++ Gratis-Tests für Minderjährige bis Ende November? ++
6. September 2021Für Zwölf- bis 17-Jährige könnte es bis Ende November kostenlose Corona-Tests geben. Angesichts fallender Infektionszahlen darf auf Mallorca nun auch nachts wieder gefeiert werden. Die Entwicklungen im Liveblog.
- GMK einigt sich auf kürzere Quarantäneregeln
- Deutsche Industrie meldet Rekordauftragslage
- Kanzleramtschef Braun verteidigt Pläne für Impfauskunft
- Bundesweite Inzidenz steigt auf 84,3
- Amtsärzte fordern einheitliche Quarantäneregeln an Schulen
- Bundesregierung ruft zu Impfaktion auf
Ende des Liveblogs für heute
Nach einem ruhigen Pandemie-Abend schließen wir den Liveblog für heute. Vielen Dank für Ihr Interesse.
Wieder Gästefans bei UEFA-Spielen
Die Europäische Fußball-Union will bei den Spielen im Europapokal ab kommender Woche wieder Gästefans zulassen. Am Abend bestätigte die UEFA die Änderungen im „Rückkehr zum Spiel Protokoll“. Der Ausschluss von Gästefans bei Wettbewerben sei nicht verlängert worden, teilte der Verband mit. „Daher wird das Standardverfahren wieder eingeführt, das heißt fünf Prozent der insgesamt zulässigen Stadionkapazität sind den Fans der Auswärtsmannschaft vorbehalten.“
Überdies hob die UEFA für Arbeitsbereiche im Freien die obligatorischen Abstandsvorschriften auf. Dies erlaube eine höhere Kapazität an Medienvertretern. Der Verband verwies allerdings darauf, dass alle Lockerungen unter Vorbehalt der örtlichen Corona-Schutzmaßnahmen greifen.
Kinderärzte: Quarantäne immer noch zu lang
Der Bundesverband der Kinder- und Jugendärzte kritisiert die Einigung der Länder-Gesundheitsminister zur Quarantäne-Regelung in den Schulen. „Wir finden es deutlich sinnvoller, nur das infizierte Kind in Quarantäne zu schicken“, sagt Verbandssprecher Jakob Maske der „Welt“.
„Kinder leiden auch bei fünf Tagen unter der Quarantäne, sitzen etwa eine zweistellige Stundenanzahl vor dem Bildschirm. Die Folgen haben wir in den vergangenen drei Lockdowns erlebt: Angst-, Zwangsstörungen oder Depressionen.“ Besser wäre es gewesen, die Sitznachbarn des infizierten Schülers täglich vor dem Unterricht per PCR-Test zu testen, so Sprecher Maske.
Millionen US-Bürger verlieren US-Arbeitslosenhilfe
Sonderregeln für Arbeitslosengeld und Zuschläge laufen heute in den USA aus. Die Folge: Millionen Bürger verlieren ihre Unterstützung. Das könnte Auswirkungen auf den bisherigen Bewerbermangel einiger Branchen haben, berichtet Arthur Landwehr aus dem ARD-Studio Washington.
Bouffier will 2G-Modell in Gastronomie ermöglichen
Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) will das Corona-2G-Modell für Gastronomen und Veranstalter zulassen. Die neue Verordnung des Landes werde voraussichtlich privaten Anbietern die Möglichkeit geben, nur Geimpften und Genesenen den Zutritt zu ihren Räumen zu erlauben, sagte Bouffier der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Veranstalter, Wirte und Friseure sollen dann selbst entscheiden können, ob sie nur geimpfte und genesene Menschen einlassen, die dann weitgehend von den Einschränkungen befreit seien, sagte ein Regierungssprecher.
Gesundheitsminister einigen sich bei Schul-Quarantäne
Die Gesundheitsminister der Länder haben sich nach Informationen von Reuters aus Teilnehmerkreisen darauf geeinigt, die Quarantäne-Regeln in den Schulen neu zu ordnen. Sie folgen dem Vorschlag des Bundes, bei Infektionen in Schulen nur noch die direkten Sitznachbarn mindestens fünf Tage in Quarantäne zu schicken. Danach soll es die Möglichkeit geben, sich „freitesten“ zu können.
Angewandt werden sollen die Regeln aber nur, wenn es Lüftungs-, Masken- und Testkonzepte in den Schulen gibt. Man sei sich einig, dass grundsätzlich nicht mehr die ganze Klasse bei einem Positivfall in Quarantäne gehen müsse. Die Schüler einer Klasse, die nicht direkte Kontaktpersonen sind, sollen intensiv getestet werden.
GEW-Chefin fordert einheitliche Regeln an den Schulen
Die Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Maike Finnern, hat sich für bundesweit einheitliche Quarantäne-Regeln an Schulen ausgesprochen. „Einheitliche Richtlinien fördern die Transparenz von Entscheidungen und tragen zu deren Akzeptanz bei Lehrkräften, Kindern, Jugendlichen und deren Eltern – und damit zum Schulfrieden bei“, sagte Finnern der „Rheinischen Post“. So könnten in der Schule „sachgerechte Entscheidungen“ getroffen werden, die die Situation vor Ort und den Einzelfall berücksichtigen, betonte Finnern. Für die Gesundheitsämter sei es „eine wichtige Hilfestellung“, wenn es bundesweit gültige Leitlinien gebe.
Zahl der Minijobs auf 6,5 Millionen gestiegen
Die Zahl der Minijobber in Deutschland ist innerhalb eines halben Jahres um 720.000 auf rund 6,48 Millionen gestiegen. Seit den im Frühjahr einsetzenden Lockerungen der Einschränkungen in der Wirtschaft übten immer mehr Beschäftigte einen Minijob aus, um etwas hinzuzuverdienen, erklärte die bundesweite Minijob-Zentrale. Insbesondere in der Gastronomie und im Einzelhandel suchten Arbeitgeber weiter dringend nach Aushilfen, sagte die Leiterin der Zentrale, Peggy Horn.
