RKI – News zur Pandemie: 1977 neue Fälle in Deutschland, obwohl fünf Bundesländer nicht melden

26. September 2020 Aus Von mvp-web
Die Corona-Pandemie hat Deutschland und die Welt weiterhin fest im Griff: Die Zahl der Ansteckungen mit dem Virus steigt fast überall wieder an – auch in Deutschland. Die Phase der zwischenzeitlichen Stabilisierung scheint vorbei.

opmeldungen zur Corona-Krise in Deutschland und der Welt:

  • 1977 neue Fälle in Deutschland, obwohl fünf Bundesländer nicht melden (20.20 Uhr)
  • Corona-Teststation an der A93 völlig überlastet (15.21 Uhr)
  • Bayerischer Kreis Rhön-Grabfeld reißt 50er-Marke (8.52 Uhr)

1977 neue Fälle in Deutschland, obwohl fünf Bundesländer nicht melden

20.20 Uhr: Die Gesundheitsämter der Bundesländer haben in den vergangenen 24 Stunden 1977 Fälle gemeldet. Sachsen, Sachsen-Anhalt, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein gaben jedoch keine neuen Zahlen bekannt. Alleine in NRW wurden 625 Neuinfektionen gemeldet.

In fast allen Bundesländern, die gemeldet haben, liegen die Zahlen der Neuinfektionen in etwa im Bereich des Vortags. Die Neuinfektionen bleiben somit auf einem ähnlichen Niveau wie am Freitag. Die Reproduiktionszahl ist jedoch über die kritische Marke von 1,0 auf 1,08 gestiegen. Sieben Menschen sind an den Folgen einer Corona-Infektion seit gestern verstorben.

Zahl bestätigter Coronavirus-Fälle in Deutschland steigt auf 283.348, 9426 Todesfälle

Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.

  • Baden-Württemberg: 48.709 (+251) / 1879 Todesfälle (+2)
  • Bayern: 67.015 (+380) / 2655 Todesfälle (+0)
  • Berlin: 14.112 (+143) / 228 (+0)
  • Brandenburg: 4243 (+17) / 173 Todesfälle (+0)
  • Bremen: 2321 (keine aktuelle Meldung) / 59 Todesfälle
  • Hamburg: 7637 (+88) / 239 Todesfälle (+0)
  • Hessen: 18.396 (+175) / 549 Todesfälle (+1)
  • Mecklenburg-Vorpommern: 1152 (keine aktuelle Meldung) / 20 Todesfälle
  • Niedersachsen: 19.756 (+186) / 683 Todesfälle (+1)
  • Nordrhein-Westfalen: 67.901 (+625) / 1863 Todesfälle (+2)
  • Rheinland-Pfalz: 10.473 (+66) / 252 Todesfälle (+1)
  • Saarland: 3345 (+13) / 176 Todesfälle (+0)
  • Sachsen: 7041 (keine aktuelle Meldung) / 232 Todesfälle
  • Sachsen-Anhalt: 2545 (keine aktuelle Meldung) / 67 Todesfälle
  • Schleswig-Holstein: 4656 ((keine aktuelle Meldung) / 161 Todesfälle (
  • Thüringen: 4046 (+22) / 190 Todesfälle (+0)

Gesamt (Stand 26.09.2020, 20.15 Uhr): 283.348 (9426 Todesfälle)

Vortag (Stand 25.09.2020, 20.00 Uhr): 281.371 (9419 Todesfälle)

Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien.

