++ Frankreich: Drittimpfung in Altenheimen ++
13. September 2021In Frankreich werden die Menschen in Pflege- und Altenheimen zum dritten Mal geimpft. Neuseeland verlängert den Lockdown für Auckland. Alle Entwicklungen im Liveblog.
- Experten sehen keine Notwendigkeit für Auffrischungsimpfung für alle
- RKI: 5511 Neuinfektionen, Inzidenz bei 81,9
- Griechenland verschärft Testpflicht für Ungeimpfte
- Laschet lehnt Impfpflicht weiter ab
- Neuseeland verlängert Lockdown in Auckland
- Bundesweite Impfaktionswoche startet
Angespannte Lage auf den Intensivstationen in Baden-Württemberg
Die Zahl der Patienten, die aufgrund einer Covid-19-Erkrankung auf einer Intensivstation in Baden-Württemberg behandelt werden müssen, nimmt weiter zu. Laut aktuellen Daten des Landesgesundheitsamts stieg die Zahl auf 204 an. 8,9 Prozent der betreibbaren Intensivbetten im Land werden aktuell durch Covid-19-Fälle belegt.
Am vergangenen Freitag, als die Behörde den Wert letztmals angegeben hatte, hatte der Wert noch 7,4 Prozent betragen. 89 der 204 Fälle werden laut Divi-Intensivregister derzeit invasiv beatmet.
„Lancet“: Experten sehen keine Notwendigkeit für Auffrischungsimpfung für alle
Die Corona-Impfstoffe sind einer Studie zufolge gegen die derzeit verbreiteten Virusvarianten so wirksam, dass die breite Bevölkerung derzeit keine dritte Impfung benötigt. „Selbst angesichts der Delta-Bedrohung sind Auffrischungsimpfungen für die Allgemeinbevölkerung in diesem Stadium der Pandemie nicht angebracht“, heißt es in einem veröffentlichten Bericht im Fachmagazin „The Lancet“.
Die Wissenschaftler, darunter Experten der Weltgesundheitsorganisation (WHO), überprüften Beobachtungsstudien und klinische Studien und kamen zu dem Ergebnis, dass die Impfstoffe bei allen wichtigen Virusvarianten nach wie vor hochwirksam gegen schwere Symptome von Covid-19 sind. Die aktuellen Varianten hätten sich nicht ausreichend weiterentwickelt, um der Immunantwort der derzeit verwendeten Impfstoffe zu entgehen.
Länder wie Israel haben aus Angst vor der ansteckenderen Delta-Variante begonnen, jedem Bürger eine Auffrischungsimpfung anzubieten, während die Versorgung ärmerer Länder mit Impfstoffen immer noch stockt und Millionen Menschen noch nicht ihre erste Impfung erhalten haben.
Bei Immunschwäche: Dritte Corona-Impfung in Italien ab 20. September
Italien beginnt am 20. September damit, bestimmten Bevölkerungsgruppen eine dritte Impfdosis gegen das Coronavirus zu verabreichen. Diese zusätzlichen Dosen oder „Booster“ sollen zunächst an immungeschwächte Menschen gehen, beschlossen Gesundheitsminister Roberto Speranza und der außerordentliche Kommissar für den Corona-Notfall, Francesco Figliuolo.
Die Experten der italienischen Arzneimittelbehörde und die spezielle Corona-Kommission der Regierung hatten sich für eine dritte Impfung ausgesprochen. Mit den Regionen soll nun geklärt werden, wie die Verteilung der dritten Impfdosen organisiert wird. Verimpft werden die mRNA-Vakzine von BioNTech/Pfizer und Moderna. Insgesamt hatten bis Montag in Italien rund 74 Prozent der Menschen ab 12 Jahren den regulären Impfzyklus abgeschlossen.
China sagt Austragung von Eiskunstlauf-Meisterschaften ab
China hat die Ausrichtung der nur drei Wochen vor den Olympischen Winterspielen in Peking (4. bis 20. Februar 2022) terminierten „Four Continents“ im Eiskunstlauf an den Eislauf-Weltverband ISU zurückgegeben. Die Meisterschaften für alle Läuferinnen und Läufer außerhalb Europas waren für den Zeitraum vom 17. bis 22. Januar 2022 angesetzt. Begründet wurde diese Entscheidung mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie und den daraus resultierenden Quarantäne- und Sicherheitsproblemen. Die ISU will auf ihrer Sitzung am 1. Oktober eine Neuvergabe vornehmen und bat alle Mitgliedsverbände um Bewerbungen.
700 Aktionen bei Impfaktionswoche
Im Rahmen einer Impfaktionswoche können sich Bürgerinnen und Bürger san alltäglich besuchten Orten gegen das Coronavirus impfen lassen. So soll das zuletzt stockende Impftempo gesteigert werden. Mit Hunderten Aktionen gehen Bund, Länder und Kommunen gezielt auf ungeimpfte Menschen zu – ein Impftermin wird meist nicht gebraucht. Die Liste umfasse bereits etwa 700 Aktionen, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sagte zum Start der Aktionswoche im WDR, mehr Menschen zu überzeugen sei nötig, um sicherer durch Herbst und Winter zu kommen. Es gelte, sich auf eine weiter steigende Corona-Welle mit der Delta-Variante vorzubereiten.