Von den Minijobbern arbeiten den Angaben zufolge rund 6,19 Millionen im gewerblichen Bereich, die übrigen in Privathaushalten. Die Zahl dieser Arbeitsplätze sei von Februar bis Juli um mehr als 12,5 Prozent gestiegen. Ein Großteil der Jobs, die coronabedingt 2020 nicht angeboten worden seien, werde jetzt wieder benötigt und angemeldet, sagte Horn.
Entwurf: Kostenlose Tests für Zwölf- bis 17-Jährige bis Ende November
Kinder und Jugendliche im Alter zwölf bis 17 Jahren sollen voraussichtlich noch bis Ende November kostenlose Corona-Schnelltests bekommen können. Das geht aus einem Entwurf des Bundesgesundheitsministeriums für eine neue Testverordnung hervor, die das geplante generelle Ende der Gratis-Tests für alle Bürger zum 11. Oktober umsetzen soll. Dies berichten übereinstimmend die Nachrichtenagenturen AFP und dpa. Zuvor hatten das Nachrichtenportal „ThePioneer“ und „Business Insider“ über den Entwurf geschrieben. Anspruch auf kostenlose Tests sollen demnach bis zum 30. November auch Personen ohne Symptome haben, die das 18. Lebensjahr noch nicht vollendet haben.
Generell möglich bleiben sollen Gratis-Tests für alle, die sich nicht impfen lassen können – darunter Kinder unter zwölf Jahren, für die es bisher keinen zugelassenen Impfstoff gibt, sowie etwa auch Schwangere. Kanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten hatten beschlossen, dass das vom Bund finanzierte Angebot für kostenlose Bürgertests für alle enden soll – ab 11. Oktober sollen sie in der Regel selbst zu bezahlen sein. Da inzwischen allen ein unmittelbares Impfangebot gemacht werden könne, sei eine dauerhafte Übernahme der Kosten durch den Steuerzahler nicht angezeigt, hieß es im Beschluss.
Im Verordnungsentwurf für die Neuregelung wird darauf verwiesen, dass es seit Mitte August auch für die Gruppe der Zwölf- bis 17-jährigen eine generelle Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) gibt. Um ihnen ausreichend Zeit zu gewähren, sich über Impfangebote zu informieren und einen vollständigen Impfschutz zu erlangen, sollen für alle bis 17 Jahre Gratis-Tests bis 30. November möglich sein.
Corona-Tests in Einrichtungen, in denen enger Kontakt zu stark gefährdeten Personen besteht, sollen weiter durch den Staat finanziert werden, heißt es in dem Referentenentwurf. Weiter Anspruch auf einen Gratis-Test sollen zudem Kontaktpersonen von Infizierten haben, die durch einen Arzt oder die Gesundheitsämter festgestellt wurden.
USA: Corona-Sonderregeln laufen aus
Etwa sieben Millionen arbeitslose US-Amerikaner verlieren heute ihre gesamte Unterstützung. Für weitere drei Millionen fällt der Corona-Zuschlag weg, den es seit 18 Monaten gibt.
Zahl der Minijobber seit Februar um 720.000 gestiegen
Auch bei den Minijobbern macht sich der Aufschwung auf dem Arbeitsmarkt in Deutschland bemerkbar. Bis Juli stieg die Zahl der geringfügig Beschäftigten auf knapp 6,5 Millionen, wie die Minijob-Zentrale in Bochum mitteilte. Das seien etwa 720.000 Minijobber mehr als im Februar, wie eine Sonderauswertung zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie ergeben habe. „Dieser Anstieg zeigt, dass Minijobs auch jetzt wieder eine wichtige Aufgabe auf dem Arbeitsmarkt wahrnehmen“, sagte die Leiterin der Minijob-Zentrale bei der Knappschaft-Bahn-See, Peggy Horn. „Ein Großteil der Minijobs, die Corona-bedingt im letzten Jahr nicht angeboten wurden, werden jetzt wieder benötigt und angemeldet.“ Insbesondere in der Gastronomie und im Einzelhandel werde dringend nach Aushilfen gesucht.
EMA überprüft BioNTech-Auffrischungsimpfung
Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA will in den nächsten Wochen ihre Bewertung einer Auffrischungsimpfung mit dem Covid-19-Impfstoff von BioNTech/Pfizer abschließen. Der Antrag für eine dritte Dosis des Vakzins sechs Monate nach der zweiten Dosis bei Personen über 16 Jahren werde beschleunigt geprüft, teilte die EMA mit. Die EMA überprüfe zudem Daten zu einer dritten Dosis eines der mRNA-Impfstoffe von BioNTech und Moderna bei stark immungeschwächten Menschen.
Nach Einschätzung der EMA und besteht in der Allgemeinbevölkerung gegenwärtig keine dringende Notwendigkeit für Booster-Impfungen. Bei stark immungeschwächten Personen sollten sie aber in Betracht gezogen werden.
Hessen: Hohe Inzidenz unter Ungeimpften
Das Bundesland Hessen und die Stadt Stuttgart haben erstmals die Sieben-Tage-Inzidenz bei Corona-Fällen getrennt nach Geimpften und Ungeimpften ausgewiesen. Die Unterschiede zwischen diesen beiden Gruppen sind groß: In Hessen liegt die Inzidenz unter Menschen ab zwölf Jahren ohne vollständigen Impfschutz aktuell bei 272,3 – unter den vollständig Geimpften bei 9,7, wie aus dem täglichen Bulletin der Landesregierung hervorging. Hessen hatte am Freitag angekündigt, die Inzidenz künftig täglich getrennt auszuweisen. Zu den Menschen ohne vollständigen Schutz werden auch diejenigen gerechnet, bei denen der Impfstatus unklar ist.
