Mehr als 2.000 Pikse beim landesweiten Impftag
15. September 2021Beim landesweiten Corona-Impftag in Mecklenburg-Vorpommern haben sich am Freitag mehr als 2.000 Menschen impfen lassen – an unterschiedlichen Orten.
In Schwerin gab es ein Impfangebot mit schöner Aussicht. Das Gesundheitsamt der Landeshauptstadt hatte an der Siegessäule beim Schloss ein Impfzelt aufgebaut. 175 Menschen ließen sich dort eine Spritze setzen. In ganz Schwerin waren es am Freitag mehr als 370. Im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte wurde in der ehemaligen Bibliothek in Malchin und auch im Landeszentrum für erneuerbare Energien MV in Neustrelitz geimpft. Fast 500 Menschen hätten in der gesamten Seenplatte die Impfangebote genutzt, wie eine Kreissprecherin sagte.
Jeweils rund 300 Impfungen in Vorpommern-Rügen und Nordwestmecklenburg
Im Kreis Vorpommern-Rügen ließen sich etwa 300 Menschen bei den mobilen Impfteams in Binz, Zingst und im Strelapark in Stralsund impfen. Über 300 Dosen wurden im Kreis Nordwestmecklenburg verimpft – unter anderem auf einem Parkplatz eines Einkaufszentrums in Grevesmühlen und bei Musik im Impfzentrum in Wismar. In der Stadt Rostock wurden etwa 750 Impfungen durchgeführt, mehr als 150 im Landkreis Rostock.
Krankenhausbelegung entscheidender Faktor für Corona-Ampel
Die Sieben-Tage-Inzidenz bei Neuinfektionen hat in MV als Leitkriterium ausgedient. Die Zahl schwerer Fälle ist künftig entscheidend dafür, welche Schutzmaßnahmen im Land ergriffen werden.
Das Land Mecklenburg-Vorpommern ändert den Maßstab für die Corona-Schutzmaßnahmen: Entscheidender Faktor soll künftig die Zahl der Corona-Patienten in Krankenhäusern und nicht mehr die Sieben-Tage-Inzidenz bei Neuinfektionen sein. Nach Angaben von Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU), verständigte sich das Kabinett am Dienstag auf eine entsprechende Änderung, die auf ein bundesweit einheitliches Handeln ziele. „Die Hospitalisierung ist künftig entscheidend“, so der Minister. Sie gibt die Zahl der innerhalb der zurückliegenden sieben Tage in Kliniken eingelieferten Covid 19-Patienten an. Die neue Regelung soll von Donnerstag an gelten. Die Sieben-Tage-Inzidenz wird in der Gesamtbewertung zurückgestuft. Wie auch die Auslastung der Intensivbetten werde sie nur noch zur Gewichtung des Infektionsgeschehens herangezogen, erklärte Glawe.
Glawe: Ziel bleibt Impfquote über 80 Prozent
Laut Glawe liegt die Hospitalisierung mit dem Wert 2,0 derzeit noch im grünen Bereich und weit von einer besorgniserregenden Stufe entfernt. Ab einem Wert von 8 (Gelb) können in der betroffenen Region zusätzliche Schutzmaßnahmen angeordnet werden. Dabei werden immer auch die beiden Nebenkriterien Sieben-Tage-Inzidenz und Auslastung der Intensivstationen berücksichtigt, die je nach Lage die Ampel um eine Stufe nach unten oder oben bewegen können. Die Lage sei noch entspannt, sagte Glawe, mahnte zugleich aber, die Hygiene- und Abstandsregeln einzuhalten und die Impfangebote zu nutzen. „Unser Ziel bleibt es, wie in Skandinavien, eine Impfquote von über 80 Prozent zu erreichen“, sagte der Minister. Denn damit lasse sich die Pandemie am besten bekämpfen. In Mecklenburg-Vorpommern besitzen erst knapp 61 Prozent der Menschen vollständigen Impfschutz.