Corona-Fall bestätigt worden, teilten die Behörden mit. Es ist das erste Mal seit Beginn der Pandemie, dass in Canberra und der Region Australian Capital Territory (ACT) wieder strenge Maßnahmen verhängt werden, wie die Zeitung “The Age” berichtete.

Die Menschen dürfen nur noch in Ausnahmefällen ihre Häuser verlassen. Die Regeln sollten um 17 Uhr (Ortszeit) in Kraft treten. “Dies ist bei weitem das schwerwiegendste Risiko für die öffentliche Gesundheit, dem das ACT in den letzten zwölf Monaten ausgesetzt war”, hieß es in einer Mitteilung des örtlichen Gesundheitsministeriums.

Der Ende Juni verhängte Lockdown im Bundesstaat New South Wales mit der Millionenmetropole Sydney war zuletzt bereits bis Ende August verlängert worden. Die Behörden verzeichneten hier mehr als 340 neue Fälle. In Melbourne waren die Maßnahmen gestern um eine Woche verlängert worden.

05:34 Uhr

Intensivmediziner fordern Umfrage zum Stand des Impfens

Intensivmediziner haben eine unabhängige, repräsentative Bevölkerungsumfrage zum Stand des Impfens in Deutschland gefordert. “Das Impfen ist der entscheidende Erfolgsfaktor der Pandemie. Wir müssen alles dafür tun, das Vertrauen in die Impfkampagne zu stärken”, sagte Gernot Marx, Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Es sei deswegen wichtig, die vom Robert Koch-Institut berichtete Differenz zwischen offiziellen Meldezahlen und Umfrageangaben bei der Impfquote der unter 60-Jährigen schnell durch eine unabhängige, repräsentative Umfrage zu prüfen. “Verlässliche Zahlen sind die Basis für die Akzeptanz der Corona-Maßnahmen”, so Marx. “Sollte die Impfquote in der Gruppe der 18- bis 59-jährigen tatsächlich viel höher liegen als gemeldet, hätten wir gerade mit Blick auf den Herbst eine viel entspanntere Lage.” Einer Befragung des RKI zufolge scheinen mehr Erwachsene in Deutschland mindestens einmal geimpft zu sein als bislang offiziell erfasst.

04:31 Uhr

RKI meldet 5638 Neuinfektionen – Inzidenz bei 27,6

Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt weiter an. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts vom Morgen lag sie bei 27,6 – am Vortag hatte der Wert 25,1 betragen, vor einer Woche lag er bei 19,4. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 5638 Neuinfektionen. Vor einer Woche hatte der Wert für Deutschland bei 3539 Ansteckungen gelegen. Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 17 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 26 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.805.063 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2.

04:31 Uhr

Karliczek wirbt für Schülerausweis als Testnachweis

Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) spricht sich für die Nutzung des Schülerausweises als Beleg von Corona-Tests aus. “Ich halte die Idee grundsätzlich für gut, den Schülerausweis für den Testnachweis nach der Schule zu erweitern. Damit könnte Kindern und Jugendlichen, für die es noch keine uneingeschränkte Impfempfehlung oder keine Impfstoffe gibt, eine Erleichterung im Alltag geboten werden, wenn sie in ihrer Freizeit den negativen Test aus der Schule nachweisen müssen”, sagt Karliczek der Zeitung “Rheinische Post”. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte zuvor nach den Beratungen von Bund und Ländern zu künftigen Corona-Maßnahmen eine solche Regelung ins Gespräch gebracht.

04:31 Uhr

Impfstoff-Vernichtung hält sich in Grenzen

Trotz nachlassender Impfbereitschaft in Deutschland musste die Hälfte der Bundesländer bislang keine ungenutzten oder abgelaufenen Impfdosen in nennenswertem Umfang vernichten. Bei einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur gaben 7 der 16 Landesregierungen an, dass eine Entsorgung von Corona-Impfstoff weitgehend vermieden werden konnte. “Zu keinem Zeitpunkt musste Impfstoff vernichtet werden, weil er wegen ablaufender Haltbarkeit nicht genutzt werden konnte”, versicherte etwa die Hamburger Gesundheitsbehörde. Im Gegensatz dazu haben die Impfzentren in Bayern bereits rund 53.000 ungenutzte Impfdosen entsorgt – deutlich mehr als die anderen Bundesländer. So meldet Brandenburg lediglich rund 5500 verfallene Impfdosen, Baden-Württemberg hat bislang 4000 Dosen AstraZeneca entsorgt. In anderen Ländern war allenfalls von einigen hundert Fällen die Rede.