++ Afganistanblog ++ Mindestens zwei Explosionen in Kabul ++

++ Afganistanblog ++ Mindestens zwei Explosionen in Kabul ++

26. August 2021 Aus Von mvp-web

Kanzlerin Merkel hat ihre für Ende August geplante Reise nach Israel wegen der Lage in Afghanistan abgesagt. Immer mehr Afghanen flüchten über die Grenze nach Pakistan. Alle Entwicklungen im Liveblog.


  • Tote und Verletzte bei Explosionen am Kabuler Flughafen
  • Sicherheitswarnung für Kabuler Flughafen
  • A400M mit mehr als 150 Menschen an Bord in Taschkent gelandet
  • Fast 5200 Menschen durch Bundeswehr ausgeflogen
  • Heute wohl letzte dänische Evakuierungsflüge
  • Frankreich will Rettungseinsatz am Freitagabend einstellen
  • Belgien und Polen beenden Rettungsflüge

21:39 Uhr

Terrorgruppe IS reklamiert Anschlag für sich

Die Terrororganisation Islamischer Staat behauptet, für den Anschlag auf einen Zugang zum Flughafen von Kabul verantwortlich zu sein. Dies gab die Gruppe via Telegram bekannt – wie sie es in der Vergangenheit immer wieder getan hatte.

Westliche Regierungen und Militärs hatten bereits zuvor vermutet, dass der IS die Attentäter geschickt hatte.

21:21 Uhr

US-Armee befürchtet weitere Anschläge

Die US-Armee hat offiziell den Tod von zwölf US-Soldaten in Kabul bestätigt. 15 Soldaten seien verletzt worden. Der Angriff sei von zwei Selbstmordattentätern ausgeführt worden, die der Terrorgruppe Islamischer Staat zugerechnet würden, sagte General Frank McKenzie, Chef des für die Region zuständigen Central Command. Nach den Explosionen hätten Kämpfer der Terrormiliz das Feuer auf Zivilisten und Soldaten eröffnet.

Es sei mit weiteren Anschlägen der Extremistengruppe zu rechnen. “Wir tun alles, was wir können, um auf diese Angriffe vorbereitet zu sein”, betonte McKenzie. Dazu gebe es auch Gespräche mit den Taliban, die für die Sicherheit außerhalb des Flughafens verantwortlich. Er habe keine Hinweise darauf, dass die Taliban die Angriffe zugelassen hätten.

20:59 Uhr

Letzter A400M sicher in Usbekistan gelandet

Der letzte der vier A400M der Bundeswehr, der an der Evakuierungsaktion in Kabul teilgenommen hatte, ist in Taschkent gelandet. “Damit sind alle Soldatinnen und Soldaten der #BundeswehrimEinsatz aus Afghanistan sicher nach Usbekistan zurückgekehrt”, twitterte die Bundeswehr.

20:55 Uhr

Laut BBC mindestens 60 Tote bei Flughafen-Anschlag

Mindestens 60 Tote und 140 Verletzte – das ist nach Informationen der BBC die vorläufige Bilanz des Anschlags auf den Kontrollpunkt “Abbey Gate” am Flughafen Kabul. Der britische Rundfunksender beruft sich auf die Gesundheitsbehörden in der afghanischen Hauptstadt.

20:45 Uhr

Angeblich zwölf US-Soldaten getötet

Die Angaben über die getöteten US-Soldaten steigen. Nach Informationen der Nachrichtenagentur starben zwölf Militärangehörige – elf Marineinfanteristen und ein Soldat der US-Kriegsmarine. Mehrere Soldaten seien verwundet worden, so dass die Zahl der Toten weiter steigen könne.

20:36 Uhr

Journalist in Kabul: Weitere Explosion?

Der Journalist Franz Marty ist noch in Kabul und hat in der tagesschau von einem Geräusch berichtet, das nach einer Explosion klang. Dies wäre ein Hinweis auf einen weiteren Anschlag. Offiziell habe sich noch niemand zum Terror bekannt, so Marty.

20:36 Uhr

UN-Vetomächte sollen beraten

UN-Generalsekretär António Guterres hat die Vetomächte zu einem Afghanistan-Krisentreffen eingeladen. Das berichten übereinstimmende mehrere Nachrichtenagenturen. Das Treffen der Botschafter der USA, Chinas, Russlands, Großbritanniens und Frankreichs soll demnach am Montag in New York stattfinden.

20:18 Uhr

Biden sagt nach Anschlag wichtige Termine ab

US-Präsident Joe Biden hat sein geplantes Treffen mit dem neuen israelischen Ministerpräsidenten Naftali Bennett wegen der Anschläge in Afghanistan verschoben. Ein neuer Termin wurde nicht genannt. Es wäre das erste persönliche Treffen im Weißen Haus gewesen.

Auch eine geplante Videokonferenz Bidens mit Gouverneuren, die sich zur Aufnahme von afghanischen Staatsbürgern bereit erklärt haben, wurde verschoben.

20:12 Uhr

Angeblich vier US-Soldaten getötet

Nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters sind bei dem Anschlag in Kabul vier US-Marineinfanteristen getötet und drei verletzt worden. Dies hätten mehrere US-Quellen bestätigt.

Pentagon-Sprecher John Kirby hatte keine genaue Zahl genannt – dies ist üblich, weil immer zunächst die Angehörigen der Opfer informiert werden sollen. Das Pentagon sprach von einer “komplexen Attacke”. Dies deutet auf mehrere Selbstmordattentäter oder eine Kombination von Selbstmordattentätern und bewaffneten Angreifern hin.

20:06 Uhr

Maas: Keine Deutschen bei Anschlag getötet

Die Bundesregierung hat nach Angaben von Bundesaußenminister Heiko Maas derzeit keine Informationen über deutsche Opfer bei der Anschlagsserie am Flughafen von Kabul in Afghanistan. Er sprach von einem “ekelhaften Anschlag”, der zahlreiche Tote und Verletzte zur Folge gehabt habe. Die “grauenhaften” Bilder gingen “jedem ins Mark”.

20:02 Uhr

Briten setzen Rettungsflüge fort

Die britischen Streitkräfte wollen ihre Evakuierungsmission trotz des Anschlags am Flughafen in Kabul fortsetzen. Das kündigte Premierminister Boris Johnson nach einer Sitzung des Sicherheitskabinetts an. “Wir werden bis zum letzten Moment weitermachen.” Einzelheiten nannte er nicht.

Johnson verurteilte die Tat als “barbarisch” und sprach den USA sowie “dem afghanischen Volk” sein Beileid aus. Es habe sich wohl um eine Serie von Attacken gehandelt, so Johnson weiter.

Mit dem Fortschritt der Evakuierungen zeigte sich Johnson zufrieden. Der größte Teil derjenigen, die evakuiert werden sollten, sei bereits außer Landes gebracht.

19:55 Uhr

Maas reist in Afghanistans Nachbarländer

Bundesaußenminister Heiko Maas hat betont, dass sich die Bundesregierung trotz des Endes der Luftbrücke weiter bemühen werde, Ausreisemöglichkeiten für verbliebene Ortskräfte und besonders gefährdete Menschen zu schaffen. Als Teil seines Asien-Besuchs werde er auch in die Türkei und nach Katar reisen, um über die Lage in Afghanistan zu sprechen, sagt Maas. Er kündigt zudem ab Sonntag Besuche in Pakistan, Usbekistan und Tadschikistan an. Dabei solle sichergestellt werden, dass Afghanen schnell und sicher von der Grenze zu den deutschen Botschaften gelangen können, sagt der Minister.

