++ EMA gibt grünes Licht für Moderna-Booster ++
25. Oktober 2021Die europäische Arzneimittelbehörde hat Auffrischungen mit dem Corona-Impfstoff des US-Herstellers Moderna für Erwachsene freigegeben. China beginnt in einigen Provinzen mit Impfungen bei Kindern ab drei Jahren.
- 66,2 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft
- China verhängt harten Lockdown in Ejin
- STIKO-Chef widerspricht Fußballer Kimmich
- RKI meldet Inzidenz von 110
- Deutlich mehr Neuinfektionen in Polen
Ende des Liveblogs
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EMA gibt grünes Licht für Moderna-Booster
Die europäische Arzneimittelbehörde EMA hat Auffrischungen mit dem Corona-Impfstoff des US-Herstellers Moderna freigegeben. Der Einsatz des Vakzins bei Menschen ab 18 könne erwogen werden, teilte die EMA mit. Eine Analyse habe gezeigt, dass eine Auffrischung zu einem deutlichen Anstieg des Levels der Antikörper gegen das Coronavirus führe. Nationale Behörden könnten offizielle Empfehlungen aussprechen, wobei sie die epidemiologische Situation vor Ort berücksichtigen sollten. Der Moderna-Impfstoff wird zunächst in zwei Dosen verabreicht. Eine Auffrischung soll laut EMA mindestens sechs Monate nach der zweiten Dosis erfolgen und halb so stark sein wie die normale Dosis.
Die beobachteten Nebenwirkungen seien vergleichbar mit denen nach der zweiten Dosis, hieß es. Nach dieser wurden bei einer kleinen Zahl Geimpfter vorübergehende Herz- und Brustkorbentzündungen beobachtet. Vor Kurzem hatte die EMA bereits Impfauffrischungen mit dem Mittel von BioNTech und Pfizer für die EU genehmigt.
Die Weltgesundheitsorganisation kritisiert die Auffrischungen. Wissenschaftliche Erkenntnisse rechtfertigten ihren Einsatz nicht, erklärte sie. Reichere Länder sollten darauf verzichten und Erstimpfungen in ärmeren Staaten ermöglichen, die bislang weniger als ein Prozent der weltweit verfügbaren Impfstoffmenge erhalten hätten.
USA stellen Einreiserichtlinien vor
Ab dem 8. November können jene Ausländer wieder in die USA einreisen, die mit bislang international anerkannten Präparaten vollständig gegen das Coronavirus geimpft sind. Akzeptiert würden dabei Impfstoffe, die eine Zulassung oder Notfallzulassung der US-Arzneimittelbehörde FDA oder der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bekommen hätten, teilte das Weiße Haus mit. Dies gilt derzeit für die Präparate von BioNTech/Pfizer, AstraZeneca, Moderna, Johnson & Johnson, Sinopharm und Sinovac.
Reisende müssten ihren Impfstatus der jeweiligen Airline nachweisen, bevor sie ein Flugzeug in die USA besteigen, hieß es weiter. Voraussetzung sei eine komplette Impfung gegen das Coronavirus. Als vollständig geimpft gelten Menschen demnach mindestens zwei Wochen nach Erhalt ihrer letzten erforderlichen Spritze.
Das Weiße Haus betonte, auch eine Kombination von zwei verschiedenen Impfstoffen werde hier akzeptiert – sofern die Präparate von der FDA oder der WHO zugelassen seien. Es gelten nur wenige Ausnahmen von der Impfpflicht für internationale Reisende, zum Beispiel für Kinder oder Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen nicht geimpft werden können. US-Bürger sind ohnehin von den Impf-Vorgaben für eine Einreise ausgenommen.
Reisende müssen laut US-Regierung generell zusätzlich zu ihrem Impf-Nachweis einen maximal drei Tage alten negativen Corona-Test vorlegen. Bei Ungeimpften, die unter die zulässigen Ausnahmen fallen, darf der Test nicht älter als einen Tag sein. Die Fluggesellschaften müssten außerdem Kontaktinformationen von Passagieren aufbewahren, damit sie nach eventuellen Corona-Fällen benachrichtigt werden können, hieß es weiter. Die Lockerungen kommen nach mehr als anderthalb Jahren eines weitgehenden Einreisestopps für Menschen aus zahlreichen Ländern, darunter für Einwohner der EU und Großbritanniens.
SPD-Fraktion peilt neue Basis für Corona-Maßnahmen an
Die SPD peilt eine neue rechtliche Basis für Anti-Corona-Maßnahmen wie Maskenpflicht und Abstandsregeln an. SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich verwies auf die derzeit wieder steigenden Infektionszahlen. Mit den möglichen künftigen Koalitionspartnern sei die SPD im Gespräch über neue Regelungen im Infektionsschutzgesetz, sagte Mützenich vor einer Fraktionssitzung mit Blick auf die Gespräche mit Grünen und FDP über die Regierungsbildung. Eine weitere Verlängerung der epidemischen Lage von nationaler Tragweite um drei Monate werde indes nicht angepeilt. Mit neuen Regelungen sollten die Länder in die Lage versetzt werden, weiter auf die Herausforderungen reagieren zu können. „Wir wollen dies im Infektionsschutzgesetz abbilden“, sagte Mützenich. Ferner solle in dieser Legislaturperiode das Infektionsschutzgesetz auch an anderen Stelle geändert werden. Die Pandemie habe gezeigt, dass es Nachbesserungsbedarf gebe.
