++ Bali lässt wieder Touristen einreisen ++
14. Oktober 2021Die indonesische Urlaubsinsel Bali erlaubt erstmals seit mehr als einem Jahr ausländischen Besuchern wieder die Einreise. Das RKI meldet 12.382 Neuinfektionen und eine leicht gestiegene Inzidenz von 67,0.
- RKI meldet 12.382 Neuinfektionen – Inzidenz bei 67,0
- EMA startet Prüfverfahren für neues Corona-Medikament
- Brasilien: Mehr als 100 Millionen vollständig geimpft
- Bali lässt wieder ausländische Besucher einreisen
- Ungarn: Höchststand bei Neuinfektionen seit Mai
Regional hohe Inzidenzen bei Kindern und Jugendlichen
Das Robert Koch-Institut registriert in einzelnen Regionen Deutschlands besonders viele Corona-Ansteckungen bei Kindern und Jugendlichen. Wie das RKI auf Twitter mitteilte, liegt die Sieben-Tage-Inzidenz derzeit bei den 10- bis 19-Jährigen in acht Landkreisen bei mehr als 500. Nähere Angaben zu den Landkreisen und deren jeweiligen Zahlen wurden nicht gemacht, auf einer Karte waren Kreise aber entsprechend eingefärbt.
Bereits seit einiger Zeit werden zahlreiche Corona-Infektionen insbesondere bei Kindern ab dem Schulalter und bei Jugendlichen festgestellt. An Kitas und Schulen wird regelmäßig auf das Virus getestet. Die Covid-19-Impfstoffe sind bislang ab 12 Jahren zugelassen. Die Impfquote bei 12- bis 17-Jährigen ist noch wesentlich niedriger als bei Erwachsenen.
Italien: Ab Freitag Coronapass-Pflicht am Arbeitsplatz
In Italien tritt am Freitag eine umstrittene neue Corona-Regel für Arbeitnehmer in Kraft. Jede und jeder Beschäftigte, sowohl in der Privatwirtschaft als auch im öffentlichen Bereich, muss dann nachweisen, geimpft, genesen oder negativ getestet zu sein. Nur dann bekommt man einen sogenannten „Grünen Pass“.
Ohne diesen Pass darf niemand mehr seinen Arbeitsplatz betreten. Wer trotzdem kommt, riskiert ein Bußgeld von 1500 Euro. Wer der Arbeit fernbleibt, weil er das Dokument nicht vorweisen kann, muss mit unbezahlter Freistellung rechnen. Wer sich nicht impfen lassen will, muss auf eigene Kosten einen Corona-Test machen und diesen alle 48 Stunden erneuern.
Die Regierung von Ministerpräsident Mario Draghi hat das Dekret beschlossen, um mehr Menschen zur Impfung zu bewegen. Rund 85 Prozent der Italiener ab zwölf Jahren sind mindestens einmal geimpft. Gegen den Beschluss gibt es heftigen Widerstand. In den vergangenen Wochen hatte es zum Teil gewalttätige Proteste gegeben. In vielen Städten sind auch am Freitag Proteste geplant, unter anderem in Rom.
Burundi erhält erstmals Corona-Impfstoff
Als eines der letzten Länder weltweit hat das ostafrikanische Burundi eine erste Lieferung mit Corona-Impfstoffen erhalten. Regierungsvertreter nahmen die 500.000 Impfstoff-Dosen des chinesischen Herstellers Sinopharm bei einer Zeremonie in der Wirtschaftsmetropole Bujumbura entgegen. Mit der Annahme der Impfstoffdosen vollzieht Burundi eine Kehrtwende. Seit Beginn der Pandemie hatten die politischen Eliten des Landes die Gefahren durch das Coronavirus kleingeredet.
Damit ist das weitgehend abgeschottete Eritrea das einzige afrikanische Land ohne Corona-Impfprogramm. Burundi legt kaum offizielle Daten zum Infektionsgeschehen vor. Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO wurden in dem Land seit Pandemie-Beginn 19.441 Infektionsfälle registriert. 14 Menschen starben im Zusammenhang mit Covid-19.