19:24 Uhr

Pentagon: Mehrere US-Soldaten getötet

Bei dem Anschlag außerhalb des Flughafens von Kabul sind nach Angaben der US-Regierung mehrere amerikanische Soldaten getötet worden. Das teilte der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, John Kirby, mit, ohne eine genaue Zahl zu nennen. Mehrere US-Soldaten seien verletzt worden und ebenso mehrere Afghanen der Attacke zum Opfer gefallen.

19:14 Uhr

Kramp-Karrenbauer erklärt Einatz für beendet

Die Luftwaffe hat am Donnerstag alle deutschen Soldaten, Diplomaten und verbliebenen Polizisten aus der afghanischen Hauptstadt Kabul ausgeflogen. Das sagte Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer in Berlin nach dem Start der letzten Maschine.

“Wir setzen alles daran, dass die Garantien gelten und dass wir viele Ortskräfte und ihre Familien in den nächsten Wochen und Monaten in Sicherheit bringen können”, sagte Kramp-Karrenbauer.

18:43 Uhr

Merkel spricht von “niederträchtigem Anschlag”

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat den Anschlag in Kabul verurteilt. Die Angreifer hätten auf Menschen gezielt, die die Hoffnung hatten, Kabul zu verlassen. Zehntausende Menschen seien über die Evakuierungsflüge gerettet worden. Die noch verbliebenen Menschen werde die Bundesregierung nicht vergessen und versuchen, sie noch zu retten.

18:39 Uhr

A400M-MedEvac der Bundeswehr landet in Kabul

Nach dem Anschlag in Kabul hat die Bundeswehr ein für die Versorgung von Verletzten ausgerüstetes Transportflugzeug A400M zurück zum Flughafen der afghanischen Hauptstadt geschickt. Die für mögliche Notfälle im Luftraum über Kabul bereitgehaltene Maschine landete am Abend nach Informationen Nachrichtenagentur dpa außerplanmäßig und bot den US-Amerikanern Hilfe bei der Versorgung an. Zudem wurden zwei deutsche Soldaten aufgenommen, die während des Chaos nach der Explosion vor dem Flughafen noch am Boden geblieben waren.

18:37 Uhr

UN-Generalsekretär Guterres verurteilt Anschlag

Die Vereinten Nationen sprechen nach dem Anschlag in Kabul von mehreren Toten und Verletzten. UN-Generalsekretär António Guterres “verurteilt diesen Terroranschlag, bei dem eine Reihe von Zivilisten getötet und verletzt wurden, und spricht den Familien der Getöteten sein tief empfundenes Beileid aus”, sagte UN-Sprecher Stephane Dujarric. Es gebe bisher keine Informationen zu Hintergründen der “abscheulichen” Tat.

18:21 Uhr

Macron: Extrem gefährliche Lage

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat vor einer weiterhin “extrem gefährlichen” Lage in der afghanischen Hauptstadt Kabul und am Flughafen der Stadt gewarnt. Die Umstände der Explosionen dort seien noch sehr unklar, sagte Macron bei einem Besuch in der irischen Hauptstadt Dublin. Es sei aber klar, dass es ein erhöhtes Niveau an Spannungen dort gebe.

18:09 Uhr

Taliban sprechen von mindestens 52 Verletzten

Nach Angaben der militant-islamistischen Taliban zufolge sind bei dem Anschlag am Flughafen Kabul mindestens 52 Menschen verletzt worden. Es habe auch Tote gegeben, allerdings sei die Zahl noch unklar, sagte der Taliban-Sprecher Sabiullah Mudschahid dem lokalen TV-Sender ToloNews.

18:05 Uhr

Stoltenberg verurteilt Anschläge

NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat sich entsetzt über die jüngsten Ereignisse in der afghanischen Hauptstadt geäußert. “Ich verurteile den grausamen Terroranschlag vor dem Flughafen Kabul auf das Schärfste”, teilte er mit. Priorität der NATO bleibe es, möglichst schnell möglichst viele Menschen in Sicherheit zu bringen. Seine Gedanken seien bei allen Betroffenen des Anschlags und ihren Angehörigen.

17:57 Uhr

Zahlreiche französische Staatsbürger warten am Tor auf Evakuierung

Nach Angaben von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron stehen in Afghanistan noch 20 Busse mit französischen Staatsbürgern und anderen Personen, die geschützt werden sollen. Einige dieser Busse befänden sich am Tor des Flughafens. Eine erfolgreiche Evakuierung könne jedoch nicht garantiert werden, sagt er weiter. Darüber liefen gegenwärtig Diskussionen mit den Taliban.

17:45 Uhr

NGO berichtet von zahlreichen Verletzten

Der Nichtregierungsorganisation Emergency zufolge sind mehr als 60 Menschen bei den Explosion in Kabul verletzt worden. Das teilte die Organisation auf Twitter mit. Emergency betreibt ein Krankenhaus in Kabul. Sechs Menschen seien tot eingeliefert worden.

Die Zahl der Toten insgesamt ist weiterhin unklar. Berichte belaufen sich auf sechs bis 15 Getötete.

17:14 Uhr

Pentagon: US-Amerikaner bei Anschlag zu Schaden gekommen

Bei einem Anschlag außerhalb des Flughafens von Kabul sind nach Angaben der US-Regierung auch Amerikaner zu Schaden gekommen. Das schrieb der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, John Kirby, auf Twitter und bezeichnete den Angriff an einem der Flughafen-Tore als “komplexe Attacke”. Eine Zahl von Toten oder Verletzten nannte er nicht. Kirby bestätigte außerdem, dass es zu einer weiteren Explosion bei einem nahe gelegenen Hotel gekommen sei.

Ein Sprecher des US-Verteidigungsministeriums bestätigte, dass es in der Nähe des Flughafens mindestens eine weitere Explosion gegeben hat. Die erste Detonation sei das Ergebnis eines “komplexen Angriffes”, der US- und zivile Opfer zur Folge gehabt habe.

17:05 Uhr

Russland: Zweite Explosion vor Airport Kabul – mindestens 13 Tote

Vor dem Kabuler Flughafen hat es russischen Angaben zufolge eine zweite Explosion gegeben. Bei den Bombenanschlägen seien mindestens 13 Menschen getötet und 15 weitere verletzt worden, teilte das Außenministerium mit.

16:51 Uhr

Pentagon bestätigt Opfer nach Explosion in Kabul

Bei der Explosion außerhalb des Flughafens von Kabul hat es nach Angaben der USA eine bislang unbekannte Zahl von Toten oder Verletzten gegeben. Der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, John Kirby, schrieb auf Twitter, das Pentagon könne bestätigen, dass die Explosion nahe eines der Flughafen-Tore “eine unbekannte Zahl von Opfern” verursacht habe.