Klinikum über Kimmich-Besuch: „Alle Auflagen erfüllt“
Nach dem Besuch von Fußball-Nationalspieler Joshua Kimmich bei schwer kranken Kindern vor einigen Tagen hat sich das Klinikum der Universität München dazu geäußert. Für Kimmichs Besuch habe wie für alle anderen Besucher „die nach Infektionsschutzgesetz vorgeschriebene 3G-Regelung“ gegolten, teilte das Klinikum mit. „Es wurden alle Auflagen erfüllt.“ Darüber hinaus gelten im LMU Klinikum die entsprechenden Hygieneregeln, hieß es weiter. „Die Besuche von Prominenten sind für die Kinder, die oft Monate im Krankenhaus verbringen, eine Abwechslung im Krankenhausalltag und oft auch eine große Motivation zum Durchhalten.“ In Sozialen Netzwerken hatte es auch Kritik am Besuch von Bayern Münchens Kimmich bei den Kindern gegeben. Einige User warfen ihm vor, dadurch die kleinen Patienten gefährdet zu haben. Zuvor hatte der Fußballer eingeräumt, bislang nicht gegen Covid-19 geimpft zu sein.
Bundesregierung rät zu Auffrischungsimpfung
Angesichts der stetig steigenden Zahl von Corona-Infektionen hat die Bundesregierung Ältere und Menschen mit Vorerkrankungen aufgefordert, das Angebot einer Auffrischungsimpfung wahrzunehmen. Die Impfung sei „unser bester Schutz (…), gut durch Herbst und Winter zu kommen“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin. Seibert verwies darauf, dass es auch bei den Krankenhausaufnahmen wegen Corona „eine deutlich steigende Tendenz“ gebe. Es gebe laut RKI auch wieder vermehrt Ausbrüche in Alten- und Pflegeheimen. Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach warnte zudem vor stark steigenden Corona-Infektionszahlen bei Kindern.
Indonesien fordert ASEAN-Reisekorridor
Der indonesische Präsident Joko Widodo hat die südostasiatischen Länder dazu aufgerufen, rasch Corona-Beschränkungen abzubauen und einen regionalen Reisekorridor einzurichten. Widodo sagte in einer Rede auf einem regionalen Wirtschaftsforum unter Berufung auf Daten der Vereinten Nationen und der Welthandelsorganisation (WTO), dass die Beschränkungen in Südostasien die strengsten der Welt seien. Da die Zahl der Coronavirus-Fälle in der zehn Mitglieder zählenden Vereinigung Südostasiatischer Nationen (ASEAN) zurückgingen, sollten die Beschränkungen gelockert werden, um den Tourismus wiederzubeleben und die Erholung von den wirtschaftlichen Schäden der Pandemie voranzutreiben.
„Nach 20 Monaten, in denen wir mit der beängstigenden Covid-19-Pandemie konfrontiert waren, sehen wir nun ein Licht der Hoffnung. In der vergangenen Woche sind die Covid-19-Fälle in den ASEAN-Staaten um 14 Prozent zurückgegangen und damit deutlich mehr als im weltweiten Durchschnitt, der um 1 Prozent gesunken ist“, sagte indonesische Präsident Joko Widodo. „Wenn die Covid-19-Situation besser unter Kontrolle ist, könnten diese Beschränkungen gelockert werden.“ Bild: AFP
Buyx: Kimmich sei „Falschinformation aufgesessen“
Die Vorsitzende des Deutschen Ethikrates hofft, dass sich Joshua Kimmich doch noch für eine Corona-Impfung entscheidet. Der deutsche Fußball-Nationalspieler des FC Bayern München, der seine bisherige Ablehnung mit fehlenden Langzeitstudien begründete, sei „einer Falschinformation aufgesessen“, sagte Alena Buyx bei Sky Sport News HD. „Er ist ganz schlecht beraten. Das ist etwas, was sich jetzt noch mal stark verbreitet hat und es wäre toll, wenn er seine Plattform genutzt hätte, um sich besser beraten zu lassen, um dann auch in der Hinsicht ein Vorbild zu sein.“ Kimmich habe eine besondere Verantwortung. Es sei zwar seine persönliche Entscheidung. Aber der 26-Jährige sei ein Vorbild, dem Millionen Menschen zuhören würden. „Es kommt jetzt darauf an, gut aufzuklären, dass es diese Form von Langzeitwirkungen nicht gibt. Dass die Leute jetzt nicht denken, weil er Sorge hat, muss ich auch Sorge haben“, sagte Buyx.
Verband: Erst 2025 volle Erholung des Flugverkehrs in Europa
Der Flughafenverband ACI Europe rechnet erst in vier Jahren, also 2025, mit einer vollständigen Erholung des Flugverkehrs vom Corona-Einbruch. Auch im kommenden Jahr werde das Passagieraufkommen in Europa wohl noch rund ein Drittel unter dem Niveau von 2019, also vor der Corona-Pandemie, liegen, berichtete der Verband Genf. In diesem Jahr waren es nach Angaben des ACI bis Ende September 62 Prozent weniger Passagiere: Es flogen 1,26 Milliarden Personen weniger als im gleichen Zeitraum 2019. „Es dauert noch lange, bis ein uneingeschränkter weltweiter Reiseverkehr wieder hergestellt ist“, sagte ACI-Generaldirektor Olivier Jankovec. Viel hänge vom Fortgang der Impfungen und der Entwicklung des Virus ab. Der Verband hat mehr als 500 Flughäfen aus 55 Ländern als Mitglieder und repräsentiert nach eigenen Angaben 90 Prozent des kommerziellen Luftverkehrs in Europa.