In Stuttgart wurden die Zahlen für den Zeitraum vom 23. bis zum 29. August veröffentlicht. Während sie unter den Ungeimpften oder Teilgeimpften demnach bei 202 lag, betrug sie bei den Geimpften 28. „Was wir derzeit erleben, ist eine Pandemie der Ungeimpften“, erklärte dazu der Leiter des Gesundheitsamts, Stefan Ehehalt. Im Klinikum Stuttgart sei kein Fall bekannt, bei dem ein Infizierter mit einer vollständigen Impfung auf die Intensivstation musste.
RB Leipzig gegen Bayern vor 34.000 Fans
Fußball-Bundesligist RB Leipzig kann das Spitzenspiel an diesem Samstag gegen den deutschen Rekordmeister FC Bayern München wie geplant vor zugelassenen 34.000 Zuschauern austragen. Obwohl der Inzidenz-Wert heute leicht auf 36,5 gestiegen ist, ergibt sich laut RB „keine Änderung am bereits genehmigten Hygienekonzept für das Spiel“.
Deutsches Gastgewerbe macht wieder mehr Umsatz
Trendwende im deutschen Gastgewerbe: Dank der Corona-Lockerungen und mehr Nachfrage durch Tourismus lagen die Umsätze der Branche im August nur 5,7 Prozent unter dem Vorkrisenniveau von 2019, wie der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) mitteilte. „Das ist der beste Wert, der in einer monatlichen Dehoga-Umfrage seit Beginn der Pandemie im März 2020 festgestellt wurde“, erklärte Dehoga-Präsident Guido Zöllick. „Die Einbußen haben sich in den letzten Wochen deutlich abgeschwächt, im Gastgewerbe wächst die Zuversicht.“ Betriebe, die vorwiegend Erlöse mit Tourismus machen, fuhren sogar drei Prozent mehr Umsatz ein. „Corona hat den Trend zum Heimaturlaub und zum regionalen Tourismus noch einmal verstärkt.“
Söder verteidigt gelockerte Quarantäne-Regeln an Bayerns Schulen
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat die in Bayern bereits geltenden Lockerungen bei den Quarantäne-Regeln an Schulen bei nachgewiesenen Corona-Infektionen verteidigt. „Es ist falsch, ganze Klassen 14 Tage in Quarantäne zu schicken, maximal fünf, maximal das Umfeld“, sagte der CSU-Chef in seiner Rede beim politischen Frühschoppen auf dem Gillamoos-Volksfest im niederbayerischen Abensberg. Bei bestimmten Maßnahmen könne die Quarantäne sogar ganz entfallen, etwa wenn es in der betroffenen Klasse Luftreiniger gebe und alle Schüler eine Woche lang täglich getestet würden. „Ich will keine Lockdown für Wirtschaft und Gesellschaft. Ich will aber auch keine Lockdown in der Schule durch die Hintertür. Liebe Freunde, jetzt müssen wir uns Mühe geben“, sagte Söder. Bayern habe mit seiner neusten Corona-Verordnung „einen Standard gesetzt“.
Die Gesundheitsminister der Länder wollen heute über eine einheitliche Linie bei den Quarantäneregeln in den Schulen beraten.
OECD: Italiens Wirtschaft 2022 auf dem Weg zu Vor-Krisen-Niveau
Die von der Corona-Pandemie gebeutelte Wirtschaft Italiens dürfte sich im ersten Halbjahr 2022 wieder auf Vor-Krisen-Niveau erholen. Zu diesem Ergebnis kommt die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in einem veröffentlichten Bericht. Als Gründe dafür nannten die Wirtschaftsexpertinnen und -experten steuerliche Unterstützungen, die Impfungen gegen Covid-19 und die Lockerungen von Corona-Beschränkungen. Damit und mit den Geldmitteln aus dem Corona-Wiederaufbauplan könne das Bruttoinlandsprodukt (BIP) das Niveau von 2019 wieder erreichen.
Die OECD warnte allerdings davor, zu früh die Unterstützung für Firmen und Privatpersonen rückgängig zu machen. Dies könne zu mehr Pleiten, sinkender Beschäftigung und mehr Armut führen. Die Staatsverschuldung gemessen am BIP prognostizierten die OECD-Experten für das laufende Jahr bei rund 160 Prozent. Italien zählt zu den Ländern mit dem höchsten Wert in der EU. Die immer älter werdende Gesellschaft belaste die Staatsfinanzen zusätzlich.
Spahn schlägt Fünf-Tage-Quarantäne an Schulen vor
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat vor den Beratungen mit seinen Länderkollegen zu den Quarantäneregeln an den Schulen erneut für Einheitlichkeit geworben. Spahn schlug in Berlin eine Quarantäne von fünf Tagen vor, nach denen ein Freitesten möglich sein soll. Zudem solle die Regelung nur für die umsitzenden Schüler gelten, nicht für die gesamte Klasse. Voraussetzung müsse dabei aber sein, dass alle Masken tragen, dass regelmäßig getestet werde und dass entsprechende Lüftungskonzepte vorhanden seien. „Ich werde dafür werben, dass wir uns auf diese einheitliche Linie verständigen.“ Bislang gebe es zum Teil sogar innerhalb der Länder wegen der Vorgehensweise der Gesundheitsämter Unterschiede. Manchmal müsse die gesamte Klasse in Quarantäne, manchmal seien es nur die umsitzenden Schüler. Die oft verhängten 14 Tage seien zudem „eine lange Zeit, wenn es um Kitas und Schulen geht“.
Bundesbildungsministerin Anja Karliczek schloss sich dem Vorschlag von Spahn an. „Eine große gemeinsame Linie der Länder würde für sehr viel Akzeptanz gerade auch der Eltern sorgen“, sagte die Ministerin. Die Beratungen der Gesundheitsminister sollen am Montagnachmittag beginnen.
Zuvor hatten sich auch die Amtsärzte für bundeseinheitliche Quarantäneregeln bei Infektionsfällen in Schulen ausgesprochen.