16:48 Uhr

Ankara: Zwei Explosionen außerhalb des Flughafens in Kabul

Außerhalb des Flughafens der afghanischen Hauptstadt Kabul ist es nach Angaben des türkischen Verteidigungsministeriums zu zwei Explosionen gekommen. “Es gibt keine Schäden oder Verluste in unserer Einheit”, schrieb das Ministerium auf Twitter. Die Türkei hatte am Mittwoch mit dem Abzug ihrer Truppen aus Afghanistan begonnen. Ein auf Twitter geteiltes Bild, das offenbar vom Inneren des Flughafengeländes aufgenommen wurde, zeigte eine große Rauchwolke. Der lokale Fernsehsender “ToloNews” veröffentlichte auf Twitter Bilder, auf denen zu sehen ist, wie Verletzte in Schubkarren transportiert werden.

16:45 Uhr

Taliban: Mindestens 13 Tote nach Explosion

Bei der Explosion vor dem Flughafen sind nach Angaben eines Taliban-Vertreters mindestens 13 Menschen getötet worden. Darunter seien Kinder und viele Wachen der militant-islamistischen Taliban, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.

16:42 Uhr

Sicherheitskreise: Bundeswehr schließt Evakuierung ab

Die Bundeswehr schließt die Evakuierungsflüge am Flughafen der afghanischen Hauptstadt Kabul ab. Dies erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters aus Sicherheitskreisen. Die letzten Bundeswehrflieger seien abgeflogen.

16:40 Uhr

Medienbericht: Elf Tote und Verwundete

Der Sender Al-Jazeera berichtet unter Berufung auf Taliban-Sicherheitskreise von elf Toten und Verwundeten bei der Explosion. Darunter seien Ausländer.

16:31 Uhr

Bei Explosion am Flughafen Kabul keine deutschen Soldaten verletzt

Bei der Explosion vor dem Flughafen der afghanischen Hauptstadt Kabul sind keine deutschen Soldaten verletzt worden. “Nach bisherigen Erkenntnissen kam es heute Nachmittag gegen 15.20 Uhr MESZ zu einer Explosion im Außenbereich des Flughafens Kabul”, teilte das Einsatzführungskommando mit. Einsatzkräfte der Bundeswehr seien nicht betroffen. Nähere Informationen lägen aber noch nicht vor.

16:25 Uhr

Insider: US-Soldaten unter den Verletzten

Unter den Verletzten nach der Explosion am Flughafen von Kabul sind möglicherweise bis zu drei Mitglieder der US-Streitkräfte, wie die Nachrichtenagentur Reuters von einem Insider unter Berufung auf vorläufige Angaben erfahren hat.

Die Explosion am Flughafen Kabul geht US-Kreisen zufolge offenbar auf ein Selbstmordattentat zurück. Dies gehe aus einem ersten Bericht hervor, die Erkenntnisse könnten sich noch ändern.

15:57 Uhr

Pentagon: Explosion außerhalb des Flughafens in Kabul

Außerhalb des Flughafens der afghanischen Hauptstadt Kabul ist es zu einer Explosion gekommen. Das schrieb der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, John Kirby, auf Twitter. Über mögliche Opfer sei bislang noch nichts bekannt. Das Ministerium werde weitere Details bekanntgeben, sobald diese verfügbar seien.

Das Ministerium werde weitere Details bekanntgeben, sobald diese verfügbar seien. In den vergangenen Tagen hatte es zunehmend Warnungen vor Terroranschlägen rund um den Flughafen in Kabul gegeben. In deutschen Sicherheitskreisen wurde von einem Anschlag gesprochen.

15:56 Uhr

Russischer Botschafter: Bislang rund 50 Tote an Kabuler Flughafen

Am Flughafen in der afghanischen Hauptstadt Kabul sind nach Angaben des russischen Botschafters vor Ort in den vergangenen Tagen circa 50 Menschen ums Leben gekommen. “Am Kabuler Flughafen herrscht Chaos, die Amerikaner können dort tatsächlich nichts sicherstellen”, sagte Dmitri Schirnow im russischen Staatsfernsehen. “Es gibt dort Opfer. Etwa 50 Menschen sind gestorben.” Russland hatte am Mittwoch vier Militärtransportflugzeuge nach Afghanistan geschickt, um mehr als 500 Menschen aus verschiedenen Ländern zu retten. Darunter seien etwa 360 russische Staatsbürger gewesen, die nun in Sicherheit seien, sagte Schirnow. Etwa 100 weitere Russen seien noch im Land, hätten bislang aber auch nicht den Wunsch nach Evakuierung geäußert. Derzeit bemühten sich Diplomaten um afghanische Studenten, die an russischen Universitäten studierten, sagte Schirnow. Alleine in diesem Jahr sollten demnach 400 Afghanen an Hochschulen in Russland eingeschrieben werden.

15:53 Uhr

Kanzlerin Merkel sagt Israel-Reise ab

Kanzlerin Angela Merkel hat die für den 28. bis 30. August geplante Reise nach Israel wegen der dramatischen Entwicklung in Afghanistan abgesagt. Beide Seiten seien sich einig, dass der Besuch zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden solle, teilte Regierungssprecher Steffen Seibert mit.

Die Entscheidung sei in Absprache mit dem israelischen Ministerpräsidenten Naftali Bennet getroffen worden. Der Evakuierungseinsatz der Bundeswehr in Afghanistan soll wegen des bevorstehenden Abzugs der US-Streitkräfte vom Flughafen und der wachsenden Terrorgefahr in Kürze enden. Auch aus diesem Grund und wegen der sich zuspitzenden Terrorgefahr dürfte sich Merkel zur Absage des Besuches entschieden haben.

15:31 Uhr

Pentagon: Evakuierungsflüge enden nicht in 36 Stunden

Das US-Verteidigungsministerium ist Befürchtungen entgegengetreten, die Evakuierungsflüge der USA am Flughafen in Kabul könnten bereits mehrere Tage vor dem geplanten Abzug der amerikanischen Truppen enden. “Die Evakuierungsoperationen in Kabul werden nicht in 36 Stunden abgeschlossen sein”, schrieb Pentagon-Sprecher John Kirby auf Twitter. Die USA wollten bis zum Ende der Mission weiter “so viele Menschen wie möglich evakuieren”. Bis zum Monatsende am kommenden Dienstag wollen die USA ihre Truppen aus Kabul abziehen.

15:26 Uhr

Mehr Afghanen kommen über Grenze nach Pakistan

Immer mehr Afghanen verlassen ihr Heimatland in Richtung Pakistan. Aktuell überquerten jeden Tag mindestens 10.000 Afghanen die Grenze bei Spin Boldak/Chaman, sagte ein Grenzbeamter der Nachrichtenagentur dpa. Zuvor seien es an normalen Tagen etwa 4000 gewesen.

Die meisten Flüchtlinge seien auf dem Weg zu Verwandten in Städten und Regionen unweit der Grenze, erklärte der Beamte. Manche reisten auch weiter nach Quetta, die Provinzhauptstadt von Baluchistan, oder in die Hafenstadt Karachi. Dort gibt es ein Viertel, in dem viele Afghanen leben. Der zweite wichtige Grenzübergang nach Pakistan – Torkham – ist aktuell nur eingeschränkt geöffnet. Afghanen können dort nicht nach Pakistan ausreisen, sondern nur aus Pakistan in ihre Heimat zurückkehren.

Afghanen, die keine Dokumente haben, flüchten aber auch illegal mit Menschenschmugglern ins Nachbarland. Einem Sprecher des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR in Islamabad zufolge beobachte man die Situation an der Grenze genau. Es scheine noch keinen großen Zustrom zu geben, sagte Qaiser Afridi. Es sei unklar, wie sich die Situation entwickle, wenn die Evakuierungsflüge der westlichen Länder vom Flughafen Kabul in wenigen Tagen endeten.

