Derzeitige Impfquote reicht nicht – Drosten mahnt: „Werden Kontakte wieder einschränken müssen“

Derzeitige Impfquote reicht nicht – Drosten mahnt: „Werden Kontakte wieder einschränken müssen“

2. September 2021 Aus Von mvp-web

Christian Drosten hält angesichts des sinkenden Impftempos in Deutschland neue Corona-Beschränkungen für möglich. Die Notwendigkeit einer Auffrischungsimfpung im Herbst  sieht der Berliner Virologe für die meisten Geimpften jedoch nicht gegeben.

„Wir werden gesamtgesellschaftlich die Zahl der Kontakte wieder einschränken müssen. Das ist ganz klar. Die Infektionslast steigt im Herbst“, sagte der Forscher der Berliner Charité im Deutschlandfunk. Es müsse unbedingt an der Impfquote gearbeitet werden. Die derzeitige Quote von 61 Prozent vollständig Geimpfter reiche überhaupt nicht. „Mit dieser Quote können wir nicht in den Herbst gehen“, sagte Drosten. Für Kinder unter 12 Jahren empfahl er, die regelmäßigen Corona-Tests in den Schulen beizubehalten.

Trotz Drostens Bedenken: Baden-Württemberg startet mit Auffrischungsimpfungen

Indes hat in Baden-Württemberg die dritte Runde der Impfungen begonnen. Seit Mittwoch werden die sogenannten Auffrischungsimpfungen gegen das Coronavirus landesweit angeboten. Dabei setzen sich die Bundesländer gegen die Empfehlung der Ständigen Impfkommission hinweg, was zuletzt für Kritik gesorgt hatte.

Nach Überzeugung von Drosten ist eine Auffrischung im Herbst für die meisten Geimpften nicht nötig. „Die Schutzwirkung der Corona-Vakzinen ist viel besser als beispielsweise bei den Influenza-Impfstoffen“. Bei alten Menschen sowie bestimmten Risikopatienten hält Drosten eine Auffrischungsimpfung jedoch durchaus für sinnvoll.

„Nach einem halben Jahr geht das über die Impfung erworbene Antikörper-Level vor allem bei sehr alten Menschen deutlich runter“, so der Virologe.