++ RKI meldet 10.473 Neuinfektionen ++
26. Oktober 2021Das RKI hat binnen eines Tages 10.473 Neuinfektionen gemeldet, die Sieben-Tage-Inzidenz stieg auf 113,0. Laut einem WHO-Gremium hat die Pandemie eine ungerechte, gespaltene Welt entlarvt.
- RKI: Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 113,0
- WHO: Pandemie entlarvt ungerechte Welt
- Hongkong will Einreisebeschränkungen weiter verschärfen
- Warnung vor Ende der Maskenpflicht an Schulen
- Millionenstadt in China unter Quarantäne
Ende des Liveblogs
Für heute schließen wir den Liveblog. Vielen Dank für Ihr Interesse.
SPD, Grüne und FDP wollen Vorschlag für neue Rechtsbasis vorstellen
In der Debatte um die künftige Rechtsgrundlage für Corona-Maßnahmen wie Masken- und Kontaktregeln bis in den Winter wollen SPD, Grüne und FDP morgen gemeinsame Vorschläge vorlegen. Sie sollen auf eine „geordnete Beendigung“ der „epidemischen Lage von nationaler Tragweite“ abzielen, die der Bundestag vorerst bis Ende November festgestellt hat. Dazu äußern wollen sich in Berlin Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt, SPD-Fraktionsvize Dirk Wiese und FDP-Fraktionsgeschäftsführer Marco Buschmann.
SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich hatte mitgeteilt, dass die möglichen künftigen Koalitionspartner über neue Regelungen im Infektionsschutzgesetz im Gespräch seien. Diese sollten die Länder in die Lage versetzen, weiter auf Corona-Herausforderungen reagieren zu können. Eine nochmalige Verlängerung der epidemischen Lage von nationaler Tragweite um drei Monate werde dafür nicht angepeilt. Nach Informationen des RedaktionsNetzwerks Deutschland sehen Eckpunkte eine bis Ende März 2022 laufende Übergangsregelung vor. Der Bundestag hatte die Sonderlage erstmals im März 2020 festgestellt und dies zuletzt Ende August bestätigt. Sie läuft automatisch nach drei Monate aus, wenn das Parlament sie nicht erneut verlängert.
Estland plant erneut schärfere Corona-Maßnahmen
Estland erwägt einen Tag nach Inkrafttreten schärferer Corona-Beschränkungen noch strengere Maßnahmen. Eine allgemeine Abriegelung, wie sie das benachbarte Lettland verhängt hat, solle aber vermieden werden, erklärte Gesundheitsminister Tanel Kiik. Die Regierung werde zusätzliche Beschränkungen erörtern, die das Impftempo erhöhen. Eine Entscheidung wurde für Donnerstag erwartet.
„Die wichtigste Maßnahme zur Verbesserung der Situation ist sicherlich die Impfung“, sagte Kiik. Der wissenschaftliche Rat des Kabinetts erklärte, dass er keine Abriegelung empfehlen werde und dass die Schulen den Unterricht in Anwesenheit fortsetzen sollten.
Ex-Ministerpräsident Stoiber mit Corona infiziert
Bayerns Ex-Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU), der doppelt geimpft ist, hat sich mit dem Corona-Virus infiziert. „Er ist in häuslicher Quarantäne und hat ganz leichte Symptome, aber natürlich bleibt er erstmal zu Hause“, bestätigte der Sprecher des 80-Jährigen entsprechende Informationen der „Bild“-Zeitung. Hin und wieder müsse Stoiber husten, zudem habe er etwas Schnupfen. „Es geht ihm soweit gut.“ Am Vortag habe Stoiber zum Beispiel noch von Zuhause aus eine Video-Laudatio aufgenommen.
Großbritannien: Höchste Zahl von Todesfällen seit März
Angesichts seit Wochen steigender Corona-Infektionszahlen verzeichnet Großbritannien mit 263 neuen Todesfällen in Verbindung mit dem Virus binnen 24 Stunden den höchsten Wert seit dem 3. März. Zudem melden die Behörden 40.954 Neuinfektionen. Allerdings hat sich der Anstieg der Zahlen in den vergangenen sieben Tagen etwas abgeschwächt.
Lauterbach fordert rasche Booster-Impfung für Ältere
Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach dringt auf rasche Auffrischungsimpfungen gegen das Coronavirus für Menschen ab 70 Jahren. Auf Phoenix verwies er auf eine zunehmende Zahl von Impfdurchbrüchen in dieser Altersgruppe, die auch zu schweren Erkrankungen führe. Auf längere Sicht halte er es für wahrscheinlich, dass alle Impfwilligen die so genannten Booster-Impfungen erhalten. Offensichtlich reichten zwei Impfungen nicht aus, um Infektionen dauerhaft zu vermeiden. Zwar führten diese in der Regel nicht zu schweren Erkrankungen, es werde aber viele Menschen geben, die auch eine Infektion vermeiden wollten.