In den EU-Ländern sowie Großbritannien, Norwegen, Island und der Schweiz sei die Entwicklung besonders schleppend, so ACI Europe. Die Airports verzeichneten 69 Prozent weniger Passagiere bis Ende September, verglichen mit dem gleichen Zeitraum 2019. An den anderen europäischen Flughäfen sei die Erholung deutlich besser gewesen, mit einem Minus von nur 34 Prozent gegenüber 2019. Bild: AFP
Hertha BSC will an 3G-Prinzip festhalten
Hertha BSC will unverändert an dem 3G-Prinzip für geimpfte, genesene oder getestete Personen bei der Zuschauerzulassung ins Olympiastadion und den eigenen Angestellten festhalten. Dennoch werde der Berliner Fußball-Bundesligist weiter intensiv auch bei seinen Profis für eine Corona-Impfung werben. „Jeder ist verantwortlich, für was er steht, für seine Meinung. Deswegen werden wir auch weiter versuchen, die, die noch nicht geimpft sind, zu überzeugen, mit Argumenten“, sagte Geschäftsführer Fredi Bobic. Bei der Hertha seien der gesamte Trainerstab und alle Betreuer geimpft, so Bobic. Maximal vier oder fünf Profis hätten sich noch nicht impfen lassen. Die Impfquote sei bei der Hertha im Vergleich zu anderen Bundesliga-Clubs „über dem Durchschnitt“, sagte Bobic.
FDP weiter für Ende von Corona-Notlage
Die FDP-Fraktion ist ungeachtet der steigenden Infektionszahlen weiter dafür, die epidemische Lage von nationaler Tragweite nicht mehr zu verlängern. Man sei der Ansicht, dass die Voraussetzungen dafür „nicht mehr vorliegen“, sagte der Parlamentarische Geschäftsführer Marco Buschmann vor der ersten Sitzung der neuen Bundestagsfraktion. Eine systemische Überlastung des Gesundheitssystems drohe derzeit nicht. Dazu gebe es nun Gespräche mit den anderen Fraktionen und er hoffe, dass es am Ende eine breite Unterstützung für die Haltung der FDP gebe, so Buschmann.
Moderna: Vakzin ist sicher und wirksam bei Kindern
Moderna strebt nach positiven Studienergebnissen eine Zulassung seines Covid-19-Impfstoffs zum Einsatz bei Kindern an. In der Phase-2/3-Studie mit Kindern im Alter von sechs bis elf Jahren sei das Vakzin gut vertragen worden und habe eine starke Immunantwort erzeugt, teilt der US-Biotechkonzern mit. Moderna wolle die Daten in Kürze bei der amerikanischen und europäischen Arzneimittelbehörde sowie weiteren Aufsichtsbehörden vorlegen. In der Studie wurden den Kindern zwei Dosen von je 50 Mikrogramm verabreicht – halb so viel wie die Dosis für Erwachsene. Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählten Müdigkeit, Kopfschmerzen, Fieber und Schmerzen an der Injektionsstelle. Für den Einsatz ab zwölf Jahren ist der Impfstoff in der EU bereits freigegeben.
Steigende Corona-Zahlen in Dänemark
Das von allen inländischen Beschränkungen abgekehrte Dänemark erlebt seit einigen Tagen wieder steigende Infektionszahlen. Das meldete das staatliche Gesundheitsinstitut SSI 1411. Zum Vergleich: Seit Ende August waren täglich lediglich einige Hundert Fälle verzeichnet worden, seit knapp einer Woche liegt die Tageszahl wieder im vierstelligen Bereich. Der aktuelle Wert entsprach der dänischen Nachrichtenagentur Ritzau zufolge der höchsten registrierten Tageszahl seit Januar. Die Zahl der Krankenhauseinlieferungen in dem Fünf-Millionen-Einwohnerland stieg dabei um 19 auf 186. Todesfälle in Verbindung mit Covid-19-Erkrankungen verzeichnete das SSI diesmal nicht.
Grüne noch nicht festgelegt zu möglichem Ende von Corona-Notlage
Die Grünen wollen sich noch nicht festlegen, ob die Corona-Notlage Ende November auslaufen soll, wie von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) vorgeschlagen. Es gebe derzeit steigende Inzidenzen, und Kinder könnten noch nicht geimpft werden. „Wir müssen diese Situation sehr, sehr ernst nehmen“, sagt die bisherige Co-Chefin der Grünen-Bundestagsfraktion, Katrin Göring-Eckardt. Es sei zu überlegen, welche Schutzmaßnahmen künftig noch geeignet seien. Mit Blick auf den ungeimpften Bayern-Fußballstar Joshua Kimmich sagt Göring-Eckardt, bekannte Personen hätten eine besondere Verantwortung. „Wir haben gute Impfstoffe.“
China will mit Impfprogramm für Kinder ab drei Jahren starten
China hat angekündigt, in einigen Provinzen mit Impfungen bei Kindern ab drei Jahren zu starten. Stadt- und Provinzregierungen in mindestens fünf Provinzen gaben in den vergangenen Tagen bekannt, dass Kinder im Alter von drei bis elf Jahren geimpft werden müssen. Die Provinzen Hubei, Fujian und Hainan erließen entsprechende neue Impfvorschriften. Zudem machten einzelne Städte in den Provinzen Zhejiang und Hunan ähnliche Ankündigungen. China hatte im Juni zwei Impfstoffe – Sinopharm und Sinovac – für Kinder im Alter von drei bis 17 Jahren zugelassen, impfte aber bislang nur Kinder ab zwölf Jahren.
