Coronavirus-News: NRW-Stadt ruft Bundeswehr nach Groß-Hochzeit zur Hilfe

9. Oktober 2020 Aus Von mvp-web
Die Corona-Pandemie hat Deutschland und die Welt weiterhin fest im Griff. Das RKI meldet einen sprunghaften Anstieg der Neuinfektionen in Deutschland, am Donnerstag wurden mehr als 4000 neue Fälle gemeldet. Neue Höchstwerte sind für Großbritannien und weltweit zu vermelden.

Corona-Fälle im Landkreis

Stand: 9. Oktober 2020 (8:30 Uhr)

  • Infektionen seit 3. März 2020: 134
    (Veränderung zur letzten Meldung: 2)
  • davon bereits genesene Personen: 124
  • davon verstorbene Personen: 2
  • derzeitige Infektionen: 8
     

    • davon in ehemals NVP: 1
    • davon in Stralsund: 4
    • davon auf Rügen: 3

Topmeldungen zur Coronavirus-Krise in Deutschland und der Welt:

  • Gesundheitsminister Spahn warnt: „Es ist ernst“ (13.44 Uhr)
  • Uni-Kliniken: Planbare Eingriffe müssen wieder verschoben werden (10.24 Uhr)
  • 17.540 Fälle! Großbritannien meldet neuen Tagesrekord an Corona-Neuinfektionen (08.40 Uhr)

Berliner Gastronomen gehen mit Eilantrag gegen Sperrstunde vor

14.36 Uhr: Mehrere Berliner Gastronomen gehen mit einem Eilantrag beim Verwaltungsgericht gegen die vom Senat beschlossene Sperrstunde in der Stadt vor. Der Antrag sei eingegangen, sagte ein Sprecher des Verwaltungsgerichts auf Anfrage. Mit einer Entscheidung sei aber nicht mehr am Freitag, sondern voraussichtlich in der kommenden Woche zu rechnen. Zuvor hatte unter anderem der „Tagesspiegel“ berichtet.

Nach Angaben von Rechtsanwalt Niko Härting wurde der Antrag zunächst für sechs Gastronomen gestellt, weitere sollten folgen. In einem Auszug aus dem Eilantrag, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, wird die Sperrstunde als unverhältnismäßig kritisiert. Es gebe keine überzeugende Begründung für die Schließung der Gaststätten um 23.00 Uhr. Von politischer Seite sei die Zunahme der Fallzahlen schließlich mit privaten Treffen und illegalen Partys begründet worden.

Mit einer Sperrstunde für die Gastronomie werde eher ein gegenteiliger Effekt erreicht: Junge Menschen träfen sich dann an anderen Orten, für die keine Hygienekonzepte gelten, so die Argumentation. Das Ergreifen von Maßnahmen gegen ein weiteres Ansteigen der Corona-Fallzahlen wird in dem Antrag nicht grundsätzlich in Frage gestellt, dies sei „richtig und konsequent“. Der Senat hatte am Dienstag vor dem Hintergrund der deutlich gestiegenen Infektionszahlen beschlossen, dass Restaurants, Bars, Kneipen und die meisten Geschäfte künftig zwischen 23 und 6 Uhr geschlossen sein müssen. Die neue Regelung gilt nach Senatsangaben ab Samstag, 00.00 Uhr.

Bayern weitet Corona-Risikogebiete massiv aus – auch Frankfurt dabei

13.44 Uhr: Bayern weitet die Liste der innerdeutschen Corona-Risikogebiete deutlich aus: Ab Samstag (00.00 Uhr) gilt die Einstufung für die gesamte Stadt Berlin, sowie aus Hessen für die Städte Frankfurt am Main und Offenbach sowie aus Nordrhein-Westfalen für die Städte Herne, Hamm und Remscheid. Das teilte ein Sprecher des bayerischen Gesundheitsministeriums am Freitag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in München mit. Auch die Stadtgemeinde Bremen sowie die Landkreise Esslingen in Baden-Württemberg und die beiden niedersächsischen Landkreise Cloppenburg und Wesermarsch wurden zu Risikogebieten erklärt.

