RKI – News zur PandemieCorona Deutschland: 1178 neue Fälle – 6 Städte melden keine Fälle

27. September 2020 Aus Von mvp-web
Die Corona-Pandemie hat Deutschland und die Welt weiterhin fest im Griff: Die Zahl der Ansteckungen mit dem Virus steigt fast überall wieder an – auch in Deutschland. Die Phase der zwischenzeitlichen Stabilisierung scheint vorbei.

Topmeldungen zur Corona-Krise in Deutschland und der Welt:

  • Sechs Bundesländer melden keine Zahlen – Trotzdem 1178 neue Corona-Fälle in Deutschland (19.57 Uhr)
  • Corona-Lage in Frankreich bleibt angespannt: Mediziner fordern „drastische Maßnahmen“ (14.01 Uhr)
  • Münchner Polizei löst Party mit 130 Menschen auf (12.53 Uhr)
  • Städte- und Gemeindebund fordert Ausweitung der Maskenpflicht (12.01 Uhr)

Sechs Bundesländer melden keine Zahlen: Trotzdem 1178 neue Corona-Fälle in Deutschland

19.57 Uhr: Die Gesundheitsämter der Bundesländer haben in den vergangenen 24 Stunden 1178 Fälle gemeldet. Bayern, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein gaben jedoch keine neuen Zahlen bekannt. Alleine auf NRW entfallen 492 Neuinfektionen, dahinter folgt Baden-Württemberg mit 183 neuen Fällen.

In fast allen Bundesländern, die gemeldet haben, liegen die Zahlen der Neuinfektionen in etwa im Bereich des Vortags. Die Neuinfektionen bleiben somit auf einem ähnlichen Niveau wie an den Vortagen. Die Reproduktionszahl liegt weiter über der kritischen Marke von 1,0 –  bei jetzt 1,17. Drei Menschen sind in vergangenen 24 Stunden an den Folgen einer Corona-Infektion verstorben – 9428 insgesamt.

Zahl bestätigter Coronavirus-Fälle in Deutschland steigt auf 283.348, 9426 Todesfälle

Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.

  • Baden-Württemberg: 48.892 (+183) / 1880 Todesfälle (+1)
  • Bayern: 67.015 / 2655 Todesfälle => keine aktuelle Meldungen am Sonntag
  • Berlin: 14.195 (+83) / 228 (+0)
  • Brandenburg: 4249 (+6) / 173 Todesfälle (+0)
  • Bremen: 2321 / 59 Todesfälle => keine aktuelle Meldungen am Wochenende
  • Hamburg: 7689 (+52) / 239 Todesfälle (+0)
  • Hessen: 18.607 (+211) / 550 Todesfälle (+1)
  • Mecklenburg-Vorpommern: 1152 / 20 Todesfälle => keine aktuelle Meldungen am Wochenende
  • Niedersachsen: 19.838 (+82) / 683 Todesfälle (+0)
  • Nordrhein-Westfalen: 68.393 (+492) / 1864 Todesfälle (+1)
  • Rheinland-Pfalz: 10.544 (+71) / 251 Todesfälle (-1 / Zahl korrigiert)
  • Saarland: 3340 (+5) / 176 Todesfälle (+0)
  • Sachsen: 7041 / 232 Todesfälle => keine aktuelle Meldungen am Wochenende
  • Sachsen-Anhalt: 2545 / 67 Todesfälle => keine aktuelle Meldungen am Wochenende
  • Schleswig-Holstein: 4656  / 161 Todesfälle => keine aktuelle Meldungen am Wochenende
  • Thüringen: 4049 (+3) / 190 Todesfälle (+0)

Gesamt (Stand 27.09.2020, 19.32 Uhr): 284.526 (9428 Todesfälle)

Vortag (Stand 26.09.2020, 20.15 Uhr): 283.348 (9426 Todesfälle)

Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien.