Die Zahl der Geheilten liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei rund 249.700

Die Zahl der aktiven Fälle liegt damit bei 24.222 (+769)

Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl (Stand 25.09.): 1,08  (Vortag: 0,91)

Zahl der Intensivbetten laut DIVI-Intensivregister, die von Covid-19-Patienten belegt werden: 302 (+5)

Zahl der aktuell invasiv beatmeten Covid-19-Patienten: 163 (-4)

Das RKI fasst in seinem Lagebericht zusammen: „Die kumulative Inzidenz der letzten 7 Tage lag deutschlandweit bei 13,4 Fällen pro 100.000 Einwohner. In 4 Kreisen überschreitet die 7-Tage-Inzidenz 50 Fälle/100.000 Einwohner: SK Hamm, SK Remscheid, LK Dingolfing-Landau und LK Rhön-Grabfeld. (…)Die 7-Tage-Inzidenz liegt in den Bundesländern Bayern, Berlin, Bremen, Hamburg sehr deutlich, in Nordrhein-Westfalen deutlich und in Hessen leicht über dem bundesweiten Durchschnittswert.“

Berlin-Mitte ist neuer Corona-Hotspot

22.26 Uhr: 143 neue Corona-Fälle meldet Berlin am Samstag innerhalb der vergangenen 24 Stunden – insgesamt verzeichnet die Hauptstadt jetzt 14.112 bestätigte Infektionen. Die Zahl der Todesfälle liegt unverändert bei 228.

Berlin.de/Screenshot

 

Mit dem Stadtteil Berlin-Mitte hat sich ein neuer Hotspot in der Regierungstadt gebildet. Die 7-Tage-Inzidenz hat am Samstag den Wert von 50 Infizierten pro 100.000 Einwohnern erreicht – das  ist der höchste Wert innerhalb der Stadt. Für ganz Berlin liegt die Inzidenz bei 27,2.

Mehr als 14.000 neue Corona-Infektionen in Frankreich

20.18 Uhr: In Frankreich haben sich binnen 24 Stunden mehr als 14.000 Menschen neu mit dem Coronavirus infiziert. Seit Freitagabend seien 14.412 neue Infektionsfälle registriert worden, teilten die französische Gesundheitsbehörde am Samstagabend mit. Das waren deutlich weniger als an den beiden Vortagen, als mit jeweils mehr als 16.000 Neuinfektionen neue Tagesrekorde verzeichnet worden waren.

Die Gesundheitsbehörde weist allerdings darauf hin, dass trotz des Rückgangs der absoluten Zahlen die Zahl der positiven Virus-Tests weiterhin ansteigt. Am Samstag waren demnach 7,2 Prozent der ausgewerteten Tests positiv. Am Freitag waren es noch 6,9 Prozent, am Donnerstag 6,5 Prozent, am Mittwoch 6,2 Prozent und in der vergangenen Woche 5,4 Prozent. Als „beunruhigend“ wertet die Behörde auch, dass auch wieder vermehrt ältere Menschen infizieren.

Seit Freitag wurden in Frankreich zudem 39 neue Todesfälle registriert. Am Vortag waren 56 Todesfälle verzeichnet worden. Mit rund 31.700 Corona-Todesfällen ist Frankreich bereits eines der am stärksten von der Pandemie betroffenen Länder Europas. Seit einigen Wochen steigen die Infektionszahlen wieder stark an.

Corona-Zahlen in Hamm erstmals leicht gesunken

16.19 Uhr: Nach tagelang steigenden Corona-Werten sind in Hamm die Fallzahlen erstmals leicht gesunken. Am Samstag gab die Stadt die Zahl der in den vergangenen sieben Tagen Infizierten pro 100 000 Einwohner mit 95,5 an. Am Freitag hatte die Stadt einen Wert von 99,9 errechnet. Ob damit bereits ein Wendepunkt erreicht sei, werde sich aber erst in ein bis zwei Tagen sagen lassen, betonte ein Stadtsprecher.

Seit Freitag seien in Hamm 16 Neuinfektionen registriert worden. Alle stünden in direktem Zusammenhang mit der Großhochzeit mit mehreren Hundert Gästen und damit verbundenen weiteren Festen, sagte der Sprecher. In Hamm gilt seit einigen Tagen für private Feiern mit 51 bis 150 Teilnehmern eine Genehmigungspflicht. Feiern mit 25 bis 50 Teilnehmern müssen angezeigt werden.