Lebenserwartung in Italien durch Corona gesunken
Die Lebenserwartung in Italien ist infolge der Corona-Pandemie gesunken. Wie das Statistikamt Istat mitteilte, ging die Lebenserwartung für die 2020 geborenen Kinder landesweit um 1,2 Jahre zurück, in den von Covid-19 am härtesten getroffenen Regionen sogar um mehr als vier Jahre. „2020 hat die Verbreitung von Covid-19 und der daraus resultierende scharfe Anstieg der Sterblichkeitsgefahr abrupt die Zunahme der Lebenserwartung bei Geburt unterbrochen, die den Trend bis 2019 kennzeichnete“, hieß es in der Istat-Mitteilung. In den nördlichen Regionen Bergamo, Cremona und Lodi ging die Lebenserwartung für 2020 geborene Jungen demnach um 4,3 bis 4,5 Jahre zurück, für Mädchen um 3,2 bis 2,9 Jahre. Landesweit liegt die Lebenserwartung 2020 geborener Jungen bei 79,7 und von Mädchen bei 84,4 Jahren, teilte Istat mit.
Mallorca: Nächtliche Partys wieder erlaubt
Wegen fallender Corona-Zahlen werden die Restriktionen auf Mallorca weiter gelockert. Von morgen an dürfen wieder Personen aus verschiedenen Haushalten zu nächtlichen Partys zusammenkommen, teilte die Regionalregierung der zu Spanien gehörenden Mittelmeerinsel mit.
Seit Ende Juli waren solche Treffen zunächst zwischen 1 Uhr und 6 Uhr verboten, später ab 2 Uhr. In Gaststätten dürfen im Innenbereich künftig zudem wieder bis zu acht Personen an einem Tisch bewirtet werden, im Außenbereich bis zu zwölf Personen, wie aus dem regionalen Amtsblatt hervorgeht.
Umfrage: Drei von vier Menschen befürworten 3G-Regeln
Drei von vier Menschen in Deutschland befürworten die seit August geltenden 3G-Regeln. Bei Älteren ab 60 Jahren liegt die Zustimmung für die neuen Testpflichten mit 85 Prozent besonders hoch, wie eine veröffentliche Umfrage des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) zeigt. Bei den Jüngeren halten immerhin 71 Prozent die Regelung für angemessen.
Corona-Hilfen für Polen und Ungarn aufgehalten
Milliardenschwere EU-Corona-Hilfen für Polen und Ungarn werden wegen Rechtsstaatlichkeitsbedenken aufgehalten. Dies bestätigte der zuständige EU-Kommissar Valdis Dombrovskis in einer Pressekonferenz. Es gebe immer noch Punkte in Polens Aufbauplan, die angegangen werden müssten. Man sei mit der polnischen Regierung in Kontakt, fügte er hinzu.
In Polen läuft derzeit vor dem Verfassungsgericht ein Verfahren darum, ob polnisches Recht Vorrang vor EU-Recht hat. Kritiker werfen der polnischen Regierung außerdem vor, durch Reformen in den letzten Jahren die Unabhängigkeit der Justiz untergraben zu haben. Die EU-Kommission hat bereits mehrere Vertragsverletzungsverfahren gegen die Regierung eröffnet und Klagen beim Europäischen Gerichtshof (EuGH) eingereicht.
Österreich: Höchstwert an Corona-Todesfällen seit Juni
Österreich hat die höchste Zahl an Corona-Todesfälle seit Ende Juni verzeichnet. Innerhalb von 24 Stunden seien acht Menschen an den Folgen der Viruserkrankung gestorben, teilte die Regierung mit. Außerdem gebe es eine starke Zunahme der Corona-Patienten auf Intensivstationen. Es seien derzeit 170 Schwerkranke, die dort behandelt würden. Dies sei ein Anstieg um 120 Prozent innerhalb von zwei Wochen. Innen- und Gesundheitsministerium in Wien meldeten den Angaben zufolge zudem mehr als 1400 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden – das ist der höchste Montagswert seit Ende April. In der Alpenrepublik sind seit Pandemiebeginn mehr als 10.800 Menschen an den Folgen der Infektion gestorben.
Griechenland impft jetzt vor Kirchen
Im Rahmen eines Pilotprogramms, mit dem die Regierung mehr Menschen für die Impfungen gewinnen möchte, begannen Impfteams damit im Hof einer Kirche in Archanes nahe Heraklion auf der Insel Kreta. Eingesetzt wurde das Vakzin von Johnson & Johnson, bei dem eine einzelne Dosis verabreicht wird. 52 Termine wurden nach offiziellen Angaben am ersten Impftag vergeben, es seien aber auch Menschen geimpft worden, die ohne Termin an der Kirche erschienen seien. Die Regierung hatte das Programm im vergangenen Monat bekanntgegeben, in dessen Rahmen auf mobile Impfteams gesetzt wird. Nach Kreta soll das Impfprogramm auf weitere Landesteile ausgeweitet werden.
Bund fördert Entwicklung von Covid-Medikamenten
Der Bund will sechs Projekte zur Entwicklung von Medikamenten gegen Covid-19 mit rund 150 Millionen Euro unterstützen. Konkret geht es um die deutschen Firmen AdrenoMed, Apogenix, Atriva Therapeutics, Corat Therapeutics, InflaRX sowie die DRK Baden-Württemberg-Hessen, die die Projekte koordiniert. „Corona wird bei uns bleiben. Und wir werden Medikamente benötigen, um an Covid-19 erkrankte Menschen zu behandeln. Deshalb steht neben der Frage, die Pandemie in den Griff zu bekommen, die Frage nach weiterer Medikamentenforschung für uns im Mittelpunkt“, sagte Bundesforschungsministerin Anja Karliczek.
Tages-Impfzahl sinkt auf niedrigsten Stand seit Februar
Am Sonntag sind in Deutschland nach Angaben der Bundesregierung 56.078 Menschen geimpft worden. Eine niedrigere Tageszahl an Impfungen hatte es zuletzt am 7. Februar gegeben.