Ein pakistanischer Behördenvertreter sagte, die Schätzungen reichten von 300.000 bis 800.000 Flüchtlingen, die ins Land kommen könnten. Eine Möglichkeit sei aber auch, dass sich die Lage in Afghanistan beruhige und Hunderttausende afghanische Flüchtlinge, die bereits seit Jahren in Pakistan lebten, in ihre Heimat zurückkehrten. Pakistan hat seit 40 Jahren Millionen afghanischer Flüchtlinge aufgenommen. Zu Spitzenzeiten waren laut UN vier bis fünf Millionen afghanische Flüchtlinge in dem Land. Aktuell beherbergt Islamabad etwa 1,4 Millionen Afghanen, die als Flüchtlinge offiziell registriert sind, und etwa 600.000 undokumentierte Afghanen.

15:26 Uhr

Kanada beendet Evakuierungen in Afghanistan

Vor dem Abzug der US-Truppen aus der afghanischen Hauptstadt Kabul haben die kanadischen Streitkräfte ihre Evakuierungsmission beendet. Dies verkündete der befehlshabende General Wayne Eyre, wie das kanadische Verteidigungsministerium bestätigte. Etwa 3700 Menschen seien vom Militär in den vergangenen Tagen außer Landes gebracht worden. Kanada hatte wie auch europäische Staaten auf eine Verlängerung der Evakuierungsaktion gepocht, die US-amerikanische Abzugsankündigung zwingt das Land jedoch zum Ende der Operation.

15:19 Uhr

Johnson hofft auf Zustimmung der Taliban für Ausreise von Afghanen

Der britische Premier Boris Johnson hofft auf die Kooperation der militant-islamistischen Taliban, um auch nach dem Ende des US-Militäreinsatzes Menschen aus Afghanistan ausfliegen zu können. Das sei die Vorbedingung für die Fortsetzung von Entwicklungshilfe sowie normaler diplomatischer und politischer Beziehungen, sagte der konservative Politiker. “Wenn sie Entwicklungshilfe erhalten wollen, wenn sie diese Milliarden an Fonds auftun wollen und eine diplomatische, politische Beziehung mit der Außenwelt haben wollen, dann ist freies Geleit für diejenigen, die raus wollen, die Bedingung”, so Johnson.

15:12 Uhr

“Das Scheitern des Einsatzes war lange klar”

Das politische Scheitern des Einsatzes der internationalen Truppen in Afghanistan ist nach Ansicht des ehemaligen Generalinspekteurs der Bundeswehr, Harald Kujat, lange absehbar gewesen. Die militant-islamistischen Taliban hätten immer die Möglichkeit gehabt, in Pakistan Verwundete zu pflegen und die Ausbildung ihrer Kämpfer weiter zu betreiben, sagte Kujat im Gespräch mit tagesschau24.

Besonders mit der abrupten Beendigung des Kampfeinsatzes 2014 auf Drängen der USA sei den Taliban bewusst geworden, dass die internationalen Truppen eines Tages das Land verlassen würden, so Kujat. Dies hätten die Taliban genutzt, um sich weiter zu stärken. Zudem seien viele afghanische Soldaten in der Folge zu ihnen übergelaufen. “Am Ende haben wir die Stärke der Taliban unter- und die Kampfmoral der afghanischen Soldaten überschätzt”, sagte Kujat.

14:42 Uhr

Laschet nennt Ende der Rettungsflüge “bittere Enttäuschung”

Unionskanzlerkandidat Armin Laschet hat das nahende Ende der Evakuierungsflüge aus Kabul als erneute “Niederlage des Westens” gegenüber den militant-islamistischen Taliban in Afghanistan bezeichnet. Dass besonders die USA, die nach dem Zweiten Weltkrieg für die Deutschen einmal eine Luftbrücke nach Berlin erfunden hätten, sich nicht in der Lage sähen, länger als bis zum 31. August in Afghanistan zu bleiben, “ist eine bittere Enttäuschung”,sagte der nordrhein-westfälische Ministerpräsident. Auch über den 31. August hinaus müsse das Ziel sein, Menschen auf zivilem Luftfahrtweg oder auf dem Landweg aus Afghanistan herauszubringen. Für die die deutsche Außenpolitik bedeute das: “So etwas darf nie wieder passieren”, sagte der CDU-Politiker. Daher sei künftig ein Nationaler Sicherheitsrat im Bundeskanzleramt nötig. Der Evakuierungseinsatz der Bundeswehr soll wegen des bevorstehenden Abzugs der US-Streitkräfte vom Flughafen und der wachsenden Terrorgefahr vermutlich in Kürze enden.

14:21 Uhr

EU-Ratsvorsitz beruft Sondersitzung der Innenminister ein

Der Vorsitz im Rat der EU hat für den kommenden Dienstag ein Sondertreffen der Innenminister zur Lage in Afghanistan einberufen. Das teilte die Vertretung der Mitgliedstaaten der Europäischen Union mit. Thema der Beratungen sollen nach Angaben der derzeitigen slowenischen Ratspräsidentschaft unter anderem die möglichen Auswirkungen der Lage in Afghanistan auf Migrationsbewegungen in Richtung Europa sein.

14:18 Uhr

USA und Verbündete fliegen erneut Tausende Menschen aus

In den Endzügen der militärischen Evakuierungsmission in Afghanistan sind binnen 24 Stunden erneut mehr als 13.000 Menschen aus Kabul ausgeflogen worden. Das Weiße Haus teilte mit, zwischen dem frühen Mittwochmorgen und dem frühen Donnerstagmorgen habe das US-Militär rund 5100 Menschen außer Landes gebracht, Flugzeuge von Verbündeten wiederum hätten im gleichen Zeitraum rund 8300 Menschen evakuiert. Seit dem Start des Evakuierungseinsatzes Mitte August hätten die Vereinigten Staaten und ihre Partner insgesamt mehr als 95.000 Menschen ausgeflogen. Unter Warnungen vor Terroranschlägen in der afghanischen Hauptstadt Kabul steuern die militärischen Rettungsflüge von dort auf ein Ende zu.

14:13 Uhr

Seehofer unterstützt Bemühungen für weitere Aufnahme von Ortskräften

Die Bundesregierung will sich nach den Worten von Innenminister Horst Seehofer auch nach dem Ende der militärischen Evakuierung um die rasche Aufnahme von ehemaligen Ortskräften und anderen besonders schutzbedürftigen Menschen aus Afghanistan bemühen. “Das Wichtigste sind die Gespräche mit den Taliban, dass die Menschen sicher ausfliegen können”, sagte der CSU-Politiker nach einer Sitzung des Innenausschusses des Bundestages. Mit Blick auf einzelne abgeschobene Straftäter, denen es gelungen war, über die Evakuierungsflüge nach Deutschland zu gelangen, sagte Seehofer, diese hätten ihre Unterlagen gefälscht. “Wenn man eine unbürokratische Lösung will, bekommt man auch ein gewisses Risiko, aber in einer Notsituation nehmen wir das Risiko in Kauf”, fügte er hinzu.