Ciesek warnt vor Gewohnheitseffekt und falscher Sicherheit
Die Virologin Sandra Ciesek sagt, dass in der Pandemie ein Gewohnheitseffekt eingetreten sei. In der neuen Folge des NDR-Info-Podcasts Coronavirus-Update spricht sie darüber, warum das jetzt im Herbst zum Problem werden kann.
WHO: Pandemie bleibt „Notlage von internationaler Tragweite“
Die Corona-Pandemie bleibt für die Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine „Notlage von internationaler Tragweite“ (PHEIC). Dies beschloss WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus auf Empfehlung des unabhängigen Notfallausschusses, der sich alle drei Monate trifft, um die Lage neu zu beurteilen. Mit der Erklärung einer Notlage sind unter anderem besondere Meldepflichten der Mitgliedsländer verbunden. „Eine Analyse der derzeitigen Situation und Prognosemodelle legen nahe, dass die Pandemie noch lange nicht vorbei ist“, teilte der Ausschuss mit. Er rief alle Länder auf, weiterhin sämtliche Schutzmaßnahmen anzuwenden. Die Pandemie habe Auswirkungen auf humanitäre Einsätze, Massenmigration, Bevölkerungsverschiebungen und andere Krisen. Die Länder sollten Vorbereitungen treffen, um sich darauf einzustellen und ihre Hilfsbudgets anpassen.
Tedros appellierte an die Länder, das Ziel der WHO zu unterstützen, dass bis Ende des Jahres 40 Prozent der Bewohner jedes Landes auf der Welt gegen das Virus geimpft sind.
Berliner Senat beschließt Maskenpflicht für Weihnachtsmärkte
Auf Berliner Weihnachtsmärkten soll in diesem Jahr eine Maskenpflicht gelten. Die Pflicht entfällt jedoch, wenn der Markt nur für Geimpfte und Genesene öffnet, wie der Senat mitteilte. Die absolute Obergrenze von maximal 25.000 Besucherinnen und Besuchern wurde zudem gestrichen. Die relative Obergrenze für Veranstaltungen bleibt bei maximal halber Kapazität. Die Daten der Teilnehmenden müssen laut Senatsbeschluss nicht vor Ort auf den Weihnachtsmärkten erhoben werden, wenn sie bereits anderweitig bekannt sind – etwa durch den Vorverkauf personalisierter Tickets.
Die geänderte Coronaschutzverordnung für Berlin tritt am 30. Oktober in Kraft.
Konjunkturerwartungen der Bundesregierung
Der Wirtschaftsaufschwung in Deutschland dürfte in diesem Jahr weniger stark ausfallen als erhofft. Nach führenden Wirtschaftsforschungsinstituten will nun auch die Bundesregierung ihre Konjunkturprognose für 2021 deutlich senken. Als Hauptgründe gelten die Folgen der anhaltenden Corona-Pandemie sowie Lieferengpässe und Rohstoffknappheit. Eine kräftige Erholung der Konjunktur nach dem coronabedingten Einbruch 2020 wird erst im kommenden Jahr erwartet.
Belgien erwägt erneut Schutzmaßnahmen
Angesichts steigender Corona-Zahlen erwägt Belgien eine Wiedereinführung von Schutzmaßnahmen. Die belgische Regierung und Vertreter der Regionen wollten über Einschränkungen des öffentlichen Lebens entscheiden, ein Lockdown stand aber nicht zur Debatte. Stattdessen könnten die Behörden eine Pflicht für Schutzmasken und Impfnachweise ausweiten. Die Corona-Maßnahmen wurden in Belgien erst vor wenigen Wochen gelockert.
Die Zahl der täglichen Neuinfektionen stieg in der vergangenen Woche um 75 Prozent auf durchschnittlich 5299. Die Krankenhauseinweisungen legten um 69 Prozent auf 102 pro Tag zu. Auch die Zahl der Todesfälle stieg leicht auf durchschnittlich 13 am Tag. Im Hinblick auf die Entwicklung wurde das geplante Treffen zwischen der Regierung und den regionalen Vertretern um drei Tage vorgezogen.
Ministerpräsident Alexander De Croo erklärte, weil mehr als 85 Prozent der belgischen Erwachsenen geimpft seien, müssten die Maßnahmen nicht so drastisch ausfallen wie in früheren Stadien der Pandemie. Auch Gesundheitsminister Frank Vandenbroucke sagte, drastische Maßnahmen kämen noch nicht infrage.
DFL gibt Impfquote in den Fußball-Bundesligen mit 90 Prozent an
Die Impfquote unter den Fußball-Profis und Trainern der Bundesliga und 2. Liga liegt bei mehr als 90 Prozent. Dies teilte die Deutsche Fußball Liga (DFL) mit. Grundlage für diese Zahl seien freiwillige Angaben der Clubs im Rahmen einer entsprechenden Abfrage der DFL. Der DFL würden keine Informationen in Bezug auf einzelne Personen zum Impfstatus oder Impfstoff vorliegen.
