Wahlumfrage: SPD in MV klar vorn, CDU sackt ab

Wahlumfrage: SPD in MV klar vorn, CDU sackt ab

26. August 2021 Aus Von mvp-web
Stand: 26.08.2021 04:50 Uhr

Die SPD startet mit einem Turbo in die heiße Phase des Wahlkampfes: Die Sozialdemokraten kommen nach einer infratest dimap-Umfrage im Auftrag von NDR, “Schweriner Volkszeitung” und “Ostsee-Zeitung” auf 36 Prozent. Das sind neun Punkte mehr als im Juli.

Die SPD würde mit ihrer Spitzenkandidatin Ministerpräsidentin Manuela Schwesig ihr Ergebnis von 2016 um mehr als fünf Punkte verbessern. Sie distanziert die Union deutlich. Die mitregierende CDU stürzt regelrecht ab. Angeführt von ihrem Spitzenkandidaten Michael Sack kommt sie laut Umfrage abgeschlagen nur noch auf 15 Prozent. Das sind acht Punkte weniger als im Juli und noch mal vier Prozent unter ihrem historisch schlechtesten Ergebnis von 2016.

Grüne bei sechs Prozent

Die AfD liegt mit 17 Prozent wieder vor der Union auf Platz zwei. Sie gewinnt im Vergleich zur Juli-Umfrage einen Punkt hinzu, bleibt aber unter ihrem Ergebnis von 2016. Die Linke verliert leicht und kommt auf elf Prozent. Auch die Grünen büßen einen Prozentpunkt ein und landen bei sechs Prozent. Sie wären damit im Landtag vertreten, ebenso wie die FDP, die sich auf acht Punkte verbessert.

Manuela Schwesig deutlich vor CDU-Kandidat Sack

Der klare Vorsprung der SPD vor der Union bildet sich auch im Vergleich der Spitzenkandidaten ab. Schwesig steht in der Beliebtheits-Skala mit Abstand ganz oben. 67 Prozent der Wählerinnen und Wähler sind weiterhin mit ihr zufrieden, das ist derselbe Wert wie im Juli. Ihr Herausforderer von der CDU, Sack, büßt dagegen zwei Punkte ein. Nur noch 19 Prozent der Wähler sind mit ihm zufrieden. Der Beliebtheits-Abstand zu Schwesig macht fast 50 Prozentpunkte aus. Das “Kandidaten-Problem” der Union lässt sich auch an einer anderen Zahl ablesen: Könnte der Ministerpräsident beziehungsweise die Ministerpräsidentin direkt gewählt werden, würden 65 Prozent ihr Kreuz bei Schwesig machen, aber nur zehn Prozent bei Sack. Dessen Problem bleibt, dass noch nicht einmal die Hälfte aller Wähler ihn kennt. Vor ihm liegt die Linken-Spitzenkandidatin Simone Oldenburg, 24 Prozent sind mit ihrer Arbeit zufrieden. Abgeschlagen sind dagegen die Spitzenkandidaten von AfD, Grünen und FDP.

Koalition aus zwei Parteien wieder möglich

Gut vier Wochen vor der Wahl gewinnt die SPD auch bei Sachthemen. 41 Prozent trauen der Partei zu, die wichtigsten Aufgaben im Land zu lösen, ein Plus von zwölf Prozentpunkten. Auch hier sackt die CDU ab. Nur noch 14 Prozent stehen in dieser Frage hinter der Union. Nach den Umfrageergebnissen wären nach der Landtagswahl wieder Zweier-Bündnisse möglich – wegen der Stärke der SPD. Es könnte zu einer Neuauflage von Rot-Schwarz kommen und wäre die vierte Große Koalition in Folge. Möglich wäre aber auch ein rot-rotes Regierungsbündnis. Die Koalition aus SPD und Linke hätte eine hauchdünne Mehrheit. Bei beiden Modellen wären vier Parteien in der Opposition, denn erstmals würden im neuen Landtag sechs Fraktionen Platz nehmen.

Mehrheit in MV für Kanzlerkandidat Scholz

Das Stimmungshoch für die SPD schlägt sich auch auf die Werte für die Bundestagswahl nieder. In Mecklenburg-Vorpommern kämen die Sozialdemokraten auf 29 Prozent. Erstmals seit 2005 wären sie damit bei einer Bundestagswahl stärkste Kraft. Auch hier muss die Union für die “Nach-Merkel-Ära” Federn lassen. Sie büßt elf Punkte ein und landet mit 19 Prozent nur hauchdünn vor der AfD, die auf 18 Prozent kommt. Linke, Grüne und FDP landen jeweils einen Punkt über ihren Umfragewerte für die Landtagswahl. Auch in der bundespolitischen Stimmung landet der SPD-Kandidat weit vorn – 49 Prozent der Wähler und Wählerinnen in Mecklenburg-Vorpommern sind für Olaf Scholz, nur zwölf Prozent für den Unions-Kandidaten Armin Laschet. Die Grünen-Spitzenfrau Annalena Baerbock landet abgeschlagen bei neun Prozent.

Das Studiendesign des Wahltrends von infratest dimap

Befragt wurden Wahlberechtigte aller Altersgruppen und Geschlechter in Mecklenburg-Vorpommern zwischen dem 19. und dem 24. August 2021 mittels zufallsbasierter Telefon- und Online-Befragungen. Von insgesamt 1.153 Befragten wurden die Daten von 752 Personen per Telefoninterview und 401 Personen per Online-Umfrage erhoben. Da mehr als 1.000 Personen quer durch alle Altersgruppen und Bildungsabschlüsse befragt wurden, gilt die Wahlumfrage als repräsentativ.