Weitere Corona-Infizierte nach 2G-Party in Münster
Nach einer Clubparty unter 2G-Bedingungen in Münster ist die Zahl der bekannten Corona-Infektionen auf 63 gestiegen. Das teilte die Stadt mit. Die Krankheitsverläufe seien nach Kenntnis des Gesundheitsamtes aber bislang weiterhin mild oder liefen symptomfrei ab. Die Betroffenen hatten sich bei einer Partynacht mit rund 380 Gästen angesteckt. Teilnehmen durften ausschließlich Geimpfte oder Genesene. Nach Bekanntwerden des Ausbruchs hatte die Stadt das Hygienekonzept des Clubs als vorbildlich gelobt: Nicht nur hatte der Club nur immunisierten Menschen Zutritt gewährt, auch die Lüftungsanlagen überträfen laut Wartungsfirma die Anforderungen. Das Gesundheitsamt empfahl allen Gästen der Party, einen Corona-Test zu machen.
Großbritannien: Impfung für Zwölf- bis 15-Jährige
In Großbritannien sollen Zwölf- bis 15-Jährige eine Impfung gegen das Coronavirus erhalten. Die obersten medizinischen Regierungsberater der vier Landesteile sprachen sich dafür aus, den Teenagern das Präparat von BioNTech/Pfizer zu spritzen. Damit könnten sich insgesamt etwa drei Millionen Jugendliche impfen lassen. Premierminister Boris Johnson hatte deutlich gemacht, dass er der Empfehlung der Mediziner folgen werde. Vermutlich werden die Impfdosen in der Schule oder mit Vermittlung der Schulen verabreicht. Zunächst wird den Teenagern nur je eine Dosis gespritzt. Ob sie auch – wie Erwachsene – eine zweite Dosis erhalten, soll nun geprüft werden. Zuvor hatte die britische Impfkommission sich gegen eine flächendeckende Impfung der Zwölf- bis 15-Jährigen ausgesprochen.
Hamburg: Corona-Einsatz der Bundeswehr endet
Die Bundeswehr stellt ihre Amtshilfe während der Corona-Pandemie in Hamburg nach fast eineinhalb Jahren voraussichtlich Ende des Monats ein. Insgesamt seien seit April 2020 rund 2000 Soldatinnen und Soldaten im Einsatz gewesen, sagte der Kommandeur des Landeskommandos, Kapitän zur See Michael Giss, bei einer Feierstunde zum Auslaufen des Einsatzes. Rund 50 Amtshilfeanträge seien vom Landeskommando Hamburg koordiniert worden. Eingesetzt waren die Soldaten zunächst in Hamburger Pflegeeinrichtungen, dann am Flughafen und in allen Gesundheitsämtern der Hansestadt. Die Soldaten und Soldatinnen unterstützten unter anderem bei der Kontaktnachverfolgung, halfen in Impfzentren oder stellten Infrastruktur zur Verfügung.
Weitere Auffrischungsimpfungen in Bremen
Eine dritte Corona-Impfung ist in Bremen nun für weitere Personengruppen möglich. Medizinisches Personal sowie Frauen und Männer ab 60 Jahren, deren vollständige Impfung mindestens sechs Monate zurückliegt, könnten im Impfzentrum Bremen eine Auffrischungsimpfung erhalten, teilte das Gesundheitsressort mit. Das Angebot richtet sich zudem an Personen, die ausschließlich mit Vektor-Impfstoffen von AstraZeneca oder Johnson & Johnson geimpft wurden und deren vollständige Impfung mindestens sechs Monate zurückliegt. Verabreicht würden die Impfstoff von BioNTech oder Moderna. Den Angaben zufolge haben bislang etwa 3000 Menschen in Bremen Auffrischungsimpfungen erhalten.
NRW-Hochschulrektoren kritisieren 3G-Regel
Vor dem Start des Wintersemesters in Nordrhein-Westfalen haben die Hochschulrektoren im Land die 3G-Regel an Universitäten kritisiert. „Die Pflicht ist personell und logistisch nicht für alle Veranstaltungsgrößen zu realisieren“, sagte Lambert T. Koch, Vorsitzender der Landesrektorenkonferenz der Universitäten in Nordrhein-Westfalen, der „Rheinischen Post“. Studierende wechselten anders als in der Schule mehrmals am Tag die Lerngruppen, weshalb auch öfter überprüft werden müsste, ob sie getestet, geimpft oder genesen sind. „Schon Hochschulen mit zum Beispiel 30.000 Studierenden müssen bis zu 100.000 3G-Kontrollen pro Tag vornehmen, wenn die Studierenden zwei bis drei Veranstaltungen, die Bibliothek, die Mensa und den Hochschulsport besuchen“, sagte Koch. Stattdessen sprach er sich bei größeren Veranstaltungen für stichprobenartige Kontrollen aus. Laut einer Sprecherin des NRW-Wissenschaftsministeriums sollte die 3G-Regelung derzeit die Grundlage dafür bleiben, dass Vorlesungen und Seminare wieder in Präsenz stattfinden können, hieß es.
Zahl der Corona-Intensivpatienten steigt über 1500
Die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Patientinnen und Patienten auf Intensivstationen ist wieder auf mehr als 1500 gestiegen. Im Vergleich zum Vortag stieg die Zahl um 49 auf 1501. Davon wurden 788 invasiv beatmet, wie die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) mitteilte. Der Anteil betrug damit 52 Prozent. Hier gab es einen Anstieg um 31 Menschen. Zuletzt waren von den Corona-Patientinnen und -Patienten auf Intensivstationen 25,8 Prozent zwischen 50 und 59 Jahre alt sowie 22,4 Prozent zwischen 60 und 69 Jahre alt. Es folgte die Altersgruppe der 40- bis 49-Jährigen mit einem Anteil von 16,2 Prozent vor der Gruppe der 70- bis 79-Jährigen mit 15 Prozent. Der Anteil der unter 40-Jährigen betrug insgesamt 12,8 Prozent. 7,8 Prozent waren älter als 80 Jahre.