Insgesamt sind 1,07 Milliarden der 1,4 Milliarden Einwohner Chinas vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Sinopharm und Sinovac haben sich bei der Verhinderung schwerer Erkrankungen und der Verringerung des Übertragungsrisikos als wirksam erwiesen, wie aus öffentlichen Daten hervorgeht. Wie gut sie vor der ansteckenden Delta-Variante schützen, über deren Ausbreitung die Regierung besonders besorgt ist, ist jedoch noch nicht endgültig geklärt.
Regierung hofft auf Entscheidung Kimmichs für Impfung
Die Bundesregierung hofft noch auf eine Entscheidung von Fußball-Nationalspieler Joshua Kimmich für eine Corona-Impfung und hat dazu auf umfassende Informationen hingewiesen. Alle Fragen seien natürlich berechtigt, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin.
Zu Aspekten wie Art und Wirkung der Impfstoffe oder möglichen Impffolgen gebe es aber „klare und überzeugende Antworten“ nationaler und internationaler Experten. Er hoffe daher, „dass Joshua Kimmich diese Informationen alle noch mal auf sich wirken lässt und sich dann auch vielleicht für die Impfung entscheiden kann“, sagte Seibert. „Denn als einer, auf den Millionen schauen, hätte er dann erst recht Vorbildwirkung.“
Caritas: Fast jedes dritte Kind in Pandemie psychisch auffällig
Die psychischen Folgen der Pandemie haben für Kinder und Jugendliche laut Caritas dramatisch zugenommen. Viele Kinder seien am Limit, fast jedes dritte Kind leide enorm unter den Auswirkungen der Pandemie und zeige psychische Auffälligkeiten, teilte der katholische Sozialverband in Berlin mit. In den kinder- und jugendpsychiatrischen Einrichtungen der Caritas gehe es etwa um Angst, Einsamkeit, Depressionen, Ess- und Schlafstörungen, und Suizidalität. Die Beratungsstellen schlügen Alarm.
Der Verband fordert daher den Ausbau unterstützender Angebote, um psychischen Belastungen von Kindern und Jugendlichen entgegenzuwirken. „Die jungen Menschen brauchen umgehend Hilfe“, mahnte die künftige Caritaspräsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa, die das Amt Mitte November von Peter Neher übernimmt. „Der tägliche Blick der Politik auf die Inzidenzzahlen verstellt gröblich den Blick auf die zweite Ebene der Corona-Gefahren“, kritisierte sie. Längst seien neben den physischen Folgen einer Corona-Infektion die psychischen Folgen der Corona-Maßnahmen das drängendste Problem.
EMA prüft Zulassung eines Corona-Medikaments von Merck
Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) prüft die Zulassung eines Corona-Medikaments des US-Pharmakonzerns Merck & Co. Wie die EMA mitteilte, leitete der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der EMA ein fortlaufendes Prüfverfahren für das Medikament Molnupiravir zur Behandlung von erwachsenen Covid-19-Patienten ein. Molnupiravir ist ein antivirales Medikament in Pillenform, das von Merck & Co. zusammen mit Ridgeback Biotherapeutics entwickelt wurde.
Nach ersten Testergebnissen soll das Präparat die Wirkung des Virus im Körper abschwächen. Dadurch könnten stationäre Behandlungen und auch Todesfälle verhindert werden. Die EMA-Experten prüfen nun Daten zur Qualität des Medikaments, Sicherheit und Wirksamkeit. Sobald die Testreihen abgeschlossen sind, kann der Hersteller einen Antrag auf Zulassung in der EU stellen. Die EMA nannte dafür keinen Zeitrahmen.
STIKO-Chef: Risiko für Hospitalisierung ab 70 steigt signifikant
Zu der Debatte über Booster-Impfungen hat STIKO-Chef Thomas Mertens gegenüber tagesschau.de auf die Risiken für ältere Menschen durch Covid-19 hingewiesen. „Wir haben wie immer alle verfügbaren Daten ausgewertet. Gerade die Daten aus Deutschland zeigen, dass das Risiko für Hospitalisierung ab 70 signifikant ansteigt. Dementsprechend sollte diese Altersgruppe und weitere Indikationsgruppen zunächst geimpft werden“, so Mertens.
Im Hinblick auf Booster-Impfungen für weitere Altersgruppen sagte Mertens, es gehöre „auch zur Aufgabe der STIKO alle bestehenden Empfehlungen fortlaufend zu prüfen und das machen wir“. Nicht nur die WHO, sondern auch die evidenzbasierte Medizin fordere, „dass wir soviel impfen wie nötig“, so Mertens. Vergleiche zu den USA seien nur bedingt möglich: „Die Krankheitslast ist in verschiedenen Ländern zum Teil deutlich altersabhängig unterschiedlich.“ Insofern seien „länderspezifische Empfehlungen durchaus begründet und sinnvoll“.