Elbphilharmonie Hamburg: Ab Dezember weitgehend 2G
In der Elbphilharmonie gilt von Dezember an weitgehend das 2G-Modell. Damit dürfen dann nur noch Corona-Geimpfte und -Genesene die meisten Konzertvorstellungen besuchen. „Der allgemeinen Entwicklung folgend, werden die meisten Veranstalter in der Elbphilharmonie und Laeiszhalle ab Anfang Dezember auf 2G umstellen“, teilte die Elbphilharmonie mit. Im Gegenzug könnten die Säle damit voll belegt werden, die Maskenpflicht entfalle. Allerdings muss dies nicht zwangsläufig für alle Veranstaltungen gelten: „Die Entscheidung, ob ein Konzert in 2G oder 3G stattfindet, trifft der Veranstalter, daher sind die Regeln nicht einheitlich“, heißt es in der Mitteilung. „Es wird auch in Zukunft einzelne 3G-Veranstaltungen geben, an denen auch nicht geimpfte Gäste mit aktuellem Corona-Testnachweis teilnehmen können.“
Die Hamburgische Staatsoper setzt beispielsweise schon von November an auf das 2G-Modell; dies schließt Konzerte des Philharmonischen Staatsorchesters in der Elbphilharmonie ein.
DIHK: Lage auf dem Ausbildungsmarkt erholt sich langsam
Der deutsche Ausbildungsmarkt erholt sich langsam von den Folgen der Corona-Krise. In Handel, Handwerk und Freien Berufen wurden bis Ende September 435.383 Ausbildungsverträge geschlossen, wie der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) in Berlin mitteilte. Das entspreche einem Anstieg von rund zwei Prozent im Vergleich zu 2020. Im Corona-Jahr war die Zahl der neuen Ausbildungsverträge um etwa 11,5 Prozent zum Vorjahr auf 426.707 gefallen. Im Jahr 2019 vor Ausbruch der Pandemie wurden demnach noch 482.062 Verträge geschlossen.
Russland: Mehr als 90 Prozent der Klinikbetten belegt
Angesichts der dramatischen Corona-Lage in Russland kommen immer mehr Krankenhäuser an ihre Belastungsgrenze. Rund 90 Prozent der für Corona-Patienten geschaffenen Betten seien belegt, sagte Gesundheitsminister Michail Muraschko der Agentur Interfax zufolge. In einigen Regionen seien die Kapazitäten noch einmal erhöht worden. Landesweit stünden damit 292.000 Klinik-Betten bereit, sechs Prozent mehr als eine Woche zuvor. Jeder zehnte Patient befinde sich in einem ernsten Zustand.
BioNTech: ab Mitte 2022 in Afrika Produktion für mRNA-Impfstoffe
Das Pharmaunternehmen BioNTech will Mitte kommenden Jahres mit dem Bau einer Produktionsstätte für mRNA-Impfstoffe in Afrika beginnen. Zunächst sei eine Fertigungsstraße mit einer Kapazität für etwa 50 Millionen Covid-19-Impfstoffdosen pro Jahr geplant, gab das Unternehmen in Mainz bekannt. Es wurde eine Absichtserklärung mit der ruandischen Regierung und dem Institut Pasteur de Dakar im Senegal unterzeichnet. Einen genauen Standort für die Produktionsstätte nannte BioNTech noch nicht.
Nach und nach sollen demnach die Produktionskapazitäten erweitert werden und „weitere Fertigungsstraßen sowie Produktionsstätten zum Netzwerk auf dem Kontinent hinzugefügt werden“, hieß es. Dies werde künftig die Herstellung von Hunderten Millionen mRNA-basierten Impfstoffdosen ermöglichen.
Corona-Fälle und Spielabsagen: DEL erhöht Testaufkommen
Aufgrund der massiven Probleme mit Team-Quarantänen und zahlreichen Spielabsagen zieht die Deutsche Eishockey Liga (DEL) Konsequenzen und verschärft ihre Teststrategie. Vom 1. November an werde die Zahl der Tests erhöht, teilte die DEL mit. Schnelltests sind dann zudem nicht mehr ausreichend.
Für Nicht-Geimpfte sind dann drei PCR-Tests in der Woche verpflichtend. Für Geimpfte oder Genesene ist ein PCR-Test pro Woche erforderlich, sofern ungeimpfte Spieler oder Offizielle zum Kader gehören. Bisher mussten nur die nicht geimpften Profis permanent getestet werden. Ziel ist es zu vermeiden, dass gesamte Mannschaften in Quarantäne und Spiele reihenweise verlegt werden müssen.
Schweiz empfiehlt Booster-Impfung für Alte
Die Schweizer Regierung empfiehlt Personen über 65 Jahren eine Auffrischimpfung. Wissenschaftliche Studien zeigten, dass der Impfschutz gegen Covid insbesondere bei den ältesten Personen über die Zeit nachlassen könne, wie der Bundesamt für Gesundheit mitteilte. Die Booster-Impfung solle frühestens sechs Monate nach vollständiger Impfung erfolgen. Ab Mitte November wolle die Schweiz mit den Auffrischimpfungen beginnen.