Niedersachsen will Post-Covid-Forschung stärken
Niedersachsens Wissenschaftsminister Björn Thümler will angesichts wieder zunehmender Infektionen und seltener Impfdurchbrüche die Corona-Forschung stärker als bisher auf Post- und Long-Covid ausrichten. „Wir haben dank der Spitzenleistungen unserer Forscherinnen und Forscher die akute Phase der Pandemie bewältigt“, sagte Thümler in Hannover. Jetzt gelte es, die vielfältigen Folgen der Pandemie zu erforschen – und dabei nicht nur die Infektions- und Medikamentenforschung im Blick zu haben, sondern auch und gerade interdisziplinäre Fragestellungen. Thümler zufolge deuten jüngste wissenschaftliche Erhebungen zwar darauf hin, dass das Risiko für Long-Covid-Erkrankungen bei Kindern eher gering sei. Dennoch bleibe die oberste Prämisse, auch Kinder vor einer Infektion zu schützen.
Griechenland: Verschärfte Testpflicht für Ungeimpfte
In Griechenland ist eine verschärfte Corona-Testpflicht für Ungeimpfte in Kraft getreten. Fortan müssen Erwachsene sowie Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren, die nicht vollständig gegen das Coronavirus geimpft sind, am Arbeitsplatz sowie in Schulen und Universitäten regelmäßig einen Test-Nachweis vorlegen. Die Tests, die in Griechenland bisher kostenlos waren, müssen zudem nun selbst bezahlt werden. Ungeimpfte Beschäftigte müssen ihren Arbeitgebern einmal wöchentlich einen digitalen Testnachweis vorlegen. Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler sowie Studierende und Beschäftigte im Tourismus-, Kultur- und Medienbereich müssen sich zweimal pro Woche testen lassen. Die griechische Regierung hat die Kosten für Antigen-Schnelltests auf zehn Euro und für PCR-Tests auf 60 Euro gedeckelt. In Griechenland gilt zudem bereits eine Impfpflicht für Beschäftige im Gesundheitswesen.
Vietnam: Menschen fliehen in Kühllaster aus Corona-Hotspot
In Vietnam haben sich 15 Menschen in einem Kühllaster versteckt, um trotz strenger Reisebeschränkungen aus einem Corona-Hotspot im Süden des Landes zu fliehen. Wie die staatliche Zeitung „Phap Luat“ berichtete, wurde das Versteck bei einer Polizeikontrolle in der Provinz Binh Thuan entdeckt. „Die Polizisten waren sehr überrascht, 15 Menschen in dem Laster zu finden“, hieß es in dem Bericht. Alle versteckten Insassen, darunter auch ein siebenjähriger Junge, hatten demnach negative Test-Nachweise dabei. „Wir wissen, dass es ein großes Risiko und sehr gefährlich ist, sich in einem geschlossenen Kühllaster aufzuhalten“, sagte der Vater des siebenjährigen Jungen. „Wir würden aber ein größeres Risiko eingehen, wenn wir uns mit dem Coronavirus infizieren würden.“ Die südlichen Provinzen Vietnams sind besonders stark von einer Infektionswelle betroffen und unterliegen strengen Reisebeschränkungen. Sie dürfen weder auf dem Land- noch auf dem Luftweg verlassen werden.
Viele Ungeimpfte für Impfangebote erreichbar
Experten sehen weiterhin gute Chancen, viele Menschen für ein Impfangebot zu erreichen. So liege der harte Kern von Gegnerinnen und Gegner einer Corona-Impfung bei weniger als fünf Prozent, sagte Katrin Schmelz, Verhaltensökonomin an der Universität Konstanz, bei tagesschau24. Es sei viel Potential vorhanden, um Überzeugungsarbeit zu leisten. „Impfbereitschaft ist ansteckend“, sagte Schmelz. „Impfskepsis aber auch.“ Damit sich Impfgegner im Laufe der Zeit zu Impfbefürwortern entwickelten, sei es wichtig, die Menschen über die Impfungen aufzuklären.
Studie: Homeschooling stresst auch Eltern
Eltern von Grundschulkindern waren mehrheitlich durch den Distanzunterricht ihrer Kinder während der Corona-Pandemie starkem Druck ausgesetzt. Mehr als 60 Prozent hätten sich durch den digital erteilten Unterricht immer oder sehr häufig gestresst gefühlt. Das ein eines der Ergebnisse einer Erhebung des RWI-Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung in Essen. Im Juni und Juli waren knapp 6.000 Eltern von Grundschulkindern in Nordrhein-Westfalen zu Lern- und Alltagssituationen während der zweiten Phase der Pandemie befragt worden. Grundsätzlich sei es der Mehrheit der befragten Eltern demnach schwergefallen, ihre Kinder zu Hause zum Lernen zu motivieren. Das habe sich allerdings bei denjenigen Schülerinnen und Schülern verstärkt, die vonseiten ihrer Schule keine oder kaum digitale Lernmittel zur Verfügung gestellt bekamen.
Hamburg: Ärztekammer ruft zur Impfung auf
Anlässlich der bundesweit angelaufenen Corona-Impfaktionswoche hat auch die Ärztekammer Hamburg noch Ungeimpfte aufgerufen, sich zu schützen. „Nutzen Sie eines der vielen unkomplizierten Angebote“, erklärten Kammerpräsident Pedram Emami und Vizepräsidentin Birgit Wulff. „Jeder und jede über zwölf Jahren kann sich jetzt impfen lassen und damit seinen Beitrag dazu leisten, dass wir uns weiter in Richtung Normalität entwickeln können statt immer nur über Beschränkungen zu diskutieren.“ Mit Blick auf die zunehmende Zahl an Erkrankungen warnten sie davor, die Pandemie für bereits erledigt zu halten. „In Hamburg müssen um die 50 Patienten wegen einer Covid-19-Infektion intensivmedizinisch betreut werden. Das sind bereits wieder halb so viele wie auf dem Höhepunkt der Pandemie. Und dass, obwohl der Winter noch in weiter Ferne liegt“, sagte Emami.