Angesichts zunehmender Neuinfektionen In Deutschland hat sich STIKO-Chef Thomas Mertens für Auffrischimpfungen für Ältere und weitere Indikationsgruppen ausgesprochen.
Wegen Höchstständen: Putin ordnet schärfere Maßnahmen an
Angesichts immer neuer Höchststände hat Russlands Präsident Wladimir Putin weitere Einschränkungen des öffentlichen Lebens angeordnet. So müssen künftig Restaurants, Bars und Clubs nachts zwischen 23 Uhr und 6 Uhr schließen, wie aus einem Dokument auf der Kreml-Homepage hervorgeht. Vor dem Hintergrund einer weiterhin recht niedrigen Impfquote ordnete Putin zudem zwei freie Tage für Arbeitnehmer an, die sich eine Injektion verabreichen lassen.
In sechs Regionen – darunter in Perm und in Woronesch – begannen unterdessen am Montag arbeitsfreie Tage, die zunächst bis zum 7. November angesetzt sind. Russlandweit soll am Samstag eine arbeitsfreie Woche beginnen. Mit dieser Maßnahme soll der zuletzt dramatischen Entwicklung bei Corona-Neuinfektionen und Todesfällen entgegengewirkt werden.
Bundesbank: Wachstum dürfte 2021 niedriger ausfallen als gedacht
Die Erholung der deutschen Wirtschaft vom Corona-Tief wird nach Einschätzung der Bundesbank länger dauern als noch im Frühjahr erhofft. „2021 insgesamt dürfte das BIP deutlich weniger zulegen als in der Juni-Projektion der Bundesbank erwartet“, heißt es dazu in dem vorgelegten Monatsbericht der Bundesbank. Damals hatte sie beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) noch ein Plus von 3,7 Prozent veranschlagt. Die Experten der Bundesbank gehen nun davon aus, dass die Wirtschaftsleistung wohl auch im Herbst ihr Vorkrisenniveau vom Schlussquartal 2019 noch verfehlen wird. Im Sommer dürfte sich die Konjunktur der Bundesbank zufolge allerdings weiter erholt und das BIP wohl noch stärker zugelegt haben als im Frühjahr.
Die Wirtschaft war hierzulande wegen der Corona-Krise Anfang des Jahres um zwei Prozent geschrumpft, dann aber im Zuge der Lockdown-Lockerungen im Frühjahr um 1,6 Prozent gewachsen.
Tschechien liefert BioNTech-Impfstoff an Hausärzte aus
In Tschechien können nun auch Hausärzte den BioNTech-Impfstoff gegen Corona verabreichen. Die Auslieferung der ersten rund 39.000 Einzeldosen an knapp 900 Arztpraxen begann am Montag und soll bis Ende der Woche abgeschlossen sein. Bisher waren nur die Wirkstoffe von AstraZeneca, Moderna und Johnson & Johnson außerhalb der großen Impfzentren verfügbar. Das Interesse am Impfen ist in Tschechien nach Behördenangaben in den letzten Tagen sprunghaft gestiegen.
Hintergrund dürfte die Entscheidung sein, präventive Tests vom 1. November an für Erwachsene kostenpflichtig zu machen. Die Regierung in Prag erwägt, nach dem Vorbild Italiens die sogenannte 3G-Regel am Arbeitsplatz einzuführen. Mehr als sechs Millionen der rund 10,7 Millionen Einwohner Tschechiens sind inzwischen vollständig geimpft.
Olympia-Macher veröffentlichen Corona-Regeln für Winterspiele
Die Olympia-Macher von Peking haben die strengen Corona-Richtlinien für alle Beteiligten der Winterspiele 2022 veröffentlicht. In den detaillierten Handbüchern für Athleten, Offizielle, Medien und Helfer sind wie angekündigt tägliche Coronatests, eine strikte Maskenpflicht und eine auf Unterkünfte und olympische Anlagen beschränkte Bewegungsfreiheit vorgesehen. Ausländische Teilnehmerinnen und Teilnehmer müssen mindestens zwei Wochen vor der Einreise nach China vollständig geimpft sein, um eine dreiwöchige Quarantäne bei Ankunft vermeiden zu können.
Für den Fall von Verstößen gegen die Corona-Richtlinien drohen die Peking-Macher mit Sanktionen bis hin zu Geldbußen und dem Entzug der Akkreditierung. Wie schon in Tokio sind auch in China alle Athletinnen und Athleten aufgefordert, das Land spätestens 48 Stunden nach ihrem letzten Wettkampf wieder zu verlassen. Eine zweite Version der Corona-Handbücher für die Winterspiele ist für Dezember angekündigt. Die Spiele in Peking sollen am 4. Februar eröffnet werden. Einen Monat später finden die Paralympics statt.
Impfquote: Rund ein Drittel der Tennis-Profis nicht geimpft
Rund ein Drittel der Tennisprofis sind nach Angaben der ATP nicht gegen das Coronavirus geimpft. Der Anteil der geimpften Spieler betrage momentan rund 65 Prozent, teilte die Profiorganisation im Herren-Tennis mit. Die WTA erklärte, dass bei den Damen „mehr als 60 Prozent“ der Spielerinnen den vollen Impfschutz gegen das Coronavirus hätten.