G20: Mehr Geld für die Krisenprävention
Die 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20) wollen mehr Geld für die gemeinsame Arbeit verschiedener Gesundheitsbereiche zur Krisenprävention ausgeben. „Wir wollen in den Ansatz ‚One Health‘ investieren“, twitterte Italiens Gesundheitsminister Roberto Speranza. Dort begann der zweite und letzte Tag des Treffens der G20-Gesundheitsminister, in dessen Mittelpunkt die Corona-Pandemie steht. Hinter dem Ansatz „One Health“ steht, Human- und Tiermedizin sowie die Umwelt als ein gemeinsames System zu betrachten, wenn es darum geht auf einen künftigen Gesundheitsnotfall zu reagieren.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hatte Veränderungen bei der Weltgesundheitsorganisation WHO gefordert. Beim „One Health“-Ansatz gehe es auch darum Infektionskrankheiten, die sich wechselseitig auf Tiere und Menschen übertragen können, besser zu erforschen.
Göring-Eckardt: „Keinen Herbst mit relativer Normalität“
Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt glaubt trotz fortschreitender Impfkampagne nicht an einen Herbst mit relativer Normalität. „Den werden wir nicht haben“, sagt sie in Berlin. Die Infektionszahlen stiegen mittlerweile wieder deutlich, auch weil die Bundesregierung zu wenig Vorsorge getroffen habe. „Wir sind noch nicht raus aus der Corona-Krise. Das war mit Ansage.“ Es müsse deutlich stärker für Impfungen geworben werden. Außerdem müsse künftig auch am Arbeitsplatz die 3G-Regel gelten – Beschäftigte also geimpft, genesen oder getestet sein. Sollte es wieder Einschränkungen geben, müssten Geimpfte Vorteile gegenüber Ungeimpften haben.
Kinderärzte sehen Impfungen bei Kindern bis elf Jahre kritisch
Kinderärzte sehen Corona-Schutzimpfungen bei Kindern unter zwölf Jahren, für die es bisher keine Zulassung und keine Empfehlung durch die Ständige Impfkommission gibt, sehr kritisch. „Auf gar keinen Fall sind wir für eine Off-Label-Impfung“, sagte Jörg Dötsch, Direktor der Klinik für Kinder und Jugendmedizin an der Uni-Klinik Köln. „Wir haben rund 17 Millionen nicht erstgeimpfte Erwachsene. Da ist das Problem“, ergänzte er bei einem Pressebriefing des Science Media Center (SMC). „Die Erwachsenen haben die Pflicht, die Menschen, die sich nicht impfen lassen können und die letztlich gefährdet sind, mit zu schützen.“
Dötsch ist Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ). Insgesamt sei die Krankheitsschwere bei Kindern so gering, dass es auch für die Ständige Impfkommission nach der Zulassung in Europa viele Wochen gedauert habe, die Empfehlung guten Gewissens und aufgrund einer guten Datenlage für die 12- bis 17-Jährigen auszusprechen.
Stabilisierungsfonds mit Fehlbetrag im Jahr 2020
Der deutsche Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) zur Bewältigung der Corona-Krise hat im ersten Jahr seines Bestehens ein Minus von 25,9 Millionen Euro gemacht. Die Bilanzsumme betrug zum Stichtag am Jahreswechsel 40,7 Milliarden Euro, wie die Finanzagentur des Bundes in Frankfurt weiter berichtete. Der mit einem Gesamtrahmen von bis zu 600 Milliarden Euro ausgestattete Fonds hat seit Ausbruch der Pandemie mehrere in Not geratene Unternehmen mit verschiedenen Instrumenten gestützt. Die bekanntesten Fälle sind die Deutsche Lufthansa AG und der Reisekonzern TUI.
Bundesregierung konkretisiert Ende der kostenlosen Tests
Das Vorhaben der Bundesregierung, die kostenlosen Corona-Schnelltests weitgehend abzuschaffen, konkretisiert sich. Ein Referentenentwurf für die neue Testverordnung aus dem Bundesgesundheitsministerium sehe vor, dass sich grundsätzlich nur noch diejenigen kostenlos testen lassen dürfen, die aus gesundheitlichen Gründen nicht geimpft werden könnten, berichtete das Magazin „Business Insider“. Auch für Geimpfte solle es keine kostenlosen Schnelltests mehr geben.
Für Kinder zwischen zwölf und 18 Jahren soll demnach eine Übergangsregelung geschaffen werden. Dies geschehe offenbar vor dem Hintergrund, dass im Schulbetrieb in Deutschland regelmäßig getestet wird, um den Präsenzunterricht zu ermöglichen, berichtete das Magazin weiter. Tests in Einrichtungen, in denen enger Kontakt zu stark durch das Virus gefährdeten Personen besteht, sollen den Angaben zufolge weiter durch den Staat finanziert werden. Dazu gehörten etwa Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen.
Stimmung in deutschen Unternehmen deutlich verschlechtert
Die Stimmung in vielen deutschen Unternehmen hat sich wieder deutlich verschlechtert. Das geht aus dem veröffentlichten KfW-ifo-Mittelstandsbarometer hervor. Die Verschlechterung betrifft demnach sowohl kleinere und mittelgroße Unternehmen wie auch Großunternehmen. Ursachen sind der Analyse der bundeseigenen Förderbank KfW und des ifo-Instituts zufolge die anhaltende Pandemie mit wieder steigenden Inzidenzzahlen, aber auch die Engpässe bei Rohstoffen und Vorleistungsgütern in der Industrie, die sich als hartnäckiger erwiesen als ursprünglich angenommen.