Die Zahl der Geheilten liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei rund 250.800

Die Zahl der aktiven Fälle liegt damit bei 24.298 (+76)

Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl (Stand 27.09.): 1,17  (Vortag: 1,08)

Zahl der Intensivbetten laut DIVI-Intensivregister, die von Covid-19-Patienten belegt werden: 328 (+0)

Zahl der aktuell invasiv beatmeten Covid-19-Patienten: 180 (+0)

Die Zahl Intensivbettenbelegung stagniert bei 328. Aktive Corona-Fälle sind im Moment 24.298 zu verzeichnen – 76 mehr als am Vortag.

Jetzt 900 Menschen nach Feier in Quarantäne – weitere Schulen in Bielefeld betroffen

19.55 Uhr: Nach Corona-Infektionen infolge einer Familienfeier in Bielefeld ist die Zahl der betroffenen Schulen auf zehn gestiegen. Die Gesamtzahl der bekannten Infektionen im Zusammenhang mit der privaten Feier gab die Stadt in einer Mitteilung am Sonntagabend wie am Vortag mit 36 an. Betroffen von Quarantäne-Anordnungen waren an den Schulen jeweils einzelne oder mehrere Klassen und Jahrgangsstufen sowie Lehrer. Insgesamt seien knapp 900 Menschen – Schüler und Lehrer – im Zusammenhang mit diesem Fall in Quarantäne, hieß es in der Mitteilung.

Berlins Gesundheitsämter bekommen mehr Soldaten im Kampf gegen Corona

18.58 Uhr: Berlin setzt auf mehr Soldaten im Kampf gegen Corona. Für die Nachverfolgung von Kontakten bei Infizierten und weitere Testteams bekommen die Gesundheitsämter zusätzliche Unterstützung von Seiten der Bundeswehr. Bisher sind bereits 60 Soldaten dafür im Einsatz. Nun sollen laut einem Bericht der „Berliner Morgenpost“ 180 weitere folgen. Die Soldaten sollen bei der Nachverfolgung bei Kontakten von Infizierten und in Abstrich-Teams eingesetzt werden.

„Ich freue mich, dass die zusätzlichen Bundeswehr-Soldaten die Bezirksämter tatkräftig bei der Eindämmung der Pandemie unterstützen werden“, sagte Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) der Zeitung. Die Soldaten werden in elf Bezirken eingesetzt, nicht aber in Friedrichshain-Kreuzberg, obwohl die Zahl der Neuinfektionen dort sehr hoch ist. Der Bezirk lehnt laut dem Bericht den Einsatz von Soldaten zur Bekämpfung der Corona-Pandemie ab.

TOP-NEWS: Corona-Lage in Frankreich bleibt angespannt: Mediziner fordern „drastische Maßnahmen“

14.01 Uhr: Medizinerinnen und Mediziner fordern angesichts der angespannten Corona-Lage in Frankreich „drastische Maßnahmen“. Ohne diese Maßnahmen würde es Frankreich mit einer zweiten Welle zu tun bekommen, die für Krankenhäuser und Intensivstationen viel schwieriger zu bewältigen sein werde als die erste, hieß es in einem offenen Brief von sieben Medizinern, der am Sonntag im „Journal du Dimanche» veröffentlicht wurde. „(…) Wir müssen jetzt schnell und entschlossen handeln.“

Spanien, Israel, Großbritannien und Italien setzten bereits seit fast zwei Wochen Maßnahmen um – in einigen Ländern gebe es gar Ausgangsbeschränkungen, so die Autorinnen und Autoren. «Die Gesundheitssituation in Frankreich unterscheidet sich nicht von der in diesen Ländern.» Die Experten fordern, dass Masken immer getragen werden – nur Menschen, die in einem Haushalt leben, könnten darauf verzichten.

„Unternehmen und Bildungseinrichtungen sollten nicht geschlossen werden, aber Abstandsregeln sollten strikt durchgesetzt werden.“ Auch in Restaurants müsse die Maske getragen werden – außer beim Essen. „Wenn diese Maßnahmen ab diesem Wochenende angewandt und zwei bis drei Wochen lang aufrechterhalten werden, könnten sie das Niveau der Epidemie wieder auf das Niveau vom vergangenen Juni bringen.“

26 neue Corona-Fälle in sieben Tagen: Schüler müssen in Flensburg zum Massentest

13.52 Uhr: In Flensburg sind am Sonntag mehrere Schulklassen auf einem Parkplatz auf Corona getestet worden. Oberbürgermeisterin Simone Lange (SPD) wies am Sonntag auf Facebook auf eine starke Staubildung hin und bat alle Testpersonen, „erst zu der Ihnen zugeteilten Uhrzeit zu erscheinen“. Hintergrund des Massentests mit mehr als 160 Menschen, für den die Kassenärztliche Vereinigung ihr mobiles Testzentrum zur Verfügung stellte, sind die gestiegenen Corona-Zahlen in Flensburg. Die Förde-Stadt hat zurzeit die größte Corona-Belastung in Schleswig-Holstein.