Gesundheitsminister Spahn warnt: „Es ist ernst“

13.09 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat sich im Interview mit der „Bild“-Zeitung zur derzeitigen Infektionsdynamik geäußert. Es müsse nicht „jeden Tag Alarm und Panik“ gemacht werden, sagte er. Doch Spahn warnte zugleich: „Es ist ernst.“

Einheitliches Handeln der Bundesländer sei nun wichtig – vor allem um die Gunst der Bürger nicht zu verspielen. „Wir brauchen nicht ständig neue Regeln, wir müssen Regeln, die da sind, dann auch mal kontrollieren“, erklärte Spahn gegenüber der Zeitung. Besonders „empfindliche Bußgelder“ sollten als Abschreckung dienen. Beim Thema Reise-Regeln rief Spahn zur Einheitlichkeit auf.

Im Grundsatz zeigte sich der Gesundheitsminister vorsichtig optimistisch. Man habe in den letzten Monaten viel gelernt, so Spahn. „Wenn wir aufeinander aufpassen, dann können wir dieses Virus auch unter Kontrolle behalten. Das gibt auch Zuversicht.“

12.120 Fälle an einem Tag: Russland mit mehr Corona-Neuinfektionen als im Frühjahr

12.41 Uhr: Die Zahl der neu gemeldeten Corona-Fälle in Russland hat die Rekordwerte aus dem Frühjahr überstiegen. Am Freitag wurden nach offiziellen Angaben binnen 24 Stunden mehr als 12.120 Infektionen registriert. Allein in der Hauptstadt Moskau wurden rund 3700 neue Fälle gezählt. Im weltweiten Vergleich liegt Russland der US-Universität Johns Hopkins zufolge mit knapp 1,3 Millionen Infektionen auf Platz vier. Experten gehen von einer hohen Dunkelziffer aus. Insgesamt gibt es 22.260 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus – ein vergleichsweise niedriger Wert.

Die Behörden in der Hauptstadt reagierten auf die steigenden Zahlen mit verschärften Regeln. Unternehmen müssen jeden dritten Mitarbeiter ins Homeoffice schicken, was auch streng kontrolliert wird. Zudem wurden die Herbstferien für Schüler um eine Woche verlängert und Senioren sollen sich selbst isolieren. Das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes wird in Supermärkten überprüft.

Grüne Bürgermeisterin: Kinderloses Partyvolk für Corona-Welle in Berlin verantwortlich

11.00 Uhr: Berlin zählt aktuell zu den großen Corona-Hotspots in Deutschland. Die Fallzahlen stiegen in den vergangenen Tagen in mehreren Bezirken (darunter Neukölln, Mitte und Friedrichshain-Kreuzberg) über den kritischen Wert von 50 Infizierten pro 100.000 Einwohner. Seit kurzem überschreitet auch gesamt Berlin diesen Wert.

Berlins Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann (Grüne) aus Kreuzberg-Friedrichshain macht dafür vor allem das junge Partyvolk verantwortlich. In der „Bild“ sagte sie, dass die Verbreiter des Corona-Virus „aktuell vor allem junge kinderlose Menschen“ sind.

Polizei und Ordnungsamt in Berlin: Wer kontrolliert die Gästelisten?

Besonders Familien müssten nun unter dem rücksichtlosen Verhalten leiden: „Das ist ärgerlich. Denn so werden Familien in ihren Freiheiten eingeschränkt, weil sich andere Gruppen in ihrer Freizeit verantwortungslos verhalten haben“, sagt Herrmann weiter.

Tatsächlich mussten in den vergangenen Wochen immer wieder illegale Corona-Partys in verschiedenen Bezirken Berlins von der Polizei aufgelöst werden.

Corona-Infizierter besucht zwei Hochzeiten mit 150 Gästen – jetzt fordert Bielefeld Bundeswehr-Hilfe an

10.45 Uhr: Die Stadt Bielefeld fordert Hilfe bei der Bundeswehr zur Testung potenzieller Corona-Infizierter an. Der Grund: Ein mit Corona infizierter Mann besuchte am vergangenen Wochenende gleich zwei Hochzeiten mit jeweils 150 Gästen. Zu diesem Zeitpunkt wusste der Gast noch nichts von seiner Erkrankung.

Für die nötige Nachverfolgung aller betroffenen Personen müsse das Personal im Gesundheitsamt massiv aufgestockt werden, erklärte der Krisenstabsleiter Ingo Nürnberger.