Die Empfehlung stütze sich auf die Zulassung der beiden mRNA-Impfstoffe von Pfizer/BioNTech und Moderna für besonders gefährdete Personen. Für die breite Bevölkerung sei eine Auffrischimpfung derzeit nicht zugelassen.
Österreichs Präsident empfängt Impfwillige persönlich
Österreichs Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat heute persönlich die Tür an seinem Amtssitz in Wien für Impfwillige geöffnet. Es ist Nationalfeiertag in Österreich, und van der Bellen hat dazu 300 Menschen zum Impfen in die Hofburg eingeladen. Das Hilfswerk Johanniter stand mit Impfdosen in den Räumen des Amtssitzes bereit.
230 Menschen meldeten sich zu dem Besuch an, die anderen reihten sich spontan ein, wie das Präsidentenbüro berichtete. Vor der Hofburg demonstrierten einige Impfgegner gegen alle Coronamaßnahmen. Mit der Aktion will van der Bellen dazu beitragen, die Impfrate zu erhöhen. 63,7 Prozent der Österreicher sind bislang vollständig gegen das Corona-Virus geimpft.
Maskenpflicht am Sitzplatz in Schleswig-Holsteins Schulen endet
An den Schulen in Schleswig-Holstein gilt ab November keine Maskenpflicht mehr am Sitzplatz. Für nicht geimpfte und nicht genesene Kinder und Jugendliche bleibe die Testpflicht bestehen, kündigte Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) an. Sollte es in einer Lerngruppe zu einer Infektion kommen, gelten dort für fünf Tage eine tägliche Testpflicht und eine Maskenpflicht.
Erneut Höchstwert bei Todesfällen in Russland
Die tägliche Zahl der Corona-Todesfälle hat in Russland ein weiteres Mal einen Höchststand erreicht. Die nationale Coronavirus-Taskforce meldete 1106 Todesfälle, die höchste Zahl seit Beginn der Pandemie. Zudem wurden 36.446 neue Infektionen registriert, etwas weniger als in den vergangenen Tagen. Um die Ausbreitung des Virus einzudämmen, hat Präsident Wladimir Putin vom 30. Oktober bis zum 7. November eine arbeitsfreie Phase angeordnet. Zudem sollen ungeimpfte Personen über 60 Jahre das Haus nicht verlassen. Auch die Durchsetzung der bisher nur locker eingehaltenen Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln und in geschlossenen Räumen wurde verschärft.
Bayern will keinen neuen Lockdown
Die bayerische Staatskanzlei hat sich trotz hoher Corona-Inzidenzen in einigen Landkreisen gegen neue massive Einschränkungen für die Bevölkerung ausgesprochen. „Wir wollen keinen Lockdown für Ungeimpfte“, sagt Staatskanzleichef Florian Herrmann. Zugleich solle es aber keine Nachteile für Geimpfte geben. In mehreren bayerischen Landkreisen ist die Zahl der Neuinfektionen binnen sieben Tagen und je 100.000 Einwohner über 300 gestiegen, in einem Landkreis liegt die Inzidenz sogar über 500.
Katastrophale Corona-Lage in Donezk
Die Corona-Fälle in der ostukrainischen Stadt Donezk übersteigen die Kapazitäten der Krankenhäuser. Es soll schockierende Zustände in einer Klinik geben. Auch an Ärzten mangelt es.
STIKO-Chef: Kimmich-Debatte „Unfug“
Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (STIKO), Thomas Mertens, hält die öffentliche Diskussion um den Impfstatus von Fußball-Nationalspieler Joshua Kimmich für überzogen. „Es ist die persönliche Entscheidung von Kimmich und die soll es auch bleiben. Die Debatte um Kimmich ist ein grenzenloser Unfug“, sagte Mertens der „Bild“. Man würde niemals über private medizinische Entscheidungen von Kimmich diskutieren, „wäre er als Fußball-Profi nicht derart exponiert“, erklärte der STIKO-Vorsitzende.
China will Millionen Kinder ab drei Jahren impfen lassen
In der ostchinesischen Provinz Zhejiang sollen 5,5 Millionen Kinder im Alter von drei bis elf Jahren noch in diesem Jahr vollständig gegen Corona geimpft werden. Die erste Dosis sollen sie nach Angaben lokaler Behörden bis zum 20. November erhalten, die zweite bis zum 20. Dezember. Auch in einigen anderen chinesischen Provinzen laufen Impfungen in der Altersgruppe an, allerdings in kleinerem Umfang. Insgesamt sind bislang etwa 76 Prozent der 1,4 Milliarden Einwohner Chinas vollständig gegen Corona geimpft.