Laut Robert Koch-Institut lag Stand Sonntag 00.00 Uhr die 7-Tage-Inzidenz berechnet auf 100.000 Einwohner bei 29,0. Ein Sprecher der Stadt sagte, die Stadt habe 26 neue Corona-Fälle in den vergangenen sieben Tagen registriert. Alle Fälle gingen auf eine große private Feier in Dänemark zurück, an der auch viele Gäste aus Flensburg teilgenommen hätten. Es seien auch Schulkinder betroffen, weshalb jetzt ganze Klassen getestet würden. Außer dem Massentest am Sonntag solle voraussichtlich noch eine weitere Testung am Dienstag erfolgen.

Der Stadtsprecher betonte, Flensburg sei mit 109 Corona-Infektionen seit Mitte März bisher insgesamt glimpflich durch die Pandemie gekommen. Das Gesundheitsamt verfolge die aktuellen Infektionsketten und habe die Lage im Griff. Er hoffe, dass dieser Fall ein Einzelfall in Flensburg bleiben werde.

TOP-NEWS: Corona-Regeln missachtet: Münchner Polizei löst Party mit 130 Menschen auf

12.53 Uhr: Die Münchner Polizei hat in der Nacht zum Sonntag eine Party mit über 130 Menschen beendet. „Die Vorgaben des Infektionsschutzes wurden komplett ignoriert“, teilten die Beamten am Sonntag mit. Niemand habe einen Mund-Nasenschutz getragen oder den Mindestabstand eingehalten. Auch ein Infektionsschutzkonzept habe es nicht gegeben.

Den Angaben zufolge war zuvor ein Hinweis eingegangen, dass vor der Halle im Stadtteil Freiman „mehr als fünfzig Autos geparkt wurden und laute Musik zu hören sei.“ Alle Gäste mussten ihre Personalien angeben. Die Gäste und der Veranstalter müssen mit Anzeigen nach dem Infektionsschutzgesetz rechnen.

TOP-NEWS zu Corona: Städte- und Gemeindebund fordert Ausweitung der Maskenpflicht

12.01 Uhr: Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen fordert der Städte- und Gemeindebund eine Ausweitung der Maskenpflicht in Deutschland. Das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes solle überall dort vorgeschrieben werden, „wo im öffentlichen Raum der Abstand nicht eingehalten werden kann – etwa bei Weihnachtsmärkten oder belebten Plätzen – und wo das Infektionsgeschehen die kritische Grenze von mehr als 50 Neuinfektionen pro Woche auf 100 000 Einwohner erreicht hat oder überschreitet“, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) will am Dienstag mit den Bundesländern über Maßnahmen gegen die weiter steigenden Corona-Infektionszahlen beraten. Hintergrund sei der besorgniserregende Umstand, dass mehrere große Städte den wichtigen Grenzwert von 50 neuen Infektionen pro 100.000 Einwohner in einer Woche überschritten hätten.

Zuvor hatte der Landkreistag bereits eine Obergrenze von weniger als 50 Menschen bei Privatfeiern gefordert. „Ab 50 Teilnehmern wird es logistisch extrem schwierig, die Kontakte nachzuverfolgen, wenn ein Covid-Positiver unter der Gesellschaft war“, sagte Landkreistagspräsident Reinhard Sager der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Landsberg nannte es „sinnvoll, bundeseinheitlich eine Höchstzahl von 50 Teilnehmern bei solchen privaten Festen festzulegen.“

Sollen bei Corona-Tests helfen: Bundeswehr schickt Einsatzkräfte nach Remscheid

10.57 Uhr: Die Bundeswehr schickt zehn Kräfte nach Remscheid, um dort bei Corona-Tests und der Kontakt-Nachverfolgung von Infizierten zu helfen. Wie die Stadt am Wochenende mitteilte, hatte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) sich vorher telefonisch bei Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz (SPD) gemeldet und entsprechende Hilfe angeboten.