14:07 Uhr

Mehr als 40.000 Menschen nach Katar evakuiert

Bei der Rettung Schutzbedürftiger aus Afghanistan sind nach Angaben von Katar mehr als 40.000 Menschen in das Golf-Emirat gebracht worden. Sie wurden von der katarischen und der US-amerikanischen Luftwaffe ausgeflogen. Die meisten würden vor der Weiterreise für einige Tage in dem Golf-Emirat bleiben, teilte das Außenministerium mit. Tausende seien auf Gesuch unter anderem von Nichtregierungsorganisationen, Medienhäusern und Bildungseinrichtungen ausgeflogen worden. Auch Deutsche, Briten, US-Amerikaner und Bürger anderer Länder seien evakuiert worden. Nach dpa-Informationen sammelte Katar die Schutzbedürftigen in Kabul an einem zentralen Punkt ein und brachte sie in einem Konvoi zum Flughafen. Begleitet wurde dieser immer vom katarischen Botschafter, um Kontrollen der militant-islamistischen Taliban leichter passieren zu können, die in Afghanistan die Macht übernommen haben.

13:40 Uhr

Wie die “Ziegel einer Mauer”

Vor dem Kabuler Flughafen sollen sich so große Menschenmassen versammelt haben wie noch nie in den vergangenen Tagen, schildert ein dpa-Korrespondent, der selbst in der Menge steht. Wie Silke Diettrich berichtet, beschreibe er die Situation wie folgt: Die Menschen stünden so dicht an dicht wie die Ziegel einer Mauer.

13:33 Uhr

“Große Mehrheit ist draußen”

Nach Angaben des britischen Premierministers Boris Johnson konnte ein Großteil der Menschen aus Afghanistan, die zur Ausreise nach Großbritannien berechtigt seien, bereits ausgeflogen werden:

Wir haben die überwältigende Mehrheit raus.

Nun bleibe nur noch wenig Zeit für Evakuierungen, doch Großbritannien werde alles tun, um auch alle noch verbliebenen Ausreiseberechtigten in Sicherheit zu bringen.

13:25 Uhr

“Sensibelste Phase” der Evakuierungen

Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer sprach davon, dass sich die Mission in der “sicherlich hektischsten, in der gefährlichsten, in der sensibelsten Phase” befinde. “Wir wissen, dass die Terrordrohungen sich massiv verschärft haben, dass sie deutlich konkreter geworden sind”, begründete sie ihre Einschätzung.

Nach Angaben des Bundesverteidigungsministeriums wurden seit Beginn der Rettungsaktion der Bundeswehr fast 5350 Menschen aus Kabul ausgeflogen. Derzeit befinde sich die Mission in ihrer “sensibelsten Phase” angesichts der Terrorbedrohung in der afghanischen Hauptstadt. “Wir arbeiten fieberhaft weiter an den Evakuierungen”, sicherte das Ministerium zu.

13:22 Uhr

Brite will auch Tiere ausfliegen lassen

Der frühere britische Soldat Peter Farthing hat in Kabul ein Tierheim gegründet. Nach der Machtübernahme der Taliban bat er die britische Regierung darum, dass nicht nur er und seine 70 Mitarbeiter, sondern auch die in dem Heim untergebrachten Tiere aus Afghanistan ausgeflogen werden.

Zunächst lehnte Großbritanniens Verteidigungsminister Ben Wallace ab: Er könne keine Tiere Menschen vorziehen, die sich in echter Gefahr bestanden. Doch schließlich gab der Politiker doch nach und genehmigte die Ausreise.

Nun hat Farthing die Taliban um Hilfe gebeten, um sein Team und seine Tiere sicher zum Flughafen zu geleiten. Er bat die Islamisten um sicheres Geleit.

13:13 Uhr

AfD fürchtet “permanente zivile Luftbrücke”

Der Vorsitzende der AfD-Bundestagsfraktion, Alexander Gauland, sieht es skeptisch, dass nach dem Ende der Luftbrücke der Bundesregierung Menschen aus Afghanistan weiterhin über zivile Flüge das Land verlassen. “Wir müssen aufpassen, dass nach dem absehbaren Ende der militärischen Evakuierungsflüge nicht eine permanente zivile Luftbrücke von Kabul nach Deutschland eingerichtet wird”, warnte Gauland. Sonst drohe Deutschland die Kontrolle darüber zu verlieren, wer ins Land komme.

Gauland plädierte stattdessen dafür, Schutzbedürftige in Nachbarstaaten Afghanistans unterzubringen, um “eine unkontrollierte Zuwanderung” zu verhindern.

13:08 Uhr

Mehr als 14.500 Schutzbedürftige nach Ramstein gebracht

Seit Beginn der US-Rettungsmission in Afghanistan sind mehr als 14.500 der ausgeflogenen Menschen auf den in Rheinland-Pfalz liegenden Stützpunkt Ramstein gebracht worden. Etwa 55 Flugzeuge der United States Air Force seien auf der Air Base eingetroffen, so ein Sprecher des Stützpunkts. Mehr als 3500 Schutzbedürftige seien bereits mit etwa 16 Flügen in die USA weitergereist.

Ramstein nahe Kaiserslautern ist seit vergangenem Freitag ein Drehkreuz für Geflüchtete aus Afghanistan.

12:50 Uhr

Abwartende Haltung Russlands zu Taliban

Die russische Regierung will ihre Haltung zu den Taliban in Afghanistan noch nicht festlegen. Ein Sprecher von Präsident Wladimir Putin betonte, zunächst wolle Russland abwarten, wie sich die Taliban gegenüber der Bevölkerung und russischen Diplomaten verhalten.

12:43 Uhr

“Die Warnungen sind sehr ernst zu nehmen”

Mehrere Staaten, darunter auch Deutschland, haben ihre Warnungen vor möglichen Terroranschlägen in Kabul nochmals erneuert. Warnungen, die “sehr ernst zu nehmen” seien, sagt ARD-Korrespondentin Sybille Licht. Denn der “Islamische Staat” sei “die Konkurrenz” zu den Taliban und könnten so versuchen, die Pläne der Taliban zu stören, etwa die Bildung einer neuen Regierung.

12:15 Uhr

Bundeswehrmaschine hat 154 Menschen an Bord

Auf einem der letzten Evakuierungsflüge der Bundeswehr wurden nach Angaben des ARD-Korrespondenten Bamdad Esmaili 154 Menschen in Sicherheit gebracht. Diese sollen nach der Landung im usbekischen Taschkent nach Frankfurt am Main weitergebracht werden. Er sprach davon, dass es möglicherweise der letzte Evakuierungsflug gewesen sein könnte. Auch die Bundeswehr bestätigte die Landung einer Maschine mit dieser Personenzahl an Bord.

Nach Informationen des ARD-Studios Südasien könnte es aber sein, dass mit einer weiteren Maschine Schutzbedürftige nach Taschkent ausgeflogen würden. Verbleibende Kapazitäten würden genutzt, um Bundeswehrkräfte, Material und eventuell als Härtefälle angesehene Schutzbedürftige aus Kabul auszufliegen.

Dass die Bundeswehr die Evakuierungsmission wohl damit beendet, sorge für Enttäuschung bei den afghanischen Ortskräften, berichtete Esmaili. Sie hätten gehofft, dass die deutsche Regierung ihr Versprechen einhalte, sie alle in Sicherheit zu bringen.