Sonderregeln zur Kurzarbeit sollen verlängert werden
Die Bundesregierung will die Corona-Sonderregeln für Kurzarbeit um drei weitere Monate bis Ende 2021 verlängern. Sie rechnet dadurch mit Mehrausgaben der Bundesagentur für Arbeit (BA) von rund 1,2 Milliarden Euro, wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf einen Verordnungsentwurf berichtet. Zudem werde der Stichtag 30. September aufgehoben. Die Sozialbeiträge werden den Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern somit auch dann in voller Höhe erstattet, wenn mit Kurzarbeit erst nach diesem Datum begonnen wird. Gleiches gilt für die abgesenkte Schwelle, dass nur zehn Prozent der Beschäftigten vom Arbeitsausfall betroffen sein müssen, damit ein Betrieb Kurzarbeit anmelden kann. Die erneute Verlängerung wird mit der Sicherung von Arbeitsplätzen begründet.
Großbritannien storniert Vakzin-Bestellung von Valneva
Großbritannien hat eine Bestellung von 100 Millionen Corona-Impfdosen des französisch-österreichischen Konzerns Valneva storniert. „Die britische Regierung behauptet, Valneva habe seine Verpflichtungen nicht erfüllt. Das bestreitet Valneva entschieden“, erklärte das Unternehmen. Aus London kam zunächst keine Stellungnahme. Die Absage ist ein harter Schlag für das Unternehmen, das vergeblich mit der Europäischen Union über einen Vertrag verhandelt hatte. Großbritannien war bislang der einzige Kunde des Impfstoffes VLA2001, der derzeit in einer klinische Studie der Phase 3 getestet wird. Die Ergebnisse werden im Oktober erwartet. Das Unternehmen rechnet mit einer Marktzulassung in Großbritannien bis Ende des Jahres. VLA2001 nutzt eine ähnliche Technologie wie klassische Grippe-Impfstoffe und soll in normalen Kühlschränken gelagert werden können.
Studie: Erhöhtes Risiko von Cyberangriffen auf Unternehmen
Die Corona-Krise wirkt sich häufig negativ auf die IT-Sicherheit von Unternehmen aus. Zu diesem Ergebnis kommt ein aForschungsbericht des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen (KFN). Arbeit im Homeoffice und die Nutzung privater Hard- und Software erhöhen demnach das Risiko einer Infektion mit Schadenssoftware sowie von Phishing-Attacken. Das sind E-Mails vermeintlich seriöser Absender, mit denen Betrüger zum Beispiel an Passwörter gelangen wollen. Bedroht seien vor allem Firmen mit angespannter wirtschaftlicher Situation, die seltener zusätzliche IT-Sicherheitsmaßnahmen ergreifen. Die Autoren des Berichts hatten in den Jahren 2018/19 insgesamt 5000 Unternehmen mit mehr als zehn Beschäftigten befragt. An einer Folgebefragung zwischen Juli und September 2020 nahmen mehr als 600 Firmen erneut teil. 60 Prozent von ihnen berichteten, dass sie innerhalb eines Jahres mindestens einen Cyberangriff reagieren mussten.
Griechenland plant weitere Corona-Hilfen
Griechenland will noch in diesem Jahr weitere 4,4 Milliarden Euro zum Kampf gegen die Corona-Krise bereitstellen. Das Geld solle Bürgerinnen und Bürgern sowie Unternehmen zugutekommen, kündigte Finanzminister Christos Staikouras an. Insgesamt würden sich die Staatshilfen vom Ausbruch der Pandemie 2020 bis 2022 auf 42,7 Milliarden Euro belaufen.
Corona-Regeln für Geimpfte in Sydney gelockert
Australiens größte Stadt Sydney hat die Corona-Regeln für vollständig Geimpfte gelockert. In Parks und an Stränden kamen bereits Familien und Freunde zusammen, die sich seit Monaten nicht mehr gesehen hatten, berichtet die Nachrichtenagentur AFP. In der Fünf-Millionen-Metropole waren Mitte Juni strenge Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen verhängt worden. Die nun in Kraft getretene Lockerung gilt nur für vollständig Geimpfte. Kleine Gruppen von maximal fünf Geimpften dürfen sich nach elf Wochen im Lockdown wieder für eine Stunde im Freien treffen – aber weiterhin nur in einem Umkreis von fünf Kilometern um ihren Wohnort. Die Ausgangsbeschränkungen in Sydney und im umliegenden Bundesstaat New South sollen für Geimpfte vollständig aufgehoben werden, sobald eine Impfquote von 70 Prozent erreicht ist. Damit wird nach derzeitigem Stand im Oktober gerechnet.