„Die Kräfte werden voraussichtlich im Laufe der kommenden Woche ihren Dienst in Remscheid antreten“, so die Stadtverwaltung in einer Mitteilung. Die Zahl infizierter Menschen pro 100 000 Einwohnern binnen sieben Tagen lag am Sonntag laut Robert Koch-Institut bei einem Wert von 72,1 – und damit immer noch weit über der für behördliche Maßnahmen entscheidenden Marke von 50. Die Stadt hatte am Mittwoch unter anderem eine Maskenpflicht an Schulen auch im Unterricht sowie strengere Regeln für private Feiern eingeführt.

RKI-Chef Wieler: Privater Bereich spielt bei Corona-Infektionen „die große Rolle“

09.59 Uhr: Der Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, hat den Eindruck bestätigt, dass viele der aktuellen Corona-Infektionen in Deutschland auf private Zusammenkünfte zurückzuführen sind. „Die Menschen stecken sich derzeit hauptsächlich im privaten Umfeld an, also auf Partys, Hochzeitsfeiern, Beerdigungen, auch im Gottesdienst“, sagte er der „Welt am Sonntag“. Der private Bereich spiele „die große Rolle“.

Dagegen sei das Risiko einer Ansteckung in Betrieben bisher nicht so hoch, sagte Wieler. Es habe zwar sehr spektakuläre Ausbrüche gegeben, aber nicht sehr viele. „Die meisten Betriebe scheinen die Pandemie gut zu managen.“

Auch in Geschäften gebe es bislang ganz wenige Ansteckungen, sagte der RKI-Chef. An Schulen gebe es mittlerweile einige Ausbrüche. Dies müsse gut analysiert werden.

Wegen vieler Corona-Ansteckungen bei Privatveranstaltungen waren zuletzt Rufe nach strengeren Teilnehmergrenzen laut geworden. Die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, Sabine Dittmar, plädierte am Sonntag im Radiosender NDR Info für eine bundeseinheitliche Obergrenze von 50 Teilnehmern. „Das ist eine Zahl, bei der die Gesundheitsämter die Kontakte noch gut nachverfolgen können und das ist das Entscheidende, um die Ausbreitung einer Infektion unter Kontrolle zu halten“, sagte sie.

Zuvor hatte der Präsident des Landkreistages, Reinhard Sager, eine einheitliche Obergrenze für Privatfeiern von weniger als 50 Teilnehmern verlangt. Der gegenwärtige Flickenteppich irritiere die Menschen, sagte Sager der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ vom Samstag. Bei den nächsten Bund-Länder-Beratungen über das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie am Dienstag müsse ein entsprechender Beschluss fallen.

RKI meldet mehr als 1400 Corona-Neuinfektionen binnen 24 Stunden

08.03 Uhr: Das Robert Koch-Institut hat am Sonntag erwartungsgemäß eine vergleichsweise niedrige Zahl an neuen Corona-Infektionen gemeldet. Die Gesundheitsämter hatten binnen eines Tages 1411 Fälle übermittelt, wie das RKI am Morgen bekanntgab. An Sonntagen wie auch an Montagen sind die gemeldeten Fallzahlen erfahrungsgemäß meist niedriger, auch weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten an das RKI melden. Am Samstag war mit 2507 neuen Corona-Infektionen der höchste Wert seit April erreicht worden.

Der Höhepunkt bei den täglich gemeldeten Neuansteckungen hatte Ende März/Anfang April bei mehr als 6000 gelegen. Die Zahl war dann in der Tendenz gesunken und im Juli wieder gestiegen. Im August lag die Zahl der Fälle dann einmal bei knapp über 2000 (2034). Die Zahl der erkannten Neuinfektionen ist auch davon abhängig, wie viele Menschen getestet werden.

Sonntag, 27.09.2020, 20:44