Philippinen planen in Manila gezielte Lockdowns
Die Philippinen heben trotz hoher Corona-Zahlen von Mittwoch an die strikte Ausgangssperre in der Hauptstadt Manila auf. Stattdessen sollen gezielte, lokale Lockdowns dabei helfen, den sprunghaften Anstieg der Fallzahlen im Land einzudämmen, wie ein Behördenvertreter mitteilte. Mehr als 13 Millionen Menschen in der Hauptstadtregion sind seit dem 6. August von der strikten Ausgangssperre betroffen. „Lokale Lockdowns werden in der Metropolregion Manila erprobt“, kündigte Regierungssprecher Harry Roque an. Von der Maßnahme könne nur ein einzelner Haushalt, aber auch ein Wohngebäude oder eine ganze Straße betroffen sein. Es handle sich um eine „vollständige“ Ausgangssperre, betonte der Sprecher. Sogar das Essen werde den Betroffenen geliefert.
Die jüngste Ankündigung erfolgte, nachdem in den vergangenen drei Tagen landesweit mehr als 20.000 Corona-Fälle pro Tag registriert wurden – das sind etwa doppelt so viele wie zu Beginn der Ausgangssperre in Manila. Der deutliche Anstieg wird auf die ansteckendere Delta-Variante zurückgeführt. Zahlreiche Krankenhäuser sind überlastet. Die Lockerungen der Ausgangssperre für Manila sollen die Wirtschaft und den örtlichen Tourismussektor ankurbeln.
Bundesregierung ruft zu Impfaktion auf
Für Montag kommender Woche ruft die Bundesregierung zu einer „bundesweiten Impfaktion“ auf, wie Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin ankündigt. Dabei gehe es darum, in der Impfkampagne „gemeinsam für den nötigen Ruck zu sorgen“. Aufgerufen seien alle zu unkomplizierten und auch kreativen Angeboten.
Malta startet Corona-Auffrischungsimpfungen
Malta hat damit begonnen, Auffrischungsimpfungen gegen Covid-19 zu verabreichen. Die ersten sogenannten Booster-Impfungen bekamen Senioren in Pflegeeinrichtungen, wie Gesundheitsminister Chris Fearne auf Twitter schrieb. In einigen Altenheimen waren wieder vermehrt Corona-Fälle aufgetaucht. Ab kommender Woche sollen auch Menschen mit einem geschwächten Immunsystem eine dritte Corona-Impfung erhalten. Die Menschen werden mit den mRNA-Vakzinen von Moderna und Pfizer/BioNTech immunisiert. Der Start für die Auffrischungen wurde wegen der Corona-Fälle in den Altenheimen um eine Woche vom eigentlich geplanten Termin vorgezogen.
Fearne zufolge prüft die Regierung die klinischen Daten, um zu klären, ob alle Heimbewohner eine weitere Impfung brauchen. Malta hat mehr als 90 Prozent seiner zu impfenden Bevölkerung voll immunisiert. Menschen ab zwölf Jahren können das Vakzin bekommen.
Spahn ruft beim Impfen zu „Kraftanstrengung“ auf
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat beim Impfen im September eine „gemeinsame Kraftanstrengung“ gefordert. Knapp 70.000 Erstimpfungen am zurückliegenden Wochenende seien zu wenig, twittert der CDU-Politiker. „Die Impfquote geht uns alle an.“ Laut Spahn haben 61,3 Prozent oder 51 Millionen Deutsche den vollen Impfschutz, 65,8 Prozent oder 54,7 Millionen sind mindestens einmal geimpft.
Caritas-Präsident kritisiert Egoismus des Westens bei Impfkampagne
Der Präsident des Deutschen Caritasverbandes, Peter Neher, hat dem Westen bei der Corona-Bekämpfung Egoismus vorgeworfen. Drei Viertel der weltweit produzierten Impfstoffe seien an genau zehn Länder weltweit gegangen, kritisierte Neher im Inforadio des RBB. In Hinblick auf die gesamte Weltbevölkerung sei das egoistisch. Und nachhaltig sei es auch nicht, sagte der Caritas-Präsident. Durch die Verknappung von Impfstoff in anderen Ländern könnten neue Virusvarianten entstehen. Dadurch würden Lieferketten unterbrochen, wovon die westlichen Länder auch betroffen wären. Dass Deutschland nun Impfstoff zur Verfügung stelle, sei nur selbstverständlich. „Wir sollten das nicht als generöse Haltung sehen“, sagte Neher. „Den Ländern weltweit stehen diese Impfstoffe genauso zu wie uns.“
Er sprach sich dafür aus, die Patente für die Impfstoffe freizugeben, um die Produktion anzukurbeln. Allerdings sei der Widerstand zu groß, weshalb er für Kooperationen mit Pharmaunternehmen plädiere. Eigenständige Produktionsstätten könnten dann in den jeweiligen Entwicklungsländern entstehen.
Vietnam: Neues Schuljahr beginnt im Zeichen der Pandemie
Etwa 23 Million Schüler in Vietnam sind heute in ein neues Schuljahr gestartet. Präsenzunterricht gab es kaum, weil für mehr als die Hälfte des Landes ein Corona-Lokdown mit extrem strikten Ausgangsbeschränkungen gilt. Einige Schulen werden auch als Lazarette oder Quarantäneeinrichtungen genutzt. In Ho-Chi-Minh-Stadt, dem Epizentrum des jüngsten Ausbruchs, gedachten Schüler und Lehrer der Corona-Toten und würdigten die Helfer, bevor am Morgen der Unterricht begann.
Seit April greift das Coronavirus in Vietnam massiv um sich, angetrieben durch die hoch ansteckende Delta-Variante. 520.000 Infektionen und mehr als 13.000 Todesfälle wurden seitdem bestätigt, viele davon in Ho-Chi-Minh-Stadt mit seinen zehn Millionen Einwohnern. Bis zu diesem Ausbruch hatte das Land die Pandemie vergleichsweise gut überstanden.