Bundestag: AfD-Abgeordnete halten sich nicht an 3G-Regelung
Bei der konstituierenden Sitzung des Bundestags haben 23 Abgeordnete die wegen Corona geltende 3G-Regelung nicht akzeptiert. Sie mussten deshalb auf einer eigens für sie reservierten Tribüne Platz nehmen. Die Parlamentarier gehörten alle zur AfD, wie sich bei den Abstimmungen und bei Zwischenrufen zeigte. Die Fraktionen hatten zuvor gemeinsam beschlossen, dass in den unteren Bereich des Plenarsaals nur Abgeordnete kommen dürfen, die geimpft, genesen oder kurzfristig auf das Corona-Virus getestet sind. Im Gegenzug galten dort keine Abstandsregeln mehr. Die AfD versuchte vergeblich, die Regelung während der Sitzung zu kippen.
Tschechien: 1055 Infizierte in Krankenhäusern
In Tschechien ist die Zahl der positiv auf das Coronavirus getesteten Personen, die im Krankenhaus behandelt werden musste, erstmals seit Mai wieder über die Tausendermarke gestiegen. Von den 1055 Patienten waren 156 in einem ernsten Zustand oder mussten beatmet werden, wie aus den Zahlen des Gesundheitsministeriums hervorging. Gesundheitsminister Adam Vojtech warnte vor einer „Pandemie der Ungeimpften“. Zuletzt war das Interesse an einer Impfung sprunghaft angestiegen.
WHO-Gremium: Pandemie entlarvt ungerechte und gespaltene Welt
Die Pandemie hat laut Experten eine ungerechte, kaputte und gespaltene Welt entlarvt. Die Länder seien gemeinsam weder in der Lage, die Krise in naher Zukunft zu beenden, noch eine ähnliche Pandemie zu verhindern, schreiben unabhängige Experten des Gremiums zur Überwachung der Bereitschaftsplanung der Weltgesundheitsorganisation (WHO). „Ob jemand die Chance hat, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen, hänge nicht vom Bedarf, sondern davon ab, ob das Heimatland für den Impfstoff zahlen könne“, heißt es. „Reiche Länder spenden medizinische Mittel, statt den Aufbau von Herstellerkapazitäten zu fördern, Technologie zu teilen und fairere Patentschutz-Vorgaben zu akzeptieren.“ Das Gremium empfiehlt einen internationalen Vertrag, mit dem sich die Länder zur Vorbereitung auf künftige Pandemien und eine faire globale Reaktion darauf verpflichten.
Moderna will Afrika 110 Millionen Impfdosen liefern
Der US-Konzern Moderna will afrikanischen Ländern bis zu 110 Millionen Dosen seines Corona-Impfstoffs liefern. In einer Ankündigung hieß es, das amerikanische Unternehmen sei bereit, die ersten 15 Millionen Dosen bis Ende dieses Jahres zu liefern, 35 Millionen im ersten Quartal 2022 und bis zu 60 Millionen im zweiten Quartal. Es hieß, „alle Dosen werden zum niedrigsten Staffelpreis von Moderna angeboten.“
Tschentscher für Verlängerung der Notlage bis Jahresende
Im Streit um ein Ende der epidemischen Lage in Deutschland hat Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) Kompromisse vorgeschlagen. „Die beste Lösung wäre, die Feststellung einer epidemischen Lage von nationaler Tragweite noch einmal bis Ende des Jahres zu verlängern“, sagte Tschentscher dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Die Regelung wurde vom Bundestag zuletzt immer um drei weitere Monate verlängert.
Wenn die politische Kraft im Bundestag nicht ausreiche, müsse es eine Übergangslösung geben. Laut Tschentscher soll diese den Bundesländern gerichtsfeste Maßnahmen zur Maskenpflicht, zu Abstandsregeln und zu Kontaktbeschränkungen ermöglichen. In Anbetracht der stark steigenden Zahlen sei es wichtig, grundlegende Schutzmaßnahmen aufrechtzuerhalten.
Selbsttests für ungeimpfte Studierende in Rheinland-Pfalz reichen nicht
Ungeimpfte Studierende in Rheinland-Pfalz, die an Präsenzveranstaltungen ihrer Hochschule teilnehmen wollen, müssen weiterhin einen anerkannten negativen Coronatest vorweisen. Ein Selbsttest reicht nicht aus, wie das Verwaltungsgericht Mainz entschied. Der Test muss von geschultem Personal vorgenommen werden.
Der Student einer Hochschule in Bingen wollte in einem Eilantrag gegen diese Regel vorgehen, weil sie seiner Ansicht nach in zeitlicher und finanzieller Hinsicht zu unzumutbaren Belastungen führe. Dadurch könne er zur Aufgabe seines Studiums gezwungen werden. Das Verwaltungsgericht lehnte den Antrag ab.
RKI: Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 113,0
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Neuinfektionen ist erneut angestiegen. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) mitteilte, erhöhte sich der Wert auf 113,0. Am Vortag hatte er bei 110,1 gelegen. Binnen eines Tages wurden demnach 10.473 Neuinfektionen registriert.