Eine private Feier ist auch in Bielefeld der Ausgangspunkt für 36 Corona-Infektionen. Weitere Testergebnisse stehen aus. Weil unter den Infizierten auch Schulkinder sind, seien an mittlerweile sieben Schulen rund 720 Schüler und mehr als 70 Lehrer in Quarantäne geschickt worden, teilte die Stadt am Samstag mit.

In Remscheid, der Stadt mit den zweithöchsten Corona-Zahlen in NRW, ging der Leiter des örtlichen Krisenstabes am Samstag von einem unverändert hohen Niveau von über 70 Infizierten je 100 000 Einwohner aus.

TOP-NEWS: Corona-Teststation an der A93 völlig überlastet – Rückstau bis an österreichische Grenze

15.21 Uhr: Die Corona-Teststation an der Autobahn 93 ist seit Samstagvormittag überlastet. Auf dem Rastplatz Heuberg, wo Covid-19 Abstriche bei Reiserückkehrern durchgeführt werden, kommt es zu langen Wartezeiten, sagte ein Sprecher der Polizei am Samstag. Auf der A93 gehe es seit etwa 9 Uhr nur stockend voran. Der Rückstau reiche bis zum Grenzübergang Kiefersfelden. Zunächst hatte der Bayerische Rundfunk (BR24) darüber berichtet.

Nach der Einstufung des österreichischen Bundeslands Tirol als Risikogebiet sei es wahrscheinlich, dass Urlauber nun früher abreisen und einen Corona-Test machen lassen, so der Sprecher der Polizei in Rosenheim.

Berliner Polizei löst Partys mit bis zu 300 Menschen auf

14.32 Uhr: Wegen Verstößen gegen die Corona-Verordnung hat die Polizei Hunderte feiernder Menschen aus zwei Parks in Berlin-Mitte verwiesen. „Bis zu 300 Personen in Partystimmung und mit viel zu wenig Abstand“ hielten sich am Freitagabend im Weinbergspark und im James-Simon-Park auf, wie ein Sprecher am Samstag mitteilte. Die Sicherheitskräfte mussten demnach „mit Nachdruck“ die teils alkoholisierten und jugendlichen Feiernden ansprechen, um die Menschenansammlungen aufzulösen.

Dabei soll es zu vereinzelten Flaschenwürfen und einer Zündung von Pyrotechnik gekommen sein. Im Weinbergspark wurde ein Polizist leicht verletzt, so der Sprecher. Der Einsatz endete am Samstagmorgen gegen 2.30 Uhr. Zur Zahl der Verstöße und Anzeigen machten die Sicherheitskräfte zunächst keine Angaben.

TOP-NEWS: Intensivmediziner erwarten wieder mehr Corona-Todesfälle

12.41 Uhr: Intensivmediziner rechnen damit, dass die Zahl der Corona-Toten in Deutschland weiter wächst. „Die Totenzahlen werden in den kommenden Wochen weiter steigen“, sagte der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Uwe Janssens, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Die aktuell steigende Zahl der Covid 19-Toten spiegele zeitversetzt das anwachsende Infektionsgeschehen der vergangenen Wochen wider.

Von der Erstinfektion bis zu einer schweren Erkrankung dauere es in der Regel zehn bis 14 Tage, die durchschnittliche Zeit auf der Intensivstation betrage 21 bis 24 Tage. Daraus folge, dass sich viele Menschen, die jetzt stürben, vor mehr als fünf Wochen angesteckt hätten. In den vergangenen Tagen lag die Zahl der vom Robert Koch-Institut (RKI) gemeldeten Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion mehrmals in Folge im zweistelligen Bereich.