Der Impfstatus im Tennis ist insbesondere wegen der strikten Corona-Regeln in Australien ein Dauerthema. In Melbourne soll vom 17. bis zum 30. Januar 2022 das erste Grand-Slam-Turnier der neuen Saison ausgetragen werden. Der Weltranglisten-Erste Novak Djokovic hatte seine Teilnahme an den Australian Open wegen der zu erwartenden Restriktionen offen gelassen. Der Titelverteidiger aus Serbien war im vergangenen Jahr mit dem Coronavirus infiziert. Ob Djokovic geimpft ist, ist offen.
66,2 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft
66,2 Prozent der Menschen in Deutschland sind vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Das sind rund 55,07 Millionen Menschen, wie aus Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) hervorgeht. Demnach haben 76,8 Prozent aller Erwachsenen und 40,1 Prozent der Jugendlichen zwischen 12 und 17 den vollen Impfschutz. Fast 57,5 Millionen Menschen oder 69,1 Prozent der Gesamtbevölkerung wurden mindestens einmal gegen Corona geimpft. Eine Auffrischungsimpfung haben bislang 1,57 Millionen Menschen erhalten.
Durchschnittlich wurden in den vergangenen sieben Tagen 122.338 Covid-Schutzimpfungen pro Tag in Deutschland vorgenommen – am Sonntag waren es allerdings nur 12.615, darunter rund 5200 Zweitimpfungen und 3400 Auffrischungen. Das RKI geht davon aus, dass unter Erwachsenen vermutlich mehr Menschen geimpft sind, als die Daten nahelegen. So hieß es in einem Bericht Anfang Oktober, dass die Quote bei einmal und vollständig Geimpften ab 18 Jahren bis zu 5 Prozentpunkte höher sein dürfte.
Deutsche Wirtschaft schwächelt
Die Stimmung in den Chefetagen der deutschen Unternehmen hat sich im Oktober zum vierten Mal in Folge verschlechtert. Der Ifo-Geschäftsklimaindex sank auf 97,7 Punkte von 98,9 Zählern im September, wie das Münchner Wirtschaftsforschungsinstitut zu seiner Umfrage unter 9000 Führungskräften mitteilte. Vor allem Lieferengpässe machen deutschen Firmen zu schaffen.
Aber auch die steigenden Corona-Fälle machen Experten Sorgen. „Nimmt man dazu noch die nun Fahrt aufnehmende vierte Corona-Welle hinzu, dann droht ein unerfreulicher Jahresausklang“, sagte Jens-Oliver Niklasch von der LBBW.
Südkorea spendet eine Million Impfdosen an den Iran
Die Regierung in Seoul hat erklärt, sie werde eine Million Dosen des Impfstoffs von AstraZeneca an den Iran verschenken. Dort gibt es nach wie vor viele Corona-Infektionen aber nur wenig Impfstoff.
„Ungeimpfte von bestimmten Aktivitäten ausschließen“
Der Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, Carsten Watzl, erwartet steigende Infektionszahlen im Winter. Auch die Belegung der Intensivbetten werde zunehmen. Da vor allem Ungeimpfte erkranken und schwere Verläufe hätten, müsse man diese besser schützen und eine Überlastung der Krankenhäuser verhindern. „Das bedeutet, in letzter Konsequenz müsste man dann von 3G auf 2G gehen und Ungeimpfte von bestimmten Aktivitäten ausschließen“, sagte Watzl im ARD-Morgenmagazin.
Flug-Geschäftsreisen erholen sich stärker als erwartet
Die Nachfrage nach Geschäftsreisen hat sich nach den Worten von Lufthansa-Chef Carsten Spohr überraschend schnell erholt. „Der Geschäftsreiseverkehr ist schneller und stärker zurückgekehrt als erwartet“, sagte er in einem Interview mit der „Kleinen Zeitung“ aus Österreich. Vor allem in den Heimatmärkten Deutschland, Schweiz, Österreich, Belgien und Norditalien sei die Erholung deutlich spürbar.
Die Lufthansa habe zuletzt mehr und größere Flugzeuge eingesetzt, auch auf einigen innerdeutschen Strecken den Stundentakt wieder eingeführt und das Kurzstreckenangebot nochmals um 15 Prozent ausgeweitet. Spohr rechnet mit einem Anhalten der guten Entwicklung bis in den Dezember, da Geschäftsreisen weniger saisonabhängig als Urlaubsflüge sind.
China: Zehntausende dürfen nicht aus dem Haus
China stemmt sich mit strengen Maßnahmen gegen eine neue Welle von Corona-Infektionen. Behörden haben den Lockdown des nordchinesischen Landkreises Ejin angeordnet, der sich im Grenzgebiet zur Mongolei befindet. Zehntausende Menschen wurden aufgefordert, ihre Wohnungen nicht mehr zu verlassen. Aus Ejin stammen rund ein Drittel der etwa 150 Infektionen, die seit der vergangenen Woche in China registriert wurden.
Die chinesische Regierung verfolgt eine strikte „Null-Covid-Strategie“. Mit Ausgangssperren, Massentests, Kontaktverfolgung, Quarantäne und strengen Einreisebeschränkungen hat das Land das Coronavirus bisher weitgehend im Griff. Jedoch kommt es immer wieder zu kleineren Ausbrüchen, die dann mit großem Aufwand unter Kontrolle gebracht werden. Von der aktuellen Infektionswelle Mittlerweile sind mindestens elf Provinzen betroffen. Auch Peking verzeichnete einige Infektionen. Ein für kommenden Sonntag in der Hauptstadt geplanter Marathon wurde abgesagt.