Rumänien schickt Covid-Patienten wegen Überlastung nach Ungarn
Wegen überfüllter Intensivstationen schickt Rumänien schwer kranke Covid-19-Patienten zur Behandlung ins Nachbarland Ungarn. Wie das Gesundheitsministerium in Bukarest mitteilte, waren die ersten 10 Patienten, die intensivmedizinische Betreuung benötigen, bereits in Begleitung von Ärzteteams unterwegs. Ungarn habe sich bereit erklärt, 50 Patienten zu übernehmen. Rumänien gehört EU-weit zu den Ländern mit der dramatischsten Corona-Lage. Am Donnerstag war keines der landesweit 1593 Betten auf Intensivstationen mehr frei, die für Corona-Patienten reserviert sind. Sogar in der Hauptstadt Bukarest warten Patienten oft tagelang in Krankenhaus-Korridoren auf freie Plätze in Intensivstationen und werden dort nur notdürftig versorgt, wie Medien berichteten.
Die 14-Tage-Inzidenz steigt seit Wochen steil an und lag zuletzt bei rund 860 Neuansteckungen pro 100 000 Einwohner. Nur knapp 35 Prozent der Rumänen haben den vollen Corona-Impfschutz. Kritiker werfen der Regierung vor, zu wenig für das Impfen geworben zu haben. Die Regierung wiederum macht aggressive Medienkampagnen der Impfgegner für den mangelnden Impfwillen verantwortlich.
RB Leipzig schwenkt ab Paris-Spiel auf 2G-Regelung um
RB Leipzig wird ab dem Heimspiel in der Champions League gegen Paris Saint-Germain von der 3G- auf die 2G-Regelung in der Red-Bull-Arena umschwenken. Damit soll eine volle Auslastung garantiert werden. „Wir tragen die wirtschaftliche Gesamtverantwortung für RB Leipzig und haben in diesem Zusammenhang immer gesagt, dass wir die Situation neu bewerten müssen, wenn sich eine Möglichkeit abzeichnet, dass wir die Red-Bull-Arena komplett befüllen können. Leider wurde in dem aktuellen Entwurf der Corona-Schutz-Verordnung unserem Wunsch und unseren Bemühungen nicht entsprochen, eine volles Stadion unter 3G-Bedingungen umzusetzen“, meinte RB-Vorstandschef Oliver Mintzlaff.
Lettlands Staatspräsident positiv auf Corona getestet
Lettlands Staatspräsident Egils Levits ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Nach Angaben der Präsidialkanzlei in Riga zeige er leichte Symptome. Bei Levits war ein Schnelltest am Mittwochabend nach seiner Rückkehr von einem Arbeitsbesuch in Schweden positiv ausgefallen. Ein PCR-Test bestätigte das Testresultat, sagte eine Sprecherin der Präsidialkanzlei. Levits werde nun von zu Hause arbeiten. Mehrere geplante physischen Termine seien abgesagt worden.
Morddrohungen gegen Luxemburgs Premier Bettel
Der luxemburgische Premierminister Xavier Bettel hat nach eigener Aussage wegen seiner Corona-Politik Morddrohungen bekommen. Der Polizeischutz für ihn habe verstärkt werden müssen, sagte er vor dem Parlament in Luxemburg-Stadt. Die Drohungen seien offenbar eine Reaktion auf verstärkten Druck der Regierung auf Impfverweigerer. „Das, was wir in der vergangenen Woche vorgeschlagen haben, das haben wir nicht aus Jux und Tollerei gemacht“, sagte Bettel.
Er hatte am 8. Oktober Pläne vorgestellt, künftig Zugang zur Gastronomie nur für Geimpfte, Genesene und Getestete zu erlauben. Selbsttests reichten nicht mehr aus, nötig seien zertifizierte Tests – auf eigene Kosten. Zur Begründung der Maßnahmen hatte es geheißen, Luxemburg könne eine Überlastung des Gesundheitssystems nicht riskieren.
Mehrere Corona-Fälle bei den Rhein-Neckar Löwen
Wegen mehrerer Corona-Fälle beim Handball-Bundesligisten Rhein-Neckar Löwen muss die für Samstag geplante Partie gegen den SC DHfK Leipzig verlegt werden. Nachdem bereits am Montag zwei Löwen-Spieler positiv getestet worden waren, habe es bei Nachtestungen in den vergangenen Tagen weitere positive Fälle innerhalb der Mannschaft gegeben, teilte der Club am Donnerstag mit. Welche und wie viele Profis genau betroffen sind, wurde nicht kommuniziert. Alle seien vollständig geimpft und „haben keine bis schwache Symptome“, hieß es weiter. Wann das Spiel nachgeholt wird, soll kurzfristig entschieden werden.