Janssens geht jedoch nicht von einer derart dramatischen Entwicklung wie im Frühjahr aus: „Die Intensivmediziner wissen heute viel mehr über erfolgreiche Behandlungsmöglichkeiten und können medikamentös gezielter eingreifen.“ Zudem hätten die Verantwortlichen gelernt, besonders gefährdete Gruppen wie Alte und Kranke besser zu schützen.

Zur Bilanz der Pandemie gehörten aber nicht nur die unmittelbaren Todesfälle, betonte Janssens. „Neben den Menschen, die an und mit dem Corona-Virus sterben, dürfen wir aber nicht diejenigen vergessen, die weiterhin sterben, weil sie sich aus Angst vor Ansteckung nicht in Praxen und Kliniken trauen.“ Die Gesamtzahl der indirekten Todesfälle werde erst Jahre später beziffert werden können, wenn sämtliche Spätfolgen der Pandemie abschätzbar seien.

„Regeln erneut ignoriert“: Behörden machen Diskothek in Osnabrück dicht

11.29 Uhr: Angesichts grober Verstöße gegen die Hygienevorschriften sind Polizei und Behörden gegen eine Diskothek in Osnabrück vorgegangen. „Hier wurden die in der niedersächsischen Corona-Verordnung festgeschriebenen Regeln erneut ignoriert“, sagte die Leiterin des städtischen Krisenstabs, Katharina Pötter, am Samstag. Die Ordnungsbehörde habe die sofortige Schließung bis Sonntagnacht angeordnet und Verfahren wegen einer Ordnungswidrigkeit eingeleitet. Dem Betreiber der Diskothek drohe ein Bußgeld von bis zu 25.000 Euro, teilte die Stadt mit.

Bei einer Kontrolle in der Nacht zum Samstag sei statt der erlaubten Schankwirtschaft eine Diskothek mit einer gut gefüllten Tanzfläche vorgefunden worden. Den Abstandsregeln, der Pflicht zum Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung sowie Dokumentationspflichten kamen der Betreiber und die meisten der 250 Gäste demnach nicht nach. „Gerade die Bedingungen in Diskotheken sind ein idealer Nährboden für das Virus, sich weiter auszubreiten. Deshalb ist ein solches Verhalten von Betreibern und Besuchern absolut inakzeptabel“, sagte Pötter.

Schutzmaßnahme in Corona-Pandemie: Umweltbundesamt rät zu regelmäßigem Lüften

11.22 Uhr: Das Umweltbundesamt (UBA) hält als Schutzmaßnahme in der Corona-Pandemie das ausgiebige Lüften von Klassenräumen für notwendig. Es solle „bei weit geöffneten Fenstern in jeder Unterrichtspause und – um auf der sicheren Seite zu sein – auch alle 20 Minuten kurz während des Unterrichts“ gelüftet werden, sagte UBA-Präsident Dirk Messner den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Samstag. „Am besten mit Durchzug, das geht am schnellsten.“

Auch im Winter müsse regelmäßig gelüftet werden, betonte Messner. „Wenn man innen warme und draußen kalte Luft hat und dann für fünf bis zehn Minuten alle Fenster weit öffnet, bekommt man einen beachtlich raschen Luftaustausch.“

Lehrerverbände hatten zuletzt immer wieder darauf hingewiesen, dass es mit dem Lüften in vielen Schulen nicht so einfach sei. Zum Teil ließen sich Fenster von Klassenräumen gar nicht öffnen.

Solche Räume sollten für den Unterricht eigentlich nicht genutzt werden, sagte dazu UBA-Chef Messner. „Wenn es nicht anders geht, können im Einzelfall und bitte nur flankierend mobile Luftaustauschgeräte helfen.“

Messner betonte zugleich, Lüften sei wirksam, aber keine Garantie für absolute Virenfreiheit. „Ein Restrisiko bleibt. Alle anderen Maßnahmen wie Abstand und Händewaschen bleiben wichtig.“

TOP-NEWS: Bayerischer Kreis Rhön-Grabfeld reißt 50er-Marke

Samstag, 26. September, 8.52 Uhr: Mit dem bayerischen Landkreis Rhön-Grabfeld hat ein weiterer Landkreis die kritische Marke von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangen sieben Tagen überschritten. Der Wert liegt laut Robert Koch-Institut (RKI) bei 54. In Bayern überschreitet auch der Landkreis Dingolfing-Landau (66,5) die Grenze. In NRW liegen die Städte Hamm (97,1) und Remscheid (72,1) über dem kritischen Wert.