Polen: Neuinfektionen steigen im Wochenvergleich um 90 Prozent
In Polen ist die Rate der täglichen Corona-Infektionen im Vergleich zur Vorwoche um 90 Prozent gestiegen. Es gebe einen starken Aufwärtstrend, sagt der stellvertretende Gesundheitsminister Waldemar Kraska im Sender Polskie Radio 1. Die vierte Welle der Pandemie nehme an Umfang zu.
Südkorea kündigt Rückkehr zur Normalität an
Südkoreas Präsident Moon Jae In kündigte für November eine „allmähliche Rückkehr zum normalen Leben“ nach der Pandemie an. Während einer Haushaltsrede im Parlament sagte Moon, dass der Schulunterricht in Klassenzimmern wieder vollständig aufgenommen werde und auch Gemeinschaftszentren für Senioren auf Normalbetrieb umstellen würden. Gleichzeitig betonte der 68-Jährige, dass einige epidemiologische Maßnahmen auf absehbare Zeit weiterhin in Kraft bleiben werden, darunter die Maskenpflicht.
Am Samstag hatten Südkoreas Gesundheitsbehörden verkündet, über 70 Prozent der Bevölkerung von rund 52 Millionen vollständig geimpft zu haben. Die im Februar begonnene Impfkampagne lief zunächst schleppend an, nahm jedoch aufgrund gestiegener Impfstofflieferungen in den letzten Monaten deutlich Fahrt auf. Südkorea ist bislang im internationalen Vergleich gut durch die Pandemie gekommen. Die täglichen Infektionszahlen blieben dank vieler Tests und schneller Kontaktverfolgung der Behörden durchgehend niedrig, ohne dass jemals flächendeckende Lockdowns verhängt wurden. Seit diesem Sommer jedoch kämpft das Land mit einer vierten Corona-Welle, im Zuge derer sich die täglichen Infektionszahlen wieder deutlich erhöht haben. Am Montag meldeten die Behörden 1423 Ansteckungen und 21 Todesfälle.
Bayern: Impfquote in Gefängnissen niedriger als in Gesamtbevölkerung
In Bayerns Gefängnissen ist die Quote der gegen das Coronavirus geimpften Insassen deutlich niedriger als die der Gesamtbevölkerung. Zum Stichtag 31. August – neuere Zahlen lagen dem Justizministerium noch nicht vor – waren knapp die Hälfte (49,7 Prozent) der Insassen zumindest einmal geimpft, wie eine Anfrage der Grünen-Landtagsfraktion ergab. Zum Vergleich: Zum gleichen Zeitpunkt waren rund 58 Prozent aller Menschen in Bayern bereits vollständig geimpft.
Impfdebatte: Fans US-Basketball-Profi Irving
Der wegen seines unklaren Impfstatus vorerst von den Brooklyn Nets nicht berücksichtigte Basketball-Profi Kyrie Irving erhält von den Fans des Teams Unterstützung. Beim Heim-Auftakt, bei dem die Nets am Sonntag mit 95:111 den Charlotte Hornets unterlagen, demonstrierten einige Anhänger mit Plakaten vor dem Barclays Center. Die Proteste richteten sich an die Stadt New York, in der die Nets beheimatet sind. Sie verlangt von Hallensportlern einen Impfnachweis.
Allerdings hatte Irving immer wieder betont, dass sein Impfstatus seine Privatsache sei. Somit ist auch nicht eindeutig kommuniziert, dass der Aufbauspieler nicht gegen das Coronavirus geimpft ist. Die Nets hatten in einem vor dem Saisonstart veröffentlichten Statement erklärt, dass sie ohne den gebürtigen Australier planen, bis dieser die Voraussetzungen erfülle, um wieder ein «vollwertiger Teilnehmer» zu sein.
Holetschek: Auffrischungsimpfungen in der Pflege wichtig
Der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek hat für mehr Auffrischungsimpfungen gegen Corona in der Pflege geworben. „Es ist wichtig, dass insbesondere ältere Menschen vor sogenannten Impfdurchbrüchen geschützt werden – also vor Infektionen, die auch nach vollständigen Impfungen auftreten können“, sagte der CSU-Politiker seinem Ministerium zufolge. Durch Auffrischungsimpfungen werde der Impfschutz entscheidend verstärkt – das gelte auch für Beschäftigte in der Pflege.
Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek wirbt für mehr Auffrischungsimpfungen in der Pflege. Bild: dpa
In Bayern sind die Zusatzimpfungen seit Mitte August möglich. „Insbesondere bei Menschen, die ein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf haben, ist eine Drittimpfung nach sechs Monaten ratsam“, sagte Holetschek. Die Auffrischung wird vom Ministerium und Ärztevertretern vor allem Menschen über 80 Jahren und Hochrisikopatienten empfohlen. Zudem seien die Zusatzimpfungen auch für Berufsgruppen möglich, die regelmäßig Kontakt mit infektiösen Menschen haben. Dazu gehören Beschäftigte in der Pflege, medizinisches Personal, Mitarbeiter im Rettungsdienst, mobile Impfteams, pädagogisches Personal sowie Beschäftigte in personennahen Dienstleistungen.