Care: Frauen in armen Ländern besser über Impfung aufklären
Bei Corona-Impfkampagnen in armen Ländern muss laut der Hilfsorganisation Care gezielter auf Frauen zugegangen werden. Daten aus 16 Ländern zeigten, dass Frauen die Impfstoffe als weniger sicher einschätzten und sich seltener impfen ließen als Männer, erklärte Care Deutschland Im Südsudan beispielsweise seien nur knapp ein Viertel der Geimpften weiblich, gleichzeitig seien 70 Prozent der positiv auf Corona getesteten Personen Frauen. Dem Bericht zufolge lassen sich Frauen in den untersuchten Länder seltener impfen, weil ihnen Informationen über das Virus fehlen und sie den Impfstoffen weniger vertrauen. Im Irak etwa habe die Hälfte der Männer angegeben, zu wissen, wo sie sich für eine Impfung registrieren können. Bei den Frauen seien es nur 30 Prozent gewesen.
USA: Weniger als 300.000 Erstanträge auf Arbeitslosenhife
Am US-Arbeitsmarkt hat sich die Lage überraschend deutlich verbessert. Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe fiel erstmals in der Corona-Krise unter 300.000. In der vergangenen Woche sank die Zahl im Wochenvergleich um 36.000 auf 293.000, wie das Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Die wöchentlichen Erstanträge gelten als Frühindikator für den Arbeitsmarkt.
Seit Beginn des Jahres ist die Zahl dank der Aufhebung von Corona-Beschränkungen im Trend merklich gefallen. In den Sommermonaten war die Erholung auf dem Arbeitsmarkt allerdings zeitweise ins Stocken geraten.
BER erwartet am Wochenende starken Andrang
Nach dem Abfertigungschaos vom vergangenen Wochenende erwartet der Flughafen Berlin Brandenburg (BER) erneut einen starken Andrang von Reisenden. Hauptreisetag werde nach aktueller Prognose der Freitag mit rund 70.000 Passagieren sein, sagte ein Flughafensprecher. Der Flughafenbetreiber setzt nach eigenen Angaben bereits 40 zusätzliche Kräfte aus den eigenen Reihen ein, um den Passagieren im Terminal zu helfen und die Gepäckabfertigung zu beschleunigen. Überlange Wartezeiten wie am vergangenen Samstag sollen in einer gemeinsamen Anstrengung sämtlicher Systempartner vermieden werden.
Derzeit ist der Check-in besonders aufwendig, weil aufgrund der Corona-Pandemie die meisten Reisenden dort Corona-Tests oder Impfnachweise vorlegen müssen, um ihre Reise antreten zu können.
WHO: Mehr Tuberkulose-Todesfälle während der Pandemie
Die Covid-19-Krise hat nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) tragische Auswirkungen auf die Bekämpfung der Tuberkulose. Infolge der Engpässe im Gesundheitswesen und der Lockdowns seien 2020 erstmals seit mehr als einem Jahrzehnt wieder mehr Tuberkulose-Tote zu beklagen gewesen, erklärte die WHO in Genf.
Die Corona-Pandemie könnte die mühsam erzielten Fortschritte im Kampf gegen die Tuberkulose zunichte machen, warnte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus. Er rief die WHO-Mitgliedsländer zum Gegensteuern auf. Im vergangenen Jahr seien rund 1,5 Millionen Menschen an der heilbaren Infektionskrankheit gestorben, hieß es in dem WHO-Welttuberkulosebericht. Im Jahr 2019 waren es nach Angaben der WHO noch rund 1,4 Millionen Tuberkulose-Tote gewesen.
EU-Arzneimittelbehörde prüft neues Corona-Medikament
Die europäische Arzneimittelbehörde EMA hat das Prüfverfahren für ein neues Corona-Medikament gestartet. Der schwedisch-britische Hersteller AstraZeneca habe das Kombinationspräparat Evusheld entwickelt, dass eine Erkrankung mit Covid-19 bei Erwachsenen verhindern soll, wie die EMA in Amsterdam mitteilte.
