RKI meldet einen sprunghaften Anstieg der Neuinfektionen in Deutschland – Insgesamt 4569 neue Infektionen

9. Oktober 2020 Aus Von mvp-web
Das RKI meldet einen sprunghaften Anstieg der Neuinfektionen in Deutschland, am Donnerstag wurden mehr als 4000 neue Fälle gemeldet. Neue Höchstwerte sind für Großbritannien und weltweit zu vermelden.

Topmeldungen zur Coronavirus-Krise in Deutschland und der Welt:

  • 20 Infizierte nach Familienfeiern in Landkreis in Thüringen (22.02 Uhr)
  • Erstmals mehr als 100.000 Neuinfektionen an einem Tag in Europa (19.56 Uhr)
  • Berliner Gastronomen gehen mit Eilantrag gegen Sperrstunde vor (14.36 Uhr)
  • Bayern weitet Corona-Risikogebiete massiv aus – auch Frankfurt dabei (13.44 Uhr)

20 Infizierte nach Familienfeiern in Landkreis in Thüringen

22.02 Uhr: Nach Familienfeiern ist es im Landkreis Eichsfeld zu einem größeren Corona-Ausbruch gekommen. Weitere 20 Neuinfektionen seien auf zwei private Feiern von Familien aus Heiligenstadt und Uder zurückzuführen, wie der Landkreis am Freitagabend mitteilte. Damit steigt die Zahl der aktuell Infizierten im Landkreis auf 27.

Italien verzeichnet mehr als 5300 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages

22.00 Uhr: In Italien wächst die Furcht vor einer zweiten Corona-Infektionswelle: Wie das Gesundheitsministerium in Rom am Freitag mitteilte, wurden seit Donnerstag landesweit mehr als 5300 Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert. So viele Neuinfektionen binnen eines Tages hatte es in Italien zuletzt im April gegeben. Der Regierungsberater und WHO-Vertreter Walter Ricciardi warnte vor einem drohenden Mangel an Krankenhausbetten.

„Wir stehen unter extremem Druck“, sagte Ricciardi in einem Interview mit dem Sender Sky TG24. Zu befürchten sei ein Anstieg der Infektionsfälle auf bis zu 16.000 am Tag. Wegen der steigenden Zahl an Neuinfektionen war in Italien diese Woche eine landesweite Maskenpflicht im Freien in Kraft getreten. Wer beim Verlassen seiner Wohnung keine Maske trage, riskiere eine Geldstrafe von bis zu eintausend Euro, sagte Regierungschef Giuseppe Conte am Donnerstag.

Von dem derzeitigen Anstieg bei den Neuinfektionen am schwersten betroffen sind die Regionen Latium, Kampanien und Lombardei. Die norditalienische Lombardei gehörte während der ersten Corona-Infektionswelle zu den am schwersten von der Pandemie betroffenen Regionen Europas.

Seit Beginn der Pandemie wurden in Italien mehr als 340.000 Corona-Infektionen nachgewiesen. Mehr als 36.000 Infizierte starben.

TOP-NEWS: Mehr als 4500 Neuinfektionen in Deutschland – über 35.000 aktive Fälle

20.10 Uhr: Auch am Freitag steigt die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Deutschland weiter an. Insgesamt 4569 neue Infektionen wurden von den Gesundheitsämtern der Bundesländer gemeldet. Damit steigt die Gesamtzahl auf 316.738. Besonders in Nordrhein-Westfalen bleiben die Zahlen immens hoch, das bevölkerungsreichste Bundesland meldete über 1100 Neuinfektionen.

Die Zahl der Todesfälle steigt wie auch am Vortag um 18 auf 9575. 269.600 Infizierte gelten laut Situationsbericht des Robert-Koch-Instituts als geheilt. Die Zahl der aktiv Infizierten liegt damit bei 35.363 und steigt weiter stark an. Auch der R-Wert stieg auf 1,34 (Vortag: 1,17).

510 Intensivbetten werden derzeit von Covid-19-Patienten belegt. Damit steigt auch dieser Wert um weitere 23 Betten, am Vortag war es noch ein Zuwachs von 18 Betten gewesen. 252 Patienten werden zurzeit invasiv beatmet.

Zahl bestätigter Coronavirus-Fälle in Deutschland steigt auf 316.738, 9575 Todesfälle

Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.

  • Baden-Württemberg: 53.333 (+527), 1899 Todesfälle (+1)
  • Bayern: 71.843 (+708), 2682 Todesfälle (+3)
  • Berlin: 17.555 (+443), 234 Todesfälle (+1)
  • Brandenburg: 4715 (+90), 174 Todesfälle (+0)
  • Bremen: 2943 (+65), 60 Todesfälle (+1)
  • Hamburg: 8813 (+145), 241 Todesfälle (+0)
  • Hessen: 21.092 (+430), 557 Todesfälle (+0)
  • Mecklenburg-Vorpommern: 1374 (+29), 20 Todesfälle (+0)
  • Niedersachsen: 22.353 (+412), 696 Todesfälle (+3)
  • Nordrhein-Westfalen: 76.795 (+1126), 1900 (+6)
  • Rheinland-Pfalz: 11.770 (+223), 256 Todesfälle (+0)
  • Saarland: 3662 (+67), 177 Todesfälle (+0)
  • Sachsen: 8131 (+215), 245 Todesfälle (+3)
  • Sachsen-Anhalt: 2882 (+27), 68 Todesfälle (+0)
  • Schleswig-Holstein: 5155 (+79), 162 Todesfälle (+0) –> bis 20.10 Uhr lagen keine aktuellen Zahlen vor
  • Thüringen: 4322 (+62), 191 Todesfälle (+0)

Gesamt (Stand 09.10., 20.10 Uhr): 316.738 (9575 Todesfälle)

Vortag (Stand 08.10., 20.09 Uhr): 312.169 (9557 Todesfälle)

Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien.