Experten: Impffortschritt nur durch mehr aktive Aufklärung
Zu Beginn der bundesweiten Corona-Impf-Aktionswoche haben Experten die Notwendigkeit betont, mit niedrigschwelligen Informationsangeboten noch Ungeimpfte anzusprechen. „Wir wollen die Menschen aufsuchen. Das ist sicherlich eine gute Idee, aber sie muss kombiniert werden mit guter Aufklärung, mit aktiver Aufklärung“, sagte Cornelia Betsch, Expertin für Gesundheitskommunikation an der Universität Erfurt, bei einem Presse-Briefing. Informationen, die bei Zögernden und Unentschlossenen Vertrauen für eine Impfung schaffen könnten, müssten auch für Menschen, deren erste Sprache nicht deutsch sei, gut verständlich sein. Wichtig sei es auch, die Impfdebatte „raus aus dieser politischen Arena wieder mehr zu einem Gesundheitskontext“ zu bekommen, so die Expertin. Als Absender von Informationen müssten Ärzte und Wissenschaftler, nicht Politiker im Fokus stehen. „Impfen ist eine wichtige Gesundheitsentscheidung, keine politische Entscheidung oder politisches Statement“, sagte Betsch.
Maskenpflicht im Freien in Portugal aufgehoben
Angesichts sinkender Corona-Infektionszahlen und einer hohen Impfquote ist in Portugal die Maskenpflicht im Freien aufgehoben worden. Sie gilt nun nur noch in Innenräumen wie Geschäften, öffentlichen Verkehrsmitteln und Schulen. Wie die portugiesische Gesundheitsbehörde mitteilte, wird aber weiter empfohlen, auch im Freien eine Maske zu tragen, wenn viele Menschen zusammenkommen und kein Abstand gehalten werden kann. In Portugal sind inzwischen fast 80 Prozent der Bevölkerung vollständig gegen das Coronavirus geimpft – das ist eine der höchsten Impfquoten weltweit. Sobald eine Impfquote von 85 Prozent erreicht ist, sollen weitere Lockerungen folgen. Dann sollen etwa auch Bars und Nachtclubs wieder öffnen dürfen.
Hospitalisierungsrate fällt auf Wert von 1,79
Die Sieben-Tage-Inzidenz bei der Hospitalisierung ist auf 1,79 pro 100.000 Einwohner gesunken, teilte das Robert Koch-Institut (RKI) mit. Am Freitag lag sie bei 1,95. Der Wert ist im aktualisierten Infektionsschutzgesetz maßgebend für den Umgang mit der Pandemie und hat dabei die Sieben-Tage-Inzidenz der neuen Positiv-Tests abgelöst. Welche Schritte bei welchen Grenzwerten eingeleitet werden sollen, ist Sache der Bundesländer.
Berliner Senatorin: Gratis-Döner als Impfanreiz
Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) will zum Start der Corona-Impfwoche Ungeimpfte mit einem Gratis-Imbiss zum Impfen bewegen. Zum Beispiel „mit einer langen Nacht des Impfens und mit Döner-Gutscheinen“, sagte sie bei RTL/ntv. Die Impfquote komme nur schleppend voran. „Wenn man ehrlich ist, muss man sagen, wir haben es nicht geschafft. Der Herbst steht vor der Tür, wir sind in der vierten Welle, und wir haben Impfquoten, die sind tatsächlich nicht ausreichend, um das Schlimmste zu vermeiden“, Kalayci.
BioNTech: Impfstoff für Kinder noch in diesem Jahr
BioNTech-Chef Ugur Sahin geht davon aus, dass noch in diesem Jahr der Impfstoff seines Unternehmens für fünf- bis elfjährige Kinder zum Einsatz kommen kann. „Wenn alle Daten gut aussehen und die Behörden das entsprechend so bestätigen und eine Genehmigung geben“, dann halte er das „für realistisch“, sagte Sahin dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. „Wir erwarten, dass wir Daten Ende September vorliegen haben, die wir auch den Behörden in Europa und in den USA vorlegen werden“, sagte Sahin. Er plädierte auch für Auffrischungsimpfungen für bereits vollständig geimpfte Erwachsene. Es sei „sinnvoll, dass diejenigen mit einem abbauenden Immunschutz noch eine dritte Impfung bekommen.“
Junge Menschen fühlen sich in Pandemie im Stich gelassen
Eine große Mehrheit der Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Deutschland hat spürbar unter den Folgen der Corona-Krise gelitten und fühlt sich von der Politik im Stich gelassen, wie aus der Jugendstudie 2021 des Bankenverbandes BdB hervorgeht. Demnach geben 85 Prozent der 14- bis 24-Jährigen an, dass die Politik sehr wenig bis wenig in der Pandemie für sie getan habe. 82 Prozent fühlten sich im Vergleich mit Älteren benachteiligt. Jugendliche hätten stark unter Kontaktbeschränkungen, dem ausbleibenden Präsenzunterricht an Schulen und Universitäten und geschlossenen Sportvereinen gelitten, erklärt BdB-Hauptgeschäftsführer Andreas Krautscheid. „Die Jüngeren dürfen nicht Verlierer der Corona-Pandemie sein.“ Dennoch schauen 83 Prozent zuversichtlich in die Zukunft, 87 Prozent sind mit ihrem Leben eher zufrieden. Allerdings sehen vier von zehn Befragten ihre Zukunftschancen durch die Pandemie etwas (36 Prozent) bis stark (acht Prozent) beeinträchtigt.
Spahn: Impfunwillige müssen finanzielle Konsequenzen tragen
, sagte Spahn am Montag im „Morgenecho“ des WDR-Radio. Es sei auch nicht einzusehen, warum andere den Verdienstausfall zahlen sollten, wenn jemand als Kontaktperson oder Reiserückkehrer aus einem Risikogebiet in Quarantäne müsse. Mehrere Bundesländer hatten zuletzt ein Ende der Entschädigung des Verdienstausfalls für Ungeimpfte beschlossen, darunter auch Nordrhein-Westfalen. Ab 11. Oktober werden auch die Corona-Tests bundesweit kostenpflichtig sein, außer für Menschen, die sich nicht impfen lassen können oder für die es keine Impfempfehlung gibt. Der Gesundheitsminister betonte, dass 95 Prozent der Covid-19-Intensivpatienten ungeimpft seien.