Die Zahl der Todesfälle in Deutschland im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion stieg den Angaben zufolge um 128 Fälle auf 95.245. Die Gesamtzahl der nachgewiesenen Infektionen seit Beginn der Pandemie liegt laut RKI bei 4.483.203.
66,3 Prozent der Menschen in Deutschland vollständig geimpft
66,3 Prozent der Menschen in Deutschland sind vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Das sind rund 55,1 Millionen Menschen, wie aus Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) hervorgeht. Demnach haben 76,8 Prozent aller Erwachsenen und 40,3 Prozent der Jugendlichen zwischen 12 und 17 den vollen Impfschutz.
Fast 57,5 Millionen Menschen oder 69,2 Prozent der Gesamtbevölkerung wurden mindestens einmal gegen Corona geimpft. Eine Auffrischungsimpfung haben bislang 1,6 Millionen Menschen erhalten.
EU-Rechnungshof will Nutzung der Milliarden „genau prüfen“
Der Europäische Rechnungshof hat vor einem möglichen Missbrauch der milliardenschweren Corona-Hilfsgelder gewarnt. Die über öffentliche Schulden finanzierten Hilfen für die Mitgliedstaaten in Höhe von 750 Milliarden Euro stellten „einen bedeutenden Wendepunkt für die EU-Finanzen dar“, erklärte Rechnungshof-Präsident Klaus-Heiner Lehne bei der Vorstellung des Jahresberichts in Luxemburg. „Deshalb müssen wir genau prüfen, wie die EU-Gelder ausgegeben werden und ob die angestrebten Ergebnisse erreicht werden.“
Der EU-Wiederaufbaufonds soll die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Wirtschaft und Gesellschaft abfedern. Deutschland stehen daraus knapp 26 Milliarden Euro an Zuschüssen zu, die nicht zurückgezahlt werden müssen.
Hongkong will Einreisebeschränkungen weiter verschärfen
Obwohl Hongkong seit mehr als zwei Monaten keinen größeren Corona-Ausbruch registriert hat, verschärft die Finanzmetropole ihre Einreisebeschränkungen erneut. Regierungschefin Carrie Lam kündigte an, geltende Quarantäne-Ausnahmen für bestimmte Gruppen aufzuheben. Der Schritt soll den Reiseverkehr mit Festland-China wieder ermöglichen. Internationale Reisende müssen dagegen nach der Einreise eine 14- bis 21-tägige Hotel-Quarantäne absolvieren.
Ausnahmen von der Quarantäne gibt es bisher unter anderem für Diplomaten und Geschäftsführer. Diese könnten nun fallen. Lam ging nicht darauf ein, welche Besuchergruppen nun von der Ausnahmeregelung ausgenommen werden sollen. Sie erklärte aber, nur wichtige Arbeiter, darunter Lkw-Fahrer zwischen Hongkong und Festland-China, dürften ohne Quarantäne reisen.
Mehr als 1100 Corona-Tote in Russland
In Russland steigen die Zahlen der Neuinfektionen und Corona-Toten immer weiter an. Innerhalb der vergangenen 24 Stunden vermeldeten die Behörden 1106 neue Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus und 36.446 Ansteckungen. Die reale Zahlen dürften laut Experten noch höher liegen, da die offiziellen Statistiken oft ungenau sind. In Russland gibt es eine große Impfskepsis, die zum Teil durch die Regierung befördert wurde, wie Kritiker monieren.
4000 Intensivbetten weniger seit Jahresbeginn
Deutschland hat seit Jahresbeginn nach Angaben von Medizinern etwa 4000 Intensivbetten verloren. Derzeit seien 22.207 Intensivbetten als betreibbar gemeldet, zu Jahresbeginn seien es noch 26.475 gewesen. Grund dafür sei, dass viele Pflegekräfte wegen der Belastungen ihren Beruf beendet oder ihre Arbeitszeit reduziert hätten, sagte der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Gernot Marx, im MDR. Man werde zwar alle Covid-19-Patienten versorgen können. „Aber wenn die Zahlen wieder deutlich nach oben gehen, werden wir wieder Operationen absagen. Das ist natürlich nicht das, was wir wollen.“
Mit etwa 1600 Covid-19-Patienten auf den Intensivstationen sei die Lage derzeit bewältigbar, sagte Marx weiter. Man wisse aber, dass sich das Virus im Herbst und Winter wieder ausbreiten wird. Entsprechend rechne man mit einer Zunahme im Winter. „Das macht uns schon Sorge“, so der Mediziner.
Neuseeland weitet Impfanordnungen aus
Die neuseeländische Regierung weitet die Impfanordnungen auf eine Reihe von Arbeitnehmern mit engem Kundenkontakt aus. Wie die Regierung bekanntgab, sollen verpflichtende Impfungen etwa für Angestellte von Restaurants, Bars, Fitnessstudios und Friseursalons gelten. Nach den neuen Regeln müssten sich etwa 40 Prozent aller Arbeitnehmer in Neuseeland vollständig gegen das Coronavirus impfen lassen. Andernfalls riskieren sie, ihre Jobs zu verlieren. Bislang galt eine Impfanordnung für etwa 15 Prozent der arbeitenden Bevölkerung.