Erste Testergebnisse wiesen darauf hin, dass das Mittel wirksam sei als Schutz vor der Krankheit. Die Experten bewerten nun fortlaufend Daten aus Tests und wägen Vorzüge und Nachteile des Präparates gegeneinander ab. Das Mittel besteht aus den Wirkstoffen Tixagevimab und Cilgavimab. Der Hersteller hat nach Angaben der Behörde noch keinen Antrag auf Zulassung zum europäischen Markt gestellt.
Bisher ist in der EU nur das Arzneimittel Remdesivir als spezielles Corona-Medikament zugelassen. Zurzeit laufen Zulassungsverfahren für fünf Präparate. Insgesamt drei Mittel werden derzeit noch von den Experten geprüft.
WHO: Fast 86 Prozent aller Corona-Infektionen in Afrika unbemerkt
Fast 86 Prozent aller Corona-Infektionen in Afrika bleiben unbemerkt. Das berichtete die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Damit werde die Zahl aller Infektionen auf dem Kontinent auf 59 Millionen geschätzt – das ist siebenmal mehr als die über acht Millionen gemeldeten Fälle. Die hohe Dunkelziffer sei dadurch zu erklären, dass sich Gesundheitseinrichtungen bislang auf das Testen von Personen mit Krankheitssymptomen konzentriert hätten, was zu einer umfassenden Unterberichterstattung geführt habe, so die WHO. „Mit begrenzten Tests fliegen wir in viel zu vielen Gemeinden in Afrika immer noch blind. Was wir sehen, könnte nur die Spitze des Eisbergs sein“, sagte WHO-Regionaldirektorin für Afrika Matshidiso Moeti.
Bislang seien auf dem Kontinent mit 1,3 Milliarden Einwohnern lediglich 70 Millionen Covid-19-Tests gemeldet worden, so die WHO. Im Vergleich dazu hätten die Vereinigten Staaten mit etwa einem Drittel der Bevölkerung mehr als 550 Millionen Tests durchgeführt, während das Vereinigte Königreich mit weniger als zehn Prozent der Bevölkerung Afrikas über 280 Millionen Tests durchgeführt habe.
Norden Syriens schwer von Corona getroffen
Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen warnt angesichts stark steigender Corona-Zahlen im Norden Syriens vor einem Zusammenbruch des Gesundheitssystems. Es handle sich derzeit um den schwersten Corona-Ausbruch seit Beginn der Pandemie. Die Sterberate liege deutlich höher als bei den vorherigen Wellen.
Allein im Nordwesten des Landes habe sich die Anzahl der registrierten Fälle im September mit 73.000 Neuinfektionen im Vergleich zum Vormonat mit 39.000 Fällen fast verdoppelt. Die tatsächlichen Zahlen könnten allerdings deutlich höher liegen, da die Testmöglichkeiten begrenzt sind. Von den rund vier Millionen Einwohnern im Nordwesten Syriens seien bislang lediglich drei Prozent vollständig geimpft.
Ungarn: Höchster Stand an Neuinfektionen seit Monaten
In Ungarn ist die höchste Zahl täglicher Covid-19-Neuinfektionen seit fünf Monaten verzeichnet worden. Die Behörden meldeten 1141 neue Fälle, die höchste Zahl seit dem 14. Mai und ein Anstieg von etwa 37 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum in der Vorwoche. 742 Corona-Patienten wurden ins Krankenhaus gebracht, die höchste Zahl seit Anfang Juni. Auch die Zahl der Todesfälle schnellte in die Höhe.
Die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie wurden in dem fast zehn Millionen Einwohner zählenden Land Anfang Juli weitgehend aufgehoben. Es besteht keine Maskenpflicht in der Öffentlichkeit. Am Montag empfahl die ungarische Akademie der Wissenschaften wieder das Tragen von Masken in geschlossenen Räumen, bei Veranstaltungen und in öffentlichen Verkehrsmitteln, „um die vierte Corona-Welle einzudämmen“. 66,6 Prozent der erwachsenen Einwohner wurden am Donnerstag als vollständig geimpft gemeldet. Ungarn liegt damit unter dem EU-Durchschnitt von 74,7 Prozent, wie das Europäische Zentrum für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten mitteilte.