Bundespräsident besucht Impfaktion in Berliner Schule
Zum Auftakt der bundesweiten Impfaktionswoche hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier eine Schule in Berlin besucht. Steinmeier tauschte sich mit Schülerinnen und Schülern, Lehrerinnen und Lehrer sowie mit Aktiven eines mobilen Impfteams der Malteser aus, die in der Schule Vakzine gegen Covid-19 verabreichten. Dabei hob der Bundespräsident erneut die Bedeutung von Impfungen im Kampf gegen die Corona-Pandemie hervor.
Die Bundesregierung will in der kommenden Woche noch einmal verstärkt für die Corona-Schutzimpfung werben. Bundesweit soll es an vielen Orten möglichst niedrigschwellige Impfangebote geben, beispielsweise in Einkaufszentren.
Bundespräsident Steinmeier war an einer Berliner Schule bei einer Impfaktion dabei. Bild: dpa
30 Orang-Utans in Malaysia auf Corona getestet
In Malaysia sind 30 Orang-Utans auf das Coronavirus getestet worden. Die vom Aussterben bedrohten Menschenaffen wurden den Tests unterzogen, weil sich mehrere Mitarbeiter eines Auswilderungszentrums und eines Schutzgebietes auf der Insel Borneo mit dem Virus infiziert hatten, wie die Naturschutzbehörde der Provinz Sabah mitteilte. Tierärzte in Schutzanzügen übernahmen am Dienstag vergangener Woche die schwierige Aufgabe, die rothaarigen Affen per Nasenabstrich zu untersuchen. Alle Tests fielen aber negativ aus.
Corona-Tests seien für die Orang-Utan-Population auf Borneo genauso wichtig wie für uns Menschen, sagte der stellvertretende Leiter der Naturschutzbehörde, Sen Nathan. Eine Corona-Infektion könne die Affen sehr krank machen „und ihre Auswilderung verzögern“. Die Tierärzte sollen die Orang-Utans daher weiter aufmerksam beobachten und sie auch regelmäßig testen.
Frankreich beginnt Impfkampagne mit dritter Dosis in Altenheimen
In Frankreich hat die Impfkampagne mit der dritten Dosis in Alten- und Pflegeheimen begonnen. Über-65-Jährige und Menschen mit Vorerkrankungen können bereits seit dem 1. September die Auffrischimpfung erhalten, wenn die zweite Dosis sechs Monate zurückliegt. Die dritte Dosis sei nötig, weil bei älteren und geschwächten Menschen die Wirkung des Impfstoffes nachlasse, hatte Premierminister Jean Castex zuvor betont.
Die Impfung wird in Frankreich von Mittwoch an verpflichtend für Pflegepersonal, Krankenwagenfahrer und Feuerwehrleute. Derzeit sind knapp 70 Prozent der Einwohner doppelt geimpft. Von den Patienten in Frankreichs Krankenhäusern sind etwa 80 Prozent nicht geimpft.
Am Wochenende hatte es in Paris und anderen Orten erneut Demonstrationen gegen Corona-Maßnahmen gegeben. Sie richten sich unter anderem gegen den Gesundheitspass, der der deutschen 3-G-Regel entspricht (geimpft, genesen, getestet) und bei vielen Gelegenheiten vorgezeigt werden muss. Die Zahlen der Demonstranten sind allerdings seit Wochen rückläufig.
Bündnis dringt weiter auf Freigabe von Impfstoff-Patenten
Ein internationales Bündnis von rund 75 Hilfsorganisationen dringt weiter auf die Aufhebung der Patente für Covid-19-Impfstoffe. Mit einer weltweiten Aktionswoche von diesem bis zum kommenden Dienstag wollen die Unterstützer politische Entscheidungsträger dazu aufrufen, eine Aufhebung eines Abkommens über geistiges Eigentum (Trips) für alle Covid-19-bezogenen Technologien bei der Welthandelsorganisation zu unterstützen. Außerdem soll der Transfer von Impfstoff-Technologien vorangetrieben werden, wie die People’s Vaccine Alliance forderte.
Dem Bündnis gehören unter anderem Oxfam, Amnesty International, Brot für die Welt und UNAIDS an. Deutschland und einige andere Länder blockierten weiterhin den Verzicht auf Patentrechte, kritisierte das Bündnis. Diese Freigabe sei aber von entscheidender Bedeutung für die Überwindung von Impfstoff-Monopolen, den Transfer von Impfstoff-Technologie und die Ausweitung der Impfstoff-Herstellung auf der ganzen Welt. Die Organisationen kritisierten weiter, dass das weltweite Angebot an Corona-Impfstoffen derzeit bei Weitem nicht ausreiche, um flächendeckende Impfungen zu gewährleisten.
Spahn wirbt zum Start der Aktionswoche für Impfungen
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat zum Auftakt der bundesweiten Aktionswoche zur Teilnahme an der Corona-Impfung aufgerufen. Es gehe darum, vor Herbst und Winter nochmal mehr Menschen zu überzeugen, sagte Spahn dem WDR. „Jetzt, wo auch die Impfzentren Ende September schließen werden, wechseln wir stärker auf mobile Teams.“ Bei „ganz vielen“ bislang noch Ungeimpften gehe es um eine einfache Gelegenheit, sich impfen zu lassen.