Millionenstadt Lanzhou in China unter Quarantäne
Im Kampf gegen eine neue Infektionswelle stellt China die Millionenstadt Lanzhou unter Quarantäne. Die etwa vier Millionen Einwohner der Stadt im Nordwesten des Landes dürften ihre Wohnungen nur noch in Notfällen verlassen, erklärte die Provinzregierung. Zuvor waren 29 Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert worden.
Bereits vor Tagen wurden nach neuen Corona-Fällen Wohnbezirke abgeriegelt und touristische Attraktionen geschlossen. Reinigungsteams desinfizierten öffentliche Plätze. China verfolgt eine strikte Null-Covid-Strategie und setzt dafür auch bei geringen Inzidenzen harsche Maßnahmen durch.
Lauterbach und Schüler warnen vor Ende von Maskenpflicht an Schulen
Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach wendet sich gegen ein Ende der Maskenpflicht an Schulen, wie es derzeit etwa in Nordrhein-Westfalen geplant ist. „NRW sollte die Maskenpflicht an Schulen angesichts der steigenden Inzidenzen beibehalten“, sagte er der „Rheinischen Post“. „Masken sind für die vierte Welle von großer Bedeutung, auch in den Schulen. Wenn man auf Masken in der Schule verzichten will, muss dreimal pro Woche vor dem Unterricht getestet werden, sonst droht Schulausfall wegen zu hoher Fallzahlen“, führte Lauterbach aus. Masken seien für Schüler kein Problem, Schulschließungen hingegen schon. Japan zeige mit konsequenter Maskenpflicht, dass die vierte Welle auch ohne Lockdown bekämpft werden könne.
Auch die Betroffenen sind skeptisch: „Wir sehen den Schritt kritisch, weil wir steigende Inzidenzzahlen haben und die jüngeren Schüler noch ungeimpft sind“, sagte Johanna Börgermann, Vorstandsmitglied der Landesschülervertretung. Viele Zwölf- bis 17-Jährige hätten sich noch gar nicht impfen lassen können: „Es ist nicht nachvollziehbar, dass ausgerechnet in der Gruppe, in der die Inzidenz besonders hoch ist, nun die Masken fallen sollen.“
Tägliche Infektionszahlen für Deutschland noch nicht bekannt
Normalerweise veröffentlicht das Robert Koch-Institut jeden Morgen gegen 6 Uhr die Zahl der Neuinfektionen und Todeszahlen für Deutschland. Doch aktuell wird das Dashboard der Behörde noch aktualisiert, deshalb sind keine neuen Zahlen bekannt. Laut dem RKI sollen die Fallzahlen ab dem Vormittag abrufbar sein. Schon einige Male hatte es in der Vergangenheit Verzögerungen wegen technischer Probleme oder fehlender Meldungen aus einzelnen Bundesländern gegeben.
Bulgarien meldet Höchstwert bei Corona-Toten und Neuinfektionen
Bulgarien verzeichnet einen Höchstwert bei den täglichen Corona-Todeszahlen und Neuinfektionen. Binnen 24 Stunden stieg die Zahl der Toten um 243 auf nunmehr 23.316, wie aus offiziellen Daten hervorgeht. Zudem wurden innerhalb eines Tages 5863 weitere Ansteckungen mit dem Virus registriert. Auf Corona-Stationen liegen derzeit mehr als 7100 Patienten, 608 von ihnen befanden sich in Intensivbetreuung. Mehr als 90 Prozent der Patienten waren nicht geimpft.
Bulgarien steckt mitten in einer vierten Corona-Welle. Die Impfskepsis in dem Land ist hoch, vollständig geimpft sind gerade einmal 24 Prozent der Erwachsenen. In der Europäischen Union sind es durchschnittlich 74 Prozent.
Mehr Tempo bei Drittimpfungen gefordert
Politiker und Mediziner fordern mehr Tempo bei den sogenannten Booster-Impfungen für Risikopatienten. Die dritte Impfung rege das Immunsystem an, neue und weitere Antikörper zu bilden, sagte der Intensivmediziner Gernot Marx. Damit werde „die Hochrisikogruppe der Älteren und Immunsupprimierten besser geschützt“. Auch das medizinische Personal in den Kliniken sei bereits zum dritten Mal geimpft „oder aufgerufen, dies zu tun“.
Die Linken-Chefin Susanne Hennig-Wellsow forderte mehr Tempo bei den Drittimpfungen. Diese „müssen jetzt so schnell wie möglich auf den Weg gebracht werden, die aktuellen Coronazahlen sind erschreckend“, sagte Hennig-Wellsow den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach fordert angesichts der erneut steigenden Corona-Inzidenzen in Deutschland eine deutliche Ausweitung der Auffrischungsimpfungen.