Südkorea fürchtet höhere Infektionszahlen nach Feiertagen
Die ohnehin angespannte Corona-Lage in Südkorea könnte sich nach Feiertagen im September noch verschlimmern. Zwar breite sich das Coronavirus außerhalb der Hauptstadt Seoul seit einigen Wochen nicht mehr so schnell aus, aber das könne sich nach den Ferien rund um das Erntedankfest Chuseok ändern, warnte Kim Ki Nam vom koreanischen Gesundheitsinstitut KDCA. Millionen Koreaner reisen üblicherweise zu Chuseok zu ihren Familien. In diesem Jahr beginnen die freien Tage am 20. September.
Zuvor hatten bereits Reiserückkehrer nach den Sommerferien und die Wiederöffnung der Schulen zu höheren Fallzahlen im Großraum Seoul beigetragen. KDCA meldete jüngst 1375 neue Fälle, 940 davon im Großraum Seoul. Es war das 62. Mal in Folge, dass die bestätigten Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden über 1000 lagen. In Seoul und Umgebung sind Treffen von drei oder mehr Leuten nur erlaubt, wenn alle vollständig geimpft sind. Das trifft bisher aber nur auf 35 Prozent der Südkoreaner zu. Kim sagte, man hoffe bis Ende Oktober eine Impfquote von 70 Prozent zu erreichen.
Mittagspause mit Mund- und Atemschutzmaske im Park: In Südkoreas Hauptstadt Seoul sind jüngst die Corona-Fallzahlen wieder leicht gestiegen.
Umfrage: Ein Drittel der Firmen bietet Personal Impfung an
Etwa 32 Prozent der Betriebe mit Betriebsärztinnen oder Betriebsärzten haben ihren Beschäftigten im August Corona-Impfungen angeboten, nur vier Prozent planen dies noch zu tun, wie aus einer Umfrage des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervorgeht. Dieser geringe Anteil erkläre sich vor allem dadurch, dass 46 Prozent der Belegschaft bereits ein Impfangebot bekommen hätten. Vor allem größere Betriebe mit mehr als 250 Beschäftigten bieten Impfungen an (61 Prozent).
Am Bau sowie im Bildungs-, Gesundheits- und Sozialwesen gebe es derzeit vergleichsweise wenig Impfungen. Grund sei, dass Beschäftigte in systemrelevanten Berufen frühzeitig ein Impfangebot erhalten hätten. Überdurchschnittlich oft bieten laut IAB dagegen Betriebe im Bereich Verkehr und Lagerei Impfungen an.
Laschet für Auskunftspflicht zu Impfstatus in allen Betrieben
Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet hat sich für eine Auskunftspflicht über den Impfstatus in allen Betrieben in Deutschland ausgesprochen. „Der Arbeitgeber muss wissen, wer im Betrieb geimpft ist, um Schutzmaßnahmen ergreifen zu können“, sagte der CDU-Vorsitzende beim „Wahlcheck“ der „Heilbronner Stimme“. Allerdings dürften Laschet zufolge Nicht-Geimpfte nicht diskriminiert werden.
Union und SPD im Bundestag haben sich bislang darauf verständigt, dass die Arbeitgeber in Kitas, Schulen und Pflegeheimen die Beschäftigten fragen dürfen, ob sie gegen das Coronavirus geimpft sind. Bisher ist dies nur in Arztpraxen und Kliniken erlaubt.
Handelsverband: Infektionsgeschehen dämpft Verbraucherstimmung
Die Stimmung der Verbraucher hat sich im September den zweiten Monat in Folge eingetrübt. Das geht aus dem Konsumbarometer hervor, das der Handelsverband Deutschland (HDE) veröffentlichte. Das Konsumbarometer fiel um fast zwei Punkte. Steigende Infektionszahlen und die stockende Impfkampagne machten sich laut HDE in der Anschaffungsneigung und den Konjunkturerwartungen der Verbraucher bemerkbar.
Für das Konsumbarometer befragt der HDE monatlich Bürgerinnen und Bürger zur Anschaffungsneigung, Sparneigung, finanziellen Situation und anderen konsumrelevanten Faktoren. Das Barometer, für das für den September 1600 Menschen befragt wurden, bildet nicht das aktuelle Verbraucherverhalten ab, sondern die erwartete Stimmung in den kommenden drei Monaten.
Auftragseingang im verarbeitenden Gewerbe im Juli auf Rekordhoch
Die Auftragsbücher im verarbeitenden Gewerbe sind prall gefüllt – die Umsätze entwickeln sich aber angesichts von Lieferengpässen deutlich weniger stark. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, lag der Auftragseingang im verarbeitenden Gewerbe im Juli 3,4 Prozent höher als im Vormonat Juni und erreichte damit den höchsten Stand seit dem Beginn der Zeitreihe im Jahr 1991. Der bisherige Höchststand war nach Angaben des Bundesamtes vor der Corona-Krise im Dezember 2017 erreicht worden.
Der deutliche Anstieg im Vormonatsvergleich kommt demnach durch Großaufträge unter anderem aus dem Bereich Schiffsbau zustande. Ohne die Berücksichtigung von Großaufträgen ergab sich im Juli 2021 ein Rückgang um 0,2 Prozent. Im Vergleich zum Februar 2020, dem Monat vor dem Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in Deutschland, war der Auftragseingang im Juli mit einem saison- und kalenderbereinigten Plus von 15,7 Prozent deutlich höher.
Kanzleramtschef Braun verteidigt geplante Auskunftspflicht zu Corona-Impfstatus
Kanzleramtsminister Helge Braun hat die geplante Auskunftspflicht über den Corona-Impfstatus in bestimmten Branchen verteidigt. In Krankenhäusern werde dies schon seit längerem praktiziert, sagte er im gemeinsamen Morgenmagazin von ARD und ZDF. So könnte dafür gesorgt werden, dass etwa bei immungeschwächten Patienten bevorzugt geimpftes Personal eingesetzt werde. „Was im Krankenhaus gilt, ist aus unserer Sicht gerade auch zum Beispiel im Pflegeheim gerechtfertigt“, betonte er.