Die Zahl der Geheilten liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei rund 271.800

Die Zahl der aktiven Fälle liegt damit bei 35.363 (+2351)

Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl (Stand 09.10.): 1,34 (Vortag: 1,17)

Zahl der Intensivbetten laut DIVI-Intensivregister, die von Covid-19-Patienten belegt werden: 510 (+23)

Zahl der aktuell invasiv beatmeten Covid-19-Patienten: 252 (+15)

TOP-NEWS: Erstmals mehr als 100.000 Neuinfektionen an einem Tag in Europa

19.56 Uhr: In Europa ist die Zahl der täglichen Neuinfektionen mit dem Coronavirus nach Daten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erstmals über die Marke von 100.000 Fällen geklettert. Die am Freitag aktualisierte WHO-Grafik weist ein Plus gegenüber dem Vortag von 109.749 Fällen aus. Am Donnerstag wurden knapp 99.000 neue Fälle gemeldet. In Europa wird seit August kontinuierlich eine immer stärkere Verbreitung des Virus verzeichnet.

In Nord- und Südamerika wurden am Freitag gegenüber dem Vortag rund 127.000 Fälle mehr registriert. Früheren Angaben der WHO zufolge könnte sich inzwischen jeder zehnte Mensch auf der Welt bereits mit dem neuartigen Virus angesteckt haben.

EU-Staaten einigen sich auf Corona-Ampel-Karte für Reisende

19.39 Uhr: Mit einer gemeinsamen Ampel-Karte wollen die EU-Staaten das coronabedingte Reise-Wirrwarr in Europa mildern. Je nach Infektionsgeschehen sollen Regionen entweder grün, orange oder rot markiert werden. Für „grüne“ Gebiete mit wenigen Corona-Fällen sollen die Staaten keine Reiseeinschränkungen erlassen. Darauf verständigten sich die Botschafter der EU-Staaten am Freitag mit ausreichender Mehrheit.

Gemeinsame Regeln für Reisende aus orange oder rot markierten Regionen sieht das Konzept nicht vor. Ebenso wenig einigten sich die EU-Staaten auf europaweite Standards für Quarantäne- und Test-Regeln.

Die Ampel-Karte soll von der europäischen Gesundheitsagentur ECDC erstellt und wöchentlich aktualisiert werden. Neben den EU-Staaten soll sie unter anderem auch Island und Norwegen umfassen. Die Verständigung der Botschafter soll kommenden Dienstag noch beim Rat für Allgemeine Angelegenheiten von den Ministern bestätigt werden. Die Empfehlungen sind allerdings nicht bindend.

Bislang entscheidet jedes Land mit eigenen Kriterien, welche anderen EU-Länder oder -Regionen es als Risikogebiet einstuft. Das führt zu großen Unterschieden. Deshalb hatte die EU-Kommission Anfang September Kriterien für einheitliche Reisebeschränkungen sowie Corona- und Quarantäne-Regeln vorgeschlagen, die noch umfassender als die jetzige Einigung waren.

Britische Studie: Schwarze und Südasiaten leiden unter schwereren Covid-Verläufen

18.01 Uhr: Eine Studie des King’s College Hospital in London hat herausgefunden, dass der ethnische Hintergrund eines Patienten dessen Corona-Verlauf beeinflusst. Die Wissenschaftler untersuchten hierfür 1.800 Patienten, wie die „BBC“ berichtet. Bei Schwarzen sei dabei ein höheres Risiko ins Krankenhaus eingeliefert zu werden festgestellt worden, während Südasiaten häufiger an dem Virus sterben. Daraus entwickelten sie die These, dass Biologie ein wichtiger Faktor bei dem Verlauf und damit auch der Behandlung einer Infektion sei.

„Wir brauchen vielleicht verschiedene Behandlungsstrategien für verschiedene ethnische Gruppen“, so Professor Ajay Shah, Kardiologe am King’s College Hospital zu dem Ergebnis der Studie. Konkret würde dies bedeuten bei schwarzen Patienten zu verhindern, dass ein milder Verlauf schlimmer wird und bei Südasiaten mögliche lebensbedrohliche Komplikationen zu behandeln.

Andere Forscher fordern nun die Studie noch auszuweiten, um herauszufinden welche Rolle andere strukturelle Faktoren, wie Beruf oder Zugang zu Gesundheitsversorgung, haben könnten.

Nach Trump-Behandlung: Antikörper-Medikament kurz vor US-Zulassung

16.34 Uhr: Der experimentelle Antikörper-Cocktail, den US-Präsident Trump zur Behandlung seiner Corona-Infektion bekam, schlug hohe Wellen. Das Medikament der Firma Regeneron besteht aus monoklonalen Antikörpern, die auch zur Behandlung von Krebs und anderen Krankheiten eingesetzt werden. Diese zielen bei der Bekämpfung von Krankheitserregern auf die körpereigenen Abwehrkräfte. Nun hat die Firma laut einem Statement die Zulassung dieser Art von Medikament bei der US-Arzneimittelbehörde FDA beantragt. Das berichtet „ntv“. Demnach stehe damit eine Zulassung kurz bevor.