US-Studie: Gute Wirkung bei Kombination verschiedener Vakzine
Eine Auffrischungsimpfung mit den Vakzinen von Moderna oder BioNTech/Pfizer funktioniert laut einer Studie offenbar auch nach einer Erstimpfung mit dem Vakzin von Johnson & Johnson. Probanden wiesen nach einer Auffrischungsimpfung mit den beiden mRNA-Impfstoffen sogar deutlich mehr Antikörper auf als nach einer weiteren Spritze Johnson & Johnson, erklärte das US-Gesundheitsinstitut NIH. Gesundheitsrisiken durch die Kombination verschiedener Impfstoffe ergaben sich demnach nicht.
Studie: Frauen bei Impfstoff-Zugang benachteiligt
Das Wissen und der Zugang zu Impfungen gegen das Coronavirus bleiben weltweit offenbar ungleich verteilt. Das geht aus einer Studie vor, die die Hilfsorganisation Care veröffentlicht hat. In 16 Ländern haben sich Frauen demnach seltener impfen lassen und schätzen die Vakzine als weniger sicher ein. Die Folgen seien verheerend: Etwa im Südsudan seien nur ein Viertel der Geimpften weiblich, 70 Prozent der Corona-Positiven seien Frauen.
Frauen müssten in Aufklärungs- und Impfkampagnen gezielt angesprochen werden, forderte Care-Generalsekretär Karl-Otto Zentel. Fehlende Informationen über Covid-19 gehören laut Studie zu den häufigsten Ursachen für eine niedrige Impfquote unter Frauen. So hätten im Irak nur 30 Prozent der befragten Frauen angegeben, zu wissen, wo sie sich für eine Impfung registrieren könnten. Ein Grund für das mangelnde Vertrauen vieler Frauen in die Impfstoffe sei die Angst vor Unfruchtbarkeit. Andere Befragte hätten erklärt, dass weit entfernte Gesundheitsstationen oder eine nicht erteilte Impferlaubnis durch männliche Verwandte große Hürden für sie darstellten.
Chicagoer Gewerkschaftschef: Polizisten sollen Impfvorgabe missachten
Der Chef der Polizeigewerkschaft in Chicago hat deren Mitglieder offen zum Boykott der Corona-Impfvorschrift aufgefordert. In einer im Internet geposteten Videobotschaft rief John Catanzara, Präsident der Ortsgruppe des US-Berufsverbands Fraternal Order of Police, die Beamten auf, eine Befreiung von der Vakzinpflicht zu beantragen, die Information aber nicht in dem Impfportal der Stadt hochzuladen. Damit leistete Catanzara Widerstand gegen die Vorgabe, wonach städtische Bedienstete bis zum Ende der Arbeitswoche ihren Impfstatus melden müssen.
Der Chef der Polizeigewerkschaft in Chicago hat deren Mitglieder offen zum Boykott der Corona-Impfvorschrift aufgefordert.
Ab Freitag werden ungeimpfte Beamte und Angestellte der Verwaltung, die sich nicht halbwöchentlich auf das Coronavirus testen lassen wollen, unbezahlt freigestellt. Sollte die Verwaltung von Bürgermeisterin Lori Lightfoot versuchen, die Vorschrift durchzusetzen, werde er gegen sie vor Gericht ziehen, erklärte Catanzara im Video, über das die Zeitung „Chicago Sun-Times“ diese Woche zuerst berichtet hatte.
Falls die neuen Bestimmungen den Gewerkschaftsmitgliedern dennoch auferlegt würden und sich viele von ihnen nicht beugten, könne man mit Sicherheit davon ausgehen, dass «die Stadt Chicago am kommenden Wochenende eine um 50 Prozent oder weniger gestutzte Polizeitruppe haben wird».
Palau hat mit 99 Prozent höchste Impfquote weltweit
Auf der kleinen Pazifik-Insel Palau ist mittlerweile fast die komplette Bevölkerung gegen das Coronavirus geimpft. 99 Prozent der über Zwölfjährigen – insgesamt 16.152 Menschen – haben inzwischen zwei Impfungen erhalten, wie das Rote Kreuz mitteilte. Damit sei die Inselgruppe mit ihren 500 Archipelen das Land mit der höchsten Impfquote weltweit.