Die Bundesregierung will mit der Aktionswoche Schwung in die ins Stocken geratene Impfkampagne bringen. Ziel ist es, möglichst viele Menschen an vielen Orten anzusprechen und auf einfachem Wege Impfungen zu ermöglichen. Beispiele dafür sind Spiel- und Sportplätze, Fußgängerzonen, Geschäfte oder Vereine.
Wer sich nicht gegen das Coronavirus impfen lassen will, obwohl für ihn ein zugelassener Impfstoff zur Verfügung steht, müsse laut Spahn die finanziellen Konsequenzen tragen. Dies gelte zum Beispiel für die Kosten eines Tests vor einem Restaurantbesuch. Der Gesundheitsminister betonte, dass 95 Prozent der Covid-19-Intensivpatienten ungeimpft seien.
Weitere Fälle in chinesischer Provinz Fujian bestätigt
Die südostchinesische Provinz Fujian hat 22 weitere Infektionsfälle mit dem Coronavirus gemeldet. Damit stieg die Zahl der Infektionen dort auf insgesamt 43. Der Ausbruch wird auf die hochansteckende Delta-Variante des Virus zurückgeführt. Nach Angaben der Gesundheitsbehörden wurden in der Stadt Putian binnen 24 Stunden 15 Fälle bestätigt, sechs wurden demnach in Quanzhou entdeckt und ein weiterer in Xiamen. In Putian blieben die Schulen geschlossen, die Stadt stellte am Samstag den Betrieb von Bussen und Zügen ein, auch Kinos und Bars wurden geschlossen. Wer die Stadt verlassen möchte, muss einen negativen Corona-Test vorlegen, der nicht älter als 48 Stunden ist.
China hat die Verbreitung des Coronavirus weitgehend eingedämmt, dennoch kommt es vereinzelt immer wieder zu Ausbrüchen.
Laschet zur Impfung: „Vertraue auf die Einsicht der Menschen“
Unionskanzlerkandidat Armin Laschet setzt darauf, dass sich möglichst viele Menschen in der Aktionswoche der Bundesregierung gegen das Coronavirus impfen lassen. „Ich vertraue noch auf die Einsicht der Menschen“, sagte der CDU-Chef im ARD-Morgenmagazin. „Echte Impfverweigerer gibt es gar nicht so viele.“ Man müsse nun diejenigen ermutigen, die noch nicht den Schritt für eine Impfung getan hätten. Man müsse aber auch den Druck erhöhen und klarmachen, dass ab Oktober jeder seinen Test selbst bezahlen müsse und das Leben leichter werde und es eine größere Freiheit gebe, wenn man geimpft sei. Er sei aber gegen eine Impfpflicht, bekräftigte Laschet.
FDP-Politiker Theurer: Impfaktionswoche ist Vorwand für Impfzwang
Der stellvertretende Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion, Michael Theurer, kritisiert die Initiative für vermehrtes Impfen. „Die Impfaktionswoche der Bundesregierung ist der klägliche Versuch von eigenem Versagen abzulenken“, sagt er dem „Handelsblatt“. Eine Informationskampagne mit Prominenten hätte vor Monaten gestartet werden können. Stattdessen diene die Impfaktionswoche der Bundesregierung als „fadenscheiniger Vorwand, doch noch einen Impfzwang einzuführen“.
Flughafen Frankfurt im August mit bestem Monat seit Pandemie-Beginn
Am Frankfurter Flughafen sind im August so viele Passagiere abgeflogen und gelandet wie in keinem anderen Monat seit Beginn der Corona-Krise. Der Betreiber Fraport zählte an Deutschlands größtem Drehkreuz knapp 3,4 Millionen Fluggäste. Das waren rund 123 Prozent mehr als im August 2020, aber immer noch 51 Prozent weniger als vor der Corona-Krise im August 2019. Nach dem Reiseaufschwung im Sommer geht Fraport-Chef Stefan Schulte von einem „schwierigen Winter“ aus, wie er vor einigen Tagen sagte. Für das laufende Jahr rechnet er in Frankfurt insgesamt mit „unter 20 bis 25 Millionen“ Fluggästen. 2020 war das Aufkommen auf weniger als 19 Millionen eingebrochen, nachdem der Flughafen 2019 mit mehr als 70 Millionen ein Rekordjahr verzeichnet hatte.
Lauterbach: Keine Schutzkonzepte für Kitas entwickelt
SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach wirft den politischen Entscheidern im Bund, in den Ländern und Kommunen gravierende Versäumnisse beim Schutz kleiner Kinder vor der vierten Coronawelle vor. „Viele politisch Verantwortliche haben keine Schutzkonzepte für die Kitas entwickelt“, sagte Lauterbach dem „Spiegel“. „Die Kita-Kinder sind fast ungeschützt: Masken und Abstand lassen sich kaum durchsetzen. Es gibt oft keine Luftreiniger und keine Lollitests.“
Lauterbach zufolge hätten sich die Entscheider verkalkuliert. „Große Teile der Politik haben auf das Pandemieende im Oktober gewettet. Das war bar jeder Hinterlegung durch wissenschaftliche Fakten.“ In Kitas wie auch in den Schulen werde es in den kommenden Wochen deutlich steigende Infektionszahlen geben.
Neuseeland verlängert Lockdown in Auckland
Neuseelands größte Stadt Auckland wird im Lockdown bleiben, um die Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus einzudämmen, erklärte Premierministerin Jacinda Ardern bei einer Pressekonferenz.
Auckland bleibt bis zum 21. September um Mitternacht in der strengen Alarmstufe 4, danach wechselt es auf Alarmstufe 3.