11:38 Uhr

Welternährungsprogramm plant humanitäre Luftbrücke

Das Welternährungsprogramm (WFP) will mithilfe einer Luftbrücke die humanitäre Versorgung in Afghanistan sichern. Dafür sollen Flugzeuge zwischen der pakistanischen Hauptstadt Islamabad und Kabul pendeln, die Mitarbeiter von Hilfsorganisationen und den Vereinten Nationen sowie benötigte Güter nach Afghanistan bringen. Das Kündigte WFP-Exekutivdirektor David Beasley an.

Laut UN sind in Afghanistan derzeit landesweit mehr als 18 Millionen Menschen auf Nothilfe angewiesen.

11:34 Uhr

“In der Stadt ist nichts vom Chaos zu spüren”

Franz Marty ist freier Journalist und berichtet seit etwa sieben Jahren aus Afghanistan. Derzeit ist er in Kabul. In der Stadt sei von dem Chaos rund um den Flughafen “nichts zu spüren”, sagte der Schweizer im Interview mit tagesschau24. Geschäfte seien offen, die Menschen auf den Straßen. Die Taliban würden kaum mit den Passanten interagieren.

Allerdings würden sich viele auch fürchten, so Marty weiter. Vor allem Frauen würden oft in den Häusern bleiben. Doch die eigentlichen Veränderungen im Leben der afghanischen Bevölkerung stehen nach Meinung Martys noch bevor – dann, wenn die Taliban eine Regierung bilden und andere Gesetze erlassen.

11:06 Uhr

Auch Polens Rettungseinsatz soll heute enden

Bereits gestern Abend landete in Warschau nach Aussage des polnischen stellvertretenden Außenministers Marcin Przydacz das letzte Flugzeug, das aus Afghanistan in Sicherheit gebrachte Schutzbedürftige an Bord hatte. Nun sollen auch die Einsatzkräfte aus Afghanistan abgezogen werden. “Wegen der wachsenden Terrorgefahr und der zunehmenden Instabilität können wir das Leben unserer Leute nicht weiter aufs Spiel setzen” so Przydacz. Die Mission Polens solle noch heute beendet werden.

Insgesamt flog Polen demnach mit 14 Flugzeugen etwa 1300 Menschen aus, 200 davon auf Bitten anderer Länder und Organisationen.

11:02 Uhr

Albanien und Kosovo wollen vorübergehend Flüchtlinge aufnehmen

Die Balkanländer Albanien und Kosovo erklären sich bereit, vorübergehend tausende aus Afghanistan Geflüchtete aufzunehmen.

Der albanische Ministerpräsident Edi Rama kündigte im Sender CNN an, sein Land werde etwa 4000 ehemalige Ortskräfte der NATO aufnehmen. “Wir sind bereit, jene Afghanen aufzunehmen, die an uns als Nato geglaubt haben, die mit uns zusammengearbeitet haben und denen wir in Afghanistan nicht helfen können, wenn sie riskieren, getötet zu werden”, so Rama. Langfristig sollen die Flüchtlinge in den USA Asyl beantragen.

Im Kosovo sollen laut nnenminister Xhelal Svecla etwa 2000 Schutzbedürftige unterkommen. Sie könnten bis zu einem Jahr im Land bleiben, bis für sie eine dauerhafte Lösung gefunden sei, sagte er.

10:56 Uhr

Wohl letzte Maschine mit Schutzbedürftigen auf dem Weg nach Taschkent

In Kabul ist eine A400M-Maschine der Bundeswehr mit 150 Menschen an Bord gestartet. Das teilte das Einsatzkommando der Bundeswehr auf Twitter mit.

Nach ARD-Informationen ist es die wohl letzte Maschine, die Schutzbedürftige aus Kabul ausfliegen soll. Im Laufe des Tages sind demnach drei weitere Flüge geplant. Mit ihnen sollen vorrangig Einsatzkräfte der Bundeswehr aus Kabul herausgebracht und eventuell nur noch einzelne “Härtefälle” an Bord genommen werden.

10:10 Uhr

Niederländischer Rettungseinsatz wohl kurz vor dem Ende

In einem Schreiben an das Parlament hat die niederländische Regierung darüber informiert, dass heute die letzten Rettungsflüge nach Kabul starten. “Dies ist ein schmerzlicher Moment, denn er bedeutet, dass trotz aller großen Anstrengungen der letzten Zeit Menschen, die für eine Evakuierung in die Niederlande in Frage kommen, zurückgelassen werden”, zitierte die Nachrichtenagentur Reuters aus der Mitteilung.

10:05 Uhr

De Croo: US-Quellen haben vor Bombenanschlag gewarnt

Dem belgischen Regieurngschef Alexander De Croo zufolge wurde seine Regierung durch US-Quellen gewarnt, dass in der Umgebung des Kabuler Flughafens ein Selbstmordanschlag mittels eines Bombenattentats drohen könnte.

Belgien hat seine Evakuierungsmission in Afghanistan mittlerweile eingestellt. Laut De Croo wurden etwa 1400 Menschen von Belgien aus Afghanistan ausgeflogen.

09:54 Uhr

“Tausende hoffen, auf Flughafen zu gelangen”

Noch immer warten Tausende vor dem Flughafen Kabul darauf, auf das Gelände und an Bord eines Rettungsfliegers zu kommen. Gleichzeitig wächst die Sorge vor möglichen Attacken in der afghanischen Hauptstadt.

09:36 Uhr

Draghi: G20 müssen sich für Rechte von Frauen in Afghanistan einsetzen

Italiens Ministerpräsident Mario Draghi hat an die G20-Staaten appelliert, sich für den Schutz von Rechten und Freiheit für in Afghanistan lebende Frauen einzusetzen. Vor allem das Recht auf Bildung hob Draghi hervor. Der Fortschritt der vergangenen 20 Jahre dürfe unter der Herrschaft der Taliban nicht verloren gehen.

Die Gruppe der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer hält heute ihr erstes Treffen zum Thema Gleichberechtigung von Frauen ab.

09:32 Uhr

Dänemark beendet Evakuierung

Dänemark hat die Rettung von Botschaftsmitarbeitern und ihrer Familien aus Kabul abgeschlossen. Gestern Abend teilte die Verteidigungsministerin des Landes, Trine Bramsen, mit, die letzte Maschine sei mit 90 Menschen an Bord in Islamabad gelandet. Es sei mittlerweile “nicht mehr sicher, vom Flughafen Kabul zu fliegen”, warnte Bramsen.

Dänemark hat in den vergangenen Tagen rund 1000 Menschen aus Afghanistan ausgeflogen.

09:25 Uhr

“Sehr glaubwürdige Berichte über bevorstehenden Anschlag”

Der britische Streitkräfteminister James Heappey hat nochmals vor der Gefahr möglicher Anschläge in Kabul gewarnt. Es gebe “sehr, sehr glaubwürdige Berichte über einen bevorstehenden Anschlag”. Gleichzeitig bestätigte er, dass sich trotz des Risikos noch unzählige Menschen rund um den Flughafen aufhielten, die auf die Ausreise hofften. Die Menschen seien verzweifelt und bereit, das Risiko einzugehen.

09:08 Uhr

A400M erreicht Kabul

Der erste Bundeswehr-Rettungsflug des heutigen Tages ist in in Kabul gelandet.