Das Rote Kreuz ruft andere Pazifikstaaten dazu auf, sich Palau zum Vorbild zu nehmen. Auf den Salomonen mit einer Bevölkerung von 650.000 Menschen und auf Kiribati mit 119.000 Einwohnern sind noch nicht einmal zehn Prozent geimpft, in Papua-Neuguinea sogar weniger als ein Prozent.
Bali lässt wieder ausländische Besucher einreisen
Die indonesische Urlaubsinsel Bali erlaubt erstmals seit mehr als einem Jahr ausländischen Besuchern wieder die Einreise. Wer eine vollständige Impfung nachweisen könne, bei Ankunft negativ auf das Coronavirus getestet werde und sich in festgelegten Hotels auf eigene Kosten in fünftägige Quarantäne begebe, sei willkommen, sagte der örtliche Pandemiebeauftragte Luhut Binsar Pandjaitan. In Unterkünften, Restaurants und auf den Stränden müssten sich Besucher zudem an strenge Regeln halten. „Wir müssen das mit Vorsicht tun, weil wir auf der Hut bleiben müssen“, erklärte Pandjaitan.
Den Flughafen Ngurah Rai von Balis Hauptstadt Denpasar könnten Reisende aus 19 Ländern anfliegen, die die Kriterien der Weltgesundheitsorganisation erfüllten, hieß es in einer Mitteilung vom Mittwochabend. Präsident Joko Widodo führte die Öffnung auf Balis hohe Impfrate zurück. Auch die landesweiten Fallzahlen sind inzwischen deutlich zurückgegangen. Vergangene Woche zählte Indonesien im Schnitt rund 1000 Neuinfektionen pro Tag, auf dem Höhepunkt des Ausbruchs im Juli waren es noch etwa 56.000 an einem Tag. Bisher haben sich in dem Land mit rund 270 Millionen Einwohnern mehr als 4,2 Millionen Menschen nachweislich angesteckt, rund 143.000 starben mit oder an dem Virus – die höchste Covid-19-Todesrate in Südostasien.
Trotz Impfung: Lettlands Staatspräsident positiv getestet
Lettlands Staatspräsident Egils Levits ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Nach Angaben der Präsidialkanzlei in Riga sei ein Schnelltest am Mittwochabend nach Levits‘ Rückkehr von einem Arbeitsbesuch in Schweden positiv ausgefallen. Es soll nun ein PCR-Test vorgenommen werden, sagte eine Sprecherin des Staatschefs des baltischen EU- und NATO-Landes. Levits verschob wegen des positiven Tests sein für heute geplantes Treffen mit dem neuen estnischen Präsidenten Alar Karis, der zu seinem Antrittsbesuch nach Riga gekommen war. Karis soll auf seiner ersten Auslandsreise als estnisches Staatsoberhaupt nun stattdessen mit Parlamentspräsidentin Inara Murniece zusammenkommen.
Lettlands Staatspräsident Egils Levits ist trotz Impfung positiv auf das Coronavirus getestet worden.
Levits hatte sich im Februar als einer der ersten in Lettland vor laufender Kamera gegen Corona impfen lassen. Damit wollte der 66-Jährige die 1,9 Millionen Bürger des Baltenstaate ermutigen, es ihm nachzutun. In Lettland läuft die Impfkampagne nur sehr schleppend. Zugleich stieg die Infektionsrate in den vergangenen Wochen deutlich – die Regierung in Riga hat deshalb den Notstand verhängt. Er gilt seit Montag bis zum 11. Januar.
Japan erwägt milliardenschweres Konjunkturpaket gegen Corona-Folgen
Die neue japanische Regierung will ungeachtet der hohen Staatsverschuldung ein milliardenschweres Konjunkturpaket im Kampf gegen die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie schnüren. Es soll mindestens 32 Billionen Yen (rund 250 Milliarden Euro) groß sein, wie ein ranghoher Regierungsmitarbeiter im Umfeld von Ministerpräsident Fumio Kishida sagte. Das sei notwendig, um die Produktionslücke zu schließen und das Inflationsziel der Zentralbank von zwei Prozent zu erreichen, sagte Kozo Yamamoto, der als Architekt der „Abenomics“ genannten Konjunkturpolitik des ehemaligen Regierungschefs Shinzo Abe gilt. „Das Paket kann durch die Ausgabe von japanischen Staatsanleihen finanziert werden.“ Die Regierung sollte in großem Umfang Bonds mit langer Laufzeit ausgeben, die von der Zentralbank aggressiv aufgekauft werden könnten, sagte Yamamoto, der jetzt Kishidas Mitarbeiter für Wirtschaftspolitik ist.