Verwirrung um Corona-Auflagen für Australien Open
Ungeimpfte Tennisprofis könnten nun möglicherweise doch im kommenden Jahr zu den Australian Open zugelassen werden. Allerdings wären die Auflagen streng: Australische Medien zitierten am Montag aus einer geleakten E-Mail des nationalen Verbandes Tennis Australia an die Women’s Tennis Association (WTA), wonach Spielerinnen und Spieler ohne vollständigen Impfschutz zwar nach Melbourne einreisen dürften, aber danach zwei Wochen in strikte Hotel-Quarantäne müssten. Geimpfte Profis bräuchten hingegen nur einen Corona-Test vor Abreise und einen innerhalb von 24 Stunden nach der Ankunft. Danach könnten sie sich frei bewegen.
Der Sportminister des Bundesstaates Victoria, in dem Melbourne liegt, betonte allerdings kurze Zeit später, eine endgültige Entscheidung darüber, ob ungeimpfte Teilnehmer überhaupt einreisen dürften, sei noch nicht gefallen. Die Gespräche darüber mit der australischen Regierung dauerten noch an. „Wir erwarten, dass das erst in den nächsten Wochen entschieden wird“, so Martin Pakula.
Rund ein Drittel der männlichen Tennisprofis sind nach Angaben der ATP nicht gegen das Coronavirus geimpft. Der Anteil der geimpften Spieler betrage momentan rund 65 Prozent, teilte die Profiorganisation im Herren-Tennis auf Anfrage mit.
STIKO-Chef äußert sich zum Fall Kimmich
Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (STIKO), Thomas Mertens, hat die Bedenken von Fußball-Nationalspieler Joshua Kimmich wegen fehlender Langzeitstudien bei Impfstoffen zurückgewiesen. „Joshua Kimmich ist sicher ein ausgewiesener Fachmann in Fragen des Fußballs, aber kein Fachmann in Fragen der Impfung und der Impfstoffe. Dennoch hat er mit seinen Bedenken einem Problem Ausdruck verliehen, das sicher bei manchen Menschen in unserer Gesellschaft so gesehen wird“, sagte Mertens im Interview der Deutschen Presse-Agentur.
Wenn ein Impfstoff zur Verwendung an Menschen freigegeben wird, gebe es begleitende Studien, die genau untersuchten, ob es bei der Anwendung zu schwerwiegenden Nebenwirkungen kommen könne, erwiderte Mertens.
„Neben den Zulassungsstudien wissen wir aus den begleitenden Studien, dass es nur zu einigen Nebenwirkungen gekommen ist, die alle recht kurze Zeit nach der Impfung aufgetreten sind“, sagte der STIKO-Chef. In der Wissenschaft sei man sich einig, dass spät auftretende Nebenwirkungen nach einer Impfung „nicht vorkommen, beziehungsweise eine extrem seltene Rarität bei einzelnen Impfstoffen“ gewesen seien.
RKI meldet 6573 Neuinfektionen – Inzidenz steigt auf 110,1
Das Robert-Koch-Institut meldet 6573 neue Positiv-Tests. Das sind 2517 mehr als am Montag vor einer Woche, als 4056 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 110,1 von 106,3 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 17 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 95.117. Insgesamt fielen in Deutschland bislang rund 4,4 Millionen Corona-Tests positiv aus.
Lauterbach erwartet deutlich mehr Corona-Ausbrüche in Schulen
SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach warnt vor stark steigenden Corona-Infektionszahlen bei Kindern. „Wir werden nach den Herbstferien deutlich mehr Ausbrüche in den Schulen erleben, weil die Kinder nicht mehr lange lüften können“, sagte er mit Blick auf den heranziehenden Winter dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. „Auch in den Betrieben wird es Ansteckungsketten geben. Dasselbe gilt für Bars und Restaurants. Wir haben einen kontinuierlichen Anstieg zu erwarten.“ Lauterbach schlug folgendes Vorgehen an Schulen vor: „Dreimal in der Woche testen, das wäre mein Vorschlag, morgens mit Antigen-Tests, weil diese die vorherrschende Delta-Variante sehr zuverlässig erfassen.“ Dazu solle es fünf Testtage hintereinander für Kontaktpersonen von Infizierten geben. „So könnten wir die unkontrollierte Pandemie an den Schulen praktisch beenden.“ Ihm täten die Kinder leid, die jetzt dem Long-Covid-Risiko ausgesetzt seien.
Die Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Maike Finnern, meinte: „Bundesweit betrachtet sind die Schulen in diesem Herbst in Sachen Gesundheitsprävention besser aufgestellt als vor einem Jahr, die Impfquote unter den Beschäftigten in den Schulen ist außerordentlich hoch.“ Sie kritisierte aber, dass viele Schulen immer noch nicht mit Luftfiltern ausgestattet seien. „Hier herrscht dringender Handlungsbedarf“, sagte sie.
Spahn bleibt dabei: „Epidemische Lage“ bei Corona kann auslaufen
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hält ein Auslaufen der sogenannten epidemischen Lage nationaler Tragweiter in der Corona-Pandemie weiter für angebracht – trotz großer Kritik an dieser Haltung. Im „ZDF“ sagte er: „Der Ausnahmezustand, vom Bundestag festgestellt, der kann aus meiner Sicht beendet werden, weil vier von fünf Erwachsenen geimpft sind.“ Seit Tagen wird über dieses Thema kontrovers diskutiert, auch angesichts der derzeit steigenden Infektionszahlen in Deutschland. Kritiker befürchten einen „Flickenteppich“ an Maßnahmen und Regelungen, wenn die „epidemische Lage nationaler Tragweite“ ausläuft.