09:06 Uhr

Ehemalige Ortskraft darf nicht ausreisen

Trotz wiederholter Hilferufe und vorliegenden Dokumenten haben deutsche Soldaten einem Afghanen, der die Bundeswehr jahrelang unterstützt hat, am Flughafen von Kabul abgewiesen.

Chaos in Kabul Bundeswehr weist Ortskraft ab

Immer wieder hatte eine ehemalige Ortskraft der Bundeswehr öffentlich um Hilfe gefleht, dann orderte die Bundeswehr den Mann zum Flughafen Kabul, begleitet von den Taliban.

09:01 Uhr

Grünen-Sicherheitspolitiker Lindner erwartet schwierige Ausreise nach Rettungsmission

Der sicherheitspolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, Tobias Lindner, sieht mehrere Probleme, die dei Ausreise von afghanischen Bürgerinnen und Bürgern nach dem Ende der Evakuierungsmission erschweren könnten. Zum einen “gibt ja keinen zivilen Flughafen mehr in Kabul – der ist schwer demoliert. Es müsste erst mal darum gehen, einen zivilen Flugbetrieb wieder aufzubauen”, sagte Lindner im Interview mit dem rbb.

Zum anderen dürften nur “Personen mit legalen Dokumenten” ausreisen, so die offiziellen Regelungen. “Mich würde sehr interessieren, was mit legalen Dokumenten gemeint ist – in der Definition der Taliban.”

08:48 Uhr

“Ich kann hier nicht atmen”

Sie liebe ihr Land, aber sie müsse es verlassen – im Interview mit der BBC schildert eine afghanische Journalistin ihre Angst vor den Taliban. Sie könne nicht atmen und sei überzeugt, wenn die Taliban herausfänden, welchen Beruf sie ausübe, dann würden sie sie töten.

08:38 Uhr

Bundesregierung hofft auf zivile Evakuierung nach Stopp der Luftbrücke

Die Bundesregierung hofft darauf, sich mit den Taliban auf Möglichkeiten zu einigen, Schutzbedürftigen auch nach dem Ende der Rettungsflüge auf zivilem Weg die Ausreise aus Afghanistan zu ermöglichen. Das betonte Außenstaatsminister Niels Annen in den Zeitungen der “Funke Mediengruppe”:

Die Bundesregierung hat seit Beginn der Evakuierung auf mehreren Ebenen nach Lösungen parallel zur Luftbrücke gesucht. Wir sind daher im Gespräch mit den Taliban in Doha wie auch mit Nachbarländern Afghanistans – etwa Pakistan -, um die Evakuierung auf ziviler Basis auch nach dem 31. August weiterzuführen.

Zuvor hatte bereits der deutsche Botschafter Markus Potzel, der derzeit in Doha mit den Taliban verhandelt, erklärt, die Islamisten hätten zugesagt, dass Afghanen auch nach dem vollständigen Abzug der internationalen Truppen aus dem Land ausreisen könnten.

08:32 Uhr

Frankreich stoppt Evakuierungsflüge voraussichtlich morgen Abend

In einem Radiointerview kündigte der französische Premierminister Jean Castex an, dass die Rettungsmission seines Landes in Afghanistan wohl noch bis Freitagabend fortgesetzt werde. Danach werde Frankreich “nicht mehr in der Lage sein”, weitere Menschen auszufliegen.

Seit Beginn der Evakuierungsaktion vergangene Woche flog das französische Militär laut Castex etwa 2500 Menschen aus Kabul aus.

08:29 Uhr

Weiterer Rettungsflug der Bundeswehr gestartet

Am Morgen ist am usbekischen Flughafen Taschkent erneut eine A400M-Maschine nach Kabul aufgebrochen, um weitere Menschen aus Afghanistan auszufliegen. Das teilte das Einsatzführungskommando auf Twitter mit. Heute soll es noch vier Bundeswehr-Flüge geben, berichtete das ARD-Studio Neu-Delhi. Am Nachmittag könnte dann nach derzeitiger Planung die letzte deutsche Maschine aus Kabul abheben.

Das Bundesverteidigungsministerium bestätigte, dass seit dem Beginn der Rettungsmission auf bislang 34 Flügen fast 5200 Schutzbedürftige ausgeflogen wurden. “Wir evakuieren bis zur letzten Sekunde”, hieß es aus der Behörde.

08:11 Uhr

USA bringen mehr als 7000 Schutzbedürftige nach Europa

Seitdem die USA ihre Rettungsmission in Afghanistan begonnen haben, wurden mehr als 7000 Menschen an acht Standorte in Europa ausgeflogen. Das sagte der Befehlshaber des Europakommandos der US-Streitkräfte, Tod Wolters. Von diesen Orten aus sollen die Schutzbedürftigen in die USA gebracht werden.

Die meisten ausgeflogenen Personen kamen demnach nach Ramstein in Rheinland-Pfalz: Fast 5800 Menschen wurden laut Wolters hierher gebracht. Etwa 660 Menschen kamen ins italienische Sigonella. Die in Sicherheit gebrachten Personen verbrächten drei bis vier Tagen auf den europäischen Drehkreuzen, bevor sie ihre Reise fortsetzten. Der Plan sei, täglich 1500 bis 1800 Menschen zum Internationalen Flughafen Dulles bei Washington weiterzubefördern, sagte Wolters.

08:05 Uhr

Ungarn beendet Rettungseinsatz

Wie das ungarische Verteidigungsministerium mitteilte, ist die eigene Evakuierungsmission in Afghanistan abgeschlossen. Alle dafür eingesetzten Sicherheitskräfte seien abgezogen worden und bereits wieder in Ungarn angekommen,

08:02 Uhr

Baden-Württemberg drängt auf Bund-Länder-Treffen

In einem Brief an Kanzleramtschef Helge Braun drängt der Chef der baden-württembergischen Staatskanzlei, Florian Stegmann, auf zügige Beratungen zwischen Bund und Ländern über die Auswirkungen der Afghanistan-Krise. Bei dem Treffen müsse es einen Lagebericht geben und über “aktuelle Überlegungen für ein Bundesaufnahmeprogramm und mögliche flankierende Maßnahmen der Länder” gesprochen werden, forderte Stegmann.

Zudem müsse über weitere Handlungsoptionen in Afghanistan nach dem Ende der Rettungsmission der Bundeswehr gesprochen werden. Das Ziel eines Bund-Länder-Treffens müsse sein, “zu einer abgestimmten, gut koordinierten und möglichst wirkungsvollen Hilfe für die gefährdeten Menschen zu kommen” – in Afghanistan und in Deutschland.

07:58 Uhr

Wüstner: Wut und Schock bei Soldaten über Fehler der Politik

Viele Soldaten seien wütend und schockiert, in welchem Ausmaß die Machtübernahme der Taliban die deutsche Politik “überrascht” habe, berichtete der Chef des Bundeswehrverbandes, André Wüstner, im Deutschlandfunk. Dabei hätten sowohl die Armee als auch die deutsche Botschaft und Experten auf die Bedrohung hingewiesen.

07:54 Uhr

Bericht: Moskau beendet Evakuierung

Wie von der russischen Regierung angekündigt, wurden vom Militär des Landes 500 Menschen aus Afghanistan ausgeflogen. Das teilte Maxim Suchkov vom Staatlichen Moskauer Institut für Internationale Beziehungen (MGIMO) auf Twitter mit. Seinen Angaben nach handele es sich um russische Staatsbürger, Afghanen mit russischem Pass und Staatsangehörige aus der Ukraine, Belarus, Kirgistan und Tadschikistan. Damit seien die Evakuierungen Russlands abgeschlossen.