TOP-NEWS: 2507 Corona-Neuinfektionen binnen 24 Stunden – RKI meldet höchsten Wert seit Ende April

Samstag, 26. September, 07.17 Uhr: Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland hat den höchsten Wert seit April erreicht. Innerhalb eines Tages meldeten die Gesundheitsämter in Deutschland 2507 neue Corona-Infektionen, wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Samstagmorgen bekanntgab. Am Freitag hatte die Zahl der neu gemeldeten Corona-Fälle bei 2153 gelegen.

Seit Beginn der Corona-Krise haben sich nach RKI-Angaben vom Samstagmorgen mindestens 282.730 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert (Datenstand 26.9., 0.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9452. Das sind 9 mehr als am Vortag. Rund 249.700 Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.

Der Höhepunkt bei den täglich gemeldeten Neuansteckungen hatte Ende März/Anfang April bei mehr als 6000 gelegen. Die Zahl war dann in der Tendenz gesunken und im Juli wieder gestiegen. Im August lag die Zahl der Fälle einmal bei knapp über 2000 (2034). Die Zahl der erkannten Neuinfektionen ist auch davon abhängig, wie viele Menschen getestet werden.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen in Deutschland laut Lagebericht vom Freitag bei 0,91 (Vortag: 0,78). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwas weniger als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab. Zudem gibt das RKI einen Sieben-Tage-R-Wert an, der weniger tagesaktuellen Schwankungen unterliegt. Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen und lag zuletzt bei 1,01 (Vortag: 0,97). Demnach steckt ein Infizierter im Mittel ungefähr einen weiteren Menschen an.

WHO: Zwei Millionen Covid-Tote und mehr möglich

22.51 Uhr: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat vor einem massiven weiteren Anstieg der Todeszahlen durch das Coronavirus gewarnt. Die Zahl von zwei Millionen Todesopfern sei zwar unvorstellbar, «aber nicht unmöglich», sagte der Nothilfekoordinator Mike Ryan am Freitagabend in Genf. Die WHO rechnet damit, dass die Zahl von einer Million gemeldeten Covid-Todesfällen in der kommenden Woche erreicht wird.

Der massive weitere Anstieg sei abwendbar, meinte Ryan. Sämtliche Maßnahmen müssten dafür weltweit und rigoros umgesetzt werden: Hygiene, Masken tragen, Abstand halten, Testen, Kontaktverfolgung, Quarantäne und mehr.

„Die Frage ist: sind wir bereit multilateral, global so zusammen zu handeln, dass wir dieses Virus kontrollieren anstatt dass es unser Schicksal kontrolliert?“ sagte er. «Wenn wir dies nicht tun und die Art, den Umfang und die Intensität unserer Zusammenarbeit nicht weiterentwickeln, dann, fürchte ich, müssen wir uns auf eine solche Zahl einstellen – und bedauerlicherweise womöglich noch eine größere.“

Die WHO hat eine internationale Partnerschaft unter dem Namen COVAX aufgebaut, an der sich mehr als 150 Länder beteiligen – bislang aber nicht die USA und China. Dabei geht es um finanzielle Unterstützung der Forschung von im Moment neun Impfkandidaten sowie Medikamenten und einer gerechten Verteilung erfolgreicher Mittel an alle Bedürftigen, unabhängig von der Zahlungsfähigkeit ihrer Regierungen.

Samstag, 26.09.2020, 20:42