Karliczek mahnt zur Impfung zum Schutz der Kinder
Bundesbildungsministerin Anja Karliczek ruft zum Start der bundesweiten Impf-Aktionswoche zu einer breiten Teilnahme auf. „In dieser Woche sollten sich alle die, die sich bisher nicht haben impfen lassen, einen Ruck geben“, sagte sie der Nachrichtenagentur AFP. Sie wolle „daran erinnern, dass eine hohe Impfquote jetzt auf besondere Weise unseren Kindern nützt“. Für Kinder unter zwölf gibt es bisher keine zugelassenen Corona-Impfstoffe. „Ihre Gesundheit ist also umso besser geschützt, je mehr Jugendliche und Erwachsene sich impfen lassen“, betonte Karliczek. „Eine hohe Impfquote wird auch dazu beitragen, dass die Schule in den nächsten Monaten weiter normal laufen kann. Wir alle können und sollten dazu beitragen, die Zeit der Unsicherheit an den Schulen endgültig zu überwinden.“
Lauterbach rechnet mit Anstieg der Geimpften im Winter
Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hofft, dass die Corona-Pandemie im Frühjahr weitgehend überstanden sein wird. „Der Herbst wird noch einmal schwierig werden“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. „Wir werden noch einmal steigende Fallzahlen haben. Im Winter könnte es dann aber besser werden, wenn die Zahl der Ungeimpften abgenommen hat.“
Er rechne damit, dass insbesondere nach der Bundestagswahl zunehmend die 2G-Regel eingeführt werde, wonach nur Geimpfte und Genesene zugelassen sind. „Das wird viele dazu bewegen, sich impfen zu lassen.“ Im Frühjahr könne die Pandemie dann weitgehend überstanden sein – „wenn es keine neuen Mutationen gibt“.
Inzidenz steigt wieder
Das Robert Koch-Institut (RKI) meldet 5511 neue Coronafälle. Das sind 762 mehr als am Montag vor einer Woche, als 4749 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 81,9 von 80,2 am Vortag. Vor einer Woche lag sie bei 84,3. Allerdings wies das RKI-Dashboard für Baden-Württemberg nur einen neu hinzugekommenen Fall aus. In den Tagen zuvor waren es jeweils deutlich über 1000.
Zwölf weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 92.618. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 4,08 Millionen Corona-Tests positiv aus.
Mehrheit will auch nach Corona im Homeoffice arbeiten
Mehr als zwei Drittel der Beschäftigten in Deutschland, die während der Corona-Pandemie im Homeoffice gearbeitet haben, wollen das einer Yougov-Umfrage zufolge auch weiterhin tun. Die Beliebtheit des Arbeitens in den eigenen vier Wänden habe im Zuge der Pandemie noch zugenommen.
Bei der Umfrage hatten demnach 71 Prozent der Befragten den Wunsch geäußert, auch künftig im Homeoffice arbeiten zu können. Zu Beginn der Pandemie seien es im Mai vergangenen Jahres nur 58 Prozent gewesen. Ständig zu Hause arbeiten möchte ein gutes Viertel (26 Prozent) der Befragten. 45 Prozent wollen das Homeoffice und den Arbeitsplatz im Büro mehrmals in der Woche wechseln.
Hauptgrund für die wachsende Beliebtheit des Homeoffice ist der Umfrage zufolge die Zeitersparnis durch die wegfallenden Wege zur Arbeit. Weitere Gründe seien die flexiblere Arbeitszeiteinteilung, die eingesparten Fahrtkosten und die Entlastung der Umwelt.
Städte- und Gemeindebund fordert Einsatz von Promis als „Impfbotschafter“
Der Deutsche Städte- und Gemeindebund einen verstärkten Einsatz von Promis in der Werbung für die Impfung gefordert. Es sei immer hilfreich, „wenn Prominente aus Kunst, Kultur und Sport sich klar zur Impfung bekennen und dazu aufrufen“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbandes, Gerd Landsberg, der Düsseldorfer „Rheinischen Post“. „So wie wir etwa Lesebotschafter haben, sollte es auch Impfbotschafter geben“, verlangte er.
Gebraucht würden außerdem „noch mehr mobile Angebote, um die Impfungen zu den Menschen zu bringen“. Zu den Orten für die Impfungen könnten etwa auch Kirchen und Moscheen, Fußballplätze und Diskotheken gehören. Landsberg forderte weiter, die Werbeaktionen für die Corona-Impfungen „nachhaltig“ zu betreiben. Diese müssten über die nächsten Monate hinweg laufen – „sonst verlieren wir den Kampf gegen die vierte Welle“.
Bundesweite Impfaktionswoche gegen Corona startet
Mit einer bundesweiten Impfaktionswoche soll ab heute die Corona-Impfquote nach oben getrieben werden. Ob am Fußballplatz, im Einkaufszentrum oder bei Festen: Alle Bürger sollen teils ohne Termin und kostenfrei eine Schutzimpfung erhalten können. Neben den dauerhaften Impfmöglichkeiten etwa in den Impfzentren stehen zahlreiche temporäre Angebote zur Verfügung. Auf der Webseite www.zusammengegencorona.de sind zahlreiche der besonderen Impfaktionen aufgelistet.
Bundeskanzlerin Angela Merkel rief die Bürger am Sonntag auf, die Angebote zu nutzen. „Nie war es einfacher, eine Impfung zu bekommen. Nie ging es schneller“, sagte sie. Impfangebote werde es auch bei Freiwilligen Feuerwehren, in der Straßenbahn oder in Moscheen geben. Die Impfaktionswoche dauert bis zum 19. September. Derzeit sind rund 62 Prozent der Menschen in Deutschland vollständig gegen Corona geimpft. Die Quote stieg zuletzt nur langsam an.