Südkorea: 100 Tage in Folge mehr als 1000 Neuinfektionen
Südkorea hat schon den 100. Tag in Folge mehr als 1000 Corona-Neuinfektionen verzeichnet. Als Brennpunkt des Geschehens gilt weiterhin der Großraum Seoul: Aus der Region seien 1580 der insgesamt 1940 neuen Fälle gemeldet worden, teilte die Gesundheitsbehörde mit. Im Großraum der Hauptstadt gilt zwar kein totaler Lockdown, aber seit Juli die landesweit strikteste Abstandsregelung zur Viruseindämmung. Nach 18 Uhr sind Privattreffen von mehr als drei Personen nicht gestattet, falls die Teilnehmer nicht vollständig geimpft sind. Der verbreitete Frust über die Abstandsregeln stelle inzwischen eine große Herausforderung dar, berichten Funktionäre. Man hoffe aber, dass die voranschreitende Impfkampagne einige Lockerungen erlauben werde
Australischer Bundesstaat Victoria meldet weiter Corona-Rekorde
Die Zahl der Neuinfektionen im australischen Bundesstaat Victoria mit der Millionenstadt Melbourne steigt weiter – obwohl die Region an der Ostküste seit mehr als zwei Monaten im Lockdown ist und bereits mehr als 60 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft sind. Heute meldeten die Behörden 2297 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden, eine Steigerung von 700 Fällen im Vergleich zum Vortag. Ein Rekord: Noch nie hat ein Bundesstaat oder Territorium seit Beginn der Pandemie so viele Neuinfektionen gemeldet. Wenn 70 Prozent der Einwohner zwei Impfdosen erhalten haben, will die Regionalregierung dennoch erste Lockerungen einführen. Dies werde voraussichtlich kommende Woche der Fall sein, sagte Regionalpremier Daniel Andrews.
Brasilien: Mehr als 100 Millionen vollständig geimpft
Rund zehn Monate nach Beginn der landesweiten Impfkampagne in Brasilien sind mehr als 100 Millionen Brasilianer komplett gegen das Coronavirus geimpft. Dies entspreche 62,5 Prozent der Zielgruppe der über 18-Jährigen, hieß es in einer Mitteilung des Gesundheitsministeriums. Die Marke solle bis Ende Oktober weiter steigen, auch weil das Gesundheitsministerium demnächst die Ankunft von mehr als 51,5 Millionen Dosen von Corona-Impfstoffen erwartet.
RKI meldet 12.382 Neuinfektionen – Inzidenz bei 67,0
Bei der Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland gibt es wenig Dynamik. Das Robert Koch-Institut gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche mit 67,0 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 65,4 gelegen, vor einer Woche bei 62,6 (Vormonat: 81,1). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 12.382 Corona-Neuinfektionen. Vor einer Woche hatte der Wert bei 11.644 Ansteckungen gelegen. Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 72 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 68 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 4.342.640 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2.
Das Land mit der höchsten Inzidenz ist Thüringen mit 109,7, dann folgen Bayern mit 96,7 und Sachsen mit 92,5 – dies sind Bundesländer, in denen die Impfquote deutlich niedriger liegt als in den nordwestdeutschen Bundesländern. Die fünf Landkreise mit den höchsten Inzidenzen finden sich nach RKI-Angaben alle in Bayern. Eine Ausnahme von dem Trend bildet Bremen. Dort sind 80 Prozent der Gesamtbevölkerung mindestens einmal geimpft, was die mit Abstand höchste Impfquote der Gesamtbevölkerung in Deutschland darstellt. Gleichzeitig liegt die Sieben-Tage-Inzidenz mit 85,6 deutlich über dem Durchschnitt.