Bericht – Drei Warn-Indikatoren statt nur Inzidenz: RKI legt neues Konzept für den Herbst vor

Bericht – Drei Warn-Indikatoren statt nur Inzidenz: RKI legt neues Konzept für den Herbst vor

12. August 2021 Aus Von mvp-web

Seit Wochen streiten politisch Verantwortliche über das Festhalten an der Inzidenz in der Corona-Krise. Dabei liegt Bund und Ländern offenbar schon seit Ende Juli ein Konzept des Robert-Koch-Instituts für ein bundesweit neues Corona-Warnsystem vor.

Das berichtet der „Business Insider“. Das Konzept wurde aber bislang offenbar ignoriert. Erarbeitet hat das sechsseitige Papier die Sondereinheit „Strategiewechsel“ der Arbeitsgruppe Influenza des Robert-Koch-Instituts.

Im Kern sollten demnach künftig drei Faktoren berücksichtigt werden, mit denen „die gesundheitlichen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Folgen einer vierten Infektionswelle der Covid-19-Pandemie so weit wie möglich eingedämmt werden“ soll, heißt es im Papier.

Neues RKI-Konzept: Inzidenz soll nur ein Faktor sein

Dabei soll die Inzidenz nur ein Faktor sein, wird als „Seismograf der Ausbreitungsgeschwindigkeit“ bezeichnet. Daneben sollen aber auch die 7-Tage-Hospitalisierungsinzidenz („Schutzwert für die Krankheitslast“) und der Anteil der Corona-Fälle an den Intensivstationen-Kapazität („Belastungswert für die Auslastung des Gesundheitssystems) berücksichtigt werden.

Laut des Konzepts sollen Lockerungen erst dann zurückgenommen werden, wenn bei zwei der drei Indikatoren die Kriterien für die jeweilige nächste Warnstufe erfüllt sind.

Konkret heißt das: Bei einer Inzidenz über 200 sowie bei mehr als zwölf Schwerkranken pro 100.000 Einwohnern oder einem Anteil von mehr als zwölf Prozent Covid-Erkrankter an der Intensivstation-Kapazität würde die Warnstufe 3 gelten. Dann sollen wieder strenge Schutzkonzepte in Kraft treten, etwa, dass sich ungeimpfte getestete Personen nicht mehr im Innenbereich von Restaurants aufhalten dürfen („2G statt 3G“). Die Warnstufe 2 gelte dagegen, wenn beispielsweise die Inzidenz zwischen 101 und 200 liegt und es sieben bis 12 Schwerkranke pro 100.000 Einwohner gibt.