„Nicht alles, was erlaubt ist, ist vernünftig. Wir müssen alle gemeinsam aufpassen, dass uns die Situation nicht aus den Händen gleitet“, sagte Nürnberger weiter.

Aktuell liegt der Inzidenzwert in Bielefeld noch deutlich unter der kritischen 50er-Marke pro 100.000 Einwohner bei 20,6.

Niedersachsen: Urlauber aus Risikogebieten müssen ab Samstag fernbleiben

10.37 Uhr: Urlauber aus Corona-Risikogebieten müssen ab Samstag Niedersachsen fernbleiben – oder einen aktuellen negativen Corona-Test mitbringen. Das sieht eine entsprechende neue Landesverordnung vor, wie Regierungssprecherin Anke Pörksen am Freitag sagte. Der Entwurf liege jetzt vor. Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hatte Sorge, dass Niedersachsen im Herbst das Ziel vieler Urlauber aus deutschen Corona-Risikogebieten werden könnte.

Daher habe das Land doch auch ein Beherbergungsverbot für Menschen aus diesen Regionen beschlossen, erläuterte er am Donnerstag im Landtag. „Niedersachsen wäre das Flächenland mit herausragenden Reisezielen zwischen Harz und Küste gewesen und hätte dann gewiss viele Menschen aus coronabelasteten Gebieten angezogen. Aber einen solchen Pull-Effekt, eine besondere Anziehung in schwierigen Zeiten, können wir nun nicht riskieren“, sagte Weil im Interview mit der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“.

TOP-NEWS: Uni-Kliniken: Planbare Eingriffe müssen wieder verschoben werden

10.24 Uhr: Die steigenden Corona-Zahlen zwingen die Berliner Charité dazu, planbare Eingriffe wie im Frühjahr wieder zu verschieben. „Wir müssen versuchen, die Intensivbetten für Covid-Patienten frei zu bekommen“, sagte Vorstandsmitglied Ulrich Frei am Freitag in Berlin. Das sei keine leichte Aufgabe und führe zu schwierigen ethischen Fragen, etwa im Umgang mit Herz- und Tumorkranken.

Ähnlich äußerte sich der Chef des Uni-Klinikums Frankfurt, Jürgen Graf. Der Spätsommer habe in der Pandemie ein Gefühl der falschen Sicherheit gebracht, weil die Neuinfektionen seltener zu Erkrankungen geführt hätten. Jetzt müssten wieder mehr Patienten stationär aufgenommen werden. „Die Uni-Kliniken sind mit Sicherheit Frühwarnsysteme für das, was auf das Gesundheitssystem zukommt“, sagte Graf.

Auf den Intensivstationen liegen nach Freis Angaben noch viele Patienten, deren Eingriffe und Untersuchungen nach der ersten Corona-Welle vom Frühjahr nachgeholt wurden. Zugleich fehlten aber Pflegekräfte.

TOP-NEWS: 17.540 Fälle! Großbritannien meldet neuen Tagesrekord an Corona-Neuinfektionen

08.40 Uhr: Großbritannien meldet mit 17.540 Corona-Neuinfektionen den nächsten Tagesrekord innerhalb der vergangenen 24 Stunden. 561.815 Menschen haben sich im Laufe der Pandemie infiziert. Der britische Gesundheitsminister Matt Hancock warnte seine Landsleute, dass sich Großbritannien in einem „gefährlichen Moment“ befinde. 77 Briten sind in dieser Zeit an den Folgen an den Folgen einer Covid-19-Erkrankung gestorben (insgesamt 42.592).

609 Corona-Patienten sind neu ins Krankenhaus eingeliefert worden – 3412 werden insgesamt stationär behandelt.

WHO: Neuer Tagesrekord für weltweite Corona-Neuinfektionen – 338.779 Fälle an einem Tag

08.39 Uhr: Die Weltgesundheitsorganisation WHO meldet für Donnerstag mit 338.779 neuen Corona-Infektionen weltweit einen neuen Tagesrekord. Daran hat auch Europa mit 96.996 neuen Fällen seinen Anteil. Auch hier ist ein neuer Tages-Höchstwert erreicht.

Freitag, 09.10.2020, 16:09