Die Große Koalition hatte sich darauf verständigt, dass Arbeitgeber in besonders sensiblen Bereichen nach dem Impfstatus der Beschäftigten fragen dürfen. Dazu zählen dem Antrag zufolge Kindertagesstätten, Schulen, teil- und vollstationäre Pflege- und Behinderteneinrichtungen sowie Obdachlosen- und Asylbewerberunterkünfte und auch Gefängnisse. Das Auskunftsrecht soll vom Bundestag verabschiedet werden. Die Bundesregierung blicke mit Sorge auf die Pandemielage im Herbst in Schulen und Kindergärten, sagte Braun: „Deshalb ist es auch da wichtig, dass man weiß, sind die Erzieher, sind die Lehrer geimpft.“
Karliczek für einheitliche Quarantäne-Regeln an Schulen
Bundesbildungsministerin Anja Karliczek hat vor den Beratungen der Gesundheitsminister der Länder für eine einheitliche Linie bei den Quarantäneregeln in den Schulen geworben. Angesichts der großen Diskussionsbreite sei dies wichtig, sagte sie im Deutschlandfunk. Trotzdem sollten den Gesundheitsämtern aber Spielräume gelassen werden für den Einzelfall. Eine 14-tägige Quarantänepflicht sei oft zu lang.
Die Gesundheitsminister der Länder wollen am Nachmittag über Quarantäne-Maßnahmen im Fall von Corona-Infektionen an Schulen beraten. Bislang gibt es dazu in den Ländern unterschiedliche Vorgaben. Der Föderalismus grundsätzlich habe die Möglichkeit, auf einzelne Situationen viel besser einzugehen als „wenn man grundsätzlich alles gleich macht“, sagte Karliczek. „Aber wichtig ist natürlich schon, dass wir die Akzeptanz in dieser schwierigen Situation jetzt noch eine Weile erhalten und dafür brauchen wir, glaube ich schon, eine einheitliche, grundsätzliche Linie.“
Auch Kanzleramtschef Helge Braun sprach sich für bundesweit einheitliche Quarantäneregeln an Schulen aus. „Ich wünsche mir eine einheitliche Regelung“, sagte der CDU-Politiker im ZDF.
Neuseeland hebt landesweiten Lockdown nach drei Wochen auf
Neuseeland hebt den landesweiten Corona-Lockdown nach drei Wochen weitgehend wieder auf. Die Beschränkungen würden ab Mittwoch gelockert, sagte Ministerpräsidentin Jacinda Ardern. Lediglich in der Großstadt Auckland auf der Nordinsel, dem Zentrum des derzeitigen Ausbruchs, würden die Regeln zunächst weiter gelten, so Ardern.
Die Regierung in dem Inselstaat hatte am 18. August nach der Entdeckung eines einzigen Corona-Falls einen landesweiten Lockdown verhängt. Ende August wurden zeitweise mehr als 80 Fälle am Tag verzeichnet. Mittlerweile ist die Zahl aber auf etwa 20 gesunken.
Einige Regeln sollen dennoch weiter bestehen bleiben. So müssen die Bürger jetzt in Innenräumen Masken tragen. Zudem dürfen sich in geschlossenen Räumen nur noch maximal 50 Personen versammeln, im Freien bis zu 100 Personen.
RKI: Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz auf 84,3 gestiegen
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist erneut gestiegen. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Montagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, liegt die Inzidenz nun bei 84,3 Corona-Infektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen. Am Montag vergangener Woche hatte der Wert noch bei 75,8 gelegen. Binnen 24 Stunden wurden 4749 Neuinfektionen gemeldet. Acht weitere Menschen starben den Angaben zufolge im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion. Damit beträgt die Zahl der Todesopfer in Deutschland seit Beginn der Pandemie nun 92.354, insgesamt wurden laut RKI 4.010.390 Ansteckungen mit Sars-CoV-2 nachgewiesen. Die Zahl der Genesenen beträgt laut RKI rund 3.775.500. Die Inzidenz steigt seit Wochen kontinuierlich an. Deutschland befindet sich nach Einschätzung des RKI inzwischen am Beginn der vierten Corona-Welle. Auch jüngere Altersgruppen sind diesmal stark betroffen.
Ostbeauftragter warnt vor stark steigenden Fallzahlen
Der Ostbeauftragte der Bundesregierung warnt vor stark steigenden Corona-Fallzahlen in den neuen Bundesländern.“Wenn die Schulferien in allen fünf neuen Ländern zu Ende sind, werden die Infektionszahlen mit großer Sicherheit deutlich steigen“, sagt Marco Wanderwitz (CDU) den Zeitungen der „Funke Mediengruppe“. Einmal, weil das Virus gerade im Osten auf eine im Vergleich zum Westen hohe Zahl von Ungeimpften treffe. Aber auch deshalb, weil hier die Zahl derjenigen groß sei, die die Schutzmaßnahmen verweigerten. „Ich rechne damit, dass die Inzidenzen im Osten in wenigen Wochen höher sein werden als jetzt im Westen. Ich fürchte, es wird dann kein Halten geben und wir werden ähnlich dramatische Verhältnisse habe wie im vergangenen Herbst.“
Amtsärzte fordern einheitliche Quarantäneregeln an Schulen
Die deutschen Amtsärzte fordern bundesweit einheitliche Quarantäneregeln bei Infektionsfällen in Schulen. „Die Verunsicherung bei Eltern, Lehrerinnen und Lehrern durch die vielen unterschiedlichen Quarantäneregeln ist groß“, sagt die Vorsitzende des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes, Ute Teichert, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Zum Teil gebe es nicht nur unterschiedliche Verfahren zwischen den Ländern, sondern auch zwischen einzelnen Gesundheitsämtern. „Die Länder müssen sich jetzt dringend auf bundeseinheitliche Quarantäneregeln für Schulen einigen. Das schafft Sicherheit und erleichtert die Akzeptanz der Maßnahmen.“