07:46 Uhr

Mexiko nimmt afghanische Journalisten und Angehörige auf

In Mexiko sind 124 Schutzbedürftige aus Afghanistan angekommen. Es handele sich um Medienschaffende und deren Familien, teilte der mexikanische Außenminister Marcelo Ebrard mit. “Es handelt sich um Menschen, die ihr Leben riskieren, um zu informieren, zu kommunizieren und sich der Meinungsfreiheit verpflichtet fühlen”, so Ebrard.

Nun haben die aufgenommenen Journalisten sechs Monate Zeit, um zu entscheiden, ob sie in Mexiko Asyl beantragen.

07:42 Uhr

“Kaum noch Chancen reinzukommen”

Für die Menschen, die auf einen der Rettungsflüge von Kabul aus hoffen, wird es immer schwerer auf das Gelände des Flughafens zu gelangen, berichtet ARD-Korrespondent Peter Hornung. Im gemeinsamen Gespräch schildert eine ehemalige afghanische Ortskraft seine Erfahrung bei dem Versuch, aus dem Land zu gelangen.

07:30 Uhr

“Keine klaren Kriterien für Ausreiseberechtigung”

Der FDP-Fraktionsvize Alexander Graf Lambsdorff hat im gemeinsamen Morgenmagazin von ARD und ZDF fehlende Kriterien der Bundesregierung für die Frage, wer wann für eine Ausreise aus Afghanistan berichtigt ist, bemängelt. “Ich weiß, dass da Menschen sind, die sich über viele Jahre für deutsche, nationale Interessen eingesetzt haben, die fürchten müssen, durch das Raster zu rutschen”, so Graf Lambsdorff. Das sei eine “beschämende Situation”.

Dass die Rettungsmission der Bundeswehr in absehbarer Zeit enden soll, befürwortet Graf Lambsdorff. Es sei richtig, dass Soldatinnen und Soldaten sowie Diplomaten rechtzeitig und sicher ausreisen, solange dies möglich sei.

07:16 Uhr

Menschenmassen an Grenze zu Pakistan

Nicht nur am Flughafen in Kabul drängen sich die Menschen, die hoffen, Afghanistan nach der Machtübernahme der Taliban verlassen zu können. Auf Twitter verbreitete Videoaufnahmen zeigen die Situation in Spin Boldak, einer Stadt unmittelbar an der Grenze zu Pakistan. Zahlreiche Menschen warten hier, diese Grenze überqueren zu können.

07:00 Uhr

Türkei zieht Truppen ab

Die Türkei hat nach fast 20 Jahren mit dem Abzug ihrer Truppen aus Afghanistan begonnen. Das teilte Ibrahim Kalin, der Sprecher des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, auf Twitter mit. Die Sicherheitskräfte hätten ihre Pflicht erfüllt und würden nun in die Heimat zurückkehren. Zuletzt hatten türkische Soldaten geholfen, das Flughafengelände in Kabul zu sichern.

Trotzdem werde sich die Türkei auch in Zukunft “für den Frieden, die Sicherheit und das Wohlergehen unserer afghanischen Brüder und Schwestern” einsetzen.

06:56 Uhr

Bericht: Große Menschenansammlung vor Flughafen

Trotz der Sicherheitswarnungen mehrerer Staaten drängen sich offenbar große Menschenmengen vor dem Flughafen in Kabul. Die Nachrichtenagentur Reuters zitierte einen westlichen Diplomaten, der angab, das Gelände rund um den Flughafen sei “unglaublich überfüllt”. Allein schätzungsweise 1500 Menschen, die US-Pässe oder Visa für die USA hätten, versuchten weiterhin, auf das Flughafengelände zu gelangen.

06:54 Uhr

Bundeswehr: Fast 5200 Schutzbedürftige ausgeflogen

Seit dem Beginn ihrer Evakuierungsmission in Afghanistan hat die Bundeswehr eigenen Angaben zufolge insgesamt 5193 Menschen aus Kabul in Sicherheit gebracht. Allein gestern seien 539 Schutzbedürftige über die Luftbrücke nach Taschkent gebracht worden.

04:32 Uhr

Nach Geburt bei Evakuierung: Afghanisches Baby nach Flugzeug benannt

Das an Bord eines US-Transportflugzeugs zur Welt gekommene afghanische Baby ist nach Militärangaben von den Eltern nach dem Flugzeug benannt worden. Das Mädchen, das auf dem deutschen US-Stützpunkt Ramstein geboren wurde, heiße nun nach dem Rufzeichen der Maschine “Reach”, erklärte der Kommandeur der US-Streitkräfte in Europa, General Tod Wolters. Die Transportflugzeuge vom Typ Boeing C-17 der US-Luftwaffe nutzen oft das Rufzeichen “Reach”, gefolgt von einer Zahlenkombination.

02:06 Uhr

US-Botschaft: Sicherheitswarnung für Flughafen Kabul

Die US-Botschaft in Kabul hat US-Bürgern aus Sicherheitsgründen davon abgeraten, zum Flughafen der afghanischen Hauptstadt zu kommen. Es gebe eine Gefahrenlage an den Toren des Flughafens, warnte die Botschaft in der Nacht. “US-Bürger, die sich derzeit am Abbey Gate, East Gate oder North Gate aufhalten, sollten das Gebiet sofort verlassen”, hieß es weiter. Ausnahmen sollten nur im Falle individueller Anweisungen von Vertretern der US-Regierung gemacht werden.

Auch Großbritannien hat seine bis jetzt in Afghanistan verbliebenen Staatsbürger wegen der Gefahr von Anschlägen aufgefordert, sich vom Kabuler Flughafen fernzuhalten. “Wenn Sie sich beim Flughafen aufhalten, entfernen Sie sich zu einem sicheren Ort und warten Sie auf weitere Hinweise”, hieß es auf der Webseite des britischen Außenministeriums am Mittwoch. Es gebe eine “anhaltende und hohe Gefahr terroristischer Angriffe”. Zuvor hatte bereits die deutsche Botschaft vor Schießereien und Terroranschlägen am Flughafen von Kabul gewarnt.

02:06 Uhr

Belgien stellt Evakuierungsflüge aus Kabul ein

Angesichts des bevorstehenden vollständigen US-Abzugs aus Afghanistan hat Belgien seine Evakuierungsflüge aus Kabul eingestellt. Grund sei die sich verschlechternde Lage in dem Land, schrieb Regierungschef Alexander De Croo am Abend im Onlinedienst Twitter. Die Entscheidung sei “in Abstimmung mit den europäischen Partnern” getroffen worden.

02:06 Uhr

UN-Bericht: Sicherheitslage in Afghanistan weitgehend ruhig

Die Sicherheitslage in Afghanistan ist seit der Machtübernahme der militant-islamistischen Taliban weitgehend ruhig. Das geht aus einem wöchentlichen Bericht der UN-Agentur zur Koordinierung humanitärer Hilfe (OCHA) hervor, der am Abend veröffentlicht wurde. In den allermeisten Regionen des Landes sei die Sicherheitssituation im Berichtszeitraum – der Woche nach der Taliban-Machtübernahme – vergleichsweise ruhig.