Facebook und YouTube sperren Bolsonaro-Video wegen Falschinformation
Als Reaktion auf ein Video von Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro haben die Online-Netzwerke Facebook und YouTube dessen Nutzerkonten eingeschränkt. Facebook löschte das fragliche Video, YouTube verhängte eine einwöchige Sperre für den Präsidenten, wie die Onlineplattform mitteilte. In dem fraglichen Video hatte der Präsident von negativen Auswirkungen der Corona-Impfstoffe für HIV-Infizierte gesprochen.
„Wir haben ein Video von Jair Bolsonaros Kanal entfernt, weil es gegen unsere medizinischen Desinformationsrichtlinien zu Covid-19 verstößt“, begründete YouTube den Schritt. Der Präsident habe behauptet, dass „Impfstoffe das Risiko einer Ansteckung mit der Krankheit nicht verringern und andere Infektionskrankheiten verursachen“ würden.
Im Rahmen seiner wöchentlichen Live-Ansprache auf Facebook hatte der rechtsextreme Staatschef „offizielle Berichte“ der britischen Regierung zitiert, wonach vollständig Geimpfte schneller ein Immunschwächesyndrom entwickeln würden. „Ich empfehle Ihnen, den Artikel zu lesen“, sagte Bolsonaro in dem Video, ohne zu sagen, woher die Informationen stammen.
Die Behauptung wurden mittlerweile widerlegt. Die britische Regierung bestritt die Existenz von Berichten zu diesem Thema. Ein brasilianischer Ärzteverband teilte mit, es gebe keine Erkenntnisse über einen Zusammenhang zwischen den Corona-Impfstoffen und Aids.
USA: Beratung über Zulassung von BioNTech-Impfstoff für Kinder
Ein Expertengremium der Arzneimittelbehörde FDA berät heute über eine mögliche Zulassung des Corona-Impfstoffes von BioNTech/Pfizer bei Kindern. Die Empfehlung über eine Verwendung des Wirkstoffes, der Fünf- bis Elfjährigen in geringeren Dosen verabreicht wird als Älteren, ist für die endgültige Entscheidung zwar nicht bindend, die FDA folgt den Fachleuten aber in der Regel.
Intensivmediziner warnen vor zunehmender Belastung
Kurz vor der Konstituierung des neuen Bundestags weisen die Intensivmediziner auf die steigende Corona-Gefahr und die zunehmende Belastung der Krankenhäuser hin. „Wir Intensivmediziner können die Diskussionen um einen ‚Freedom Day‘ oder Signale an die Bevölkerung im Sinne eines ‚Es ist vorbei‘ nicht verstehen. Corona ist nicht vorbei. Die Inzidenzen steigen wieder“, sagt der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Gernot Marx, der Zeitung „Rheinische Post“. „Wir haben eine aggressive und sehr virulente Delta-Variante – das ist fast wie ein eigenes, neues Virus. Und wir haben immer noch 16 Millionen Bürger ab 18 Jahren, die nicht geimpft sind.“
Die Zahl der Covid-Patienten auf Intensivstationen steige seit zwei Wochen kontinuierlich an. Und in den kommenden Wochen rechnet Marx mit einer weiteren Zunahme der Corona-Patienten in den Krankenhäusern. Er rechne saisonal bedingt und mit Blick auf steigende Inzidenzen „mit einem Anstieg der Covid-Patienten auf den Intensivstationen“, sagte er.
Minderjährige von Corona-Impfpflicht bei Einreise in die USA ausgenommen
Kinder und Jugendliche sind von der Pflicht eines Corona-Impfnachweises bei der Einreise in die USA ausgenommen. „Für Kinder unter 18 Jahren gibt es eine einheitliche Befreiung von der Impfpflicht“, sagte ein hochrangiger US-Beamter, wenige Wochen vor der Öffnung der US-Grenzen für internationale Reisende. Er begründete dies damit, dass in vielen Ländern kein Corona-Impfstoff für Minderjährige zugelassen oder verfügbar sei. Auch Reisende aus Ländern mit einer Impfquote unter zehn Prozent sind demnach von der verpflichtenden Impfung ausgenommen. Dies trifft unter anderem auf viele afrikanische Staaten zu. Allerdings müssen alle Reisenden unabhängig von ihrem Impfstatus einen negativen Coronavirus-Test nachweisen.
Blatt: Deutschland spendet über 17 Millionen AstraZeneca-Impfdosen
Deutschland hat einem Medienbericht zufolge bislang 7,6 Millionen Corona-Impfdosen des Herstellers AstraZeneca bilateral anderen Ländern zur Verfügung gestellt. Hinzu kommen noch einmal zehn Millionen Dosen, die der Bund im Rahmen der Impfstoffinitiative „Covax“ der Weltgesundheitsorganisation übergeben hat, berichtet das Redaktionsnetzwerk Deutschland. „Damit sind seitens des Bundes keine Bestände an AstraZeneca mehr auf Lager“, sagt ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums dem RND.